SZENE Kolumnen
Wiedereröffnung des Markgräfler Hofs
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ine bezahlbare anspruchsvolle Küche, lässiges Ambiente und naturnahe, schnörkellose Gerichte – damit will das neueröffnete Restaurant Markgräfler Hof überzeugen. Nachdem die vorherige Pächterin Josefine Jegal mit ihrem Chezfine aus privaten Gründen das Geschirrtuch geschmissen hat, ist die Küche drei Monate kalt geblieben. Jetzt betreibt Markgräfler-Hof-Chefin Barbara Kempchen das Restaurant in der Gerberau am Rande der Altstadt wieder selbst.
Ohne viel Chichi: Barbara Kempchen und Frank Eicks konzentrieren sich auf den Geschmack.
Foto: © tbr
„Wir lassen uns nicht von all den kulinarischen Moden beirren, sondern vertreten das Pure, das Wahre, den Geschmack“, erläutert Kempchen ihr Konzept, das unter dem Motto „Einfach – Ehrlich – Lecker“ läuft. Auf der Karte stehen sechs Gerichte am Mittag und höchstens zwölf am Abend. Dazu gibt es ein herzhaftes Amuse-Bouche, eine kleine Käseauswahl, etwas Süßes sowie dreißig Weine und ein zwei Winzersekte. An der Bar werden kleine „Schwarzwald Tapas“ serviert. Verantwortlich für die Speisekarte ist Kempchens neuer Chefkoch, der Kölner Frank Eicks. „Da es uns sehr wichtig ist, mit Produkten aus der Region zu arbeiten, passen wir die Karte auf die jeweilige Saison an“, sagt Eicks. Der Gast kann sich selbst davon überzeugen, wo Fleisch, Fisch oder Gemüse herkommen: In der Speisekarte sind die regionalen Produzenten wie etwa der Ringlihof in Horben aufgeführt. Viele der Lieferanten kennt Kempchen schon seit Jahren – bereits 1982 hat sie den Markgräfler Hof eröffnet und war damals mit ihrer regionalen Küche eine Vorreiterin in Freiburg. Einen Schwerpunkt soll zudem das Wild aus eigener Jagd bilden – schließlich ist die Chefin selbst Jägerin. tbr
Markgräfler Hof, Gerberau 22, 79098 Freiburg Öffnungszeiten: 12–14 Uhr & 18–22 Uhr, So. & Mo. Ruhetag Reservierungen: Tel. 0761 / 32540, www.markgraeflerhof.de
IN & OUT
Essen ist ja so ein Trend, der eigentlich gar keiner ist. Genauso wie atmen. Gab es immer. Und wird es immer geben. Und trotzdem: In kaum einem anderen Bereich gibt es so viele Trends – von Clean Eating bis Shaved Avocado. Ständig ändert sich wie, wo, wann und mit wem wir es machen. Ist beim Atmen eigentlich auch nicht anders – aber da interessiert’s halt keinen. Nicht mal chilli-Trendcheckerin Tanja Bruckert.
IN
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Anti-HungerApp
Einmal essen, zwei Mägen füllen – das ist die Idee von tischefrei.de. Die Plattform vermittelt Tische in Restaurants, die sonst frei bleiben würden. Der Gast bekommt einen Rabatt auf sein Essen, zudem geht ein Teil des Geldes an die Welthungerhilfe. Mit rund 25 Cent ist der Betrag zwar nicht üppig, die ehrenamtlichen Betreiber sind Foto: © tischefrei.de sich aber sicher, etwas bewegen zu können – wenn genügend Menschen mitmachen. Dafür soll die Aktion nun in zehn Städten an den Start gehen. Welche das sind, entscheidet eine Online-Abstimmung bis Ende Juni. Die Freiburger müssen sich ranhalten: Bis jetzt ist die südbadische Hauptstadt nur auf Platz 18.
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Zeitlose Küche
Ölige Vegan-Wurst
Was waren die Freiburger stolz auf ihre Veggie-Wurst! Sind hier doch gleich zwei Freiburger Kulturgüter aufeinandergetroffen: Die traditionelle Münsterwurst und der Veganismus. Und dann das: Das Verbrauchermagazin Ökotest findet Mineralöl und Gen-Soja in der Tofuwurst. Dass der Freiburger Hersteller Life Food dabei in Foto: © freeImages.com/Keith Grimm guter, also schlechter, Gesellschaft ist – fast jedes zweite Veggie-Produkt ist bei dem Test durchgefallen –, spielt in der Green City dabei keine Rolle: Klar, bei anderen hätte man das erwartet, aber doch nicht in der Veggie-Hauptstadt! Ölige Bratwürste: OUT! Juni 2016 CHILLI 13