Reseller-Magazin Oktober Leseprobe

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Editorial

Information Overflow

Editorial Liebe Leserinnen und Leser, “Information overflow” Diesen Begriff habe ich mir aus der E-Mail einer Noch-nicht-Kundin “ausgeborgt”. Vielleicht erinnern Sie sich: Ich habe unsere Newsletter-Abonnenten vor einiger Zeit in einer E-Mail dazu aufgefordert, uns Kundenmeinungen für den Kundenbewertungs-Artikel (ebenfalls in dieser Ausgabe) zu schicken. Darin wollten wir von den Nichtabonnenten (mangels Kundenmeinung) wissen, warum sie denn unser Reseller-Magazin (noch) nicht abonniert haben. Die Antworten waren überraschend eindeutig. In allen E-Mails, die Gründe angaben, warum unser Magazin bisher nicht abonniert wurde, stand nicht etwa: “Das ist mir zu teuer!”, “Ich lese nur Papiermagazine” oder “die Informationen interessieren mich nicht”. Nein, die Antwort war zu fast 100 Prozent: “Zu viel Informationen!” Oft ergänzt mit Begriffen wie “überfordert”, “erschlagen”, “gelähmt” oder “keinen Überblick mehr”. Wir wollten es genauer wissen, haben weiter recherchiert und herausgefunden, dass das Thema Informationsüberflutung, wie man “Information overflow” wohl am besten übersetzt, ein riesengroßes Problem darstellt, dass die Menschen stört, ablenkt, ausbremst, nervt, behindert, blockiert, ja regelrecht krank macht. Man hat permanent das Gefühl, den Druck, die Angst, etwas zu verpassen, eine wichtige Information zu übersehen, nicht die richtigen Informationen zur Hand zu haben, zu wenige, zu viele, falsche, richtige, wichtige, unwichtige, Informationen, Informationen, Informationen im Überfluss - Information overflow. Es gibt leider kein Patentrezept gegen diese neue Internet-Info-

Foto: Kindl

Krankheit und auch keine Softwarelösung, die Ihnen die Arbeit

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Editorial

Information Overflow

automatisch abnimmt, denn im Grunde wird Ihnen dieses Problem nicht von außen aufgedrängt. Es liegt in Ihnen selbst. In dem Moment, in dem Sie die Kontrolle über den Infofluss wieder aktiv übernehmen, selbst und bewusst entscheiden, welche Informationen für Sie wichtig sind, werden Sie auch (wieder) zum Herrn über Ihre Zeit, über Ihr Leben. Hören Sie nicht weiter auf alle Anderen. Lassen Sie sich von niemanden mehr beherrschen! Lernen Sie (wieder) selbst zu entscheiden! Wir beschreiben Ihnen im Titelartikel dieser Ausgabe einige einfache aber wirksame Strategien, wie Sie selbst wieder die Kontrolle über E-Mail-Postfach, Facebook und auch den “inneren Schweinehund” übernehmen. Die so gewonnene Zeit können Sie zum Beispiel für den Aufbau Ihrer Newsletter-Liste oder die Gewinnung von Kundenmeinungen nutzen. Warum Ihre Zeit so besser investiert ist, als in den zwanzigsten Newsletter zum siebzehnten Launch der Woche, wird Ihnen schnell klar werden. Und unser Artikel über Urheberrecht und Reseller-Lizenzen ist garantiert kein Infomüll, sondern voller Informationen, die jeder professionelle Internetnutzer wissen sollte. Viel Spaß beim Lesen und Lernen,

Marko Christiansen

Foto: Kindl

(Herausgeber und verantwortlicher Redakteur des Reseller-Magazins)

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Inhalt

Magazin

Inhalt Editorial 2 Inhalt 4 Aktuelles 5 Wann kippt die Stimmung

Thema

Urheberrecht und Reseller-Lizenzen

Titel Thema

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Die Sache mit dem Gedächtnis 43 Mülltrennung und Müllvermeidung 44 Finden Sie selbst, anstatt gefunden zu werden 46 Wer sich ablenken läßt, ist selbst schuld! 48 Multitasking ist Müllvervielfachung 50 Fazit 51

Mehr Zeit für das Wesentliche E-Mail-Adressen Einsammeln und Listen aufbauen

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E-Mail-Adressen kaufen E-Mail-Adressen mieten E-Mail-Adressen selbst einsammeln Betrachten Sie Ihren Newsletter als Produkt! Lieber qualifizierte Daten oder lieber mehr Emailadressen? Was ist das Einfachste? Kleine Geschenke erleichtern die Freundschaft! Woher den Traffic nehmen? Pay per Lead: Sie bezahlen nur, wenn Sie etwas bekommen haben! E-Mail-Adressen im B2B-Bereich

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Kunden vertrauen Kunden

Workshop

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Das Urheberrecht und ich 10 Die Gegner 12 Die Anhänger 15 Urheberrechtsverletzungen 17 Was ist das Urheberrecht? 19 Wer ist ein Urheber? 19 Welche Rechte hat ein Urheber? 20 Wie lange gilt das Urheberrecht? 21 Was kann passieren wenn man das Urheberrecht verletzt? 22 Das Verwertungsrecht 23 Nutzungs- und Lizenzverträge 23 Einräumung von Nutzungsrechten 24 Was sind Reseller-Lizenzen? 24 Welche verschiedenen Arten von Reseller-Lizenzen gibt es? 25 Mögliche Lizenz-Einschränkungen und Lizenz-Auflagen 31

Information Overflow

Erfahrung

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Kundenmeinungen veröffentlichen ist Pflicht! Keine Hintergedanken! Vielfalt statt Einheitsbrei Im richtigen Moment der entscheidende Unterschied Leben ist (Kunden)-Meinung Sich andere Meinungen machen Kundenmeinungen erahnen Jede Meinung zählt! Kundenmeinungen produzieren Probleme lösen, bevor sie auftreten Kundenmeinungen auf Rechnung Offenheit fördert Vertrauen! Kundenmeinungen kommentieren

Impressum Reseller Magazin

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Editorial

Nicht Editorial Recht nur unddInformation er Gesetz Sommer Urheberrecht wird Overflow heiß

Neue Chancen für eine alte Idee

Urheberrecht und Reseller-Lizenzen Aktuell und kontrovers. Urheberrechtsverletzungen schäfer bestrafen oder ganz Abschaffen? Egal ob Shopbetreiber oder schreibender Autor. Zum Urheber wird man schneller als man denkt. Die Debatte ist für jeden interessant

Der NAVIGATOR Das Urheberrecht und ich I Die Gegner I Die Anhänger I Urheberrechtsverletzungen I Was ist das Urheberrecht? I Wer ist ein Urheber? I Welche Rechte hat ein Urheber? I Wie lange gilt das Urheberrecht? I Was kann passieren wenn man das Urheberrecht verletzt? I Das Verwertungsrecht I Nutzungs- und Lizenzverträge I Einräumung von Nutzungsrechten I Was sind Reseller-Lizenzen? I Arten von Reseller-Lizenzen I Lizenz-Einschränkungen und Lizenz-Auflagen

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Editorial

Nicht Editorial Recht nur unddInformation er Gesetz Sommer Urheberrecht wird Overflow heiß

Das Urheberrecht im Internet ist aktuell wieder Gegenstand kontroverser Diskussionen. Die Standpunkte der Beteiligten reichen dabei von der Forderung nach einer stärkeren Sanktionierung von Urheberrechtsverletzungen, zum Beispiel durch die Sperrung von Internetanschlüssen bei mehrmaligen Verstößen gegen das Urheberrecht, wie in Frankreich schon üblich, bis hin zur völlig entgegengesetzten Forde-

Foto: pixelio.de/Thorben Wengert

rung, nämlich das Urheberrecht einfach ganz abzuschaffen.

Wer sich hier als Onlinehändler oder Webseitenbetreiber genüsslich zurücklehnt, in der Meinung, das Thema berühre ihn nur am Rande, täuscht sich. Auch wenn man keine E-Books oder andere digitale Medien verkauft oder massenhaft eigene Texte im Internet veröffentlicht, ist man als Shopbetreiber ganz wesentlich in die Belange des Urheberrechts involviert, denn man ist als Onlinehändler in den meisten Fällen selbst ein Urheber, auch wenn dass vielen gar nicht so bewusst ist. Es geht in der aktuellen Diskussion deshalb nicht nur um die Interessen irgendwelcher Buchhandelsverbände oder der von Nutzern illegaler Downloadplattformen. Es geht um die Interessen von uns allen.

Das Urheberrecht und ich

Als Privatperson berührt einen das Urheberrecht meist nur in der Weise, als dass man durch illegales Kopieren oder Downloaden von Musikstücken oder Filmen gegen dieses verstößt. Als Unter-

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Editorial

Nicht Editorial Recht nur unddInformation er Gesetz Sommer Urheberrecht wird Overflow heiß

nehmer, gerade als Webseitenbetreiber, betrifft einen das Thema Urheberrecht aber von beiden Seiten. Man ist nämlich nicht nur möglicherweise ein Urheberrechtsverletzer, wenn man zum Beispiel Bilder ohne die entsprechende Lizenz verwendet oder Texte mal eben von der Konkurrenz kopiert. Man ist immer auch ein Urheber. Schon eine individuelle Produktbeschreibung kann urheberrechtlich geschützt sein. Selbst erstellte Produktfotos sind es auf jeden Fall. Blogger sind sich der eigenen Urheberrechte schon eher bewusst, wissen aber oft nicht Foto: Gerhard Wistuba

genau, welche Rechte sie überhaupt haben. Das Urheberrecht ist ein wesentliches Recht, auf dem sich ein Großteil der Aktivitäten gera-

Selbst zum Urheber zu werden geht schnell. Schon eine Produktbeschreibung kann geschützt sein. Produktfotos sind es alle mal.

de im Internet, aufbaut und deshalb ist es ein Thema, mit dem sich jeder Onlinehändler und Webseitenbetreiber unbedingt beschäftigen sollte. Wir wollen Ihnen in diesem Artikel ein-

mal die grundsätzliche Funktion des Urheberrechts, seine Herleitung, seine Bestimmungen und auch den eigentlichen Sinn dieses elementaren Rechts anschaulich machen. Und, wenn Sie sich diesem Thema erst einmal genähert haben, sehen Sie vielleicht auch die Möglichkeiten, die sich Ihnen eröffnen, wenn Sie eigene Werke veröffentlichen. Wir haben in den vorherigen Ausgaben ja schon öfter das Thema eigener Content und Vertrauen aufbauende Informationen auf den eigenen Webseiten angesprochen. Da ist es mehr als ärgerlich, wenn sich ein Konkurrent einfach aus diesen Inhalten bedient, aber man kann sich mit Hilfe des Urheberrechts dagegen sehr gut wehren. Genau so gut können Sie Ihre Inhalte aber auch aktiv im Internet verbreiten. Das kann ein E-Book zum Thema Porträtfotografie sein oder auch ein Ratgeber-Video zum Thema Kochen. Sie können es kostenlos als Dankeschön für einen Newsletter-Eintrag verteilen

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Titel Information Overflow

Gegen das Chaos

Foto: Gerhard Wistuba

Information Overflow

Was tun gegen das Chaos in den bunten

Der NAVIGATOR Die Sache mit dem Gedächtnis I

Ablagen und den grauen Zellen? Kein Platz

Mülltrennung und Müllvermeidung I Finden Sie selbst, anstatt gefunden

mehr im Speicher? Zu viele Informationen?

zu werden I Wer sich ablenken läßt, ist selbst schuld I Multitasking ist

Was es alles gibt, das man gegen das

Müllvervielfachung I Fazit

Chaos im Kopf tun kann.

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Titel Information Overflow

Den Begriff “Information overflow” habe ich mir aus der E-Mail einer Noch-nicht-Kundin “ausgeborgt”. Vielleicht erinnern Sie sich: Ich habe unsere Newsletter-Abonnenten vor einiger Zeit in einer E-Mail dazu aufgefordert, uns Kundenmeinungen für den Kundenbewertungs-Artikel (ebenfalls in dieser Ausgabe) zu schicken. Da nicht alle Newsletter-Abonnenten auch Reseller-Magazin-Abonnenten sind und diese so schlecht eine Kundenmeinung über unser Magazin haben können, wollten wir von den Nichtabonnenten wissen, warum sie denn unser Reseller-Magazin (bisher) nicht abonniert haben. Die Antwort war überraschend eindeutig. In allen E-Mails, die Gründe angaben, warum das Magazin bisher nicht abonniert wurde, stand nicht etwa: “Das ist mir zu teuer!” oder “Ich lese nur Papiermagazine”. Nein, in allen diesbezüglichen E-Mails kam ein Thema in verschiedenen Varianten vor: “Zu viel Informationen!”. Oft ergänzt mit Begriffen wie “überfordert”, “keinen Überblick mehr”. Stellvertretend für die vielen, alle sehr ähnlich lautenden Aussagen, hier ein Zitat aus der oben erwähnten E-Mail: “Ich leide an „information overflow“. Facebook, Newsletter, Infoprodukte und -kurse ... ich komme kaum hinterher mit all den Informationen, die ich als freiberufliche Werbetexterin unbedingt zu brauchen meine - und jedes Mehr an Infos ist auch ein Mehr an Ablenkung von meiner eigentlichen Tätigkeit. Deswegen habe ich auch bisher auf eine Testausgabe zu 9,70 Euro verzichtet - bekomme ich doch so schon ständig neue Infos, die ich kaum noch aufnehmen, geschweige denn verinnerlichen kann.”

So, oder so ähnlich klangen die meisten E-Mails, die uns zum Thema “Kundenmeinungen über das Reseller-Magazin” erreichten. Das zeigt, dass das Thema Informationsüberflutung, wie man “Information overflow” wohl am besten übersetzt, nicht nur einfach ein generelles Thema ist bei allen Leuten, die auf irgendeine Art und Weise mit dem Thema Internethandel und/oder - marketing

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Titel Information Overflow

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zu tun haben, sondern sogar ein riesengroßes Problem darstellt, dass die Menschen ablenkt, nervt, behindert, blockiert, ja regelrecht krank macht. Man hat permanent das Gefühl, etwas zu verpassen, eine wichtige Information übersehen zu haben, nicht die richtigen Informationen zur Hand zu haben, zu wenige, zu viele, falsche, richtige, wichtige, unwichtige, Informationen, Informationen, Informationen im Überfluss - Information overflow. Das ZUVIEL an Information bremst nicht nur sondern kann blockieren

Dieser Informationsüberfluß raubt einem nicht nur kostbare Arbeitszeit, sondern kann einen regelrecht lähmen. Er kann Aufgaben, Projekte oder, ganz banal, die tägliche Arbeit verzögern oder gar lahmlegen, weil er das Treffen von Entscheidungen blockiert. Immer mehr Menschen fällt es aufgrund der vielen Informationen, die sie nicht mehr überblicken, geschweige den verarbeiten können, immer schwerer, Entscheidungen zu treffen, weil sie sich einfach nicht mehr sicher sind, alle wichtigen Informationen bedacht zu haben. Sie kommen nicht mehr an den Punkt, wo sie sagen: “Gut, dass ist stimmig, das passt. Wir fangen an!” Oder “Die Arbeit/das Projekt/der Auftrag ist fertig!” Immer bleibt das schwammige Gefühl, irgendetwas nicht bedacht zu haben. In der nächsten E-Mail, auf der nächsten Webseite, im nächsten Info-Produkt findet man garantiert Informationen, die man unbedingt noch braucht. Schlimmer noch, man meint etwas falsch zu machen, wenn man sie nicht hat! Der Überfluss an Informationen führt paradoxerweise dazu, dass man immer irgendwie glaubt, man selbst habe zu wenig Informationen. Es kommen zwei Sachen zusammen: 1. Eine nicht zu bewältigende Menge an Informationen. 2. Eine begrenzte Spanne an verfügbarer Zeit.

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Erfahrungsbericht

Das Chaos beherrschen

Erfahrungsbericht

Mehr Zeit für das Wesentliche Wie Sie die steigende Informationsüberflutung ein für alle Mal überwältigen und mehr Zeit für das Wesentliche gewinnen!

Mario Hieber ist selbständiger InternetMarketer und betreibt seit 2008 die Internet-Agentur hiebermedia (http://www. hiebermedia.com). Er bietet einen Outsourcing-Service von Internetdienstleistungen durch ein kompetentes Netzwerk von Experten. Dadurch hilft er Menschen zeitintensive Aufgaben kostengünstig und zeitnah von Profis ausführen zu lassen. Sein Motto: Die Zeit ist unser wertvollstes Gut!

Erkennen Sie sich in einer der folgenden Situationen wieder? Sie sitzen vor dem Rechner und sollten arbeiten, werden aber ständig abgelenkt und nach vielen Minuten oder gar Stunden müssen Sie sich eingestehen, dass Sie nichts geschafft und Ihre Zeit sinnlos verschwendet haben? Sie haben das Gefühl, Sie werden von den vielen Informationen die tagtäglich auf Sie einprasseln, förmlich erdrückt und haben vollkommen den Überblick verloren? Sie können nicht mehr unterscheiden, welche Informationen wirklich wichtig sind und welche Sie besser gleich im Mülleimer entsorgen?

Kein Wunder: Das ist der Informationsoverflow Oktober 2011 www.reseller-magazin.de

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Erfahrungsbericht

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Das Chaos beherrschen

Die Informationsflut mit der unsere Gesellschaft mittlerweile täglich konfrontiert wird, kann man unmöglich komplett aufnehmen und verarbeiten. Soziale Netzwerke wie Facebook lenken unsere Aufmerksamkeit auf viele Dinge die schlicht und einfach UNWICHTIG sind und trotzdem saugen wir diese Infos gnadenlos in uns auf. Die Werbebranche versucht mit immer ausgefalleneren Tricks ihre Botschaften in unsere Köpfe zu brennen und auch die Nachrichten warten jeden Tag mit neuen schrecklichen Negativmeldungen auf uns. Ich war sehr lange selbst aktiver Zeitverschwender. Im Laufe der letzten Jahre habe ich mir dann aber ein kleines „ZeitmanagementSystem“ zurecht gelegt, mit dem ich meine Aufmerksamkeit auf das Wesentliche lenken konnte. In diesem Artikel möchte ich meine Erfahrungen mit Ihnen teilen und Ihnen zeigen wie auch Sie mit einfachen Tricks Ihre Zeit effektiver einsetzen können. Schritt 1 Lassen Sie los! Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit auf das Wesentliche und eliminieren Sie alles was nicht wirklich(!) wichtig ist! Der erste Schritt in eine effektive Zeiteinteilung ist, alles Unnötige zu eliminieren. Meine Empfehlung: Erstellen Sie eine Liste mit allen Zeitfressern die Ihren Alltag kompromittieren und überlegen Sie sich, wie Sie diese effektiver einsetzen können um keine unnötige Zeit mehr zu verlieren. Hier ein paar Beispiele: • Nutzen Sie das Paretoprinzip (80:20 Regel) für Ihre Zeiteinteilung und Priorisierung der Wichtigkeit von Aufgaben. Diese Regel besagt beispielsweise: 20% Aufwand bringen 80% Ergebnis → die restlichen 20% vom Ergebnis benötigen 80% vom gesamten Aufwand. Ein anderes Beispiel: 80% des Umsatzes werden von 20% der Kunden erwirtschaftet. Konzentrieren Sie sich

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Erfahrungsbericht

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Das Chaos beherrschen

unbedingt verstärkt auf die 20% der Arbeit/Kunden, die 80% des Ergebnisses einbringen! • Rufen Sie Ihre E-Mails nur zu bestimmten Zeiten ab. Vermeiden Sie es Ihre E-Mails gleich am Morgen abzurufen, denn das führt zwangsläufig dazu, dass Sie den „halben“ Vormittag mit dem Beantworten von Nachrichten verbringen! • Nutzen Sie Webseiten wie Facebook, Youtube, etc. ebenfalls nur zu bestimmten Zeiten! Wenn Sie ständig mit belanglosen Infos von Ihren Freunden bombardiert werden, kommen Sie niemals zum Arbeiten! Die Mittagspause hat sich hierzu bei mir bewährt. • Schalten Sie Ihr Mobiltelefon auf lautlos und deponieren Sie es außerhalb Ihres Blickfeldes, während Sie arbeiten. Beantworten Sie die verpassten Anrufe erst später. Es gibt nichts Schlimmeres als ein klingelndes Telefon in einer produktiven Phase. • Ich bin sogar soweit gegangen, dass ich bestimmte Websites die ich unnötigerweise häufig besuchte, komplett gesperrt habe. Sie können sich kaum vorstellen wie häufig ich unbewusst einfach auf diesen Seiten gesurft bin (das ist mir erst mit dieser radikalen Methode bewusst geworden). • Gibt es Tageszeiten an denen Sie effektiver sind? Ich bin überzeugtes Nachttier und arbeite, wann immer möglich, Nachts. Hier läutet kein Telefon, ich erhalte keine E-Mail, alle erdenklichen Störenfriede lassen mich in Ruhe meine Arbeit machen. Nachts schaffe ich etwa doppelt so viel wie tagsüber. Das Ziel ist einfach: Schalten Sie möglichst alle Zeitfresser aus, damit in Ihrem Kopf mehr Platz für die wirklich wichtigen Dinge bleibt. Eines kann ich Ihnen versprechen: Sie werden alleine dadurch schon sehr viel mehr Luft zum Atmen bekommen!

Schritt 2 Legen Sie sich ein System zurecht! Der zweite Schritt besteht darin, das bisherige Chaos hinter sich zu lassen und stattdessen ein simples System aufzu-

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Thema

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E-Mail-Marketing

Eine der wichtigsten Fragen: Wem schicke ich meine Emails und Newsletter?

E-MAIL-ADRESSEN EINSAMMELN UND LISTEN AUFBAUEN E-Mailmarketing-Workshop Teil 2

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Autor Christoph Gruhn

Wenn Sie sich für professionelles E-Mail-Marketing entscheiden,

Der NAVIGATOR

müssen Sie natürlich auch Leser haben, die die von Ihnen verfassten

Adressen kaufen I Adressen mieten I

E-Mails lesen. Wie immer führen auch im E-Mail-Marketing unter-

Adressen selbst sammeln I Der News-

schiedliche Wege nach Rom. Allerdings haben diese unterschiedlichen

letter als Produkt I Mehr oder bessere

Wege auch unterschiedliche Erfolgsgeschichten zu bieten. Im heuti-

Adressen I Was ist das Einfachste? I

gen Artikel beleuchte ich die diversen Möglichkeiten, die Sie haben,

Kleine Geschenke I Traffic I Pay per

um an Empfänger für Ihr E-Mail-Marketing zu kommen.

Lead I B2B-Bereich

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Thema

E-Mail-Marketing

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E-Mail-Adressen kaufen

Kaufen Sie niemals Email-Adressen! Mehr müsste man eigentlich zu diesem Thema nicht schreiben. Wenn Sie wissen wollen, warum nicht, eine Frage:

?

Hat der Inhaber der Email-Adresse IHNEN nachweislich die Erlaubnis zum Versand von Emails an seine Adresse gegeben

?

Alles andere in diesem Zusammenhang ist für Gerichte völlig egal. Im Streitfalle wird der Richter Ihnen genau diese eine Frage stellen. Können Sie diese Frage nicht eindeutig bejahen und das Einverständnis auch nachweisen, haben Sie schon verloren. Die Zustimmung zum Versand von E-Mails muss immer explizit gegenüber dem Versender selbst gegeben werden. Diese Zustimmung kann nicht übertragen werden und man kann diese Zustimmung auch nicht weiterverkaufen. Jeder, der Ihnen etwas anderes erzählen will, lügt!

E-Mail-Adressen mieten

Weil man E-Mail-Adressen nicht verkaufen darf, diese andererseits aber heißbegehrt sind, haben findige Adressbroker ein anderes Geschäftsmodell entwickelt. Sie verkaufen keine Adressen (mehr). Sie vermieten diese lediglich. Der Versand von E-Mails erfolgt bei dieser Mietvariante immer im Namen des Vermieters und dem haben die Empfänger (hoffentlich) die Zustimmung zum Erhalt von E-Mails gegeben. Diese Variante ist deshalb tatsächlich legal,

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Thema

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E-Mail-Marketing

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wenn der Vermieter sich legaler Methoden zur Adressgewinnung bedient hat. Wenn Sie E-Mail-Adressen von externen Anbietern anmieten wollen, müssen Sie sich darüber im Klaren sein, dass Sie sich möglicherweise auf sehr dünnem Eis bewegen. Sie wissen unter Umständen nicht, unter welchen Voraussetzungen die EmpfängerAdressen generiert wurden. • Gab es ein Double Opt-In Verfahren? • Wenn ja, sind die Empfänger damit einverstanden, dass die E-Mail Adressen an Dritte weitergegeben – vermietet – und zu Werbezwecken genutzt werden können? Gerade in Deutschland und im Hinblick auf die ständig währende Debatte um Datenschutz sollten Sie Vorsicht über Profit stellen. Bei den großen Anbietern können Sie in der Regel davon ausgehen, dass diese sich an die rechtlichen Vorschriften halten. Deshalb sind diese Mietadressen auch nicht immer ganz billig. Bei Billiganbietern oder gar dubiosen Firmen, die Ihnen Adressen zum Kauf anbieten, ist Vorsicht geboten. Im Streifall wird immer der Versender der E-Mails zur Rechenschaft gezogen. Ein weiteres Thema sind die eher vagen Erfolgsaussichten. Es ist für einige Anbieter ein leichtes, Ihnen teilweise sogar mehrere Millionen E-Mailadressen zur Verfügung zu stellen, aber hier stellt sich dennoch die Frage nach der Wirtschaftlichkeit. Gerade bei angemieteten E-Mailadressen – oftmals dürfen Sie die Adressen nur einmal anschreiben – ist die Erwartungshaltung beim Empfänger eher niedrig – der Ertrag des versendenden Unternehmers oftmals ebenso! Als zusätzlichen Part im

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Editorial Workshop Information Vertrauen Overflow aufbauen

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Vertrauen aufbauen: Workshop Teil 2

Kunden vertrauen Kunden Jede Meinung zählt Foto: fotolia.de / Yuri Arcurs

87

Prozent der Internetnutzer rufen nutzergenerierte Produktrezensionen ab

Nutzermeinungen haben schon

48,9

Prozent zu einem konkreten Kauf geführt

48,2

davon 23,2 Prozent mindestens

einmal pro Woche

54,8

Prozent zu einer schlechteren Meinung über ein Produkt geführt

Prozent der Internetnutzer von einem Kauf abgehalten

48,2

Prozent zu einer schlechteren Meinung über ein Produkt geführt

»Nutzermeinungen/-bewertungen im Internet sind in-

Der NAVIGATOR

formativer als andere Informationsquellen« sagen 46

Meinungen veröffentlichen I Keine Hinterge-

Prozent der Internetnutzer. Nutzermeinungen sind »glaub-

danken! I Vielfalt statt Einheitsbrei I Der ent-

würdiger sind als andere Informationsquellen« sagen

scheidende Unterschied I Leben ist Meinung I

immerhin 41 Prozent der Internetnutzer. “Ich lese oft

Andere Meinungen I Meinungen erahnen I Jede

Nutzermeinungen vor einem geplanten Kauf” sagen 59,1

Meinung zählt! I Meinungen produzieren I Prä-

Prozent der Internetnutzer. Und jetzt sagen Sie nicht, Sie

vention I Meinung auf Rechnung I Offenheit

veröffentlichen keine Nutzermeinungen!

fördert! I Kundenmeinungen kommentieren

Quelle: 29. WWW-Benutzeranalyse W3B, Herbst 2009 Basis InternetGesamtnutzerschaft, http://www.w3b.org/e-commerce/nutzermeinungen-im-internet-beeinflussen-kaufverhalten-erheblich.html

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Editorial Workshop Information Vertrauen Overflow aufbauen

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Die Ergebnisse der vorigen Seite entstammen einer Umfrage von Fittkau & Maß, Internet Consulting und Research Services aus dem Herbst 2009: Wenn der eine oder andere vielleicht einwenden möchte, die Daten stammen ja schon von 2009, wage ich zu behaupten, aktuelle Umfragen würden noch viel deutlicher die Bedeutung von Kundenmeinungen bei der Kaufentscheidung im Internet herausstellen, denn mit dem Web 2.0 hat die Interaktion und damit allein schon die reine Anzahl der verfügbaren Kundenmeinungen, stark zugenommen. Die Verbraucher sind jetzt nicht mehr nur reine Informationskonsumenten, sondern auch immer häufiger motiviert ihre Meinung zu äußern. Manche sprechen gar schon von einem richtigen Trend hin zur Meinungsäußerung.

Kundenmeinungen veröffentlichen ist Pflicht!

Blogkommentare, Forenbeitrage, Frage-Antwort-Portale, Verbraucherportale - die Menschen haben die Scheu verloren, ihre eigene Meinung öffentlich zu machen. Facebook dürfte da eine wichtige Rolle gespielt haben. Wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat mit Freunden und Familie per Internet zu kommunizieren ist es nur ein kleiner Schritt hin zum Blogkommentar, zum Chat oder zur Onlinediskussion. Was vor dreißig Jahren noch hinter vorgehaltener Hand leise dem Nachbarn ins Ohr geflüstert wurde, wird heute in die Weiten des Internets breitgetreten. • Kein Thema zu dem man nicht in Sekundenschnelle irgendwelche Meinungen finden würde. • Keine Frage, auf die nicht schon längst irgendwo im weltweiten Netz einer eine Antwort parat hatte. • Keine noch so banale These, die nicht ernsthaft und wichtig in Chats und Foren ausdiskutiert würde.

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Editorial Workshop Information Vertrauen Overflow aufbauen

Auf diese Art hat das Internet tatsächlich eine neue Meinungsfreiheit geschaffen. Nur sind die Produkte dieser neuen Freiheit nicht annähernd so idealisiert und philosophisch schön, wie sie sich einige Vordenker der Meinungsfreiheit wohl vorgestellt haben. Sie sind etwa anderes, nämlich realistisch und bilden die ganz normale Wirklichkeit in allen ihren Facetten ab, von hochinteressanten Diskussionen bis hin zum banalsten Tratsch und Klatsch, wie er unseren Alltag dominiert. Und damit sind sie eines: Glaubwürdig! Durch die massenhafte Verfügbarkeit von Nutzerinformationen ist das Internet glaubwürdiger geworden! Aber auch die Art und Weise, wie Seitenbetreiber und Unternehmen auf diesen neuen Trend hin zur eigenen Meinung reagieren, hat sich in den letzten Monaten und Jahren deutlich verändert. Früher war keine Reaktion die beliebteste Reaktion auf Äußerungen von Kunden. Heute werden Meinungen moderiert, generiert, man kann fast sagen, regelrecht produziert. Kaum hat man bei Amazon oder eBay bestellt, wird man auch schon gefragt, wie es war und ob man seine Meinung in Form einer Bewertung des Verkäufers von sich geben will. Beinahe wöchentlich werden diese Aufforderungen ergänzt mit Einladungen zu Umfragen, in denen die großen Firmen noch einmal dezidiert wissen wollen, ob man zufrieden war und wenn nicht, warum nicht. Beides zusammen, die deutlich gestiegene Bereitschaft der Kunden ihre Meinung kundzutun und die gleichzeitig deutlich gestiegene Bereitschaft der Internetnutzer diese Meinungen ernst zu nehmen, haben dazu geführt, dass immer mehr Kunden, weil sie um die Möglichkeit die eigene Meinung zu äußern, wissen und sie selbst

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Editorial Workshop Information Vertrauen Overflow aufbauen

diese Möglichkeit bereitwillig nutzen, viel größeren Wert auf die Meinung anderer Kunden legen. Unternehmen haben dies erkannt und setzen Kundenmeinungen gezielt zum Aufbau von Vertrauen ein. Die Zahlen der Umfrage am Anfang des Artikels zeigen, dass mindestens die Hälfte aller Internetnutzer bereits von der Meinung anderer Nutzer beeinflusst wurden, positiv oder negativ. Kundenmeinungen spielen in Onlineshops eine doppelte Rolle bei der Produktauswahl, aber auch bei der Anbieterauswahl, denn neben den Produkten bewerten Nutzer auch Serviceleistungen oder die Kommunikation. Sie können also nicht nur die Entscheidung für ein Produkt, sondern auch für einen Verkäufer beeinflussen, positiv oder negativ. Sogar fehlende Kundenmeinungen haben einen Effekt. Und zwar einen negativen! Weil Kunden heute bewusst nach den Meinungen anderer Kunden suchen, werden sie, wenn sie diese Meinungen nicht bei Ihnen finden, an anderen Stellen, Suchmaschinen, Preisvergleichen, Bewertungsportalen oder auch bei der Konkurrenz suchen. So kann es ganz schnell sein, dass ein eigentlich kaufwilliger Kunde Ihren Shop unverrichteter Dinge wieder verlässt, nicht weil ihm Ihr Shop nicht gefällt, der Preis zu hoch ist oder er kein Vertraue in Sie hat, sondern weil er einfach nicht die Kundenmeinungen gefunden hat, die er noch brauchte, um den letzten Zweifel zu überwinden. die Veröffentlichung von Kundenmeinungen ist deshalb mittlerweile unverzichtbar für jeden Onlinehändler.

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