Color Expert 2012 Schweiz

Page 1

colorexpert Produ kt - Syst e me • Fa rb en • Trai ni ng • M arketing

Projekt Volksrodder.

Produkte Hi-TEC

Performance System. Color ColorDialog Delta-Scan. Marketing Kundentypen.

2012 Spies Hecker – näher dran.


2

colorexpert

Editorial

Thomas Melzer, Brand Manager Spies Hecker GmbH.

Tradition trifft Innovation. Liebe Leser, unser Handwerk verändert sich immer schneller. Um nicht nur den Anschluss zu halten, sondern vielmehr auch stets in der ersten Liga zu spielen, sollten Karosserie- und Lackierbetriebe allzeit offen für neue technologische Entwicklungen sein. Werte und Traditionen können dabei durchaus von Nutzen sein. Wir sind überzeugt: Ein bewährtes Unternehmenskonzept ist die beste Basis für Innovationen – und damit letztlich für den Erfolg. Auch wir blicken auf eine lange und erfolgreiche Tradition zurück, denn in diesem Jahr feiert Spies Hecker bereits sein 130-jähriges Firmenjubiläum.

Am Puls der Branche.

Sie ein Gewinnen ter: T-Shir t un r e d d o r s Volk

r olksrodde ecker.de/v h s ie r p e .s d w d ww t/volksro shecker.a www.spie

de

at

Trends frühzeitig zu erkennen und perfekt dazu passende Lösungen zu entwickeln, damit die Partnerbetriebe flexibel und kompetent reagieren und sämtliche Herausforderungen optimal meistern können – das ist seit jeher ein wesentliches Spies Hecker Prinzip. Informieren Sie sich in dieser Ausgabe über technologische Neuheiten wie etwa das Hi-TEC Performance System. Egal, ob Basislacke, Klarlacke oder Füller – sämtliche Produkte sind auf Permahyd® Hi-TEC 480 abgestimmt. Das schafft noch mehr Prozesssicherheit und einfach nur glänzende Ergebnisse. Auch für die Anwendung auf großen Flächen gibt es ein Novum: Der VOC-konforme Basislack Permafleet® Hi-TEC 680 bringt bei Nutzfahrzeugen eine ganz

neue Reparaturqualität mit sich. Apropos Zukunftstechnologien: Wie Sie wissen, widmet sich Spies Hecker ebenfalls seit geraumer Zeit schon intensiv der elektronischen Farbtonmessung. Mit dem neuen ColorDialog Delta-Scan lassen sich ab sofort nicht mehr nur die Farbtöne, sondern gleichzeitig auch die Effekte präzise, einfach und schnell bestimmen. Neben den genannten und vielen weiteren Innovationen holen wir in dieser Ausgabe aber auch die Geschichte in neuem Gewand zurück. Erinnern Sie sich noch an den „Brezelkäfer“? Der österreichische Airbrush-Künstler Knud Tiroch hat einem ausrangierten Modell neues Leben eingehaucht. Das Ergebnis: starker Motor, breite Reifen, tiefergelegte Karosserie – ein Hot Rod. Lackiert mit dem Hi-TEC Performance System. Der Volksrodder ist ein wunderbares Beispiel für die absolut gelungene Kombination aus Bewährtem und völlig Neuem. Lassen Sie sich inspirieren ... und nehmen Sie gleich auch an unserem Gewinnspiel dazu teil. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen der neuen Ausgabe rund um die faszinierende Welt der Farben und der Lackierung! Ihr Thomas Melzer

colorexpert – Tipps und Informationen für den Lackierbetrieb • © Spies Hecker GmbH/50858 Köln, Deutschland • Horbeller Str. 17 • E-Mail: Patrick.Kreuz@deu.spieshecker.com • Internet: www.spieshecker.com • V. i. S. d. P.: Karsten Jürs • Redaktion: Patrick Kreuz, Christian Simmert • Gestaltung: Adfactory GmbH, Düsseldorf • Text: Mediaservice GmbH, Neuss • Lektorat: LLINGUA, Gelsenkirchen • Bildnachweis: Spies Hecker, CH Coatings AG, ITW Finishing Systems and Products, Hedson Technologies AB, Metalak B.V. • Nachdruck, auch in Auszügen, nur mit Genehmigung. Alle Angaben und Auskünfte über die Eignung und Verwendung unserer Produkte sind unverbindlich und befreien Sie nicht von der eigenen Prüfung auf Eignung im Rahmen der beabsichtigten Zwecke und Verfahren. Die in den einzelnen Veröffentlichungen genannten Produktnamen sind überwiegend eingetragene Warenzeichen.


3

ColorDialog

Eine neue Dimension bei der Farbtonmessung. Schnell, präzise und digital: Das neue ColorDialog Delta-Scan misst neben dem Farbton jetzt auch den Effekt gleich mit. Ob neue Uni-Farbtöne, Metallic-Farbtöne oder Spezialeffekte – das Farbspektrum der Serienlackierung wird immer komplexer. Spies Hecker unterstützt innovative Betriebe bereits seit einigen Jahren mit digitalem Farbtonmanagement – und verfeinert es permanent, damit die Werkstätten selbst aktuellste Trends optimal bedienen können.

„Mit dem neu entwickelten ColorDialog Delta-Scan gelangen Lackierer noch schneller zur entsprechenden Formel“, eröffnet Dietmar Wegener, Spies Hecker Color-Experte, und führt aus: „Das Gerät misst neben dem Farbton gleichzeitig auch den Effekt, was die Auswertung enorm vereinfacht. Für jeden einzelnen Messwert wird stets auch eine Korrekturformel erstellt, die der Objektmessung direkt am Bildschirm gegenübergestellt werden kann. Ein Vergleich mit Farbtonpaspeln entfällt damit zukünftig.“ Neu beim ColorDialog Delta-Scan ist auch der farbige Touchscreen. Dietmar Wegener: „Durch übersichtliche, selbsterklärende Icons gewährleistet er eine komfortable Menüführung.“ Für die Eingaben kann im Übrigen auch ein Touch-

pen verwendet werden, der seitlich im Gehäuse des Delta-Scans platziert ist.

Präzise Messung. Das Delta-Scan misst mit einer Drei-Winkel-Messoptik die Lackoberfläche und analysiert gleichzeitig den Farbtoneffekt. „Ein Gummiring am Messkopf verhindert den Lichteinfall und Reflexionen. Das sorgt für ein weitaus verbessertes Messergebnis“, konkretisiert Color-Spezialist Wegener weitere technische Neuerungen des Gerätes. Zudem stellen vier Kontaktpins am Messkopf sicher, dass das ColorDialog Delta-Scan optimal auf der Oberfläche aufliegt. Zusätzliche LEDs erhöhen die Lichtstärke bei der Messung und tragen zu einem außerordentlich präzisen Ergebnis bei.

Zeitsparend ist ebenfalls die Kalibrierung des Delta-Scans, denn deutlich längere Intervalle bringen einen geringeren Aufwand mit sich: „In der Regel muss der Lackierer das Gerät lediglich einmal im Monat kalibrieren“, sagt Dietmar Wegener.

Mehr Service in einer Software. Auch die Software CRplus wurde aktualisiert. Das neue Spectro-Modul für das Delta-Scan steht für eine einfache Anwendung und Auswertung der Messergebnisse. Der Farbtonvergleich am Bildschirm ist sehr benutzerfreundlich gestaltet und führt schnell zur gewünschten Farbtonformel. Die gemessenen Daten werden automatisch mit rund 250.000 Formeln aus der Datenbank abgeglichen. Zusätzlich verfügt das Gerät über einen internen Datenspeicher zum direkten Abruf von Automobilhersteller und Farbtoncode sowie weiteren Informationen – wie etwa der Name der Messung – welche die Suche erleichtern. Auf den Punkt gebracht: Egal, ob Uni, Metallic oder Pearl – mit dem neuen ColorDialog Delta-Scan kommen moderne Lackierer sicher und schnell zum gewünschten Ergebnis.


4

colorexpert

Top-Story

Hot Rod Beetle! Käfer-Kult trifft Hot-Rod-Kunst. Knud Tiroch und Spies Hecker stellen ein weltweit einzigartiges Projekt vor: den Volksrodder. Starker Motor. Breite Reifen. Eine gechoppte, tiefergelegte Karosserie. Und doch: Wenn man den Hot Rod sieht, denkt man sofort an einen VW Käfer. Es ist ein Kunstprojekt, ein passioniertes Bekenntnis zum Kultauto von Volkswagen. Umgebaute, getunte, faszinierende Automobilgeschichte. „Der Käfer hat als Auto die Menschen über Generationen hinweg durch die Zeit begleitet“, erzählt der österreichische Airbrush-Künstler Knud Tiroch über sein Projekt. „Er hat Liebe, Hass, Verzweiflung und Hoffnung gespürt. Als Kübelwagen im Krieg. Dann als erstes Auto, das sich viele Menschen in den 1950erJahren überhaupt leisten konnten. Er hat Revolutionen gesehen und erlebte die Hippies in den 1960ern. Er ist der Volkswagen schlechthin.“

Lebendige Autoseele. Seit Jahren hat sich der Künstler dem „Aufpimpen“, also dem Komplett-Tuning von Muscle Cars und Hotrods verschrieben. Im Wiener Hotrod-Hangar haucht Knud Tiroch mit seinem Sohn Dominic dem „Brezelkäfer“ neues Leben ein. „Mit diesem Hotrod erzählen wir eine neue Story des vergessenen Käfers, der ausrangiert auf dem Schrottplatz der Geschichte lag, so die Inspiration des Künstlers, neben einem alten, schrottreifen Opel Diplomat, mit GM V8Motor. „Eines Tages wurde der Opel verschrottet. Auch dem Käfer montierte man die Kotflügel ab. Der Kleine dachte: „Das kann jetzt aber doch nicht wirklich mein Ende sein!” Und dann erwachte der Käfer als Volksrodder.“

Der Hot Rod Style. Das Projekt hat eine Botschaft: „Wenn du fest an etwas glaubst, kann es eines Tages auch Wirklichkeit werden.“ Tatsächlich fesselt dieser Gedanke viele Menschen – und so auch das Spies Hecker Team in Köln. Hier wurde die komplette Karosserie rekonstruiert und mit Spies Hecker Hi-TEC 480 lackiert. In der

Dominic und Knud Tiroch


5

Lackierung selbst sind verschiedene Motive und das Logo des Volksrodders eingearbeitet. Angedeutet ist ein Stacheldraht, der sich quer über den Fahrzeugaufbau zieht. Das Innere des Volksrodders erinnert eher an einen B-52Bomber: viel gebürstetes Aluminium, schwere Bomber-Sitze, Retro-Style und reichlich Messing. Die Scheiben aus rotem Solarglas, das gegen die UVStrahlung auf dem Salt Lake schützen soll. „Die Optik spiegelt die High-SpeedRennen in den amerikanischen Salzwüsten wider. Die sogenannten „Bonneville Salt Lake Races“, interpretiert Knud Tiroch die Innenausstattung. Die Anordnung des 700-PS-starken Motors steht sinnbildlich für den typischen Hot Rod.

immer präsent bleibt – wie die Mauer, die Deutschland unnötigerweise beinahe 30 Jahre teilte. Deshalb habe ich dieses Motiv auch am tiefsten Karosseriepunkt aufgebracht.“

Wir kennen keine Grenzen. Technisch war das Projekt für das Spies Hecker Team eine echte Herausforderung. „Unser Ziel haben wir erreicht“, meint Frank Barduna, Technischer Leiter bei Spies Hecker, voller Stolz. „Trotz der historischen Karosserie aus blankem Stahl und der neuen Anbauteile ist es uns gelungen, eine absolut perfekte Lackierung aufzutragen.“ Knud Tiroch arbeitet schon seit 30 Jahren mit Spies Hecker zusammen. „Ich schätze die Menschen mit ihren so speziellen Lackkenntnissen und ihrem Engagement sehr“, freut sich der Österreicher über die erneute Zusammenarbeit. „Für meine Projekte benötige ich einfach die besten technischen Lösungen, die auf dem Markt sind. Bei der Lackierung habe ich mich deshalb, ohne zu zögern, für das Hi-TEC Performance System entschieden.“

Technologie als Leidenschaft. Der Volksrodder ist einzigartig. Handmade bis ins kleinste Detail, ohne Kompromisse. 700 kg Gewicht mit 700 PS Motorstärke. Karosserie: VW Käfer, Typ: VW 1 („Brezelkäfer“), Baujahr: Anfang der 1950er-Jahre.

Bodenplatte

Beim Käfer früher im Heck, heute hochmotorisiert im Frontbereich. Stark akzentuiert – durch Karosserieteile aus ausgefrästem Aluminium. Viele Details am Volksrodder finden sich aber auch erst auf den zweiten Blick. Die untere Bodenplatte ist zum Beispiel mit einem Graffito versehen, das Schriftzüge der Berliner Mauer zeigt. Das Motiv des Künstlers: „Ich will mit dem Graffito zeigen, dass Geschichte in unserem Leben

Motor: Chevrolet Racing Machine, 6,6 Liter Hubraum, 700 PS, 8 Zylinder, 700R-TransBrake-Getriebe (General Motors), computergesteuerte ACCEL-Einspritzanlage. Typisch Hot Rod: Das Dach ist um 20 cm gechoppt. Der Karosserierahmen wurde „gechannelt“, also: in das Fahrzeug gelegt, die Radkästen vergrößert und der Motor sichtbar in den Frontbereich gebaut. Arbeitszeit: ca. 1.000 Stunden. Reifen: 525/15 Pro-Drag Tyres. Lackierung: Spies Hecker Permahyd® Hi-TEC Performance System.


6

colorexpert

Interview & Praxis

Absolute Extraklasse! Der Volksrodder – eine geniale technische Meisterleistung. Frank Barduna veranschaulicht, wie das Spies Hecker Team Karosserie und Flächen rekonstruierte. Worin lag die Besonderheit bei diesem Projekt? Michael Kramer, Jörg Sandner und Frank Barduna (v. l.) haben gemeinsam mit Knud und Dominic Tiroch im Spies Hecker Center den Volksrodder gestylt.

Die Untergrundvorarbeiten und die Lackierung waren immens anspruchsvoll. Vergessen Sie bitte eines nicht: Es handelte sich schließlich um eine gechoppte Käfer-Karosserie aus den 1950er-Jah-


7

ren! Blanker Stahl. Die geometrische Form des Käfers und die Herstellung einer hyperglatten Fläche – allein schon darin lag für uns eine Riesenherausforderung ... die wir aber unbedingt knacken wollten!

Welche Untergrundvorarbeiten waren notwendig? Jedes Einzelteil musste behutsam separat behandelt werden. Die Fläche insgesamt musste so rekonstruiert werden, dass eine fühlbar ebene Oberfläche und harmonische Übergänge zu den angrenzenden Teilen entstanden. Und das sowohl im Innen- als auch im Außenbereich. Dachholm, Türrahmen, Spaltmaße – alles musste immer wieder aneinander angepasst werden. Allein diese Tätigkeiten hat unser Team sicherlich eine gute Woche beschäftigt. Besonders wichtig bei der ganzen Geschichte – im wahrsten Sinne des Wortes – war uns darüber hinaus auch, bei der behandelten Fläche immer wieder den Korrosionsschutz sicherzustellen. Denn nur so ist eine langlebige und qualitativ hochwertige Lackierung für den Volksrodder gewährleistet.

Auch das Design und die Lackierung sind Extraklasse! Richtig. Wir haben zunächst den Basislack im Grundfarbton lackiert. Dann hat Knud Tiroch bei uns im Spies Hecker Center das Design aufgebracht. Anschließend wurde über die Folie ein Ef-

fektfarbton appliziert, danach die Folie abgezogen und Klarlack gespritzt. Nach dem Schleifen wurde erneut Klarlack aufgetragen und noch einmal geschliffen. Dann haben wir gemeinsam das Logo mit VolksrodderSignet und Flammen seitlich angebracht, auch darüber wieder eine Klarlackschicht gelegt und wieder geschliffen. Dieser Arbeitsgang wurde noch einmal wiederholt und erst dann wurde der finale Klarlack aufgetragen – bis schließlich die Oberfläche absolut glatt war.

Wieviel Zeit haben Sie in Vorarbeiten und Lackierung investiert? Schwer zu sagen, denn wir haben gemeinsam mit Knud Tiroch leidenschaftlich an dem Projekt gearbeitet. Sicher werden es mehr als 250 Arbeitsstunden gewesen sein. Aber das spielt hier und heute nicht wirklich eine Rolle. Was zählt, ist das Ergebnis! Vielen Dank für Ihre Erläuterungen, Herr Barduna!

Schritt für Schritt: der Hot- Rod-Lackaufbau. Schritt 1: Korrosionsschutz auf der Karosse – Priomat® Wash Primer 4075 – Permasolid® HS Performance Füller 5320* grau Schritt 2: Rekonstruktion der Flächen – Raderal® IR Premium Putty 2035 – Raderal® Fein Spachtel 0911 Schritt 3: Korrosionsschutz an Durchschliffstellen – Priomat® Wash Primer 4075 – Permasolid® HS Performance Füller 5320* grau Schritt 4: Flächen glätten, kleine Unebenheiten ausgleichen – Raderal® Spray Polyester 3508 Schritt 5: Korrosionsschutz an Durchschliffstellen, Füller isolieren, letzte Feinarbeiten – Priomat® Wash Primer 4075 – Permasolid® HS Performance Füller 5320* grau Schritt 6: Lackierung – Permahyd® Hi-TEC 480 – Permasolid® HS Klarlack 8055 *Die Einführung des Permasolid® HS Performance Füller 5320 grau erfolgt in Kürze.


8

colorexpert

Training/Interview

Grenzenloses Wissen. „Train-the-Trainer“, so nennt sich das internationale Spies Hecker Schulungskonzept. In regelmäßigen Abständen trainiert Frank Barduna vom Technischen Service International in der Kölner Zentrale technische Verantwortliche aus ungefähr 18 Ländern weltweit. Zudem reist der Experte auch immer wieder zu den verschiedenen Spies Hecker Standorten, um gemeinsam mit den dortigen Technikern unter den jeweiligen lokalen Bedingungen zu arbeiten. Im Interview berichten Samuel Martínez aus Spanien, Mariusz Safarzyński aus Polen und Frank Barduna von ihrem engen Austausch – und zeigen auf, welchen Nutzen letztlich jeder Spies Hecker Lackierer auf der ganzen Welt davon hat.

Was verbirgt sich hinter dem „Train-the-Trainer“Konzept? Frank Barduna: Das A und O für uns bei Spies Hecker ist die intensive persönliche Vernetzung aller Kollegen, und zwar über sämtliche Ländergrenzen hinweg. Egal, ob es um innovative Lacktechnologien oder komplexe Reparaturmethoden geht: Nur, wer immer auf dem neusten Stand der Dinge ist, kann seinen Kunden optimal vermitteln, worauf es ankommt. Und das bedeutet nicht allein, dass wir von der deutschen Zentrale aus unser Wissen in die Welt weiterreichen. Natürlich haben wir hier Zugriff auf das neuste Equipment und modernste Technik. Aber für uns ist es mindestens genauso wichtig, die Erfahrungen von den Technikern der anderen Länder mit einfließen zu lassen. Wir setzen voll und ganz auf das Prinzip des gegenseitigen Lernens.

Der zweite Teil des Konzeptes sieht die Trainings vor Ort vor – als Vertiefung des neu erworbenen Wissens. Wir erleben dort, wie die technischen Verantwortli-

chen ihr Know-how an ihre Techniker weitergeben. Diese wiederum reichen es dann an die Werkstätten weiter. Daher legen wir größten Wert auf eine einheitliche hohe Qualität beim Training: Letzten Endes profitiert davon die Lackierwerkstatt – in welchem Land auch immer. Den hohen Level unserer umfangreichen technischen Beratungsleistung können wir nur so gewährleisten. Das Konzept weiten wir übrigens stetig aus und passen es an aktuelle Entwicklungen und Trends an. Derzeit bereiten wir zum Beispiel auch ein E-LearningProjekt vor, bei dem sich die Techniker aus den verschiedensten Ländern zusätzlich online schulen lassen können.

Was schätzen Sie als Anwendungstechniker an den Trainings im Spies Hecker Center? Mariusz Safarzyński: Mattlacke, neue Effektlackierungen, moderne Applikationstechniken oder Farbtonfindung: Jedes Jahr bringt der Markt viele innovative technische Entwicklungen hervor. Und somit neue Herausforderungen für uns Lackierer. Wir haben im Headquarter in Köln die Möglichkeit, Trends gemeinsam zu trainieren und zu diskutieren. Wir können uns dort perfekt austauschen. Ganz ehrlich: Wir sind da einfach noch näher dran ...

Samuel Martinez: Da schließe ich mich völlig an. Ich bekomme in Köln direkt Antworten auf meine Fragen, die für meine Arbeit in Spanien wichtig sind. Außerdem herrscht in der Zentrale eine große Vertrautheit. Die Umgebung und die Leute dort sind unglaublich freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend, was ich persönlich als die beste Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit betrachte.

Sie trainieren die Experten auch in deren Ländern … Frank Barduna: Ja, wie ich eingangs schon sagte, ist uns das enorm wichtig. Denn nur vor Ort im jeweiligen Land lassen sich die unterschiedlichen Bedingungen unserer Kunden live erleben. Ausstattung, Umwelteinflüsse und ebenso die Mentalität der Menschen – nur, wenn wir auch persönlich dort sind, wo wir mit unseren Spies Hecker Partnern unsere Kunden trainieren, bekommen wir ein echtes Gespür für die Realitäten im Land. Das ist ein absolut essenzieller Bestandteil unseres Konzeptes. Wir wollen einfach näher dran sein.


9

Wie beurteilen Sie die heimischen Trainings? Mariusz Safarzyński: Ganz klar als wichtige Ergänzung zum Training in Köln! Die Kölner unterstützen uns intensiv bei der Umsetzung – wie etwa bei der Umstellung auf das Wasserbasislacksystem Permahyd® Hi-TEC 480. Samuel Martínez: Auf die Trainings bei uns in Madrid könnten wir nicht verzichten. Wir haben in Spanien eine Marktsituation, die sich von anderen Ländern sehr unterscheidet. Und nehmen Sie einmal das Wetter: Wir müssen da mit völlig anderen Herausforderungen kämpfen als zum Beispiel die Finnen. Außerdem arbeiten wir nicht nur teilweise mit anderem Equipment, sondern es gilt auch zu berücksichtigen, dass spanische Kunden ihre eigenen Ansichten und Bedürfnisse haben.

heiße, trockene Klima im Sommer sind die Lackierer in einem Land wie Spanien besonders gefordert. Teilweise +40 °C in der Sonne und kaum Luftfeuchtigkeit – die ideale Lager- und Verarbeitungstemperatur von Lackmaterial liegt jedoch bei +20 °C. In der Werkstatt müssen also geeignete Maßnahmen getroffen werden, um die Qualität der Lacke und Systeme zu gewährleisten. In einem Land wie Polen wiederum – und davon wird Herr Safarzyński ein Lied singen können – sind die Winter von extremer Kälte geprägt. Auch hier gilt es, alle denkbaren Vorkehrungen zu treffen, um Fehllackierungen zu vermeiden. Wir geben dann Tipps, wie das Material richtig gelagert, transportiert und angewandt wird. Oder ein ganz anderes Beispiel: Aufgrund der Wirtschaftskrise ist seit geraumer Zeit in nahezu allen Ländern das Thema Effizienz im Fokus. Viele Werkstätten

Clever gedreht. Die Spies Hecker Drehscheibe. Ein unverzichtbares Arbeitsmittel, welches der Lackierer immer griffbereit haben sollte. Auf der zweiseitigen Scheibe sind sämtliche VOCkonformen Lackprodukte einschließlich Permahyd® Hi-TEC 480 erfasst, die für eine moderne Werkstatt relevant sind. Die Drehscheibe gibt das konkrete Mischverhältnis von Grundierungen, Füllern, Basislacken und Klarlacken und den passenden Additiven bzw. Härtern an.

Welche Themen spielen in anderen Ländern eine Rolle? Frank Barduna: Ich greife da gleich einmal das Beispiel „Wetter “ auf: Durch das

kommen daher in die Training Center, um sich für den härter werdenden Wettbewerb in ihrem Land zu rüsten. Wir sind darauf vorbereitet!

Herr Barduna, Herr Martínez, Herr Safarzyński, vielen Dank für das Gespräch!

In Kürze auch digital für den mobilen Einsatz auf Smartphones und iPads erhältlich: die clevere Drehscheibe von Spies Hecker.


10

colorexpert

Hi-TEC Tools

Immer das richtige Additiv! Das Spies Hecker Klimaposter für Permahyd® Hi-TEC 480 verschafft Hilfe auf einen Blick. Welches Additiv setzt der Lackierer bei der Anwendung von Permahyd® Hi-TEC 480 ein? WT Additiv 6050 oder WT Additiv 6052? Das Spies Hecker Klimaposter gibt die passende Antwort, bei welcher Umgebungstemperatur, Luftfeuchtigkeit und Schadensgröße der Basislack Hi-TEC 480 mit welchem der beiden Additive eingestellt wird – schnell und auf einen Blick!

Musik bekennt Farbe. Spies Hecker bringt Farbe in die Musikwelt: Egal, ob „Sunset Stream“, „Leuchtblau-Perlmutt“ oder „Macadamia BraunMetallic“ – ab sofort verleihen die modernen Permahyd® Hi-TEC Farbtöne WERSI-Orgeln ein frisches Image. Prominentestes Beispiel ist die Show-Orgel des international renommierten Komponisten, Musikproduzenten und Top-Organisten Robert Bartha. Seine LOUVRE GS1000 wurde mit dem speziell für WERSI entwickelten Sonderfarbton „Volcano Magic“ lackiert. „Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit dem MUSIC STORE in Köln, der den Vertrieb von WERSI-Orgeln übernommen hat.

Dadurch dürfen wir einen der weltweit größten Künstler der Orgel-Szene mit unseren Lackprodukten für seine ShowOrgel unterstützen“, sagt Color-Experte Dietmar Wegener nicht ohne Stolz. „Orgelmusik begeistert auch heute immer noch junge und alte Zuhörer – das „staubige“ Image der einstigen „Heimorgel“ gehört schließlich längst der Vergangenheit an“, weiß er zu berichten. Dies unterstreichen nun sicherlich auch die neuen Lackierungen, die ab sofort für WERSI-Orgeln angeboten werden. Weitere Informationen finden Sie unter: www.robertbartha.com

Trendfarbe Weiß. Weltweit sind Autos zu 60 bis 70 Prozent in Silber, Schwarz oder Grau lackiert. Im Jahr 2011 hat sich jedoch die Farbe Weiß als Trendsetter durchgesetzt. Dem „Global Color Popularity Report“ zufolge liegt dieser Farbton weltweit derzeit auf Platz 1. Ein Quantensprung, denn Weiß war noch im Jahr 2010 nur auf dem vierten Platz zu finden. Bei den Autofarben in Europa führt Schwarz zwar noch stets die Rangliste an – ist allerdings auch hier dicht gefolgt vom Farbton Weiß. Weiß ist aber längst nicht mehr gleich Weiß. Perlmuttschichten sorgen als zusätzliche Basislackschicht bei diesem

Farbton für neue Effekte, so zum Beispiel auch beim „Oryx White“ von Volkswagen. „Wir sehen einen deutlichen Trend zu hellen Pearl-Effekten“, führt Frank Barduna vom Technischen Service International aus. „Diese werden in der Serienlackierung häufiger als früher in Mehrschichtlackierungen aufgetragen, weil technisch inzwischen einfach weit mehr umsetzbar ist.“ „Eine Instandsetzung vieler neuer Farbtöne ist jedoch nur mit speziellen Effektpigmenten möglich, die heute zusätzlich angeboten werden.“

Automotive Farbvorlieben 2011. Die Lieblingsautofarben in Europa.


11

Technik

Aus Tradition und Leidenschaft. „Dr. Allen DeVilbiss“ – ein bedeutender Name, der Lackgeschichte geschrieben hat. Längst hält sie jeder Lackierer locker in der Hand, bringt mit ihr den Lack routiniert auf das Fahrzeugteil auf: die moderne Spritzpistole. Was heute in der Werkstatt selbstverständlich ist, hat allerdings eine lange Entwicklungsgeschichte. Klar, wir alle kennen Carl Benz. Vor 125 Jahren erfand der Deutsche in Stuttgart das Automobil. Doch wer weiß schon, dass die Erfindung der Spritzpistole mindestens genauso alt ist wie das erste Auto? Als Henry Ford 1912 seine ersten Serienfahrzeuge am Fließband fertigen ließ, wurde in Köln bereits der Spies Hecker Fahrzeuglack „Permanent“ hergestellt. Seinerzeit wurden Asphalt- und Öllacke aber noch mit dem Pinsel aufgetragen – eine Methode, die nicht zur modernen Fließbandproduktion passte. Und so begann er denn auch – der Siegeszug der Spritzpistole ...

seline oder Gänsefett zu bestreichen – ein umständliches, dafür aber recht effektives Verfahren. Der Landarzt und Tüftler Dr. Allen DeVilbiss aus Ohio in den USA hatte es sich auf die Fahnen geschrieben, seinen rachenerkrankten Patienten eine angenehmere Behandlung zuteilwerden zu lassen. Auf der Suche nach einer wirksamen Heilmethode entwickelte er in seiner kleinen Werkstatt die erste verstellbare Sprühvorrichtung, die DeVilbiss auch gleich zum Patent anmeldete: Er baute einen Gummiball, eine Metalldose und ein kleines Röhrchen zusammen. Diese Vorrichtung gab beim Zusammendrücken des Balles einen Medizinnebel ab. Der Doktor füllte das Metallbehältnis mit Vaseline und erhitzte es über einer Kerzenflamme, um die Vaseline zu einer sprühbaren Flüssigkeit zu schmelzen. Dann brachte er eine verstellbare Spitze an, mit der er das Sprühmuster einstellen konnte. Das war die Geburtsstunde der modernen Spritzpistole! Die Erfindung brachte nämlich nicht nur seinen Patienten wohltuende Linderung, sondern sie sprach

Vom Zerstäuber zur modernen Spritzpistole. Ihre Geschichte reicht bis in die 1880Jahre zurück. Zu jener Zeit war es bei Halsinfektionen üblich, den Hals des entsprechenden Patienten von innen mit Va-

sich auch schnell herum – und so ging der Zerstäuber in Serienproduktion. 1907 schließlich fertigte Sohn Tom DeVilbiss die erste industriell nutzbare Version des medizinischen Gerätes. Genau zur richtigen Zeit! Denn in der Automobilherstellung suchte nicht nur Henry Ford nach effektiveren Applikationstechniken für die Lackierung ... Noch heute steht der Name DeVilbiss neben Adolf-Friedrich Hecker für die Anfänge der modernen Lackgeschichte, die sicherlich nicht zuletzt auch dank der Automobilherstellung und ihren Pionieren Henry Ford und Carl Benz vorangetrieben wurde. Aus Tradition und Leidenschaft, mit dem Mut zur Innovation – daraus entwickelte sich vor über 125 Jahren die moderne Spritzpistole.


12

colorexpert

Energie

Heiße Technik. Moderne Infrarotstrahler reduzieren Kosten und optimieren zugleich den Trocknungsprozess. Doch nicht nur die Technik ist entscheidend. Auch die richtige Anwendung der IR-Trocknungstechnologie spart Energie. „Wichtige Parameter wie Objektabstand, Temperatur, Trocknungszeit und

Lackierbetriebe gehören zu den Unternehmen, die besonders viel Energie verbrauchen. Die Kostentreiber sind vor allem die Lüftung, das Heizen der Kabine und die Trocknung. Gerade das Hochfahren des Trockners zum Tempern einzelner Karosserieteile geht ins Geld. Experten rechnen mit bis zu acht Euro pro Betriebsstunde. Bei stetig steigenden Energiepreisen lohnt sich daher der genaue Blick auf den Trocknungsprozess. „Mit einem sinnvollen Prozessablauf und dem Einsatz von IR-Strahlern kann die Lackierwerkstatt ihre Energiekosten reduzieren“, weiß Spies Hecker Spezialist Wolfgang Feyrer. Denn: „Im Vergleich zur konvektiven Trocknung einzelner Karosserieteile fällt der Energieverbrauch hier um nahezu 70 Prozent (!) geringer aus. Ein erheblicher Kostenvorteil also für die Werkstatt.“

Aktuelle technische Entwicklungen. Ständig verbessern Hersteller aufgrund der in die Höhe schnellenden Energiekosten die Effizienz der IR-Trocknungsgeräte. So zum Beispiel auch der schwedische Hersteller Hedson mit seiner Marke „IRT“: „Mit der neuen „IRT Hyperion“-Serie haben wir die Energieeffizienz durch den Einsatz goldbelegter Freiformreflektoren gesteigert“, erläutert Kenneth Lundin, Produktmanager Hedson Technologies IRT Systems. Das Ergebnis: „Die optimierte Wärmeverteilung sorgt für eine gleichmäßige Temperatur, sodass in derselben Trocknungszeit eine 20 Prozent größere Reparaturfläche behandelt werden kann.“ Dabei wird das Objekt direkt aufgeheizt, ohne dass sich die Umgebungsluft erwärmt.

Temperatursteigerung müssen präzise eingestellt werden“, fasst „IRT“-Fachmann Kenneth Lundin die wichtigsten Faktoren zusammen. „Moderne IR-Geräte können die Daten speichern. Dadurch erhält der Lackierer mehr Prozesssicherheit und schafft beste Voraussetzungen für ein optimales Arbeitsergebnis.“ Viele IR-Geräte sind flexibel einsetzbar. Neben der Trocknung von Spachtel und Füller lassen sich Basisund Klarlack trocknen – sowohl bei Teillackierungen als auch bei „Spot Repair“Jobs. Die Hersteller bieten verschiedene Varianten an. „IRT“-Strahler beispielsweise können als Kassettengerät auf einem mobilen Grundgestell oder als Schienensystem in der Kabine verwendet werden. Als Handlampe sorgt das Gerät außerdem für eine Trocknung an schwer zugänglichen Fahrzeugstellen.

IR-Trocknungszeiten Material Spachtel Füller Grundierung Wasserbasislack Decklack Klarlack Füller auf Kunststoff Decklack auf Kunststoff Klarlack auf Kunststoff

Minuten 2–3 3–7 5–8 2–4 6 – 10 5 – 10 7 – 10 15 – 18 15 – 18

Die aufgeführten Zeiten beziehen sich auf die IRT Hyperion PcAutoSerie. Quelle: IRT


13

Accessoires

Sontara® Staubbindetuch

Auf Tuchfühlung. Von der Vorbehandlung bis zum Finish: Nur mit den richtigen Tüchern schaffen Sie die Basis für ein optimales Lackierergebnis. der Experte aus. In der Werkstatt gibt es viele Tücher, die mit Klebstoff überzogen sind. Hier ist Vorsicht geboten: Tücher, die mit Chemikalien durchtränkt sind, hinterlassen einen Film auf der zu beschichtenden Fläche. „Daher sollte das Produkt so wenig Kleber wie möglich enthalten. Das schützt vor Benetzungsstörungen.“

Schnelles und sicheres Aufsaugen. Sontara® Entfettungstuch

Schmutz und Staub sind häufige Ursachen für Fehlstellen – deshalb gilt absolute Sauberkeit in der Werkstatt! „Auch wenn nicht selten Hektik und Kostendruck den Reparaturprozess bestimmen, lohnt sich konsequentes Reinigen“, unterstreicht Iiro Hakola von DuPont Sontara® mit Nachdruck. Doch worauf kommt es beim Reinigen an? „Staub- und fettfreie Oberflächen lassen sich nur mit technisch hochwertigen Tüchern mit speziellen Eigenschaften sowie den passenden Reinigungsmitteln und Silikonentfernern realisieren“, führt

Für die Oberflächenvorbereitung empfiehlt Iiro Hakola das Sontara® Entfettungstuch, mit dem der Lackierer gründlich die zu lackierende Stelle vorbehandelt. Das Tuch hat auf einer Seite eine strukturierte Oberfläche und saugt beispielsweise Silikonentferner schnell und sicher auf. „Besonders in Verbindung mit wasserbasierenden Silikonentfernern trägt das Tuch entscheidend dazu bei, dass Fehlstellen in der Applikation von Grundmaterialien oder Decklacken reduziert werden.“ Essenzielle Eigenschaften des fusselfreien Entfettungstuches: Strapazierfähigkeit und extreme Reißfestigkeit – auch im nassen Zustand.

Vor dem Auftragen von Füller, Basislack und Klarlack sollte ebenfalls gründlich gereinigt werden. Das Sontara® Staubbindetuch etwa entfernt Schmutz und Staubpartikel. „Solch ein Tuch sollte möglichst wenig fusseln und darf keine Rückstände hinterlassen“, fasst Iiro Hakola zusammen.

Gründlichkeit zahlt sich aus! Für die anspruchsvolle Finish-Arbeit kommt ein extrem weiches Textil zum Einsatz: das Sontara® Poliertuch. „Es ist frei von Streifen bildenden Additiven, flauschig, fusselt nicht und enthält so sanfte Fasern, dass das Lackergebnis nicht beeinträchtigt wird“, lautet der Profi-Tipp. Damit eignet es sich ebenso für die Aufbereitung von Chrom oder Glas wie auch von Teilen der Innenraumausstattung. Darüber hinaus sollten die verschiedenen Tücher generell regelmäßig gewechselt werden. Die Faustregel: pro Prozess ein Tuch. „Wer den ganzen Tag dasselbe Tuch benutzt, muss sich nicht wundern, wenn die Lackoberfläche später Störungen aufweist.“ Gründlichkeit zahlt sich einfach aus! „Der Einsatz des richtigen Tuches stellt einen minimalen Aufwand dar im Verhältnis zu den Folgen, die unordentliche Vorarbeiten nach sich ziehen“, stellt Iiro Hakola abschließend klar.


14

colorexpert

Serientrends

Die Lackierung im Wandel. Die automobile Serienlackierung verändert sich. Welche aktuellen Trends gibt es, welche zukünftigen? Und wie sehen die Auswirkungen auf die Lackreparatur aus? Der Fortschritt in der automobilen Serienlackierung nimmt immer stärkeren Einfluss auf die Unfallreparaturlackierung. Denn in den Lackierstraßen der Automobilhersteller ist technisch immer mehr möglich. „Die Veränderungen in der Serienlackierung werden sich zwar sicherlich nicht über Nacht auf die Reparaturlackierung auswirken“, stellt Peter Minko, Manager Process & Application bei DuPont klar, „dennoch: Die sich abzeichnenden Trends in der Automobilwirtschaft sind gewaltig!“

Änderungen, die in Serie gehen. Ein Blick in die Produktionsverfahren zeigt, was auf die Lackierbetriebe zukommt: „In Zukunft werden Rautiefen schon bei der Elektrotauchlackierung deutlich minimiert, sodass der Untergrund für den anschließenden Basis- und Klarlackauftrag ebener wird. Der gesamte Lackaufbau wird dadurch spürbar glatter“, analysiert der Experte. Peter Minko rechnet auch damit, dass in den nächsten zehn Jahren die Füllerschicht entfallen wird. DuPont nennt dies „EcoConcept“ – rund drei Millionen Autos wurden bisher schon füllerlos lackiert. Die Folge: „Die Schichtdicke muss sehr konstant aufgetragen werden – vom Heck bis zum vorderen Stoßfänger“, erläutert der Fachmann. „Damit ist die Lackschicht gleichmäßiger. Das sorgt für mehr Farbtonkonstanz und einen besseren Farbverlauf.“ Die Auswirkung auf die Reparaturlackierung: „Dieser Prozess erleichtert die Farbtonbestimmung, da es weniger unterschiedliche Farbnuancen an einem Fahrzeug gibt.“

Wie denkt Volkswagen über Farbtrends? So viel steht fest: Die Automobilhersteller setzen nicht nur auf neue technische Trends – auch bei der Entwicklung der Farbtöne werden die Designer kreativer. Denn immer stärker ist die Autofarbe ein

Verkaufsargument. „Für jeden Typ, für jede Klasse entwickeln wir eine passende Farbsprache“, beschreibt Oona Scheepers, Chefdesignerin Color & Trim bei Volkswagen, das Konzept beim größten europäischen Autohersteller. „Die RLine zum Beispiel haben wir auf der IAA in ‚Fire Spark Red Chroma‘ präsentiert. Der spezielle Vierschicht-Effektfarbton unterstreicht den sportlichen Charakter der Sondermodelle. Junge Kunden bis 40 Jahre zeigen häufig mehr Mut zur Farbe. Autofahrer ab 45 Jahren suchen eher das Beständige und Bekannte.“

Mehr Schichten und eingefärbte Klarlacke. Alle Automobilhersteller setzen bei Volumenmodellen auf neuartige Effektlacke mit intensiven Farbtönen. Nissan etwa glänzt mit dem besonderen Farbton


15

„KAB Ultimate Metal Silver“, Ford baut auf intensives „Hot Magenta“ oder sein neues „Midnight Sky“. Toyota, Porsche, Opel oder Renault und andere Hersteller wiederum unterstreichen ihren Markenauftritt durch Effektlacke mit speziellen Color-Stream-Pigmenten. Bei intensiven Farbtönen sorgen eingefärbte Klarlacke für neue Effekte. Gerade im KleinwagenSegment bringen sie zum Beispiel beim Rot eine tiefe Brillanz und stärkere Leuchtkraft. In der Serienlackierung finden wir heute Mehrschicht-Lackierungen häufiger als früher – so beispielsweise bei helleren Pearl-Effekten. „Technisch ist heutzutage einfach mehr umsetzbar“, resümiert Experte Peter Minko. Das bedeutet: In Zukunft werden Lackierer öfter Drei- bzw. Mehrschicht-Farbtöne reparieren. „Eine Instandsetzung vieler neuer Farbtöne ist jedoch nur mit speziellen Effektpigmenten möglich.“ Zwei aktuelle Beispiele für die Lackin-

standsetzung: Der Ford-Farbton „Midnight Sky“ lässt sich mit Permahyd® Hi-TEC Mischlack WT312 Magic Fire reparieren. Beim Chevrolet-Farbton „Dynamic Orange“ kommt Hi-TEC Mischlack WT383 Brillant Orange zum Einsatz.

Schneller zum richtigen Farbton. „Auf die neuen Entwicklungen haben wir uns mit exakt abgestimmten Reparaturlösungen und professionellem Farbton-

management bestens eingestellt“, kommentiert Frank Barduna vom Technischen Service International bei Spies Hecker abschließend die Lackier-Trends der Zukunft. Zudem können Mischformeln aktueller Farbtöne direkt im Internet abgerufen werden. Ein Beispiel: der erst im Jahr 2011 auf Ford-Serienmodellen lackierte Farbton „Midnight Sky“. Fast zeitgleich mit der Einführung bei Ford waren die Reparaturformeln auch im Spies Hecker Color Finder verfügbar. Dort finden sich neben Farbtoncodes und -namen übrigens auch die Modelle, auf denen „Midnight Sky“ in der Serie lackiert wird. Außerdem werden die Farbtöne visuell abgebildet.

Fazit: In der Reparaturlackierung kommt es jetzt wie auch in der Zukunft nicht nur auf spezielles technisches Wissen an, sondern auch auf die richtigen Informationen zur entsprechenden FarbtonVariante. Mischformeln, Speziallack und Applikation – wer in Zukunft Autos reparieren will, muss ständig auf dem aktuellsten Stand der Technik und der Farbtöne sein. Die Veränderungen in der Serienlackierung machen das Lackierhandwerk damit künftig also noch anspruchsvoller. Der schnelle Weg zum richtigen Farbton:

de www.spieshecker.de/colorfinder www.spieshecker.at/colorfinder

at


16

colorexpert

Hi-TEC

Hi-TEC Performance System. Profis lackieren mit System. Füller und Klarlacke sind exakt auf den modernen Wasserbasislack Permahyd® Hi-TEC 480 abgestimmt. Auf seine Lackprodukte muss man sich verlassen können. Sie sollten einfach und sicher zu verarbeiten sein und den effizienten Arbeitsablauf optimal unterstützen. „Mit dem neuen PerformanceSystem, bestehend aus HS-Füller, Hi-TEC Basislack und HS-Klarlack, erhält der Lackierer ein fabelhaft aufeinander abgestimmtes Komplettpaket“, freut sich Frank Barduna, Leiter Technischer Service International bei Spies Hecker. „Fehllackierungen werden so auf ein Minimum reduziert.“

Alles in einem Lacksystem! „Für die perfekte Basis sorgt der neue Permasolid® HS Performance Füller 5320“, geht Frank Barduna ins Detail. „Das Produkt ist sehr leicht zu verarbeiten, verfügt über eine gute Spritznebelaufnahme und bietet damit ein glattes Verspannen der Oberfläche sowie eine sehr gute Standfestigkeit mit hervorragenden Schleifeigenschaften.“ Der Spies Hecker Wasserbasislack HiTEC 480 wiederum zeichnet sich unter anderem durch eine hohe Deckfähigkeit und Farbtongenauigkeit aus.

Der Permasolid® HS Optimum Plus Klarlack 8650 ist ein produktiver Klarlack, der selbst bei ungünstigen Kabinenbedingungen zu einem allzeit perfekten Ergebnis führt. Aufgrund seiner ebenfalls äußerst flexiblen Verarbeitungseigenschaft und sehr schneller Trocknung ist er zum Beispiel optimal für die Anwen-

ren können wirtschaftlich in nur einem Arbeitsgang (1,5 Spritzgänge) lackiert werden. Die Eigenschaften des Produktes: gutes Standvermögen, geballte Füllkraft und exzellenter Glanz. Außerdem bietet der Klarlack beste Polierbarkeit.

HS Klarlack 8055 HS Optimum Plus Klarlack 8650 HS Klarlack 8034

Darüber hinaus gehören drei Klarlacke zum Performance System. Für die universelle Anwendung steht der Permasolid® HS Klarlack 8055 zur Verfügung. „Er eignet sich für alle Reparaturen und ist einfach, flexibel und sicher in der Verarbeitung“, so der Spies Hecker Experte. Seine Einsatzbereiche: Standardreparaturen wie Kotflügel, Türen oder Teillackierungen, die in einem Arbeitsgang (1,5 Spritzgänge) lackiert werden können.

dung bei „Speed Repair“-Projekten geeignet. Für höchste Ansprüche bei sicherer Verarbeitung wird der Permasolid® HS Klarlack 8034 eingesetzt. „Auch er kann bei allen Reparaturen verarbeitet werden und steht für eine besonders hohe Qualität“, schwärmt Frank Barduna. „Er ist einfach ideal für Design-Lackierungen oder individuelle Ganzlackierungen und lässt sich völlig problemlos in zwei Spritzgängen verarbeiten.“ Standardreparatu-

Alles in allem gewährleistet das neue Performance-System weit mehr als nur zufriedenstellende Ergebnisse, die im Übrigen von jedem Mitarbeiter erreicht werden können. Einfaches Schleifen, kurze Lackierzeiten und schnelles Trocknen der Materialien führen zu kürzeren Standzeiten und damit zu mehr Durchlauf in der Werkstatt.


17

Image

Sicherheit Sportliche Leidenschaften! mit System. Der neue Permasolid® HS Performance Füller 5320* sorgt bei jeglicher Art von Reparatur für einen sicheren Untergrund.

Das innovative Produkt zeichnet sich durch einen hohen Festkörperanteil aus. „Das bedeutet weniger Materialverbrauch“, hebt Frank Barduna vom Technischen Service hervor. Weitere Vorteile: Der sparsame Füller gewährleistet eine sehr gute Spritznebelaufnahme und einen glatten Verlauf. „Zudem lässt sich der Füller nach der Trocknung schnell und einfach schleifen.“ Die Verarbeitung erfolgt variabel in ein bis drei Spritzgängen, das Mischverhältnis beträgt 5:1 mit den Permasolid® VHS Härtern. Bei der Entwicklung des hochwertigen Performance Füllers hat Spies Hecker auch dem neusten Trend im Bereich der Serienfarbtöne Rechnung getragen. So ist das Produkt neben Schwarz und Mittelgrau selbstverständlich auch in Weiß verfügbar. Frank Barduna: „Mit diesen drei Füllerfarbtönen ist eine optimale Abstimmung auf den Basislack möglich.“

Vom weißen Ferrari F430 über den getunten Mercedes SLS Brabus bis zum edlen Wiesmann – der aktuelle Spies Hecker Kalender „Leidenschaften“ präsentiert sich sportlich und luxuriös. „Die-

ses Mal haben wir einen Schwerpunkt auf sportive Fahrzeuge gelegt“, erklärt Peter Wingen vom Marketing International. Betriebe aus Belgien, Deutschland, Italien, der Schweiz, Spanien und Tschechien glänzten bei den Shootings mit ihren Lackierarbeiten.

Die Aufnahmen hinterließen sowohl bei den Firmen als auch beim Spies Hecker Team lebhafte Eindrücke. Peter Wingen: „Die Wiesmann Manufaktur in Deutschland ist so einzigartig wie imponierend. Die Aufnahme für das Motiv entstand direkt in der Produktionshalle, die beim Shooting trotz ihrer Dimension und der laufenden Fertigung durch eine geordnete Atmosphäre faszinierte.“ Egal, ob eleganter Oldtimer, spektakuläres Modellflugzeug oder gewaltiges Nutzfahrzeug: Sämtliche Motive des Kalenders 2012 sind optische Highlights in einem Werkstattumfeld. Ergänzt werden sie von Abbildungen der jeweiligen Besitzer, Werkstattleiter oder Lackierer – allesamt Spies Hecker Kunden, die sich dem Lackieren mit größter Hingabe verschrieben haben.

Zahlreiche Freigaben. Der 2K HS Schleiffüller ist zwischenzeitlich auch schon von diversen Automarken freigegeben worden. Das wird immer wichtiger, denn die Automobilhersteller fordern bei der Reparaturlackierung die Einhaltung der Spezifikationen auf bestimmte Lackmaterialien und -aufbauten. „Weil sie bei Garantie und Gewährleistung in der Haftung stehen“, so der Spies Hecker Fachmann. *Die Einführung des Permasolid® HS Performance Füller 5320 grau erfolgt in Kürze.

Auf www.spieshecker.com/calendar2012 können Sie sich alle Kalendermotive herunterladen.


18

colorexpert

Nutzfahrzeuge

Neues Lacksystem für große Flächen. Mehr Prozesssicherheit für große Flächen mit dem neuen wasserbasierenden Lacksystem Hi-TEC 680* für die Nutzfahrzeuglackierung. Mit Permafleet® Hi-TEC 680 hat Spies Hecker einen Basislack speziell für große Flächen entwickelt. Egal, ob Busse, Fahrerhäuser, Bordwände, Koffer, Aufbauten oder Spezialfahrzeuge: „Unser Anspruch ist eine hohe Reparaturqualität – besonders, wenn starke Effekte erzielt werden sollen“, so Arno Steyns, Nutzfahrzeugspezialist bei Spies Hecker. Permafleet® Hi-TEC 680 sorgt bei der Erstlackierung wie auch bei der Instandsetzung für absolut zuverlässige Ergebnisse. Der VOC-konforme Hi-TEC Basislack bietet ein breites Farbspektrum und ermöglicht eine sichere Lackierung von Metallic- und PearlFarbtönen. Die optimale Spritznebelaufnahme gewährleistet gerade auch bei großen Flächen eine hohe Wirtschaftlichkeit. Arno Steyns beleuchtet die technischen Hintergründe: „Der Permafleet® Hi-TEC 680 Basislack nutzt die patentierte Hybrid-Technologie und sorgt so für eine besonders gleichmäßige Effektausbildung. Die hohe Pigmentierung optimiert das Deckvermögen.“ Ein speziell entwickeltes Additiv hilft bei der Einstellung des Materials, das Spritzverhalten zu verbessern. Dazu der Experte: „Das Permafleet® WT Additiv 6060 wirkt sich positiv auf die Viskosität des Basislackes aus – insbesondere bei der Lackierung von großen Flächen.“ Der Decklack überzeugt durch einfache und flexible Anwendung und besticht durch sein gutes Deckvermögen. Außerdem lässt sich der Lack nun noch schneller und präziser abkleben – ein wichtiger Aspekt hinsichtlich der häufigen DesignArbeiten in der Nutzfahrzeuglackierung.

Klimaposter Permafleet® Hi-TEC 680. Das Klimaposter für Permafleet® Hi-TEC 680 hilft, in Abhängigkeit von Temperatur und Luftfeuchtigkeit das richtige WTAdditiv zu verwenden.

*Die Einführung von Permafleet® Hi-TEC 680 erfolgt in Kürze.


19

Wunderbar Ton in Ton. Permafleet® Hi-TEC 680 – Aufbauempfehlung. Das Permafleet® Lacksystem bietet eine optimale chemische und mechanische Belastbarkeit, die gerade bei Nutzfahrzeugen und der Mehrfarbenlackierung wichtig ist. Das Nutzfahrzeugsystem kann in zwei unterschiedlichen Lackaufbauten lackiert werden:

Mithilfe der Color Levels lassen sich Untergründe mit den passenden Permafleet® Füllerfarbtönen abstimmen. Weiß, Hellgrau und Dunkelgrau – mit dem Color Level von Spies Hecker arbeitet die Werkstatt bei der Nutzfahrzeuglackierung

1. Top-System im Nass-in-Nass-Aufbau mit dem Permafleet® VHS Nass-in-Nass Füller 5620 oder 2. High-Class-System mit dem geschliffenen HS Busfüller 5530. Für ein qualitativ hochwertiges Ergebnis bei Effektlackierungen empfiehlt sich ein abschließender Klarlackauftrag mit dem HS Klarlack 8320/8330.

besonders effizient. Durch die exakte Abstimmung der drei Grundfarben der Permafleet® Füller ist eine zuverlässige Deckfähigkeit des Basis- bzw. Decklackes gewährleistet. Doch wo sind die Color Levels zu finden? „Die entsprechende Grundfarbe wird auf der Dose des ausgemischten Basis- bzw. Decklackes angegeben“, erläutert Arno Steyns, Spies Hecker Nutzfahrzeugspezialist. „Wird der Farbton im Lackierbetrieb selbst ausgemischt, ist der Color Level des passenden Füllers in der Formelsoftware CRplus und im ColorFinder im Internet zu finden.“ Mit nur 1,5 Arbeitsgängen kann so die gewünschte Deckfähigkeit erzielt und dabei Material eingespart werden. „Gerade bei der Nutzfahrzeuglackierung mit all ihren großen Oberflächen ist dies ein entscheidender Vorteil“, weiß Arno Steyns. Die Color Levels für Permafleet® Füller sind verfügbar für die Permafleet® Decklack Serien 630/670/675 und ab Oktober 2012 auch für den neuen Permafleet® Hi-TEC 680 Basislack.


20

colorexpert

Color

Kommen mit der Elektromobilität auch neue Farbtrends? „In sechs bis sieben Jahren werden wir feststellen, dass mit der E-Mobilität eine neue Ära des Autos begonnen hat“, darin ist sich Oona Scheepers, Chefdesignerin Color & Trim bei Volkswagen, sicher. Auf der IAA Internationalen Automobil-Ausstellung präsentierte der Automobilhersteller im vergangenen Jahr sein neues Modell „E-Up!“. Schon das Design ist mutiger, dynamisch und wirkt fast futuristisch. „Wir entwickeln eine eigene Farbsprache für Elektroautos. Technisches Silberblau wie beim ‚E-Up!‘, aber auch Weiß stehen für den Stromantrieb.“ Auch Elke Dirks, Color-Designerin bei DuPont Automotive OEM Coatings, erkennt neue Trends. „Die E-Modelle sollen einen sowohl modernen als auch ökologischen Ausdruck verkörpern. Im Idealfall spiegelt die Außenfarbe das ökologische Zukunftskonzept wider.“ In Europa setzen ihrer Meinung nach die Automobilhersteller größtenteils auf helle und pastellartige Satin-Metallics in naturbezogener Farbigkeit. „Diese Farbeffekte sollen die enge Beziehung zwischen futuristischer Technologie und Natur wiedergeben – wie zum Beispiel ein Frostcharakter.“ Weiß gilt in diesem Bereich auch als wichtige „Frontfarbe“. In Asien wird die Schlüsselfarbe „Eisblau“ zum Sinnbild der Eco-Generation. In den USA wiederum weisen feinere Metallic-Varianten auf die Entwicklung zu kraftstoff- und emissionssparenden Modellen hin.

Trainingscamp.

Alex Klassen, Daniel Plog und David Kloster haben gemeinsam im Spies Hecker Center den iMiev gestylt.

„Wie würden Sie die Zukunft der E-Mobilität als Lackierung darstellen?“ Diese Frage stellte Spies Hecker angehenden Fahrzeuglackierern im Rahmen einer Ausbildungsinitiative. Gesucht wurde eine besonders kreative Beschichtung für den weißen Elektro-Kleinstwagen i-MiEV von Mitsubishi. „Die Vorschläge waren allesamt sehr fantasievoll und dynamisch; wir haben uns schließlich für einen Mix aus dreien entschieden“, fasst Dietmar Rausch, Leiter des Spies Hecker Centers in Köln, die Ergebnisse des Projektes, enthusiastisch zusammen. Von der umfassenden Untergrundvorbehandlung über aufwendige Design-Arbeiten bis hin zum letzten Klarlackauftrag: Zwei Tage lang konnten die Auszubildenden ihre Ideen mit fachmännischem Equipment umsetzen – und zeigen, was sie bisher gelernt haben. Besonders Spaß gemacht haben ihnen nach eigenen Aussagen die Feinarbeiten der stylischen Design-Elemente und deren Schattierungen. Auf dem weißen Elektroauto sind mehrschichtige Platinen, Steckdosen und Elektrostecker abgebildet. Die Jugendlichen waren rundum begeistert, direkt im Spies Hecker Center arbeiten zu können. Ein Projekt, das auch für die weitere Ausbildung im eigenen Betrieb motivieren dürfte.


21

Marketing

Typen mit Charakter. Rot oder eher Grün? Bestimmte Farben – bestimmte Persönlichkeiten. Mithilfe eines Farbschemas kann der Betriebsinhaber besser auf Kunden eingehen.

Egal, ob Reklamationen, Auftragsverhandlungen oder Kundenakquisition – hier ist stets viel Einfühlungsvermögen gefragt. Die Einschätzung des Gesprächspartners ist eine Typfrage. Das zumindest meint Frank M. Scheelen von der SCHEELEN® AG, einem deutschen Institut für Managementberatung und Diagnostik. „Persönlichkeiten lassen sich grundsätzlich verschiedenen Basistypen zuordnen, repräsentiert durch die Farben Rot, Gelb, Grün und Blau.“

Die Farben stehen für Charaktertypen. „Um sein Gegenüber richtig einzuschätzen und die richtige Gesprächsstrategie zu wählen, werden Auftreten und Körpersprache sowie die Kommunikationsart nach einer bestimmten Farbeinteilung analysiert.“ Erweckt der Gesprächspartner einen zielstrebigen Eindruck? Dann handelt es sich wahrscheinlich um “Typ Rot”. Klingt seine Stimme eher sanft, wirkt er zurückhaltend? Das spricht für einen “Typ Grün”. Für die Karosserieund Lackierwerkstatt bedeutet das: Der “Typ Rot” ist ein selbstbewusster Verhandlungspartner, der schnellen Service liebt. Der “Typ Grün” wirkt zunächst sehr reserviert und verlangt mehr Aufmerksamkeit, Verständnis und Geduld. Vertrauen in die Werkstattleistung ist bei ihm besonders wichtig.

Gezieltes Kundenmanagement. Kontaktfreudige Typen tragen die Farbe Gelb. Ihre Eigenschaften: charmant, humorvoll, optimistisch. Im Kundengespräch stellt man Service, Reparatur oder Leistung anhand lebhafter Geschichten dar. Anders der “Typ Blau”. Er ist eher kritisch und distanziert. „Stellen Sie hier Ihr Angebot möglichst nüchtern vor“, rät Frank M. Scheelen. „Der Nutzen muss für den Kunden direkt erkennbar sein, die Leistung exakt dargestellt werden.“

Sicher, selten entsprechen Menschen voll und ganz einem einzigen Farbtyp. Die meisten Gesprächspartner besitzen Anteile aller Persönlichkeitstypen. Doch wer sein Gegenüber genau beobachtet, kann seine Wahrnehmung darauf trainieren, welche Eigenschaften eher dominieren und welche eher eine untergeordnete Rolle spielen. Das erleichtert den Umgang, die Werkstatt kann gezielter auf ihre Kunden eingehen. Ein professionelles Kundenmanagement, das Vertrauen schafft.

Die richtige Sprache finden. “Typ Rot” – selbstbewusstes, direktes Auftreten. Klare Ziele. Gesprächsstrategie: Kommen Sie ohne Umschweife zum Punkt. Unterbreiten Sie strukturierte, sauber kalkulierte Angebote. Vorteilsargumente sind besonders wichtig. “Typ Grün” – reserviert und zurückhaltend. Spricht kaum von sich aus. Braucht zum Entscheiden viele Informationen. Gesprächsstrategie: Hier kommt es auf Vertrauen und Details an. Auf Bedenken sollten Sie verständnisvoll und geduldig reagieren. “Typ Gelb” – kommunikativ und kontaktfreudig. Humorvoll und optimistisch. Fällt Entscheidungen meist spontan. Gesprächsstrategie: Schaffen Sie eine angenehme Atmosphäre, sprechen Sie erlebnisorientiert. So wecken Sie Begeisterung. “Typ Blau” – gewissenhaft und kritisch. Sieht vor allem Risiken und meidet Veränderungen. Immer auf der Suche nach dem besten PreisLeistungs-Verhältnis. Gesprächsstrategie: Reagieren Sie nüchtern und überlegt und stellen Sie die Angebotsvorteile für den Kunden präzise heraus.


22

colorexpert

Weltweit

hochprofessionell präsentiert. Ich bin sehr stolz auf die Leistung unseres Teams!“ Der Erfolg konnte sich durchaus mehr als nur sehen lassen, denn die ersten vier Plätze des Wettbewerbes gingen an Lackierer, die Spies Hecker Produkte verarbeiteten.

Hochglanz in China. Partner für höchste Qualität in der Reparaturlackierung – dafür steht die Zusammenarbeit von BMW und Spies Hecker in Asien. Beim ersten „BMW China Aftersales-Lackierer-Wettbewerb“ unterstützte der Lackhersteller aus Köln die BMW AG in Shanghai. An dem siebenmonatigen Wettbewerb nahmen professionelle Lackierer von über 200 Händlern aus China teil. Die besten zwölf Lackierer traten schließlich beim Finale in Shanghai an. „Als enger

Ei, Ei, Ei ! In spezieller Oster-Mission war der Schweizer Spies Hecker Kunde Carrosserie Hug in Koppigen unterwegs: Für die ebenfalls ortsansässige Firma Kofmel Kunststofftechnik AG lackierte er rote Ostereier und goldene Osterhasen in XXL – allein die Tieraufsteller waren einen Meter groß und dienten zu Dekorationszwecken. Für die Beschichtung der Ostereier kam das Industriesystem von Spies Hecker zum Einsatz. Die Beschriftung und Verzierung unter dem Klarlack hat ein Grafiker liebevoll aufgeklebt. Pünktlich zum Fest glänzten die beiden österlichen Symbole in all ihrer Pracht und ließen dem Betrachter das Wasser im Munde zusammenlaufen.

Partner der BMW-Organisation war es für uns selbstverständlich, den Wettbewerb zu unterstützen und den Messebesuchern alle Themen „rund um die professionelle Lackierung“ näherzubringen“, unterstreicht Georg Tautz, Marketing & Strategy Manager Spies Hecker Asia Pacific. Li Cheng, Spies Hecker Vertriebsleiter China, lobte den Einsatz des Teams: „Angeführt von unserem Trainingsmanager Louie Liu, haben wir uns auf dem Markt

BMW legt verstärkt Wert auf Wasserbasislacke für die professionelle Reparatur und die neue, patentierte Technologie Permahyd® Hi-TEC 480 – 2011 in China eingeführt – behauptet sich zunehmend im Markt. Immer mehr Werkstätten arbeiten mit dem effizienten Produktsystem. Spies Hecker setzt somit auch in China ganz neue Maßstäbe.


23

Feuer fürs Wasser! Es war einmal ein Drache – genauer gesagt: eine Drachen-Tätowierung – auf dem linken Arm eines berühmten venezolanischen Baseball-Spielers, der schon in den größten Ligen der Welt gespielt hatte. Sein inniger Wunsch war es, sein Sportboot 55 MTI mit „schlappen“ 320 km/h Höchstgeschwindigkeit mit einer spektakulären Lackierung zu versehen – das Motiv sollte der Tätowierung auf seinem Arm ähneln. Er fand eine geeignete Werft in Miami, die Guardado Marine. Sie setzte seine Idee zunächst einmal am Computer um und erschuf einen bunten, Feuer speienden Drachen. Der große Gegner des Projektes: die Zeit – sie galt es zu bezwingen. Denn das Boot sollte unbedingt noch innerhalb der Baseball-Saisonpause im grandiosen neuen Look zu Wasser gelassen werden ... Für ein detailreiches und möglichst lebhaftes Ergebnis musste auf jeden Fall das Material stimmen! Also entschied sich das Guardado-Team für den Spies Hecker Permasolid® SpectroFlex Füller 5400 sowie den Permacron® Basislack Serie 293/295. „Diese Produkte haben es uns erlaubt, unsere Arbeit – oder vielmehr: unsere Kunst – exakt so zu verwirklichen, wie wir es uns in unseren kühnsten Träumen vorgestellt hatten. Das Lackmaterial deckt besonders gut und trocknet immens schnell“, betont CEO Eduardo Guardado. Der Kunde war jedenfalls absolut begeistert von der Lackierung – Happy End auf der ganzen Linie! Und das nach nur sieben Wochen – allerdings sieben Wochen aufwendigster Karosserie- und Lackierarbeiten. Insgesamt waren zehn Handwerker daran beteiligt. Und der Baseball-Spieler? Der ist mittlerweile in Japan unter Vertrag – dem Land der Drachen ...

Ein Radler hat umgesattelt. Wenn er Rennräder lackiert, ist Frank Hoste ganz in seinem Element. Der Belgier ist seit 1991 Betriebsinhaber einer Fahrradwerkstatt. Davor war er lange Zeit Profi-Rennfahrer. Neben zahlreichen Siegen in verschiedenen nationalen und internationalen Radrennen ging er insgesamt acht Mal bei der Tour de France an den Start und gewann fünf Etappen. Einer seiner größten Erfolge in dieser Zeit war wohl der Gewinn des Grünen Trikots bei der Tour im Jahr 1984. In seiner Werkstatt bearbeitet er heute unter anderem Gestelle für das belgische Radsport-Team, aber auch für private Kunden. „Wir kreieren zum Beispiel für ein altes Fahrrad ein modernes und einzigartiges Design, sodass es dann wie neu wirkt“, erzählt Frank Hoste. Er verwendet Spies Hecker Produkte, weil er

die einfache Anwendung und die besondere Qualität schätzt. Für Frank Hoste ist es immer wieder eine spannende Herausforderung, mit innovativer Technik zu arbeiten und dabei aktuelle Trends zu berücksichtigen. So kombiniert er beispielsweise unterschiedliche Effekte wie „matt“ und „glänzend“ oder helle Farben mit einem speziellen Carbon-Look. Was er an seinem Job besonders liebt? „Das Kreative und Innovative. Jedes Projekt ist einmalig. Die Fahrradaufträge sind allesamt sehr individuell.“ Nach wie vor ist aber auch der Radsport Frank Hostes große Leidenschaft. Darum lässt er sich wie etwa während der Tour de France auch nur zu gerne für Radio und Fernsehen als Kommentator buchen. Ein Hobby, das seinen Beruf perfekt ergänzt.


Unsere Lackierer bauen auf lange Partnerschaft.

Darauf bauen unsere Partnerbetriebe: Abgestimmte Produktsysteme, hohe Farbtongenauigkeit, hervorragende Lackierergebnisse und perfekter Service. Zusammen erreichen wir mehr und unterstützen Sie auch bei außergewöhnlichen Aufgaben.

Spies Hecker – näher dran. Spies Hecker GmbH · Horbeller Straße 17 · D - 50858 Köln · www.spieshecker.de Spies Hecker Autolacke - Bahnstraße 41 - A - 2353 Guntramsdorf - www.spieshecker.at CH COATINGS AG · Muttenzerstr. 105 · CH - 4133 Pratteln · Tel. 061 826 96 96 · Fax 061 821 82 36 · www.ch-coatings.ag


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.