SZENE Gastronomie
Die drei von der Tankstelle
Vorderhaus-Gastronomen eröffnen „Hier&Jetzt“ in Zähringen
U
nkompliziert soll es sein. Modern, aber auch familienfreundlich. Eine Art Vorderhaus 2.0. So könnte man Zähringens neuestes Restaurant, das „Hier&Jetzt“ beschreiben, das Mitte Juni beim Turmcafé – einem ehemaligen Tankstellenhäuschen – eröffnet hat. Der Vergleich mit dem Vorderhaus kommt nicht von ungefähr: Die Betreiber Andreas Hansen, Christian Miess und Felix Johner haben alle drei vom Restaurant in der Fabrik in den eigenen Laden gewechselt.
Fotos: © tbr
Dass hier in den 50ern eine Tankstelle mit Café stand, ist nur noch an Details wie dem weißen Vordach zu erkennen. Ansonsten haben sich die Betreiber große Mühe gegeben, jegliches triste Tanken-Flair zu vertreiben: Im überdachten Außenbereich – durch eine Glasscheibe von der Zähringerstraße getrennt – schaffen eine begrünte Wand und eine helle Holzempore Gemütlichkeit, drinnen sorgen massive Holztische und warme Farben für ein rustikales Ambiente. Stylisch, aber nicht zu stylisch – das war den Gastronomen wichtig, die auf die seit Oktober 2015 geschlossene Kräuterküche folgen: „Wir sind weit weg von der Hipster-Kneipe“, so Hansen. Er wünscht sich einen Quartierstreff, bei dem man auch mit Kinderwagen zum Kaffee oder mit Kumpels auf ein Bier vorbeischauen kann. Und natürlich darf hier auch getafelt werden: Tankstellenfraß muss niemand fürchten. Die Gerichte sind gutbürgerlich, kommen im „Hier&Jetzt“ aber mit besonderem Touch daher:
EM-Burger mit Brie, karamellisierter Birne und hausgemachter Meerrettichsauce, Spanferkelrollbraten mit Schwarzbier-Honig-Sauce, Schnitzel mit Balsamico-Senf-Jus oder Curry-Nudeln mit mariniertem Tofu-Spieß an Koriander-Sesam-Pesto. Zu empfehlen: Die hausgemachte Pasta in der asiatischen Version mit leicht scharfem Rindfleisch – bunt angerichtet mit Pilzen, Karotten, Paprika, Lauchzwiebeln und geröstetem Sesam (14,20 Euro) – oder mediterran mit würzigem Tomaten-Auberginen-Ragout (11,80). Die Portionsgröße lässt dabei durchaus noch Platz für den Nachtisch: Panna Cotta mit Waldbeerenspiegel und Obstgarnitur (4,80) – liebevoll angerichtet und wunderbar fruchtig. „Wir nehmen die Grundidee vom Vorderhaus mit“, sagt Hansen, der dort acht Jahre lang im Service war. Ein Abklatsch soll es jedoch nicht werden:„Wir werden stets was Überraschendes auf der Karte haben – schließlich haben wir alle drei Lust, immer mal wieder was Neues zu machen.“ tbr
Gastro & Gusto QU goes Shisha In den Ex-QU-Club am Fahnenbergplatz soll Ende Juni neues Leben einziehen. Pächter Filipos Klein plant eine Mischung aus Shisha- und Sportsbar. Nach Ärger mit dem Baurechtsamt – das QU hatte nie eine Disko-Genehmigung – warfen Klein und sein Geschäftspartner Thomas Rauhut im März hin. „Seitdem haben wir nach Möglichkeiten gesucht, wie wir die Bar betreiben können, ohne mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten“, sagt Klein, der die Bar mit neuen Partnern und unter neuem 14 CHILLI Juni 2016
Namen eröffnen will. Die Inneneinrichtung soll bleiben, nur eine neue Glaswand wird den Raum teilen – in einen Bereich für die Wasserpfeifen-Raucher und einen mit Kicker und Billardtisch, in dem Fußballspiele gezeigt werden. Statt auf orientalische Klänge wie in anderen Shishabars, setzt Klein auf moderne Loungemusik und House. Und auch auf die Partyabende müssen QU-Fans nicht komplett verzichten: Einmal im Monat soll – wie es das Baurecht hergibt – die neue Bar zur Disko werden.
Beachbar Im Wentzinger Hof bei der blauen Brücke wird Anfang Juli Neueröffnung gefeiert: Nach der Kölner Botschaft zieht das Mauritius Beach Restaurant ein. Die Stuttgarter Kette setzt auf eine riesige Auswahl an Cocktails – meist unter fünf Euro. Dazu gibt es etwa belegtes „Flatbread“ nach Mauri-Rezept. Vor der Location mit den häufigen Pächterwechseln hat Marketing-Verantwortlicher Daniel Mewes keine Angst: „Wir haben uns schon vorher schwierige Locations ausgesucht, wo es jetzt super läuft.“ tbr