Hallo TAXI 1-2/2010

ISSN 0949-9288 • H 9461

Das Magazin für Taxiunternehmer

Januar / Februar 2010 27. Jahrgang • €1,80

knaack rät: so verdient man geld

Alle neuen Taxis

2010

Die neue Mercedes-Benz R-Klasse

72.000 Taxis in seoul bald hybrid Korea fördert ökotaxi

mord an Taxifahrer festnahme in Hamburg

IN leipzig im angebot Umwelttaxis retten das klima

unfallvermeidung fängt bei der personalauswahl an

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Abb. zeigen evtl. Sonderausstattung.

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Kraftstoffverbrauch kombiniert von 5,3 l/100 km bis 6,9 l/100 km; CO2-Emission kombiniert von 140 g/km bis 181g/km. Angaben nach RL 80/1268/EWG.

1-2/2010

Leipzig und Seoul mischen das Gewerbe auf Redaktion:

Impressum

Hallo! TAXI Postfach 10 11 67 28011 Bremen

Hallo! TAXI Jakobistraße 20 28195 Bremen

Telefon: 0421 / 170 470 Telefax: 0421 / 170 473 redaktion@hallo-taxi.de www.hallo-taxi.de Chefredakteur (V.i.S.d.P.): Jan Cassalette jan.cassalette@hallo-taxi.de Gewerbe und BZP: Raimund Cassalette raimund.cassalette@hallo-taxi.de Leserbriefe: leserbriefe@hallo-taxi.de Verlag: Hallo! TAXI Fachverlag Postfach 10 11 67 28011 Bremen Hallo! TAXI Fachverlag Jakobistraße 20 28195 Bremen Telefon: 0421 / 170 470 Telefax: 0421 / 170 473 verlag@hallo-taxi.de www.hallo-taxi.de Herausgeber: Raimund Cassalette raimund.cassalette@hallo-taxi.de

Durch Seoul werden in den nächsten Wochen und Monaten Dutzende Hybrid-Taxis mit vernünftiger Öko-Bilanz rollen.

Gefördert von der Stadt und Partnern aus der Industrie, sollen sie die Luft in der Millionenmetropole im äußersten Osten Asiens verbessern. Und schon in 4 bis 5 Jahren sollen 10.000 solcher Taxis das Image und die Klimabilanz des Taxigewerbes aufpolieren.

Dass die Unfallzahlen im Taxigewerbe noch immer nicht wesentlich zurückgegangen sind, haben wir zum Anlass genommen um einmal die Personalpolitik der Taxiunternehmer zu hinterfragen. Viele scheinen da jeden ans Steuer zu lassen, Hauptsache die Kasse stimmt.

Dass das so nicht funktionieren kann und wie man es besser machen kann, zeigt unser Artikel auf Seite 16.

Gleichzeitig wird in Deutschland noch über den Sinn und Unsinn von Erdgas-Taxis diskutiert. Dass wir da einiges aufzuholen haben, ist offensichtlich. Doch auch Politik und Industrie müssen ihre Hausaufgaben machen und das Taxi von der Ökosteuer befreien und entsprechende Fahrzeuge anbieten. Wie das gehen kann, zeigt eine kleine, frei erfundene Geschichte über das Taxi der Zukunft in Leipzig.

Hartmut Knaack, vielen bekannt als Niedersächsischer Gewerbevertreter, konnten wir als sachkundigen Autoren gewinnen, der Sie von nun an regelmäßig unter anderem über unternehmerische Themen informieren wird. Auf dass das Jahr 2010 besser wird als das vergangene.

Mit freundlichen Grüßen, Jan Cassalette

ISSN 0949-9288 Layout: BremerVisKom, Harald Wanetschka, www.Bremer-Vis-Kom.de Druck: Druckhaus Humburg GmbH & Co. KG Am Hilgeskamp 51-57, 28325 Bremen Telefon (04 21) 4 27 98- 0, Telefax -99 E-Mail Druckhaus@Humburg.de

Hallo

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NACHRICHTEN

Kollege ermordet Verdächtiger gefasst Foto einer Überwachungskamera überführt womöglich Täter

Der mutmaßliche Mörder des Taxiunternehmers Peter Lüchow konnte nach rund zwei Wochen gefasst werden und befindet sich in Untersuchungshaft.

Akribische Detailarbeit brachte die Polizei auf die Spur des 24-jährigen Rilvan C., der u.A. wegen Gewaltdelikten polizeibekannt ist. LKA-Spezialisten hatten sich stundenlanges Videomaterial aus Überwachungskameras mehrerer S-Bahnhöfe rund um den Tatort angesehen. Dabei waren Sie auf den jungen Mann mit der auffälligen blauen Kapuzenjacke gestoßen, der auf dem Bahnhof Blankenese aus einer S-Bahn ausstieg, kurz danach hatte Peter Lüchow seinen Mörder dort in sein Taxi steigen lassen. Aufnahmen aus einer Überwachungskamera des S-Bahnhofs Flottbek zeigen Rilvan C. dann wiederum 28 Minuten später, wie er zu einem Zug geht. Zwischen den Stationen liegt lediglich die Christian-F.-Hansen-Straße, in der Peter Lüchow in seinem Taxi erschossen wurde.

Nach der Veröffentlichung der Videoaufnahmen Mitte letzter Woche führten mehrere Hinweise auf die

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Spur des vermutlichen Täters. Der Mann wurde vergangenen Freitag vom Mobilen Einsatzkommando (MEK) aus seiner Wohnung geholt.

Dabei wurden dort Beweismittel sichergestellt, darunter auch die blaue Jacke, die er am 14. Januar getragen hatte. An ihr konnten eindeutige Spuren gefunden werden, die ihn schwer belasten sollen. So wurde Haftbefehl gegen Rilvan C. erlassen.

Die genauen Umstände der Tat sind allerdings noch unklar. Rilvan C. bestreitet die Tat weiterhin und behauptet ein Alibi zu haben.

Am Tatort Nienstedten haben Kollegen einen Trauerkorso für Peter Lüchow durchgeführt. Der 58-jährige Einzelunternehmer ohne Zentralenanschluss war im Westen Hamburgs aktiv, der S-Bahnhof Blankenese gehörte zu seinen Stammplätzen.

Oben: Der mutmaßliche Täter wurde von der Polizei in seiner Wohnung festgenommen; Unten: Dieses Foto einer Überwachungskamera zeigt wahrscheinlich Rilvan C.; unten, links: Kollege Lüchow musste wegen einiger Euro Beute sterben

NACHRICHTEN

1-2/2010 +++ Nachrichten +++

Taxifahrgäste in Berlin sollen künftig mehr bezahlen, wenn sie per Kredit- oder EC-Karte zahlen. Uneinig sind sich Branchenvertreter bislang, wie hoch der Zuschlag ausfallen soll.

Die Innung des Berliner Taxigewerbes und der Verband Taxi Deutschland wollen bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung einen Antrag einreichen, der eine Anhebung von 50 Cent auf zwei Euro vorsieht. Der Taxi Verband Berlin-Brandenburg (TVB) hält einen Euro für ausreichend. Die Verbände begründen die Anhebung mit den Kosten: Unternehmen müssen bis zu drei Prozent der Rechnung als „Disagio“ abführen.

Datenfunk in Ihrer ganz persönlichen Form!

*12 Cent / Min. aus dem Festnetz der DTAG

Seit Sommer 2009 werden die Schülerinnen und Schüler aus Dauerwang mit einem Taxi in die Schule nach Essingen chauffiert. Dieser Service soll im Schuljahr 2010/2011 fortgeführt werden. Der Verwaltungsausschuss des Gemeinderats hat diesen Beschluss im Februar auf den Weg gebracht. / Eine 36-jährige Kundin aus Köln hat Anzeige bei der Polizei erstattet, weil ein Taxifahrer sie aufs Übelste beschimpft und beleidigt hatte.

Die Frau wollte in das Taxi steigen und wusste nicht, dass sich ihr Ziel nur wenige Meter entfernt befand. „Du kannst ja nicht mal Deutsch, geschweige denn Kölsch, du Negerhure“ - das war noch die mildeste der Beschimpfungen, die die Kundin, die auf den Kapverdischen Inseln geboren wurde und seit 1980 in Deutschland lebt und akzentfrei deutsch spricht, über sich ergehen lassen musste. / Ein Funkmietwagen hat in der Kölner Innenstadt drei Fußgänger angefahren und einen von ihnen lebensgefährlich verletzt.Mitten im Karnevalsgeschehen rund um den Zülpicher Platz überquerten zwei Männer und eine junge Frau bei rot eine Ampel, wie die Polizei mitteilte. Der Fahrer, der grün hatte, fuhr über die Straße und erfasste die drei. Ein Mann prallte mit dem Kopf gegen die Windschutzscheibe und wurde lebensgefährlich verletzt. Auch die anderen beiden kamen mit Verletzungen ins Krankenhaus. Vermutlich waren die drei betrunken.

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Hallo

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NACHRICHTEN

BZP lädt zur Versammlung

„Offene“ Erweiterte Vorstandssitzung am 12. April 2010 in Leipzig Die Veranstaltung des Taxitages 2010 anlässlich der Auto Mobil International (AMI) bietet den Anlass, um am Tag vorher a) entsprechend den Ankündigungen bei der letzten Mitgliederversammlung in Freiburg eine Mitgliederberatung um interne Angelegenheiten sowie b) turnusmäßig die „offene“ Erweiterte Vorstandssitzung des BZP abzuhalten.

Zur internen Mitgliederberatung sind ausschließlich die Vertreter der ordentlichen Mitgliedsorganisationen eingeladen, die Teilnahme bei der Sitzung „offener Erweiterter Vorstand“ steht wie gehabt nicht nur den eigentlichen Gremiumsmitgliedern offen, sondern auch weitere Vertreter der Mitgliedsorganisationen sowie die Fördermitglieder sind dazu eingeladen.

Formal laden wir hiermit zu diesen Sitzungen ein: Die interne Mitgliederberatung wird am Montag, den 12. April 2010, im Saal 2 des CCL (Congress Centrum Leipzig), Messe-Allee 1, 04007 Leipzig Beginn: 13.00 h (Ende: spätestens 14.30 h) durchgeführt.

Die „offene“ Erweiterte Vorstandsitzung wird am Montag, den 12. April 2010 im Saal 2 des CCL (Congress Centrum Leipzig), Messe-Allee 1, 04007 Leipzig Beginn: 14.30 h (bis gegen 17.00 h) stattfinden. Vor Beginn der Sitzungen wird Ihnen die schon traditionelle

6 • Hallo TAXI

und von der Opel GmbH gesponserte Begrüßungssuppe gereicht. Aufgetischt wird um 12.00 h.

Eine gesonderte Einladung an die satzungsgemäß bestimmten Mitglieder des Erweiterten Vorstandes, also den jeweils von den Mitgliedsorganisationen bestellten Delegierten, unterbleibt. Die Tagesordnung wird Ihnen satzungsgemäß zwei Wochen vor der Sitzung vorliegen. Ihre Tagesordnungsvorschläge richten Sie bitte bis zum 19. März an die Geschäftsstelle.

Anschließend an die Tagung findet erneut ein „Leipziger Droschkenkutscher-Abend“ statt, der freundlicherweise wiederum gemeinsam von dem Mercedes-Benz Vertrieb Deutschland und der Versicherung der Kraftfahrt VdK für die Tagungsteilnehmer ausgerichtet wird. Dieser gemütliche Abend wird um 18.45 h beginnen, der Treffpunkt dazu ist in der Lobby des Tagungshotels um 18.30 h.

Am Dienstag, den 13.04.2010 findet sodann auf dem Messegelände in Leipzig der Taxitag der AMI in der Zeit von 09.00 h – 18.00 h statt.

Dem wird auch besondere Rechnung getragen am Gemeinschaftsstand des BZP und des Landesverbandes Sächsischer Taxi- und Mietwagenunternehmer (LVS) in der Glashalle.

Vorgesehen ist unter Anderem eine mit wertvollen Preisen bestückte Tombola.

Darüber hinaus finden die Besucher der Messe an diesem Tage wie gewohnt eine reichhaltige Ausstellung von Hard- und Software sowie Zubehör für Taxiunternehmen und Taxizentralen auf Sonderflächen in der zentralen Glashalle sowie den an-

deren Messehallen. In der Glashalle finden sich auch aufgereiht alle relevanten Taximodelle, für Ihre Fragen stehen die Ansprechpartner der Hersteller dort bereit. Für die Teilnehmer an der Erweiterten Vorstandssitzung des BZP stehen kostenlose Eintrittskarten zur Verfügung, die vor der Sitzung am 12.04.2010 am Westeingang (am Wasserbassin) verteilt werden.

Am Dienstag wird darüber hinaus in dem CCL in der Zeit von 10.30 h – 13.00 h auch wieder eine Podiumsveranstaltung stattfinden, die vom LVS und dem BZP organisiert sowie von der Volkswagen AG durch Gestellung eines Imbisses samt Tagungsgetränken gefördert wird. Näheres dazu und weitere Einzelheiten zum Ablauf werden wir Ihnen demnächst, spätestens zusammen mit der Tagesordnung, übersenden.

Bereits heute bitten wir Sie um baldige Buchung der Hotelzimmer in dem vorreservierten Penta Hotel Leipzig, Großer Brockhaus 3, 04103 Leipzig, Tel. 0341-1292-0, Fax 0341-1292-125.

Dort ist unter dem Codewort „Taxitag 2010“ ein Abrufkontingent eingerichtet worden mit folgenden Sonderpreisen: für das Einzelzimmer 123 Euro, für das Doppelzimmer 141 Euro.

In den Zimmerpreisen sind die Übernachtung, das reichhaltige Frühstücksbüffet, die Nutzung der Freizeiteinrichtungen wie Pool, Sauna, Whirlpools und Fitnessraum sowie die MwSt. enthalten. Die Sonderkonditionen in dem sehr nachgefragten Hotel gelten für den Zeitraum vom 10.04. bis 14.04.2010. Die Sonderpreise innerhalb des Abrufkontingents sind nur bis zum 13.03.2010 garantiert.

Finanzierung bei Mercedes fast kostenlos Für die B- und E-Klasse bietet Mercedes-Benz besonders günstige Zinssätze an

Mercedes-Benz als traditioneller Taxi-Fahrzeugher­steller bietet dem Taxigewerbe auch 2010 wieder sehr attraktive taxispezifische Verkaufskonditionen. Besonders ins Auge fällt dabei die extrem günstige 0,99%Finan­zierung für die B-Klasse.

Die speziell auf die Bedürfnisse des Taxiunternehmers zugeschnit­tenen Sondermodelle >>Das Taxi<< (Code P10) werden bis auf weiteres zu folgenden Taxi-Kaufpreisen (jeweils zzgl. MwSt.) angeboten: B 180 CDI: 21.200 Euro B 180 NGT: 22.200 Euro E 200 CDI: 28.500 Euro E 200 CDI: 30.500 Euro Alle Sondermodelle sind serienmäßig mit einer umfangreichen Taxiausstattung, einem Automatikgetriebe, der Sitzheizung für die Vordersitze, integrierten Kindersitzen, Klimati­ sierungsautomatik „THERMATIC“ und vielen weiteren Ausstattungsmerkmalen ausgestattet und können mit weiteren Sonderausstattungen, für die kein technischer Ausschluss besteht, individuell ergänzt werden.

Der taxispezifische Preis­vorteil ist dabei bereits in das Sondermodell eingerechnet, sodass diese zusätzliche Sonderausstattung nicht mehr rabattfähig ist. Das serienmäßige Automatik­getriebe kann bei den „Das Taxi-Editionen“ auf Wunsch durch ein Sechsgang-Schaltgetriebe ersetzt werden.

Taxi-Sondernachlass auf ein Taxi oder einen Mietwagen mit Individualausstattung: Auf alle Fahrzeuge der B-, C-, E- und S-Klasse mit elektrischer Taxi- und Mietwagenvor­rüstung (Code 965) gewährt Mercedes-Benz alternativ zu den Sondermodellen >>Das Taxi<< einen Taxi-Sondernachlass in Höhe von 15 %, auf den Vito 20 %, den Viano 14 % und auf den Sprinter jetzt 25 %.

Inhaberrabatt von 10% für alle PkwBaureihen Jeder Taxi- und Mietwagenunternehmer, der innerhalb der letzten vier Jahr mindestens ein Mercedes-Benz Neufahrzeug als Taxi oder Mietwagen übernommen hat, kann einen Mercedes-Benz Pkw ohne Taxi-/ Mietwagenausstattung mit einem Sondernachlass von 10 % auf den Listenpreis erwerben.

Taxi-/Mietwagen-Sonderfinanzierung Sowohl die Sondermodelle >>Das Taxi<< als auch die Taxis und Mietwagen mit Individualausstattung können weiterhin zu günstigen Konditionen über eine Laufzeit von bis zu 60 Monaten über die Mercedes-Benz Bank finanziert werden (gültig für Fahrzeugbe­stellungen ab 01.01.2010):

6-monatige Taxikulanz ohne Laufleistungsbegrenzung Nach Ablauf der 2-jährigen Garantie gewährt die Daimler AG eine kostenlose 6-monatige Taxikulanz ohne Laufleistungsbegrenzung für alle Mercedes-Benz Pkw und Transporter mit werkssei­tiger Taxi- oder Mietwagenvorrüstung. Ohne Anerkennung einer Rechtspflicht werden im Rahmen dieser Taxikulanz sämtliche Mängel durch die Daimler AG kostenlos beseitigt, aus­genommen sind die Umfänge, die auch im Rahmen der gesetzlichen Sachmängelhaftung ausgeschlossen sind. Hierzu gehören beispielsweise Schäden, die auf Verschleiß oder äußere Einwirkungen zurückzuführen sind.

Preisvorteile mit den „Taxi-Spezialpaketen“ für Vito und Viano Bei den Großraumlimousinen Vito und Viano sind „Taxi-Spezialpakete“ bestellbar. Diese Pakete enthalten neben der Ausstattung „TaxiInternational“ viele weitere für den Taxieinsatz sinnvolle Ausstattungsmerkmale, wie beispielsweise ein Automatik­getriebe, eine Klimaanlage im Fond und eine Sitzheizung für den Fahrersitz. Der Preisvorteil für den Unternehmer bei Wahl dieses Paketes beträgt für den Vito satte 1.864 Euro und für den Viano sogar 1.990 Euro, jeweils zuzüglich der gesetzlichen Mehrwertsteuer.

B-Klasse: Effektivzins 0,99 % C-, E-, S-Klasse, Vito und Viano Effektivzins 2,99 % Alternativ kann das neue Fahrzeug auch zu Sonderkonditionen geleast werden.

Mit diesen weit gefächerten und hochattraktiven Angeboten zeigen die Stuttgarter, wie sehr ihnen das Gewerbe am Herz liegt und bieten für die Taxi- und Mietwagenunternehmen beste Voraussetzungen für ein erfolgreiches Jahr 2010!

Hallo

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NACHRICHTEN

1-2/2010

1-2/2010

NACHRICHTEN

Umweltzone gekippt Taxler verunsichert VCD: „Umweltpolitik verkommt bei Minister Sander zum Klamauk!“

Der Erlass zur teilweisen Zurücknahme der Umweltzone durch den niedersächsischen Umweltminister Hans-Heinrich Sander kritisiert der Verkehrsclub Deutschland (VCD) scharf. „Das ist Klamaukpolitik erster Güte, die Minister Sander auf dem Rücken von Umwelt- und Gesundheitsschutz in Niedersachsen betreibt. Ein Umweltminister, der ständig fachliche Ausfälle zeigt, ist für das Land nicht mehr tragbar!“, so Hans-Christian Friedrichs, stellvertretender Landesvorsitzender des VCD in Niederachsen.

Obwohl das Verwaltungsgericht Hannover die Recht- und Zweckmäßigkeit der Umweltzone in Hannover im vergangenen Jahr bestätigt hatte, setzt sich das Umweltministerium über diese Entscheidung hinweg und öffnet die Innenstadt per Anweisung wieder für Euro-3Dieselfahrzeuge. Das Gericht stellte

fest, dass Umweltzonen ein geeignetes Mittel gegen Feinstaub, vor allem aber gegen Stickstoffdioxidbelastungen darstellen. Aber auch im Bereich der besonders gesundheitsgefährdenden Dieselrußpartikel wurden beispeilsweise den nordrheinwestfälischen Umweltzonen große Erfolge bescheinigt. So sind die Emissionen dort im Zuge der Einrichtung von Umweltzonen um mehr als 20 Prozent zurückgegangen.

Die von Sander vorgeschlagenen „Grünen Wellen“ für Autofahrer hält der VCD aus fachlicher Sicht als völlig untaugliches Mittel, um die EU-Richtlinien zur Luftreinhaltung einzuhalten. „Grüne Wellen“ für Autofahrer bremsen gleichzeitig den umweltfreundlichen Nahverkehr

sowie Rad- und Fußgänger an roten Ampeln aus. Gleichzeitig sorgen grüne Autofahrer-Wellen für zusätzlichen Straßenverkehr. „Genau das, was wir in den Innenstädten nicht brauchen“, so Friedrichs.

Niedersachsen sieht mit seinen beiden Umweltzonen im Vergleich der Flächenländer denkbar schwach aus. Baden-Württemberg liegt dagegen mit 18 Umweltzonen vorn, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 15 und sogar Bayern steht mit 4 Umweltzonen vergleichsweise gut da. „Niedersachsen darf sich von seinem ideologisch gesteuerten Umweltminister bei den Anstrengungen um die Luftreinhaltung nicht in die dritte Liga katapultieren lassen.“, warnt Friedrichs.

Der Hallo TAXI Fachverlag trauert um

Gisela Howey Gisela Howey, geboren am 9.3.1939, gehörte dem Hallo TAXI Fachverlag 20 Jahre lang an. Sie prägte durch ihre offene und konstruktive Art die Zusammenarbeit in Verlag und Redaktion und war maßgeblich am Erfolg und Fortbestehen des Familienunternehmens beteiligt.

Wir werden Frau Howey ein ehrendes Andenken bewahren Raimund Cassalette / Jan Cassalette Hallo TAXI Fachverlag, Bremen

8 • Hallo TAXI

Die SpezialUnfall-Versicherung für Taxi- und Mietwagenfahrer.

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Anforderungen an den Betriebssitz

Betriebsgenehmigung kann bei Fehlen eines Sitzes zurückgenommen werden

Wenn ein Taxiunternehmen Genehmigungen für mehrere Gemeinden besitzt, ist in diesen auch ein Betriebssitz zu unterhalten. Erst jüngst hat das Verwaltungsgericht Frankfurt/Main mit Urteil vom 2.

10. 2009 (Aktenzeichen 6 K 902/09) entsprechend entschieden.

nehmigungsbehörde zur Wahrnehmung der Aufsichtstätigkeit gemäß Paragraphen 54, 54a PBefG jederzeit zugänglich sein.

• Fahrzeugdisposition

Die Pflichten des Mietwagenunternehmers beschreibt der Paragraph 49 Abs. 4 PBefG der zur Erinnerung auszugsweise zitiert werden soll:

Mit anderen Worten, der Betriebssitz ist der Ort von dem die Geschäfte dauerhaft geleitet werden, einschließlich der Annahme von Beförderungsaufträgen und Weiterleitung an das Fahrerpersonal. Die Unterlagen über Fahrzeugdisposition und

Mit Mietwagen dürfen nur Beförderungsaufträge ausgeführt werden, die am Betriebssitz oder in der Wohnung des Unternehmers eingegangen sind.

Nach Ausführung des Beförderungsauftrags hat der Mietwagen unverzüglich zum Betriebssitz zurückzu-

Fehlt einem Taxiunternehmen der Betriebssitz in derjenigen Gemeinde, für die dem Unternehmer eine Genehmigung zur Ausübung des Verkehrs mit Taxis bewilligt wurde und in der er Taxis bereithält, so kann von der Behörde die Genehmigung zurückgenommen werden.

Moderne Kommunikationsmöglichkeiten verleiten besonders in ländlichen Gegenden dazu die gesetzlichen Anforderungen an den Betriebssitz nicht so ernst zu nehmen.

Dies kann, wie durch das Frankfurter Verwaltungsgericht bestätigt, fatale Folgen haben.

Welche Anforderungen sind an einen Betriebssitz zu stellen?

• Hinweis auf das Taxenunternehmen (Name) im Eingangsbereich.

• Vorhandener Arbeitsplatz (beispielsweise Schreibtisch, Stuhl, PC).

• Regelmäßige postalische Erreichbarkeit • Am Betriebssitz müssen die aktuellen betrieblichen Unterlagen wie Jahresabschlüsse der letzten 3 Jahre, betriebswirtschaftliche Auswertungen (BWA) und aktuelle Schichtzettel aufzufinden sein, es sei denn, diese befinden sich gerade in Bearbeitung beim Steuerberater.

• Der Betriebssitz muss der Ge-

10 • Hallo TAXI

Foto: Creative Commons-Lizenz

SERVICE & INFOS

Von Hartmut Knaack (hartmut.knaack@hallo-taxi.de)

Auch das könnte ein ordnungsgemäßer Betriebssitz sein

Fahrereinsatz müssen sich am Betriebssitz befinden. Es ist allerdings in Kleinunternehmen üblich, dass die Entgegennahme von Beförderungsaufträgen oder der Kontakt zu den Fahrern über mobile Kommunikationsmittel aus der Taxe des selbstfahrenden Unternehmers erfolgt.

Wenngleich sich das Frankfurter Urteil auf ein Taxiunternehmen bezieht gelten jedoch die zu stellenden Anforderungen an einen Betriebssitz insbesondere auch für Mietwagenunternehmen.

kehren, es sei denn, er hat vor der Fahrt von seinem Betriebssitz oder der Wohnung oder während der Fahrt durch Funk einen neuen Beförderungsauftrag erhalten. Den Eingang des Beförderungsauftrages am Betriebssitz oder in der Wohnung hat der Mietwagenunternehmer buchmäßig zu erfassen und die Aufzeichnung ein Jahr aufzubewahren …

In Zweifelsfällen ist der Kontakt zur zuständigen Genehmigungsbehörde oder dem Fachverband anzuraten.

1-2/2010

Problem Fahrgeldquittung Von Hartmut Knaack (hartmut.knaack@hallo-taxi.de)

Eine falsch ausgestellte Fahrgeldquittung kann nicht unerhebliche Probleme bei einer steuerlichen Betriebsprüfung bereiten. Quittungen sind nun einmal Buchungsbelege. Die Kopie einer ausgestellten Quittung ist 10 Jahre aufzubewahren. Besonderen Ärger können „Gefälligkeitsquittungen“ bereiten.

Logischerweise ist der quittierte Betrag ohne Wenn und Aber eine Betriebseinnahme und entsprechend zu versteuern. Ob dieser Betrag tatsächlich vereinnahmt wurde, interessiert letztlich das Finanzamt nicht. Dies entbehrt nicht auch einer gewissen Logik. Der Fahrgast wird sich nur dann eine Quittung ausstellen lassen, wenn er diese steuerlich absetzen kann. Und hier schließt sich der Kreis. Steuerprüfer sind heute technisch gut ausgestattet. Eine steuerliche Prüfung bei ihrem Fahrgast führt nicht selten zu einer Kontrollmitteilung an ihr zuständiges Betriebsstättenfinanzamt.

Wenn der vereinnahmte Betrag in ihrer Buchhaltung anlässlich einer Außenprüfung in ihrem Unternehmen nicht nachvollzogen werden kann, liegt ein Verstoß gegen den Grundsatz ordnungsgemäßer Buchführung vor. Die Abgabenordnung verlangt eine lückenlose Aufzeichnung. Konsequenzen: Nichtanerkennung ihrer Aufzeichnungen und Schätzung der Einnahmen.

Eine Unterweisung des Fahrpersonals ist sinnvoll. Wie wäre es mit einer Dienstanweisung, die natürlich weitere Punkte enthalten könnte?

Aus nahe liegenden Gründen sollten sie durchnummerierte Quittungen

verwenden. Nur so wäre gegebenenfalls eine missbräuchliche Nutzung zu beweisen.

Und hier noch ein Tipp: wenn ein Trinkgeld nicht besonders auf der Quittung ausgewiesen ist und , wie es in der Praxis häufig vorkommt, pauschal in das Fahrgeld einfließt, stellt es steuerlich eine Einnahme dar. Machen sie‘s wie das Gaststättengewerbe.

Hier finden Sie auf den Quittungen eine Zeile „Tipp“.

So ist dem Fahrgast gedient und sie haben einen ordnungsgemäßen Beleg über die Höhe des tatsächlichen Fahrgeldes.

Anforderungen an Quittungen und Kleinbetragsrechnungen und Rechnungen Jede von einem Unternehmer erstellte Rechnung, Quittung, Abrechnung und Gegenrechnung über eine Lieferung oder sonstige Leistung muss folgende Angaben enthalten, wenn sie den steuerlichen Anforderungen genügen soll, andernfalls ist der Vorsteuerabzug nicht möglich: • einmalige fortlaufende Rechnungsnummer, frei bestimmbare Form • Name und Anschrift des liefernden oder leistenden Unternehmers • Name und Anschrift des Leistungsempfängers • wahlweise die Steuernummer oder Umsatzsteueridentifikationsnummer des Rechnungsausstellers • das Ausstellungsdatum der Rechnung

• Zeitpunkt der Lieferung/Leistung; oder: Zeitpunkt der Vorauszahlung, wenn die Rechnung oder ein Teil davon bezahlt ist • Beschreibung der Leistung/Lieferung (Fahrstrecke von…bis) • Netto-Entgelt für die einzelnen Rechnungsposten und Angabe des angewendeten MWSt-Satzes • Netto-Gesamtentgelt; wurden Rechnungen für Vorauszahlungen ausgestellt, müssen diese Beträge von der Schlussrechnung abzogen werden!

• im Voraus vereinbarte Minderungen (Skontos) • der auf das Gesamtentgelt entfallende MWSt-Betrag; ggf. Hinweis auf Beträge, die von der MWSt befreit sind • Bei Kleinbetragsrechnungen oder Quittungen bis 150€ sind lediglich die in der Aufzählung unterstrichenen Angaben erforderlich. Der Brutto-Betrag kann in einer Summe unter Hinweis auf den angewandten Steuersatz/Steuerbefreiung ausgewiesen werden.

• Rechnungen – auch Kleinbetragsrechnungen – sind 10 Jahre aufzubewahren • Rechnungen, die die Pflichtangaben nicht enthalten, berechtigen nicht zum Vorsteuerabzug! Eingangsrechnungen unbedingt prüfen, um bei Betriebsprüfungen Steuerrückzahlungen an das Finanzamt wegen nicht Anerkennung der Vorsteuer zu vermeiden. Rechnungen ggf. zurücksenden!

• Für Barzahlungs-Quittungen gelten die gleichen Anforderungen.

Hallo

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SERVICE & INFOS

Bei falscher Ausstellung ist die Buchführung gefährdet

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Geringwertige Wirtschaftsgüter (GWG) Seit 1. Januar gelten neue Abschreibungsverfahren auch im Taxigewerbe

Raus aus den Kartoffeln, rein in die Kartoffeln. Mit Sicherheit wird sich der Beratungsbedarf durch das „Wachstumsbeschleunigungsgesetz“ erhöhen. Allein bei der Abschreibungsmöglichkeit sogenannter geringwertiger Wirtschaftsgüter (GWG) ist es dem Gesetzgeber gelungen in kurzer Zeit Verwirrung zu stiften.

Durch die Änderungen nach dem Wachstumsbeschleunigungsgesetz gelten ab dem 01.01.2010 bis zu 3 unterschiedliche Verfahren der Abschreibung von geringwertigen Wirtschaftsgütern.

Normalerweise können die Anschaffungskosten von Wirtschaftsgütern nur verteilt auf die Nutzungsdauer steuermindernd geltend gemacht werden. Dies wird als Absetzung für Abnutzung (AfA) oder Abschreibung bezeichnet. Eine Ausnahme gilt für geringwertige Wirtschaftsgüter (so genannte GWG). Als „geringwertige Wirtschaftsgüter“ werden abnutzbare bewegliche Güter des Anlagevermögens bezeichnet, die selbstständig nutzungsfähig sind und deren Anschaffungs- oder Herstellungskosten einen bestimmten Betrag nicht übersteigen. Peripheriegeräte zu einem PC, wie Drucker, externe Festplatten, Monitor usw. sind z.B. nicht selbständig nutzbar, sondern erhöhen den Anschaffungswert des PC. Nach § 6 Abs. 2 EStG galt bis zum 31. Dezember 2007 eine Grenze von 410 Euro (ohne Umsatzsteuer).

Dieser Wert gilt nun wiederum für Anschaffung oder Herstellung ab dem 01.01.2010. Für Wirtschaftgüter (GWG), die in den Jahren 2008 und

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Foto: Creative Commons-Lizenz

SERVICE & INFOS

Von Hartmut Knaack (hartmut.knaack@hallo-taxi.de)

„Geringwertig“ darf nicht falsch verstanden werden

2009 angeschafft wurden, ist hingegen ab einem Wert von mindestens 150 Euro (ohne Umsatzsteuer) der Zugang in einem Sammelposten zu erfassen, der dann über 5 Jahre linear abzuschreiben ist.

Unternehmer haben für Anschaffung und Herstellung von GWG ab dem Jahr 2010 mit einem Wert von mehr als 150 Euro bis 410 Euro (ohne Umsatzsteuer) ein Wahlrecht: Sofortabschreibung im Jahr der Anschaffung oder Herstellung oder Aufnahme in einen Sammelposten, der dann über 5 Jahre linear abzuschreiben ist. Eventueller Vorteil der Einstellung in den Sammelposten ist die Grenze bis 1000 €. Allerdings kann das Wahlrecht zwischen Sofort-

abschreibung und der Aufnahme in den Sammelposten für alle in einem Wirtschaftsjahr angeschafften oder hergestellten Wirtschaftsgüter nur einheitlich ausgeübt werden.

Im Bereich der Überschusseinkünfte (keine Pflicht der Bilanzierung) bleibt es für alle vorgenannten Wirtschaftsjahre bei einem Sofortabzug als Werbungskosten, wenn die Anschaffungs- oder Herstellungskosten 410 Euro (bzw. 487,90 Euro inkl. 19% Umsatzsteuer) nicht übersteigen.

Es ist dem Gesetzgeber mal wieder gelungen aus „Geringfügigkeiten“ eine große Sache zu machen.

Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen sie den Steuerberater oder vielleicht einen Politiker.

Hotline Berlin: 030 2000549-0 Hotline Rhein-Ruhr: 02103 9757-200 Hotline Versandkunden: 030 2000549-300

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Jeder Euro, den Sie nicht ausgeben, ist ein verdienter Euro!

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1-2/2010

Umwelt-Taxi wird in Leipzig Realität

ACHTUNG, SCHERZ: Leipziger Internetmagazin entwickelt Öko-Taxi-Konzept

SERVICE & INFOS

Von Michael Freitag (redaktion@l-iz.de)

Rund 240 Taxen sind es in der Löwentaxi-Genossenschaft, Tag und Nacht unterwegs auf Leipziger Straßen. Auch an den Halteplätzen der Stadt. Überall bollert der Benzin- oder Dieselmotor still vor sich hin. Das soll sich nun ändern. Die Genossenschaft wird 2010 die erste „Grüne Flotte“ in Leipzig – mit Erdgas, Elektrohybriden und eigener Tankstelle.

kein Problem mehr.“ Aufgrund eben dieser in Leipzig unumgänglich gewordenen Umweltzone und des zu erwartenden Kostenanstiegs bei Benzin- und Dieselpreisen geht so nicht nur die ökologische, sondern auch die finanzielle Rechnung bereits mittelfristig für die Unternehmer auf. Vielen Unternehmern machten jedoch die Umstellung und die damit verbundenen Investitionen große Sorgen.

Auf der Jahresversammlung der Löwentaxi-Genossenschaft im Frühjahr 2010 ist es dann soweit. Die Vorstandsvorsitzenden Rolf Kaaden und Uwe Franz werden das neue Konzept zur Umrüstung aller unter der Flagge des Leipziger Löwen fahrenden Fahrzeuge vorstellen. Laut Vorstand sind bereits jetzt die meisten Gespräche mit den Mitgliedern abgeschlossen und durchaus positiv verlaufen: „Anfangs gab es sicherlich Skepsis bei unseren Taxi-Unternehmern, da es gerade in diesen schwierigen Zeiten nicht leicht vermittelbar ist, dass es gerade jetzt darauf ankommt, in Zukunftstechnologie zu investieren. Also haben wir uns mit jedem in den vergangenen Wochen zusammengesetzt und die Einzelheiten bis hin zu Kalkulationsrechnungen durchgespielt.“

Für eine Umrüstung beispielsweise auf Erdgasbetrieb werden pro Taxi bis zu maximal 3.000 Euro fällig.

Macht bei 220 am Ende eine Gesamtsumme von 660.000 Euro. Kein leichter Schritt, aber laut Kaaden ist man hier auf eine große Fachwerkstatt in Leipzig zugegangen und hat einen vernünftigen Weg gefunden: „Wir haben durch den Großauftrag eine Kostenreduzierung um 40 Prozent auf den Gesamtauftrag erzielen können. Somit zahlen wir schlussendlich nur noch 396.000 Euro als Genossenschaft oder jeder Unternehmer pro Taxe nur noch 1.800.“ Auch ist man hierbei wohl bis zur endgültigen Entscheidung im Frühjahr 2010 noch nicht am Ende angelangt, wie Uwe Franz bestätigte: „Durch die Verhandlungen mit dem Mitbewerber 4884 haben wir sehr wahrscheinlich den Weg gefunden, auch diese bei der Umrüstung mit ins Boot zu holen, die ganze Sache also gemeinsam zu beginnen.“

Eine Erkenntnis setzte sich dabei schnell durch. „Nach der Umrüstung fahren die Taxen mit Erdgas etwa zum halben Preis beim Kraftstoff, die Steuern sinken, der Verschleiß der Motoren ist nicht annähernd so hoch wie bei Dieselbetrieb …“ und die Einfahrt in die Umweltzone ist dann laut Uwe Franz „... überhaupt

Was der Geschäftsführer der zweiten großen Leipziger Taxigesellschaft, Hans-Jürgen Zetsche auf Nachfrage der L-IZ.de bestätigte: „Durch eine weitere Bündelung der Auftragslage bei der Umrüstung sind wir nach ersten Gesprächen in der Lage, die Einzelumrüstung um bis zu 50, vielleicht sogar noch mehr Prozente im

14 • Hallo TAXI

Sinne einer ökologischen und finanziell sinnvollen Zukunft im Leipziger Transportgewerbe zu drücken.

Darüber hinaus ist natürlich eine kostengünstige Betreuung durch die Fachwerkstatt für die ersten Kinderkrankheiten geplant“. Für die etwa

besonders innovativen Unternehmer beider Gesellschaften, welche baldmöglichst auf Elektromotoren umstellen wollen, wird derzeit noch gemeinsam nach Lösungen mit führenden Automobilherstellern im Inund Ausland gesucht. Toyota und Honda haben hier derzeit noch die Nase vorn, doch bei Mercedes, VW und BMW hat die Anfrage der Leipziger Taxifahrer bereits für große Aufmerksamkeit und erste ernsthafte Angebotsüberlegungen gesorgt.

Insbesondere die eigene Errichtung einer Tankstelle für Erdgas und Elektromotoren am Stammsitz der Löwentaxi-Genossenschaft in der Lessingstraße hat wohl die letzten Skeptiker unter den „Rittern der Asphaltpisten“ von der Initiative beider Gesellschaften überzeugt.

Vorstandsvorsitzender Rolf Kaaden dazu: „Hier hat noch bis zu Nachwendezeiten eine uralte Tankstelle aus Vorkriegszeiten gestanden, welche wir in den 90ern abreißen und dabei das ganze Gelände bis in den Untergrund reinigen mussten. Viele Kollegen kennen die Stelle also noch allzu gut, auch deshalb kam für uns

natürlich kein anderer Ort für unsere neue Tankstelle in Frage.“ Die Einrichtung und Bewirtschaftung sei bereits mit den Leipziger Stadtwerken und der Verbundnetz Gas AG vereinbart. Ab etwa September 2010 finden also die Taxler der Genossenschaft neben der bereits bestehenden genossenschaftseigenen TÜV-Werkstatt auch eine Stelle zum Auftanken, Treffen und gemeinsamen Mahlzeiten. Denn der neue Name ist ebenfalls bereits gefunden:

Löwentanke – nicht zuletzt eben wegen des bereits seit 2 Jahren existierenden gleichnamigen Imbisses im Stammsitz der Genossenschaft.

den Rohstoffen, neben dem deutlich reduzierten Schadstoffausstoß der Fahrzeuge, auf mindestens 50 Jahre gut gerüstet.“

Auch bei der 4884 ist man im Leipziger Westen auf der Suche rund um den Lindenauer Markt nach der Einrichtung einer solchen neuartigen Tankgelegenheit. Hans-Jörg Zetsche dazu gegenüber L-IZ.de: „Wir sind uns bewusst, dass dieser Schritt, neben der finanziellen Verbesserung der Situation im Taxigewerbe auch regionale Nachhaltigkeit und eine ökologische und energetisch vertretbare Zukunft unserer Kinder eine bedeutende Rolle spielen. Gemeinsam leisten die beiden größten Taxizentralen allein in der Stadt Leipzig etwa eine Million Fahrten pro Jahr.

Die Rechnung lautet doch wie folgt: Bei einer durchschnittlichen Strecke von nur 5 Kilometern pro Tour in Leipzig, einem Dieselpreis von rund 1,10 pro Liter und einem Verbrauch von 10 Litern im Stadtverkehr, bedeutet der Umstieg auf Gas eine Halbierung dieses Teils der Betriebskosten bei den Taxen. In nur einem Jahr fallen so in beiden Gesellschaften statt 550.000 Euro für Dieselkraftstoff nur noch 250.000 Euro für die Alternative an.

Durch die Selbstbetankung an den Ausgabestellen können wir sogar finanzielle Rückflüsse in die Gesellschaften organisieren. Auf diesem Wege haben wir unsere Investitionen schon nach 2, mit etwas Glück 1,5 Jahren wieder drin. Durch den Bezug des Stroms und des Erdgases von lokalen Anbietern stärken wir darüber hinaus im Gegensatz zu Diesel- oder Benzinkraftstoffen auch die regionale Wirtschaft nachhaltig und sind für die Zeiten der Preissteigerungen bei knapper werden-

Bereits die bis heute bekannten Grundvereinbarungen der beiden Taxigesellschaften im Rahmen der Aktion „Grüne Flotte“ haben im Sächsischen Ministerium für Wirtschaft zur Überlegung einer finanziellen Unterstützung geführt. In Kooperation mit dem sächsischen Umweltministerium denkt man hier lautstark über eine Landesbezuschussung in Millionenhöhe für die beiden Tankstellenerrichtungen nach. Sachsens Wirtschaftsminister Sven Morlok (FDP) erklärte dazu unter Beifall aller Fraktionen bereits am 17. Dezember 2009 im Landtag: „Wenn dieses gute Beispiel Schule macht, werden wir von uns aus als erstes auf die Chemnitzer und Dresdner Taxiverbände zutreten, um in Sachsen ein Signal für innovativen Umbau hin zum Individualverkehr der Zukunft zu setzen. Normale Tankstellenbetreiber würden in dieses Konzept ebenfalls mit eingeschlossen, um ihnen die Einrichtung von E- und ErdgasAusgabestellen zu erleichtern. In weiteren Städten Sachsens könnte dieser Weg nach einer Modellphase von einem Jahr ebenfalls begonnen werden.“ Keine schlechte Idee – längst wird zum Beispiel in Dresden das Thema „Umweltzone“ nicht mehr nur hinter vorgehaltener Hand diskutiert.

Und Taxifahren ohne schlechtes Gewissen wäre auch mal wieder drin, ohne dass der Wagen bollert. In Leipzig ist man jedenfalls jetzt auf dem Weg dahin.

Dieser Artikel war Teil der L-IZWeihnachtsserie „Gute Nachrichten“, in der Autoren der Leipziger Internet Zeitung darüber schreiben, was geschehen könnte, wenn ein klein wenig mehr Vernunft regieren würde und die Menschen ein klein wenig mehr Sinn für die Einmaligkeit des Lebens auf diesem blauen Planeten hätten. Wunschgeschichten, die aber nicht wirklich weit weg sind von dem, was möglich ist.

Hallo

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SERVICE & INFOS

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Sicherheit ist „Einstellungssache“

Bei der Personalauswahl sollten Charaktereigenschaften berücksichtigt werden

SERVICE & INFOS

Von Dana Berghäuser (dana.berghaeuser@hallo-taxi.de)

Immer noch gibt es viel zu viele Unfälle, in die Taxifahrer verwickelt sind. Jeder Taxiunternehmer wünscht sich natürlich, dass seine Fahrzeuge möglichst sicher unterwegs sind. Doch welchen Anforderungen ist jemand genau ausgesetzt, dessen Beruf das Fahren ist? Und wie kann sichergestellt werden, dass die eigenen Angestellten diesen speziellen Anforderungen genügen?

Der folgende Artikel beschäftigt sich mit diesen Fragen aus Sicht der Verkehrspsychologie – und geht ausführlich darauf ein, welche Folgen die wissenschaftlichen Erkenntnisse für den Taxiunternehmer haben.

Warum Fahrerfahrung so wichtig ist Verkehrsteilnehmer können sich nicht nicht verhalten. Mitten im Verkehr, am Steuer eines fahrendes Autos, bleibt aber kaum Zeit zum Nachdenken über Entscheidungen.

Ohne Pause müssen Informationen aus der Umwelt aufgenommen, verarbeitet und in passende Fahrhandlungen umgewandelt werden.

Die Ampel schaltet auf Gelb, der Hintermann drängelt, der Fahrgast fragt nach einer Sehenswürdigkeit, irgend jemand hupt und die Kinder am Straßenrand sehen nicht so aus, als würden sie unbedingt dort bleiben – manchmal ist es schwer, im Chaos den Überblick zu bewahren.

Jeder weiß, dass Fahrerfahrung dabei enorm hilfreich ist. Sie ist so entscheidend, weil beim erfahrenen Fahrer viele Verhaltensweisen als unmittelbare Antwort auf eingehende Informationen gezeigt werden. Dabei handelt es sich um automatisierte Reaktionen,

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denen ein hohes Ausmaß an Übung vorausgegangen ist.

Verhaltensweisen hingegen, die nicht automatisch ablaufen, erfordern ein bewusstes Nachdenken. Das läuft dann folgendermaßen ab: Wenn eine Information aus der Umwelt aufgenommen wird, muss sie erst einmal durch eine Reihe von Schritten mit Beteiligung des Gedächtnisses verarbeitet werden, bevor schließlich eine angemessene Verhaltensweise ausgewählt, geplant und letztendlich zur Ausführung gebracht werden kann. Genauer: Der Fahrer muss sich bemühen, die Signale einer Situation zu verstehen, überlegen, was zu tun ist – und sich dabei an Regeln erinnern, die er beispielsweise in der Fahrschule gelernt hat. Kein Wunder also, dass Fahranfänger oft so angestrengt gucken.

Desto weniger Routine verfügbar ist, desto mehr Zeit braucht situationsangepasstes Verhalten. Das Fahrverhalten ist bei Fahrneulingen außerdem stärker fehleranfällig, weil anstatt einer automatisierten Antwort zahlreiche Prozesse beteiligt sind, die jeweils fehlerhafte Ergebnisse liefern können.

Kurz gesagt: der langjährige Fahrer hat kürzere Reaktionszeiten und macht weniger Fehler beim Fahren.

Das senkt die Unfallgefahr.

Fahrerfahrung ist für die Verkehrssicherheit elementar!

Dabei gibt es drei Arten von Fertigkeiten, bezüglich derer es sich besonders lohnt, automatisierte Handlungsroutinen aufzubauen, weil sie besonders wichtig für sicheres Fahren sind.

Dabei handelt es sich um 1.Psychomotorische Fähigkeiten wie Spurhalten und Geschwindigkeitsanpassung

2.Wahrnehmungsfertigkeiten wie visuelle Überwachungsstrategien und Strategien der Gefahrenerkennung, häufig auch als „vorausschauendes Fahren“ bezeichnet 3.Kognitive Fertigkeiten, besonders Risikoeinschätzung und schnelles Entscheiden.

Der Taxifahrer als Multitasker Normalerweise haben Verkehrsteilnehmer viele Aufgaben gleichzeitig zu bewältigen. Ihre Hauptaufgaben sind das Steuern des Fahrzeugs, das Reagieren auf Fahrereignisse wie z.B. mangelndes Spurhalten aufgrund von Aquaplaning, das gleichzeitig zu erfolgende Überwachen des Verkehrs und das angemessene Reagieren auf Verkehrsereignisse wie das Bremsen und Ausscheren des unmittelbar vorausfahrenden Fahrzeugs.

Dazu kommen Nebenaufgaben wie das Suchen und Finden des richtigen Weges oder das Einstellen des gewünschten Radiosenders. Taxifahrer müssen oft noch mehr dieser Nebenaufgaben bewältigen als der durchschnittliche Fahrer: Der Funk muss beachtet und beantwortet werden, ebenso wie meist auch dem Fahrgast Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Jede dieser Aufgaben erfordert Aufmerksamkeit und Ressourcen und belastet das Arbeitsgedächtnis, dessen Kapazität begrenzt ist. Die Folge: Die Kapazität reicht mitunter nicht aus, alle Aufgaben gleichzeitig zu bewältigen, so dass die Leistung deutlich sinken kann - der Fahrer ist kognitiv überfordert. Wäre es dazu in der Lage, würde das Gehirn nun eine Warnlampe blinken lassen: „Achtung, du mutest mir gerade zu viel zu!“. Diese Überforderung muss dem Fahrer selbst gar nicht unbedingt bewusst sein. Er ist sich sicher,

Foto: VDK

SERVICE & INFOS

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er hat alles im Griff, doch die Gefahr von Fehlreaktionen und Unfällen steigt enorm.

Die einfachste Lösung um Überforderung gar nicht erst aufkommen zu lassen, ist die Anzahl gleichzeitig zu bewältigender Aufgaben zu reduzieren. Das ist vor allem bei den Nebenaufgaben möglich. Die meisten Fahrer kennen das: In einer fremden Stadt werden die Gespräche mit dem Beifahrer eingestellt und das Radio ausgeschaltet, um sich auf die komplexer gewordene Fahrsituation besser konzentrieren zu können.

Gerade für Taxifahrer, die so besonders viele Nebenaufgaben zu bewältigen haben, ist es wichtig, dass sie Überforderung rechtzeitig bemerken und entgegensteuern. Gleichzeitig gilt auch hier, desto mehr Fahrerfahrung, desto automatisierter und sicherer können die Hauptaufgaben Fahren und auf den Verkehr Achten bewältigt werden. Somit bleibt mehr Kapazität für die spannende Unterhaltung mit dem Fahrgast oder das Wechseln des Radiosenders, falls ein Song von Modern Talking kommt.

Der Beruf des Taxifahrers erfordert allerhöchste Aufmerksamkeit

Besonders unfallgefährdete Fahrer Da das Taxifahren ein Beruf mit einer der höchsten Wahrscheinlichkeiten ist, Opfer eines Verbrechens zu werden, konzentrierten sich vorherige Untersuchungen zur Sicherheit der Fahrer mehr auf die Gefahren durch Kriminelle und weniger auf Gefahren durch ungenügende Verkehrssicherheit. Mit einer neuen psychologischen Untersuchung wurde der Fokus erstmalig auf das sichere Fahren gelegt. Wissenschaftler befragten wartende Fahrer am Taxistand, um herauszufinden, welche Punkte entscheidend für die Verkehrssicherheit sind.

Es zeigte sich, wenig überraschend: Desto risikobereiter der Fahrer, desto eher zeigt er gefährliches Verkehrsverhalten wie Fahren über eine rote Ampel oder illegale U-Turns.

Risikobereite Taxifahrer fuhren auch eher weiter, wenn sie bereits müde waren – obwohl sie um die erhöhte Unfallgefahr wussten. Gleichzeitig litten risikobereitere Fahrer

aber auch vermehrt an körperlichen Stresssymptomen wie Kopfschmerz, Rückenschmerz, Schlafstörungen oder Erschöpfung. Das riskante Fahren gefährdete also nicht nur ihre Umgebung und warf ein schlechtes Licht auf ihren Berufsstand, sondern der vermutlich dadurch ausgelöste Stress bescherte ihnen selbst eine schlechtere Gesundheit - und ein häufig kranker Taxifahrer ist sicher nicht die beste Wahl, wenn man neu einstellt.

Ein weiterer wichtiger Einfluss auf die Verkehrssicherheit von Taxifahrern ist deren Neigung zu Aggressionen. Stärkere und häufigere Aggressionen führten zu schlechtem emotionalen Wohlbefinden und häufigerem gefährlichen Verhalten.

Auch begegnen aggressive Fahrer mehr gewalttätigen Angriffen durch Fahrgäste. Dabei zeigte sich, dass sowohl die emotionale als auch die körperliche Gesundheit unter Gefahren wie verbalen und körperlichen Angriffe oder Raubüberfällen litten.

Wiederum gilt also: Ein aggressiver Taxifahrer ist ein eher ungesunder Hallo

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18 â&#x20AC;¢ Hallo TAXI

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Der Taxikalender „Mission TAXI Impossible“ der Schloz Wöllenstein GmbH & Co. KG zeigt teilweise Fahrzeuge, die so nie als Taxi Hallo verkauft wurden. Mit freundlicher Unterstützung der Schloz Wöllenstein GmbH & Co. KG, Autorisierter Mercedes-Benz Verkauf und Service, Blankenburgstr. 116, 09114 Chemnitz, Telefon: +49 (0) 0371 / 3355 - 233, Telefax: +49 (0) 0371 / 3355 - 101, E-Mail: Sven.Zohlen@ swmb.de, Internet: http://www.swmb.de

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SERVICE & INFOS

Angestellter. Wie man die richtigen Taxifahrer herauspickt, können Sie im Abschnitt „Die richtigen Fahrer einstellen“ nachlesen.

Zuletzt hatte jedoch auch die Einstellung des Chefs zu Sicherheitsund Gesundheitsthemen Einfluss auf das emotionale Wohlbefinden und auf gefährliches Verhalten der Taxifahrer.

Das zeigt: Das Sicherheitsklima eines Taxiunternehmens ist ebenso wichtig wie die Persönlichkeit der Angestellten. Dieses Ergebnis sollte Unternehmer ermutigen, ein positives Sicherheitsklima zu schaffen – dazu im nächsten Abschnitt mehr.

Schritt für Schritt zu mehr Sicherheit im Unternehmen Die Organisation des Taxiunternehmens bildet die Rahmenbedingungen für das berufsbedingte Verkehrsverhalten der Taxifahrer. Natürlich ist jeder Fahrer vor allem selbst Herr über seinen Fahrstil, aber das richtige Sicherheitsklima im Unternehmen kann sicheres Fahrverhalten fördern.

Um die Sicherheit des Fahrens zu erhöhen, gilt es folgende Punkte zu beachten: 1.Zeitdruck ist der wichtigste Faktor für Geschwindigkeitsübertretungen auf beruflichen Fahrten. Er sollte also von Unternehmensseite möglichst gering gehalten werden.

2.Die Gestaltung der Arbeitsmittel: An die unternehmensseitig eingesetzten Fahrzeuge sind die selben gesundheitlichen und sicherheitlichen Anforderungen zu stellen wie an Werkzeuge an stationären Arbeitsplätzen, da Verkehrssicherheit Arbeitssicherheit bedeutet, wenn das Fahrzeug und die Straße der Arbeitsplatz sind.

3.Globalere Entwicklungen: Die Arbeit der Taxifahrer wird erschwert durch steigende Verkehrsleistungen und den Anstieg des Straßenverkehrs, der untern anderem durch das Zusammenwachsen der EU und damit einhergehende Liberalisierungsund Deregulierungseffekte bedingt ist. Es ist ein weiteres Wachstum des Personennahverkehrs zu erwarten,

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Alkohol am Steuer eines Taxis ist etwas anderes als auf dem Dach

das heißt die Anforderungen und der Leistungsdruck auf die einzelnen Fahrer werden auch in Zukunft wachsen.

4.Wenn Einstellung und Verhalten der Fahrer hin zu mehr Verkehrssicherheit verändert werden sollen, helfen damit konforme Normen und Regeln in der Unternehmensstruktur den Mitarbeitern zu erkennen, was das Unternehmen favorisiert 5.Neben der Transport- und Mobilitätsfunktion wird Fahrzeugen oft eine emotionale Funktion zugesprochen. Diese beeinflusst das Verkehrsverhalten, z.B. kann der Gurt als Keil zwischen Fahrer und Fahrzeug empfunden werden, der die Verschmelzung der beiden aufhebt. Hinzu kommen negative Effekte hinsichtlich der Arbeitszufriedenheit, wenn sich Fahrer nicht mit ihrem dienstlichen Fahrzeug und dessen Ausstattung identifizieren können.

Die richtigen Fahrer einstellen Das Sicherheitsklima des Unternehmens ist gut – wie kommt man nun aber an die passenden Taxifahrer? Es wäre sinnvoll, bereits beim Einstellungsverfahren jene Fahrer herauszufiltern, die den Verkehrsanforderungen gewachsen sind und die ein

vernünftiges Sicherheitsverhalten an den Tag legen. Sofern es eine gibt, kann das erforderliche Verhalten im Straßenverkehr bereits explizit in die Stellenausschreibung aufgenommen werden.

Bei Erwerb und Verlängerung der Fahrerlaubnis durchlaufen Taxifahrer bekanntermaßen eine festgelegte medizinische Untersuchung, die vor allem zentral-nervöse Aufmerksamkeits- und Wahrnehmungsprozesse misst sowie eine Sucht beziehungsweise Neigung zum Substanzmissbrauch ausschließt.

Doch der einstellende Unternehmer kann selbst auf weitere Punkte achten, in dem er im Personalauswahlverfahren Aspekte der Verkehrssicherheit als Auswahlkriterien verwendet.

Von oben wissen wir, dass möglichst große Fahrerfahrung ein entscheidender Punkt ist. Diese lässt sich recht einfach erfragen. Die Neigung zu Aggressionen und Risikobereitschaft kann mit etwas Geschick ebenfalls erfragt oder bei einer Fahrprobe beobachtet werden. Dazu unten mehr.

Auch die körperliche Fitness ist wichtig, weil z.B. hohe Schwingungsbelastungen beim Fahren die Leistung und Gesundheit der Fah-

rer beeinträchtigen können. Hinzu kommen körperlich anstrengende Be- und Entladetätigkeiten und die hohe Belastungskonstanz beim Sitzen. Das Ausmaß der körperlichen Fitness hat außerdem Einfluss auf die Anzahl der beruflichen Verkehrsunfälle, erlebten Stress, physische und psychische Gesundheit sowie die Arbeitszufriedenheit.

Die Motivation zu sicherem Fahren ist ein interessanter Punkt, da die Führungskräfte auf das Verkehrsverhalten nur begrenzten Einfluss haben – während der Fahrten ist kein direkter Zugriff auf die Mitarbeiter vorhanden. Daher ist die eigene Motivation des Fahrers, sich an die Verkehrsregeln zu halten und umsichtig zu fahren, ganz besonders entscheidend.

Aberglauben, so seltsam es klingt, sollten die Mitarbeiter lieber keinen haben. Untersuchungen zeigten, dass größerer Aberglauben die häufigere Verwicklung in Unfälle zur Folge hat, da die Fahrer das Gefühl haben, weniger Einfluss auf ihre eigene Sicherheit zu besitzen.

Die einfachste Methode der Überprüfung dieser Kriterien ist die Kontrolle entsprechender Nachweise sowie Fragen zur Überprüfung verkehrssicherheitlicher Einstellungen und Verhaltensweisen in Auswahlinterviews. Dazu gibt es auch standardisierte verkehrsspezifische Fragebögen. Aufwändiger und kos-

tenintensiver, jedoch mit genaueren Ergebnissen, sind Simulationstrainings und fahrpraktische Übungen.

Besonders eignen sich auch Fahrproben, die das Verhalten in Extremoder Risikosituationen erfassen.

Hierbei ist es wichtig, die Fahrprobe ausreichend lang zu halten, um bewusste Verdeckungstendenzen von schlechtem Verhalten auszuschließen. Täuscht jemand sicheres Fahren nur vor, kann er dies nämlich nur bis maximal 30 Minuten durchhalten.

All diese genannten Verfahren zielen darauf ab, riskante Fahrer herauszufiltern. Es bietet sich aber auch die umgekehrte Methode an: Besonders sichere Fahrer werden ausgewählt, beispielsweise anhand der Dauer der Unfallfreiheit oder der Zahl der Sicherheitsstrainings.

Personalentwicklungsmaßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit Im Taxigewerbe sind Personalentwicklungsmaßnahmen bisher eher die Ausnahme als die Regel. Das beruht zum Teil darauf, dass Karriereentwicklung aufgrund der flachen Hierachiestruktur nur bedingt möglich ist. Außerdem gibt es aufgrund langer Arbeitszeiten und enger Terminpläne selten Freiräume für berufliche Weiterbildung.

Das ist schade, denn Weiterbildungsmaßnahmen sind erwiesenermaßen

wirkungsvoll für die Verbesserung der Verkehrssicherheit. Mittlerweile existieren standardisierte Angebote speziell für Fahrpersonal, in denen Mitarbeiter mit Hilfe eines Computerbasierten Trainings (CBT) Wissen erlernen und anwenden können. Ein Beispiel: Das Medienpaket Stressprävention, entwickelt unter Anderem von der BG Verkehr. Das Ziel dieses Medienpakets ist 1. Die Vorhersehbarkeit kritischer Fahrsituationen zu trainieren 2. Die Beeinflussbarkeit und Kontrollierbarkeit kritischer Verkehrssituationen zu erleben 3. Koordination und Übersicht zu erlernen und zu üben.

Bei Taxifahrern ist außerdem die Förderung von Kompetenzen in Fahrnebentätigkeiten denkbar, wie soziale Fähigkeiten für das freundliche Gespräch mit dem Fahrgast.

Ist eine Weiterbildungsmaßnahme in Ihrem Unternehmen geplant, sollte vor der konkreten Durchführung ermittelt werden, welche Maßnahmen besonders gut zu den eigenen Mitarbeitern passen: Das sorgt für niedrigere Kosten und bessere Akzeptanz durch die Angestellten.

Viel Erfolg bei der Erhöhung der Verkehrssicherheit in Ihrem Unternehmen!

Hallo

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SERVICE & INFOS

1-2/2010

1-2/2010

Sensationen im Taxijahr 2010

Alle großen Taxi-Hersteller stellen in diesem Jahr Neuigkeiten vor Das Jahr 1 nach der Krise - vieles deutet darauf hin, dass 2010 ein erfolgreiches sein wird für das Taxigewerbe. Die Prognosen könnten kaum besser aussehen, und langsam realisieren auch die Kunden, dass sich auch in Zeiten von Videokonferenzen nicht alles vom Büro aus erledigen lässt - und fahren wieder Taxi. Dass uns und unseren Kunden in diesem Jahr einige ganz besondere Taxis ins Haus stehen, macht ein Blick auf die Ankündigungen der Hersteller deutlich.

Opel

Mit dem Meriva leutet Opel ein neues Zeitalter an Taxiständen ein: Der Chauffeur öffnet die Türen der Fahrgäste gegenläufig und steigt ein durch seine „herkömmliche“ Tür.

Darüber hinaus stehen im neuen Meriva dank des neuartigen Mittelkonsolen-Konzepts FlexRail mit verschieb- und austauschbaren Modulen zahlreiche flexible Stau- und Ablagemöglich­keiten zur Verfügung.

Etwas länger muss der Taxler auf den Ampera warten. Dieses mit einem „Range-Extender“ ausgestattete Elektromobil hat eine Reichweite von mehreren hundert Kilometern und kommt als Schwestermodell Chevrolet Volt noch dieses Jahr in den USA auf den Markt. Der Ampera folgt womöglich schon Ende 2010, wahrscheinlich aber 2011.

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Fotos: Opel

MOTOR & TECHNIK

Es wäre ein herber Verlust für das Taxigewerbe gewesen, hätte Opel das Jahr 2009 nicht überlebt. Heuer scheinen die Rüsselsheimer munterer den je und scheuen sich nicht, gleich zwei Taxi-Sensationen vorzustellen.

Oben der neue Opel Ampera, unten der Meriva mit gegenläufig öffnenden Türen

Ab Sommer soll die neue R-Klasse lieferbar sein

Mercedes-Benz

Euro kostet und somit deutlich teurer ist als das T-Modell der E-Klasse.

Die R-Klasse könnte einem ein bisschen leid tun. Sie ist das vielleicht beste Taxi aus dem Hause MercedesBenz und bietet viel Platz im Inneren bei überschaubaren, äußeren Ausmaßen. Doch im Taxigewerbe konnte sich die R-Klasse nie gegen B- und E-Klasse durchsetzen.Dieses Jahr versucht nun die modellgepflegte R-Klasse ihr Glück. Sie wirkt deutlich moderner und schnittiger, wird gleichzeitig aber noch geräumiger und sparsamer. Ein Taxifestpreis wird es unseren Informationen nach aber auch für die nächste R-Klasse nicht geben.

Vielleicht ist dies aber nicht kaufentscheident. Denn: Die aktuelle R-Klasse ist mit vergleichbarer (aber nicht identischer) Motorisierung 2.100 Euro günstiger als das T-Modell der E-Klasse (exkl. Mehrwertsteuer).

So kostet ein R 300 CDI BlueEFFICIENCY 41.700 Euro, ein E 300 CDI BlueEFFICIENCY 43.800. Das TaxiPaket mit deutlichem Preisnachlass ist hierbei zwar nicht berücksichtigt, ein vergleichbares Angebot für die RKlasse aber durchaus denkbar. Nicht unerwähnt bleiben sollte allerdings die Tatsache, dass eine R-Klasse mit langem Radstand und sieben vollwertigen Sitzen wiederum 45.400

Die neue R-Klasse soll bereits im Sommer 2010 ausgeliefert werden.

Ob auch der neue „Taxi-Diesel“ in der R-Klasse verbaut wird, ist noch unklar, wäre aber eine kleine Sensation. Bisher sind nämlich nur 6-Zylinder-Diesel lieferbar.

Ende 2010 kommt möglicherweise auch der bekannte 4-Zylinder OM651 in die S-Klasse (S 300 CDI BE) und wird dort 224 PS leisten und die CO2-ärmste Oberklassenlimousine darstellen. Zum Jahreswechsel 2010/2011 ist außerdem ein umfangreiches Update des V6-CDI geplant.

Der dann intern bezeichnete OM642 LS soll 252 PS leisten und auch beim Drehmoment deutlich zulegen.

Anlässlich des „Informal EU Competitiveness Council, San Sebastián” im Februar präsentierte MercedesBenz den Prototyp eines batteriebetriebenen Transportes auf Basis des Mercedes-Benz Vito.

Auf Basis des Mercedes-Benz Vito markiert das Versuchsfahrzeug den Einstieg in die Ära der lokal emissionsfreien Mobilität im Transporterbereich. Der Vito ist weltweit der erste Transporter, der bereits ab Werk mit dieser Technologie gefer-

tigt werden wird.

Im Laufe des Jahres 2010 werden über 100 Mercedes-Benz Vito an zwanzig Kunden übergeben werden. Dies sind in erster Linie Flottenbetreiber und öffentliche Institu­tionen, die ihre Transporte in umweltsensiblen Zonen leise, emissionsfrei und ohne CO2 - Ausstoß durchführen wollen. Dabei stehen Einsätze mit einem Kurzstreckenprofil und vielen Stopps im Innenstadtbereich im Vordergrund. Weitere 2000 Fahrzeuge sind im nächsten Schritt geplant.

Das Antriebskonzept ist rein für den elektrischen Betrieb konzipiert und verzichtet auf den für Verbrennungsmotoren ausgelegten Antriebsstrang.

Eine Batterie mit der leistungsfähigen Lithium-Ionen-Technologie liefert die Energie für den Vito. Mit einer Arbeitsspannung von 400 Volt, einem Strom von 16 Ampere und einer nutzbaren Kapazität von 32 kWh beträgt die Reichweite des Vito durchschnittlich 130 km, liegt bei entsprechender Fahrweise aber auch deutlich darüber. Der Elektromotor liefert in der Spitze eine Leistung von 90 kW. Die Fahrleistungen sind auf die Bedürfnisse der Kunden ausgerichtet: die elektrisch begrenzte Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h ist für die Transportaufgaben sowohl in der Stadt, als auch im stadtnahen Bereich ausgelegt.

Hallo

TAXI • 23

MOTOR & TECHNIK

Foto: Reichel CarDesign

1-2/2010

1-2/2010

Citroen Ein Überraschungserfolg könnte Citroen mit dem C-Zero einfahren. Denn der 4-Türer wird (neben dem fast baugleichen Peugeot Ion und Mitsubishi i-Miev) das erste in Großserie gefertigte Elektroauto auf Europäischen Straßen.

Der C-Zero ist für die Mobilität in der Stadt in fast völliger Stille entwickelt worden: kompakte Maße, Schnelllademöglichkeit und genug Reichweite für den Kurzstreckenverkehr. Der C-Zero ist ein reines Elektrofahrzeug, das von einem Synchronmotor mit einer Nennleistung von 47 kW (64 PS) angetrieben wird, die von 3.000 bis 6.000 Umdrehungen pro Minute anliegt. Das maxi-

MOTOR & TECHNIK 24 • Hallo TAXI

male Drehmoment von 180 Nm ist bei Drehzahlen von Null bis 2.000 Umdrehungen/Minute abrufbar.

Der Motor treibt über ein Getriebe mit starrer Übersetzung (ohne Gangschaltung) die Hinterräder an.

Die Energie für den Motor kommt aus einem Batteriesatz von Lithium-Ionen-Zellen der neuesten Generation, der in der Fahrzeugmitte untergebracht ist. Er besteht aus 88 Zellen mit einer Kapazität von je 50 Ah (Gesamtkapazität 16 kWh), die Betriebsspannung beträgt 330 V. Die Lithium-Ionen-Technik erlaubt ein geringeres Batteriegewicht als konventionelle Akkus mit gleicher Kapazität erfordern würden. Sie ist auch unempfindlich gegen teilweise Entladung und Ladung, die bei anderen Akkutypen die Lebensdauer verringert.

Die Batterien des C-Zero aufzuladen ist einfach: das mitgeführte Ladekabel muss nur an das normale 220 V-Stromnetz angeschlossen werden.

Eine vollständige Aufladung dauert 6 Stunden. Bei Anschluss an eine Ladestation mit 400 V/125 A (50 kW) können in einer Schnell-Ladung 80% der Batteriekapazität in nur 30 Minuten wieder aufgefüllt werden.

Sicherlich wird der C-Zero für einige Anwendungsgebiete im Taxigewerbe zu klein sein. Er demonstiert aber eindrucksvoll das technisch Machbare und weckt Hoffnungen, bald schon rein elektrisch unterwegs sein zu können. Bis sich Elektromobilität im Taxigewerbe und in anderen Bereichen aber in nennenswerten Größenordnungen durchgesetzt hat, wird es wohl noch viele, viele Monde dauern.

1-2/2010

Volkswagen Die Wolfsburger präsentieren im Laufe des Jahres gleich vier überarbeitete Taxi-Bestseller bzw. Mietwagen. Den Anfang macht der Sharan, der in Genf Anfang März vorgestellt wird. Die inzwischen 15 (!) Jahre alte Großraumlimousine wurde vollständig neu entwickelt und kommt noch in der ersten Jahreshälfte mit Schiebetüren auf den Markt. Ab Sommer soll der Dauerbrenner außerdem mit Direktschaltgetriebe angeboten werden. Noch unklar ist, ob das auf dem Passat basierende Taxi als ErdgasVariante lieferbar sein wird. Da der 1,4-Liter-TSI (Benzin) als Basismotorisierung angeboten werden wird, darf man aber fest davon ausgehen, dass es die EcoFuel-Version geben wird. Die gleiche Maschine werkelt eben auch im Erdgas-Passat.

Foto: Reichel CarDesign

Einer Modellpflege wird auch der Phaeton unterzogen. Ersten Informationen nach dürften sich die Änderungen hier aber im Rahmen halten.

Volkwagens Top-Modell war die erste Luxus-Limousine, die den strengen Euro-5-Standard erfüllte.

MOTOR & TECHNIK

Bald darauf, so ertönt es aus der Gerüchteküche, bietet Volkswagen den überarbeiteten Touran an. Am Sensationserfolg der Niedersachsen wurde zwar nur etwas „gefaceliftet“, er dürfte seinen Siegeszug aber fortsetzen. Nie zuvor hat ein Fahrzeug gleich nach Markteinführung so viele Kunden im Taxigewerbe gefunden wie der „kleine Sharan“.

Ob es sich beim kommenden Passat um eine Modellpflege der aktuellen Baureihe (B6) handelt oder um eine ganz neue Modellreihe (B7?), scheint auch den Propheten der Automobilbranche zur Zeit nicht ganz klar zu sein. Für „B7“ wäre es eigentlich zu früh, schließlich wird der aktuelle Passat erst 5 Jahre alt.

Doch auch wenn vieles für eine Modellpflege spricht, hat VW ersten Informationen nach viel investiert in eine moderne Motorenpalette. Im Gespräch sind ein 122-PS-Benziner (TSI) und zwei Common-Rail-Diesel mit 1,6 und 2 Litern.

Oben: Der neue Sharan; Mitte: So könnte der neue Touran aussehen Unten: Eines der bliebtesten Taxis überhaupt, der Passat, kommt 2010 ganz neu

Hallo

TAXI • 25

1-2/2010

Ich habe Rücken Experten die Lösung

Studenten der Hochschule für Gestaltung Offenbach stellen ihre Konzepte vor Von Prof. Georg-Christof Bertsch (bertsch@hfg-offenbach.de)

Prof. Bertsch lehrt interkulturelle Designprojekte an der HfG Offenbach sowie als visiting professor an der Bezalel Academy of Art & Design, Jerusalem sowie der Istanbul Teknik Üniversitesi, Istanbul.

Prof. Petra Kellner, mehrjährige Tätigkeit als Designerin in Brasilien.

Seit 1991 Professorin an der HfG Offenbach / FB Produktgestaltung.

Schwerpunkt Kooperationen, interkulturelle Designprojekte.

TAXIVISION 26 • Hallo TAXI

10, 12, 14 Stunden am Tag im Auto.

Oft nach der Schicht noch lange Heimfahrten – das geht so richtig auf den Rücken. Und es ist eine spannende Aufgabe für gutes Design! Ein wichtiges Arbeitsgebiet in der Produktgestaltung ist die so genannte Ergonomie. Und die beschäftigt sich u.a. mit dem Rücken; und den Rückenschmerzen! Zentrales Ziel der Ergonomie ist es optimale Lösungen für die Arbeit des Menschen zu finden. Vor allem geht es dabei um die menschengerechte Gestaltung des Arbeitsraumes. Und noch genauer: Es geht um die Verbesserung der Mensch-Maschine-Schnittstelle.

Nun ist ja wohl klar, dass die wichtigste Mensch-Maschine-Schnittstelle für den Taxifahrer der Sitz ist.

Danach kommen Hebel, Pedale und das Armaturenbrett.

Die Studentinnen der HfG Offenbach Lisa Kelso und Ayla Ertürk haben sich genau damit beschäftigt und zwar während eines Studienaufenthalts an der Partner-Designhochschule in Rio de Janeiro. Für einen Teilschritt des Projektes wurde die Daimler Forschung und Vorentwicklung in Sindelfingen als Beratungspartner gewonnen. Lisa Kelso sagt: „Tropisches Klima, eiskalte Klimaanlagen, schlechte Sitze, holprige Straßen. Der blanke Horror für die Taxifahrer – aber ein guter Platz, um Designlösungen zu entwickeln.“ Nun ist der Rücken ja nicht einfach eine Fläche oder ein Sack, sondern ein sensibles Körperteil. Zentraler Gedanke ist, dass durch die Sitzauflage der Rückenbereich nicht gleichförmig, sondern je nach Körperzone unterschiedlich unterstützt bzw. massiert wird. Das Wissen um die heilende und vorbeugende Wirkung von z.B. Akkupressur Reflexzonenmassage führte dazu, die Auflagemembran so zu gestalten, dass harte

und weiche, flächige und nur punktuell wirksame Bereiche entstehen. „Reflexzonenmassage kennt jeder.

Wir haben versucht die neuralgischen Punkte ausfindig zu machen und diese besonders zu aktivieren.“, merkt Ayla Ertürk an..

Rückenbeschwerden sind eine Berufskrankheit. Die Ursachen bei den Fahrern reichen von Bewegungsmangel, Fehlbelastungen bis hin zu psychischen Belastungen, aber auch Abnutzungserscheinungen spielen eine Rolle. Der eigentliche Trick liegt bei dem Konzept der Sitzauflage FAVO

a.ertuerk@gmx.de

lisa.kelso@web.de

darin, dass man verschiedene Elemente frei zusammenklicken kann und auf diese Weise eine individuelle Matte für die speziellen Probleme jedes einzelnen Fahrers zu finden.

Die Lösung für das Problem sehen die beiden in Gel-gefüllten Minipolstern zum Zusammenklicken. Diese können, müssen aber nicht gefüllt sein.

Manchmal ist es besser, einen festen Widerstand einzubetten. Dann geht es aber auch einfach mal um eine weiche Auflage, ein flexibles, elastisches Teil. In den kleinen Dingern steckt also eine enorme Variabilität.

Einerseits kann man die wabenförmigen Elemente nach Belieben kombinieren. Sie können unterschiedlich dick sein, hart, weich, elastisch oder starr. Und man kann sie auch in den Eisschrank legen, so dass sie später langsam Kühle abgeben. Jeder

1-2/2010 Fahrer soll seine Sitzauflage schließlich nach den eigenen Bedürfnissen gestalten können.

Zunächst geht die Idee davon aus, dass die Sitze in den brasilianischen Taxen der unteren Mittelklasse nicht so gut sind wie in einer Eoder C-Klasse. Aber auch für relativ komfortable Sitze ließen sich noch deutliche Verbesserungen erzielen.

Man kann schließlich nicht gerade behaupten, dass Fahrer, die ein Fahrzeug der oberen Mittelklasse fahren,

NIE Rückenschmerzen hätten, oder? „Das FAVO-Konzept, wie wir es heute haben ist auch nur der Anfang – eben ein Designkonzept.“ fügt Lisa Kelso an. Und: „Wir glauben, dass es eine Diskussion auslöst, die im Endeffekt dazu führt, dass solche individuellen Sitzauflagen künftig zum Standard für professionelle Fahrer werden.

Egal wie gut der im Fahrzeug eingebaute Sitz ab Werk ist.“, hofft Ayla Ertürk. Ein Segen für die gebeutelten Rücken wäre es allemal.

Die „Pads“ werden einfach zusammen gesteckt

Die Elemente können nach Bedarf frei variiert werdenKühlschrank gekühlt werden

Hallo

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TAXIVISION

Die Massage-Pads in zwei verschiedenen Stärken

Bilder: Lisa Kelso, Ayla Ertürk

Die Gel-Pads können im Kühlschrank gekühlt werden

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72.000 Taxis in Seoul Bald nur noch mit Strom 2015 sollen 10.000 Hybrid-Taxis durch Seoul rollen

Von Jan Cassalette (jan.cassalette@hallo-taxi.de)

Seoul - Eine Metropole der Superlative. Fast 23 Millionen Einwohner in der Region, 72.000 Taxis in der Stadt und 1 Bürgermeister, der sich vor allem eines auf die Fahne geschrieben hat: Umweltschutz.

Seoul, die Hauptstadt Südkoreas, ist ein Moloch. 11 Millionen Einwohner leben in der Stadt, weitere 12 Millionen in der Region. Über 17.000 Menschen leben hier auf einem Quadratkilometer. Zum Vergleich: In Hamburg sind es 2.300. Viele Menschen fahren mit dem Auto. Resultat: Verstopfte Straßen, Smog und eine Feinstaubbelastung, gegen die jeder EU-Grenzwert anmutet wie eine Prise Helgoländer Seeluft.

Und dann kam Oh Se-Hoon. Jahrgang 1961 und seit 2006 Bürgermeister der Hauptstadt, möchte er, dass seine Stadt sauberer wird. Er fängt da an, wo viele andere Städte aufhören: Beim Verbrennungsmotor. Denn der Privat-PKW ist der größte Feind seiner Pläne, die Luft sauberer, die Zu-

kunft lebenswerter zu machen. Seine Lösung: Das Taxi. Die über 70.000 Taxis der Stadt fahren bereits heute ausschließlich mit Autogas. Doch sie sollen noch sauberer werden. Ein fünfköpfiges Team der Stadtverwaltung hat ein Konzept entwickelt, die Taxis erst sauberer zu machen und dann vollständig emissionsfrei.

Zuerst mussten schwere LKW Filter installieren, viele wurden außerdem auf Erdgas umgestellt. Nun sind die Taxis dran. Diese sollen nun mit Hybrid-Technologie auf den neuesten Stand der Dinge gebracht werden.

Zunächst gibt es nur 10 Hybrid-Taxis. Die Umrüstung kostete ungefähr 6.000.000 Millionen Won, das sind etwa 3.800 Euro. Die Stadt Seoul hat den umrüstenden Unternehmern

eine Hälfte finanziert, ein Mineralölunternehmen die andere Hälfte.

Hyundai-Kia, Hersteller der Taxis, bieten außerdem kostenlose Wartungen der Systeme an. Mehr Umsatz erwirtschaften die Unternehmer mit Hybrid-Taxis zwar nicht. Es lassen sich aber 30% Treibstoffkosten einsparen. So rechnet sich die Umrüstung bereits für die Teilnehmer am Pilotversuch.

Herr In Keun Kee, Direktor des Luftqualitätsmanagements der Stadt, sagt, dass die Luftqualität in Seoul besonders schlecht ist im Vergleich etwa mit London, New York oder Paris: „In diesen Städten findet man teilweise nur halb so viele Feinstaubpartikel wie in Seoul.“ Allerdings seien die Koreaner nur teilweise für

Fotos oben und unten: Ergebnis eines Architekturwettbewerbs - So soll es in Seoul einmal aussehen

28 • Hallo TAXI

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Bereits seit 1970 werden alle Taxis in Korea mit Flüssiggas betrieben. Ihren Platz in der Stadtplanung haben die Taxis aber noch nicht gefunden - trotz der im Vergleich zum PrivatPKW hervorragenden Ökobilanz. In Keun Lee: „Zur Zeit dürfen Taxis noch keine Busspuren benutzen.

72.000 Taxis auf so engem Raum würden sämtliche Busspuren sofort verstopfen. Die Busse kämen auf ihren eigenen Spuren nicht mehr vorran.“ Das Taxi genießt dennoch einen anderen Stellenwert in der Gesellschaft. Viele Frauen fahren in Seoul aus traditionellen Gründen noch nicht selber Auto. Für sie gehört das Taxi daher zu den bevorzugten Verkehrsmitteln. Allerdings ist Taxi fahren auch sehr günstig und kostet nur wenige Eurocent pro Kilometer.

Die Umwelttaxis sind noch nicht explizit bestellbar. Im Laufe des Jahres 2010 sollen ingesamt 70 Taxis im Einsatz sein, 2015 dann 10.000 Hybrid-Taxis und 2020 schon 36.000.

Die Hersteller müssen dafür aber noch ihre Technik weiterentwickeln, auch damit die Preise der Fahrzeuge weiter sinken. Außerdem sollen schon Ende 2011 erste Elektrotaxis ohne Verbrennungsmotor zum Einsatz kommen. Hyundai-Kia stellt die ersten Exemplare 2010 her, ein Jahr später sollen sie in größerem Maßstab verkauft werden. Wasserstoff-Taxis seien dagegen in Korea kein aktuelles Thema, da diese viel zu teuer sind. Die Stadtverwaltung rechnet aber damit, dass spätestens 2030 fossile Brennstoffe so teuer werden, dass man sich nicht mehr leisten können wird, sie einfach zu verbrennen. Elektromobilität sei aber die Technologie, die sich zunächst durchsetzen könnte.

Foto: Jan Cassalette

die schlechte Luft verantwortlich.

Aus China weht permanent extrem verschmutzter Westwind herüber.

Daher müsse man mehr als andere Städte auf die eigenen Emissionen achten. „Die Medien haben intensiv über unser Hybrid-Taxi berichtet.

Außerdem sind diese Fahrzeuge besonders foliert, so dass man sie sofort erkennt.“

Gelegentlich ist es etwas diesig - Smog verdirbt die Sicht vom Berg Namsam

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TAXI • 29

1-2/2010 mer vergeben. Betriebsgenehmigungen für große Unternehmer werden beispielsweise nur vergeben, wenn nachgewiesen werden kann, dass auch ausreichend Stellplatz für die Taxis vorhanden ist. Die Fahrer dieser Unternehmer müssen außerdem jährlich zu verschiedenen Themen geschult werden. Derzeit werden allerdings überhaupt keine Konzessionen mehr vergeben.

Foto: Jan Cassalette

Für Privat-PKW gelten, vergleichbar mit Europa, Emissionsobergrenzen.

Außerdem gibt es zahlreiche Mautstellen in der Stadt etwa für Brücken und Tunneln. Taxis und Fahrzeuge mit mehr als einem Insassen müssen diese Maut allerdings nicht zahlen.

Eine Stadtautobahn musste einem künstlichen Fluß weichen - Eines von vielen Zeichen des Umdenkens

Foto: Kia

In Seoul gibt es zwei verschiedene Konzessionsformen. So werden Konzessionen für Einzelunternehmer und für Mehrwagenunterneh-

30 • Hallo TAXI

Selbstverständlich ist eine Stadt wie Seoul mit keiner europäischen Stadt vergleichbar. Doch darf die ostasiatische Metropole als Vorreiter gelten, was das ökologische Gesamtkonzept des ÖPNV angeht.

Die Dimensionen sind in jedem Falle gewaltig. In Deutschland fahren insgesamt etwa 50.000 Taxis und Mietwagen - in Seoul alleine sind es 72.000.

Das Auto Der auf der Seoul Motor Show präsentierte Kia Forte LPI Hybrid ist das erste Kia-Serienmodell mit Hybrid-Antrieb. Der Kompaktwagen wird mit Flüssiggas und Elektrizität betrieben. Das Hybrid-System unterstützt den Verbrennungsmotor beim Starten und beim Beschleunigen des Fahrzeugs.

Der Kia Forte LPI Hybrid ist mit einem 1,6-Liter-Motor und einem stufenlosen Automatikgetriebe (CVT) ausgerüstet. Er mobilisiert eine Leistung von 114 PS und ein Drehmoment von 148 Nm. Im Kraftstoffverbrauch begnügt sich der neue Kia-Hybrid mit 5,8 Liter Flüssiggas pro 100 Kilometer, was umgerechnet auf einen Benziner knapp 4,7 Liter pro 100 Kilometer entspricht.

Als weltweit erstes Auto ist der Kia Forte LPI Hybrid mit Lithium-Polymer-Batterien bestückt. Diese modernen Akkumulatoren liefern im Vergleich zu den herkömmlichen Nickel-Metallhydrid-Batterien (Ni-MH) mehr Energie und sind leichter und kompakter gebaut – das reduziert den Kraftstoffverbrauch und vergrößert das Raumangebot für die Passagiere. Auch akustisch hat der Kia Forte LPI Hybrid eine Besonderheit zu bieten: Beim Einschalten der Zündung erklingt ein spezieller Jingle, das Erkennungszeichen aller Hybrid-Fahrzeuge von Kia Motors.

Vor allem ein bestimmtes Fahrzeug, der Kia Forte LPI, soll helfen, die Luftqualität in Seoul zu verbessern

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