Nachrichten aus Israel 01/12

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Die grösste strategische Bedrohung Israels in 2012 • 14

Impfung gegen Krebs? • 22

ISRAEL NACHRICHTEN AUS

Nr. 01 – Januar 2012

HOLOCAUST

Eine unermüdliche

Stimme

BETH-SHALOM


Musik-CDs aus unserem Verlag!

Attila Ronto

Debora Bruno und Natali Hurter

Zionssänger

Elke Lieth

Jesus gibt mir Lebensfreude

Für immer

Jesus, wir warten auf Dich

Zwischen Zeit und Ewigkeit

Nach zwei israelischen und einer Weihnachts-CD erfreut Attila Rontó seine Hörer nun mit einem schönen Instrumental-Album voller bekannter und weniger bekannter, stärkender Glaubensmelodien. Musik-CD, Bestell-Nr. 131804 CHF 17.00, EUR 12.00

Auf einfühlsame Weise und doch frisch und lebendig interpretieren sie die tiefgreifenden Texte, die Christus im Mittelpunkt haben. Zum Beispiel das Lied «Siehst du das Lamm …», das einen in tiefster Seele berührt. Musik-CD, Bestell-Nr. 131803 CHF 17.00, EUR 12.00

Ein musikalischer Leckerbissen zum 25-jährigen Jubiläum des beliebten Männerchors! Inklusive bekannter Glaubenslieder wie «Näher, mein Gott, zu Dir». Musik-CD, Bestell-Nr. 130050 CHF 17.00, EUR 12.00

Eingängige Melodien und Texte, die zu Herzen gehen. Lieder, die Elke Lieth selbst komponiert hat und mit Hingabe vorträgt. Genau das Richtige für unsere Zeit. Musik-CD, Bestell-Nr. 131800 CHF 17.00, EUR 12.00

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Last Minute

Livekonzert in der Zionshalle

DLM

Am 23. April 2011 kamen die Besucher der Zionshalle in den Genuss eines aussergewöhnlichen Konzerts. Die holländische Musikgruppe Last Minute war zu Gast, um einen musikalischen Abend der besonderen Art zu gestalten. Die vier Musiker spielten neben stärkenden Glaubensliedern im amerikanischen Country-Bluegrass-Stil auch israelische Lieder als Ausdruck ihrer Liebe zum jüdischen Volk. Nun ist die mitreissende Liveaufnahme dieses freudevollen Abends auf CD erhältlich!

Musik-CD, Bestell-Nr. 131805, CHF 17.00, EUR 12.00


EDITORIAL 3

Liebe Israelfreunde Am 29. November 2011 wurde in Jerusalem der 64. Jahrestag der UN-Abstimmung über die Teilung Palästinas und Zustimmung zur Gründung eines jüdischen Staates gefeiert. Die junge Generation stellte den damaligen Freudentaumel in einem nachempfundenen Festakt nach. Doch bei aller Freude über die damaligen Ereignisse wird eine Tatsache oft übersehen und vergessen: Mit der Annahme des UN-Beschlusses hatte die jüdische Führung unter dem Vorsitz von Ben-Gurion zugleich der Teilung des Landes in einen jüdischen und arabischen Teil zugestimmt. Damals hatte sie darin die einzige Möglichkeit zur Gründung eines jüdischen Staates gesehen. Heute gibt es solche, die diese Zustimmung zur Teilung des Landes als Fehler ansehen. Sie bleiben jedoch die Erklärung schuldig, wie eine alternative Lösung in einer Einstaatenlösung ihrer Meinung nach ausgesehen hätte. Das Problem sind die grundlegenden Unterschiede zwischen der jüdischen und arabischen Bevölkerung. Ein grundlegender Unterschied war damals zwischen der jüdischen und der arabischen Führung Palästinas, dass die jüdische von Anfang an alles aufwandte, um das öde Land in ein fruchtbares Land zu verwandeln. Dazu wurden Institutionen und Einrichtungen geschaffen, die später als Grundlage für einen eigenen Staat dienen sollten. Demgegenüber war die palästinensisch-nationale Bewegung von Beginn an nicht etwa mit dem Aufbau von Institutionen zur staatlichen Selbstverwaltung beschäftigt, sondern damit, das zionistische Unternehmen zu zerstören. Und während die palästinensische Führung all ihre Energie in Hass und Zerstörung investierte, versäumte sie es, die Grundlagen zur staatlichen Selbstständigkeit aufzubauen. Dasselbe selbstzerstörerische Verhalten legten die Palästinenser auch nach der Gründung des Staates Israel an den Tag. Erst in den letzten Jahren begann die palästinensische Autonomiebehörde unter der Führung ihres Ministerpräsidenten Salim Fayyad langsam aber sicher, die nötigen Institutionen und Infrastrukturen zur Selbstverwaltung aufzubauen. Deshalb wird er gerne als der «David Ben-Gurion» der Palästinenser bezeichnet. Darauf bedacht, sichtbaren Fortschritt zu erzielen, sorgte er für wirtschaftliche Entwicklung und verbesserte das Steuerwesen. In eine für ihre Korruption bekannte Verwaltung wurde Transparenz hineingebracht und ein durch Amerika ausgebildetes und finanziertes Polizei- und Sicherheitsorgan wurde geschaffen. Die wichtigste offene Frage für die Zukunft ist nun: Werden die Palästinenser ihren selbstzerstörerischen Hass gegen Israel überwinden können? Mahmud Abbas, der Präsident der palästinensischen Autonomiebehörde, gestand kürzlich: «Unser Volk beging einen Fehler, als es die UN-Resolution 181 über die Teilung Palästinas ablehnte.» Er erklärte weiter: «Wir wollen ein Staat sein, wo niemand wegen seiner Herkunft oder Religion diskriminiert wird.» Ein Reporter meinte dazu: «Es ist Zeit geworden, dass die Palästinenser von Israel lernen und dem ein Ende machen, was Abba Eban, der vormalige israelische Aussenminister, 1973 über die Palästinenser sagte: ‹Sie lassen keine Gelegenheit aus, eine Gelegenheit zu verpassen.›» Der Konflikt um das verheissene Land wird auch in diesem neuen Jahr unweigerlich im Brennpunkt des Weltgeschehens stehen. Für den Besitz dieses kleinen Landes auf dem Mittelpunkt der Erde hatte Gott besonders strenge Kriterien gesetzt. Dies sehen wir zum Beispiel in 5. Mose 11, wo Gott Mose gebietet, dem Volk bei der Besitznahme des Landes den Segen und den Fluch vorzulegen. Nur der Gehorsam gegenüber Gottes Geboten würde letztendlich den Besitz des Landes und damit den Segen garantieren. Am Beginn eines neuen Jahres soll es auch für uns wichtig sein, klar auf der Seite des Herrn zu stehen, so wie es Josua sagte, als er sein Volk vor die Wahl stellte und sprach: «Erwählt euch heute, wem ihr dienen wollt … Ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen!» (Jos 24,15). Ihm wollen wir von ganzem Herzen dienen und gehorsam sein, zumal wir uns nicht nach einer zeitlichen Heimat ausstrecken, sondern nach einer ewigen. In diesem Sinn wünsche ich Ihnen Gottes reichen Segen für das neue Jahr und möchte Ihnen gleichzeitig für alles Mittragen im vergangenen Jahr danken. In unserem Herrn Jesus Christus verbunden grüsst Sie ganz herzlich mit Shalom, Ihr Fredi Winkler

Die Wahrheit über den Gazastreifen. Seite 11

Richter Goldstone äussert sich nun zugunsten Israels. Seite 19

Titel 4 Eine unermüdliche Stimme 7 «Ein Meilenstein in meinem Leben»

Hintergrundinformationen aus Israel 10 Kurzmeldungen 11 Die Wahrheit über den Gazastreifen 12 «Das Schicksal der modernen Zivilisation steht auf dem Spiel» 13 Wird Israel den Iran angreifen? 14 Die grösste strategische Bedrohung Israels in 2012 19 Richter Goldstone äussert sich zugunsten Israels 20 Israels geheimste Geheimdiensteinheit 21 Ariel Sharons Zustand 22 Impfung gegen Krebs? 23 Schriftrollen vom Toten Meer im Internet 24 US-Veteranen reisen auf legendären Motorrädern durch Israel 25 Christliche Ehrenamtliche in Israel

Bibel und Israel 27 Hat Gott Seine Verheissungen erfüllt?


4 TITEL Nachrichten aus Israel • 01/2012

Holocaust

Eine unermüdliche Stimme Am 27. Januar ist der Internationale Holocaustgedenktag. Viele Zeitzeugen leben schon nicht mehr. Eines unserer Mitarbeiterehepaare in Brasilien erhielt kürzlich die besondere Gelegenheit, ein jüdisches Ehepaar zu interviewen, das den Holocaust überlebt hat. Ein Bericht wider das Vergessen. Von Reinhold und Traudi Federolf Mitarbeiter beim Missionswerk Mitternachtsruf in Porto Alegre, Brasilien Die Begegnung mit einem Ehepaar, das den Holocaust überlebt hat, prägte und bereicherte unsere letzte grosse Missionsreise mit dem Missionsmobil «Verbus». Im Nordosten Brasiliens, in der Stadt Fortaleza, organisiert Pastor José Nogueira schon seit einigen Jahren

Missionsmobil «Verbus»

Treffen für Israelfreunde. Wir selbst wurden 2011 als Redner eingeladen. Es ergab sich, dass auch der jüdische Holocaustüberlebende Dr. Ben Abraham mit seiner Frau zu dieser Veranstaltung kam. So konnten wir seinen Vorträgen beiwohnen und wurden wieder neu an die traurige Vergangenheit erinnert. Als Deutscher schäme ich mich für die Gräueltaten der Nazis. Es erfüllte uns aber mit Freude, dass er als Jude erzählte, wie anders heute alles ist, weil es den Staat Israel gibt, wo alle Juden Zuflucht haben. Dr. Ben Abraham war mit seiner Frau Miriam von São Paulo nach Fortaleza gekommen. Uns imponierten sein treuer Einsatz und seine Beharrlichkeit. Er ist ein alter Mann (fast 87 Jahre), gebrechlich und hat seit einem Hirnschlag Schwierigkeiten beim Gehen. Trotzdem hat er einen klaren Kopf behalten und folgt einer eindeutigen Berufung. Man muss bedenken, dass er 200 Verwandte in

den Gaskammern verloren hat und trotzdem nicht verbittert ist! Für uns als Christen ist dieser mutige Mann ein herausforderndes Beispiel von Hingabe an eine Sache. Und wir Christen dienen nicht bloss einer Sache, sondern einem lebendigen Herrn. Dr. Abrahams Zeugnis hat umso mehr Wert, weil es immer weniger werden, die aus erster Hand berichten können. Langsam sterben die Zeitzeugen des Holocausts aus. Während seiner Vorträge betonte Dr. Abraham immer wieder die Bemühungen Deutschlands, Israel zu helfen. Gerade in der Ära unter Konrad Adenauer, direkt nach dem Zweiten Weltkrieg, war das etwas Bemerkenswertes. Nichtsdestotrotz wiederholte Dr. Abraham mehrmals: «Ich kann all das anerkennen, aber im Hinblick auf die 6 Millionen jüdischen Holocaustopfer kann ich nie und nimmer vergeben!»

Doch nach meinem Vortrag «Israel, wer ist wie du?» flüsterte mir Ben Abraham ins Ohr: «Sie sind ein Gerechter», und dann sagte er ins Mikrofon: «Fast, fast bin ich an dem Punkt, zu vergeben!» Mir als Deutscher bedeuteten seine Worte sehr viel. Die Bezeichnung «Gerechter» bezieht sich auf die «Gerechten unter den Völkern», die während der Naziherrschaft Juden versteckten und retteten. Auf dem Gelände des Jerusalemer Yad Vashem-Holocaustmuseums wurde eine Baumallee gepflanzt und unter jedem Baum das Namensschild eines solchen «Gerechten» (z.B. auch von Oscar Schindler) angebracht, um sie besonders zu ehren. Natürlich ist es für uns wichtig, solche Worte im Licht Jesu und Seines vollbrachten Erlösungswerkes zu hören und zu bewerten. Aber aus dem Mund eines Holocaustüberlebenden

Dr. Ben Abraham und seine Ehefrau Miriam an der Israel-Brasilien-Woche


5 war dieses Zeugnis sehr, sehr eindrücklich! Das Erlebnis mit Ben Abraham und seiner Frau Miriam könnte man mit Römer 11,11 beschreiben: «Ich frage nun: Sind sie denn gestrauchelt, damit sie fallen sollten? Das sei ferne! Sondern durch ihren Fall wurde das Heil den Heiden zuteil, um sie zur Eifersucht zu reizen.» Genau das ist während des Kongresses passiert und hat die beiden zutiefst bewegt. Dr. Abraham hat schon oft in Gemeinden gesprochen und kennt das Evangelium. Daher halte ich es persönlich nicht für angebracht, einen solchen Mann direkt auf Jesus und sein persönliches Heil anzusprechen. Doch anscheinend hat er so etwas, was er mit uns in Fortaleza erlebte, noch nie erlebt. Wir hoffen und beten, dass ihn dies mehr «zur Eifersucht» reizt und er und seine Frau den Messias Israels erkennen mögen.  Dr. Abraham, worin besteht heute Ihre Aufgabe? Ich habe es mir zur Lebensaufgabe gemacht, über die Nazizeit zu schreiben und überall zu sprechen, wo ich eingeladen werde. In Schulen, Universitäten, Kirchen, im Radio und im Fernsehen. Das ist mein Beitrag gegen das Vergessen. Sie sind jetzt schon im fortgeschrittenen Alter. Warum tun Sie, was Sie tun? Auf diese Frage gibt es eine einzige Antwort: Ich muss und will der Welt sagen, was der Holocaust war. Ich möchte warnen, ganz unter dem Moto: «Holocaust, nie wieder!» Die 6 Millionen Ermordeten können nicht mehr reden, also reden wir an ihrer Stelle. Sie haben schon 15 Bücher geschrieben, gehören zur Leitung der Vereinigung Holocaustüberlebender sowohl in Brasilien als auch weltweit und haben mehr als 70 Länder mit Ihrer Botschaft besucht. Hat es sich gelohnt? Reinhold Federolf und Pastor José Nogueira im Gespräch mit Dr. Ben Abraham und seiner Frau Miriam

INFOBOX

Dr. Ben Abraham Ben Abraham wurde 1924 in der polnischen Stadt Lodz in einer vornehmen jüdischen Familie geboren. Sein Schulstudium wurde 1939 durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen. Beim Einmarsch der Deutschen wurde er als einer der ersten ins Getto gesperrt und später als Zwangsarbeiter in deutschen Fabriken eingesetzt. Bis zu seiner Befreiung zwischen dem 1. und 2. Mai 1945 überstand er die Konzentrationslager Braunschweig, Wattenstadt, Ravensbrück und Auschwitz. Von 200 Verwandten überlebten nur er und ein Cousin. Zwei Jahre lang wurde er in amerikanischen Kliniken behandelt. Am Anfang wog er noch 28 kg (!), hatte Tuberkulose in beiden Lungenflü-

Auf jeden Fall! Der Mensch braucht eine Aufgabe im Leben, und im KZ habe ich meine eigene Lebensaufgabe gefunden, nämlich einer vergesslichen Welt immer wieder zu erzählen, was Menschen anderen Menschen antun können. Wie alt waren Sie, als Sie ins KZ kamen? Ich wurde mit 14 Jahren festgenommen und mit 20 Jahren befreit. Die Erinnerungen sind sehr traurig. Massenerhängungen, Erschiessungen, Folter – auch ich wurde gefoltert. Es ist kaum zu beschreiben, was damals alles verübt wurde. Männer und Frauen in Schlangen vor den Gaskammern, ohne Kleider, ihrer menschlichen Würde völlig beraubt, auf ihren eigenen Tod wartend … Aus den Schornsteinen von Auschwitz stieg schwarzer Rauch und

geln, Skorbut (akuter Vitaminmangel) und Dysenterie (Ruhr, Darminfektion). Danach nahm er 1948 als Lastwagenfahrer am Unabhängigkeitskrieg teil. 1955 wanderte er nach Brasilien aus und heiratete die Holocaustüberlebende Miriam. In seiner Funktion als einer der wichtigsten Vertreter der Holocaustüberlebenden in Brasilien und weltweit hat er 15 Bücher veröffentlicht und 70 Länder besucht. Bis heute nimmt er unermüdlich jede sich bietende Gelegenheit wahr, um über die Gräueltaten der Nazis und den Holocaust zu berichten und vor dem Antisemitismus zu warnen. Er wurde mit zahlreichen nationalen und internationalen Anerkennungen ausgezeichnet. Er ist Ehrenbürger vieler brasilianischer Bundesstaaten und Hauptstädte. 

Feuer zum Himmel. Der Geruch von verbranntem Fleisch setzte sich bleibend in meiner Nase fest … Ich erlebte das alles als Gefangener, eingesperrt und umgeben von elektrischem Stacheldraht. Wir haben gesehen, wie sich nachts viele das Leben nahmen, indem sie in die elektrische Umzäunung rannten, ganz einfach deshalb, weil sie das Leben im Lager nicht mehr ertragen konnten. Heute lebe ich, um zu erzählen, was geschah, und um das alles ins Gedächtnis der neuen Generationen einzuprägen. Hatten Sie die Hoffnung, zu überleben? Ich überlebte nur, weil ich den festen Wunsch hatte, nach dem Krieg über alles zu berichten. Nur wegen dieser Hoffnung überlebte ich. Wer im KZ die Hoffnung verlor, war verloren!


6 TITEL Nachrichten aus Israel • 01/2012

1945 wogen Sie noch 28 kg, hatten Tuberkulose in beiden Lungenflügeln, Skorbut (akuter Vitaminmangel) und Ruhr (Darminfektion), was damals einem Todesurteil gleichkam. War es ein Wunder, dass Sie trotzdem überlebten? Als ich durch die Konzentrationslager wankte, schwor ich Gott, dass ich, sollte ich tatsächlich überleben, den kommenden Generationen erzählen würde, was ich erlebt und was ich gesehen habe. Wie verarbeiten Sie immer wieder die schrecklichen Bilder des Holocausts? Frau Abraham: Das ist nicht einfach. Jedes Mal, wenn ich davon erzähle, werden die schrecklichen Bilder vor meinen Augen wieder lebendig. Aber wir nehmen es auf uns, um andere zu warnen. Wir tun diese Aufklärungsarbeit, damit sich der Horror des Holocausts nie mehr wiederholt. Ich war erst 9 Jahre alt und musste mit ansehen, wie meine Familie in einem Erdloch im Wald erschossen wurde, das wir uns als «Haus» hergerichtet hatten. Ich kam davon, weil ich einige Meter entfernt war und mich im Busch versteckt hatte. Daran zu denken, tut heute immer noch weh. Erhielten Sie von Deutschland irgendeine Entschädigung? Ja. Aber es war die Bezahlung für meine jahrelange Zwangsarbeit in deutschen Fabriken. Frau Abraham: Ich habe zuerst abgelehnt, aber mir wurde geraten, es doch anzunehmen und an Bedürftige weiterzuleiten. Das haben wir getan. Mit der Entschädigung haben wir Wohltätigkeitseinrichtungen unterstützt. Warum haben sich die Juden nicht gegen die Gewalt der Deutschen gewehrt? Weil das ganze Umfeld gegen uns Juden war. Alles fing ja ganz langsam an,

und plötzlich waren fast alle gegen die Juden. Gute Nachbarn denunzierten ihre Freunde, der Druck nahm immer mehr zu. Hitler und seine Helfer bauten eine regelrechte Todesindustrie auf, vor der es praktisch kein Entrinnen mehr gab. Es gab Ausnahmen. Aber jeglicher Aufoder Widerstand hätte den sofortigen Tod mit sich gebracht. So versuchte man, zu fliehen oder sich zu verstecken. Dazu muss noch gesagt werden, dass die Deutschen töteten und mordeten, weil sie den Befehl dafür bekamen. Die Ukrainer dagegen verübten Gräuel aus purem Sadismus. Wie war die Situation der Juden vor und nach der Staatsgründung Israels? Wenn der Holocaust etwas Gutes bewirkt hat, dann war es die Staatsgründung Israels. Jetzt haben die Juden eine eigene Heimat, was ja vorher nicht der Fall war. Die Juden wurden im Jahr 70 unserer Zeitrechnung durch den Römer Titus, den Sohn Vespasians, aus ihrem Land vertrieben. In den verschiedenen Zufluchtsländern wurden sie dann in Krisenzeiten immer wieder von den jeweiligen Herrschern als Sündenbock abgestempelt, ohne dass sie einen Schutz oder eine Zufluchtsstätte gehabt hätten. Das ist jetzt vorbei. Heute ist Israel da und empfängt und integriert jeden Juden, egal, wo er herkommt. Warum erwiesen sich die Juden im Lauf der Geschichte als so raffiniert im Geldmachen? Weil die Juden oft nur mit Geld ihr Leben freikaufen und retten konnten, wenn Herrscher anordneten, sie zu töten oder zu vertreiben. Warum reagierten die Christen in Deutschland nicht effektiver gegen Hitler? Die Herrschaft Hitlers war die eines skrupellosen Tyrannen. Es kam bis

zu dem Punkt, an dem ein Vater sich scheute, vor dem eigenen Sohn etwas gegen die Regierung verlauten zu lassen. Alle hatten Angst und waren so eingeschüchtert, dass der Widerstand fast nicht existierte. Man fürchtete, denunziert zu werden und mit im KZ zu verenden. Sicher haben damals viele Christen in Deutschland vergessen, was sie eigentlich den Juden verdanken – nicht nur ihre eigene Bibel, die Apostel und Evangelisten, sondern sogar ihren Christus. All das kommt ja bekanntlich von den Juden. Das sollte eigentlich genügt haben, um uns beizustehen! Dazu kam noch die humanitäre Frage; denn nicht nur Juden erstickten in den Gasöfen und wurden dann in den Krematorien verbrannt, sondern auch Behinderte, Zigeuner und andere Minderheiten wurden beseitigt, auf dass eine «höhere Rasse» entstehen sollte. Die Deutschen waren eines der zivilisiertesten Völker bis zum Machtantritt Hitlers … Durch internen Terror und Manipulation verwandelte Hitler das deutsche Volk in eine blind gehorchende Schafsherde. Hitler tauchte aus dem Nichts auf und richtete gewaltigen Schaden an. Das kann heute wieder jeglichem Volk passieren, das ahnungslos einem «Führer» folgt. Ich hoffe nur, dass das, was die Juden durchmachten, keinem anderen Volk widerfährt. Darum müssen wir alle wachsam sein! Was können wir aus der Geschichte und dem Zweiten Weltkrieg lernen? Wie sehen Sie die Zukunft? Ich befürchte, dass die Menschheit nichts gelernt hat. Nach dem Zweiten Weltkrieg hiess es: «Nie wieder Krieg!», aber das Morden ging weiter. Neue Kriege folgten mit viel Leid und dem immer wieder neuen Abschlachten so vieler Unschuldiger. Ein Beweis, dass die


7 Menschheit nichts aus der Vergangenheit gelernt hat. Antisemiten behaupten, die israelischen Soldaten würden heute gegen die Palästinenser vorgehen wie die Nazis damals gegen die Juden. Was die Staatsgründung Israels und die darauffolgenden Jahren angeht, genügt es, wenn man sich informiert, was wirklich geschah. Man sollte wissen, wer die Kriege angefangen und wer geschworen hat, die Juden ins Meer zu jagen … Es herrscht eine enorme Unkenntnis der Geschichte, nicht nur bei den Palästinensern, sondern auch bei Politikern und Medienvertretern weltweit. Was mich befremdet, ist, dass viele, die sich Christen nennen, keine Ahnung haben, was wirklich in der Nazizeit passiert ist. Jeglicher Vergleich in diese Richtung ist fehl am Platz. So sieht man befremdlicherweise oft, wie sogar christliche Leiter zum Boykott israelischer Produkte aufrufen und sich für Sanktionen gegen Israel und die Verurteilung Israels in der UNO aussprechen. Wem gehört Ihrer Meinung nach das Land Israel? Um das herauszufinden, muss man nur die Bibel lesen! Wie sehen Sie die Unterstützung Israels durch zionistische Christen? Ich bin sehr beeindruckt von eurer Liebe und eurem Einsatz für Israel. Israel und das ganze jüdische Volk brauchen dringend eure Hilfe und Unterstützung! Dass Amerika heute Israel beisteht, kommt nicht von irgendeiner mächtigen Lobby, sondern wegen der 20 Millionen evangelischen Christen, die Israel lieben und für Gottes Volk einstehen, sogar gegenüber der eigenen säkularen Regierung. Der 27. Januar ist der offizielle Holocaust-Gedenktag, der «Jom Ha­ Shoah». Was sagen Sie dazu? So ein Tag ist wichtig, um sich daran zu erinnern, was geschehen ist. Damit wir aus der Geschichte und von der Vergangenheit lernen, um in der Gegenwart besser zu leben – damit sich in Zukunft solche Grausamkeiten und Ungerechtigkeiten nicht wiederholen können und Menschen nicht aufgrund ihrer Herkunft, Religion oder Volkszugehörigkeit diskriminiert und ermordet werden. 

ZEUGNIS

«Ein Meilenstein in meinem Leben»

«Ich nahm nie an grossen internationalen Kongressen teil und hatte kaum Gelegenheit, grosse und historische Persönlichkeiten kennenzulernen. Deswegen ist es vielleicht nichts Besonderes, wenn ich in Anbetracht meiner bisherigen Erfahrungen von einem Meilenstein meines Lebens spreche. Aber der Missionar Reinhold Federolf hat eine Geschichte grosser Erfahrungen. Er kannte den Gründer des Mitternachtsruf, Wim Malgo, und nahm an verschiedenen Kongressen in Deutschland und der Schweiz teil. Er war Redner an internationalen Treffen mit bekannten Grössen im Studium des biblischen prophetischen Wortes. Deshalb sollten wir aufhorchen, wenn er uns bezeugt, dass diese besondere Israel-Brasilien-Woche ein Meilenstein in seinem Leben war. Mir ging es genauso. Leider ist es oft so, dass wir nicht die Wichtigkeit eines Ereignisses erkennen, das wir gerade durchleben. Erst im Nachhinein merken wir, dass vor unsere Augen Geschichte geschrieben wurde. Sonntagmorgen, am 11. September (genau am 10. Jahrestag des WTC-Attentats in Manhattan/New York), geschah während unserer Sonntagsschule einer der eindrücklichsten Momente meines Lebens. Ein polnischer Jude und Holocaust-Überlebender (Dr. Ben Abraham) hörte aufmerksam einen christlichen Vortrag über Israel aus biblisch-prophetischer Sicht, gehalten von Reinhold Federolf. Wenn man bedenkt, dass es Worte eines gläubigen Deutschen waren, dessen Vater im Zweiten Weltkrieg als Soldat der deutschen Wehrmacht kämpfte, wird einem bewusst, dass dies eine

seltene Gelegenheit war. Am Schluss stand der Jude auf, umarmte den Deutschen und küsste ihn auf beide Wangen. Ein Raunen ging durch die Reihen der Gemeinde. Sicher ist es nur die Liebe Jesu, dem Reinhold dient, die diese Männer zusammenbrachte, und die, so hoffen wir, Dr. Abraham auch noch kennenlernen wird. Dr. Ben Abraham, 87jährig, erwähnte, dass er schon vielen Reden von jüdischen Politikern und zionistischen Führern von Weltruf beiwohnte. Dann bezeugte er öffentlich und sichtlich bewegt ins Mikrofon, dass dieser Israelvortrag der Beste war, den er in seinem ganzen Leben gehört habe. Unsere Sympathie zu Israel ist eben anders, denn sie gründet sich auf Gottes untrügliches Wort und Seine Zusagen. Ich besitze Fotos von diesem Ereignis, und wenn es Gott erlaubt und möglich macht, werde ich sie meinen Enkeln zeigen und erzählen, dass ich es persönlich erlebt habe. Das ist Geschichte!» Pastor José Nogueira im Gemeindeblatt der Biblischen Baptistengemeinde «Christus ist Leben» in Fortaleza, Brasilien 


8 HINTERGRUNDINFORMATIONEN AUS ISRAEL

34. Osterkonferenz Nachrichten aus Israel • 01/2012

Osterkonferenz 5. – 9. April 2012 2012

DLM Generathema:

Spuren zum

Kreuz

E

s ist eine bereits langjährige Tradition: Die 34. Osterkonferenz in der Zionshalle wird am Gründonnerstag mit einer Abendmahlsgebetsstunde eröffnet. Seien Sie um 20.00 Uhr mit dabei, wenn Marcel Malgo den Weg auf den «Spuren zum Kreuz» eröffnet und wir bei der Feier des heiligen Abendmahls dessen gedenken, was Christus für uns auf Golgatha vollbracht hat. In den Tagen darauf wird Norbert Lieth Sie in seiner unnachahmlicher Art wieder auf den prophetischen Spuren zum Kreuz führen. Auch freuen wir uns besonders auf die beiden Gastredner, den brasilianischen Evangelisten Eros Pasquini und den jüdisch-messianischen Pastor Meno Kalisher. Verpassen Sie auch nicht den Samstagabend, an dem wir Ihnen wieder ein aussergewöhnliches musikalisches Festprogramm bieten. Dieses Mal ist unter anderem der bekannte christliche Liederdichter und Komponist Klaus Heizmann beteiligt. Auch während dieser Osterkonferenz wird Peter Malgo wieder durch das Programm führen. Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Donnerstag, 5. April, 20.00 Uhr Eröffnungsgottesdienst mit Abendmahl Marcel Malgo

Freitag, 6. April, 10.00 Uhr Eros Pasquini (Übersetzung: Martin Manten)

Freitag, 6. April, 14.00 Uhr Norbert Lieth

Freitag, 6. April, 17.00 Uhr Eros Pasquini (Übersetzung: Martin Manten)

Samstag, 7. April, 19.00 Uhr Passionskonzert Leitung: Klaus Heizmann / Govert Roos

Sonntag, 8. April, 10.00 Uhr Norbert Lieth

Sonntag, 8. April, 14.00 Uhr Meno Kalisher (Übersetzung: Martin Manten)

Montag, 9. April, 10.00 Uhr Meno Kalisher (Übersetzung: Martin Manten)

Montag, 9. April, 14.00 Uhr Norbert Lieth


9

Norbert Lieth , Autor und Publizist, ist 1955 in Deutschland geboren. Zwischen 1978 und 1985 war er auf verschiedenen Missionsbasen in Südamerika tätig. Er ist verheiratet und hat vier Kinder. Heute gehört er dem Vorstand des Missionswerkes Mitternachtsruf an. Ein zentraler Punkt seines weilweiten Verkündigungsdienstes ist das prophetische Wort Gottes. Er ist Verfasser zahlreicher Bücher.

Eros Pasquini ist seit 1989 Lehrer beim «Haggai International Institut». Über viele Jahre hinweg repräsentierte er das Missionswerk von Luis Palau in Brasilien, den er auch übersetzte. Auch Billy Graham wurde verschiedentlich von Pasquini übersetzt. Seit 25 Jahren nimmt er als Redner und Übersetzer an Tagungen teil. Seit 13 Jahren tut er dies auch bei den Kongressen des Mitternachtsruf in Brasilien. Zurzeit ist er Pastor der neu gegründeten Baptistengemeinde «Bereana» in São Caetano do Sul.

Meno Kalisher kam aufgrund des Studiums der Prophezeiungen über den Messias zum Glauben an Jesus. Heute ist er Pastor der jüdischen messianischen Gemeinde «Jerusalem Assembly – House of Redemption» in Jerusalem, Israel. Zu seinen Hauptaufgaben gehören Evangelisation und Jüngerschaft unter jüdischen Menschen in Israel sowie weltweite Lehr- und Verkündigungsdienste. Er ist verheiratet und hat vier Kinder.

Marcel Malgo , Jahrgang 1958, verheiratet, fünf Kinder, war nach seiner kaufmännischen Ausbildung im Missionswerk Mitternachtsruf unter anderem drei Jahre in Israel und acht Jahre in Holland tätig. Heute steht er im vollamtlichen pastoralen Dienst in den MitternachtsrufGemeinden Dübendorf und Bern. Gelegentlich ist er für Bibelvorträge im In- und Ausland unterwegs und ist Verfasser einiger Bücher und Broschüren.

Samstag, 7. April, 19.00 Uhr

Besonderes Passionskonzert von und mit Klaus Heizmann Mitwirkende: Klaus Heizmann (Klavier, Lesungen) • Daniela Joos-Kesselmeyer (Sopran) Heike Wetzel (Flöte) • Mitternachtsruf-Chor unter der Leitung von Govert Roos Ein unvergessliches Erlebnis: Die Passionsgeschichte einmal ganz anders!

D

er Besuch einer mehrtägigen Konferenz macht hungrig. Darum bieten wir Ihnen während dieser Tage nicht nur etwas für Geist und Seele, sondern auch für das leibliche Wohl. An Karfreitag, Ostersonntag und Ostermontag können Sie bei uns kostenlos eine warme Mahlzeit einnehmen (oder auch zwei). Unser alljährliches Freiwilligenteam in der Küche scheut keine Mühen, um ein gutes, reichhaltiges Mittagsmenü auf den Tisch zu bringen. Überzeugen Sie sich an der diesjährigen Osterkonferenz selbst, dass die körperliche Speise die geistliche in ihrer Qualität bestens ergänzt!

Grosser Büchertisch mit vielen Neuheiten. Vortrags-CDs können direkt mitgenommen werden

Kinderbetreuung (ausser Donnerstag und Samstag) Auch Hans-Jürgen Braun mit seinem rollenden Kindertreff wird wieder mit dabei sein!

Veranstaltungsort: Zionshalle, Ringwiesenstr. 15, CH-8600 Dübendorf

www.mitternachtsruf.ch

Unterkunft e in e ie S n e h Suc ? sterkonferenz während der O

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10 HINTERGRUNDINFORMATIONEN AUS ISRAEL Nachrichten aus Israel • 01/2012

Kurzmeldungen • Trotz politischer Spannungen zwischen Israel und der Türkei bot Israel dem Land nach dem Erdbeben sofort Hilfe an. Premier Netanjahu: «Das ist, was Nachbarn füreinander tun sollten.» Erst lehnte die Türkei ab, dann nahm sie die Hilfe an, bat aber darum, keine Experten, sondern nur Hilfsgüter zu senden. • Eine Woche nach der Rückkehr von Gilad Shalit kam der amerikanische und israelische Staatsbürger Ilan Grapel gegen 25 ägyptische Straftäter frei. Grapel wurde in Ägypten als vermeintlicher Spion festgesetzt, die Ägypter sassen in Israel unter anderem wegen Drogenschmuggel und Grenzvergehen in Haft. • Seit Februar 2011 wurde die Gaspipeline von Ägypten nach Israel sechsmal sabotiert. Im Sommer 2011 kamen die Lieferungen ganz zum Erliegen. Nachdem rund sechs Wochen lang wieder Gas geliefert wurde, kam es zu einem siebten Anschlag, der Engpässe für Israel zur Folge haben dürfte. Zugleich halten die Ägypter an ihrer Ankündigung fest, den Lieferpreis neu verhandeln zu wollen. • Die Israelische Luftfahrtindustrie (IAI) gründete vor fünf Jahren im US-Bundesstaat Mississippi ihre erste Tochtergesellschaft. Die Vermarktung der Drohnen und elektrooptischen Geräte läuft so gut, dass kürzlich eine Filiale in Maryland eröffnet wurde. • Der Hafen von Tel Aviv soll umgebaut werden. Das dort entstehende familienfreundliche Freizeit- und Erholungszentrum soll nachts nach Vorbild des New Yorker Times Square beleuchtet werden. Der Umbau wird rund 19 Millionen Euro kosten. • Während eines einwöchigen Israel-Besuchs gab New Yorks Bürgermeister Mike Bloomberg die israelische Flagge zurück, die in seiner Stadt vor einigen Jahren für Gilad Shalit gehisst worden war. Zudem weihte er das neue Zentrum des Magen David Adom (Roter Davidstern) in Jerusalem ein. • Die israelische Regierung beschloss den Bau von zehn neuen Dörfern und Städtchen im Negev. Diese neuen Orte werden zwischen Beer Sheva und Arad entstehen. Sie sollen mehr Wohnraum für die lokale Bevölkerung – darunter auch Beduinen – und für neu zuziehende Personen schaffen. • Die Empfehlungen für Steuerreformen, die die Trajtenberg-Kommission aussprach, wurden von der Regierung angenommen: Senkung der Steuern auf Benzin; Abschaffung einiger Einfuhrzölle; Steuerfreibeträge jetzt auch für Männer (nicht nur für Frauen) mit Kindern unter drei Jahren; und eine Erhöhung der Kapitalertragssteuer von 20 auf 25 Prozent. • Ende des Jahres besuchte erstmals eine Gruppe der radikal-islamisti-

schen ägyptischen Muslimbruderschaft, die früher in Ägypten verboten war, den Gazastreifen. Anlass des Besuchs: Gemeinsam mit der Hamas die Freilassung der palästinensischen Häftlinge feiern. Auf der internationalen Verteidigungs- und Sicherheitsmesse in Tel Aviv gab der für Zivilschutz zuständige Minister Matan Vilnai bekannt, dass Israel militärisch immer noch als führend gelte. Allerdings müsse mittlerweile viel mehr für den Schutz der Heimatfront – sprich: die Zivilisten – getan werden. Vilnai will dafür sorgen, dass diesem Bereich zukünftig mehr Finanzmittel zukommen. Im November 2011 führte der Zivilschutz eine Grossübung im Raum Tel Aviv durch. Diese vor einem Jahr geplante Simulation eines Raketenangriffs auf das bevölkerungsreiche Zentrum des Landes erwies sich als absolut angemessen: Die letzten Raketenangriffe aus dem Gazastreifen kamen nämlich immer näher. Ende 2011 wurde in Israel erstmals eine internationale Konferenz von Experten veranstaltet, die sich mit der Bekämpfung von Geldwäsche und mit der Terror-Finanzierung beschäftigen. Experten aus rund 30 Ländern nahmen teil. In Haifa wurde ein Jugendklubhaus in Erinnerung an den 16-jährigen Elad Riven eingeweiht. Er war als ehrenamtliches Mitglied der Jugendfeuerwehr vor einem Jahr bei dem schweren Waldbrand am Karmel zusammen mit 43 anderen Feuerwehrmännern und Sicherheitskräften ums Leben gekommen. Wenige Tage nachdem die Gerüchte über einen bevorstehenden israelischen Angriff auf die iranischen Atomanlagen ihren Höhepunkt erreichten, lancierte Israel eine Langstreckenrakete. Der vor einem Jahr geplante Testlauf erfolgte von einer Kaserne in Palmachim, südlich von Rishon LeZion. • Skandalös: 2006 verschaffte sich ein freier Mitarbeiter Zugang zu den Bevölkerungsdatenbanken des Innenministeriums. Dies wurde erst jetzt aufgedeckt. Bekannt wurde, dass die Daten statistisch verarbeitet und an Marketingfirmen verkauft wurden. • Israel musste erneut eine GazaFlottille stoppen. Die irisch-kanadische Flottille bestehend aus zwei Schiffen mit 27 Aktivisten konnte ohne Zwischenfall in den Hafen von Ashdod eskortiert werden. An Bord entdeckt man keinerlei Hilfsgüter dieser als humanitäre Hilfsaktion ausgeschriebenen Flottille. • Im November kam es sowohl im Norden des Landes als auch in der Region Tel Aviv zu sintflutartigen Niederschlägen, die Verkehrsstaus und schwere Schäden verursachten. Dennoch ist man in Israel über diesen Segen von oben froh, denn nach den Dürrejahren brachte der November 2011 doppelt so viel Regen wie zu dieser Jahreszeit üblich. AN 


11 Faktenverdrehung

Die Wahrheit über den Gazastreifen NGOs (Nichtregierungsorganisationen) sind nicht unbedingt unabhängig und objektiv. Das stellt «NGO Monitor» immer wieder fest. Jerusalem – Anne Herzberg und Jason Edelstein sind für «NGO Monitor» tätig, eine Forschungsinstitution mit Sitz in Jerusalem. Deren Ziel ist es, universelle Menschenrechte zu unterstützen und eine Diskussion über Berichte von NGOs, vor allem im Nahen Osten, anzuregen. Herzberg und Edelstein stellten fest: Mit dem Ende der fünfjährigen Gefangenschaft von Gilad Shalit versuchten verschiedene NGOs, ihre eigene Agenda voranzutreiben. Sie interpretierten Tatsachen einfach für ihre Zwecke um. Diese Taktik war besonders deutlich in einem Artikel von Sari Bashi. Sie ist die Direktorin der Nichtregierungsorganisation «Gisha, The Legal Center for Freedom of Movement». Bashi stützt sich auf einzelne, sehr subjektive Erinnerungen, um ihr Argument voranzutreiben. Sie behauptet, der einzige Grund für die Sanktionen Israels gegen die Hamas sei Rache für die Gefangennahme Shalits. Jetzt, da er frei ist, solle Israel die unbeschränkte Einund Ausfuhr aller Güter von und nach Gaza erlauben. Ihre Argumentation basiert auf der falschen Voraussetzung, die israelische Politik sei das einzige Hindernis auf dem Weg zu «einer Chance für ein normales Leben im Gazastreifen». Sie allein verhindere die «Möglichkeit für seine 1,5 Millionen Einwohner, eine gesunde, wohlhabende Gesellschaft aufzubauen, die in der Lage wäre, mit ihren Nachbarn friedlich zusammenzuleben». Bashi, so scheint es, lebt in ihrer eigenen Welt – einer Welt ohne 10.000 Raketenangriffe seit 2005, ohne Selbstmordanschläge, Schiessattacken, Entführungen und andere Terrorakte. In dieser fiktionalen Welt existiert hingegen eine friedliche Hamas. Wir wünschen uns, dass dies wahr wäre. Dies ist es aber leider einfach nicht. Um USSenator Daniel Patrick Moynihan zu Bashi, so scheint es, lebt in ihrer eigenen Welt – einer Welt ohne 10.000 Raketenangriffe seit 2005, ohne Selbstmordanschläge, Schiessattacken, Entführungen und andere Terrorakte.

zitieren: «Menschen dürfen ihre eigene Meinung haben, aber nicht ihre eigenen Tatsachen.» 2005 entwurzelte Israel in einem mutigen und wichtigen Politikwechsel 8.000 seiner Bürger aus dem Gaza­ streifen. Damit wurde den Palästinensern dort die Chance gegeben, mit dem Aufbau eines Staates und einer Gesellschaft zu beginnen, die Seite an Seite in Frieden mit Israel leben könnte. Doch anstatt dieses Friedensangebot anzunehmen, zerstörten beispielsweise Einwohner des Gazastreifens innerhalb weniger Tage die Gewächshäuser, die Israel für sie zurückgelassen hatte. Der Beschuss durch Raketen und Mörsergranaten ist seitdem entscheidend angestiegen. Die Hamas hat viele der Grenzübergänge zwischen Israel und dem Gazastreifen angegriffen, die dazu dienen, Güter in das Gebiet einzuführen. Häufig wurde so eine Schliessung erzwungen. In anderen Fällen beschlagnahmten Hamaskämpfer Güter für ihre eigenen Zwecke. Die Hamas griff auch Vertreter der Europäischen Union an, die zugestimmt hatten, die Grenze zwischen Ägypten und dem Gazastreifen zu überwachen. Diese Vertreter flohen beim ersten Zeichen der Einschüchterung und wurden nicht wieder gesehen.

Schlussendlich drang die Hamas im Juni 2006 in israelisches Territorium ein, ermordete mehrere Soldaten und entführte Shalit. 2007 übernahm die Hamas in einem Staatsstreich die vollständige Kontrolle über den Gazastreifen. Die Terrororganisation warf ihre Gegner der Fatah aus einem 17-stöckigen Gebäude. Wieder stieg die Zahl der Raketenangriffe an. Erst zu diesem Zeitpunkt verschärfte Israel seine Wirtschaftspolitik gegenüber dem Gaza­ streifen. Wenn Bashi wirklich denkt, dass die Entführung von Shalit der Grund für die Wirtschaftssanktionen sei, warum hat dann ihre Organisation «Gisha» nicht ohne Unterlass für seine Freilassung gekämpft? Warum hat sie nicht immer wieder die Raketenangriffe auf israelische Zivilisten verurteilt? Warum hat sie nicht die tödliche Unterdrückung der politischen Opposition seitens der Hamas verurteilt? Und warum räumt Bashi nicht den Waffenschmuggel an die Hamas durch Iran und Syrien ein? Warum erklärt sie nicht, dass Israel gemäss der Resolution 1373 des UN-Sicherheitsrats dazu verpflichtet ist, jede direkte und indirekte Unterstützung der Hamas – eine Terrororganisation (!) – zu unterbinden? Und warum verurteilen Bashi


12 HINTERGRUNDINFORMATIONEN AUS ISRAEL Nachrichten aus Israel • 01/2012

und «Gisha» nicht die Grundsätze der Hamas? Die Hamas ist eine massenmörderische, antisemitische, radikale Terrororganisation, die ungestraft Zivilisten angreift und ihre eigenen Bürger brutal als menschliche Schutzschilde missbraucht, um ihre Ziele zu erreichen. Wenn Bashi wirklich möchte, dass die Menschen des Gazastreifens «die Chance auf ein normales Leben» haben, wa­ rum startet sie dann keine Kampagne, um sie von der Hamas zu befreien? Man fragt sich, ob Bashi jemals Aufnahmen aus dem Gazastreifen gesehen hat. Hat sie in den Tagen nach der Heimkehr Gilad Shalits die Nachrichten gelesen? Die gegen Shalit ausgetauschten Mörder wurden gefeiert und mit feierlichen Reden begrüsst. Laut wurde nach dem «nächsten Gilad Shalit» gerufen. Bashi hätte auch die Rede von Wafa alBiss lesen können. Al-Biss war 2005 am Grenzübergang Erez mit elf Kilo Sprengstoff gefasst worden, mit dem sie Israelis töten wollte. Als sie nun wieder nach Gaza entlassen wurde, erzählte sie einer Menge jubelnder Schulkinder: «Ich hoffe, ihr werdet denselben Pfad gehen, den wir

eingeschlagen haben. Und so Allah will, werden wir einige von euch als Märtyrer sehen.» Die Kinder antworteten: «Wir werden unsere Seelen und unser Blut geben, um die Gefangenen zu erlösen. Wir werden unsere Seelen und unser Blut für dich geben, Palästina.» Es wäre also wesentlich produktiver, wenn Bashi und «Gisha» aufhören würden, Hunderttausende Euro, die sie von der EU und europäischen Regierungen erhalten, für ihre eigene politische und ideologische Agenda zu verschwenden. Sie sollten den Terrorismus eindeutig und dauerhaft verurteilen. Die israelische Politik im Gazastreifen sollte auf eine Art und Weise präsentiert und verstanden werden, die den historischen Tatsachen entspricht – und nicht einer vereinfachten Version, die so offensichtlich versucht, politische Ziele zu erreichen.  Quelle: www.ngo-monitor.org/Bearbeitung AN Kommentar: Wer die Wahrheit über Gaza erfahren will, kann sie hier oben lesen. Selten wurde über ein Gebiet wie den Gazastreifen soviel gelogen

und verdreht. Milliarden von Euro aus der EU verpuffen; und das alles nur, weil es im Grunde genommen gegen Israel geht. Wir wissen, dass diese Ungerechtigkeiten eines Tages beseitigt werden, nämlich, wenn Jesus nach Israel wiedergekommen ist: «Und sie (Israel) gebar einen Sohn (Jesus Christus), einen männlichen, der alle Heidenvölker mit eisernem Stab weiden wird (im Tausendjährigen Reich); und ihr Kind wurde entrückt zu Gott und seinem Thron (Himmelfahrt)» (Offb 12,5). CM  INFOBOX

NGOs NGO ist eine Abkürzung für «nongovernmental organisation» (Nichtregierungsorganisation). NGOs sind Organisationen, die unabhängig von einer Staatsregierung von Bürgern mit gleichen Interessen gegründet wurden. Diese Vereinigungen arbeiten nicht gewinnorientiert und engagieren sich in verschiedensten, oft politischen Bereichen. RM 

Yigal Walt:

«Das Schicksal der modernen Zivilisation steht auf dem Spiel» Die internationale Atomenergiebehörde bestätigte mit ihrem Bericht die nukleare Bedrohung aus dem Iran. Ein Israeli reagierte darauf mit klaren Worten. Tel Aviv – Am 9. November 2011 veröffentlichte Yigal Walt im Internetportal Ynet einen eindringlichen Gastkommentar. Für Israel ist dies ein denkwürdiges Datum, da vor 73 Jahren mit der sogenannten «Reichskristallnacht» in Deutschland endgültig der Auftakt zum Holocaust gegeben wurde. Yigal Walt äusserte sich zum IAEA-Bericht zum Iran. Einen Tag zuvor hatte die Internationale Atomenergiebehörde nämlich vor den möglichen militärischen Dimensionen des iranischen Atomprogramms gewarnt. Walt schreibt: «Der dramatische Bericht der IAEA zeigt, dass der Iran an der Entwicklung atomarer Waffen arbeitet. Dieser Bericht stellt eine riesige Erniedrigung für die Welt dar. Die internationale Gemeinschaft hat nun bereits seit Jahren diese Bedrohung ausgeblendet. Man meinte

entweder, sie entstehe gerade erst, oder man erklärte sie für nicht existent. Währenddessen hat man es unterlassen, sich ernsthaft mit den offensichtlichen nuklearen Ambitionen der Ayatollahs auseinanderzusetzen. Hat wirklich jemand geglaubt, dass sich die Bedrohung auf diese Weise in Luft auflösen würde? Die unverblümten Enthüllungen im Bericht haben die vermeintliche weltweite Anstrengung lächerlich gemacht, die iranischen Pläne für die Bombe aufzuhalten. Sie haben auch klargestellt, in welch grossem Masse Teheran sich über die Welt lustig macht. Der Iran füttert Staatsmänner mit Erklärungen, die nur allzu gerne abgekauft werden. Wie konnte jemand nur glauben, dass der iranische Nuklearreaktor zu Zwecken der ‹medizinischen Forschung› gebaut worden war?

Doch nun ist das Spiel aus, zumindest in seiner gegenwärtigen Form – dank einer Serie von Feststellungen, die mit Recht als schockierend bezeichnet werden können (zumindest auf ihren Inhalt bezogen, nicht insofern, dass sie tatsächlich jemanden überraschen würden). Der Bericht stellt fest, dass der Iran ‹Aktivitäten durchgeführt hat, die für die Entwicklung eines atomaren Sprengkörpers relevant sind›. Er erklärt, der Iran habe dabei Hilfe von einem ‹atomaren Untergrundnetzwerk› erhalten. Darüber hinaus seien die Sprengstoffversuche Teherans ‹starke Indikatoren für eine mögliche Entwicklung von Waffen›. Jetzt, da ‹der Schleier gelüftet ist›, ist der Moment der Wahrheit gekommen, nicht nur für Israel, sondern auch für den Rest der Welt. Wenn der inter-


13 Die Welt, angeführt vom Westen, muss nun den Iran mit echten schwerwiegenden Sanktionen belegen, die das Regime der Ayatollahs in die Knie zwingen.

klearen Ambitionen Teherans nicht abkühlt, müssen Kampfflugzeuge eingesetzt werden. Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass das Schicksal der modernen Zivilisation, wie wir sie kennen, auf dem Spiel steht. Si vis pacem, para bellum – Wenn du Frieden willst, dann bereite dich zum Krieg vor.»  Quelle: «Ynet»/Bearbeitung AN

nationalen Gemeinschaft etwas daran liegt, auch nur das kleinste bisschen Abschreckung und die Glaubwürdigkeit wiederherzustellen und dabei die verrückten Mullahs am Erhalt apokalyptischer Waffen und einem damit einhergehenden dramatischen Wandel des globalen Kräftegleichgewichts zu hindern, muss sie entschieden und aggressiv vorgehen. Wenn jetzt nicht entschlossen auf die neuesten Entdeckungen reagiert wird, wird eine wachsende Auflösung unserer Welt in ein gesetzloses, rücksichtsloses Reich der Gewalt und des

Chaos die Folge sein. Den Iran dieser Zeit mit Samthandschuhen anzufassen, wäre ein Signal der globalen Kapitulation. Dies würde uns in eine Ära des Schreckens und des Terrors stürzen. Auf diese Art wären grosse Teile der zivilisierten Welt gezwungen, im Schatten einer unberechenbaren radikalen Bedrohung zu leben. Die Ära der Worte und halbherzigen Aktionen ist vorbei. Die Welt, angeführt vom Westen, muss nun den Iran mit echten schwerwiegenden Sanktionen belegen, die das Regime der Ayatollahs in die Knie zwingen. Wenn dies die nu-

Kommentar: Unsere Freundschaft zu Israel ist unabdingbar! Wenn wir Monat für Monat solche und andere Informationen über Israel vermitteln, dann deswegen, damit unsere Freundschaft zu Israel noch fester wird. Israel, das wohl am meisten gehasste Volk auf Erden, ist der Augapfel Gottes (Sach 2,12; 5.Mo 32,10). Gott wird Seinen Augapfel behüten, wie das auch jeder normale Mensch tut. Die Welt wird kaum etwas unternehmen gegen den Iran. Entweder wird es Israel tun oder aber Gott selbst greift zugunsten Seines Volkes Israel ein. Lesen Sie in diesem Zusammenhang auch den nächsten Beitrag. CM 

Atomstreit

Wird Israel den Iran angreifen? Schon vor der Veröffentlichung des aufsehenerregenden IAEA-Berichts zum Atomprogramm des Iran, war ein möglicher Angriff Israels in aller Munde. Was spricht dafür, was dagegen? Jerusalem – «Wir lassen nicht zu, dass noch einmal ein solcher Fehler begangen wird wie 1937 in München gegenüber Hitler.» General Amos Yadlin, Leiter des militärischen Nachrichtendienstes Israels. – Dies sagte er bereits 2009 zu einem amerikanischen Kollegen, als dieser ihn auf das iranische Atomforschungsprogramm ansprach. Diese Aussage trifft auch heute noch die israelische Haltung zum Thema. Israel kann es sich einfach nicht erlauben, dieser Entwicklung gegenüber gleichgültig zu bleiben. Das weiss auch die Welt. Deshalb wird immer wieder die Frage aufgeworfen: Was will Israel denn tun? Wird

es den Iran angreifen? In den Tagen vor der Veröffentlichung des IAEABerichts verbreiteten die Medien weltweit, dass Israel die Kriegstrommeln schlage. Dies geht unter anderem auf eine Rede von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu anlässlich der Saisoneröffnung der Knesset-Wintersitzungen zurück. Kurz darauf wurde überall über vermeintliche israelische Angriffspläne gemunkelt. Die Gerüchteküche kochte endgültig über, als ein erfolgreicher ballistischer Raketentest und israelische Militärflugmanöver auf italienischem Territorium bekannt wurden. Hinzu kamen Meldungen, dass Israel sein «Zweitschlagvermögen» durch U-

Boote noch weiter ausbauen möchte. In diesem Zusammenhang wurde erneut betont, dass Israel diese U-Boote mit atomaren Sprengköpfen bestücken könne. Aufsehen erregte ausserdem ein Grossmanöver israelischer und amerikanischer Streitkräfte, der stillschweigende Besuch des britischen Generalstabschefs in Israel sowie, nur wenige Tage später, die Reise des israelischen Verteidigungsministers nach London. Zu dieser langen Liste von bemerkenswerten Ereignissen gesellten sich dann auch noch mehrere Bemerkungen israelischer Politiker. Eine israelische Zeitung vermeldete in einer grossen Schlagzeile, dass Netanjahu im «Achter-


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Forum», dem engsten Kabinett des Regierungschefs, eine Mehrheit für einen israelischen Angriff auf den Iran erwirken will. Ein Minister soll daraufhin zu seinen Parteigenossen gesagt haben: «Man kann nachts kaum schlafen, es ist eine angespannte Periode.» Verteidigungsminister Ehud Barak meinte vor einem Knesset-Ausschuss: «Es könnte zu Situationen kommen, in denen Israel zur Verteidigung seiner Interessen greifen muss, ohne sich dabei auf Hilfe von aussen zu berufen.» In Israel hörte man aber auch die Stimmen von gewichtigen Persönlichkeiten, die vor einem eigenständigen israelischen Angriff auf den Iran warnten – darunter beispielsweise die ehemaligen Leiter des Inlands- sowie des Auslandsgeheimdienstes. Diesen Experten schlossen sich auch zahlreiche

unterschiedliche Politiker an. Sie erinnerten in der Öffentlichkeit vor allem an Irans Verbündeten vor der israelischen Haustür: Syrien, die Hisbollah-Miliz im Libanon und die Hamas im Gazastreifen. Dabei warfen einige bei der Diskussion eines möglichen Kriegsszenarios an fast allen israelischen Grenzen unbedacht mit Zahlen um sich. Sie fragten sich, wie viele Opfer das Ganze unter der israelischen Bevölkerung kosten könnte. Das kommentierte Verteidigungsminister Barak mit der Aussage: «Unter keinen Umständen geht es um 50.000 und auch nicht um 5.000 Opfer, noch nicht einmal um 500.» Der Bericht der internationalen Atomenergiebehörde brachte keine Ruhe in das Thema – vor allem nicht, weil Israel sagen konnte: «Das haben wir euch doch schon lange gesagt …»

Aber gerade aufgrund dieses Berichts wurde auch klar, dass es (noch) nicht der richtige Zeitpunkt für ein militärisches Handeln ist. Der Bericht schreckte allgemein auf. Das wirkt zugunsten Israels. Zumindest in den nächsten Monaten kann der jüdische Staat erst einmal abwarten, was sich auf diplomatischer Ebene tun wird. ZL  Kommentar: Wenn sich so viele Kommentatoren und andere Leute öffentlich darüber auslassen, ob Israel den Iran nun angreifen wird oder nicht, dann geschieht meistens nichts. Vielmehr ist die Taktik Israels ähnlich wie bei Josua: «Und Josua kam plötzlich über sie …» (Jos 11,7). Der Überraschungseffekt spielt bei den Angriffen Israels fast immer eine entscheidende Rolle. CM 

Delegitimierungskampagne

Die grösste strategische Bedrohung Israels in 2012 Schaut man genau hin, so kann man im Verlauf der Geschichte des Staates Israel immer wieder erkennen, dass häufig versucht wurde, das Land zu delegitimieren. Tel Aviv – Das Institut für nationale Sicherheitsstudien (INSS) ist der Universität Tel Aviv angegliedert. Eine neuere Studie dieses Instituts hält eindeutig fest: Die Delegitimierungskampagne Israels könnte im Verlauf des Jahres 2012 zur massivsten strategischen Bedrohung des Staates Israel werden.

Bibelwoche

Die Verfasser dieser Studie sind Dr. Yehuda Ben-Meir, der in der Vergangenheit unter anderem auch als stellvertretender israelischer Aussenminister amtierte, und Owen Alterman. Sie zeigen auf, dass Israel im Vergleich zu anderen Staaten immer wieder delegitimiert wurde. Ihrer Einschätzung nach handelte es sich dabei um kriegsähnli-

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mit Samuel Rindlisbacher Thema: Auslegung des Römerbriefes Die Woche findet statt im Freizeit- und Erholungsheim Siegwinden 2, DE 36166 Haunetal Sonntag, Anreise ab 17:00. Versammlungen jeweils 10:00, 15:30 und 19:30. Zwischen Mittagessen und Abendessen ist freie Zeit. Interessenten können sich direkt im Freizeitheim informieren. Tel: 0049 6673 789, E-Mail: info@siegwinden.de

che Akte. Ausgehend vom berühmten Spruch, den von Clausewitz einmal tat: «Der Krieg ist die blosse Fortsetzung der Diplomatie mit anderen Mitteln …», halten die beiden Autoren die Delegitimierungsmassnahmen gegenüber Israel für «die Fortsetzung des Krieges gegen das Land, bloss mit anderen Mitteln». In der Vergangenheit richteten sich solche Versuche gegen das Existenzrecht des jüdischen Staates. Oftmals wurde Israel als eine Art «historischer Unfall» verunglimpft. Solche und ähnliche Behauptungen werden auch heute noch verlautbart – zum Beispiel immer wieder einmal vom Iran, von der Hamas und der Hisbollah-Miliz. Laut Ben-Meir und Alterman versuchen Israel-Gegner, das Land folgendermassen zu porträtieren: Israel verletze die internationalen Gesetze, die Menschenrechte und die allgemein anerkannten internationalen Normen. Zudem sei Israel ein Apartheidstaat, der Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschheit begehe. Solche Anschuldigungen zielen darauf ab, Israel aus der internationalen Staatengemeinschaft auszugrenzen. In der Studie wird auch festgehalten, dass «dies auf einen seit vielen Jahren ver-


15 Die Delegitimierungskampagne Israels könnte im Verlauf des Jahres 2012 zur massivsten strategischen Bedrohung des Staates Israel werden.

wurzelten Antisemitismus zurückgehen kann, der unter Muslimen offen und unter Christen versteckt verwurzelt ist». Die beiden Wissenschaftler kommen zum Schluss, dass die Darstellung Israels als verbrecherischer Staat zu zwei akribisch umgesetzten Handlungswegen führt: Zum einen Bann und Boykott, wobei Investitionen abgezogen und Sanktionen verhängt werden. Zum anderen Involvierung der Gerichte, um rechtliche Massnahmen gegen den Staat geltend zu machen. Zum ersten Weg führen Ben-Meir und Alterman zahlreiche Beispiele der jüngeren Vergangenheit an; darunter

der Rückzug der Deutschen Bank von der Finanzierung einer Strassenbahn zwischen Tel Aviv und Jerusalem. Ihre Entscheidung hatte die Deutsche Bank im Mai 2011 damit begründet, dass «jener Abschnitt, der durch palästinensisches Gebiet führt, eine Verletzung des internationalen Rechts darstellen könnte». Die Liste der Boykotte ist noch sehr viel länger. Sie wächst nicht nur im wirtschaftlichen, sondern auch im akademischen Bereich. Auch der zweite Weg wird immer wieder eingeschlagen. So werden in bestimmten Staaten Haftbefehle gegen israelische Politiker und Militärs erwirkt, um sie bei Einreise sofort zu verhaften und dann vor nationale oder internationale Gerichte zu stellen. In diesem Zusammenhang hält die Studie fest, dass sich die Regierung Israels «in keiner Weise auf diese Situation eingestellt hat». Die israelische Armee hat hingegen angemessene Gegenmass-

nahmen ergriffen. Dort wurde die Abteilung für internationales Recht massiv aufgestockt. Angesichts dieser Situation fordern die beiden Wissenschaftler die israelische Regierung auf, dieser strategischen Bedrohung endlich angemessen und an allen Fronten zu begegnen. ZL  Kommentar: Aus diesem Bericht wird mehr als deutlich, dass die Feinde auf alle Arten versuchen, Israel zu verunglimpfen bzw. zu schaden. Weil Israel militärisch als nahezu unbesiegbar gilt, geht man andere Wege, um schlussendlich dasselbe Ziel zu erreichen. Natürlich versucht Israel, sich auf alle Arten zu wehren, indem es Rechtsgelehrte anstellt, um dem drohenden Unheil Einhalt zu gebieten. Dennoch müssen wir immer vor Augen haben, dass die Leute, die Israel so delegitimieren wollen, von einem abgrundtiefen Hass gegen die Juden geleitet sind. Sie sind bereit, Unrecht als Recht zu benennen und umgekehrt. Ähnliches wurde ja auch im Dritten Reich praktiziert. Dennoch wird hier letztendlich die Gerechtigkeit durch Jesus Christus siegen! CM 

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Nachrichten aus Israel • 01/2012

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Änderungen vorbehalten. Die Agenda im Internet, immer aktuell: www.mitternachtsruf.ch Norbert Lieth

Alle Termine im Überblick

Agenda vom 01.01. bis 29.02.2012

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Nathanael Winkler

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Samuel Rindlisbacher

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n i e r e d e i w r e m m i l e a r Is onderes Erlebnis! bes

18 HINTERGRUNDINFORMATIONEN AUS ISRAEL Nachrichten aus Israel • 01/2012

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5. bis 17. August 2012 mit Nathanael Winkler Preise* ohne Flug ab CHF 1’293.–, EUR 1’070.– / mit Flug ab CHF 1’973.–, EUR 1’650.–

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19 Apartheidsvorwurf

Richter Goldstone äussert sich zugunsten Israels Der Jurist J. Richard Goldstone hielt nach einem von ihm bereits revidierten, umstrittenen Bericht nunmehr sogar ein Plädoyer zugunsten Israels. New York City – Der Richter und

ehemalige UN-Chefankläger J. Richard Goldstone wurde der Öffentlichkeit durch den Vorsitz einer UN-Kommission bekannt, die die israelische Militäraktion «Gegossenes Blei» untersuchte. Im September 2009, rund ein dreiviertel Jahr nach der Militäroperation, kam der Bericht heraus, den die Welt als Goldstone-Bericht kennt. Darin wurden vor allem Israel Verstösse gegen das Kriegsvölkerrecht vorgeworfen, die Hamas fand kaum Beachtung. Im April 2011 verblüffte dann Goldstone in einem Artikel der renommierten Washington Post die Weltöffentlichkeit, als er sich vom Bericht distanzierte. Israel kommentierte damals nur: «Wir haben die ganze Zeit gesagt, dass sich dieser Bericht auf einseitige Zeugenaussagen beruft und die Fakten fragwürdig sind.» Trotz dieser Revision war man von Goldstone enttäuscht; in Israel hätte man von ihm daraufhin mehr Einsatz zur Ausbügelung seiner selbst zugegebenen Fehler erwartet. Nun überraschte Goldstone erneut. Denn mit einem weiteren Artikel stellte er sich angesichts der zunehmenden Delegitimierung des Staates Israel offen an dessen Seite. Der Artikel, der in der New York Times als Kommentar veröffentlicht wurde, trägt den eindeutigen Titel: «Israel und die Apartheid-Verleumdung». Goldstone hält mit eindeutigen Worten nicht zurück. Er kritisiert aufs Schärfste die Vorwürfe, Israel sei ein Apartheidstaat. Deutlich erklärt er, dass dies nicht zutrifft und diese falsche Behauptung das alleinige Ziel hat, die Ausgrenzung und Delegitimierung Israels zu erreichen. Da er selbst aus Südafrika stammt, geht er im Detail auf die massiven gesellschaftspolitischen und juristischen Unterschiede ein, die es ausschliessen, Israel auf eine Stufe mit dem ehemaligen Apartheidregime Südafrikas zu setzen. Goldstone, der während dieser fragwürdigen Zeit selbst als Richter am Obersten Gerichtshof von Südafrika amtierte, hält in seinem Artikel fest: «Man muss unbedingt zwischen einer

J. Richard Goldstone

legitimen Kritik an Israel und Verleumdungen unterscheiden, die allzu offensichtliche Stossrichtungen haben, Israel verteufeln und dem Land die Legitimität entziehen wollen.» In diesem Kontext rief er als eine Person, die Südafrika selbst gedient hatte, in Erinnerung, dass unter dem dortigen Regime bis 1994 Schwarze weder das aktive noch das passive Wahlrecht hatten. Sozioökonomisch wurden sie vollkommen aus der weissen Gesellschaft ausgegrenzt. So wurden beispielsweise Ehen zwischen Schwarzen und Weis­ sen verboten und kein Andersfarbiger durfte in weissen Nachbarschaften wohnen oder diese ohne Genehmigung betreten. Dieses Bild, so hält Goldstone nachdrücklich fest, entspricht in keiner Weise der in Israel gegebenen Situation, wo die «Gleichstellung und die Gleichberechtigung gesetzlich verankert sind». «In Israel gibt es keine Apartheid. Das Land kommt noch nicht einmal annähernd an eine solche Definition he­ran», schreibt er weiter. «Israelische Araber wählen. Sie haben politische Parteien, die ihre Interessen repräsentieren, und Vertreter im Parlament des Landes. Auch vor Gericht, einschliesslich des Obersten Gerichtshofes, werden sie respektiert. Arabische Patienten liegen Seite an Seite mit jüdischen Patienten in den Krankenhäusern und erhalten die gleiche Behandlung.» Im Hinblick auf die Problematik des Westjordanlandes hält Goldstone fest: Solange es kein Friedensabkommen gebe, sei Israel der Gefahr eines Angriffs aus dem Westjordanland und aus dem Gazastreifen ausgesetzt. Daher müsse der Staat Israel adäquate Massnahmen zu seinem Selbstschutz ergreifen. Er ist der Ansicht, dass alle, die Israel als Apartheidstaat abstempeln, diesen Begriff wissentlich und absichtlich anführen, obwohl sie wissen, dass

er nicht zutrifft. Sie würden dies tun, um die Wahrheit gemäss ihrer eigenen politischen Absichten zu verfälschen. Seinen Kommentar schliesst Goldstone mit einer eindeutigen Aussage: «Wer die Situation in Israel und im Westjordanland mit der im alten Südafrika gleichzusetzen versucht, der schadet letztlich allen, die sich für Gerechtigkeit und Frieden starkmachen. Israel ist eine ganz besondere Demokratie, da sie sich als solche behauptet, trotz eines Kriegszustandes mit einigen Nachbarn, die dem Staat immer noch das blosse Existenzrecht aberkennen. Die Behauptung, Israel sei ein Apartheidstaat ist verleumderisch und bösartig und torpediert absichtlich Frieden und Harmonie.» ZL  Kommentar: Als Dr. Goldstone seinerzeit gegen Israel wetterte, haben das weltweit breite Bevölkerungsschichten wohlwollend zur Kenntnis genommen. Wenn er jetzt wieder positiv über Israel spricht, so denken die meisten Menschen immer noch an das Erstere; der Mensch hört am liebsten das Negative, das Positive überhört er geflissentlich. Das ist auch unter Christen so: Wenn man über einen andern Glaubensbruder negativ redet, sind immer viele offene Ohren da, um mitzuhören. Aber wenn man dann merkt, dass dieser Bruder zu Unrecht verunglimpft wurde, ist es sehr schwierig, das Ausgestreute wieder einzusammeln. So ist es auch mit Gerüchten über Israel. CM 


20 HINTERGRUNDINFORMATIONEN AUS ISRAEL Nachrichten aus Israel • 01/2012

aufklärung

Israels geheimste Geheimdiensteinheit Nach dem Fiasko des Jom-Kippur-Krieges wurde im militärischen Nachrichtendienst eine geheime Einheit errichtet, die eine Wiederholung von 1973 verhindern soll. Jerusalem – Den Israelischen Verteidigungsstreitkräften (IDF) eilt ein hervorragender Ruf voraus. Das gilt für viele Einheiten und Zweige. Beim militärischen Nachrichtendienst war dies allerdings nicht immer der Fall. 1973 wurde Israel vom Jom-Kippur-Krieg überrascht und musste dafür einen schmerzlichen Preis zahlen. Daran trug nicht nur die damalige politische Leitung des Landes schuld, die im Vorfeld zu zögerliche Entscheidungen traf. Auch der militärische Nachrichtendienst verschlief damals im wahrsten Sinne des Wortes alle Anzeichen. Informationen wurden nicht richtig gedeutet oder erst gar nicht weitergeleitet. Israel hat daraus gelernt, dass dem Land so etwas nicht noch einmal passieren darf. Um ein solches Szenario zu verhindern, wurde nach 1973 eine Kontroll-

Versammlungen mit

Norbert Lieth DE 72766 Reutlingen Gemeinschaftszentrum Silberburg, Panoramastrasse 53 Thema: «Zwei Lieder der Bibel und ihre prophetischen Melodien»

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einheit des sogenannten «Aman», des militärischen Geheimdienstes, ins Leben gerufen. Diese Einheit sollte Informationen nicht nur doppelt überprüfen, sondern auch offen für alternative Denkansätze sein. Informationen kann man nämlich durchaus auch unterschiedlich auslegen. Setzt man bei deren Auswertung verschiedene Blickwinkel an, so kann es zu vollkommen unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Daher lautet der Leitsatz oftmals: «Das Gegenteil ist eigentlich richtig.» Beim militärischen Nachrichtendienst werden Informationen gesammelt und beurteilt, und daraufhin werden bestimmte Empfehlungen ausgesprochen. Diese Einheit nimmt sich jedoch alles noch einmal vor und betrachtet die Informationen sozusagen «gegen den Strich». Man versucht dabei, über den Tellerrand zu blicken und Unwahrscheinlichkeiten einzukalkulieren. Es werden Szenarien durchgespielt, die auf den ersten Blick nicht sonderlich wahrscheinlich wirken. «Wir müssen eine andere Meinung und Sichtweise auf den Tisch bringen. Uns ist nicht damit gedient, einfach den herkömmlichen und offensichtlichen Ansichten zuzustimmen», sagt dazu der Leiter dieser Abteilung, der nur mit seinem Vornamen Erez bekannt ist. «Ein Fehler könnte für uns einen sehr schmerzlichen Preis zur Folge haben.» In dieser Einheit arbeiten die unterschiedlichsten Spezialisten. In der Öffentlichkeit sind sie nicht bekannt. In Israel weiss man noch nicht einmal, wie viele Mitarbeiter diese Einheit zählt. Man kann jedoch davon ausgehen, dass sie seit rund einem Jahr Überstunden schieben – wegen der nicht enden wollenden Ereignisse im Nahen Osten seit dem «Arabischen Frühling». Hier ein Beispiel für den Arbeitsansatz dieser Einheit: Der militärische Nachrichtendienst der IDF gab – in Einklang mit der Ansicht anderer Nachrichtendienste aus verschiedenen Ländern – im Januar 2011 ein Memo he­ raus, in dem es hiess, dass die Stabilität des Mubarak-Regimes in Ägypten trotz

immer umfassenderer Demonstrationen nicht bedroht sei. Darauf schritt diese Einheit ein. Sie hatte die Szenarien nämlich anderes durchgespielt. Diese Einheit war der Ansicht, dass die Proteste weiter zunehmen und auch dann nicht aufhören würden, wenn es zu Gewalttätigkeiten käme. Daher könnte es durchaus geschehen, so ihr Memo, dass Mubarak gestürzt werden würde. Und die Einheit sollte nur wenige Wochen später ihre Ansicht bestätigt finden. Doch wie wird damit praktisch umgegangen? Erez gibt die Ansichten seiner Einheit in Sitzungen aller Nachrichtendienstler in gehobener Position weiter. «Ich möchte wenigstens erreichen, dass sie ihre Haltung überdenken», sagt Erez. «Im besten Fall werden sie langsam anfangen, auch in alternativen Szenarien zu denken.» Man kann sich vorstellen, dass diese Diskussionen nicht einfach sind. Denn manchmal prallen hier nicht nur Weltbilder oder professionelle Beurteilungen, sondern auch Machtpositionen aufeinander. Dennoch wissen letztlich alle, dass sie zugunsten ihres Landes unbedingt an einem Strang ziehen müssen. Das wichtigste Arbeitsinstrument dieser Einheit ist ihre Fantasie. Erez zieht allerdings den Begriff «aufgeschlossenes Denken» vor. Als Beispiel verweist Erez auf den Misserfolg der US-Nachrichtendienste in Zusammenhang mit den Anschlägen vom 11. September 2001. Sie hatten zahlreiche Meldungen über geplante Terroranschläge. Sie hatten mehrmals herausgefunden, dass Flugzeuge eine Rolle spielen könnten. Dennoch fielen auch die namhaftesten Experten aus allen Wolken, als die Anschläge stattfanden. So etwas hatte man sich einfach nicht vorstellen können. Darum hatte man sich trotz Fingerzeige nicht auf ein solches Szenario vorbereitet. «Sich so etwas vorzustellen, genau das ist unsere Aufgabe», meint Erez schlicht und ergreifend. ZL  Kommentar: Will Israel überleben, muss es den besten Geheimdienst und eine der stärksten Armeen unterhalten. Israel


21 erfüllt beides. Schon heute ist es oft so, dass man meistens in Israel zuerst hört, was in der Welt geht. Sei es ein Erdbeben, ein Flugzeugabsturz usw. Zuerst hört man es in Israel, Stunden später auch in der übrigen Welt. Wenn etwas sehr weit weg von Israel auf der andern Seite der Weltkugel passiert, so wissen es die Israelis

doch als erste. Spezialisten aus Israel hören Funksignale aus der ganzen Welt ab, die andere gar nicht mehr empfangen. In der Bibel werden wir immer wieder aufgefordert, wachsam zu sein. Israel macht es uns vor. «So wachet nun, da ihr nicht wisst, in welcher Stunde euer Herr kommt!» (Mt 24,42). CM 

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Tournee durch Deutschland von Markus Steiger

D-Tour Sie hören eine biblische Botschaft. Markus Steiger Do. 02.02.2012, 19.30 Uhr 70372 Stuttgart

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Kleiner Kursaal, Königsplatz 1

Fr. 03.02.2012, 19.30 Uhr

76133 Karlsruhe

Sechs Jahre Koma

Ariel Sharons Zustand Inzwischen ist Ariel Sharon 83 Jahre alt. Infolge eines Schlaganfalls liegt er bereits seit sechs Jahren im Koma.

Verein für innere Mission, Amalienstrasse 77

Sa. 04.02.2012, 17.00 Uhr

72250 Freudenstadt

Kurhaus Freudenstadt, Am Promenadenplatz

So.05.02.2012, 15.00 Uhr

Sharon liegt weiterhin im Tel HaShomer-Krankenhaus bei Tel Aviv.

Jerusalem – Es war der 4. Januar 2006, als der damalige israelische Ministerpräsident Ariel Sharon in das Hadassah-Klinikum eingeliefert wurde. Eine Notoperation, die die angesehensten Spezialisten des Landes durchführten, konnte das Blatt nicht mehr wenden. Seither liegt dieser Mann, der in Israel Geschichte schrieb, im Koma. Der 1928 im Land geborene Ariel Sharon, der allgemein nur Arik genannt wird, begann schon als 14-jähriger Militärgeschichte zu schreiben. 1942 schloss er sich dem Palmach – der späteren Elitetruppe der vorstaatlichen Haganah – an. 1948 wurde er als Zugführer einer Infanteriekompanie bei den Kämpfen um Jerusalem schwer verwundet. Auch in den nachfolgenden Kriegen, die das Land führen musste, hob er sich immer wieder von seinen Kameraden ab. Nach

dem Jom-Kippur-Krieg ging er in die Politik und schloss sich dem Likud an. Als Verteidigungsminister unter Menachem Begin erlebte seine Laufbahn während des ersten Libanonkrieges den schwersten Karriereknick. Ein israelischer Untersuchungsausschuss bescheinigte ihm fahrlässige Unterlassung bei der Verhinderung von Massakern, die die libanesisch-christliche Falange-Miliz in palästinensischen Flüchtlingslagern im Libanon verübte. Er musste zurücktreten, schied aber dennoch nicht aus der Politik aus. 1999 behauptete er sich bei den Knesset-Wahlen gegen Ehud Barak und wurde Ministerpräsident. Während er in den Jahren zuvor die jüdischen Siedlungen in Judäa und Samaria massiv gefördert hatte, sollte Sharon 2005 alle verblüffen; denn ausgerechnet er setzte die Räumung der jüdischen Siedlungen im Gazastreifen politisch und praktisch um. Ein halbes Jahr später fiel er ins Koma. Kürzlich veröffentliche sein Sohn Gilad eine Biografie über ihn, mit dem Titel: «Sharon: Das Leben einer Führungspersönlichkeit» (bisher auf Hebräisch und Englisch veröffentlicht). Das Buch blickt auf Sharons Karriere als Soldat und Politiker zurück, setzt sich jedoch auch intensiv mit den letzten Jahren seit seinem Schlaganfall auseinander. In seinem Werk beschreibt Gilad Sharon die Diskussionen mit den Ärzten und die

90478 Nürnberg

Meistersingerhalle, Konferenzraum 2, Münchenerstrasse 21

Mo. 06.02.2012, 19.30 Uhr

91555 Feuchtwangen Schranne Saal, Untere Torstrasse 3

Di. 07.02.2012, 19.30 Uhr

68169 Mannheim

Gemeindezentrum, Paul-Gerhardt-Strasse 6

Mi. 08.02.2012, 19.30 Uhr

57072 Siegen

Kongresszentrum, Siegerlandhalle, Atrium Saal, Koblenzer Str.

Do. 09.02.2012, 19.30 Uhr

42285 Wuppertal (Barmen)

CVJM-Bildungsstätte Bundeshöhe, Bundeshöhe 7

Fr. 10.02.2012, 19.30 Uhr

34117 Kassel

CVJM Kassel, Wolfsschlucht

Sa. 11.02.2012, 15.00 Uhr

30625 Hannover

Gemeindezentrum, Helstorfer Str. 21 (Nähe med. Hochschule)

So.12.02.2012, 16.00 Uhr

08280 Aue/Sachsen

Kulturhaus «Aue», Goethe-Strasse 2

Mo. 13.02.2012, 19.30 Uhr

99089 Erfurt

CVJM Gästehaus, Gerberstrasse 14a

Di. 14.02.2012, 19.30 Uhr

80637 München

Innere Mission München, Landshuter Allee 40

Herzlich willkommen!


22 HINTERGRUNDINFORMATIONEN AUS ISRAEL Nachrichten aus Israel • 01/2012

Entscheidungen, die er und sein Bruder Omri treffen mussten. Doch auch auf den gegenwärtigen Zustand seines Vaters geht er ausführlich ein: «Er liegt im Bett, sieht wie der Herr eines Landgutes aus, schläft ruhig. Gross, stark, selbstsicher. Seine Wangen weisen einen gesunden roten Schatten auf. Wenn er wach ist, starrt er durchdringend in die Gegend.» Die Söhne, die ihren Vater abwechselnd jeden Tag im Krankenhaus besuchen, sind sich zudem sicher: «Wenn er wach ist, schaut er mich an und bewegt die Finger, wenn ich ihn darum bitte.» In einem Interview mit der New York Times meinte Gilad Sharon, er sei sich sicher, dass sein Vater ihn hören könne. Man kann das nicht ausschliessen; dennoch sind sich die behandelnden Mediziner einig, dass Sharons Gehirnkapazitäten, selbst wenn er aus dem Koma erwachen würde, niemals die Rückkehr der einstmals bekannten Führungspersönlichkeit zulassen. Sharon liegt weiterhin im Tel HaShomer-Krankenhaus bei Tel Aviv. Zwischenzeitlich war er versuchsweise für kurze Zeiträume nach Hause geholt worden. Seit einem Jahr hat man das eingestellt, wenngleich beide Söhne weiterhin meinen, dass es für ihren Vater besser wäre, wenn er Zuhause versorgt werden könnte. AN  INFOBOX

Der Palmach Am 19. Mai 1941, vor der Staatsgründung Israels, gründete die damalige jüdische Untergrundorganisation Hagana im britischen Mandatsgebiet Palästina den Palmach. Er war eine eher kleine Miliz, die Jugendliche für militärische Aufgaben ausbildete. Palmach-Einheiten kämpften im Zweiten Weltkrieg unter anderem auch an der Seite der Alliierten. Bekannte Angehörige des Palmach waren neben Ariel Sharon auch Jitzhak Rabin und Moshe Dajan. Letzterer verlor sein linkes Auge im Einsatz für die Palmach, als die Miliz den Alliierten bei der Befreiung Libanons vom Vichy-Regime half. Dafür wurde Dajan von den Engländern ausgezeichnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg, am 10. Oktober 1945, befreite eine Marineeinheit des Palmach unter Jitzhak Rabin etwa zweihundert jüdische Einwanderer, die von den Engländern in einem Flüchtlingslager in Atlit festgehalten wurden. RM 

Bahnbrechende Aussichten

Impfung gegen Krebs? In Israel arbeitet man an einer Impfung gegen Krebs. Steht eine bahnbrechende Innovation vor dem Durchbruch? Nes Ziona – Operationen, Chemotherapie und Bestrahlungen – oftmals helfen sie, doch immer wieder steht man Krebserkrankungen trotz modernster medizinischer Mittel hilflos gegenüber. Zudem verursachen sowohl die Krankheit als auch ihre Behandlungsmethoden viel Leid. Doch seit einiger Zeit arbeitet eine israelische Firma an einem völlig neuartigen Behandlungsansatz. Dieser soll zukünftig eine effektivere und weniger beschwerliche Behandlung von Krebserkrankungen ermöglichen. Und noch ein Ziel hat sich diese Firma gesetzt: Diese neuartige Therapie soll keinerlei Nebenwirkungen verursachen. Die israelische Firma Vaxil BioTherapeutics Ltd. setzt dabei auf Impfung! Das synthetische Serum befindet sich noch in Entwicklung, hat aber bereits einen Namen: «ImMucin». Es soll dem Immunsystem beibringen, Krebszellen zu erkennen und zu zerstören. Dieser revolutionäre Impfstoff wurde am Jerusalemer Hadassah-Klinikum bereits an Multiple-Myeloma-Patienten (eine häufig fatal verlaufende Krebserkrankung des Knochenmarks) erprobt. Die zweite klinische Testreihe wurde Ende 2011 abgeschlossen. Wenngleich die Ergebnisse vielversprechend sind, wird noch viel Zeit vergehen, bis dieses pharmazeutische Produkt als ausgereift gelten kann, die Zulassung von Gesundheitsbehörden erhält und letztlich auf den Markt kommt. Der Impfstoff soll das Immunsystem in einer Art und Weise aktivieren, die gesunde Zellen beim Zerstörungsfeldzug gegen Krebszellen nicht in Mitleidenschaft zieht. Das Endergebnis soll eine Behandlung von Krebserkrankung ohne irgendwelche Nebenwirkungen sein. Bisher hat sich tatsächlich gezeigt, dass dieser gezielte Angriff auf die bösartigen Krebszellen sehr viel effektiver ist als beispielsweise eine herkömmliche Chemotherapie, die auch gesunde Zellen schädigt. Diese Impfung ist allerdings keine vorbeugende Massnahme wie in anderen Fällen. Im Allgemeinen sollen Impfungen dem Körper ja dabei helfen,

Antikörper zu bilden, sodass er immun gegen die jeweiligen Krankheitserreger wird. In diesem Fall werden allerdings nur Patienten geimpft, die bereits an einer Krebserkrankung leiden. Trotzdem wird diese Therapie als Impfung bezeichnet, weil sie das Immunsystem betrifft. Letztlich stellt sie aber eine völlig neuartige Form der medizinischen Behandlung von Krebs dar. Um dem Immunsystem die Erkennung von Krebszellen beibringen zu können, musste zunächst die besondere Proteinsequenz der Krebszellen gefunden werden. Dies gelang dem Gründer von Vaxil BioTherapeutics Ltd., Dr. Lior Carmon, vor einigen Jahren. Er entdeckte, dass alle Krebszellen über das Molekül MUC1 verfügen. Dr. Carmon ist Immunologe und am renommierten Weizmann-Institut tätig. Darüber hinaus haben die klinischen Testreihen bisher gezeigt, dass der Impfstoff sogar die Tarnmechanismen der Krebszellen aufzudecken vermag. Krebszellen können sich nämlich im Körper tarnen, sodass sie vom Immunsystem nicht entdeckt werden. Ausser-


23 dem ermöglicht ihnen dieser Mechanismus, sich zu wandeln, sodass sie gegen die einsetzenden Behandlungen immun werden. Die ersten Testreihen zeigten, dass das synthetische Impfserum das Immunsystem auch auf diesen besonderen Mechanismus aufmerksam machen und damit den Tarnversuch von Krebszellen vereiteln kann. An die bisherige Testreihe für Mul-

tiple-Myeloma-Patienten sollen sich weitere klinische Versuche anschlies­ sen, an denen Opfer anderer Krebserkrankungen teilnehmen werden. Es ist ein vielversprechender Ausblick; dennoch wird es wohl noch rund sechs bis sieben Jahre dauern, um dieses Verfahren so weit zu verfeinern, dass es ausgereift ist und zur weltweiten Anwendung gebracht werden kann. ZL 

Kommentar: Ist es nicht atemberaubend, dass so eine Meldung ausgerechnet aus Israel kommt!? Wir wissen, dass der Antisemitismus geistliche Hintergründe hat, weil Israel Gottes Volk ist. Aber ein Grund ist oft auch der Neid auf die erfolgreichen jüdischen Wissenschaftler. Doch alles kommt von Gott, Er ist der Geber aller guten Gaben und aller Weisheit. CM 

Einblicke

Schriftrollen vom Toten Meer im Internet Früher musste man ins Israel-Museum gehen, um die 2.000 Jahre alten Schriftrollen vom Toten Meer einzusehen. Heute reicht dafür ein Klick ins Internet.

Jerusalem – Die Schriftrollen vom Toten Meer sind beeindruckende Dokumente. Noch immer werden sie von Wissenschaftlern studiert und ziehen auch zahlreiche Museumsbesucher an. Inzwischen jedoch kann man sich diese einzigartigen Zeugnisse, die vor rund 2.000 Jahren an den Ufern des Toten Meeres verfasst wurden, im Internet ansehen. Das ist seit Herbst 2011 möglich. Seither haben von dieser Option rund eine Million Internetsurfer Gebrauch gemacht. Laut Betreiber der Internetseite des Israel-Museums hat man zwar mit einem grossen Interesse gerechnet, nicht jedoch eine so hohe Zahl von Interessenten innerhalb so kurzer Zeit erwartet. Gegenwärtig werden im Internet fünf der insgesamt sieben Schriftrollen vorgestellt: 1) die grosse JesajaSchriftrolle, bei der es sich um die älteste handschriftliche Fassung dieses biblischen Buches handelt; 2) die

Kriegsschriftrolle, die die Kämpfe zwischen den Söhnen des Lichts und den Söhnen der Finsternis beschreibt; 3) die Tempelschriftrolle, die von den Geräten handelt, die zum Tempeldienst erforderlich sind, und zudem die Errichtung des dritten Tempels behandelt; 4) die sogenannte Gemeindeschriftrolle, die den Grundsätzen einer damaligen Gemeinde am Toten Meer gewidmet ist; sowie 5) die Habakuk-Schriftrolle. Diese Schriftrollen wurden zwischen dem dritten Jahrhundert v.Chr. und dem ersten Jahrhundert n.Chr. verfasst. Bei den fünf bisher im Netz vorgestellten Schriftrollen handelt es sich um die Funde, die am vollständigsten erhalten sind. Das Internetportal präsentiert nicht nur das Original, sondern bietet auch eine parallele Übersetzung in Englisch an. Zudem sollen im weiteren Verlauf auch Übersetzungen in andere Sprachen geliefert werden. Darüber hinaus arbeitet die Israelische Antikenbehörde weiter an der Digitalisierung der anderen erhaltenen Schriftstücke vom Toten Meer. Dabei handelt es sich manchmal eher um Schnipsel als um Schriftstücke, geschweige denn Schriftrollen. Diese zusätzliche Internetseite soll Anfang 2012 online gehen. Dann können die Internetsurfer auch beim Zusammenset-

zen dieser teilweise kleinsten Schnipsel mitwirken. Damit man die Schriftrollen überhaupt ins Internet stellen konnte, wurden sie mit einer besonderen Technik abgelichtet, die keine UV-Strahlen abgibt. Diese könnten den Schriftrollen nämlich Schaden zufügen. Das im Internet präsentierte Bild hat eine Quali-

Versammlungen mit Nathanael NAW Berlin Winkler Sie hören biblisch aktuelle Botschaften

DLM

DE 13597 Berlin EC Gemeinschaftshaus Spandau, Ruhlebener Strasse 9 �

Fr. 24.02.2012, 19:30

Sa. 25.02.2012, 19:30

So. 26.02.2012, 11:00

Herzlich willkommen!


24 HINTERGRUNDINFORMATIONEN AUS ISRAEL Nachrichten aus Israel • 01/2012

tät, die rund 200 Mal besser ist als bei einer herkömmlichen Digitalkamera. Seine hochwertige Auflösung macht zudem Buchstaben sichtbar, die mit dem blossen Auge nicht mehr zu erkennen sind. Dieses Internetportal stellt eine wahrhafte Revolution dar. Seit die Schriftrollen in den Jahren zwischen 1947 und 1956 entdeckt wurden, befanden sich die meisten Bestandteile in den Safes des Israel-Museums. Sie wurden im besten Falle zu Forschungszwecken hervorgeholt. Im sogenannten Schrein des Buches, der vom Israel-Museum ex-

tra für die Ausstellung der Schriftrollen vom Toten Meer gebaut wurde, waren immer nur einige wenige Ausschnitte auf Display. Nun können sie jedoch von einem Millionenpublikum betrachtet werden. Dazu sagte der Generaldirektor des Museums, James Schneider: «Die Schriftrollen wecken das Interesse sowie die Neugier und Fantasie von Millionen von Menschen in aller Welt. Nun haben sie uneingeschränkten Zugang zu diesen einzigartigen Dokumenten der Menschheitsgeschichte.» ZL  Zum Portal: http://dss.collections.imj.org.il/

Kommentar: In Jesaja 2 und Micha 4 lesen wir, dass von Zion aus das Wort des Herrn bzw. das Gesetz in die ganze Welt gehen wird. Hier sehen wir eine Vorerfüllung, denn die Schriftrolle des Propheten Jesaja kann nun in der ganzen Welt im Internet gelesen werden, und zwar in der Originalsprache, dem biblischen Hebräisch! Zudem kommt diese Rolle aus Zion bzw. Israel! Man kann nichts Besseres tun, als das Wort Gottes lesen und studieren: «Alle Worte Gottes sind durchläutert; er ist ein Schild denen, die auf ihn trauen» (Spr 30,5). CM 

Harley-Tour

US-Veteranen reisen auf legendären Motorrädern durch Israel Amerikanische Veteranen unternahmen mit ihren Harleys eine Solidaritätstour vom Golan nach Beer Sheva.

Beer Sheva – Sie kamen für genau zehn Tage nach Israel. 71 Veteranen der US-Streitkräfte landeten mit ihren Motorrädern in Israel. Sie alle sind

passionierte Fahrer der legendären Harley Davidson. Sie unternahmen eine Tour vom Golan im Norden des Landes nach Beer Sheva im Süden. Unterwegs besichtigten die Veteranen einerseits berühmte historische und religiöse Stätten, andererseits hielten sie auch an Militärkasernen, Einrichtungen für Veteranen und Militärfriedhöfen. Die US-Veteranen, denen sich evangelikale Pastoren angeschlossen hatten, kamen zu einer bedeutsamen Mission ins Land, die «Hoffnung für Israel» titelt. Dazu sagte der Leiter, Paul Klassen: «Viele der amerikanischen Veteranen sind gläubige Christen und empfinden eine grosse Liebe für Israel und für die Veteranen des Landes. Mit ihrer Motorradtour wollten sie den Veteranen Israels ihre Ehre erweisen.» Auf dem grossen New Yorker JFK-Flughafen wurden sie vor der Reise von einem Beauftragten des israelischen Tourismusministeriums verabschiedet. Haim Gutin, der bei seiner kurzen Ansprache

eine Lederjacke trug, die ihm von einem Pastor der Gruppe geschenkt worden war, führte kurz und bündig aus: «Wir fühlen uns geehrt, dass Sie zu einem derart noblen Ziel nach Israel kommen. Für mich persönlich wird es eine grosse Ehre sein, in der kommenden Woche mit Ihnen auf Ihren Motorrädern durch Jerusalem, meine Heimatstadt, fahren zu dürfen.» Die Motorräder waren den Veteranen per Flugzeug vorausgeschickt worden und warteten am Ben-GurionFlughafen auf sie. Wo auch immer sie im Land auftauchten, erregten sie viel Aufsehen und wurden mit Enthusiasmus und auch mit Staunen begrüsst. Höhepunkt ihrer Tour war zweifelsfrei die Fahrt von Tel Aviv direkt zur Jerusalemer Klagemauer. Auf dieser Fahrt schlossen sich ihnen israelische Harley-Davidson-Biker an, sodass an der Klagemauer rund 100 Motorräder vorfuhren. Im Gepäck hatten die US-Veteranen zudem eine grosszügige Spende von einer halben Million US-Dollar, die vom «Hope for Israel Relief Fund» gestiftet wurde. Dieser Hilfsfonds unterstützt Veteranen, Holocaust-Überlebende, andere israelische Bevölkerungsgruppen in Notlagen und verschiedene christliche Gruppen im Land. AN  Mehr über «Hope for Israel»: www.hfirelieffund.org


25 Grosser Einsatz

Christliche Ehrenamtliche in Israel Insbesondere im Jordan-Tal, aber auch in Judäa und Samaria, hört man immer mehr Englisch. Hierher zieht es nämlich besonders viele evangelische Christen zu einem ehrenamtlichen Dienst. Shilo-Tal – Es ist gerade einmal vier Uhr in der Früh. Über den Weinstöcken der Kellerei Psagot im Shilo-Tal nördlich von Jerusalem liegt dicker Nebel. Doch die jungen Leute stehen schon längst voller Elan und Tatendrang zu ihrem Tagewerk parat. Dies verkünden sie durch ihren hörbaren Gesang. Sie singen auf Englisch. Es sind Psalmen, die sie zu dieser frühen Morgenstunde anstimmen. Sie singen auch noch, während sie zwischen den Weinstöcken die reifen Trauben ernten. Es handelt sich zwar nur um eine Handvoll junger evangelischer Christen aus aller Welt, doch zusammen mit ihnen hat es noch viel mehr Gläubige zu einem ehrenamtlichen Dienst nach Israel gezogen. Genauer gesagt: Es zieht sie in die jüdischen Siedlungen, um ihnen entsprechend ihrer Anschauung von einem Israel innerhalb

der biblischen Grenzen den Rücken zu stärken. Das ist eine Entwicklung, die man schon seit einigen Jahren beobachten kann. Der Strom dieser Freiwilligen nimmt immer mehr zu. Es ist beinahe so wie damals, als unzählige Freiwillige aus aller Welt in die Kibbuzim kamen. Doch diese jungen Menschen haben eine vollkommen andere Motivation, die sie nach Israel zieht. Sie wissen nur allzu gut, dass sie sich in Shilo an jenem Ort befinden, der im Buch Josua als das erste religiöse Zentrum der Israeliten nach der Landnahme galt. Ausserdem nehmen sie die Verheissung, dass «alle Völker auf deinen Feldern arbeiten werden» wörtlich. Daher schlossen sie sich einer Bewegung an, die ein evangelischer Bauer aus Tennessee namens Tommy Waller ins Leben rief. Er besuchte 2004 erst-

mals Israel. Rückblickend sagt er dazu: «Ich habe damals organische Landwirtschaft betrieben und wollte mir einfach neue Arbeitsmethoden ansehen. Ich stand damals zusammen mit einem israelischen Landwirt auf einen Hügel und blickte auf die biblische Landschaft. Er berichtete mir von seinen Problemen und da wurde mir klar: Das ist etwas, für das ich mich engagieren möchte!» Ein Jahr später traf Waller zusammen mit seiner Ehefrau und den elf Kindern in Israel ein, um einem israelischen Landwirt in Samaria bei der Ernte zu helfen. Seither haben sich ihm immer mehr Personen angeschlossen. In diesem Jahr brachte Waller zur Erntezeit 250 Freiwillige mit, die über sein Internetportal auf diese einmalige Möglichkeit, einen ganz besonderen ehrenamtlichen Dienst leisten zu kön-

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26 HINTERGRUNDINFORMATIONEN AUS ISRAEL Nachrichten aus Israel • 01/2012

nen, aufmerksam wurden. Seine Farm in den USA hat Wallers inzwischen übrigens verkauft, um den Aufenthalt seiner Familie in Erez Israel sowie seine Koordinationsarbeit zugunsten dieser ehrenamtlichen Initiative finanzieren zu können. 2011 kamen besonders viele Freiwillige. Sie stammen aus vielen verschiedenen Ländern, darunter aus den USA, Kanada, Schweden, Frankreich, Südafrika usw. Alle sind gläubige Christen und bearbeiten die Felder und Plantagen des Heiligen Landes. Auffällig ist, dass viele ihre Musikinstrumente mitgebracht haben. Gerne sitzen sie zusammen und musizieren; selbstverständlich sind auch ihre neuen israelischen Freunde mit dabei. Unter diesen Freiwilligen sind auch ganze Familien – so wie einst Waller zusammen mit Frau und Kindern im Land eintraf. Viele der jungen Freiwilligen berichten zudem, dass sie ihr ehrenamtliches Engagement auch nach der Rückkehr in ihre Heimat fortsetzen. «Wir erzählen immer wieder, was für ein wunderbares und einzigartiges Land dies ist», sagte einer der jungen Männer.

Angemerkt sei auch, dass ein solches ehrenamtliches Engagement manchmal auch noch eine andere Liebe als die für Erez Israel zur Folge hat. Einer von Wallers Söhnen heiratete kürzlich eine junge Frau, die Seite an Seite mit ihm in den Feldern arbeitete. Dazu meinte der Leiter der Psagot-Winzerei, Yaacov Berg: «Solche Verbindungen sind ein wichtiger Brückenschlag. Als gläubiger Jude habe ich keinerlei Probleme damit, auf diese Evangelischen zu treffen. Ja, es stimmt, unsere Meinungen gehen bezüglich des Messias auseinander, doch das stört nicht. Wir alle lieben dieses Land.» ZL 

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Bibel und Israel 27

Hat Gott Seine Verheissungen erfüllt? Zum biblischen Verständnis von Josua 21,43-45. Teil 1.

Dr. Greg Harris Professor für biblische Auslegung an The Master’s Seminary, Autor und Pastor einer Gemeinde in Kalifornien In einem Artikel über Ersatztheologie1 fasst Michael J. Vlach ein Problem zusammen, das vielen Bibelkennern bekannt ist: «Nur wenige theologische Probleme werden so heiss diskutiert wie das Verhältnis zwischen Israel und der Gemeinde. Dies ist eine endlose Streitfrage zwischen Bundestheologen und Dispensationalisten … Es ist vor allem umstritten, ob die neutestamentliche Gemeinde das Volk Israel ersetzt hat, ob sie die Verheissungen für Israel erfüllt hat oder ob sie Israel als Gottes Volk verdrängt hat. Wenn das so ist, was bedeutet das für den heutigen Staat Israel?»1 Dieser Streitpunkt ist für beide theologischen Lager vorrangig. Bringt man es auf den Punkt, geht es dabei letztendlich um ein einziges Schlüsselproblem: «Dabei ist für beide Seiten der Teil der Verheissungen Gottes an Abraham von zentraler Bedeutung, der sich auf das Land bezieht – eine im AT oft wiederholte Verheissung: Wem gehört das Land Israel? Weil Bundestheologen der Ansicht sind, die Gemeinde sei im Laufe der Heilsgeschichte an die Stelle Israels getreten, bestreiten sie die unabänderliche Gültigkeit dieser Verheissung.»2 Diese Land-Debatte muss sorgfältig geführt werden. Jede Auslegung hat bedeutende Konsequenzen – schon deshalb, weil die Heilige Schrift sehr oft von diesem Land spricht.

Walter C. Kaiser beobachtet: «Im Alten Testament gibt es nur wenige Themen, die so bedeutsam sind wie die Landesverheissung an die Patriarchen und das Volk Israel. Tatsächlich ist ‹Land› (erez) das vierthäufigste Hauptwort in der hebräischen Bibel. Gäbe es da nicht das grössere und umfassendere Thema der höchsten Verheissung mit all dem, was damit zusammenhängt, könnte das Thema ‹Israel und sein Land› gut als Überschrift oder Leitmotiv des ganzen Kanons dienen.»3 In gewisser Hinsicht ist dieses Thema ein Nebenprodukt. Denn es geht um die Kernfrage, wie die Verheissungen Gottes überhaupt ausgelegt und gedeutet werden sollen. Die Frage, wem das Land gehört und ob dies irgendeine eschatologische Bedeutung hat, ist allerdings viel mehr, als blosse Fachsimpelei unter Theologen. Denn die Antwort darauf hat weitreichende Konsequenzen – sogar für die nationale und weltweite Politik.4 Viele Bibelleser, die glauben, dass die Landesverheissungen bereits erfüllt wurden, halten Josua 21,43-45 für den eindeutigen Beweis. Gott habe die Landesverheissungen schon erfüllt, die Er den Juden in Seinem Bund mit Abraham gegeben hatte, folglich könne man keine zukünftige weitere Erfüllung mehr erwarten – weder für das Land noch für das Volk Israel: «So gab der Herr Israel das ganze Land, von dem er geschworen hatte, es ihren Vätern zu geben, und sie nahmen es in Besitz und wohnten darin. Und der Herr verschaffte ihnen Ruhe ringsum, ganz so, wie er ihren Vätern geschworen hatte; und keiner ihrer Feinde konnte vor ihnen bestehen, sondern der Herr gab alle ihre Feinde in ihre Hand. Es fehlte nichts an all dem Guten, das der Herr dem Haus Israel

verheissen hatte; alles war eingetroffen» (Jos 21,43-45). Auf den ersten Blick lassen diese Verse tatsächlich den Schluss zu, Gott habe alle Seine Landesverheissungen an Israel bereits erfüllt. Überraschenderweise scheint diese Auslegung jedoch relativ neu zu sein. Sie wird allerdings in Internet-Chatrooms und -Blogs5 sowie in manchen erst kürzlich veröffentlichten Büchern häufig vertreten. Offensichtlich erfreut sich diese Auslegung wachsender Beliebtheit.6 Die Vertreter der sogenannten Theologie des Neuen Bundes sind eine der grössten Gruppen und lautesten Stimmen, die behaupten, Gott habe die Landesverheissungen des abrahamitischen Bundes bereits erfüllt (sie sind allerdings nicht die einzigen). Ihre Theologie ist «ein relativ neues System, das – obwohl noch nicht klar definiert – versucht, die Stärken des Dispensationalismus und der Bundestheologie zu kombinieren und ihre Schwächen zu eliminieren».7 Da sie der Meinung sind, die Landesverheis­ sungen seien schon in der Zeit Josuas erfüllt worden, überrascht es nicht, dass Josua 21,43-45 für ihre Position so entscheidend ist.8 So meinen die Theologen des Neuen Bundes, Josua 21,43-45 sei ihr unwiderlegbarer «Beweis» für die vollständige Erfüllung der Bundesverpflichtungen Gottes im abrahamitischen Bund – zumindest, was das Land betrifft. Steven Lehrer, ein Vertreter der Theologie des Neuen Bundes, schreibt: «Das Buch Josua sagt uns: Als die Israeliten schliesslich den grössten Teil des Landes eingenommen hatten, waren alle Abraham gegebenen Verheissungen erfüllt (Josua 21,43-45). Nichts Weiteres musste geschehen, um Gottes Wort an Abraham


28 Bibel und Israel

28 Bibel und Israel

Nachrichten aus Israel • 01/2012

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Hirtenkonferenz 17. - 19. Mai 2012 Dr. Jack Hughes Jack Hughes dient als Pastor der „Calvery Bible Church“ in Burbank und ist Dozent für Auslegungspredigt am Master‘s Seminary. Seit seiner Absolvierung am „Westminster Theological Seminary“ und am „Master‘s Seminary“, begleitet er mehrere gemeindegründungsprojekte.

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zu erfüllen. Seine Verheissungen der Ruhe im Land und des Landbesitzes waren erfüllt. Das gilt auch für seine Verheissung einer grossen Nachkommenschaft und einer besonderen Beziehung zu Gott. All das war in der Zeit Josuas mit der Eroberung des Landes Kanaan erfüllt worden.»9 Genauso argumentiert auch Michael W. Adams: «So gab der Herr Israel das ganze Land, von dem er geschworen hatte, es ihren Vätern zu geben, und sie nahmen es in Besitz und wohnten darin. … Es fehlte nichts an all dem Guten, das der Herr dem Haus Israel verheissen hatte; alles war eingetroffen. Josua 21,43-45, Hervorhebung hinzugefügt.»10 Allerdings ist diese Sichtweise von einer Erfüllung der Landesverheissungen nicht nur in der Theologie des Neuen Bundes zu finden. Ein gewisser William Cox gab schon vor Jahrzehnten dieselbe Schlussfolgerung schriftlich: «Hat Gott das Versprechen Josua gegenüber gehalten? … Wir könnten diese Verheissungen, dass Israel das Land Kanaan erben sollte, wie folgt zusammenfassen: Das Land wurde Abraham verheissen; die Verheissung wurde erneuert an Isaak, Jakob und Mose. Sie wurde wörtlich erfüllt durch Josua … Wie traurig, dass einige Theologen immer noch behaupten, dies läge noch in der Zukunft! Der futuristische Glaube beruht grösstenteils auf der Annahme, Gott habe Israel nie das ganze Land gegeben, das Er Abraham verheissen hatte.»11 Keith A. Mathison fasst die Erfüllungs-Sicht zusammen; er führt an, welche Bedeutung Josua 21,43-45 als Beweis hat: «Zahlreiche andere Stellen im Alten Testament sagen uns, dass Gott die Landesverheissungen für Israel bereits erfüllt hat (Jos 11,23; 21,21-45; Neh 9,25). Josua 21,43-45 erklärt ausdrücklich, dass Israel das ganze Land gegeben wurde, das ihm verheissen war.»12 Gary DeMar legt Josua 21,43-45 auch als bereits erfüllt aus. Seine Auslegung zeigt auf, wie dies die Auslegung anderer wichtiger prophetischer Stellen beeinflusst. DeMar argumentiert, es gebe zwischen der 69. und 70. Jahrwoche Daniels keine Unterbrechung. Den zweiten Punkt seiner Beweisführung stellt er dabei als eine allgemein bekannte und unwiderlegbare Tatsache dar: «Ausserdem sagt der Text (Dan 9,26-27) nichts aus über die Rückführung Israels in sein Land als Erfüllung einer Bundesverpflich-

tung. Alle Landesverheissungen Gottes an Israel waren erfüllt (Josua 21,4345).»13 Die Bedeutung dieser Aussage ist natürlich bemerkenswert: Wenn Josua 21,43-45 als bereits erfüllt gelten kann, dann kann auch Daniel 9 mit Recht als erfüllt gelten. Dieser zweite Punkt, den er verwendet, um seine Auslegung von Daniel 9,26-27 zu untermauern, hat jedoch keinerlei Grundlage für sämtliche anderen eschatologischen Auslegungen, wenn aufgezeigt werden kann, dass diese Verheissungen noch nicht erfüllt worden sind! In dieser Serie soll untersucht werden, wie stichhaltig die Behauptungen sind, Josua 21,43-45 beweise unwiderlegbar, dass alle Landesverheissungen Gottes an Israel bereits erfüllt worden seien und folglich keine zukünftige eschatologische Bedeutung hätten. Dies soll folgendermassen geschehen: (1) Durch einen kurzen Überblick über die Bündnisse Gottes vor Josua 21. (2) Durch eine Untersuchung der ursprünglichen geografischen Grenzen des abrahamitischen Bundes, wobei die Bedeutung des Euphrats besonders beachtet werden soll. (3) Durch einen Überblick über die eschatologische Bedeutung von 3. Mose 26,40Es ist vor allem umstritten, ob die neutestamentliche Gemeinde das Volk Israel ersetzt hat, ob sie die Verheissungen für Israel erfüllt hat oder ob sie Israel als Gottes Volk verdrängt hat.


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29 45. (4) Durch die Untersuchung wichtiger Stellen im Buch Josua. (5) Durch die kritische Auseinandersetzung mit einem populären Befürworter der vollständigen Erfüllung in Josua 21,43-45. (6) Und schliesslich durch den Vorschlag einer Auslegung. Michael J. Vlach, «Various Forms of Replacement Theology», Master’s Seminary Journal 20/1 (Frühjahr 2009), 57. – Vlach stellt drei Richtungen der Ersatztheologie (Substitutionstheologie) vor: (1) «strafende Substitutionstheologie» – Gott habe Israel für die Zurückweisung Jesu als Messias bestraft; (2) «wirtschaftliche Substitutionstheologie» – es sei schon immer Gottes Absicht gewesen, Israel durch die Gemeinde zu ersetzen und die Israel gegebenen Verheissungen auf die Gemeinde zu übertragen; und (3) «strukturelle Substitutionstheologie» – die alttestamentlichen Schriften werden in unterschiedlichen Abstufungen herabgesetzt (57-69). 2 Robert L. Thomas, «Dispensationalism’s Role in the Public Square», Master’s Seminary Journal 20/1 (Frühjahr 2009), 19. Jeffrey L. Townsend, «Fulfillment of the Land Promise in the Old Testament», Bibliotheca Sacra 142 (Oktober–Dezember 1985), 320; er argumentiert, dass «die Natur der Erfüllung 1

Voranzeigen: der Landesverheissung an Abraham und seine Nachkommen ein eschatologischer Scheitelpunkt» ist. 3 Walter C. Kaiser, Jr., «The Promised Land: A Biblical-Historical View», Bibliotheca Sacra 138 (Oktober–Dezember 1981), 302. 4 Siehe Timothy P. Weber, On the Road to Armageddon: How Evangelicals Became Israel’s Best Friend (Grand Rapids: Baker, 2004). –Weber bietet eine Interpretation des Einflusses des Dispensationalismus auf die amerikanische Aussenpolitik am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts. Für eine kritischere Einstellung gegenüber dem Dispensationalismus, die sowohl die Vereinigten Staaten als auch Grossbritannien umfasst, siehe Stephen Sizer, Christian Zionism: Road to Armageddon? (Leicester Lei 7GP, England: Inter-Varsity, 2004). Als Antwort auf Sizers Bewertung, wonach der christliche Zionismus einer der stärksten und destruktivsten Kräfte in Amerika sei, siehe Phil Baty, «Zionism Thesis Stirs Up a Storm», 6. August 2004, http://www.timeshighereducation.co.uk/ story.asp?sectioncode=26&storycode=190483 und Thomas Ice, «Christian Palestinianism», 3. Juli 2009, http://www.bibleprophecyblog. com/2009/07/christian-palestinianism.html. Für eine weniger politisch motivierte Annäherung an dieses politisch heisse Thema, siehe Charles H. Dyer/Stanley A. Ellisen, Wem gehört das Land? – Die Hintergründe des NahostKonflikts (CLV). 5 Ein Beispiel einer Website, die auf Josua und die Landesverheissungen verweist, ist The Bible Researcher von Michael D. Marlowe (Herausgeber). Im ersten Teil ihrer Glaubensgrundlagen heisst es unter Punkt 9: «Der Anspruch irgendwelcher ethnischer oder religiöser Gruppen auf das als ‹Heiliges Land› bezeichnete Territorium im Nahen Osten kann nicht durch die Schrift belegt werden. Tatsächlich wurden die Landesverheissungen an Israel im Alten Testament unter Josua erfüllt» (http:// www.bible-researcher.com/openletter.html. Eine Liste der Unterzeichner dieses offenen Briefes befindet sich am Ende der Seite). 6 Im Laufe dieser Serie wird weiter entwickelt und begründet, warum diese Auslegung nicht allgemeine Zustimmung gefunden hat. An dieser Stelle folgt nur eine unvollständige Aufzählung von Theologen amillennialistischer und/ oder bundestheologischer Überzeugung, die diese Lehre zu Josua 21,43-45 nicht festhalten: Johannes Calvin, Commentaries on the Book of Joshua, trans. Henry Beveridge, Biblical Commentary on the Old Testament (reprint, Grand Rapids: Baker, 1999) 247-48; Keil of

Konferenz Zavelstein Norbert Lieth 15.-17.06.2012

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30 HINTERGRUNDINFORMATIONEN Bibel und Israel AUS ISRAEL SOFORTHILFE FÜR ISRAEL

Nachrichten aus Israel®

Nachrichten aus Israel • 01/2012

Carl Friedrich Keil und F. Delitzsch, Joshua, Judges, Ruth, 1 and 2 Samuel, Commentary on the Old Testament. 10 vols. (reprint; Peabody, Mass: Hendrickson Publishers, 2001) 2:156-57; Martin H. Woudstra, The Book of Joshua, NICOT (Grand Rapids: Wm. B. Eerdmans Publishing Co., 1981) 314-15; Dale Ralph Davis, No Falling Words: Expositions of the Book of Joshua (Grand Rapids: Baker, 1988) 157-58; J. Alberto Soggin, Joshua: A Commentary (Philadelphia: Westminster Press, 1972) 201-206; Robert G. Boling, Joshua, The Anchor Bible (Garden City, NY: Doubleday, 1982) 498-500; und C. J. Goslinga, Joshua, Judges, Ruth, Bible Student’s Commentary (Grand Rapids: Zondervan, 1986) 152-53. 7 Dennis M. Swanson, «Introduction to New Covenant Theology», Master’s Seminary Journal 18/1 (Herbst 2007), 149. – Die ganze Zeitschrift bewertet verschiedene Behauptungen und Lehren der Theologie des Neuen Bundes. Von besonderer Bedeutung für diesen Artikel ist William B. Barrick, «New Covenant Theology and the Old Testament Covenants», Master’s Seminary Journal 19/1 (Herbst 2007), 165-80. 8 Siehe Thomas, «Dispensationalism’s Role in the Public Square», 26-29, und Barrick, «New Covenant Theology and the Old Testament

Covenants», 171-75, für eine Kritik dessen, wie Befürworter der Theologie des Neuen Bundes die Verheissungen des abrahamitischen Bundes als erfüllt verstehen. 9 Steven Lehrer, New Covenant Theology: Questions Answered (beim Autor 2006), 32. – Lehrers Argumentation, «als die Israeliten schliesslich den grössten Teil des Landes erobert hatten, waren alle Abraham gegebenen Verheissungen erfüllt» (Hervorhebung von mir) ist in sich selbst ein Widerspruch, aber das wird anderswo in dieser Reihe ausführlicher dargestellt. 10 Michael W. Adams, «In Defense of the New Covenant: A Theology Response to Richard Barcellos’ Book, In Defense of the Decalogue: A Critique of New Covenant Theology» (http:// solochristo.com/theology/nct/adams-defense. htm) [Hervorhebung im Original]. 11 William Cox, The New Covenant Israel (Philadelphia: Presbyterian and Reformed, 1963), 19-20. 12 Keith A. Mathison, Dispensationalism: Rightly Dividing the People of God? (Phillipsburg, NJ: Presbyterian and Reformed, 1995), 27 [Hervorhebung im Original]. 13 Gary DeMar, Last Days Madness (Atlanta: American Vision, 1999), 332.

INFOBOX

Dispensationalismus Der Dispensationalismus ist ein theologisches System, das die einfache (wörtliche) Auslegung durchwegs auf die ganze Bibel anwendet. Besondere Kennzeichen des Dispensationalismus sind: Lehre von den verschiedenen Heilszeitaltern; Unterscheidung zwischen Israel und der Gemeinde; gründliche Beschäftigung mit der Prophetie der Bibel. Dispensationalisten glauben u.a., dass Gott alle alttestamentlichen Verheissungen für die Nation Israel erfüllen wird und dass Christus in einem tatsächlichen Tausendjährigen Friedensreich regieren wird.

Bundestheologie Die Bundestheologie ist ein theologisches System, das die einfache (wörtliche) Auslegung nicht auf die ganze Bibel anwendet. Besondere Kennzeichen der Bundestheologie sind: Lehre von einer Bundesstruktur (anstatt Heilszeitalter); die Gemeinde ist eine Fortsetzung von Israel als Gottes Volk; die Prophetie der Bibel wird weitestgehend allegorisch ausgelegt. Bundestheologen glauben u.a., dass Gott die alttestamentlichen Verheissungen grösstenteils im ersten Kommen Jesu und in der Gemeinde erfüllt hat.

Daniel 9,26-27 Manche Bundestheologen sehen keine zukünftige Erfüllung in Daniel 9,26-27. Ihrer Meinung nach wurden alle erwähnten 70 Jahrwochen schon erfüllt. Dispensationalisten glauben, dass die letzte Jahrwoche noch nicht erfüllt wurde. Sie sagen, dass diese 70. Jahrwoche erst beginnt, wenn der Antichrist einen Bund mit Israel schliessen wird (Dan 9,27). Damit dieser Bund geschlossen werden kann, muss Israel aber wieder im Land gesammelt werden, bevor der Antichrist auftritt. Darum kann Josua 21,43-45 nicht die Erfüllung der Landesverheissungen sein. RM n

Schweiz: Missionswerk Mitternachtsruf Abteilung Beth-Shalom Ringwiesenstrasse 12a CH 8600 Dübendorf Tel. 0041 (0)44 952 14 17 Fax 0041 (0)44 952 14 19 E-Mail: beth-shalom@mnr.ch

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Deutschland: Mitternachtsruf Zweig Deutschland e.V. Abteilung Beth-Shalom Kaltenbrunnenstrasse 7 DE 79807 Lottstetten Tel. 0049 (0)7745 8001 Fax 0049 (0)7745 201 E-Mail: beth-shalom@mnr.ch Zeitschriften Schweiz: Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom «Nachrichten aus Israel» Ringwiesenstrasse 12a, CH 8600 Dübendorf Tel. 0041 (0)44 952 14 15, Fax 0041 (0)44 952 14 11 E-Mail: nai@mnr.ch Deutschland: Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom «Nachrichten aus Israel» Kaltenbrunnenstrasse 7, DE 79807 Lottstetten Tel. 0049 (0)7745 8001, Fax 0049 (0)7745 201 E-Mail: nai@mnr.ch Die «Nachrichten aus Israel» erscheinen auch in englischer, französischer, holländischer, portugiesischer, rumänischer, spanischer und ungarischer Sprache. Erscheinungsweise: monatlich. Abonnementspreise jährlich: Der regelmässige Bezug der Zeitschrift in der Schweiz, Deutschland und Österreich bedingt Kosten von jährlich 15 EUR / 24 CHF. Übrige Länder, Preis auf Anfrage Einzahlungen Schweiz: Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom Postfinance, IBAN: CH52 0900 0000 8001 1535 0, BIC: POFICHBEXXX oder ­ZKB, IBAN: CH59 0070 0115 2007 7269 5, BIC: ZKBKCHZZ80A Einzahlungen Deutschland: Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom Sparkasse Hochrhein, Waldshut, IBAN: DE36 6845 2290 0006 6006 70, BIC: SKHRDE6W Einzahlungen Österreich: Allgemeine Sparkasse Oberösterreich, Linz, IBAN AT33 2032 0000 0011 8902, BIC: ASPKAT2LXXX Herstellung: GU-Print AG, Zürich Israelreisen: Missionswerk Mitternachtsruf Abteilung Beth-Shalom-Reisen Ringwiesenstrasse 12 a, CH 8600 Dübendorf Tel. 0041 (0)44 952 14 18, Fax 0041 (0)44 952 14 19 E-Mail: reisen@mnr.ch Gästehaus: Beth-Shalom, P.O.B. 6208, Hanassi Avenue 110 IL 31060 Haifa-Carmel, Israel Tel. 00972 4 837 74 81, Fax 00972 4 837 24 43 E-Mail: beth-shalom-israel@mnr.ch Eingedenk dessen, dass alle menschliche Erkenntnis Stückwerk ist (1.Kor 13,9), legen die Autoren eigenverantwortlich ihre persönliche Sicht dar. Für die Inhalte der fremden Webseiten, auf die verwiesen wurde, wird keine Haftungsverpflichtung übernommen. Wir erklären hiermit ausdrücklich, dass zum Zeitpunkt der Linksetzung keine illegalen Inhalte auf den zu verlinkenden Seiten erkennbar waren. Auf die aktuelle und zukünftige Gestaltung, die Inhalte oder die Urheberschaft der verknüpften Seiten haben wir keinerlei Einfluss. Für illegale, fehlerhafte oder unvollständige Inhalte und insbesondere für Schäden, die aus der Nutzung oder Nichtnutzung solcherart dargebotener Informationen entstehen, haftet allein der Anbieter der Seite, auf die verwiesen wurde, nicht derjenige, der über Links auf die jeweilige Veröffentlichung lediglich hinweist.

Initialen der Autoren und Quellenangaben in dieser Ausgabe: HD = Heinz Döbele; ZL = Zwi Lidar; CM = Conno Malgo; RM = René Malgo; AN = Antje Naujoks


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Was ist Zeit, und

was ist Ewigkeit «Ich habe alle Zeit der Welt.» Schon gehört? Wie realistisch ist das wirklich? Werner Gitt, Experte für u.a. Informatik und Numerische Mathematik, legt sehr anschaulich dar, wie Sie Zeit und Ewigkeit richtig einschätzen können und wie Sie sicher sein

können, wo Sie die Ewigkeit verbringen werden. DVD, Laufzeit 83 Minuten Bestell-Nr. 117006 CHF 20.–, EUR 14.–

Dolby Digital Stereo Widescreen 16:9

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