Stadtblatt 2017 07

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leute Marten Sistig: „Wir sagen immer scherzhaft: Jugger ist der Sport der Unsportlichen.“

FOTO: MARCO BÄCKER

Woher kommt Jugger? Der Ursprung liegt in dem postapokalyptischen Film „Jugger – Kampf der Besten" aus dem Jahr 1989. Was wir heute unter Jugger verstehen, hat nicht mehr viel mit dem gemein, was es in dem Film zu sehen gibt – erst recht, was die Gewalt angeht. Was ist der Reiz am Spiel? Jugger ist schnell, taktisch, vielseitig und doch schnell zu erlernen. Wer bei uns mittrainiert, wird auch im Spiel eingesetzt. Nur so kann man dazulernen, und es soll ja schließlich Spaß machen. Ist Jugger eine Trendsportart? Die Community wächst. Vor allem in Deutschland hat sich eine der größten Jugger-Szenen etabliert. Viele haben noch ein falsches Bild und begreifen erst allmählich, dass es eine vollwertig ernstzunehmende Sportart ist!

Mit Kette und Stab 3 – 2 – 1 – Jugger! Marten Sistig gründete vor zwei Jahren die Jugger-Abteilung beim SC Schölerberg. Ein Spiel mit Ball- und Kampfsportelementen.

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FOTO: STEPHANIE HIEKMANN

„Kampf“ ist schon einmal falsch, genauso „Waffe“. In Juggerkreisen spricht man bei den Spielgeräten von Pompfen. Ähnlich dem Fechten gilt es, damit den gegnerischen Spieler abzuschlagen, während der eigene Läufer versucht, den Ball – der ursprünglich eigentlich einen Hundeschädel darstellt – in das Mal (Tor) zu befördern. Puh, klingt kompliziert – ist es aber nicht. Ein bisschen mit der Pompfe rumzufuchteln, das kann doch nicht so schwer sein? „Wir sagen immer scherzhaft: Jugger ist der Sport der Un-

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sportlichen“, zwinkert Marten Sistig vom Spielfeldrand und behält mit einem Auge das Spielgeschehen im Blick. „Überblick und den effektiven Umgang mit den Pompfen lernt man aber nur durch viel Übung!“ Beim ersten offiziellen Juggerturnier in Osnabrück tritt man unter anderem gegen Teams aus Kiel, Bochum oder Münster an. „Einige Mannschaften nehmen sich vielleicht etwas zu ernst, wobei auch wir gezielt trainieren und natürlich immer gewinnen wollen. Damit wir weiter wachsen können, muss es aber auch allen Spaß ma-

chen!“, so Sistig weiter, der sich nach seiner sportlichen Vergangenheit als Akrobat und Basketballer nun vollends dem Juggern widmet. Der 28-jährige Geologe hat ganz offensichtlich seine Paradedisziplin gefunden. Egal, ob mit der Kette, der Stabpompfe oder der Kombination aus Schild und Kurzpompfe – flink und gezielt setzt er Abschläge am gegnerischen Körper. „Der Kopf ist tabu und keine Trefferzone, damit alles fair bleibt. Es reicht, den Gegner am T-Shirt zu streifen. Harte Schläge bringen also gar nichts!"

Tatsächlich: Das Team aus dem Ruhrgebiet entledigt sich der Oberbekleidung, um weniger Angriffsfläche zu bieten. Im Hintergrund ein monotoner Beat, 100 Schläge pro Halbzeit, die sogenannten „Steine“. Das ist die Zeitmessung: Man wirft Steine an einen Gong ... Insgesamt ein spannendes Schauspiel, dieses Jugger. Und eine engagierte Anhängerschaft: Im zentralen Kommunikationsorgan in Form eines Internetforums werden Regeln und Wettbewerbsmodi von den Spielern diskutiert und abgestimmt. Marten ist froh, dabei zu sein: „Wer einmal etwas Neues ausprobieren möchte, ist herzlich zu uns eingeladen. Wir werden vom SC Schölerberg tatkräftig unterstützt!“ MARCO BÄCKER Bei Interesse: jugger@sc-schoelerberg.de www.facebook.com/JuggerOS/

Mein Osnabrück Dori Gutknecht Restaurantleiterin im Restaurant Friedrich Hier wohne ich ... im schönen Stadtteil Wüste in meiner traumhaften Wohnung mit Balkon und super Lage. In dieser Wohnung fühle ich mich das erste Mal richtig angekommen. Ich arbeite ... an meinem Lieblingsort, dem Friedrich. Ich bin Restaurantleiterin, aber eigentlich auch Allrounderin. Es gibt keine klare Aufgabentrennung bei uns. Wir teilen uns alles und erledigen vieles gemeinsam. Ich schätze an Osnabrück ... die tollen Menschen. Dass es eine kleine, süße und quirlige Innenstadt hat und die „Natur“ trotzdem schnell erreichbar ist. Sommer in Osnabrück ist ... kurz, selten aber intensiv. Ich denke dabei immer an Barfuß laufen durch die Stadt. An warmen Tagen ... fahre ich gerne an den Dümmer oder genieße die Sonne auf meinen Balkon. Außerdem

liebe ich momentan kurze Städtereisen. Ob Rom, Mailand oder Ibiza – da war ich vor ein paar Wochen, und es war phänomenal. Mein Lieblingsort in Osnabrück ist ... der Botanische Garten. Viel Spazieren, Entspannen und Abschalten – wie Kurzurlaub. Das würde ich an Osnabrück ändern ... (überlegt sehr lange) vielleicht die Verkehrs- und Parksituation in der Innenstadt. Ansonsten bin ich ganz happy. Die Gastronomie in Osnabrück ist ... vielfältig, und so ist auch für jeden etwas dabei. Das macht mich aus ... ich bin lebensfroh und positiv. Ich habe alles, was ich brauche, eine tolle Familie und Freunde. Ich bin außerdem immer auf der Suche nach etwas Neuem und freue mich über jede neue Erfahrung. INTERVIEW: LIRIKA REXHA


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