


Liebes Publikum
Mit zwei weiteren Artistic Partner begrüssen wir Sie zur Saison 2023/24: Neu gehören der Cellist Steven Isserlis und der Fagottist Sergio Azzolini neben der Geigerin Patricia Kopatchinskaja ebenfalls als Artistic Partner zur CAMERATA BERN.
Diese Entwicklung ist tief in der Geschichte des Ensembles verwurzelt, denn die künstlerischen Aktivitäten der CAMERATA BERN sind seit jeher der Vielfalt verschrieben und bewegen sich zwischen drei Polen: der Pflege der Streichensemble-Tradition, der Beschäftigung mit historischer Aufführungspraxis und der aktiven Hinwendung zur zeitgenössischen Musik samt Kompositionsaufträgen und neuen Konzertformaten. Dies zeigt sich ab der Saison 2023/24 in den drei Artistic Partner, die je einen der Pole repräsentieren – ohne sich dabei auf diesen beschränken zu müssen. Die Partnerschaften sind langfristig angelegt und ermöglichen dadurch künstlerische Entwicklung und Ver tiefung. Mit allen drei Artistic Partner plant die CAMERATA BERN in der Saison 2023/24 ein Konzertprogramm.
Sergio Azzolini eröffnet die neue Saison mit einem doppelt geführten Abokonzert im Zentrum Paul Klee und dem Programm «Benvenuto Signor Händel» auf historischen Instrumenten. In der Saisonmitte leitet Patricia Kopatchinskaja das Programm «EXILE» mit Schnittkes erschütternder Cellosonate Nr. 1 als Ausgangspunkt, die Ensemble Cellist Martin Merker für seinen Freund und Kollegen Thomas Kaufmann und die Besetzung der CAMERATA BERN arrangierte. Zwischen den Konzerten in Bern und Essen wird das Programm, das überdies ein neues Werk des
ukrainisch russischen Komponisten Alexey Retinsky beinhalten wird, als mittlerweile viertes gemeinsames CD Album eingespielt. Den Saisonabschluss gestaltet schliesslich Steven Isserlis mit dem sommerlich beschwingten Programm «Romantic Classicists / Classical Romantics» im Casino Bern.
Die weiteren drei Abokonzerte werden ebenfalls von herausragenden Musiker:innen geleitet: So kehrt die langjährige künstlerische Leiterin Antje Weithaas nach Bern zurück, und erstmals konzertieren der Sänger Ian Bostridge und der Pianist Alexander Melnikov mit der CAMERATA BERN.
Rund um ihre Abokonzertprogramme öffnet die CAMERATA BERN regelmässig und an unterschiedlichen Orten ihre Türen für Werkstatteinblicke und Probenbesuche, sie fährt mit «KonzertGeschenken» in soziale und pädagogische Einrichtungen, spielt ihre beliebten Familien und Schulkonzerte und beteiligt sich am traditionellen «Elfenau Kultursommer».
Gastspiele führen die CAMERATA BERN an Sommerfestivals in Meiringen, Gstaad, Boswil und Thun, nach Neuchâtel und international nach Portugal, Schottland, Rumänien und Deutschland.
Wir freuen uns somit auf eine reichhaltige Konzertsaison und darauf, Sie im Kreis der CAMERATA BERN zu begrüssen.
Michael A. Meer Präsident Stiftungsrat—
FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY (1809–1847)
Sinfoniesatz in c Moll
MWV N 14
GABRIELLE BRUNNER (*1963)
II. Vivace aus Szenen für Streichensemble (Auftragskomposition der CAMERATA BERN 2022)
MIECZYSŁAW WEINBERG (1919–1996)
Concertino für Geige und Streichorchester op. 42 (1948)
MAX BRUCH (1838–1920)
Violinkonzert Nr.1 in g Moll in einer Bearbeitung für Streichorchester und Pauke von Bernard Rofe
GRAZYNA BACEWICZ (1909–1969)
Konzert für Streichorchester
Programm mit Pause
Dauer: ca. 120 Minuten
Freitag, 7. Juli 2023 — 19.00 Uhr
Veranstalter: Musikfestwoche Meiringen
Mit Preisverleihung «Der goldene Bogen» an Ilya Gringolts Der Kartenverkauf läuft über den Veranstalter.
Veranstalter: Festival Internacional de Música de Espinho Der Kartenverkauf läuft über den Veranstalter.
Konzerte in allen Variationen: Ilya Gringolts spielt mit dem Violinkonzert von Max Bruch eines der schönsten und bekanntesten romantischen Solokonzerte überhaupt.
Der Komponist Mieczysław Weinberg hingegen erlebt gerade erst seine Renaissance. Sein Concertino für Violine und Streichorchester ist, gemäss seiner Bezeichnung, friedvoll, hell und optimistisch.
Grazyna Bacewicz wiederum beweist mit ihrem neoklassizistischen Konzert für Streichorchester, dass es gar nicht immer einen Solisten braucht. Das Orchester als Ganzes steht im Scheinwerferlicht!
Düster, sperrig und entsprechend in c Moll ist Felix Mendelssohns Sinfoniesatz, allerdings nur, bis sich das Geschehen in ein verspieltes Allegro auflöst.
Gabrielle Brunners Szene II entstand als Teil eines Kompositionsauftrags der CAMERATA BERN 2022 unter dem Eindruck einer Gedichtzeile von Ingeborg Bachmann Wohin aber gehen wir ... – eine Frage und viele Antwortmöglichkeiten in Brunners Musik.
Veranstalter: Menuhin Festival Gstaad
Der Kartenverkauf läuft über den Veranstalter.
Veranstalter: Edinburgh International Festival
Der Kartenverkauf läuft über den Veranstalter.
René Liebert – Videokunst
JOSEPH HAYDN (1732–1809)
Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze Fassung für Streichquartett bearbeitet für Streichensemble
Programm ohne Pause
Dauer: ca. 80 Minuten
Einleitung
I «Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun»
II «Heute noch wirst du mit mir im Paradiese sein»
III «Frau, siehe, das ist dein Sohn»
IV «Mein Gott, warum hast du mich verlassen?»
V «Mich dürstet»
VI «Es ist vollbracht»
VII «In deine Hände, Herr, befehle ich meinen Geist» Erdbeben
Eine Aufforderung zum Nachdenken ist das neueste inszenierte Konzertprojekt der CAMERATA BERN und Patricia Kopatchinskaja in Zusammenarbeit mit dem Videokünstler René
Liebert: Ausgehend von Haydns monumentalem Werk
Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze , beschäftigt es sich mit den sieben Worten aus der Perspektive unserer heutigen Welt im Zustand fundamentaler Krisen.
Welche Gedanken werden in uns wach, wenn wir die alten Worte hören? Sind dies die sieben letzten Worte der Erde? Wir wollen uns diesen Gedanken stellen, uns davor nicht drücken.
Anstelle der Predigt in Cadiz bei der Uraufführung 1787 – damals stellte ein Priester zwischen den sieben Sonaten des Passionszyklus seine Überlegungen von der Kanzel herab dar – steht der Musik hier die Reflexion über bewegte Bilder, aktuelle Worte und szenische Elemente gegenüber.
AUGUST NÖRMIGER (~1560–1613)
Toden Tanz, arrangiert von Michi Wiancko
ANONYMUS
Byzantinischer Gesang über den Psalm 140, arrangiert für Solovioline und Streichorchester von Patricia Kopatchinskaja
FRANZ SCHUBERT (1797–1828)
Der Tod und das Mädchen, Streichquartett Nr. 14 in d Moll op. post. D 810, arrangiert für Streichorchester von Patricia Kopatchinskaja
Mi, 23. August 2023 — 20.30 Uhr
Veranstalter: Künstlerhaus Boswil im Rahmen des Jubiläumsfestivals «Tandem 2023»
Der Kartenverkauf läuft über den Veranstalter.
Di, 12. September 2023 — 17.00 Uhr
Veranstalter: George Enescu International Festival
Der Kartenverkauf läuft über den Veranstalter.
FRANZ SCHUBERT
Der Tod und das Mädchen D 531, arrangiert für Stimme und Streichorchester von Michi Wiancko
CARLO GESUALDO (1566–1613)
Moro, lasso, al mio duolo aus Madrigalbuch 6
GYÖRGY KURTÁG (*1926)
Ligatura-Message to Frances-Marie (The Answered Unanswered Question) op. 31b
GYÖRGY KURTÁG
Ruhelos aus Kafka-Fragmente für Violine solo op. 24
Programm ohne Pause Dauer: ca. 60 Minuten
Do, 14. September 2023 — 20.00 Uhr
Veranstalter: George Enescu International Festival
Der Kartenverkauf läuft über den Veranstalter.
«Lieblingsthema» der Musik ist neben der Liebe eindeutig der Tod. Patricia Kopatchinskaja hat mit diesem Programm eine Art Meditation über den Tod geschaffen, ein Nachdenken in verschiedenen Bildern, skurrilen, sarkastischen, ironischen, gewagten ...
Vom klappernden Toden Tanz der Renaissance bis zu Franz Schuberts Lied und Streichquartett Der Tod und das Mädchen ist es nur ein kurzer Schritt: der Tod tanzt (und singt?) immer mit. Ob es da hilft, im Angesicht der Bedrohung den lieben Herrgott anzurufen? Dies versucht jedenfalls eine byzantinische Psalmvertonung : leise, flehend. Komplizierter werden die Dinge dann beim berühmt berüchtigten Carlo Gesualdo . Sein Madrigal Moro, lasso, al mio duolo ist Musik eines Mörders. Und bei Kurtág steht die Frage, ob der Tod überhaupt den ewigen Frieden bedeutet. Oder wie soll man sonst sein Kürzeststück für Violine deuten: Ruhelos?
Maria Ioudenitch – Violine
Vital Julian Frey – Cembalo (nur in Thun)
JOHANN SEBASTIAN BACH (1685–1750)
Ouvertüre (Suite) Nr. 2 in a Moll nach BWV 1067
BRUNO LEUSCHNER (*1957)
Konzert in C für Cembalo und Streicher (nur in Thun)
JOHANN SEBASTIAN BACH
Violinkonzert in a Moll
BWV 1041
Veranstalter: Bachwochen Thun
Der Kartenverkauf läuft über den Veranstalter.
Veranstalter: idéeBERN im Rahmen des Elfenau Kultursommers
Eintritt frei – Kollekte
NINO ROTA (1911–1979)
Concerto per archi
Programm ohne Pause
Dauer Thun: ca. 80 Minuten
Dauer Elfenau: ca. 60 Minuten
Eine Badinerie , man hört es dem Wort schon fast an, ist ein Scherz, ein zwickender Spass. Die Franzosen sagen «badine» für Reitgerte. Neben Telemann und verschiedenen französischen Clavecinisten hat namentlich Johann Sebastian Bach einmal sein musikalisches Peitschlein geschwungen. Heute ist die frivol hüpfende Badinerie , der Schlusssatz seiner h Moll Suite BWV 1067, ein Klassik Hit.
Wie aus einem Spiegel blickt uns Bachs Badinerie im Cembalokonzert von Bruno Leuschner noch einmal an. Der Spass zwickt hier rhythmisch zwar anders, hat eine neue Pointe, wirkt aber genauso reizend wie vor 300 Jahren. Leuschner schrieb sein Konzert 2020 für den Cembalisten und Künstlerischen Leiter der Bachwochen Thun Vital Julian Frey.
Nochmals Bach, sodann mit dem Violinkonzert in a Moll. Musik, die hinter dem strengen Gesicht dieser Tonart ihre verspielte Eleganz nur knapp verbergen kann.
Nino Rota hat die Musik für die meisten Filme von Federico Fellini geschrieben. Diese Nähe hört man in seinem Concerto per archi. Der Scherzo Satz darin ist mehr als bloss scherzhaft. Er geht ins Absurde, Tragikomische – wie Fellini in seinen Filmen. Überhaupt ist Rotas Concerto alles andere als eindimensional. Oder, um beim Thema zu bleiben, sein Humor zwickt nicht, er knirscht mit den Zähnen.
Sergio Azzolini – Leitung und Fagott
GEORG FRIEDRICH HÄNDEL (1685–1759)
Ouvertüre aus der Oper Floridante
GEORG FRIEDRICH HÄNDEL
Concerto doppio in c Moll für Violine, Fagott, Streicher und Basso continuo
FRANCESCO GEMINIANI (1687–1762)
Concerto grosso in B Dur op. 7 Nr. 6
ARCANGELO CORELLI (1653–1764)
Concerto grosso in F Dur op. 6 Nr. 2
ANONYMOUS
Concerto in c Moll für Fagott, Streicher und Basso continuo
GEORG FRIEDRICH HÄNDEL
Concerto grosso in B Dur op. 3 Nr. 1
Programm mit Pause
Sa, 4. November 2023 — 17.00 Uhr
So, 5. November 2023 — 17.00 Uhr
Einzelkarten: CHF 85.–/65.–/45.–
Ermässigungen siehe Seite 62
Willkommen Signor Händel, willkommen Sergio Azzolini zum ersten Konzert der CAMERATA BERN mit ihrem neuen Artistic Partner. Los geht’s mit einer Rarität: dem Händel zugeschriebenen Doppelkonzert für Fagott, Violine und Streicher. Händel hat es vermutlich während seiner Jahre in Italien geschrieben, wo er sich von der herausragenden Opernkultur faszinieren und prägen liess. Zu hören etwa in der freudig hüpfenden Ouvertüre zur Oper Floridante.
Nicht nur die Oper, auch Italiens Instrumentalmusik, namentlich die Concerti grossi Francesco Geminianis und Arcangelo Corellis, taten es Händel an. Natürlich sog er auch diese Einflüsse für sein Komponieren auf und schrieb zwei Sechsergruppen von Concerti grossi. Zu hören ist daraus das allererste: op. 3, Nr. 1 in B Dur. Auch hier: vorwärtsdrängende Spielfreude!
Käthi Steuri – Moderation
— 14.00 Uhr (deutsche Moderation)
— 16.00 Uhr (französische Moderation)
Erwachsene CHF 10.–
Kinder CHF 5.–
Eine Geschichte um die Hexe Baba Jaga mit Musik von Mussorgski,
Im Zentrum dieser musikalischen Geschichte für Kinder stehen die Hexe Baba Jaga und ihre dreibeinige HühnerfussHütte: Diese stürzt ein, als eines der Beine bricht. Auf spielerisch musikalische Weise helfen die Kinder, eine Lösung zu finden, wie die Hütte wieder repariert und ausserdem die wütende Hexe besänftigt werden kann. Das vielfältige Programm umspannt dabei fast 350 Jahre Musikgeschichte und kontrastiert Barockmusik mit Werken aus der Romantik und der Moderne bis hin zu einer zeitgenössischen Komposition von Patricia Kopatchinskaja.
Die lebendigen und humorvollen Familienkonzerte der CAMERATA BERN sind bei Gross und Klein gleichermassen beliebt. Seit vielen Jahren werden sie von den Ensemblemitgliedern selbst konzipiert und moderiert, wodurch eine unmittelbare und direkte Nähe zwischen Musiker:innen und Publikum entsteht. Mit «Im Zauberschloss der Musik» präsentiert das Ensemble eines seiner erfolgreichsten Kinderkonzertprogramme.
Programm ohne Pause
Dauer: 45 Minuten
Dieses Programm spielt die CAMERATA BERN vom 16. bis 23. November 2023 in Berner Schulen, mit freundlicher Unterstützung der Kulturförderung des Kantons Bern.
Ian Bostridge – Tenor
Alessio Allegrini – Horn
Michael Brooks Reid – Leitung —
HENRY PURCELL (1659–1695)
Music for a While Z 583
BENJAMIN BRITTEN (1913–1976)
Serenade für Tenor, Horn und Streicher op. 31
WILLIAM WALTON (1902–1983)
Sonata for String Orchestra
Programm ohne Pause Dauer: ca. 70 Minuten
Sa, 9. Dezember 2023 — 17.00 Uhr
So, 10. Dezember 2023 — 17.00 Uhr
Einzelkarten: CHF 85.–/65.–/45.–
Ermässigungen siehe Seite 62
Musik als Schmerzmittel? Genau das ist Music for a While. Purcell schrieb seine eindringliche Arie als Zwischenstück für das Londoner Duke’s Theatre. Sie ist eine Hymne auf die Musik als solche.
Die Mitte dieses rein britischen Programms bildet Benjamin Britten, der sich in seinem Werk öfters auf Purcell bezogen hat. Namentlich ab 1945, als England den 250. Todestag Purcells feierte. Seine Serenade ist noch kurz zuvor entstanden, als Britten mit der Komposition seiner Oper Peter Grimes beschäftigt war. Brittens Zyklus ist eine stimmungsvolle Reise durch nächtlich verwunschene Landschaften, der britische Tenor Ian Bostridge gilt als einer ihrer besten Interpreten.
Mit seiner Sonata for String Orchestra griff der 70 jährige William Walton auf ein 1945 entstandenes Streichquartett zurück. Das im Auftrag des Dirigenten Neville Marriner entstandene Werk ist allerdings mehr als ein Arrangement. Walton revidierte und schrieb kräftig um. Entstanden ist ein in mildem Spätstil gehaltenes Concerto grosso mit sehr englischem Tonfall.
EINOJUHANI RAUTAVAARA (1928–2016)
Pelimannit/Fiddlers op. 1
PĒTERIS VASKS (*1946)
In Evening Light, Violinkonzert Nr. 2
Schweizer Erstaufführung
Sa, 3. Februar 2024 — 17.00 Uhr
So, 4. Februar 2024 — 17.00 Uhr
Einzelkarten: CHF 85.–/65.–/45.–
Ermässigungen siehe Seite 62
Do, 8. Februar 2024 — 19.30 Uhr
Veranstalter: Société de Musique de Neuchâtel Der Kartenverkauf läuft über den Veranstalter.
ANTONÍN DVOŘÁK (1841–1904)
Streicherserenade in E Dur op. 22
Programm mit Pause
Dauer: ca. 100 Minuten
In ferne Gefilde entführen einen die Kompositionen von Einojuhani Rautavaara und Pēteris Vasks. Die Musik des Litauers Vasks leuchtet kalt wie eine verschneite Winterlandschaft. Unerwartet heisse Ausbrüche aus dieser winterlichen Melancholie verspricht sein 2. Violinkonzert In Evening Light. Wie in seinem ersten Violinkonzert scheint auch hier das Licht metaphorisch herein, als «Abendlicht» über dem Lebensabend des Menschen. Antje Weithaas und die CAMERATA BERN spielen die Schweizer Erstaufführung dieses Werks.
Weiter nördlich, in Finnland wurde Einojuhani Rautavaara geboren. Noch vor seinen schwerblütigen Sinfonien schrieb er mit Pelimannit/Fiddlers eine verspielte Fantasie, in der das dörfliche Musikleben des alten Finnland bildhaft aufscheint.
Dritter im Bunde dieses «nord östlichen» Konzerts ist Antonín Dvořák. Seine Streicherserenade in E Dur scheint wie wärmendes Sonnenlicht. Dvořák blickt uns in seiner wolkenlosen Serenade als formvollendeter Klassiker an.
Patricia Kopatchinskaja – Leitung und Violine
Thomas Kaufmann – Cello
AUS UKRAINISCHRUSSISCHER FOLKLORE
Kugikly für Violine und ukrainische und russische Panflöten in einer Bearbeitung für die CAMERATA BERN
IVAN WYSCHNEGRADSKY (1893–1979)
Streichquartett Nr. 2 op. 18
AUS MOLDAWISCHER FOLKLORE
Cucuşor cu pană sură
ALFRED SCHNITTKE (1934–1998)
Sonate für Cello und Klavier
Nr. 1
Version für Cello, Streicher und Cembalo von Martin Merker
Bern, Casino Bern
Einzelkarten: CHF 85.–/65.–/45.–/30.–
Ermässigungen siehe Seite 62
So, 17. März 2024 — 17.00 Uhr
Essen, Philharmonie Essen
Veranstalter: Philharmonie Essen
Der Kartenverkauf läuft über den Veranstalter.
FRANZ SCHUBERT
Nr. 3 aus den 5 Menuetten und Trios für Streichquartett D 89
EUGÈNE YSAŸE (1858–1931)
Exil! op. 25, poème symphonique für hohe Streicher
ANDRZEY PANUFNIK (1914–1991)
Konzert für Violine und Streicher
ALEXEY RETINSKY (*1986)
Die Konturen der Verlorenen für Streichensemble, Cembalo und Stimmen Auftragskomposition der CAMERATA BERN, Uraufführung
Programm mit Pause Dauer: ca. 120 Minuten
«Dieses Programm wird durch die Musik von Komponisten erzählt, die ihre Heimat verlassen mussten. Flucht und die Suche nach einem neuen Zuhause waren seit jeher Teil unserer Menschheitsgeschichte und sind auch in unserer Zeit bittere Realität ganzer Völker.
Wo ist Heimat? Wo wir geboren werden oder wo wir sterben? Ist Exil Schmerz und Isolation oder auch eine Inspirationsquelle? Was für Komponisten, für uns Musiker, uns Menschen bleibt, ist das Exil in die Kunst, in das Unsagbare der Musik, das sich jeder Begrifflichkeit entzieht. Sie werden in diesem Konzert Klänge hören, die das vielleicht wissen. Hören wir zu, was sie uns sagen.»
Als Schlussstück des Programms «EXILE» hat die CAMERATA BERN einen Kompositionsauftrag an Alexey Retinsky vergeben. Hier beantwortet der russisch ukrainische Komponist Fragen von Patricia Kopatchinskaja und Thomas Kaufmann.
Was löst der Begriff «Exil» in dir aus? Welches Bild kommt dir dazu in den Sinn?
Als Erstes fällt mir die bekannte Geschichte von Maria und Josef ein, die nach Ägypten flohen, um das Jesuskind vor dem schrecklichen Erlass von König Herodes zu retten, der alle Säuglinge erschlagen liess. Nach dem Matthäus Evangelium erliess der damals schon ältere Herodes, als er von den Weisen erfuhr, dass sie nach Bethlehem reisen würden, um den neugeborenen «König der Juden» anzubeten, einen Befehl zur Tötung aller Knaben unter zwei Jahren, um keinen Rivalen zu haben. Aber es ist auch äusserst interessant, dass hier der Archetyp der Rache der alten Welt an der kommenden neuen Welt durchscheint. Der Stachel des altersschwachen Todes will die Blüte der Zukunft erschlagen. Das Exil ist also eine extrem erzwungene Form, eine wichtige Botschaft für die Zukunft zu bewahren – vor allem das Leben selbst.
Erzähl uns über dich.
Seit 22 Jahren träume ich davon, das Unaussprechliche mit Klängen auszudrücken, das Unhörbare zu hören und einfach ein perfektes Lebenswerk zu schaffen. Dass das Leben selbst zu diesem Werk wird. Diese Mission ist nie ganz zu erreichen, aber das Streben nach dem Ziel ist die einzige Option, die ich für meine Existenz habe. Das scheint das Wichtigste zu sein, was ich über mich sagen kann.
Was ist für dich Heimat?
Es ist, wenn sich der Raum um mich herum wie der Schwanz eines treuen Hundes verhält, der schon lange auf sein Herrchen wartet. In einem Übermass an Liebe wackelt er hemmungslos
von einer Seite zur anderen wie ein verrücktes Metronom. Er vibriert auf eine Weise, die mich synchron mit ihm vibrieren lässt.
Ist Musik für dich eine Heimat im Exil?
Ja, ich hätte es nicht besser sagen können. Wo auch immer das Leben mich hinführt, es ist wie eine Handvoll Heimaterde in einem kleinen Säckchen, das ich immer in meiner Tasche habe.
Was sind Töne für dich?
Das materiellste Phänomen alles Nichtmateriellen.
Kannst du einige Worte zum Titel deines Stücks sagen, «Die Konturen der Verlorenen»?
Im letzten Sommer entdeckte ich im Süden am Meer immer wieder ein interessantes Phänomen: die abgeworfene Haut der Gottesanbeterin, die in dieser Region reichlich vorhanden war. Eine verblasste, durchsichtige, durchscheinende, leichter als Luft, aber vollkommen akkurate Karkasse des Körpers der Gottes anbeterin. Eine reine Form, bereits ohne Inhalt, aber mit der Idee der Gottesanbeterin selbst, die immer noch darin gefangen ist. Da kam mir der Titel Die Konturen der Verlorenen in den Sinn.
Viele Umstände und Menschen werden nie wieder in unserem Leben vorkommen und sind nur im Traum real. Vor allem, wenn es sich um die Erfahrung des Exils handelt. Aber wir, die Sklaven des Chronos, ballen die Faust in der Tasche – das Gedächtnis. Das Gedächtnis als Hilfsmittel zur Überwindung von Zeit und Raum. Nicht umsonst ist eines der wichtigsten Rädchen im Mechanismus der Musikwahrnehmung die Erinnerung an das, was gerade eben oder vor einer halben Stunde passiert ist, um daraus einen gemeinsamen Nenner zu machen.
Alexander Melnikov – Leitung und Klavier Jeroen Berwaerts – Trompete
Meesun Hong Coleman – Leitung
—
WOLFGANG AMADEUS MOZART (1756–1791)
Klavierkonzert Nr. 12 in A Dur KV 414
LUDWIG VAN BEETHOVEN (1770–1827)
Streichquartett Nr. 11 in f Moll op. 95, Fassung für Streichorchester
DMITRI SCHOSTAKOWITSCH (1906–1975)
Klavierkonzert Nr. 1 in c Moll op. 35 für Klavier, Streichorchester und Trompete
Programm mit Pause
Dauer: ca. 90 Minuten
Sa, 25. Mai 2024 — 17.00 Uhr
So, 26. Mai 2024 — 17.00 Uhr
Einzelkarten: CHF 85.–/65.–/45.–
Ermässigungen siehe Seite 62
Unumwunden bezeichnen wir Mozart und Beethoven heute als Klassiker. Und deuten zugleich einen Don Giovanni, eine Eroica als revolutionär, als umstürzlerisch gar im politischen Sinn.
Bei Dmitri Schostakowitsch sehen die Verhältnisse anders aus. Die aus einer Revolution hervorgegangene Sowjetregierung hätte ihn am liebsten als «Klassiker» gesehen. Zumindest musste der Komponist seit seiner Oper Lady Macbeth von Mzensk stets den starken Arm des Staates fürchten. Aus Schostakowitschs früher Zeit stammt das Konzert für Klavier, Streichorchester und Trompete. Filmschnittartig der Satz, eine Musik voller Humor und Zitate. Was Schostakowitsch später als versteckte Botschaften in die Musik schmuggelte, liegt hier oft zum Greifen nahe: Rossini wird zitiert, Tschaikowski, ein damaliger BroadwayHit und namentlich Beethoven mit der Appassionata und dem 4. Klavierkonzert.
Der Pianist Alexander Melnikov setzt allerdings nicht Beethoven, sondern Mozart an den Beginn des Programms, und zwar mit dessen 12. Klavierkonzert in A Dur. Musik, über die Mozart schrieb, dass Kenner hier «Satisfaction» erhalten, ohne dass Nichtkenner enttäuscht werden müssten. Was nichts anderes bedeutet, als dass sich auch hier mehrere Bedeutungsschichten verbergen, wenn auch keine Zitate wie bei Schostakowitsch.
Beethoven sodann bekommt in diesem Programm natürlich auch seinen Platz. Die CAMERATA BERN spielt sein 11. Streichquartett in f Moll. Musik, durch welche die Kanonen Napoleons vor Wien donnern. Vielleicht verarbeitete Beethoven aber auch nur privates Liebesleid. Oder – wer weiss? – beides.
LUDWIG VAN BEETHOVEN (1770–1827)
Praeludium und Fuge, H 40/ op. 137, Fassung für Streichorchester
LUIGI BOCCHERINI (1743–1805)
Cellokonzert in A Dur Nr. 2, G. 475
CARL PHILIPP EMANUEL BACH (1714–1788)
Cellokonzert in A Dur Wq. 172
Einzelkarten: CHF 85.–/65.–/45.–/30.–
Ermässigungen siehe Seite 62
CAMILLE SAINT-SAËNS (1835–1921)
Sarabande op. 93 Nr. 1 für Streichorchester
FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY (1809–1847)
Streichquintett Nr. 2 B Dur, Fassung für Streichorchester
Programm mit Pause Dauer: ca. 100 Minuten
Präludium und Fuge , das lässt einen an Johann Sebastian Bach denken. Aber an Ludwig van Beethoven? Genau dieser schrieb in reifem Alter an einem Präludium für Streichquintett. Die Fuge dazu blieb ein Fragment, das Beethoven später durch eine neue Fuge ersetzte. Und schon haben wir ein Präludium mit Fuge, Baujahr 1817.
Auch Camille Saint-Saëns blickt in die Vergangenheit, wenn er 1892 verschiedene Tänze im alten Stil schreibt, wie die verträumt dahinfliessende Sarabande . Sie waren als Ergänzung gedacht zu SaintSaëns’ Neuausgabe von MarcAntoine Charpentiers Comédie ballet nach Molières Le malade imaginaire.
Ergänzung oder nicht? Yves Gérards Werkverzeichnis von Boccherinis Cellokonzerten listet deren elf auf. Voilà mit dem Cellokonzert A Dur G. 475 ein zwölftes! Für den be kennenden Fan und neuen Artistic Partner der CAMERATA BERN Steven Isserlis eindeutig bester Boccherini: «vornehm und liebenswürdig», wie er meint.
Und noch ein zweites Cellokonzert segelt durch dieses Programm. Bach-Sohn Carl Philipp Emanuel ist das in Reinkultur: drängend das Orchester, edel die Solostimme, die sich durch den jugendlichen Übermut des Tuttis keine Sekunde aus der Bahn werfen lässt.
Beides zusammen, Jugendlichkeit und Noblesse dann bei Mendelssohn . In seinem 2. Streichquintett in B Dur fassen traditionell klassische Formen dessen überschäumende Fantasie ein. Zum Besten für beide Seiten.
Menuhin Festival Gstaad
Sa, 3. August 2024—19.30 Uhr
Saanen, Kirche
Patricia Kopatchinskaja – Leitung und Violine Time and Eternity
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Die CAMERATA BERN, gegründet 1962 und bestehend aus 15 Solist:innen, steht für künstlerische Exzellenz und dafür, mit viel Neugier und Spielfreude sowohl die Tradition zu pflegen, als auch immer wieder neue Wege zu gehen und mit einem facettenreichen Programm das Publikum zu begeistern.
Die Geigerin Patricia Kopatchinskaja, der Cellist Steven Isserlis und der Fagottist Sergio Azzolini sind dem Ensemble als Artistic Partner verbunden.
Die CAMERATA BERN hat sich der künstlerischen Vielfalt verschrieben und bewegt sich zwischen der Pflege der Streichensemble Tradition, der Beschäftigung mit historischer Aufführungspraxis und der aktiven Hinwendung zu neuen Konzertformaten und zeitgenössischer Musik. Dazu gehört auch die Vergabe von Auftragskompositionen. Die drei Artistic Partner repräsentieren je einen der Pole – ohne sich dabei auf diesen beschränken zu müssen.
Darüber hinaus arbeitet die CAMERATA BERN mit neuen und bereits bekannten Gästen zusammen, wie Antje Weithaas, Ilya Gringolts, Anna Prohaska oder Kristian Bezuidenhout. Als Basis des Ensemblespiels wird die Kammermusik gepflegt, und für einzelne Projekte zieht die CAMERATA BERN zusätzliche Musiker:innen hinzu.
Verwurzelt in Bern mit eigener Konzertreihe, gastiert die CAMERATA BERN regelmässig bei internationalen Festivals und in führenden Konzerthäusern in der Schweiz, in Europa und darüber hinaus. Die zahlreichen Einspielungen des Ensembles haben internationale Auszeichnungen gewonnen, wie etwa den Grand Prix du Disque, den Preis der deutschen Schallplattenkritik oder den Echo Klassik. Zuletzt wurde das Album «Plaisirs illuminés» (2021) mit Artistic Partner Patricia Kopatchinskaja mit einem BBC Music Magazine Award ausgezeichnet. Die neueste Aufnahme, «Maria Mater Meretrix», ebenfalls mit Patricia Kopatchinskaja und mit der Sopranistin Anna Prohaska, erschien im April 2023.
Die CAMERATA BERN bringt zudem regelmässig Musik direkt zu den Menschen, fernab vom traditionellen Konzertkontext, mit Schulkonzerten im Kanton Bern und Auftritten in sozialen und pädagogischen Einrichtungen.
Patricia Kopatchinskaja sucht stets zum Herzstück der Musik vorzudringen, zu ihrer Bedeutung für uns im Hier und Jetzt. Mit einer Kombination aus Tiefe, Brillanz und Humor bringt sie eine unnachahmliche Theatralik in ihre Musik.
Von der New York Times als «eine Spielerin von seltener Ausdrucksenergie und entwaffnender Ungezwungenheit» beschrieben, begeistert sie ihr Publikum auf der ganzen Welt, sei es mit ungewöhnlichen Aufführungen traditioneller Klassiker des Violin repertoires oder mit originellen szenischen Projekten, die sie als experimentelle Performance Dramaturgin präsentiert.
2023 überschreitet Kopatchinskaja erneut Grenzen und wagt mit Herbert Fritsch und dem bildenden Künstler Jannis Varelas in der Neo Dada Opernproduktion Vergeigt am Theater Basel ein neues musikalisches Experiment. Zu weiteren Höhepunkten in der letzten Zeit gehören ihre Residenz bei den Berliner Philharmonikern, Europatourneen mit dem Budapest Festival Orchestra, mit Il Giardino Armonico und dem Philharmonia Orchestra sowie eine Rückkehr zu den BBC Proms 2022. Zudem wurde sie in der Reihe «Artist Spotlight» des Barbican Centre London und als Associated Artist des SWR Experimentalstudios eingeladen, einem der wichtigsten internationalen Forschungszentren im Bereich der elektronischen Musik.
Seit 2018 ist Patricia Kopatchinskaja der CAMERATA BERN als Artistic Partner verbunden.
Ihre absolute Priorität ist die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts und die Zusammenarbeit mit lebenden Komponisten wie Luca
Patricia Kopatchinskaja tritt auch als Gesangskünstlerin in Ligetis Mystères du macabre oder Schönbergs Pierrot Lunaire auf, wo sie die Rolle des Pierrot selbst übernimmt, sowie in ihrem Filmprojekt zu Kurt Schwitters Gedicht Ursonate im Stil des Dadaismus.
Ihre Diskografie umfasst mehr als 30 Aufnahmen, darunter die mit dem GRAMMY Award ausgezeichnete Aufnahme «Death and the Maiden» mit dem Saint Paul Chamber Orchestra, ein Programm, das auch als halbszenische Verfilmung mit der CAMERATA BERN 2021 neu aufgelegt wurde. Zu den jüngsten CD Veröffentlichungen gehören «Maria Mater Meretrix» mit der CAMERATA BERN und Anna Prohaska, die mit einem Preis des BBC Music Magazine ausgezeichnete CD «Les Plaisirs Illuminés» mit Sol Gabetta und der CAMERATA BERN und «Le monde selon George Antheil» mit Joonas Ahonen (alle bei Alpha Classics).
Patricia Kopatchinskaja ist humanitäre Botschafterin von Terre des Hommes und wurde 2017 mit dem Schweizer Grand Prix Musik des Bundesamts für Kultur ausgezeichnet.
Sergio Azzolini, 1967 in Bozen geboren, studierte in seiner Heimatstadt bei Romano Santi und anschliessend bei Klaus Thunemann in Hannover. Schon während dieser Zeit war er SoloFagottist im European Community Youth Orchestra. Er gewann unter anderem den C.M. von WeberWettbewerb, den Wettbewerb des Prager Frühlings und den ARD Wettbewerb, bei dem er auch mit dem Ma’alot Quintett erfolgreich war, dem er während zehn Jahren angehörte.
Als Barockfagottist war er Mitglied der Continuo Gruppe des Ensemble Baroque de Limoges und des Concentus Musicus Wien und spielte als Solist mit Ensembles wie den Sonatori de la Gioiosa Marca, L’Aura Soave Cremona, La Stravaganza Köln, Holland Baroque Society, dem HändelFestspielorchester Halle und der Accademia Bizantina. Ein besonderer Schwerpunkt liegt seit 2013 auf der Zusammenarbeit mit seinem eigenen Barockorchester L’Onda Armonica. Ab der Saison 2023/24 ist Sergio Azzolini Artistic Partner der CAMERATA BERN.
Während fünf Jahren war Azzolini zudem künstlerischer Leiter der Kammerakademie Potsdam, wo er unter anderem für vier sehr erfolgreiche Produktionen mit Opern von Vivaldi, Galuppi, Graun und Mozart verantwortlich war. Inzwischen ist Sergio Azzolini international gefragt, als Leiter und Solist mit Ensembles und Orchestern auf modernem und historischem Instrumentarium Musik vornehmlich des 18. und 19. Jahrhunderts zu erarbeiten.
Zahlreiche CD Produktionen zeugen von seiner aussergewöhnlichen stilistischen Vielfalt; gerade hat er die Gesamteinspielung der Fagottkonzerte von Antonio Vivaldi mit seinem eigenen Ensemble L’Onda Armonica für Naïve beendet, die bereits mit Auszeichnungen bedacht wurde.
Seit 1998 ist Sergio Azzolini Professor für Fagott und Kammermusik an der Hochschule für Musik FHNW in Basel. Daneben gibt er regelmässig international Meisterkurse für historisches und modernes Fagott und Kammermusik.
Neben seiner solistischen Tätigkeit auf dem modernen Fagott setzt sich Sergio Azzolini seit einigen Jahren intensiv mit Alter Musik auf historischem Instrumentarium auseinander.
Der britische Cellist Steven Isserlis, Commander of the British Empire, wird weltweit für seine stupende Technik und seine ausserordentliche Musikalität und Kreativität gefeiert.
Als Solist konzertiert er mit Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem London Philharmonic und dem Tonhalle Orchester Zürich sowie dem Münchener Kammerorchester, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und dem Mahler Chamber Orchestra. Ab der Saison 2023/24 ist er Artistic Partner der CAMERATA BERN.
Als ständiger Gast der Wigmore Hall, des 92NY in New York oder der Salzburger Festspiele gibt er Recitals und Kammermusikkonzerte mit Partnern wie Joshua Bell, Isabelle Faust, András Schiff, Stephen Hough und Olli Mustonen. Seine Programme stellt er gern zu besonderen Themen zusammen, darunter zur Affinität des Cellos zur menschlichen Stimme, zur Musik im Ersten Weltkrieg in The Cello in Wartime und zuletzt zur wechselseitigen Inspiration von Komponistinnen und Komponisten in Composers and their Muses.
Jüngste und kommende Highlights im deutschsprachigen Raum umfassen Konzerte mit dem DSO Berlin, dem NDR Elbphilharmonie Orchester, der Sächsischen Staatskapelle Dresden, dem hrSinfonieorchester Frankfurt, der Deutschen Kammerphilharmonie, der Kammerakademie Potsdam und dem Münchener Kammerorchester. Mit Recitals und Kammermusikprogrammen ist er zu Gast beim SchleswigHolstein Musik Festival, den Dresdener Musikfestspielen, der Schubertiade Schwarzenberg und beim Kissinger Sommer.
Steven Isserlis’ grosses Interesse gilt der historischen Aufführungspraxis. Er konzertiert mit den führenden Barockorchestern und leitet Kammerorchester oft selbst vom Cello aus. Als ebenso begeisterter Interpret zeitgenössischer Musik hat er mit Kompo
nisten wie John Tavener, Wolfgang Rihm und György Kurtág zusammengearbeitet und zahlreiche Werke uraufgeführt.
Darüber hinaus ist Isserlis Autor mehrerer Kinderbücher und regelmässiger Gastautor des Gramophone Magazines und der BBC. Sein neuestes Buch The Bach Cello Suites: A Companion bei Faber & Faber wurde mit dem Presto Music Award als «Book of the Year» ausgezeichnet. Als gefragter Pädagoge gibt er Meisterkurse bei der Kronberg Academy und als künstlerischer Leiter des internationalen Musikseminars in Prussia Cove in Cornwall.
Isserlis’ mit zahlreichen Preisen gekrönte Diskographie umfasst u. a. die Solo Cellosuiten von Bach, Aufnahmen der grossen Cellokonzerte unter Paavo Järvi, Beethovens Cellosonaten mit Robert Levin, Lieux retrouvés mit Thomas Adès und Haydns Cellokonzerte mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen.
Isserlis erhielt u. a. den SchumannPreis der Stadt Zwickau, den PiatigorskyPreis, den Glashütte Original MusikFestspielPreis und die Wigmore Hall Gold Medal. 2013 wurde er in die Gramophone Hall of Fame aufgenommen – als einer von nur zwei Cellisten, denen diese Ehre schon zu Lebzeiten zuteilwurde.
Hintergrundinfos und Kontext zu den Programmen, musikalische Hör Einblicke und O Töne der auftretenden Musiker:innen.
Kurzweilig und informativ eignen sich die rund 15 minütigen Podcasts von SRF Musikredaktor Benjamin Herzog hervorragend zur Einstimmung auf die Konzerte wie auch zum Nachhören.
Die Podcasts stehen ab ca. 10 Tagen vor dem betreffenden Abokonzert auf der Website und auf dem Soundcloud Kanal der CAMERATA BERN zur Verfügung.
Vertiefende Einblicke in die Programme der Abokonzerte mit ausführlichen Werktexten und den Biografien der beteiligten Künstler:innen.
Die Abendprogrammhefte sind rund eine Woche vor dem betreffenden Konzert auf der Website der CAMERATA BERN als PDF Download verfügbar und werden an den Konzerten kostenlos aufgelegt.
Die Texte entstehen in Zusammenarbeit mit dem Institut für Musikwissenschaft der Universität Bern: Jeweils im Frühjahrssemester beschäftigen sich die Studierenden intensiv mit den Konzertprogrammen der CAMERATA BERN und schreiben Texte dazu.
Mitwirkende am diesjährigen Seminar unter der Leitung von Prof. Dr. Cristina Urchueguía und Tutorin Samira Diem: Amy Brüderlin, Khrystyna Kobko, Sofia Martynova, Timmy Moll und David Stöckli.
Die CAMERATA BERN lädt Schulklassen ein, ausgewählte Proben und Generalproben zu besuchen. Interessierte Lehrpersonen melden sich unter info@cameratabern.ch.
Seit vier Jahren verbindet die CAMERATA BERN eine Partnerschaft mit den Schwerpunktfach Klassen Musik von Gabriel Wernly am Gymnasium Oberaargau in Langenthal. Neben Proben und Konzertbesuchen beschäftigen sich die Schüler:innen jeweils während eines Semesters intensiv mit einem ausgewählten Konzertprogramm. Hierzu tauchen sie in Musikgeschichte und musikalische Analyse ein, führen Interviews und Gespräche mit Musiker:innen und Gästen der CAMERATA BERN und gestalten eine eigene Konzerteinführung.
Die CAMERATA BERN bringt Musik direkt zu den Menschen fernab vom traditionellen Konzertbetrieb.
Anstatt das Publikum zum Ensemble, reist das Ensemble zum Publikum und spielt in sozialen und pädagogischen Einrichtungen. Die «Konzert Geschenke» sind kurz und niederschwellig, und Begegnung und Austausch gehören mit dazu.
Die «Konzert Geschenke» sind für die betreffenden Institutionen kostenlos und nur durch die Unterstützung von Partner:innen und Förder:innen möglich. Wir danken der Burgergemeinde Bern für die Ermöglichung der ersten «Konzert Geschenke» in der JVA Hindelbank und in der Blindenschule Zollikofen. Wenn auch Sie die «Konzert Geschenke» der CAMERATA BERN unterstützen möchten, kontaktieren Sie info@cameratabern.ch.
Was sich hinter den Türen des Kunst und KulturAtelierhauses PROGR im Zentrum der Stadt Bern abspielt, macht die neue Veranstaltungsreihe «12nach12» sicht und erlebbar:
Die vom PROGR veranstalteten Werkstatteinblicke in der Aula beginnen jeweils um 12.12 Uhr und dauern rund 40 Minuten. Sie lassen sich somit wunderbar mit einer Mittagspause kombinieren.
Die CAMERATA BERN ist mit ihrem Proberaum und ihrer Geschäfts stelle im PROGR beheimatet und beteiligt sich regelmässig an 12nach12. Dabei lädt das Ensemble inmitten der Probenphase dazu ein, einen Auszug aus dem aktuellen Programm in informellem Rahmen zu erleben. Für Daten und Programm besuchen Sie cameratabern.ch.
Förderverein
«Freundeskreis CAMERATA BERN»
Mit Ihrer Mitgliedschaft unterstützen Sie direkt das Schaffen der Musiker:innen auf der Bühne.
Gleichzeitig profitieren Sie von exklusiven Vorteilen und erhalten Zugang zu einzigartigen Erlebnissen mit dem Ensemble:
– Preisreduktion auf Abonnemente und Einzelkarten
– Einladung zum jährlichen Privatkonzert für Vereinsmitglieder mit der Möglichkeit, eigene Gäste mitzubringen
– Probenbesuche mit Einführung zu ausgewählten Abokonzerten
– Einladungen an exklusive Anlässe rund um die Konzerte
Das aktuelle Programm des Freundeskreises mit allen Anlässen, Daten und Angaben zur Anmeldung finden Sie auf cameratabern.ch.
Weitere Informationen zur Mitgliedschaft und zur Anmeldung finden Sie unter cameratabern.ch.
Ihre Fragen beantworten wir gerne auch persönlich per EMail oder Telefon unter freundeskreis@cameratabern.ch oder +41 (0)31 371 86 88.
Michael Meer – Präsident
Norbert Graf
Bernard Guillelmon
Friedemann Jähnig – Ensemblevertretung
Ursula Meichle
Christina Merblum Bollschweiler – Ensemblevertretung
Alejandro Mettler – Ensemblevertretung
Peter Vonlanthen
Sonja Koller – Co Geschäftsführung / Leitung Dramaturgie und Produktion
Alessa Panayiotou – Co Geschäftsführung/ Kaufmännische Leitung
Beate Hörlezeder – Ticketing, künstlerisches Betriebsbüro und Administration
Käthi Steuri – Disposition und Notenwesen
Redaktion – Sonja Koller, Alessa Panayiotou, Beate Hörlezeder, Käthi Steuri
Texte – CAMERATA BERN, Benjamin Herzog
(S. 7, 11, 13, 14, 19, 21, 27, 29)
Lektorat – Seidel – Lektorat & Text, Bern
Gestaltung – diff. Kommunikation AG, Bern
Druck – Tanner Druck AG, Langnau
Papier – ClimatePartner ID:
127472208 1005
CAMERATA BERN
Waisenhausplatz 30
CH 3011 Bern
+41(0)31 371 86 88
info@cameratabern.ch
Die CAMERATA BERN dankt für die Unterstützung
Subventionen
Redaktionsschluss: 30. April 2023 Änderungen vorbehalten.
www.cameratabern.ch
Unterstützung, Partnerschaften und Sponsoring
Medienpartnerschaften
Ein ganz besonderer Dank gilt unserem Förderverein «Freundeskreis CAMERATA BERN», allen unseren privaten Gönner:innen und Unterstützer:innen sowie unseren zahlreichen freiwilligen Helfer:innen und privaten Gastfamilien.
Die Ermässigungen gelten für alle Eigenveranstaltungen der CAMERATA BERN.
Mitglieder Freundeskreis CAMERATA BERN
Auf Einzelkarten: 20% Ermässigung
Auf Abonnemente: 10% Ermässigung
Für unser Publikum unter 30 Jahren
Einzelkarten bis 18 Jahre: Einheitspreis CHF 5.– (alle Kategorien)
Einzelkarten und Abonnemente 19 bis 30 Jahre: 50% Ermässigung (alle Kategorien)
Kultur GA (bis 25 Jahre): Kultur GAAbonnent:innen erhalten an der Abendkasse freien Eintritt auf alle noch verfügbaren Plätze. Mehr Infos und Abo bestellen: www.kulturga.ch
Kulturlegi
30% Ermässigung (alle Kategorien)
Geflüchtete
Geflüchtete, die sich entsprechend ausweisen, können an der Abendkasse Freikarten beziehen, insofern das Konzert nicht schon im Vorfeld ausgebucht ist.
Verschenken Sie Musik und Freude!
Gutscheine sind in unserem Ticketshop erhältlich.
Vorverkauf
Online: www.cameratabern.ch
Bestellung per E Mail oder telefonisch direkt bei der CAMERATA BERN unter info@cameratabern.ch oder +41(0)31 371 86 88.
Vorverkaufsstelle: Olmo Bern, Zeughausgasse 20, 3011 Bern
Konzertkarte als Fahrausweis
Ihre Konzertkarte der CAMERATA BERN gilt am Konzerttag als Fahrausweis für alle Transportmittel des öffentlichen Nahverkehrs in den Libero Zonen 100/101. Ausnahmen: Marzilibahn, Gurtenbahn, Mattelift. Gültigkeit: ab zwei Stunden vor Konzertbeginn, bis drei Stunden nach Konzertende.
Einmal bezahlen, mehrmals vergünstigt geniessen!
Grosses Abonnement
Das grosse Abonnement umfasst alle sechs Abokonzerte.
Kategorie 1 Kategorie 2 Kategorie 3
CHF 410.– CHF 315.– CHF 220.–
Wahlabonnement
Sie bestimmen, welche und wie viele Abokonzerte Sie besuchen möchten.
Kategorie 1 Kategorie 2 Kategorie 3
5 Konzerte CHF 360.– CHF 270.– CHF 190.–
4 Konzerte CHF 290.– CHF 220.– CHF 155.–
3 Konzerte CHF 220.– CHF 170.– CHF 120.–
3er-Pass: Maximale Flexibilität zu CHF 130.–
Sie möchten drei Konzerte der CAMERATA BERN in der Saison besuchen, ohne sich bereits jetzt terminlich festzulegen? Der 3er Pass ermöglicht genau dies. Jederzeit online buchbar unter cameratabern.ch sind die einzelnen Termine ab drei Wochen vor dem gewünschten Konzert in jeder Kategorie einlösbar (nach Verfügbarkeit).
Für Firmen: Förderabonnemente
In inspirierender Atmosphäre netzwerken und gleichzeitig die CAMERATA BERN unterstützen? Mit unseren Firmenförderabonnementen ist dies einfach möglich. Sie besuchen mit Ihren Kund:innen oder Geschäftspartner:innen die Konzerte der CAMERATA BERN und bezahlen den doppelten Betrag eines regulären Abonnements. Die Differenz unterstützt als Sponsoringbeitrag direkt das Schaffen der Musiker:innen auf der Bühne. Weitere Informationen zu Konditionen und Leistungen erhalten Sie unter www.cameratabern.ch.
Saalpläne
Die Saalpläne finden Sie auf unserer Website unter «Abonnemente». Bei Fragen wenden Sie sich bitte an info@cameratabern.ch.
Grosses Abonnement
6 Konzerte
Kategorie 1 Anzahl
Kategorie 2 Anzahl
Kategorie 3 Anzahl
Wahlabonnement
5 Konzerte
Kategorie 1 Anzahl
Kategorie 2 Anzahl
Kategorie 3 Anzahl
3 Konzerte
Kategorie 1 Anzahl
Kategorie 2 Anzahl
Kategorie 3 Anzahl
4 Konzerte
Kategorie 1 Anzahl
Kategorie 2 Anzahl
Kategorie 3 Anzahl
Auswahl Konzerte für Wahlabonnement (Bei doppelt geführten Konzerten bitte Termin auswählen.)
Benvenuto Signor Händel
Sa, 4. November 2023
So, 5. November 2023
Music for a While
Sa, 9. Dezember 2023
So, 10. Dezember 2023
Fiddler’s Light
Sa, 3. Februar 2024
So, 4. Februar 2024
EXILE
So, 10. März 2024
PianoForte
Sa, 25. Mai 2024
So, 26. Mai 2024
Romantic Classicists / Classical Romantics
So, 23. Juni 2024
Die bestellten Abonnemente werden Ihnen mit Rechnung zugesandt.
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