triskel - 08/2013

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Ausgabe 20 - August 2013

Irish Maiden

ongs

Tavern S

CDs und Platten Interviews Konzerte und Festivals

Bandportraits Medien und Literatur und vieles mehr...


Inhalt

Editorial von frakru Gerade frisch zurück von unser aller grünen Lieblingsinsel, noch nicht mal die 2500 Fotos sortiert und die erste Aufgabe im allgemeinen Sommerloch ist das Erstellen dieser triskel Ausgabe. „Sommerloch“ bezieht sich natürlich nur auf die Aufgabe, ein paar gescheite Zeilen für dieses Editorial auf Papier zu bekommen. Bevor ich jetzt auch noch etwas zu Nessie schreibe - gibt es Sie noch, schon lange nichts mehr gehört - oder meine Urlaubserlebnisse schildere (by the way: warum gibt es in Dublin so viele gute Straßenmusiker die unsere CD-Sammlung aufgefüllt haben, aber hier bei uns meist nur dieselben „Supertalente“ die gefühlt in jeder Stadt schon vor einem da sind und immer die gleiche Indiomusik machen), wünsche ich Euch wie immer viel Spaß mit dieser Ausgabe. Eure celtic-Rock Redaktion PS. Der Link zu den sortieten Irlandfotos wird natürlich in einer der nächsten Ausgabe nachgeliefert. Versprochen!

Inhalt Album des Monats - August Irish Maiden ~ Tavern Songs (2013)..................................3

Streams of Whiskey Die August Charts // mit Gewinnspiel..............................7

CDs und Platten The Blues Against Youth ~ Trapped In The Country..........4 Santiano ~ Mit den Gezeiten (2013).................................5 The Tosspints – Have you been drinking?..........................9 The Fatty Famers -Refarmatory (2013)..............................9 My Three Kilts – Eleven (2012)......................................11 Sam Lee ~ A Ground Of Its Own (2013)........................13 The Kreelers ~ This Changes Everything (2013, EP)........14 Harry Gump ~ Molly’s Pub (2013, EP)...........................15 The Dad Horse Experience XXL ~ Live in Melbourne.....18 Lexington Field ~ No Man’s War (2013).........................20

Konzertberichte The Stanfields – Hurricane 2013.......................................8 Celtic Rock Wochenende Burg Satzvey ~ Teil 1 ..............16 Celtic Rock Wochenende Burg Satzvey ~ Teil 2 ..............17

Dies und das Workshops im Seminarhaus Scott Douglas........................6

Dies und das The Piper and the Púca ~ Strange Goings on (2013).......19

Konzerte und Festivals Irish Folk Night des Morsbroicher Sommer 2013............10 Herz trifft Kleeblatt.........................................................12 Medien und Literatur Rainer Thielmann ~ Irland von innen, das Projekt..........14

Impressum .......................................................................................21

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CDs und Platten

Album des Monats - August Irish Maiden ~ Tavern Songs (2013) von kuec Die Luft bei uns am Nordrand des Sauerlandes scheint für keltischen Rock günstig zu sein; dafür stehen eine Reihe namhafter Bands und Festivals. Wenn wir die Tavern Songs von Irish Maiden aus Hemer/Iserlohn jetzt als Album des Monats herausstellen, ist das aber nicht nur dem Lokalpatriotismus geschuldet. Irish Maiden braucht landesweit keine Vergleiche zu scheuen und verbindet Folk und Rock aufs Feinste. Seit dem Vorgänger Hard Whiskey Sound hat sich eine ganze Menge getan. Die Mitgliederzahl hat sich auf acht (!) erhöht und das Instrumentarium wurde deutlich erweitert. Was mir auf dem Festival Hohenlimburg im Mai gut gefallen hat, zeichnet auch das Album aus: das Integrieren unterschiedlicher Stilrichtungen zu einem stimmigen, abwechslungsreichen Ganzen, wobei Tanzbares im Vordergrund steht. Das erste eigene Stück, der von Multiinstrumentalist Marc geschriebene Titelsong, schaffte auf Anhieb Platz 1 in unseren Charts, eine rockige Gute-Laune Nummer. Sie passt zu Drunken Lullabies oder den beiden anderen Flogging Molly – Covers. Sänger Alex hat das richtige Organ für die punkig angehauchten Nummern, während Harry viele Jahre Folk-Erfahrung einbringt, die den irischen Standards zu gute kommen. Das ist keine Rockband, die nach der Additionsmethode ein paar akustische Instrumente obendrauf packt. Die geschickten Arrangements verweben Elektrisches und Folkiges, so dass eine Reihe schöne Kombinationen zu hören sind: Highland Pipes und Akkordeon, Whistle und Mandoline, oder ganz konventionell – schöne E-Gitarrensoli mit Rhythmusgruppe. Der Bass hält sich im Hintergrund, das Schlagzeug lässt es an den richtigen Stellen krachen. Jedes Mitglied durfte sich aufzunehmende Titel wünschen, so dass ein breiter Mix zusammenkam. Interessanter als die sattsam bekannten Johnny I Hardly Knew Ya oder Galway Races fand ich die beiden aus England importierten Songs: das wunderbar swingende Levellers – Cover Carry Me mitsamt Mundharmonika und das sarkastische Partytime (Chavbury ) mit Ska-Anklängen, es stammt von Leatherat (mit denen wir von c-r uns unbedingt beschäftigen sollten). Live bekommen die Pi-

pes – Stücke The Gael und Highland Kathedral die größte Aufmerksamkeit und dürfen natürlich nicht fehlen. Neben den amerikanischen Celtic-Rockern nennt die Band auch das Dortmunder Akustik-Duo Bardic als Einfluss, und deren All Song is Sung bildet einen besinnlichen, aber nicht sentimentalen Abschluss. Ein solides Album, das zeigt, was mit Ausdauer und Engagement auch bei Nicht-Profis geht. Nur in einem Punkt sehe ich Verbesserungsmöglichkeiten: Irish Maiden haben genug Sänger, um sich mit den Lead Vocals mehrfach abzuwechseln. Da müsste bei den Refrains, z.B. Back Home in Derry, doch ein bisschen Mehrstimmigkeit gehen – auch wenn das nicht punkig ist… Schade auch, dass trotz des Namens derzeit keine Frau dabei ist. Aber es gibt ja enge Verbindungen zu den 1st Sauerland Pipes and Drums, die einige DudelsackspielerInnen abordnen können. Aufgenommen wurde Tavern Songs an vielen verschiedenen privaten Örtlichkeiten, alles andere wäre bei acht Leuten erfahrungsgemäß schwierig geworden. Das hat geklappt und entspannte Ergebnisse geliefert. Auch der Soundmix ist gut gelungen. An Infos zum Album kam man bislang nur im persönlichen Gespräch. Es gibt zur CD bisher erst ein dünnes Einlegeblatt mit den Titeln, allerdings mit zwei brillanten Bandfotos. Ein richtiges Booklet soll bei der Nachpressung folgen. Demnächst werden sicher auch die versprochenen Details auf der Homepage erscheinen. Mitglieder Alex (Vocal) Stefan (Guitar) Harry (Guitar, Vocal) Markus (Bass) Marc (Whistle, Mouth Harp, Vocal, Accordeon) Andy (Guitar, Mandolin) Andre (Pipes, Vocal) Georg (Drums, Vocal)

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Trackliste 1. The Tavern Song 2. Drunken Lullabies 3. Party Time (Chavbury) 4. Carry Me 5. The Gael 6. Rare Ould Times 7. Rosin the Bow 8. Johnny I hardly knew ya 9. Galway Races 10. Back Home in Derry 11. What’s left of the Flag 12. Devil’s Dance Floor 13. Highland Cathedral 14. All Song is sung

www.celtic-rock.de/2013/08/irish-maiden-tavernsongs-2013/

CDs und Platten The Blues Against Youth ~ Trapped In The Country (2012) von Folkaholix Bisweilen sind Namen wenig informativ. So ist bspw. das früheste der großen Werke von Thomas Mann mit “Buddenbrooks” betitelt. Der Leser wird qua Lektüre des Romans in die Welt der Familie eingeführt, was die Namensgebung im Leseprozess erklärt. Aufschlussreicher ist hingegen der Unter- bzw. Nebentitel: “Verfall einer Familie”, der auf das Ende des Romans verweist. Was verbirgt sich also hinter The Blues Against Youth? Ein gegen die dekadente Jugend marodierendes, betagtes Musikerkollektiv, das sich gegen den Wahn der ewigen Jugend stellt und die Erhabenheit vergangener Tage postuliert? Auch hier gibt es eine Nebenbetitelung, die mehr Informationen bietet als der eigentliche Bandname: “Country Rock Primitive One Man Experiment”. So ist zwar nicht auszuschließen, dass auch hier ein graubebarteter Althippie ans musische Tagwerk geht, aber zumindest rekurriert die Erläuterung auf die stilistische Selbstverortung des Solokünstlers Gianni, der, was seine digitale Präsenz verrät, alles andere als ein Urgestein des menschlichen Geschlechts ist, und den Namen seines musikalischen Produkts angenommen hat. On The Hill, die Ouvertüre zum Silberling, beginnt mit grunge-ig verzerrten Gitarrenriffs, indes der Gesang durch die Filterung eines Megafons, kompletter Bereiche beraubt, durch die Membranen der Boxen schwingt. Der pulsierend-subtile Basekick, wird durch die “invisible iron snare” und Hi-HatSet untermauert, indes sich ein beinahe psychodelischer Melodiefluss entfaltet. Gianni, der live mit Gitarre, Gesang, Basedrum, der vorab genannten Rhythmusgruppe und Whistles

die Bretter der Welt entert, zeugt auf Trapped In the Country von der hohen Kunst des scheinbar unbegrenzten Minimalismus‘. Der Folgetitel, Soul Mercenary Blues, scheint der besonnten Veranda entlehnt zu sein. Sonderbar anmutig erklingen die unverzerrten Stahlsaiten der Gitarre in trautem Einklang mit einer weniger typisierten Stimme, die nun durch ein weniger effektreiches Megafon gesungen anmutet. Wunderbar eingängig relaxt sich die quasi-folkloristische Akkordfolge fast ohne Septakkorde durch die Strophen – und auch Gianni scheint mit sich und der Welt in wohlfeilem Einklang zu sein. It’s Been A Long Time, Mama ergänzt das instrumentelle Kompendium um die hohe Kunst des Kazoo-Spiels, das fast immer komisch, wenn nicht gar ironisch distanziert wirkt. Und so beweist The Blues Against Youth (TBAY), dass für intuitive und tanzbare Musik weder eine vielpersonelle Band, noch die ewig gleichen Traditionals bemüht werden muss. Der Folgetitel, The Man Who Feels Trapped, wird dem

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CDs und Platten

Wechselspiel zwischen Wohlgefälligkeit und beinahe-psychotischer Ekstase gerecht und stimmt nach dem Vorgänger wieder weniger harmonische Töne an. Immer wieder erinnert Gianni dabei an David Eugene Edwards, dessen bohrender Gesang ebenso frequenzverarmt daherkommt, wie der des Solokünstlers TBAYs. Das liebeshymnisch anmutende Honey Don’t, das zwischen Base und Schellenkranz neuerlich das Rhythmusbein schwingen lässt, und die solistischen Qualitäten am Sechssaiter unter Beweis stellt, lebt sehr vom Einsatz des illustren Alltagspfeifens, das dem Track neuerlich eine komische Konnotation angedeihen lässt. Dass ebd. womöglich neuerlich als ironisch zu verstehen ist, lässt der Mitschnitt eines monologisierenden Misanthropen vermuten: “I hate all women. I hate everything. I don’t like people in general.” Gone With The Girl wird monoton und unbewegt, womöglich gar unbeteiligt-depressiv vorgesprochen. Während eine gastmusische Trompete sich in die Ohren luftsäult, scheint die besungene Dame nicht Anlass lebensbejahender Freude zu sein scheint, und so gesellt sich zum Sprechgesang noch das horroreske Kehlkopfsäuseln des schizoid inszenierten TBAYs. Die Touren des Solokünstlers in Italien, Deutschland, der Schweiz und Frankreich zeugen vom tiefen Eindruck, den das Album als Ausdruck der etwaigen Live-Qua-

litäten beim Hören hinterlässt. TBAY unterhält nicht nur, er zieht in den ehrnn und durch diesen in einen Strudel der menschlichen Gefühle: Zwischen Euphorie und tiefen Einbrüchen durchlebt der Hörer ein Wechselbad an Selbsteindrücken. Lässt man sich auf die bisweilen etwas exaltiert wirkende Musik ein, so wird der geneigte Hörer wohl mehr über sich erfahren können als über den Künstler selbst. Prädikat: Äußerst wertvoll. Trackliste 1. On The Hill 2. Soul Mercenary Blues 3. A Dirtier Job 4. It’s Been A Long Time, Mama 5. The Man Who Feels Trapped 6. Honey Don’t 7. Dust Cloud 8. Gone With The Girl 9. I Dreamt Of My Dog Last Night 10. Three Headed Demon 11. Light Bearer Song 12. Out Of 2012 www.celtic-rock.de/2013/07/the-blues-against-youth-trapped-in-the-country-2012/

Santiano ~ Mit den Gezeiten (2013) von Hubert J Wie nah die lebendige deutschsprachige Musik unseres hohen Nordens mit der keltischen Musik verwandt ist, demonstrieren uns die Jungs von der Flensburger Band Santiano. Mit ihrem neuen Album Mit den Gezeiten konnten sie ihr erstes Album Bis ans Ende der Welt noch einmal ordentlich toppen. Obwohl sie in diesem Jahr bereits den begehrten Preis, Echo 2013 aus Berlin mitgebracht und sich an die Spitze der Charts hochgespielt haben, sind die fünf Nordmänner wunderbar bodenständig geblieben. Mit dem Einstiegstrack in ihre neue CD Gott muss ein Seemann sein könnte man meinen, dieses Werk ist eine Sammlung gemütlicher deutschsprachiger Schunkellieder. Weit gefehlt! Direkt im nächsten Stück Drum And Guns (Johnny I hardly knew ya ) warten sie mit einem amerikanisch – irischen Folkstück auf. In dem englischen Text geht es um einen Soldaten, der Kriegsversehrt heim in die irische Stadt Athy kommt. Dort hört er sein Mädchen weinen, das er nicht mehr sehen kann, weil seine einst so milden Augen nun blind sind. Salz auf der Haut ist schon wieder sanfter. Dort schwärmen Santiano wieder von der Sehnsucht nach dem Meer, dem Wind und dem Leben an Deck. Gute rockige Töne gibt es dann im Trinklied Seemann. Anders wie in irischen Liedern steht hier natürlich nicht der Whiskey im Mittelpunkt, sondern, wie

es sich für echte Nordmänner gehört, geht es hier um den Rum, Mädchen und die einsamen Fahrten aufs weite Meer. Die Angst vor Abschied, Tod und Teufel soll uns dann das nächste Lied nehmen. Immerhin sehn wir uns alle in Walhalla wieder und feiern dort bis in alle Ewigkeit. Jedenfalls ist es für Santiano das Ziel jeder letzten Fahrt. Treue bis in den Tod bis der Teufel kommt und uns alle holt. Dieser Schwur klingt ein wenig seltsam, ist aber der Inhalt vieler alter Seemannsballaden rund um den Globus. Aber wer meint, eine deutsche Band würde nicht von Whiskey singen, der sollte sich Have A Drink Of Me anhören. Mein persönlicher Favorit ist die Geschichte von Marie. Dieser neue Text zum traditionellen Stück Ye Yacobites nimmt dem alten Lied

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CDs und Platten

nicht nur seine gnadenlose Härte, sondern eignet sich genial zu einem neuen Seemannslied, das sicher auch in einigen Jahren noch gern gehört wird. Man könnte so weitermachen und an jedem Stück etwas Besonderes finden. Überall gleich gut ist die Mischung von akustischen und traditionellen Klängen, die mit den technisch unterstützen Musikinstrumenten unserer modernen Musik erzeugt werden. So fließen die Klänge von E-Geige und E-Gitarre, Schlagzeug und Keyboard wie selbstverständlich ineinander und unterstützen den ständig kraftvollen Gesang von Santiano, so dass die Musik gleichzeitig hochmodern und traditionell klingt. Vielleicht ist diese Mischung das Erfolgsrezept dieser außergewöhnlichen Band. Es lohnt sich auf jeden Fall, diese CD anzuhören und selbst sein Urteil zu fällen. Noch besser ist es, eines der vielen Lifekonzerte von Santiano zu besuchen. Immerhin stehen in diesem Jahr noch gut 50 Konzerte quer durch die Republik auf dem Plan. Im aktuellen Video könnt Ihr Euch schon mal einen guten Vorgeschmack auf Euren Konzertbesuch machen

Björn Both: Gitarre, Bass Hans-Timm Heinrichsen: Gesang, Gitarren Pete Sage: Gesang, Geigen, Akkordeon, Tenorbanjo Axel Stosberg: Gesang, Percussion Andreas Fahnert: Gesang, Gitarren

Santiano — Gott muss ein Seemann sein – MyVideo

www.celtic-rock.de/2013/07/santiano-mit-den-gezeiten-2013/

Santiano sind:

Trackliste: 01 Gott muss ein Seeman sein 02 Drums And Guns 03 Salz auf unserer Haut 04 Seemann 05 Bis in alle Ewigkeit 06 Wir sind uns treu 07 Have A Drink On Me 08 Sieben Jahre 09 Gestrandet 10 Rolling Home 11 Marie 12 Great Song Of Indiefference 13 Hoch im Norden

Dies und das Workshops und Ceilidh Feier im Seminarhaus Scott Douglas von JensP Vor ein paar Tagen erhielt ich eine Nachricht von Joanna Scott Douglas (Boots Or Bags). Am 20.07. und 21.07. finden im Seminarhaus einige Workshops und eine Ceilidh Feier statt. Wer Lust hat, kann sich noch anmelden und ein tolles Wochenende in Sandstedt verbringen. Nähere Informationen erfahrt ihr aus der E-Mail. Ich wünsche Euch viel Spaß und ein schönes Wochenende, bei Musik und der Ceilidh Feier.

sitzen wollen, möchte ich herzlich zum musikalischen Highlight-Wochenende hier in Sandstedt einladen. Wir bekommen Besuch aus Schottland von Andrew Mill & the 5AM Rumble Strip und können ein Wochenende volle Freude und Spaß an der Musik versprechen. Wir bieten folgende Workshops und eine Ceilidh Feier in Seminarhaus Scott Douglas an: Bitte schnell bei uns Informieren und Anmelden! www.celtic-rock.de/2013/07/workshops-und-ceilidh-feierim-seminarhaus-scott-douglas/

Hier nun die Nachricht: Hallo Sommerfreunde! Alle, die am 20.7. und 21.7. zufällig nicht am Strand im Regen triskel - the celtic rock & punk ezine 6


Streams of Whiskey

Streams of Whiskey Die August Charts // mit Gewinnspiel von daniels Die Durchstarter des Vormonats haben sich nicht halten können und Punch’n‘Judy hat es sogar gerissen. Mal sehn, ob es die beiden Raketen in diesem Monat besser machen oder alle Fans im Urlaub sind… The Feddigans haben es in die Hall Of Fame geschafft und Firkin konnte sogar seinen zweiten Song platzieren. Herzlichen Glückwunsch! So und nun wieder ab in den Urlaub und das Meer genießen. Hier nun die TOP 5 aus dem Juli: 5. Irish Bastards – Four green fields (NEW!) (31 / 12%) 4. The Feddigans – Black And Tans (Rang: 5/13/5/13) (32 / 12%) 3. Malasaners – Whiskey In The Jar (Rang: 12) (36 / 14%) 2. Ten Pints After – The Rocky Road To Dublin (NEW!) (58 / 22%) 1. Violent Femmes – Jesus Walking On The Water (NEW!) (73 / 27%) Die kompletten Ergebnisse findet Ihr im Chart-Archiv. Diesen Monat neu nominiert sind: Sir Reg, Fairport Convention, Captain Blackbeard’s Tea Party, The Blues Against Youth, Santiano, The Tosspints, The Fatty Farmers, My Three Kilts, Sam Lee, The Kreellers, Harry Gump, The Dad Horse Experience XXL und Lexington Field. Alle Songs hört Ihr in unserer Radiosendung “Streams Of Whiskey” und einige der Neuerscheinungen auch in “What’s New“. Die Zeiten findet Ihr im aktuellen Sendeplan. Zu gewinnen gibt es diesen Monat auch wieder was: 1 x CD: The Dolmen, Spirits Of The Sea + Button 1 x CD: Mick Fitzgerald, Still Live, 2012 Verlost werden die Scheiben unter allen, die bis zum 25 August 2013 ihre kompletten fünf Stimmen abgegeben haben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner/innen werden per E-Mail benachrichtigt. Bitte hinterlasst also eine zustellfähige Adresse in Eurem Profil. Um abzustimmen, müßt Ihr Euch hier rechts in der Sidebar zunächst registrieren. Wenn Ihr eingeloggt seid, könnt Ihr auf der Chartseite abstimmen! UND NUN AB ZUM VOTING: www.celtic-rock.de/2013/08/die-august-charts-mit-gewinnspiel-2/

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Konzertberichte

Konzertberichte The Stanfields – Hurricane 2013 von daniels Gastbeitrag von Frank Ginnow The Stanfields klingen irgendwie nach Flogging Molly oder Dropkick-Murphys…diese Schublade ist schnell aufgemacht… Anlässlich ihres Auftrittes bei der 13. Auflage des Hurricane-Festival als Opener auf der Red-Stage am Freitag konnten die Jungs aus Halifax (CAN) aber beweisen, warum es sich lohnen kann, die im September erhältliche Scheibe “Death & Taxes” zu erwerben: Pünktlich mit dem Erscheinen der Sonne traten The Stanfields auf die Bühne und hauten ein Stück nach dem anderen raus. Bei 30 Minuten Spielzeit kein leichtes Unterfangen was die Liedauswahl angeht – Ansagen Fehlanzeige. So hatte man sich wohl auch darauf geeinigt auf Nummer Sicher zu gehen und den Up-Tempo-Stücken den Vortritt zu geben. Das für einen solchen Newcomer ausreichend anwesende Publikum kam schon nach den ersten Takten in Bewegung, und würdigte das Dargebotene mit rauschendem Applaus… Der feine Unterschied zu den oben genannten Bands ist sicherlich der immer wiedererkennbare Bezug zur typischen Nordamerikanischen Seamusic (Querverweis “Great Big Sea”). Die gesellschaftskritischen Texte und der rauhe Gesang bei Stücken wie “Banks on the Run” können den Eindruck aufkommen lassen, dass Social Distortion ein Shanty-Konzept-Album aufgenommen habe… genug der Vergleiche… Bleibt zu hoffen, dass die Band bald die Chance bekommt, auf einer Club-Tour oder als Support-Act ihr breites Sprektrum hierzulande vor Publikum auszubreiten… Einfach mal bei Youtube etwas stöbern…

Kleine Fotostrecke www.celtic-rock.de/2013/07/the-stanfileds-hurricane-2013/

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CDs und Platten

CDs und Platten The Tosspints – Have you been drinking? von Roisin Dubh Das dritte Studio Album der Tosspints “Have you been drinking” hat mich wirklich umgehauen. Nachdem das zweite Album zwar hörenswert aber doch etwas schwächer als das Debüt war kommt hier wieder ein echtes Highlight. Die zwölf Titel sind sehr abwechslungsreich und, wie bei den Tosspints von jeher üblich, von vielen verschiedenen musikalischen Einflüssen geprägt. Das Spektrum reicht von Folk, über melodischen Rock bis zu Punk und Reggae. Wie immer sind auch die Texte alles andere als flache SaufSongs, die man von einer Band namens „The Tosspints“ eigentlich erwartet und auch hier glänzt die Band mit einem breiten Spektrum an Themen. Don schreibt unter anderem sehr berührend über seine Erfahrungen im Krieg. Ein weiteres ergreifendes Lied ist seiner Tochter Eleanor gewidmet, die 2011 Jahr zur Welt kam. “Soldiers Heart” hat, wie fast alle Titel, einen autobiographischen Hintergrund und schildert das Leiden eines Soldaten der an PTSD (Post-Traumatischem Stress Syndrom) leidet. Hierzu wurde auch gerade ein Video im typischen Do-it-yourself-style der Tosspints

veröffentlicht. Auf dem Album befinden sich auch Traditionals, die sehr ok sind. Besonders die Version von “Johnny I hardly knew you” mit seinen Tempowechseln hat es mir angetan. Trotzdem; die selbst geschriebenen Songs gefallen mir wesentlich besser. Mein absoluter Favorit ist Blood and Whiskey, eine echte Hymne. Den drei Musikern ist es gelungen ein mitreißendes, authentisches Album einzuspielen das deutlich aus der Masse der inzwischen wie Pilze aus den Boden sprießenden FolkPunk und Rock Bands hervor sticht. Ich wünsche der Band, dass sie mit diesem Album endlich die Anerkennung findet, die sie schon seit ihren Anfangstagen verdient und dass ihr Weg sie dann auch endlich nach Deutschland führt. Track Liste: 1. Genocide is Painless 2. Soldiers Heart 3. Our Last Breath 4. Shoot at All the Cops 5. My Own Country 6. Train Robber Song 7. Johnny I Hardly Knew Ye 8. Come Out Ye Black and Tans 9. Message in a Bottle 10. Eleanor 11. Your Name 12. Blood and Whiskey www.celtic-rock.de/2013/07/the-tosspints-have-you-beendrinking/

The Fatty Famers -Refarmatory (2013) von cuba64 Spanien hat eine interessante Celticpunk Szene, politisch aufgeladen und teilweise aus dem Oi kommend, werden hier moderne und traditionelle Musikstile miteinander gemischt. Die erfolgreichste Band dürfte wohl “The Fatty Farmers” sein, die mit “Refarmatory” ihr neues Album vorlegen. Gern werden sie auch als Flogging Molly Spaniens bezeichnet und das nicht ohne Grund allerdings ist Refaramtory wesentlich rockiger als seine Vorgänger. Songs wie “At the counter bar” zeigen den Einfluss der US-Iren deutlich. Allerdings haben sie nicht nur ihr Studio für die Aufnahmen gewechselt, sondern sich auch für neue Einflüsse geöffnet. So finden sich

Songs mit Gypsyanleihen ( Sraka Dupa) genauso auf der Platte, wie Songs, die scheinbar durch Paddy and the Rats inspiriert sind. The Fatty Farmers sind eine Partyband, allerdings haben sie auch eine ernste Seite. Hier findet man Themen über häusliche Gewalt, Arbeitslosigkeit, Hass und letztlich auch über Altzheimer. Dies spiegelt sich dann auch in der Musik wieder. Weniger verspielt, härter, mit einem Schwerpunkt auf den E-Gitarren. Diesen Songs haben die Jungs aus Toledo dann aber auch Songs gegenüber gestellt, die melodiös sind

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CDs und Platten

und deutliche Polkaanleihen aufzeigen. Nach rund einer Stunde Musik, bleibt ein sehr positiver Eindruck, der mich in meinen Bemühung stärkt, mich weiterhin mit der spanischen Celtic-Punk Szene auseinander zu setzen. Trackliste 1. No more woman you´ll kill 2. 21 Blackjack 3. Sraka Dupa 4. Rather die than forget 5. Next Sunday we´ll be back again 6. The way back home 7. With head held high 8. the American dream 9. Hate cannot be forever 10. At the counter bar 11. My childhood dreams 12. Fancy Prankster 13. Jhonny Techno Ska feat. Paco Pil

www.celtic-rock.de/2013/07/the-fatty-famers-refarmatory-2013/

Konzerte und Festivals Irish Folk Night im Rahmen des Morsbroicher Sommer 2013 von daniels Samstag, 20. Juli 2013, 19.30– ca. 22.30 Uhr mit Broom Bezzums & Dhalia’s Lane Die Musik der ‚grünen Insel‘ erfreut sich im Rahmen des Morsbroicher Sommers großer Beliebtheit. Mit dabei in diesem Jahr sind Broom Bezzums und Dhalia‘s Lane. In 2013 findet die Veranstaltung erstmalig an einem Samstagabend statt. Das außergewöhnliche Duo Broom Bezzums, gleich mit zwei Leadsängern besetzt, präsentiert sich live als einzigartige und kraftvolle Folkband. Dies liegt u. a. an den musikalischen Talenten und der eindrucksvollen Bühnenpräsenz v on Andrew Cadie und Mark Bloomer. Beide sind tief verwurzelt in der Musik der Britischen Inseln mit einer besonderen Vorliebe zu den Traditionen von Northumberland, der Heimat von Andrew Cadie. Ihre eigenen Songs bestehen aus einer leidenschaftlichen Mischung aus authentischer Folkmusik und modernen Stilrichtungen, jeweils mit einer gehörigen Portion britischem Humor angereichert. Sie zählen in ihrer Wahlheimat Deutschland wie auch in der englischen Heimat zu den führenden Acts der heutigen Folkszene. Andrew Cadie – vocals, fiddle, guitar, Northumbrian bagpipe

Mark Bloomer – vocals, guitar, mandola, bassdrum

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CDs und Platten

Dhalia‘s Lane aus dem süddeutschen Raum entführt mit ‚CelticDreams and Dances‘ auf eine musikalische Reise, die von Irland über Europa bis in den Orient reicht. Keltische Melodien und mittelalterliche Weisen werden nahtlos verschmolzen mit amerikanischen, arabischen und türkischen Elementen zu einem homogenen Ganzen. Bereits 2004 begeisterte Dhalia’s Lane das Publikum im Park von Schloss Morsbroich. Damals betraten die aus Leverkusen stammenden Musiker Berk Demiray und Rainer Burgmer zum ersten Mal nach 20 Jahren wieder eine Bühne in ihrer früheren Heimatstadt. Zum diesjährigen Auftritt haben sie ihr neustes Album im Gepäck: ‚Life Line‘ erscheint im Frühjahr 2013.

Crissa Vollert – vocals Berk Demiray – guitar, saz Rainer Burgmer – flutes, whsitles, pipes, clarinete, Bozena Woitasky- violin Eintritt: 8,50 Euro, Einlass: 18.30 Uhr (für Kinder und Jugendliche bis 14 Jahren in Begleitung ihrer Eltern ist der Eintritt frei) www.celtic-rock.de/2013/07/irish-folk-night-im-rahmendes-morsbroicher-sommer-2013/

CDs und Platten My Three Kilts – Eleven (2012) von cuba64 “My Three Klits” sind vier Mittdreißiger aus Elroy, N. C. und diese Gegend könnte man als ländlich bezeichnen. Vielleicht erklärt das, warum sich “My Three Kilts” auf eine eher traditionelle Spielweise ihrer Songs eingelassen haben? Vielleicht ist es auch das alle vier verbindende Merkmal, ebenso wie die die Sozialisation durch die weit verbreitete Countrymusic, die sie dazu bewegt haben. Das die Umsetzung der Songs aber alles andere als glatt und langweilig sind, kann wohl der gemeinsamen Punkattitüde der vier zugeschrieben werden. Diese Voraussetzungen haben sie gebündelt und dabei kam “Eleven” heraus. Ihr erstes Album, das in 2012 erschien – fünf Jahre nach ihrer Gründung. “My Three Kilts” sind vor allem eine Pubband, die zwar auch auf vielen Festivals aufgetreten sind, aber mit “Tir Nan Og” ein Stammlokal haben. Sicherlich ist auch hier wieder ein Grund zu finden, warum keine verzerrten Elektrogitarren zu hören sind, sondern Konzertgitarre, Banjo, Mandoline und angeblich auch Bagpipes (die habe ich allerdings nicht rausgehört). Elf Songs sind auf “Eleven” drauf. So, jetzt wisst Ihr Bescheid. Die meisten Songs sind Eigenkompositionen. Aber auch hier haben sich ein paar Klassiker in eigener Interpretation eingeschlichen. So wird zum Beispiel “Nancy Whiskey” in einer untypischen, sehr geradlinigen Version gespielt, während “My Three Kilts” bei “Black Velvet Band” den Text auf Elroy umgemünzt haben. Egal ob es sich um Eigenkompositionen oder Traditionals/Cover handelt, alle Lieder sind klar nach einer Partykomponente ausgewählt. Die Hooks werden meist von der ganzen Band gesungen, was auch schon mal nah ans grölen heran reicht. Viele der Lieder beschäftigen sich vor allem mit König Alkohol (z.B. Jamsey, Cooter Brown) und weisen für diese eher folkig-punkige Spielweise ein hohes Tempo aus. Dadurch entsteht ein gewisser Druck,

der die Füße zum Tanzen animiert. Das wird auch dadurch unterstützt, das zwischen vielen Songs keine Pausen eingearbeitet worden sind. Als ich die “My Three Kilts” das erste mal gehört habe, war ich unentschlossen. Schließlich wußte ich nicht genau, ob die Welt eine weitere Pubband auf CD braucht. Doch gehören sie eindeutig zu den qualitativ hochwertigeren Bands und ich frage mich, wie sie sich entwickelt hätten, würden sie nicht in einem 3900-Seelen-Städtchen wohnen. Diese Gegend gehört eindeutig zur Musik der “My Three Kilts” dazu, allerdings sorgt es eben auch dafür, dass diese auf eher kleines Publikum bzw. Veranstaltungsorte zugeschnitten ist. Und genau dort würde ich sie gern spielen sehen – mit einem Pint in der Hand, die Hooks mitsingen. Das Ding ist ein gutes Debüt und manche Songs werden ihren Weg in unsere Rari-

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ties-Serie im Notenschlüssel finden. Empfehlung: reinhören! Trackliste 1. 2. 3. 4. 5.

Nancy Whiskey Jamesy Cooter Brown Dublin O´Shea Cap´n Sully and the Seaunts (Haht Fahts)

6. Pub Romance 7. Hooley in Elroy 8. The County 9. Maggie´s Ass 10. Black Velvet Band 11. The Braes of Killiecrankie www.celtic-rock.de/2013/07/my-three-kilts-eleven-2012/

Konzerte und Festivals Herz trifft Kleeblatt von daniels Die AWO feiert 50 Jahre Teilhabe vor Ort mit einem irischen Festival Was verbindet das Herz, das Symbol für Liebe und Wärme mit dem Kleeblatt, dem Sinnbild für Glück und Hoffnung: Es sind beides positive Aussagen, die sowohl auf die Arbeiterwohlfahrt als auch auf Irland zutreffen. Und da die AWO in diesem Jahr „50 Jahre Teilhabe vor Ort“ feiert, bietet es sich zwangsläufig an, das AWO-Herz mit dem irischen Kleeblatt zu vereinen: Beim Irish-Valley-Festival auf dem Gelände der AWO-Werkstatt in Netphen-Deuz werden aus Anlass dieses besonderen Festes sieben Irish-Folk-Bands auftreten, die die gesamte Bandbreite abdecken, was die Inselmusik so hergibt. Mit Paddy goes to Holyhead konnte die AWO ein musikalisches Schwergewicht für die Veranstaltung gewinnen, die es mit ihrem Folk-Rock national zu einigen Chart-Erfolgen gebracht hat. Daneben ist aber auch die lokal bekannte Folk-Punkund Pogues-Cover-Band The Rogues from County Hell auf der Bühne zu sehen. Für das Irish-Valley-Festival haben sich die Rogues Verstärkung mitgebracht: Die AWOcados – Percussiongruppe aus der AWO-Wohnstätte Ginsterhang – werden mit den Rogues zusammen das Gelände zum Kochen bringen. Wer dabei nicht das Tanzbein schwingt, ist selbst

schuld. Mit Bleeding Hearts, The Krusty Moors, The Voice Within, Molly Band und Finnegangs Clan werden darüber hinaus alle Facetten des Irish Folk abgerufen. Garantiert wird ein Mords-Spaß, gute Laune und Musik, die beinahe jeden berührt. Dass zu guter Musik auch gutes Essen und Trinken gehört, ist eh klar. Im Irish Pub gibt es Guinness-Bier und Whiskey. Deftiges irisches und deutsches Essen kann man auf dem Marktplatz bekommen. Aber auch für die jüngeren Besucher

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ist gesorgt, denn hier gibt es jede Menge echtes irisches Leben: Neben echten Schafen und Walkacts es gibt irische Spiele wie Hufeisenwerfen, Darts und Kegeln. Auch die Klassiker mit Hüpfburg, Rollenrutsche und Kistenstapeln sind vertreten.

auf dem AWO Gelände in Deuz. Beginn: 14 Uhr.

Also: Dieser Termin darf nicht versäumt werden: 07.09.2013

www.celtic-rock.de/2013/07/herz-trifft-kleeblatt/

Karten gibt es im Internet auf der Seite www.proticket.de und natürlich an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Weitere Infos und Aktuelles unter www.awo-siegen.de

CDs und Platten Sam Lee ~ A Ground Of Its Own (2013) von Folkaholix Dass folkloristisches Schaffen und Liedermachertum nicht selten artverwandt sind, ist kein Novum, wiewohl Sam Lee diesen Umstand in Potenz kultiviert. Doch der Silberling Ground Of Ist Own ist viel mehr, als nur ein um eine persönliche Komponente angereichertes Irish-Folk-Album, derer man allenorts überhäuft wird. Vielmehr wagt der belockte Kreativling mit einem beinahe weltmusikalischen Album eine musikalische Rundreise, welche die okzidentalen Hörschemata zum Anlass, nicht jedoch zum eigentlich Motiv nutznießt. Bereits der Opener, The Ballad of George Collins, der mit Lees heller Barritonstimme und sparsamen Pizzicatoklängen der Violine eröffnet, überrascht mit einer ansehnlichen Vielfalt der Instrumente. Indes noch die letzten Worte verklingen, mischen sich orientalische Klänge unter die Ouvertüre und spinnen die Melodie fort. Mit Cantele und Maultrommel entfacht sich ein Klangfeuerwerk, das den lieblichen Gesang beinahe konterkariert. Wuchtige Bassschläge komplettieren diesen Eindruck und ziehen den pluralistischen Hörer in einen beinahe hypnotischen Bann. On Yonder Hill erklingt mit einem diffusen Bordunklang, dem sich Ukulele und Gesang hinzugesellen. Während jedoch letztere in Melodie und Akkordführung nicht zur Monotonie verleiten, klingt der Bordun unbeirrt fort. In dies Refugium schleichen sich Fiddle, Bass und Rhythmus – und treiben das Tempo gen Ekstase. Die Streicher, Violine und Cello, dissonieren miteinander, während das Tremolo der Geige das Bild eines haarlosen Bogens entwirft. Auch Wild Wood Amber zieht den Rezipienten in einen hypnotischen Bann. Die Mailtrommel rhythmisiert das ruhige Eingangsgeschehen, das Cello wechselt zwischen Unisono, zweiter Stimme und Akkorden, bevor es sich in einem variationsreichen Akkordspiel verliert. Doch der Gesang erklingt weiterhin lieblich – beinahe skurril, wenn man das instrumentelle Umfeld bedenkt. Als Hort der Beständigkeit

wird die Stimme Lees vom Strudel der Melodien und Improvisationen – insbesondere von den Streichern – erfasst, und büßt dennoch nichts von ihrer Selbstfokussierung ein. Keine Strophe gleicht ihrem Vorgänger, ohne dabei jedoch auf Wiedererkennungswerte zu verzichten, oder gar in “jazzige Beliebigkeit” abzugleiten. Erklingt eben noch der bedrohliche Cellobass, so wird dessen Motiv von einer schluchzenden Geige weitergetragen – der Bass jedoch verweilt in lethargischer Zupfmonotonie. Mit Harfe, Ukulele, Trompete, Kornet, Tabla und Cantele ist dieser Silberling alles andere als gewöhnlich instrumentbestückt. Goodbye My Darling überrascht zudem mit einer Frauenstimme, die, umspielt von verstimmten, dissonanten, aber partiell jedoch auch sehr harmonischen Pianoeinspielungen, in 20er-Jahre-Manier die vokalen Staffelstab an den zweistimmig vortragenden Hauptstimmgeber übergibt. Dieses Album in eine Schublade zu stecken, wäre die größte Negativkritik, die dem Achttitler angetan werden könnte. Intu-

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CDs und Platten

itivhörern und Folkpuristen dürfte dieses Album bisweilen zu experimentierfreudig, zu explosiv, zu kreativ erscheinen – und sie womöglich überfordern. Wer jedoch eine Affinität zu nicht-okzidentaler Musik hat, gleichwohl jedoch nicht auf gewohnte Klangmuster verzichten möchte, wer sich auf den hypnotischen Bann der Vielfalt einlassen mag, der wird in diesem Album ein Meisterstück entdecken können, das selbst nach dem x-ten Hören mit subtilen Überraschungen aufzuwarten weiß. Wer offen ist für das Mögliche, das Nicht-Bornierte, der wird sich dem Sog Sam Lees nicht entziehen können.

Trackliste 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.

The Ballad of George Collins On Yonder Hill Wild Wood Amber Goodbye My Darling The Jew’s Garden The Tan Yrad Side Northlands My Ausheen My Old Shoes

www.celtic-rock.de/2013/07/sam-lee-a-ground-of-itsown-2013/

The Kreelers ~ This Changes Everything (2013, EP) von daniels Unsere Wunschbox hilft uns nicht nur Eure Wünsche in den Charts zu berücksichtigen sondern ist manchmal auch eine wunderbare Fundgrube. Im März diesen Jahres wünschte sich ein Hörer die Kreelers aus Detroit. Gebt uns mehr davon und drückt unsere Nase in das Beste rein. Ihr seit die besseren Scouts! Mir bis dahin völlig unbekannt, eröffnete sich ein Hörgenuß vom Feinsten. Die Band aus der Motorenstadt macht keltisch inspirierten Rock und Punk und mischt ihn manchmal auch mit Funk-Elementen, teilweise könnte man die Songs sogar im ööfentlich rechtlichen Radio spielen.

Die vorliegende EP “This Changes Everything” beinhaltet sechs temporeiche Stücke, die das Tanzbein ein ums andere Mal schwingen lassen, auch wenn man/frau es eigentlich gar nicht möchte. Für den nötigen Sound sorgen Bass, Gitarre, Schlagzeug, Mundharmonika, Geige und Mandoline. Mit Six 7 haben wir im Mai bereits einmal einen Titel in den Charts nominiert. Im August werden wir “Wasted Time” ins Rennen schicken. Bin gespannt, wie es Euch gefällt. Trackliste 1. 2. 3. 4. 5. 6.

Six 7 Not Today Not Tomorrow Falling Down 2012 (Spinning Out of Control) Wasted Time Salvation

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Medien und Literatur Rainer Thielmann ~ Irland von innen, das Projekt (2013) von Hubert J Das neue Buch von Dichter, Sänger und Fotograf Rainer Thielmann zeigt Irland aus einer ganz neuen und bisher einzigartigen Sicht. Schon der Titel, Irland von Innen, lässt vermuten, dass es sich hier um etwas Besonderes handelt. In dem Buch finden wir wunderschöne Gedichte über die grüne Insel, ihrer Menschen, Kultur und Geschichte. Er zeich-

net so in poetischen Reiseskizzen ein Portrait von der Insel mit all ihren Widersprüchlichkeiten. Damit dieses Werk aber kein üblicher Gedichtband wird, hat Thielmann zu diesen Gedichten passend ausgewählte Fotos, manchmal sogar kleine Galerien eingesetzt. In sechs Kapiteln spannt der Dichter so einen weiten Bogen, von Irlands

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CDs und Platten

einzigartiger Natur zum Nordirland-Konflikt, von Feen und keltischen Kraftplätzen, zu gesellschaftlichen Missständen und macht dabei auch vor der irischen Mythologie nicht Halt. So entsteht ein vielschichtiges, authentisches und berührendes Werk. Neu für Thielmann ist die Produktion dieses Buches. Zwar ist der Innhalt fertig und der Band soll in Kürze erscheinen, aber für den Druck wird noch einmal viel Geld benötigt. Die Lösung für dieses Problem heißt Crowdfunding. Das Crowdfunding ist eine in der letzten Zeit immer beliebter werdenden Art der Finanzierung von Projekten. Von interessierten Kunden wird der Preis für das Produkt im Voraus bezahlt. Im Gegenzug wird der Käufer in dem Werk Namentlich erwähnt und bekommt sein Exemplar obendrein versandkostenfrei nach Hause geschickt. Der Autor hatte vorher schon Bücher über Indien, Australien und der lebendigen indischen Stadt Kalkutta in ähnlichem Stil veröffentlicht und dafür viele begeisterte Abnehmer gefunden. Diesen Fans ist es wohl zu verdanken, dass das Ziel

des Crowdfunding für Irland von Innen schon fast erreicht ist. Wer bei der Aktion mitmachen möchte, kann sich noch bis zum 10 August 2013, unter folgendem LINK eintragen. www.startnext.de/ irland-von-innen Hier findet Ihr auch alle weiteren Informationen über dieses spannende Projekt. www.celtic-rock.de/2013/07/rainer-thielmann-irland-voninnen-das-projekt-2013/

CDs und Platten Harry Gump ~ Molly’s Pub (2013, EP) von kuec Von Hause aus ist Harry Gump Schlagzeuger bei den Folkpunkern The Buccaneers. Außerdem ist er seit 2010 als Singer-/ Songwriter unterwegs und bereits im Vorprogramm von einigen namhaften Acts aufgetreten. Sein Herz schlägt für Punk und Rock, aber auch für Leute wie Johnny Cash oder Bob Dylan. Er meint: „Folksong funktioniert auch heute noch so wie er in den 50ern funktioniert hat“. Kein Wunder, dass da nostalgische Gefühle aufkommen, Erinnerungen an Lagerfeuer und Klassenfahrt. Songs und Darbietung sind schlicht und definitiv nicht bemüht, dem aktuellen Zeitgeist hinterher zu laufen. Harry erzählt Geschichten, von sich, von Molly’s Pub, von Mickey dem Kneipenschläger. In Take to the Street klingt der gute alte Protestsong an. Was mir fehlt, und was die Vorbilder groß machte, ist der Gebrauch von einprägsamen Bildern. Da Harry weder eine starke Stimme hat noch besondere Ansprüche ans eigene Gitarrenspiel stellt, hat das Ganze den Charme der Unbedarftheit. Außerdem stellt sich die Frage, ob Englisch wirklich die Sprache sein sollte, in der er seine Songs singt. Punk- und Folkbewegung vertraten gleichermaßen die Maxime „Jeder kann aktiv werden“. Es sei jedem freigestellt, daran zu erinnern. Der Musiker aus Straubing hat die fünf Songs der EP mit

Hilfe von Fr e u n d e n in Eigenregie eingespielt. Zweite Gesangsstimme, etwas Percussion und eine zusätzliche Gitarre geben ein wenig Ab w e c h s lung. Die Musik ist eingängig, hat aber wenig Spannung und bleibt nicht wirklich haften. Träfe ich Harry und seine Freunde als Straßen- oder Pubmusiker, würde ich mich freuen und ein bisschen dableiben. Um mich über längere Zeit zu fesseln, ist da aber zu wenig Substanz. Ein netter Zug: alle Titel können kostenlos von der Homepage heruntergeladen werden.

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CDs und Platten

4. Won’t slow down 5. Mickey The Barfighter

Trackliste 1. By My Side 2. Molly’s Pub 3. Take To The Street

www.celtic-rock.de/2013/07/harry-gump-mollys-pub/

Konzerte und Festivals Celtic Rock Wochenende 2013 auf Burg Satzvey ~ Teil 1 Samstag von Hubert J Die Sonne war auf der Seite der Folkfans, die sich auf Burg Satzvey am Keltischen Wochenende getroffen haben um bei irischen Speisen, irischem Bier und vor allem irischer und schottischer Musik die Seele so richtig baumeln zu lassen. Nach vielen Jahren der irischen Nacht, die auf der Burg immer im August veranstaltet wurde, sollte jetzt ein neuer Wind für die Freunde der Irischen Musik wehen. Die Nachfragen aus dem Publikum nach anderen Bands im traditionellen, wie auch im rockigen Bereich hat die Veranstalter dazu bewogen, es mal mit einem ganzen Wochenende zu versuchen. Dieses Experiment ist voll gelungen. An beiden Tagen zusammen haben sich über 800 Fans im Burghof getroffen, der schon über eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn gut gefüllt war. Wie sooft in vergangenen Jahren sollte die Irish Stepdance Gruppe BonnRoses das Fest einleiten und mit ihren Tänzen die Umbaupausen zwischen den Konzerten überbrücken. Das war leider nur am Samstag möglich, weil die Mädels am Sonntag auf der deutschen Meisterschaft tanzen durften, wofür Uwe Rhiem, der auch durch das Programm führte, den Tänzerinnen viel Erfolg wünschte. Er versprach, dass er mit dem Herzen bei ihnen sein wollte, was vom Publikum mit einem nicht enden wollenden Applaus unterstützt wurde. Das Feuer der Tänze von BonnRoses war den gesamten Abend zu spüren, weil einige der Künstlerinnen auch nach ihrem Auftritt, als Gast auf der Burg blieben und mit ihren spontanen Tänzen dem Publikum zusätzlich einheizten. Besonders beim Auftritt von MacNoise. MacNoise waren schon bei den ersten irischen Nächten mit von der Partie und haben auch dieses Mal mit zum Erfolg des Abends beigetragen. Die Band hat in Satzvey ihr neu-

es Programm vorgestellt. Die vielen zusätzlich eingebauten Jigs und Reels wurden von den Tänzerinnen von BonnRoses, aber auch von vielen anwesenden als Aufforderung zum Tanz gewertet. Gemeinsam wurden Stepptänze, Linetänze und viele frei erfunden Tanzbewegungen zur Musik von MacNoise auf dem eigens dafür gebauten Parkett zelebriert. Die historische Atmosphäre der Burg tat ihr übriges. In der Dämmerung wurde nach und nach die Beleuchtung eingeschaltet, so dass die gesamte Szene langsam in romantisch farbiges Licht getaucht wurde. Im Anschluss an das Konzert von MacNoise kurz nach 22:00 Uhr wurde dann der Schauplatz gewechselt. Im „ganz in Rot“ gehaltenen und mit Kerzen beleuchteten Bourbonensaal, der an den Burghof grenzt, brachte dann

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Konzerte und Festivals

die Band Irish Stew den Abend zu seinem Höhepunkt. Mit einer guten Mischung aus traditionellen und rockigen Tönen gepaart mit einer genialen Bühnenshow haben die Musiker dem Publikum nicht eine Sekunde Zeit zum Verschnaufen gelassen. Selbst die ruhigen Stücke, für die Sänger und Gitarrist Günter Koch den Gästen den Vorschlag einer „Feuerzeugapp“ machte, ließen eher den Atem anhalten, als dass sie wirklich eine Pause gönnten. Mit ihren präzise gespielten Instrumenten gaben Bassistin Imke Frobeen und Schlagzeuger Ingo Meyer den Gästen den Takt zum Tanz vor. Das rhythmische Klatschen der Menschen zur Musik von Irish Stew, lies die Burgmauern bis tief in die Nacht erzittern.

einer heilpädagogischen Wohngruppe mit Kindern vom Hochwasser teilweise zerstört. Um die wichtigsten Schäden kurzfristig wieder reparieren zu können wurde eine Verlosung gestartet, deren Preise von den einzelnen Bands gestiftet wurden. Dazu gehörten CD’s, T-Shirts, Bücher, Banner und vieles mehr. Im Laufe der Veranstaltung wurde noch ein Delphin aus Glas herumgereicht, der durch einen Schlitz mit Geld gefüllt werden sollte. Bis zum Sonntagabend war der Delphin bis zum Rand mit Geldscheinen gefüllt. Für diese großartige Hilfe möchten sich die Veranstalter und ganz besonders die Kinder in Tondorf bei allen Besuchern herzlich bedanken.

Vor Beginn der Veranstaltung hatte die Hausherrin Jeannette Gräfin Beissel von Gymnich zu einer kleinen Spendenaktion aufgerufen. In Tanndorf an der Mulde wurde das Gebäude

www.celtic-rock.de/2013/07/celtic-rock-wochenende-2013auf-burg-satzvey-teil-1-samstag/

Celtic Rock Wochenende 2013 auf Burg Satzvey ~ Teil 2 Sonntag von Hubert J Auch am zweiten Tag auf der Burg hat sich das Wetter dem Geschehen auf der Bühne angepasst. In der Kühle des Morgens wurde die Party von der Band Castle Mind eröffnet. Castle Mind wurde spontan von vier Musikern befreundeter Bands für diesen einen Auftritt gegründet um einen sanften Auftakt für einen heißen Sommertag zu bekommen. Mit einigen Instrumentalen Stücken und hübschen Balladen wurde das Publikum im Innenhof der Burg empfangen und auf die folgenden großen Bands eingestimmt. Nach einer kurzen Umbaupause wurde dann der erste Höhepunkt auf der Bühne zelebriert. Die Band Folk On The Hills konnte ihren Auftritt schon fast als Heimspiel werten, das viele ihrer im März dazu gewonnenen Fans im Publikum waren. Die Jungs hatten damals einen Auftritt in Bad Münstereifel, bei dem sie das Lokal gut drei Stunden lang in Atem hielten. Beim jetzigen Auftritt waren sie zwar nicht ganz so lange auf der Bühne, aber die Stimmung, die direkt beim ersten Stück auf das Publikum übersprang, war schon gewaltig. Wie wir das schon oft auf Konzerten erlebt haben, haben Folk On The Hills einige kleine Ausflüge in die deutsche und mittelalterliche Folkmusik gewagt, was von ihren Fans wieder mit Begeisterung aufgenommen wurde. Mit rhythmischem klatschen, tanzen und singen wurden diese Ausflüge von den Gästen begleitet. Einen schöneren Lohn kann man sich als Musiker

nicht vorstellen. Direkt nach Folk On The Hills erlebten die Besucher ihren nächsten Höhepunkt. Das Duo What’s the Craik sorgte für ein Feuerwerk von schottischen und irischen Balladen. Die beiden Musiker von What’s the Craik haben mal wieder bewiesen, dass auch eine kleine Besetzung große Musik auf die Bühne zaubern kann. Die beiden Künstler Kalle Becker und Skoob, sind schon seit vielen Jahren durch eigene Projekte in der Eifel bekannt und konnten sich ebenfalls in Satzvey wie zuhause fühlen. Deutlich rockiger wurden die Töne von der letzten Band des Tages. Kings and Broozers haben dann in ihrer gewohnten etwas rauen, aber liebevollen Art auch die Leute zum Tanzen gebracht, die bis dahin noch ruhig sitzen geblieben sind.

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Konzerte und Festivals

Auch bei 30 Grad im Schatten wurde auf dem Holzparkett vor der Bühne locker getanzt. Seit kurzem wird diese Band durch Thomas Landsknecht verstärkt. Thomas wird in Zukunft mit Banjo und Mandoline für den traditionellen Hauch in der Musik von Kings and Broozers sorgen. Wie genial diese Verbindung von Punk, Metall und Folk ist, haben die Jungs auf ihrer charmanten Art demonstriert.

es im kommenden Jahr eine weitere Auflage dieses Festes auf Burg Satzvey geben wird. Allerdings wird es dann nicht im Juli stattfinden, sondern erst im August.

Da das gesamte Wochenende ein voller Erfolg war, haben die Veranstalter jetzt schon gegenüber Celtic Rock bestätigt, dass

www.celtic-rock.de/2013/07/celtic-rock-wochenende-2013auf-burg-satzvey-teil-2-sonntag/

Am Wochenende Samstag 23. und Sonntag 24. August 2014 wird es wieder ein Irisches Rock Wochenende auf Burg Satzvey geben.

CDs und Platten The Dad Horse Experience XXL ~ Live in Melbourne (2012) von Folkaholix “Keller-Gospel from the Left of Heaven” – die stilistische Selbstverortung der wandelnden One-Man-Show wirkt sowohl aus terminologischer als auch aus semantischer Sicht ein wenig obskur. Als Erklärung biedert der digitale Äther mit folgender Erklärung an: Gospel, der nicht in den lichtdurchfluteten Kirchen und Kathedralen gesungen wird, sondern in den finsteren Kellergewölben der Seele, an den Orten der Einsamkeit und Verzweiflung, in denen das Licht am sehnlichsten vermisst wird. Ein religiöser Selbstfindungsversuch also, der sich über die Musik Luft macht? Too Close To Heaven eröffnet den Silberling. Das Banjo findet sich langsam in das Tempo, indes das Wechselspiel zwischen Basspedal und Banjo nicht so recht gelingen mag. Es holpert merklich – und die Sangesleistung ist ebenso gewöhnungsbedürftig. Ein Silberling, der seiner Originalität wegen, Gefahr läuft, bereits vor dem Ausklingen des ersten Titels wieder im Regal zu verschwinden. Ein gewisser Dilettantismus haftet dem Album über die Länge von 20 Titeln bis zum Vertönen des letzten Tons an, der es jedoch nicht handwerklich ad absurdum führt, sondern vielmehr die Kultur originalen Skurrilität forciert – wie bspw. auch beim Einsatz des plärrenden Kazoos in Through The Hole. Wie der Titel verlautbart, handelt es sich bei Live in Melbourne um einen Live-Mitschnitt, dessen Letztmischung nicht auf die moderativen Aufklärungsversuche verzichtet. Und wiewohl sich der Protagonist in wohlfeile Worthülsen kleidet, hängt ebd. doch der Charme eines deutschen Akzents an. Womöglich haftet ihm, nebst eines Schmunzeln, auch der religiöse Duktus eines Søren Kierkegaard, der zur Überwindung defizitärer Diesseitserscheinungen die Notwendigkeit einer “ironischen Elastizität” proklamiert, an?

Doch für die aufnahmetechnische Un t e r n e h mung hat Ottn den Weg auf die Bretter der Welt nicht allein gewagt. Zwei australische Gastmusiker unterstützen den musischen Kreuzträger: Renato Vacirca sorgt am Schlagzeug für die notwendige Rhythmisierung und Anto Macaroni unterstützt die obskure Wirkung noch mit gezerrten E-Gitarren-Surrealismen. Mit WTC in Heaven erklingt ein, gemessen am Inhalt, vollkommen absurder, anheimelnder Walzer. Nach seinem Ableben ist das World Trade Center nun im Himmel und sinniert dort über seinen Mörder (CIA oder Mohammed Atta). Christliches Dogma oder Ironie in Reinkultur? – Kierkegaard bewies, dass sich beide nicht kategorisch ausschließen müssen. Der Kulminationspunkt des Albums, das in erster Linie als Vinyl und nur als En-Plus in CD-Form auf den Markt gebracht wurde, ist Lord Must Fix My Soul, das den Ohren mit fast zwölf Minuten einiges an Sitz- bzw. Hörfleisch abverlangt. Der beinahe rabenhafte Gesang bohrt den Kehrreim in das musische Gemüt des Publikums, bis auch der letzte Anwesende, der hinter dem Tresen auf seinen Abtransport wartet, das biblische Leitmotiv aus tiefster Seele gen Bühne schmettert.

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CDs und Platten

Über die Gesamtlänge von 64 Minuten erklingt mit Live in Melbourne ein Album, dessen religiöse Integrität zu beurteilen ich nicht wage. Die Musik jedoch bietet einige gewichtige Hinhörer. Wiewohl der Gesang mitnichten leichtfertig ins Ohr geht, zeugt er doch von einer weltvergessenen Musikalität, die durch das bisweilen wohlfeile, z.T. jedoch ebenso holprige Miteinander der Ein-Mann-Show untermauert oder auch untergraben wird. Hörer, die sich eher mit popesken Klängen begnügen, werden mit The Dead Horse Experience keine große Freude haben. Freunde experimenteller Musik, ironischer Elastizität, vor allem jedoch ursprünglichen und tiefgehenden Countrys werden mit diesem Einstündler unendlich viel Spaß haben. Trackliste 1. 2. 3. 4.

Too Close To Heaven Announcement “Through The Hole” Through The Hole Announcement “Dried Out River”

5. Dried Out River 6. Announcement “Will The Circle Be Unbroken” 7. Will The Circle Be Unbroken 8. WTC In Heaven 9. Announcement “Gates Of Heaven” 10. Gates Of Heaven 11. Lord Must Fix My Soul 12. St. James Infirmary Blues 13. Announcement “Merchandise Song” 14. Merchandise Song 15. Announcement “Falling” 16. Falling 17. Announcement “Waiting At The Turnpike” 18. Waiting At The Turnpike 19. Lost Highway 20. I’m Not Here Anymore www.celtic-rock.de/2013/07/the-dad-horse-experience-xxl-live-in-melbourne-2012/

Dies und das The Piper and the Púca ~ Strange Goings on (2013) von Folkaholix 2011 erschien mit The Enchanted Lake die hochdekorierte Erstmärchen-CD, für die Mick Fitzgerald, der unlängst auch das Album Still Live veröffentlichte, mit dem General Music Award ausgezeichnet wurde. Unter dem Banner des Erfolges ist in diesem Jahr nun der Nachfolger The Piper and the Púca – Strange Goings on erschienen. Unterstützt wird der Sprecher, Musiker und Schauspieler bei dieser Unternehmung vom Ralf-Weihrauch-Trio.

die Geschehnisse, was einem Erwachsenenauditorium prosodisch etwas zu dick aufgetragen erscheinen könnte.

Der Silberling eröffnet mit einstimmigem Akkordeon, das sich vornehmlich durch seine unwohltemperierte Stimmung auszeichnet. Dem gesellt sich die Fiddle hinzu, die sich im Wechselspiel aus Unisono und zweiter Stimme, um dieses Klanggeschehen windet, ohne dabei jedoch nuancierte Akzente zu setzen. Mit einem Break endet das diffuse Stelldich-ein, um sich im zweiten Teil des Stückes mit Akkordgewandung beschwingter zu zeigen. Nach einem neuerlichen Tempobruch wird die Unisono-Uniformität weiter kultiviert. Heiter bis artig wird das Set zum Ende ausgespielt, ehe die Stimme Fitzgeralds erklingt.

Mit Molly Bond erklingt wieder ein musikalisches Zwischenspiel des Trios. Das Pizzicato der Fiddle kleidet die Klangflächen des Akkordeons sehr anhörlich, indes sich ein vokales Duett entspannt. Dennoch gilt auch hier: Wessen Hauptohrenmerk auf der Musik liegt, wird hier und da Abwechslung und Innovation vermissen. Nach einem umfänglichen Leseanteil, zu dessen Ende die Stimme zunehmend an Volumen einbüßt, folgt The bonny labouring boy. Nun meldet sich Fitzgerald selbst zu Sangeswort – und wird Still live voll und ganz gerecht. Die stahlbesaitete Gitarre wird unermüdlich geschlagen (bisweilen werden die Akkorde nicht sofort richtig gegriffen), geizt aber mit Abwechslung – während Mick sich durch die

Mit beinahe stimmbrüchlicher Kratzstimme wird die schottische Elfengeschichte vorgetragen, die nur jenen zum Amüsement gereichen dürfte, die des Englischen muttersprachlich mächtig sind. Der Sprecher raunt und säuselt sich durch

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Dies und das

Strophen singt. Dabei ignoriert der Sänger beharrlich den Umstand, dass seine Stimme für die angestrebten Tonumfänge nicht (mehr) geeignet ist. Und so quält sich der Hörer mit ihm in Tenorstimmhöhe – und ist zufrieden, wenn dieses Zwischenspiel endlich ein Ende hat. Schlussletztlich mag dieser Silberling für sprachaffine Englischfreunde gut geeignet sein. Die musikalischen Intermezzi Fitzgeralds ermüden jedoch und hinterlassen beim musikfixierten Hörer einen schalen Nachgeschmack – um ebd. vielleicht ein wenig zu mindern, wird dem Ralf-Weihrauch-Trio bedauerlicherweise nicht genügend Platz auf dem Album zuerkannt. Die Idee mag löblich sein, die Umsetzung scheitert jedoch an Kreativität und Fitzgeraldisierung.

Trackliste 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.

The Elves of Tomnafurich / The Hun Killer / Loch 19 The Elves in Scotland Molly Bond The Wonderful Tune The bonny labouring boy The Piper and the Púca Temptation Song Diarmid Bawn When Dublin is tired

www.celtic-rock.de/2013/07/the-piper-and-the-puca-strange-goings-on-2013/

CDs und Platten Lexington Field ~ No Man’s War (2013) von Slon Heute habe ich das nunmehr dritte Album der 5 Kalifornier vor mir zu liegen und freu mich schon auf das was mich erwartet. Nachdem ich nun schon die beiden Vorgängeralben besprechen durfte, kann ich ganz klar sagen, dass man dort anknüpfte wo man beim letzten Album aufhörte. Gespielt wird feinster Folkpunk wobei mir als Vergleich Bands wie Flogging Molly, The Wellits, Fatty Farmers oder The Killigans einfallen. Ohne aber zu sagen dass hier kein eigener Style zu hören ist. Im Gegenteil, der Lexington Field Style den ich schon mit den anderen Alben kennen und lieben lernen durfte, dringt auch hier wieder sehr gut durch. Sicher auch durch die sehr markante Stimme des Sängers Beau die auf jeden Fall einen sehr guten Wiedererkennungswert hat. Besungen wird das Leben, der Alkohol, die Freundschaft und die Liebe. Alles durchweg sehr schöne Ohrwürmer die ganz sicher nicht langweilig werden. Als Besitzer der beiden Vorgängeralben ist das hier natürlich das nächste “must have” für die Sammlung und Leute die die Musik dieser Band noch nicht kennen lernen durften, empfehle ich die beiden Songs “American Crow” und “The Chemical

Worker’s Song” welche ihr ab heute auch in unserem Player finden werdet. Kaufen könnt ihr dieses geniale Album über ihren Shop auf der Webseite und das für den sehr fairen Preis von ca. 9,00 Euro (Link dazu findet ihr unten). Ich persönlich lausche dem Album jetzt ein 2. Mal und verabschiede mich mit der Tracklist und dem guten Gefühl eine weitere Folkpunkperle mein Eigen nennen zu dürfen. Trackliste 1. Fiddle Fister 2. American Crow 3. Daniel Plainview Has a Drinking Problem 4. Crazy Eyes 5. Fireworks 6. Rest of Our Days 7. Dear Old Friend 8. Variation On Promontory 9. The Chemical Worker’s Song 10. Here’s to You 11. Cursing the Man 12. Pioneer 13. Lady Arlington 14. Tumble www.celtic-rock.de/2013/07/lexington-field-no-manswar-2013/

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Die n채chste Ausgabe von

triskel the celtic-rock & punk ezine erscheint am

Samstag den 07.09.2013 auf www.celtic-rock.de


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