triskel - 10/2012

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Instumentenkunde

1. Warum Tin Whistle? Birgit Muggenthaler Der Name “Tin Whistle” leitet sich ab vom engl. “tin” = Blech. Ab und an findet man auch Bezeichnungen, wie “Penny Whistle” (hier bestehen 2 Theorien: entweder weil ein Penny für das Spiel des Whistlers als Straßenmusiker bezahlt werden sollte, oder weil die Whistle sehr günstig zu kaufen gewesen ist und unter Bettlern verbreitet war) oder “Pocket Whistle”. Die Bezeichnung “Tin Whistle” ist erst ab ca. 1825 gebräuchlich. Die Tin Whistle gehört zur Familie der Holzblasinstrumente: was wie ein Widerspruch in sich klingt, leitet sich aus d e r E n t s t eh u n g s g eschichte ab: genauso wie bei der Blockflöte oder beim bis ins 19 Jh, hinein gebräuchlichen Flageolet (dieses wird irrtümlich oft als Vorläufer der Tin Whistle bezeichnet, da diese im 18 Jh. auch Flageolet genannt wurde, bildet aber eine eigene Instrumentengruppe mit 8 Front- und 2 Daumenlöchern, für die auch viel romantische Literatur geschrieben wurde) wird Luft in ein Mundstück, dort durch einen Luftkanal bis hin zum Labium (eine Art Scheide) geblasen, wo eine Spaltung des Lufstroms erfolgt, Verwirbelungen entstehen und so der Ton erzeugt wird. Begibt man sich auf historische Spurensuche, werden die ältesten Funde ca. auf 40.000 vor Christus datiert: Knochenflöten, die genau nach obigem Prinzip funktionieren. In jüngerer Geschichte gibt es in der irischen Literatur Hinweise auf Whistlespieler schon ab ca. dem 3. Jh. nach Christus. Die sog. “Tusculum” – Flöte aus dem 14 Jh. liefert als konkret erhaltenes Stück einen Anhaltspunkt: sie ist aus Metall gefertigt, 14 cm lang und mit 6 Fingerlöchern versehen. Ca. 1840 begann die maschinelle Produktion von Tin Whistles durch Robert Clarke in Manchester (Weißblech mit Holzblock im Mundstück). Heute gibt es vor allem Tin Whistles aus verschiedenen Metallen, Metallen mit Plastikmundstücken,

Holz- oder Plastik. Gegriffen wird auf 6 Fingerlöchern (keine Daumenlöcher) und die Whistle ist praktisch diatonisch (bis auf die Variationsmöglichkeit zwischen kleiner und großer Septe). Neben der gängigsten Tonart D sind mittlerweile auch zahlreiche andere Tonarten erhältlich. Die große Schwester der Tin Whistle ist die Low Whistle und sie erklingt eine Oktave tiefer. Folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Tonarten: (Tonumfang der Whistle beachten!)

Tonart der Whistle

Dur Tonarten

Moll Tonarten

C

C/F

d/a

D

D/G

e/h

E

E/A

fis/cis

F

F/B

g/d

G

G/C

a/e

A

A/D

h/is

Bb

Bb/Eb

c/g

H

H/E

gis/cis

Thomas Rünker Angefangen hat es bei mir, sicherlich wie bei vielen anderen Folk-Fans auch, mit den Pogues. Als ich damals die Musik zum ersten mal gehört habe, war ich fasziniert von dem Klang der Flöte. Ich habe dann des öfteren versucht mit einer Blockflöte diverse Stücke mitzuspielen, bin aber schnell an meine Grenzen gestoßen. Konnte ja auch nicht wirklich funktionieren. Nach diversen Recherchen bzgl. Typ und Tonarten der Tin Whistle habe ich mich dann für eine Dund C-Dur Flöte entschieden. Eigentlich auch die gängige Tonart für Folk-Songs. Ihr könnt auch eigene Songs in verschiedenen anderen Tonarten schreiben (z. B. Es-Dur), müsst dann die Tonart der Flöte anpassen. Danach war lustiges mitspielen kein Problem mehr. Noten für die Flöte konnte ich nie. Habe immer alles nach Gehör gespielt und wenn die Finger einmal am Laufen waren ging alles von alleine.

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