Tunesien Reise Oktober 2010

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Unternehmerreise Tunesien Medizin- und Gesundheitswirtschaft Tunis, Tunesien 04. – 08. Oktober 2010



Die Unternehmerreise nach Tunesien für Firmen der Medizin- und Gesundheitswirtschaft wurde von den beteiligten Partnern NRW.International GmbH, der IHK im mittleren Ruhrgebiet zu Bochum für die IHKn in Nordrhein-Westfalen sowie dem Cluster Gesundheitswirtschaft Nordrhein-Westfalen mit Unterstützung des Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen gemeinsam angeboten und von der Deutsch-Tunesischen Industrie- und Handelskammer in Tunesien inhaltlich vorbereitet und durchgeführt. Der Grund für die Landesauswahl und die Zielbranche liegt einerseits in einem aktuell wachsenden inländischen Markt für Gesundheitsdienstleistungen aufgrund einer starken Einkommensentwicklung insbesondere eines sich ausweitenden Mittelstands in Tunesien als auch einer erklärten Politik des Landes, sich verstärkt als Ziel eines internationalen Medizintourismus zu platzieren. Eine Liste der Delegationsteilnehmer findet sich als Anlage 1. Das Gesamtprogramm der Delegationsreise findet sich als Anlage 2a+b.

Nachfolgend Stichworte zu den einzelnen Programmpunkten: Briefing durch die AHK

(v.l.n.r. Marie-Louise Dahlhausen, Nabil Ben Abroug, Dagmar Ossenbrink, Andrea Ben Mahmoud, Dr. Ahmad Mohammadi, Dr. Hans-Peter Merz, Dr. Katja Fox) (Foto: © Frank Ossenbrink) Geschäftsführerin der AHK Tunesien, Dagmar Ossenbrink, und Operations Manager Frau Andrea Ben Mahmoud stellen die AHK-Organisation und ihr weltweites Netzwerk vor und geben anschließend Erläuterungen zur Entwicklung des tunesischen Marktes. Hervorzuheben ist, dass 84 % der Bevölkerung an das Trinkwassernetz angeschlossen ist und die öffentlichen Ausgaben für Gesundheit 2,8 % des Bruttoinlandsprodukts ausmachen. Pro 10 000 Einwohner gibt es 1,3 Ärzte und 1,7 Krankenhausbetten.

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Im Lande gibt es 12 000 Ärzte sowie 2 400 Zahnärzte. Die Akzeptanz für deutsche Produkte ist gut, wenn der Preis dafür stimmt. Die Investitionsbedingungen im Lande sind sehr gut, die Infrastruktur ist sehr akzeptabel und wird gegenwärtig weiter ausgebaut. Standortvorteile sind die politische Stabilität, ein günstiges Steuersystem sowie Nähe zu Europa. Die Mittelstandsorientierung der Gesellschaftspolitik führt zu einem überdurchschnittlichen Ausbildungsniveau. Für ausländische Unternehmen gibt es kaum ernsthafte Probleme. Bei Handelsgeschäften ist wichtig, dass nur Tunesier Handelsvertreter sein können. Mit nur 10 Mio. Einwohnern ist der Markt zwar klein, verfügt jedoch über eine relativ große Mittelschicht mit steigendem Einkommen. Handelsbeziehungen bedürfen sehr stark des persönlichen Kontakts zu den Entscheidern. Bei der Zahlungsabwicklung ist das Akkreditiv üblich, Vorauskasse ist aus legalen Gründen nicht möglich. Der Eigentumsvorbehalt ist unbekannt. Der Gesundheitssektor verfügt über ein Gesamtbudget von rund 1 Mrd. Euro. Es gibt 19 000 Krankenhausbetten in öffentlichen Einrichtungen und 2 800 Betten in Privatkliniken. Rund 200 Firmen importieren Medizinprodukte. Im Bereich des Gesundheitstourismus konnte Tunesien 150 000 ausländische Patienten im Vorjahr anziehen und daraus Einnahmen in der Größenordnung von 178 Mio. Euro generieren. Operationen für Standardleistungen befinden sich europäischem Niveau. Die Importquote von Medikamenten beträgt 54 %. Es besteht ein Bedarf an medizinischen Einmalartikeln, technischer Ausrüstung und Medikamenten. Alle diese Artikel bedürfen einer Zulassung. Die Einfuhr ist verboten, wenn es vergleichbare tunesische Produkte gibt.

Firma Pharma-Service Herr Dr. Hazem El Ghoul ist Geschäftsführer des Pharma-Service und Mitglied des Verbandes für medizinische Ausstattungen. Das Unternehmen betreibt einen Großhandel mit Pharmaprodukten und kleineren medizinischen Ausstattungselementen. Ferner handelt es mit Matratzen zur Dekubitusprophylaxe, Krankenhausbetten, Reanimationssystemen, Gehhilfen und Beatmungsapparaten sowie Ausstattungen zur häuslichen Pflege. Das Unternehmen erwirtschaftet rund 8 – 10 Mio. Euro Jahresumsatz. Es besteht ein Interesse an Vertretungen ausländischer Firmen in Tunesien. Die Gesetzlage erlaubt Ausländern seit neuestem Vertriebsfirmen in Tunesien aufzubauen. Dr. Ghoul empfiehlt die Teilnahme an der Tunis Help Expo, deren erste Ausgabe sehr erfolgreich gewesen ist, die nächste Messe ist Februar/März 2011 vorgesehen. Durch die Neuorganisation des Krankenversicherungswesens wird von einer Verdoppelung der entsprechenden Ausgaben in den nächsten Jahren ausgegangen. Ein Vorteil ist, dass die Gesetze zur Einführung von Medizinprodukten in Tunesien sich sehr an Europa ausrichten. Selbst wenn Produkte aus China stammen, wird Wert auf einen europäischen Partner gelegt, der die Qualität sicherstellt. Dr. Guhl bestätigt, dass Kontrastmitteleinfuhr ein Monopol der Zentralapotheke (Pharmazie Centrale) ist.

Firma Global Medical Assistance (GMA) Gesprächspartner ist Herr Dr. Noureddine Cherni, Directeur Général. Die Firma ist eine Filiale der Gruppe Ell Amen, die auch Aktivitäten wie Versicherungen und Landwirtschaft betreibt. Ferner gehören zur Gruppe drei private Kliniken, zwei weitere sind im Bau. GMA ist die Einkaufszentrale für die eigenen Kliniken und nimmt an Ausschreibungen anderer Kliniken teil. Sie beschafft Ausstattungen wie auch Verbrauchsartikel. Aufgrund direkter Importe speziell aus Korea ist der Markt Tunesiens sehr wettbewerbsorientiert.

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Gesundheitsministerium, Abteilung Hygiene und Umwelt Zwei Mitarbeiterinnen des Ministeriums erläutern die gesetzlichen Grundlagen und die praktische Durchführung der Behandlung von Abfällen im Gesundheitsbereich. Dabei ist zu erfahren, dass das Gesundheitssystem Tunesiens derzeit aktiv ausgebaut wird und das Land mit 12 Spezialkrankenhäusern, 101 Privatkliniken und 33 Regionalkrankenhäusern versorgt wird. Entsprechend stieg das Aufkommen von Krankenhausabfällen erheblich. Die diversen Müllarten werden nach Gefahrenklassen wie infektiös, brennbar oder stechend unterschieden. Die gesetzlichen Grundlagen sind das Loi Nr. 4110. Juni 1996 sowie das Sekret 2000-2339 und 2008-2745, diese regeln differenziert die Bedingungen des Sortierens, Verpackens, Transportierens und Vernichtens dieser Abfälle. Es fallen in Krankenhäusern jährlich 7 000 Tonnen gefährlicher Müll sowie 9 000 Tonnen Müll an, der wie Hausmüll entsorgt werden kann.

Besuch einer Privatklinik, Clinique du Lac

Moderne CTM-Anlage

(Foto: © HPM)

Das private Krankenhaus verfügt über modernste Einrichtungen im Bereich der Diagnostik (CTM), führt jährlich rund 850 Eingriffe am menschlichen Herzen durch (Erweitung der Herzkranzgefäße) und verfügt über eine Station zur Geburthilfe. Vorgaben für die Beschaffung von medizinischem Gerät macht das fachärztliche Personal, die Beschaffung erfolgt durch Ausschreibungen.

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OP zur Erweiterung der Herzkranzgefäße

(Foto: © HPM)

Erstes deutsch-tunesischen Gesundheitsforum (Programm siehe Anlage 3) Nach einer kurzen einführenden Begrüßung durch Frau Dagmar Ossenbrink und Herrn Dr. Hans-Peter Merz gibt Herr Hichem Trimech, Gesundheitsministerium Tunesien, einen Überblick über den aktuellen Stand des Gesundheitswesens seines Landes. Neben statistischen Grunddaten über die bereits erwähnte Anzahl von Krankenhausbetten und Regionalkliniken erläutert er insbesondere die Struktur des Medizintourismus. Tunesien ist nach Südafrika die Nr. 2 in diesem Bereich in Afrika und konnte eine Steigerung von 42 000 Personen 2003 auf 524 000 Personen 2010 erreichen. Die Patienten stammen hauptsächlich aus benachbarten Maghreb-Ländern. Dazu kommen 150 000 Kurgäste für die ThalassoTherapie. Er erwähnt die Förderpolitik für die private Gesundheitsvorsorge seit 1993. Hierfür sind im elften Wirtschaftsplan des Jahres 432 Mio. Euro vorgesehen. Geplant ist ein Ausbau auf 78 Privatkliniken mit 3 200 Betten. Große Investitionen in moderner medizinischer Technologie erfolgen insbesondere durch den Privatsektor. Wichtig ist es, zu einem Abkommen zur Erstattung der tunesischen Gesundheitsleistungen durch Krankenkassen in EU-Ländern zu kommen. Ein wichtiges Zukunftsprojekt sind Telediagnosen als Exportprodukt. Hierzu wird der rechtliche Rahmen aktuell aufgebaut.

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(v.l.n.r. Dagmar Ossenbrink, Dr. Ahmad Mohammadi, Michael Thöne, Hubert Brormann, Marie-Louise Dahlhausen, Dr. Samy Allagui, Dr. Jamel Aissa, Andrea Ben Mahmoud, Dr. Hans-Peter Merz, Dr. Katja Fox) (Foto: © Frank Ossenbrink) Herr Dr. Samy Allagui, Sachverständiger im Gesundheitswesen, erläutert die zunehmende Internationalisierung des Gesundheitssystems Tunesiens. Er erwähnt zunächst Maßnahmen zu Veränderung des bisherigen Images von Tunesien, um eine Akzeptanz für Gesundheitsdienstleistungen in Tunesien für Ausländer zu erhöhen. Die Präsenz von ausländischen Patienten in Tunesien ist bereits heute unübersehbar. Bereiche des Gesundheitstourismus sind unter anderem Hochleistungssportler in der Vorbereitungsphase, Entziehungskuren, Alzheimer-Frühtherapie, Thalasso-Therapie, Fruchtbarkeitsmedizin, kosmetische OP’s, Narbennachsorge. Zunehmende Bedeutung haben ferner Online-Services. Dabei erhalten Radiologen Bilder aktuell aus Kanada und schreiben die entsprechenden Berichte dazu über Nacht. Es bestehen bereits gesetzliche Grundlagen für Offshore-Kliniken, es gibt jedoch bisher noch keine ausländische Gründung in diesem Bereich. Erhebliche Hindernisse bestehen bei der Versicherungsabwicklung. Hier wird eine protektionistische Haltung in Deutschland angesprochen. Eine gut funktionierende Kooperation besteht zwischen der Tunesischen und der Hamburger Universitätsklinik. Es besteht ein erheblicher Bedarf an durchgängigen Betreuungskonzepten für Patienten, die vom Flughafen bis zum Krankenhaus und zurück geführt werden müssen. Es bedarf eines klaren Rechtsrahmens und hinreichender Transparenz über die medizinischen Leistungen sowie ein klares Finanzierungssystem, das auch die Unterbringung von Begleitpersonen einschließt. Frau Dr. Katja Fox, Mitglied im Beirat Medizintechnik des Clustermanagement Gesundheitswirtschaft in NRW, erläutert die Organisation der Gesundheitswirtschaft und den Markt für Medizintechnik in Nordrhein-Westfalen. Dr. Fox stellte den deutschen und tunesischen Teilnehmern den Markt für medizinische Produkte und Technologien in NRW vor. Als eines der größten Ballungsgebiete in Europa, mit der höchsten Krankenhausdichte im Ruhrgebiet, gilt NRW nicht nur als interessanter Absatzmarkt für den Handel, sondern zugleich als „demographisches Labor“ für die Zukunft der Gesundheitsversorgung. Innovative Projekte von Wirtschaft und Wissenschaft zu den Themen vernetzte Versorgung, bildgebende Verfahren, rehabilitative Medizin und der Einsatz von Informationstechnolgien bilden die Schwerpunkte.

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In der Folge stellen die mitreisenden Unternehmen in jeweils 10 – 15 minütigen Statements ihre Firmen und ihre speziell für Tunesien relevanten Angebote vor.

Dr. Ahmad Mohammadi (l.) im Gespräch mit tunesischen Unternehmern. (Foto: © HPM) Nach der Mittagspause finden die von der AHK detailliert vorbereiteten b2b-Gespräche statt. Der Empfang durch den Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Horst-Wolfram Kerll, findet im Rahmen der offiziellen Feierlichkeiten anlässlich des 20. Jahrestages der Deutschen Wiedervereinigung statt und bietet vielfältige Kontaktmöglichkeiten.

Tunisair Centre Medicale Begrüßung durch Herrn Ben Heli, Chefarzt der Einrichtung, und Madame Amel Fradi. Die Einrichtung gehört zum Tunisair-Konzern und erbringt Gesundheitsdienstleistungen für die Luftfahrgesellschaft. Die Aufgaben sind in die Bereiche Arbeitsmedizin für das Personal und Luftfahrmedizin unterteilt. Die Einrichtung erbringt Sachverständigenuntersuchungen zu den Arbeitsbedingungen und führt Gesundheitschecks für das fliegende Personal durch. Das Personal wird in Gesundheitsfragen beraten, eine Notfallversorgung wird durchgeführt. Gesundheitsvorsorgeprogramme werden angeboten und Fehlzeiten werden auf eventuelle Gesundheitsdefizite hin analysiert. Das Zentrum bietet Vorsorgeuntersuchungen für Brustkrebs und Hepatitis C an. Es ist hierbei eingegliedert in das nationale Programm zur Krebsvorsorge. Die vorgeschriebenen Erste-Hilfe-Koffer in den Flugzeugen werden vom Zentrum ausgerüstet und überwacht. Es gibt 5 Abteilungen für Radiologie, HNO, Augen, Kardiologie und Lungenuntersuchungen. Das Zentrum bietet Impfungen für alle Mitarbeiter der TA und verwaltet die Gesundheitsakten im Hinblick auf die Karriereentwicklung von fliegendem Personal. Ein Dokumentationssystem wird aufgebaut, um den Anforderungen der ISO und der IOSA gerecht werden zu können. Es wird ein Notfallservice 24/7 am Flughafen Tunis sowie an anderen Flughäfen im Lande unterhalten. Ernährungsmediziner des Zentrums kümmern sich um die Bordverpflegung und das Catering-Personal. Es nimmt Desinfektionen von Flugzeugen vor, die aus belasteten Gebieten kommen.

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Bestätigt, wird dass der Medizintourismus nach Tunesien sich hauptsächlich auf kosmetische Operationen bezieht, aber zunehmend auch Hüftgelenk-OP’s an Patienten aus Großbritannien vorgenommen werden.

Besuch der AHK Bei einem Rundgang durch die AHK werden Dienstleistungsangebote und Aufgabenstellung der AHK erläutert und durch ein Gespräch mit dem gtai-Korrespondenten, Herrn Fausi Najjar, ergänzt. Im Rahmen eines Round-Table-Gesprächs findet eine Evaluierung der Unternehmerreise sowie ein Feedback an die Organisatoren statt.

Pharmacie Centrale (PC) Die PC ist die Zentalbehörde für die Zulassung von Medikamenten und medizinischer Ausrüstung in Tunesien. Wir werden empfangen durch den PDG Jamel Chrigui und Herrn Ali Ajmi, Pharmazeut und technischer Leiter der PC. Herr Chrigui findet freundliche Worte für die gute Zusammenarbeit mit Deutschland. Er ist sich aufgrund seiner früheren Arbeit für das tunesische Militärkrankenhaus der Qualität deutscher Produkte in hohem Maße bewusst. Tunesien hat eine gute Tradition in der Überwachung der Einfuhren und Inverkehrbringung von Medikamenten, da dem Schutz der Bevölkerung hier eine große Bedeutung beigemessen wird. Die Einrichtung ist seit 1938 für den Kauf von Produkten, die in tunesischen Krankenhäusern eingesetzt werden, zuständig. Sie hat ein Monopol für den Import für diese Einrichtungen. Jährlich werden durch die PC Bedarfsgüter in einer Größenordnung von 400 Mio. Euro angeschafft, 75 % davon sind Importe. Die PC ist verantwortlich für die Sicherheit und Qualität dieser Produkte. Weltweit gibt es große Probleme mit gefälschten Medikamenten, das tunesische Beispiel wird von der WHO in ihrem letzten Bericht ausdrücklich gelobt. Jeder Importeur muss einen Antrag auf Zulassung seiner Produkte beim Gesundheitsministerium stellen. Die PC kann hierbei helfen.

(v.l.n.r. Dr. Samy Allagui, Ali Ajmi, Jamel Chrigui)

(Foto: © HPM)

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Es steht zu erwarten, dass große Investitionen im Gesundheitssektor Tunesiens getätigt werden. Die Tür zur Zusammenarbeit steht nach Einschätzung von Herrn Chrigui weit offen. Ziel Tunesiens ist es, zur Drehscheibe für Medizinprodukte in der ganzen Region zu werden. Wichtig ist ferner der Handel und Medizintourismus. Dabei ist die Zusammenarbeit mit Deutschland erwünscht. Herr Dr. Samy Allagui, der als Mitglied des Präsidiums der AHK Tunesien das Treffen vermittelt hat, gibt eine kurze Einführung in die Zielsetzung der Delegation. Anschließend haben die teilnehmenden Unternehmer die Gelegenheit, ihr Unternehmen und ihre Angebote vorzustellen. Herr Ajmi erläuert das Antragsverfahren. Dieses sieht das Einreichen einer technischen Dokumentation und entsprechender Muster vor, pro Produkt müssen Kosten von 2 500 $ gewärtigt werden. Die verwaltungstechnischen Unterlagen hierzu findet man auf der Website der PC. Preisangaben für den Vertrieb in Tunesien sind notwendig, Muster der Produkte werden an das nationale Kontrolllabor weitergeleitet, um die Konformität mit den Unterlagen sicher zu stellen. Ein Ausschuss, in dem medizinische Fachleute und Vertreter der PC vertreten sind, bewertet die Ergebnisse. Die zusammengefassten Ergebnisse des Labors und des Fachausschusses werden an einen technischen Ausschuss gegeben, der einmal im Monat tagt und das Produkt gegebenenfalls dem Gesundheitsminister zur Lizenzierung vorschlägt, die 5 Jahre lang gültig ist. Lizenzierte Produkte können dann bei Ausschreibungen der PC angeboten werden. Medikamente werden ausschließlich über die PC eingekauft und vertrieben, egal ob sie in Tunesien oder im Ausland produziert wurden. Eine Nomenklatur listet 2 500 Medikamente auf, die handelbar sind. Dazu kommen noch 5 000 Bedarfsgegenstände wie Verbandsstoffe und alles aus Kapitel 30 der Zollnomenklatur. Bei Einfuhr braucht es eine Erlaubnis zur Konsumierbarkeit dieser Produkte durch ein tunesisches Labor. Pro Charge wird eine Probe gezogen und eine Chargenfreigabennummer vergeben. Die Versorgung mit allen Medikamenten des internationalen Marktes ist in Tunesien in vollem Umfang gegeben. Der Markt ist prinzipiell offen.

Dr. Hans-Peter Merz IHK im mittleren Ruhrgebiet zu Bochum

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Industrie- und Handelskammer im mittleren Ruhrgebiet zu Bochum Ostring 30 – 32, 44787 Bochum Tel.: 0234/9113-133/4

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