Zürcher KMU 4 2014

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DAS ZÜRCHER UNTERNEHMER-MAGAZIN

KUNST IM RAMPENLICHT GELD

K U LT U R

I N T E R N AT I O N A L

Kunst als Anlage

Cabaret Voltaire

Kunming


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123 Kompetenzzentrum f端r Sozialversicherungen


I N H A LT

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Mit dem Landesmuseum und dem Kunsthaus stehen Zürich gleich zwei erhebliche Erweiterungsbauten bevor.

4 AGENDA

WIRTSCHAFT 6 Zürich – Baden-Württemberg «Ideen überspringen den Rhein»

THEMA 8 Kunst in Zürich –

Fotoquelle: Kunsthaus (Visualisierung)

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Geschichte trifft Zukunft 10 Kunsthaus Zürich 12 «Art and the City» Kunst im öffentlichen Raum

GELD 14 Kunst als Ware und Anlage

KULTUR 16 Cabaret Voltaire: «Bis zum Irrsinn, bis zur Bewusstlosigkeit»

UNTERNEHMEN 18 Auktionshaus Sothebys

INTERNATIONAL 24 Zürcher Partnerstadt: Kunming, China

BUSINESS LUNCH 27 Baur au Lac

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29 VZH NEWS 30 ZÜRICH IM BILD

IMPRESSUM ZÜRCHER KMU – Das Zürcher Unternehmer-Magazin erscheint im Verlag SWISS BUSINESSPRESS SA, Zürcherstrasse 39, 8952 Schlieren, Zürich, Telefon 044 306 47 00, Fax 044 306 47 11, www.unternehmerzeitung.ch, print@zürcherkmu.ch

HERAUSGEBER: Remo Kuhn, kuhn@unternehmerzeitung.ch

REDAKTION: Maximilian Treffer, treffer@zuercherkmu.ch; Annina Haller, haller@swissnews.ch; Saverio Genzoli, genzoli@swissnews.ch; Peter Blattner, blattner@unternehmerzeitung.ch MARKETING: Felix Keller, keller@unternehmerzeitung.ch

MITARBEIT AN DIESER AUSGABE: Yvonne von Hunnius, Jean-Pierre Reinle, Dave Geixner,

LAYOUT & PRODUKTION: Bruno Strupler, strupler@swissnews.ch DRUCK: Stämpfli AG, Wölflistrasse 1, 3001 Bern NACHDRUCK: Mit schriftlicher Genehmigung des Verlags und detaillierter Quellenangabe © Unternehmerzeitung / SWISS BUSINESSPRESS SA TEXT- UND BILDMATERIAL: Für unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen.

Im Verlag SWISS BUSINESSPRESS erscheinen ausserdem: SWISS CUISINE – Das Fachmagazin der Gehobenen Gastronomie,

BUSINESS CLASS – Das Lifestyle-Magazin der Unternehmerzeitung, VR-Praxis – Das Schweizer Magazin für Verwaltungsräte

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AGENDA

Das duale Berufsbildungssystem der Schweiz ist eine der wesentlichen Stärken unseres Landes. Die Aus- und Weiterbildung junger Erwachsener ist das Fundament unserer Wirtschaft.

2014 lanciert der Bund erstmals einen internationalen Kongress, der sich ausschliesslich der dualen Berufsbildung widmen wird. Vom 15. bis 18. Sep-

Biden, Bildungsexpertin und Gattin des US-Vizepräsidenten gewinnen. Mit dem internationalen Berufsbildungskongress in Winterthur wollen die Verbundpartner – Bund, Kantone und Organisationen der Arbeitswelt – einen Beitrag zur umfassenden Positionierung des dualen Berufsbildungssystems leisten und den fachlichen Austausch zwischen wichtigen nationalen

tember 2014 findet in Winterthur der erste internationale Berufsbildungskongress statt. Eröffnet wird der dreitägige Event von Guy Ryder, dem Generaldirektor der internationalen Arbeitsorganisation ILO und Bundesrat Johann Schneider-Ammann, der 2014 zum Jahr der Berufsbildung ernannt hat. Als weiteren Hauptreferenten konnten die Veranstalter Dr. Jill

Foto: zVg

Kompetenzen für die Zukunft

INTERNATIONALER BERUFSBILDUNGSKONGRESS 15. bis 18. September, Theater Winterthur, Teilnahmegebühren: 700 Franken. Anmeldung unter www.vpet-congress.ch

und internationalen Berufsbildungsakteuren ermöglichen. Ziel des Dialogs ist es, bessere Rahmenbedingungen für die Entwicklung einer

internationalen Zusammenarbeit im Bereich der dualen Berufsbildung zu schaffen. Mit Besuchen von Lehrbetrieben soll Schweizer

Berufsbildung aus erster Hand vermittelt werden. Ergänzt wird das Programm durch mehrere Kurzseminare zum Thema.

Foto: zVg

Rund ums Bauen Vom 4. bis 7. September läuten über 600 Aussteller an der 45. Ausgabe der Bauen und Modernisieren den Messeherbst ein.

Ein Meeting Point dient als Austauschplattform

Swiss Office Management 2014 Hinter einer erfolgreichen Führungskraft steht meist eine erstklassige Assistenz, die ihrem Chef den Rücken frei hält und sich um reibungslose Büroabläufe kümmert.

Foto: zVg

In sieben Ausstellungshallen bietet sich für Hauseigentümer und angehende Bauherren ein umfassender Überblick zum Neu- und Umbau. Die jährlich stattfindende Messe lockt jeweils bis zu 4 000 Besucher in die Hallen der Messe Zürich. Hauseigentümer, Bauherren, Architekten und

andere Fachleute können sich in thematisch abgegrenzten Hallen über die aktuellen Trends zum modernen und energieeffizienten Bauen informieren. Ergänzt wird die Messe durch mehrere Sonderschauen und über 50 Fachvorträgen zum Thema. Zusätzlich findet die Eigenheim-Messe Schweiz mit 23 Baupartnern zum Hausbau statt. Das umfangreiche Programm verspricht eine attraktive Baumesse 2014.

BAUEN & MODERNISIEREN UND EIGENHEIM MESSE SCHWEIZ 4. bis 7. September 2014, Messe Zürich, Täglich 10 – 18 Uhr, www.bauen-modernisieren.ch

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Von einer eher passiven Vorzimmerdame hat sich die moderne Assistenzkraft zur aktiven Gestalterin des Büroalltags entwickelt. Die Swiss Office Management informiert über aktuelle Marktnews und bietet konkrete Weiterbildungsmög-

lichkeiten. Die Swiss Office Management ist die einzige Fachmesse in der Schweiz, die sich an die «Entscheider der Entscheider» in den Unternehmen richtet, also Assistenzen, Sekretariatskräfte und Office Manager. Am 10. und 11. September 2014 findet die Messe bereits zum dritten Mal in Halle 9 der Messe Zürich statt. Umfangreiches Programm Über 60 Fachaus-

steller laden die Besucher an ihre Stände, die sich über neue Produkt- und Dienstleistungsangebote informieren und austauschen können. Neben Fachvorträgen warten auf die Teilnehmer praxisnahe Workshops zu moderner Korrespondenz, kreativer Eventkonzeption, Emotionsmanagement oder Durchsetzungskraft und vielen weiteren Themen. Die Besucher erhalten somit vor Ort die Möglichkeit zur Wei-

terbildung. Ein Meeting Point dient als Austauschplattform wobei eine Moderation die dortigen Gesprächsrunden begleiten wird. Interessierte Besucherinnen und Besucher können sich vorab online für die Messe registrieren und sparen so Geld und Wartezeit vor Ort: Online sind Eintrittstickets für die Messe zu einem ermässigten Preis erhältlich. An beiden Tagen öffnet die Halle von 9 – 17 Uhr.


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WIRTSCHAFT

«Zwischen der Nordschweiz und Südbaden spielt die Grenze keine Rolle.»

Ideen überspringen den Rhein Z Ü R I C H – B A D E N - W Ü R T T E M B E R G Auf der Achse Zürich-Stuttgart sind Ideen unterwegs.

Dabei profitieren die Nordschweiz und Baden-Württemberg von Forschungskooperationen und florierenden Wirtschaftsbeziehungen. Bestes Beispiel ist die stark exportorientierte Medizinalbranche.

TEXT YVONNE VON HUNNIUS

Fotos: Keystone/zVg

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Ein gemeinsamer Wirtschaftsraum über Bodensee und Rhein hinweg – kann man so weit gehen? Ja, davon ist der Zürcher Volkswirtschaftsdirektor Ernst Stocker überzeugt. «Zwischen der Nordschweiz und Südbaden spielt die Grenze keine Rolle», sagt er am Wirtschaftsforum der beiden Regionen Zürich und Baden-Württemberg in Zürich. In der Tat: Die Vernetzung der Unternehmen ist sowohl über die Sektoren, als auch über die Branchen hinweg enorm. Das bekräftigte 2013 eine Studie der Universität St. Gallen. Rund die Hälfte der Befragten und dort ansässigen Unternehmen ist grenzüberschreitend tätig – rund

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ein Drittel hat Niederlassungen auf der jeweils anderen Seite der Grenze. Aktuelle Zahlen zeigen auch: Bei den Ausfuhren Baden-Württembergs liegt die Schweiz 2013 auf Platz drei, bei den Einfuhren auf Platz eins. Und die Zeichen für künftige Kooperation stehen gut: Laut Ernst&Young investierten Schweizer Unternehmen 2013 insgesamt 76 Mal auf der baden-württembergischen Seite des Rheins. Zukunftsmarkt Medizinaltechnik Viele Studien zeigen, dass sich das Strukturpotenzial beider Regionen stark ähnelt. Dennoch stellen sie sich wirtschaftlich vielfach nicht konkurrenzierend, sondern ergänzend auf. Das


«UNSERE ERKENNTNISSE LIEFERN UNTER ANDEREM EIN WERTVOLLES TOOL FÜR DIE PERSONALISIERTE MEDIZIN.» Schweiz. Punkten kann die Schweiz generell mit der europaweit höchsten Arbeitnehmerdichte in diesem Bereich – zehn Prozent aller Angestellten in Europas Medizinaltechnik arbeiten in der Schweiz.

fällt erst auf, analysiert man, was beide mitbringen können. Die Pharmabranche ist oft im Visier – doch gerade auch die Medizinaltechnik ist ein wichtiger Markt für die Schweiz und für Baden-Württemberg. Unter anderem ist dies aus der Präzisionsgüter-Tradition erwachsen. Grund genug, um diesem stetig wachsenden Markt das achte Wirtschaftsforum Zürich und Baden-Württemberg zu widmen. Und es ist ein Mega-Markt, der sich gerade in den Schwellenländern rasend schnell entwickelt. Wenn auch die USA stark dominieren, besitzen China und Indien die höchsten Wachstumsraten. Der Markt ist stark exportorientiert, überaus dicht besetzt und abhängig von Innovationen. Deutschland besitzt mit 14,6 Prozent den zweitgrössten Welthandelsanteil bei medizinaltechnischen Produkten, Baden-Württemberg ist hier der bedeutendste Standort. Deutschlands Exportanteil in der Medizinaltechnik liegt bei 66 Prozent, der Schweizer gemäss Schätzungen sogar bei 99 Prozent. Forschung ist das A und O Unternehmen bleiben hierin in beiden Regionen innovationsfähig, weil die Wissenschaftler nicht weit sind. Sie können aufbauen auf starke Grundlagenforschung an der ETH, Universität Zürich oder der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) und auf Institutionen wie das Fraunhofer Institut in Stuttgart für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA), das auch für intensiven Technologietransfer bekannt ist. Die Dynamik in Zürich zeigt sich ebenfalls am Schwerpunkt, der bei der Unterstützung von Start-Ups im Bereich Medizinaltechnik gesetzt wird. Laut aktueller Erhebungen stellt der Kanton mit 65 Mitgliedern hinter Bern die zweitgrösste Gruppe im Medical Cluster

Prof. Dr. Ursula Graf-Hauser, Dozentin und Forschungsleiterin für Zellkulturtechnik und Tissue Engineering an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), Wädenswil.

Von der Innovation zum Produkt Die Ideen suchen sich ihren Weg über die Grenze und im besten Fall finden Innovatoren, Realisatoren und Vermarkter zusammen. Das Fraunhofer-Institut forciert beispielsweise das Projekt «Measure Human», bei dem ein Modulbodensystem für biomechanische Labore entwickelt wird, das in Echtzeit Kraft erfassen kann. Unter anderem ist der Phoenix Mecano Konzern mit Sitz in Kloten und Stein am Rhein mit ihrer Tochterfirma ein Partner. Noch recht am Anfang steht das Unternehmen Kvart, das seinen Sitz im deutschen Konstanz am Bodensee hat. Basis ist ein zurückliegendes Forschungsprojekt an der ETH Zürich und es geht um ein Klinikbett für bettlägerige Patienten, das mitdenkt und Vitalfunktionen stimuliert – unter anderem durch softwaregesteuertes Kippen und Aufrichten der Liegeflächen. Mithilfe eines Prototyps werden derzeit in Konstanz Probandenstudien durchgeführt. Die WoodWelding-Technologie wird schon einige Jahre deutsch-schweizerisch weitergetrieben und hat bereits weltweite Beachtung gefunden. Sie wurde ursprünglich bei Holz angewandt. Die poröse Struktur der Knochen ist der des Holzes jedoch nicht unähnlich, auch diese können dadurch geschickt fixiert werden. Die Tüftler sitzen unter anderem in Schlieren bei Zürich, Partner ist auch die KLS-Martin Gruppe in Tuttlingen. Auf Basis dieser Technologie wurde ein System zur Fixierung von Knochenteilen in der Schädelchirurgie entwickelt; momentan laufen in Deutschland Tests für die Anwendung in der Zahnmedizin. Synergien schaffen Visionäre Kooperation beginnt aber zuweilen schon viel früher. Beim Wirtschaftsforum in Zürich stellte Ursula Graf-Hauser von der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) Arbeiten im Bereich der organähnlichen 3D-Gewebemodelle vor. Ihre Forschung hat mitunter gezeigt, dass Gewebe in einem 3D-Drucker hergestellt werden kann. Bioprinting ist auch eine der Technologien im nationalen Kompetenzzentrum TEDD, das sie 2011 gegründet hat. TEDD fördert den Austausch unter Wissenschaftlern und mit Unternehmen, um die 3D-Zellkultur zur routinemässigen Anwendung zu bringen. «Unsere Erkenntnisse liefern unter anderem ein wertvolles Tool für die personalisierte Medizin», so Graf-Hauser. Günter Tovar vom Fraunhofer-Institut in Stuttgart stellte in Zürich ebenso Arbeiten zu 3D-Biomaterialien vor – beispielsweise um künstliche Blutgefässe zu ermöglichen. Nach den Präsentation war für Graf-Hauser klar: «Wir arbeiten komplementär – wir sollten in TEDD zusammenspannen.»

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THEMA

Geschichte trifft Zukunft K U N S T I N Z Ü R I C H Neben Basel macht sich in der Schweiz immer mehr auch Zürich als Kunst-

hauptstadt einen Namen. Dank seiner enormen Galeriendichte und dem Angebot an erstklassigen Museen kann es sich zunehmend auch in der internationalen Kunstszene behaupten. Ein Überblick über das Kunstgeschehen Zürichs beleuchtet einige der wichtigsten Stationen und Personen der Kunst.

TEXT ANNINA HALLER

Mit mehr als 100 Galerien bietet Zürich eine sehr hohe Galeriendichte, die den Besucher dank dem öffentlichen Verkehrsnetz einfach von einer Ausstellungseinrichtung zur anderen bringt. So kann der Kunstliebhaber an einem Tag ganz bequem gleich verschiedene Adressen besuchen. Hinzu kommen über 50 Museen, zu deren bekanntesten – aber keinesfalls einzigen – das Landesmuseum, das Kunsthaus sowie das Museum Rietberg gehören und die ihren Teil zur Geschichte des Kunstplatzes Zürich beitragen. Die Geschichte des Kunsthauses beginnt

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mit der 1787 gegründeten Künstlergesellschaft. Dieser kleine, gesellige Kreis von Künstlern und Liebhabern setzte mit dem sogenannten «Malerbuch», für das jeder einzelne ein Werk von sich oder von fremder Hand beisteuerte, den Grundstein für die heutige Sammlung. Ein bedeutender Zuwachs bestand im 1818 erworbenen «Gessnerischen Gemählde-Cabinet», das laut Angaben des Kunsthauses selbst 24 Gouachebilder idyllischer Landschaften und viele Zeichnungen von Salomon Gessner enthielt und zur Hauptattraktion des Künstlergüetlis wurde, das die Gesellschaft sechs Jahre zuvor bezogen hatte. Eine erste Erweiterung wurde 1847 in Angriff genommen, um


der durch den schweizerischen Kunstverein regelmässig veranstalteten Turnusausstellung Raum zu geben. Geschichte der Schweiz in Zürich Eine weitere wichtige Institution setzte ihren Grundstein Ende des 19. Jahrhunderts. Zürich konnte sich 1891 gegenüber Luzern, Basel und Bern im Wettstreit behaupten und sich als Standort für das Schweizerische Landesmuseum durchsetzen. Mit dem Bau wurde der Zürcher Architekt Gustav Gull betraut, der das Stadtbild auch mit späteren Bauten wie der Villa Sihlberg, dem Stadthaus sowie wichtigen Umbauten der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) massgeblich mitprägte. Auch das Landesmuseum sticht mit seinen historisierenden Architekturelementen heraus. Es steht wie ein Märchenschloss zwischen Hauptbahnhof, Platzspitz und Limmat. Mit über 820 000 Objekten beherbergt das Landesmuseum heute die grösste Sammlung zur Kulturgeschichte und dem Kunsthandwerk der Schweiz von den Anfängen bis in die Gegenwart. Die Ausstellung «Geschichte Schweiz» beispielsweise führt Schweizerische Entwicklungen in den Bereichen Siedlungsgeschichte, Religion, Politik und Wirtschaft vor. Verschiedene Objekte von Kultur und Alltag werden in einen historischen Kontext eingebunden und führen dem Besucher das Leben unserer nationalen Vorfahren vor Augen. Die grossräumigen Dauerausstellungen mit Exponaten von nationaler wie internationaler Bedeutung werden unterstützt von mehreren Wechselausstellungen durch das Jahr hindurch. Dazu zählt auch die jährlich wiederkehrende Ausstellung «Swiss Press Photo». Unter einem Dach werden also Vergangenheit und Gegenwart der Schweiz repräsentiert und gehen so ineinander über.

Blick auf die Baustelle des Erweiterungsbaus am Landesmuseum in Zürich.

Foto: Keystone/Ennio Leanza

Grosse Namen in der kleinen Limmatstadt Eine Stadt der Kunst würde ohne Künstler nicht funktionieren. Zürich hat davon einige zu bieten. Hier geboren ist zum Beispiel Johann Heinrich Füssli, der sich ab 1779 in London niederliess und dort mit seiner exzentrischen Kunst Aufmerksamkeit erregte, aber auch im Kunsthaus Zürich mit zahlreichen interessanten Werken vertreten ist. Der deutsche Architekt Gottfried Semper lebte von 1855 bis 1871 in der Limmatstadt. Kurz nach der Gründung des modernen Bundesstaates sollte ein gesamtschweizerisches Polytechnikum in Zürich errichtet werden. Semper war ursprünglich als Experte für die Begutachtung der eingereichten Wettbewerbsentwürfe zuständig, befand aber alle für unzureichend und entwickelte kurzerhand selber einen Entwurf. Obwohl die ETH mehrere Umbauten über sich ergehen lassen musste, erinnert sie noch heute an den ursprünglichen Bau von Semper. Max Bill, der am Bauhaus studierte und sich ab 1957 wieder in der Kantonshauptstadt befand, ist besonders für seine grossen, der Konkreten Kunst zuzuordnenden Skulpturen bekannt. Eine davon ist die begehbare Pavillon-Skulptur an der Bahnhofstrasse an bester Lage. Weitere Standorte von berühmten Max Bill-Skulpturen finden sich in Frankfurt, Karlsruhe, Berlin und München. Bewohnern und Besuchern von Oerlikon ist der Name von Max Bill wohl vor allem durch den nach ihm benannten Platz ein Begriff. Durch seine für den öffentlichen Raum bestimmten Skulpturen und Werke ebenfalls in aller Munde ist der in Zürich geborene Gottfried Honegger, der 1987 zum Mitbegründer der «Stiftung für Konstruktive und Konkrete Kunst Zürich» wurde. Im gleichen Jahr erhielt Honegger den Kunstpreis der Stadt.

Dieselbe Ehrung konnte sieben Jahre später das Künstlerduo Fischli/Weiss ergattern. Das aus Peter Fischli und David Weiss bestehende Duo arbeitet seit 1979 zusammen und zählt zu den renommiertesten Gegenwartskünstlern. International bekannt wurden die Zürcher Künstler dank ihrem Film «Der Lauf der Dinge», der 1987 zum Publikumsliebling an der documenta 8 mutierte. In sämtlichen Werken beschäftigen sich Fischli/Weiss mit Gegenständen und Situationen aus dem Alltag, die sie kritisch hinterfragen und mit viel Ironie und Humor dann in einen künstlerischen Kontext einbinden. Ihr Werk wurde neben dem Kunstpreis Zürich mit zahlreichen weiteren Auszeichnungen geehrt, darunter mit dem Goldenen Löwen der Biennale Venedig sowie dem Wolfgang-HahnPreis. Die Liste von Künstlern in und aus Zürich liesse sich noch beliebig fortsetzen. Zu den bekannten Namen zählen neben den Genannten auch Arnold Böcklin, Johann Rudolf Rahn, Hanny Fries, HR Giger sowie Dieter Meier. Provokation Dada 1916 setzte Zürich mit der Gründung einer revolutionären Bewegung einen kunsthistorischen Meilenstein. Die Rede ist von der Kunst- und Literatur-Bewegung des Dadaismus. Die Zeit des Ersten Weltkriegs war für Künstler in den am Krieg beteiligten Ländern nicht einfach. Die geschlossenen Grenzen verhinderten einen Austausch mit ausländischen Kollegen und Freunden. Anders sah dies in der neutralen Schweiz aus, weswegen sie zum internationalen Sammelbecken und Austauschort von Künstlern und Kriegsfeinden wurde. Die Geschehnisse des Weltkriegs dienten der modernen Bewegung sodann auch als Nährboden für ihre künstlerische Zerstörung jeglicher Ideale und gefestigten Normen. Die Proteste der Dadaisten richteten sich gegen festgefahrene Werte und Hierarchien. Gefordert wurde, dass die Unvernunft und das Magische wieder zur Maxime werden. So lässt sich die gesamte Bewegung auch kaum definieren, zu unterschiedlich sind die künstlerischen Bemühungen der einzelnen Vertreter. Der gemeinsame Nenner jedoch heisst Individualismus und Provokation. Zukunftspläne Die hiesige Kunstszene möchte auch in der Zukunft Geschichte schreiben. In der Kunstlandschaft Zürichs stehen grosse Projekte an. Gleich zwei erhebliche Erweiterungsbauten sind für die nächsten Jahre in Planung, respektive bereits in vollem Gange. Die Bauarbeiten für die Erweiterung des Landesmuseums laufen seit 2013 und sind bis Ende 2016 geplant. Der Erweiterungsbau des Kunsthauses soll 2017 fertiggestellt werden und unter anderem Platz für die namhafte Sammlung E. G. Bührle schaffen. Zu diesen grossen Institutionen kommen die vielen mitunter auch international anerkannten Galerien und bringen Zürich als Kunstplatz in die vorderen Ränge. Etablierte Galerien wie Gmurzynska, Eva Presenhuber, Proarta oder Haas – um nur einige zu erwähnen – locken mit ihren Ausstellungen regelmässig viele Besucher aus dem In- und Ausland an. Immer mehr Kunsthungrige werden auch durch die jährlich stattfindende Messe Kunst Zürich angezogen. Sie begann als kleine Veranstaltung, mauserte sich in den 20 Jahren seit Bestehung aber immer mehr zu einem ernst zu nehmenden Kunsttermin. Die kleine aber feine Messe steht somit stellvertretend für den Kunstplatz Zürich. Die Zwinglistadt hat viel Kunst zu bieten, wenn auch auf kleinem Raum.

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THEMA

Haus für die Kunst D I E K U N S T S A M M L U N G D E R S TA D T

In Zürich geben sich kunsthistorisches Erbe und relevante

zeitgenössische Künstler auf dem roten Teppich der Schweizer Kunstszene die Hand. Das Kunsthaus ist eine der wichtigsten kulturellen Institutionen der Limmatstadt und auch der Schweiz.

TEXT MAXIMILIAN TREFFER

Die bedeutendste Zürcher Kunstsammlung ist weder auf einen vernarrten Adligen noch auf einen protzenden reichen Sammler zurückzuführen. Am Anfang des Kunsthauses steht eine kleine Künstlervereinigung – eine Ateliergemeinschaft. Die 1787 gegründete Kunstgesellschaft Zürich sammelt damals für ein Zürcher «Malerbuch». Jedes Mitglied stiftet eine eigene Zeichnung oder Werke anderer Künstler. 1812 konnte die Kunstgesellschaft ein Anwesen erwerben. Anfangs diente die Lokalität als Klubhaus und Wirtschaft, mündete später dann aber im sogenannten «Künstlergüetli», in dem bescheidene Ausstellungen organisiert wurden. Das «Künstlergüetli» befand sich am Heimplatz, oberhalb der Altstadtgassen – am jetzigen Standort des Kunsthauses. Die jahrelangen Bemühungen für ein richtiges Museum in der Stadt resultierten 1910 schliesslich im Bau des Kunsthauses. Nicht Museum und nicht Kunsthalle, sondern beides, wie der Architekt Karl Moser ausführt. Aus der Tradition von «Schulhaus» oder «Rathaus» wählte man bewusst den Namen «Kunsthaus», um zu signalisieren, dass dies ein öffentlicher Ausstellungsort ist und keine geschlossene Kunstsammlung. Von Anfang an gestaltete das Kunsthaus ein paralleles Programm, das sowohl aus der eigenen Sammlung, als auch aus bis zu zwölf eigens kuratierten thematischen Ausstellungen pro Jahr besteht. Als ergänzendes Element kann das Kunsthaus auf dauerhafte Leihgaben zurückgreifen. Innerhalb von zwei Jahrhunderten ist die Kunstgesellschaft Zürich zur ältesten noch aktiven Kunstvereinigung der Welt geworden und mit über 20 000 Mitgliedern eine der grössten Europas. Internationale Relevanz Neben dem Kunsthaus gab es um 1910 wenige Kunstaustellungen in der Stadt. Einzig das Helmhaus am Limmatquai stellte regelmässig Schweizer Kunst zur

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Schau. In den folgenden Jahren eröffneten einige Institutionen wie die Galerie Neupert oder die Moderne Galerie an der Bahnhofstrasse, der Kunstsalon Wolfsberg oder der Salon Bollag am Utoquai. Ab den 1920er Jahren stieg die Galeriendichte und es wurde erfolgreich Kunst in Zürich umgesetzt. Damals habe sich ein mäzenatisches Wirken innerhalb der bildenden Kunst etabliert, was der Kunstszene in Zürich, aber auch der Kunstgesellschaft finanzielle Unterstützung einbrachte. Laut Björn Quellenberg, Sprecher des Kunsthauses, konnte sich die Schweiz am internationalen Kunstmarkt etablieren. Der Stellenwert ist ungebrochen hoch: «Der Kunsthandel ist in der Schweiz derart aktiv wie sonst nur in London, Paris oder New York. Als Drehscheibe des internationalen Marktes profitieren auch die ansässigen Galerien und Auktionshäuser, über die Kunstgeschäfte abgewickelt werden.» Auch das Kunsthaus profitiere vom internationalen Ansehen, der Relevanz und dem internationalen Austausch am Standort Zürich: «Mit seiner Kombination aus Sammlung und Ausstellung ist das Kunsthaus schwer mit anderen Museen oder Ausstellungshallen zu vergleichen. Durch die wertvolle eigene Sammlung sieht sich das Haus in der Lage, selber regelmässig Leihgaben ins Ausland zur Verfügung stellen zu können. Folgerichtig finden aber auch immer wieder sehr bedeutende Werke den Weg durch die Leihgabenlotterie nach Zürich. Auch wenn wir von der Grösse her nicht mit der Londoner «Tate» oder dem Pariser «Centre Pompidou» zu vergleichen sind – von der Qualität her sind wir ebenbürtig.»

oder van Gogh. Wichtige Expressionisten wie Kokoschka, Beckmann oder Corinth sind ebenso vertreten wie Rothko, Beuys, Baselitz oder Popart-Arbeiten von Andy Warhol. Die Sammlung beinhaltet wichtige Werke der Schweizer Kunstgeschichte von Ferdinand Hodler und Giovanni Segantini aber auch zeitgenössische Schweizer Kunst von Pipilotti Rist und dem Künstlerduo Weiss/Fischli. «Das Kunsthaus Zürich ist sehr stark im Bereich der klassischen Moderne und in der zeitgenössischen Kunst. Im Bereich der amerikanischen Nachkriegskunst ab 1960 sehen wir noch Aufholbedarf», sagt Quellenberg. Das Kunsthaus ist mit dieser Mischung aus kunsthistorischem Erbe und der Darstellung zeitgenössischer Werke sehr erfolgreich. Im Jahr 2013 konnte das Institut 315 000 Eintritte verzeichnen – ein Anstieg um 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. «Wir versuchen aktuelle Themen mit kunsthistorischen, die wir bereits in der Sammlung haben, zu verankern und den Bezug zur Geschichte herzustellen.» Um am Ball des Geschehens zu bleiben reisen die Sammlungskonservatoren des Kunsthauses in Ateliers auf der ganzen Welt und bilden sich ein Urteil über das aktuelle Schaffen in der Kunstszene. Die Konservatoren entscheiden über Zukäufe in der Sammlung und setzen Trends für Ausstellungsschwerpunkte. Laut Quellenberg findet seit sechs bis acht Jahren eine junge Künstlergeneration wieder zurück zur politischen Kunst. Identifikation, Menschenrechte, Demokratie und Zensur sind die aktuellen Themen. Ein anderer Trend gehe in Richtung Performance.

Kunstgeschichte – Zeitgenössisches Die permanente Sammlung reicht vom 15. Jahrhundert bis zur Gegenwart und ist eine der Bedeutendsten der Schweiz. Zu den absoluten Highlights gehören die grösste Sammlung der Werke Edvard Munchs ausserhalb Norwegens, die wichtigste Giacometti-Sammlung, Werke von Monet, Picasso, Chagall

«Untitled Horrors» Aktuell bis zum 14. September zeigt das Kunsthaus eine Retrospektive der Arbeiten einer der bekanntesten zeitgenössischen Künstlerinnen – Cindy Sherman. Die Aufnahmen inszenieren die brillante Verwandlungskünstlerin in verschiedenen Rollen. Die Ausstellung namens «Untitled Horrors» zeigt uns


was der Titel verspricht. Die Bilder ziehen Assoziationen zu sexueller Gewalt, Mord und Totschlag – das Groteske und Abgründige steht im Mittelpunkt. Die Namensgebung Sherman’s liefert den anderen Teil des Titels: Jedes Bild ist mit «Untitled» bezeichnet. Die von Mirjam Varadinis kuratierte Ausstellung zeigt auf rund 100 Fotoarbeiten wenig gezeigte Werke aus den 1970er Jahren bis hin zu neuen Arbeiten von Sherman. Auf Anraten der Kuratorin werden die Arbeiten laut Quellenberg erstmalig nicht chronologisch, sondern eher freihängend thematisch platziert. Auf der aktuellen Cindy Sherman Europa-Tour durch Oslo, Stockholm und schliesslich Zürich, kann man also das ganze Schaffen der Künstlerin bestaunen. Im Gegensatz beispielsweise zum «Museum of Modern Art» in New York, das diese abgründigen Fotografien in einer grossen Retrospektive zu Cindy Sherman komplett ausblendete,

Bis 14. September zeigt das Kunsthaus unter dem Namen «Untitled Horrors» eine grosse Cindy Sherman Retrospektive.

Fotos: zVg/Kunsthaus Zürich/ Caroline Minjolle

zeigen sich das Kunsthaus und andere europäische Museen weitaus mutiger. Wer also die ganze Cindy Sherman sehen will, ist im Kunsthaus an der richtigen Adresse. Kunsthaus will wachsen Für die Zukunft hat das Kunsthaus grosse Pläne: 2017 soll der Erweiterungsbau mit einer Fläche von 13 000 Quadratmetern Nutzfläche entstehen. Der Gemeinderat befürwortete die Pläne und die Mehrheit der Bevölkerung stimmte dem 206 Millionen-Franken-Projekt per Volksabstimmung zu. Mit dem Erweiterungsbau soll es möglich sein, zwanzig anstatt wie bis anhin zehn Prozent der Sammlung permanent zu präsentieren. Das bereits bewilligte Bauvorhaben steckt mittlerweile jedoch in den Gerichtsmühlen fest. Die Luzerner Stiftung Archicultura hat als einzige Einsprache gegen die Baubewilligung getätigt. Nach einem rechtlichen Zerren

um die Legitimation der Luzerner als Einsprachepartei wurde die Rekursfähigkeit bestätigt. Die inhaltliche Auseinandersetzung mit den Einspracheforderungen ist nun beim Baurekurs-Gericht hängig – die Arbeiten vorzeitig auf Eis gelegt. Ziel der Kunsthaus-Verantwortlichen ist, die wirtschaftlichen Verhältnisse entsprechend dem Erweiterungsbau in gleichem Mass zu steigern. So sollen die Eintritte um 30 Prozent auf 400 000 pro Jahr, die Mitgliederzahl auf 25 000 steigen, das Sponsoring verdoppelt werden. Das Bewusstsein für Kunst schätzt Björn Quellenberg in Zürich für genügend gross ein: «Das Interesse für Design, die Anzahl Kreativer, die Galerien-, Kunst- und Auktionshäuserdichte ist hier sehr hoch. Kunst ist auch in der Alternativkultur und im Bereich «Street Art» stark in der Stadt vertreten. Kunstbewusstsein ist an jeder Ecke der Stadt spürbar.»

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THEMA

«Art and the City» KUNST

IM

R A U M Spätestens seit der

Diskussion um den Hafenkran ist öffentliche Kunst in Zürich zum Stadtgespräch geworden. Für viele ist Kunst im öffentlichen Raum ein wichtiges Element im urbanen Leben, für andere ist es schlicht verschleudertes Geld. Ende 2006 lancierte die Stadt Zürich die Arbeitsgruppe Kunst im öffentlichen Raum (AG KiöR) und schuf eine Verwaltungsstelle. Wir haben uns mit Bettina Burkhardt und Christoph Doswald von KiöR unterhalten.

Die 160 Meter lange Lichtwand von Kerim Seiler trennt die Gleise am Hauptbahnhof von der Stadt.

Fotos: zVg

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TEXT MAXIMILIAN TREFFER

Ist Zürich eine Kunststadt? Bettina Burkhardt: Unbedingt. Christoph Doswald: Ich würde präzisieren: Zürich ist eine Metropole der zeitgenössischen Kunst. Die Stadt ist mit entsprechenden Institutionen, wie dem Kunsthaus, dem Migros-Museum oder eben auch mit der «AG KiöR», mit der Kunst im öffentlichen Raum gesegnet. Wir haben hier eine ausserordentlich hohe Galeriendichte mit weit über hundert Adressen. Das sind alles KMU, die mit zwei, drei Leuten angefangen haben und im Laufe der Zeit zum Teil bis zu 40 Angestellte beschäftigen. Die Gallery Hauser und Wirth hat sich zum Beispiel zu einem weltweit agierenden Unternehmen mit über 150 Mitarbeitern in Zürich, New York und Los Angeles entwickelt. Dementsprechend wird hier mit Kunst auch Geld umgesetzt. Der wirtschaftliche Aspekt ist jetzt nicht unser Fokus, aber für die Gewichtung der Kunst in der Stadt ist er wichtig. Wie hat sich die Arbeitsgruppe Kunst im öffentlichen Raum gegründet und was sind Ihre Aufgaben? B: Die Stadt Zürich ist 2004 mit der Zürcher Hochschule der Künste ein

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Forschungsprojekt zum Thema Öffentlicher Raum eingegangen. Aus dieser Zusammenarbeit resultierte die «AG KiöR». Unser Auftragsfeld ist vom Stadtrat definiert. Auf dieser Basis hat man die Geschäftsleitungsstelle als Anlaufstelle seitens der Stadtverwaltung gegründet. Das ist meine Funktion. Unser Tätigkeitsfeld reicht von der Bewirtschaftung und Restaurierung der Kunstwerke über das Entwickeln von Konzepten für die Zukunft, einer einheitlichen Strategie und Leitbild bis zur Inventarisierung und Informationsstelle für Öffentliche Kunst. Intervenieren Sie auch selber im Öffentlichen Raum oder beschränken Sie sich eher auf verwalterische Aufgaben? B: Es ist ein Zusammenspiel aus beidem. Einerseits sehen wir uns als Ermöglicher für Kunst im öffentlichen Raum. Künstler kommen auf uns zu und beantragen ein Kunstprojekt. Andererseits entwickeln wir auch Gefässe, in denen wir selber Projekte auswählen und kuratieren. D: Es gibt in unserer Strategie einen wichtigen Kernsatz: «Kunst begleitet die Entwicklung der Stadt». Wenn wir selber intervenieren, hängt das stark von

der Entwicklung des Quartiers oder des Platzes ab. Zum Beispiel bei der Europaallee? D: Das ist eines unserer grössten Projekte. Mitten im Herzen Zürichs entsteht auf vier Hektaren ein neuer Stadtteil, quasi die Stadt des 21. Jahrhunderts. Da sehen wir Bedarf für künstlerische, kulturelle Interventionen. Bereits vor vier Jahren haben wir darum zur Europaallee einen Projektwettbewerb ausgeschrieben mit dem Ziel, einen kuratorischen Masterplan für die Europaallee zu entwickeln. Dieser Plan ist bereits in Umsetzung, das fertige Resultat soll etwa 2020 zu sehen sein. Über Inhalte schweigen Sie aber noch? D: Überhaupt nicht. Es handelt sich einfach um ein «work in progress», von dem wir noch nicht alle Bestandteile kennen. Erste Interventionen sind aber bereits sicht- und spürbar – etwa die 160 Meter lange Lichtwand von Kerim Seiler, die als Nachtabschluss den Bahnhof von der Stadt trennt. B: Zu den temporären Interventionen kommt dann als letzter Schritt noch ein Soundprojekt hinzu. Genaueres zum Projekt und welche Künstler wir damit beauftragen steht jedoch noch aus.


Müssen Sie für den Erhalt der Kunst im öffentlichen Raum kämpfen? Denken Sie, die Thematik erhält zu geringe Wertschätzung? B: Seitens der Stadt erfahren wir grundsätzlich eine grosse Unterstützung. Natürlich gibt es umstrittene Entscheidungen und mit Kunstwerken wird auch mal politisiert. Das haben wir in der neueren Vergangenheit mit dem Hafenkran oder dem Nagelhaus erlebt. D: Wir sind davon überzeugt, dass es in einer Stadt notwendig ist, neben Strassen, Trottoirs, Wasser und Licht auch eine kulturelle Infrastruktur zu entwickeln. Die Bevölkerung soll sich mit der Stadt identifizieren können und mit Kunstinterventionen im öffentlichen Raum kann man entscheidende Akzente setzen, um den urbanen Raum zu prägen und ihm einen unverwechselbaren Charakter zu geben.

Welche wichtigen Projekte konnten Sie seit 2004 in der Stadt realisieren? B: Die grössten sichtbaren Projekte sind sicherlich «Art and the City» und «Gasträume». Am Anfang waren wir natürlich stark damit beschäftigt, unsere Strukturen zu ordnen und zu festigen sowie die Prozesse überhaupt in Gang zu bringen. Viele unserer Arbeiten sind zudem für die Bevölkerung unsichtbar. Zum Beispiel der Aufbau eines Inventars aller Kunstwerke im städtischen Raum. Mittelfristig wollen wir mit diesen Arbeiten natürlich an die Öffentlichkeit. D: Bevor die Geschäftsstelle und die Arbeitsgruppe gebildet wurde, gab es natürlich schon lange Kunst im öffentlichen Raum, es kümmerte sich nur niemand systematisch darum. Wir haben Plastiken und Skulpturen manchmal auch in einem sehr schlechten Zustand vorgefunden. Diese für die Identität von Zürich wichtigen Kunstwerke müssen wir nun sukzessive dokumentieren und teilweise auch sanieren. In diesem Bereich pflegen wir eine intensive Zusammenarbeit mit dem ERZ und Grünraum Zürich, deren Mitarbeiter tagtäglich draussen sind und die Situation am besten beurteilen können.

Der Hafenkran dürfte für Sie ein Segen sein. Sie wollen Bewusstsein für den Öffentlichen Raum, für die Umgebung schaffen. Der Zürcher Hafen ist dafür doch beste PR? B: Jetzt wo er steht ja. Bis dahin war eine grosse Unsicherheit der Beteiligten und in der Bevölkerung zu spüren. D: Mit Projekten wie dem Hafenkran oder dem Nagelhaus erreichen wir Menschen, die möglicherweise nie ein Museum besuchen würden. Kunst im öffentlichen Raum ist ein Thema, das in der gesamten Gesellschaft verankert sein will. Haben Sie mit solch heftigen ReaktiBettina Burkhardt, Geonen zum Hafenkran gerechnet? schäftsführerin AG KiöR. B: In der politischen Debatte um den Kran ging es leider nur ums finanzielle und nicht um die Inhalte. Wir wollen « KU N ST mit unserer Arbeit erreichen, dass sich B EGLEITET die Bevölkerung mit den Vorgängen in der Stadt beschäftigt. Wenn es jemanD IE dem nicht gefällt, ist das was anderes. EN TWIC KL U N G Die Geschmäcker sind nun einmal verschieden. D ER D: Kunst im Raum will natürlich Austausch und Diskussionen anregen. Die STA D T» Kontroverse um den Hafenkran hat viel dazu beigetragen, dass die Menschen ein Bewusstsein für die eigene Lebenswelt, für die eigene Stadt entwickelt haben. Wenn man anfängt nachzudenken, geht man mit anderen Augen durch die Stadt.

Christoph Doswald, Vorsitzender AG KiöR.

Wie beurteilen Sie die Kunst im öffentlichen Raum in Zürich im internationalen Vergleich? D: Sehr gut. Die Struktur, die wir hier

aufgebaut haben, ist wegweisend. Wir haben mit Arbeitsgruppe und Geschäftsstelle zwei Plattformen für Strategie und Umsetzung gebildet. Hier kommen viele Kompetenzen zusammen, die nötig sind, um im öffentlichen Raum erfolgreich tätig zu werden. Und es ist enorm wichtig, dass die Organisationsform eine paritätische Mischung von städtischer Verwaltung und externer Fachkompetenz vorsieht. Der Präsident der Arbeitsgruppe kommt immer von extern, was ihm eine gewisse denkerische Freiheit gibt. Dieses Modell hat europäischen Vorbildcharakter. B: Die Arbeitsgruppe ist nicht politisch beeinflusst wie in anderen Städten. Wir entwickeln die Inhalte selber. Haben Sie internationale Vorbilder? D: Es gibt Städte, die uns in einzelnen Bereichen etwas voraus haben. Etwa New York mit seinem «Public Art Found» – das ist eine Stiftung, in die Sponsoren, aber auch die Stadt finanzielle Mittel einschiessen, mit denen besonders aufwändige Projekte umgesetzt werden können. Schaut man zurück, kann uns Wien im späten 19. Jahrhundert inspirieren: Die Stadt ist damals stärker gewachsen als Zürich heute. Dank einem systematischen Programm von Kunst und Architektur wurden damals die Voraussetzungen geschaffen, damit Wien heute eine städtebauliche Attraktion für Touristen aus der ganzen Welt sein kann. B: Wir hatten auch Kontakt mit München, die ein interessantes Modell im Bereich Finanzierung haben. Dort fliesst ein Prozent aus dem Tiefbau in die Kunst im öffentlichen Raum. Wir pflegen einen regen Austausch mit anderen Städten. Sehen Sie sich selbst als Künstler in Ihrer Funktion? B: Durch meine Tätigkeit habe ich natürlich einen grossen Zugang zu Kunst. Ich will Kunst jedoch eher ermöglichen als selber praktizieren. D: Natürlich haben wir eine Affinität zu Kreativität und verstehen, wie Künstlerinnen und Künstler denken und welche Überlegungen hinter ihren Projekten stehen. Wir kommen aus zwei Berufsfeldern, Frau Burkhardt hat Architektur studiert und ich Kunstgeschichte – eine ideale Kombination, um die Frage nach Kunst in der Stadt zu betrachten. Wir wollen die Rahmenbedingungen für Kunst im Öffentlichen Raum so optimal wie möglich schaffen.

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GELD

Profit durch Kunst? KUNST ALS ANLAGE

Kunstwerke sind in erster Linie etwas Wertvolles für Auge und Sinn. Doch lohnen sie

sich auch als Anlageobjekte, die das eigene Vermögen bestenfalls steigern? Evelyne Fenner, Patricia Amberg und Stefan Puttaert nehmen Stellung.

INTERVIEWS ANNINA HALLER, SAVERIO GENZOLI

Sind Kunstwerke in der Schweiz eine ebenso beliebte Anlage wie beispielsweise Gold, Aktien oder Immobilien?

Wie weiss man, in welche Künstler es sich zu investieren lohnt und wie bekannt sollten diese sein? Gibt es momentan irgendwelche Trends?

Ja, mit Sicherheit sind Kunstwerke ebenso beliebt. Es investiert aber niemand nur in Kunst, das ist eigentlich nie die einzige Form der Geldanlage. In Kunst investieren auch vor allem Leute, die sich dafür interessieren, sich damit auseinandersetzen und Kunst verstehen. Niemand kauft Kunstwerke, die ihm nicht gefallen, im Unterschied zu Aktien, die müssen nicht gefallen.

Man muss sich mit der aktuellen Szene auseinandersetzen, muss recherchieren. Geht man in Galerien und an gute Messen, sieht man schnell, welche Künstler interessant sind. Trends sind jedoch schwierig zu benennen. Seit ungefähr 10 Jahren ist sicherlich die Fotografie stärker gefragt und auch Videokunst wird immer wichtiger. Das hat wohl mit der Technologisierung von heute zu tun, für die wir offener sind. Kunst ist immer ein Zeitdokument, sie steht in einem historischen Kontext. Seit langem ist hier auch chinesische Kunst beliebt, es gibt einige grosse und wichtige Sammlungen. Zudem wird indische Kunst mehr und mehr gesammelt. Im Allgemeinen lohnt es sich aber immer, in Kunst zu investieren, die einem gefällt und die einen fasziniert.

Diese Frage können wir so nicht beantworten. Wir erheben keine eigenen Statistiken. Aufgrund der Intransparenz des Kunstmarktes erachten wir Kunst als ungeeignete Investition im klassischen Sinne.

Trend ist ein komplexer Begriff. Wir verwenden ihn ungern, weil er etwas Pauschales und zugleich Plakatives impliziert. Ein Kunstwerk darf nicht nur auf den Namen des Künstlers und den Preis reduziert werden. Jedes Kunstwerk ist ein «Einzelstück», das sich durch Thema, Zustand, Entstehungsgeschichte und weiteren Faktoren unterscheidet. Basierend auf den öffentlichen Auktionsdaten sehen wir aufgrund der neuen Stellung Chinas im Kunstmarkt Tendenzen für ein breites Interesse in gewissen Segmenten wie chinesische «Alte Meister». Zudem ist eine Nachfrage besonders für amerikanische Nachkriegskunst vorhanden. Die Kunstgeschichte als Wissenschaft hat die Qualität entlang der Zeitachse immer durch die Innovation definiert. Unsere mehrjährige Erfahrung und die stetige objektive Sichtweise zeigen, dass trotz diversen Tendenzen vor allem die Qualität eines Kunstwerkes am nachhaltigsten ist.

Eher nein. Sicherlich gibt es Leute, die ein Kunstwerk kaufen, es aufhängen, es geniessen, aber immer mit dem Wissen, dass sie es irgendwann wieder weiterverkaufen. Dass ein Werk gekauft wird, um es dann im Safe zu verstauen und in fünf Jahren weiterzuverkaufen, kommt sehr selten vor. Bei zeitgenössischer Kunst gibt es Leute, die merken, dass ein Künstler an Wert zugenommen hat und dann noch versuchen, etwas von ihm zu erwerben. Immer mit der Hoffnung, dass das Werk in einigen Jahren vielleicht noch mehr Wert hat.

Ein Muster, in welche Künstler am besten investiert wird, gibt es nicht. Ein relativ sicherer Wert sind namhafte Künstler aus der klassischen Moderne, die bereits hoch dotiert sind, wie beispielsweise Picasso oder Giacometti. Wenn man das Budget für grosse Meister nicht hat, kann man sich natürlich in jungen, unbekannten Künstlern versuchen. Der Ausgang ist dann halt einfach ungewiss.

Evelyne Fenner; Kunst Zürich: Sie veranstaltet als Messeleiterin seit nunmehr 20 Jahren die Kunst Zürich. Innert weniger Tage besuchen rund 25 000 Kunstinteressierte das ausgewählte Angebot der Messe für Gegenwartskunst.

Patricia C. Amberg (UBS Art Competence Center) leitet seit 2010 das Art Competence Center der UBS, das vermögenden UBS Kunden eine Hilfestellung bei Kauf, Verkauf und Nachlassplanung von Kunstwerken respektive Kunstsammlungen bietet.

Stefan Puttaert (Sotheby’s Zürich) ist Chefauktionator der Liegenschaft Sotheby’s Zürich und verfügt über eine langjährige Erfahrung in verschiedenen Auktionshäusern.

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Fotos: BilderBox.com/zVg

Verliert die Kunst nicht an ideellem Wert, wenn sie als reine Geldanlage betrachtet wird?

Gibt es in der Schweiz eine Preistransparenz bei Kunstkäufen?

Wie kann man sich vor Risiken wie Fälschungen oder Betrug schützen? Wie wird gekaufte Kunst nicht zur Kostenfalle?

Ich glaube, bei den meisten steht der ideelle Wert im Vordergrund, als Geldanlage allein wird Kunst seltener betrachtet. Es ist dann natürlich ein schöner Nebeneffekt, wenn der Wert eines Exponates steigt. Aber natürlich gibt es auch gut klimatisierte Kellerräume, die mit Hunderten Werken vollgestellt werden, da geht es dann leider weniger um das Objekt an sich.

Der Grossteil von Käufen geschieht in den Galerien direkt, und natürlich vor allem an Kunstmessen. Dort ist die Transparenz gewährleistet.

Erste Anlaufstelle sollten immer die Galeristen sein, sie sind der Vermittler zwischen Künstler und Interessenten. Sie kennen sowohl die Entwicklung wie auch die Werke ihrer Künstler, was einem Käufer auch Sicherheit geben kann. An Messen wie unserer gibt es selten solche Betrugsfälle. Erstens gilt der Grundsatz, dass alle ausgestellten Werke Originale sind, da achten wir schon bei der Auswahl der Galeristen sehr darauf. Und zweitens reduziert unsere Beschäftigung mit zeitgenössischer Kunst die Möglichkeit für Fälschungen.

Der Fokus des Kunstsammelns sollte auf der Qualität liegen und nicht auf dem Investment.

Es gibt verschiedene globale Verkaufskanäle wie beispielsweise Galerien, Kunsthändler, Transaktionen zwischen zwei Privatpersonen, Internetplattformen und so weiter. Daten von Verkäufen sind via Auktionshäuser öffentlich zugänglich, sofern im Hintergrund keine Privatverkäufe abgewickelt werden. Generell ist der Kunstmarkt aber noch nicht zufriedenstellend transparent.

Beim Kauf von Kunstwerken muss auf Einiges geachtet werden. Erstens muss das Auge vom Kunde geschult werden und das geht nur, wenn er Kunstwerke vergleicht und viele Ausstellungen und Kunstmessen besucht. Viele sind überrascht von den möglichen Risiken, die mit einem Kunstkauf entstehen. Mittels unseres Sorgfaltsüberprüfungs-Prozesses helfen wir, diese Risiken zu erkennen und zu minimieren und stehen als unabhängige Kunstberaterinnen zur Seite. Anhand historischer Werte können wir den Kunden auf die bis jetzt gezahlten Summen auf dem Sekundärmarkt hinweisen und eruieren, ob es sich beim spezifischen Werk um ein Schlüsselwerk handelt. Nebst den objektiven Faktoren ist die Emotionalität ein wichtiger Faktor. Ein Kunstwerk soll einen primär herausfordern, befremden, bewegen, emotional oder rational berühren. Was will man denn noch mehr?

Das ist auf jeden Fall so. Deshalb sind wir diesbezüglich auch etwas skeptisch. Wir sehen Kunst nicht als reine Geldanlage. Kunst wird gekauft, weil man sie schätzt und damit leben will. Prinzipiell aus diesem Grund erzielen einzelne Kunstwerke bei Auktionen auch so hohe Preise.

Im Internet gibt es unzählige Websites, über welche der jeweilige Wert eines Bildes ganz einfach nachgeschlagen werden kann. Der Markt ist dadurch sehr überschaubar geworden. Vertuscht werden kann diesbezüglich fast nichts mehr. Auch die Kataloge von Sotheby’s werden im Internet veröffentlicht. So können Sie bis 20 Jahre zurück alle Preise nachverfolgen. Grundsätzlich ist die Transparenz also relativ gross. Schwierig wird es erst, wenn es für einen jungen Künstler noch keinen Markt gibt.

Wir haben in unseren Abteilungen Spezialisten, die sich in ihrem Fach sehr gut auskennen. Diese konsultieren zur Sicherheit zusätzliche Experten für die jeweiligen Künstler. Auch mit Interpol arbeiten wir zusammen, um allenfalls gestohlene Werke identifizieren zu können. Das sind aber ganz seltene Fälle. Wenn sich ein Werk nachträglich definitiv als Fälschung entpuppt, können wir einen Kauf bis zu einer gewissen Zeit nach der Auktion rückgängig machen.

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K U LT U R

«Bis zum Irrsinn, bis zur Bewusstlosigkeit» DADAISTEN IM NIEDERDORF

An der Spiegelgasse 1 im Zürcher Niederdorf wurde Kunstgeschichte geschrieben.

1916, während rund um die Schweiz der erste Welt-

krieg tobte, schlug im Cabaret Voltaire die Geburtsstunde des Dadaismus. Die Nachwehen dieser Geburt wirkten sich stark auf die spätere Kunstgeschichte aus.

TEXT MAXIMILIAN TREFFER « G A DJ I B E R I B I M BA G L A N D R I D I L AU L A L O N N I C A D O R I G A DJAM A G R A M M A B E R I DA B I M BA L A G L A N D R I G A L A S S A S S A L AU L I TAL OM I N I » So lauteten die ersten zwei

Zeilen eines semantischen Lautgedichts von Hugo Ball, einem der Mitbegründer der Dada-Bewegung. Dieser Nonsens-Vortrag wurde von eben je-

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nem Hugo Ball, der in einem bischofsähnlichen kubistischen Kostüm aus Pappe auftrat, erstmals im Cabaret Voltaire in Zürich aufgeführt. Seinem sperrigen Kostüm geschuldet, musste der Künstler in den Saal getragen werden. Balls absurdes Lautgedicht ging als eines der ersten aufgeführten Dada-Werke in die Kunstgeschichte ein. 1916 meinte Ball, die Sprache sei derart verwüstet, man müsse in die tiefste Al-

chemie des Wortes zurückkehren, um so die Dichtung, die heiligste Domäne der Sprache zu bewahren. In seinen Aufzeichnungen war das Gedicht nur unvollständig niedergeschrieben. Vermutlich improvisierte Ball am Aufführungsabend den Rest. Eine Adresse der Kunstgeschichte Während vier Monaten im Jahr 1916 fand im Cabaret Voltaire jeden Abend

Fotos: zVg


eine derartige Dada-Soiree statt. Hugo Ball, seine Frau Emmy Hennings und seine Mitstreiter Tristan Tzara, Richard Hülsenbeck, Marcel Janco und Hans Arp experimentierten im Cabaret Voltaire an der Spiegelgasse 1 mit Lautgedichten, Tanz und aller Art von Provokationen wie Publikumsbeschimpfungen. In diesen vier Monaten manifestierte sich in Zürich eine neue Kunstströmung, welche grossen Einfluss auf die klassische Moderne und auf die zeitgenössische Kunst hatte und hat – der Dadaismus. Nach einiger Zeit verschaffte sich die Dada-Bewegung mit ihren furiosen Auftritten Eintritt ins Kaufleuten, ins Sprünglihaus und in die Zunfthäuser und führte so etwas wie ein Best-Off aus dem Cabaret Voltaire auf. Nicht immer endeten diese Abende friedlich. Im Kaufleuten beispielsweise endete die Veranstaltung in Tumulten, heisst es. Dada verstand sich als Revolte gegen die Gesellschaft und deren Wertesystem, gegen die konventionelle Kunst, welche oft satirisch parodiert wurde. Hugo Ball prägte den Begriff des Wirtschaftsfatalismus und gab diesem Fatalismus und einem gewissen Rationalitätswahn, dem Anspruch alles wissenschaftlich und rational zu definieren, unter anderem die Schuld am ersten Weltkrieg. Die Dadaisten wollten hervorheben, dass es auch Unerklärliches gibt. Somit war die Dada-Bewegung auch ein Protest über den ersten Weltkrieg. Der heutige Direktor des Cabaret Voltaire, Adrian Notz, sieht in der Dada-Bewegung jedoch keine politische Ideologie: «Für richtige politische Bewegungen bot Dada zu wenig Politik. Die Anarchisten bezeichneten Dada als zu ästhetisch, zu künstlerisch. Dada hinterfragt die Art und Weise, wie man das «Mensch-Sein» versteht. Der deutsch-jüdische Schriftsteller Walter Mehring, Mitbegründer der Berliner Dada-Sektion, sagte dazu treffend: er sei weder links noch rechts, er sei vertikal.» Ein sicherer Hafen Der Geburtsort in Zürich entstand eher zufällig aufgrund der Begebenheiten des ersten Weltkriegs in Europa. Die Limmatstadt bot den Dadaisten einen geschützten Raum, einen Heimathafen eingeklemmt zwischen den Schlachtfeldern der Deutschen, Franzosen, Österreicher und Italiener. Neben vielen Künstlern flohen auch einige politische Flüchtlinge wie Lenin, der ebenfalls an der Spiegelgasse wohnte, Intellektuelle und Wissenschaftler vor dem Krieg in die Schweiz. Dieser Mix aus Leuten wie

Hugo Ball und dem rumänischen Dichter Tristan Tzara, welche die politische und künstlerische Seite in sich verbanden, führte zur Entstehung des Dadaismus. Lokale Künstler hatten abgesehen von Sophie Täuber-Arp, die heute unsere Fünfziger-Note ziert, nahezu keinen Einfluss auf Dada. Hausbesetzer retten Zürcher Kulturerbe Über 80 Jahre lang lag dieses grosse Zürcher Kulturerbe in der Stadt brach. Einzig eine kleine, 1966 angebrachte Gedenktafel erinnerte an den historischen Ort an der Spiegelgasse im Zürcher Niederdorf. Erst 2001 brachten Hausbesetzer und bezeichnende Neo-Dadaisten den Stein um das Voltaire wieder ins Rollen, indem sie das Gebäude zeitweise besetzt hielten. Diese Aktion gab den Anstoss für eine Neueröffnung 2004. Neben einer Bar besteht immer noch der Saal, der wie 1916 vermietet wird. «Wir haben ein ähnliches Problem wie die Dadaisten damals: Die Leute kommen in erster Linie um zu trinken und Spass zu haben. Wenn man auf der Bühne steht und einem Publikum etwas beibringen will, braucht es sehr viel Energie.» sagt Adrian Notz. Im Erdgeschoss, wo zur Gründungszeit das Restaurant «zur Meierei» nistete, befindet sich heute ein Shop – der ehemalige Weinkeller wurde zum Ausstellungsraum umgebaut, wo im Hinblick auf das 100-jährige Jubiläum des Dadaismus, 2016, die Dauerausstellung «Dada in Nuce» kuratiert wurde. An der Raumdecke wurden 165 DadaistInnen als Sternenzelt verewigt. Das Cabaret Voltaire will damit das kunsthistorische Erbe ins Zentrum rücken. Dada sei ein Stern am Kunsthimmel, an dem man sich orientieren kann. «Investieren Sie Ihr Geld in Dada» Seit der Wiedereröffnung 2004 wird das Cabaret Voltaire von ständigen finanziellen Problemen verfolgt. Leider ist es bisher noch nicht gelungen, längerfristige Sponsoren an Land zu ziehen. Dieser Umstand mache es dem Voltaire laut Notz schwierig, den Saal überhaupt gebührend zu bespielen: «Das Bewusstsein für das grosse kunsthistorische Erbe fehlt in Zürich leider ein wenig. Dada und das Cabaret Voltaire sind im Ausland bekannter als hierzulande.» Die Stadt übernimmt lediglich die Miete der Liegenschaft. Notz hofft in Zukunft zusätzlich auf einen Betriebsbeitrag seitens der Stadt: «Im Berliner

Dada hiess es: Investieren Sie Ihr Geld in Dada, Dada zahlt Zins in alle Ewigkeit.» Eine nächste Chance, sich mit Dada auseinanderzusetzen, bietet sich 2016, im Jubiläumsjahr der Dada-Bewegung. Neben kulturellen Institutionen wie dem Kunsthaus, dem Landesmuseum oder den Zürcher Festspielen plant auch das Cabaret Voltaire einen umfangreichen Auftritt: Aufgrund der 165 Dadaistinnen sollen an 165 Tagen, was etwa der Zeit der Gründer im Cabaret Voltaire entspricht, jeden Tag DadaSoireen stattfinden. Im Rahmen der Möglichkeiten versucht das Voltaire auch mit zeitgenössischen Künstlern zusammen zu arbeiten, um Anknüpfungspunkte und Inspirationen mit Dada zu finden. Adrian Notz nennt den Hafenkran als Beispiel: «Der Kran ist ein Readymade aus Rostock. Im Zusammenhang mit der politischen Diskussion um den Kran und die Geschichte um Zürich und das Meer kann man das Projekt durchaus als dadaistisch bezeichnen.» Auf die Frage ob er, Notz, Dada in wenigen Sätzen erklären könne, zitiert er Hugo Ball aus dem Dada-Manifest: «Wie erlangt man die ewige Seligkeit? In dem man Dada sagt. Wie wird man berühmt? In dem man Dada sagt. Mit edlem Gestus und feinem Anstand bis zum Irrsinn, bis zur Bewusstlosigkeit.»

Cabaret Voltaire-Direktor Adrian Notz hofft auf zusätzliche Betriebsbeiträge seitens der Stadt

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UNTERNEHMEN

Macht des Gebots I M G E S P R Ä C H M I T S T E FA N P U T TA E R T Wenn Stefan Puttaert durch

eine Kunstauktion leitet, steht der ganze Saal unter Strom. Der Auktionator von Sotheby’s Zürich zieht sein Publikum in den Bann und treibt so die Preise in die Höhe. Im Gespräch verrät er, was einen guten Auktionator ausmacht und welche Bedeutung Zürich auf dem Kunstmarkt hat.

INTERVIEW SAVERIO GENZOLI

Was macht einen guten Auktionator aus? Er muss sein Publikum in den Bann ziehen können, seine Augen überall haben, schnell und präzise sein. Je nachdem, wo die Auktion stattfindet, muss er von der einen in die nächste Sprache wechseln können. Wichtig ist, dass es im Saal nie langweilig wird. Ab und zu eine witzige Bemerkung kann sicher nicht schaden, aber dann auch nicht zu witzig. Nicht, dass jemand etwas in den falschen Hals bekommen könnte. Ein Auktionator muss seinen Raum kennen. Er sollte wissen, wer im Saal sitzt. Die Schwierigkeit liegt darin, dass jeweils zusätzlich Bieter per Telefon und im Internet an unseren Auktionen teilnehmen. Auch die schriftlichen Gebote dürfen nicht vergessen werden. Ich muss also mit diesen vier Dimensionen jonglieren können. Das muss alles sehr schnell gehen. Die Auktion eines Loses dauert schliesslich nur etwa eine Minute. Was für ein Charaktertyp muss man sein, um diesen Job ausführen zu können? Man muss auf jeden Fall gerne vor einer grossen Menge Leuten auftreten. Bei mir ist es einfach die Freude, mit dem Kunden interagieren zu können. Man muss sich wohl fühlen da oben. Wie kann ein Auktionator den Preis beeinflussen? Indem er den potentiellen Käufer in den Bann zieht und ihn so überzeugt, mit dem Preis höher zu gehen. Es geht darum, eine Spannung zu erzeugen, welche die Kunden zum bieten animiert. Wenn im Saal Langeweile herrscht und nichts läuft, dann wird auch nicht hoch geboten. Was für Kunst bietet Sotheby’s hier in Zürich an? Hier in Zürich werden zwei Auktionen pro Jahr abgehalten, jeweils im Frühling und im Herbst. Diese konzentrieren sich ausschliesslich auf Schweizer Kunst. Wir führen aber auch Ausstellungen von Auktionen durch, die dann in London, New York oder Genf stattfinden. Da zeigen wir auch internationale Künstler. Wie entscheiden Sie, welche Kunstwerke unter den Hammer kommen? Müssen Sie auch potentiellen Verkäufern absagen? Ja, das gibt es. Oftmals passt das Werk nicht in die Auktion, sei es vom Stil her oder auch wertmässig. Ab und zu kommt es auch vor, dass der Verkäufer zu hohe Vorstellungen hat. Dann müssen wir ihm klar machen, dass wir das Kunstwerk für diesen Preis nicht verkaufen können. Das macht dann einfach

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keinen Sinn. Unser Ziel ist es natürlich, an einer Auktion immer alle Objekte an den Kunden bringen zu können. ZUR PERSON

Sie haben eine lange Karriere in der Stefan Puttaert ist seit 2013 Senior Director und Auktionsbranche vorzuweisen. Was Auktionator von Sotheby’s Zürich. Er bringt eine war Ihr grösster Coup? mehr als 25-jährige Erfahrung in der AuktionsIn Bezug auf die Schweizer Kunst sicher branche mit und hat schon für verschiedene ein Landschaftsbild von Ferdinand internationale Auktionshäuser gearbeitet. Hodler, welches letztes Jahr unter den Hammer kam. Geschätzt wurde es auf 3.8 Millionen Franken und hat dann über acht Millionen eingebracht. Als Auktionator tragen Sie auch die Verantwortung, wenn Sie einmal einen gewünschten Preis nicht erreichen. Wie gehen Sie mit diesem Druck um? Da darf man einfach nicht zu fest daran denken. Die Schwierigkeit liegt eigentlich darin, dass man bis zum Hammerschlag nicht weiss, wie hoch sich ein Objekt verkaufen wird. Durch die Vorbesichtigung, welche normalerweise etwa vier Tage vorher stattfindet, kriegt man eine ungefähre Ahnung, wo die Interessen liegen. Aber unser Markt ist sehr schnelllebig, es kann sich alles innert kürzester Zeit ändern. Viele Käufer entscheiden sich sehr spontan. Was für Menschen kaufen bei Ihnen Kunstwerke? Das ist ganz unterschiedlich. Oft sind es langjährige Sammler, die sich zum Beispiel für einen spezifischen Künstler interessieren. Vielfach hat sich ein Käufer aber einfach in ein Bild verliebt und findet dann, dass er dieses unbedingt haben muss. Dann gibt es solche, die vielleicht schon immer einen Giacometti haben wollten und dann das eine Werk gefunden haben, nachdem sie schon so lange suchten. Dann gibt es natürlich auch Händler, die auf ein Schnäppchen aus sind, welches sie später in ihrer Galerie weiterverkaufen. Unser Angebot ist sehr vielseitig. Wir verkaufen Kunstwerke von ungefähr 5000 bis mehrere Millionen Franken. Das heisst, dass auch das Publikum entsprechend breit gefächert ist. Lässt sich mit Kunst auch Geld verdienen? Wir sind der Meinung, dass Kunst nicht als Investition angesehen wird. Für uns ist Kunst Liebe zum Werk. Sicherlich gibt es Leute, die vor allem im zeitgenössischen Bereich einen jungen Künstler kaufen, in der Hoffnung, dass er dann in fünf Jahren doppelt so viel Wert hat. Das ist halt wie Poker spielen. Entweder es geht gut aus oder schlecht. Kunst wird nicht gekauft,

Foto: zVg


um es im Safe zu horten und dann gewinnbringend weiterzuverkaufen. Sie wird gekauft, um sie aufzuhängen und zu geniessen. Ausserdem muss man Kunst als Investition immer langfristig sehen. Nur sehr selten lässt sich ein Werk in kurzer Zeit mit Gewinn weiterverkaufen. Wie hebt sich Sotheby’s von anderen Auktionshäusern ab? Wir sind weltweit das älteste Auktionshaus und haben seit 1744 einen grossen Namen aufgebaut. Unsere Kundenkartei erstreckt sich von Asien über Australien bis nach Südamerika. Seit Jahrzehnten pflegen wir zu Sammlern und deren Familien einen privilegierten und treuen Kontakt. Wie reiht sich der Standort Zürich in diese Kette ein? In Europa ist Sotheby’s Zürich eines der bedeutendsten Auktionsbüros überhaupt. Durch Sotheby’s Schweiz, also die Standorte Zürich und Genf, wird nach London und Paris der höchste Umsatz erzielt. Wieso hat man sich damals für Zürich entschieden? Die Schweiz allgemein und vor allem Zürich, Basel und Genf waren schon im 19. Jahrhundert sehr kunstorientiert. Das hat eine lange Geschichte. Die ersten Kunstsammlungen für Impressionismus sind hier in der Schweiz entstanden – noch vor Frankreich und Amerika. Diese Sammeltradition hat sich mit den Jahren immer weiterentwickelt. Heutzutage ist die

Schweiz vor allem auch für junge, zeitgenössische Künstler sehr interessant. Also würden Sie Zürich als Kunststadt bezeichnen? Absolut, gar keine Frage. Denken Sie nur schon an die unzähligen Galerien, die es in dieser Stadt gibt. Zürich ist weltweit als Kunststadt bekannt. Wie geht es der Auktionsbranche in der Schweiz? Grundsätzlich gut. Sie wird vor allem immer grösser. Dies hat zur Folge, dass der Kuchen immer kleiner wird. Die Konkurrenz wächst rasant. Neben den grossen Auktionshäusern entstehen immer mehr kleine, lokale Büros. Das bedeutet, dass der Markt immer schwieriger wird. Kunst ist mehr als einfach Farbe auf einer Leinwand. Was bedeutet für Sie Kunst? Kunst verbindet Kreativität und Attraktivität. Ein Kunstwerk muss etwas haben, das mir gefällt. Es muss meinen Puls höher schlagen lassen. Kunst ist aber vor allem auch die Person, welche dahinter steckt. Mich fasziniert immer auch, was der Künstler für ein Leben geführt hat. Bei zeitgenössischen Künstlern ist es spannend, was für eine Persönlichkeit sie haben. Da ist es interessant zu erfahren, was er hinter seinem Kunstwerk sieht. Kunst ist einfach Kreativität pur. Gerade das Einzigartige ist reizvoll und am Ende das, was Kunst ausmacht.

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Geschäftshäuser am Puls der Schweizer Wirtschaft PSP Swiss Property ist eine der führenden Schweizer Immobiliengesellschaften. Das Unternehmen fokussiert seit der Gründung und dem IPO an der Schweizer Börse im Jahr 2000 auf qualitativ hochwertige, gut gelegene Büro- und Geschäftshäuser in den Wirtschaftszentren des Landes – von Zürich bis Genf, von Basel bis Lugano.

Neben den bestehenden Liegenschaften besitzt PSP Swiss Property mehrere Areale und Einzelgrundstücke, auf denen Geschäftshäuser und Wohnüberbauungen erstellt werden. Dazu gehören beispielsweise das Hürlimann-Areal und das Löwenbräu-Areal in Zürich sowie das Gurtenareal in Bern. Auf diesen ehemaligen Brauerei-Geländen entstanden beziehungsweise entstehen attraktive Gebäudekomplexe mit einem lebendigen Mix aus Wohnen und Arbeiten, Kommerz und Kultur. Nach ihrer Fertigstellung werden die neuen Geschäftshäuser in das Immobilienportfolio integriert. Die Wohneinheiten hingegen werden verkauft, dies aufgrund der strategischen Ausrichtung des Unternehmens auf Büround Geschäftshäuser. Das gesamte Portfolio umfasst 161 Liegenschaften, 5 Entwicklungsareale und 5 Einzelprojekte mit einem Marktwert von rund 6,5 Milliarden Franken (Zahlen per 31.3.2014). «Lage, Lage und Innenausbau» PSP Swiss Property ist zwar eine der grössten Immobiliengesellschaften der Schweiz. Wichtiger als die Grösse des

Immobilienportfolios ist aber die Qualität. Für die Mieter sind nicht nur Ort und Lage einer Liegenschaft entscheidend für die Wahl ihres Firmenstandorts, sondern auch deren «inneren Werte». Aus diesem Grund legt PSP Swiss Property bei allen Liegenschaften grössten Wert auf modernste Infrastruktur und ökologische Nachhaltigkeit mit einer möglichst geringen Umweltbelastung in den Bereichen Energie, Wasser und CO2. Davon profitieren letztlich sowohl das Unternehmen als auch die Mieter. Ganz wichtig ist zudem die Möglichkeit, dass die Mieter den Innenausbau und die Raumaufteilung auf ihre individuellen Bedürfnisse abstimmen können. Renovationen und Sanierungen gehören deshalb zu den Kernaktivitäten von PSP Swiss Property. So werden beispielsweise an den Liegenschaften im Bereich Bahnhofplatz, Bahnhofquai und Waisenhausstrasse in Zürich in den kommenden Jahren umfangreiche Renovationsarbeiten durchgeführt. Allein für die Totalsanierung dieser Gebäude sind Investitionen von rund 76 Mio. Franken eingeplant. Für die Sanierung einer weiteren Liegenschaft in der Zürcher Innenstadt (Bahnhofstrasse

10 / Börsenstrasse 18) sind weitere 15 Mio. vorgesehen. Dies sind substanzielle Investitionen, die sich für das Unternehmen und die zukünftigen Mieter lohnen werden. Kundenpflege Ebenso wichtig ist ein gut funktionierender Service. Vom Erstkontakt mit potenziellen Mietern über die Vereinbarung der Vertragsmodalitäten bis hin zur langfristigen Betreuung – die Bewirtschaftungs-Teams an den Standorten Zürich, Olten und Genf legen grossen Wert auf einen persönlichen, flexiblen und kundenorientierten Service. Die Zusammenarbeit zwischen Bewirtschafter und Mieter ist partnerschaftlich ausgerichtet und setzt die Kundenzufriedenheit ins Zentrum. Mit anderen Worten: PSP Swiss Property ist ein attraktiver Partner sowohl für Mieter als auch für Aktionäre. INFOS

Kontakt Mietanfragen: PSP Management AG, Tel. 044 625 50 50, vermietung@psp.info, www.psp.info Kontakt Aktionäre: PSP Swiss Property AG Tel. 044 625 57 23, investor.relations@psp.info

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PROMOTION

lich grossen Frauenfiguren. Um die Farben möglichst matt erscheinen zu lassen, verwendete Bonnard bindemittelarme, wenig glänzende Farbe, die er auf das unpräparierte Papier auftrug. Unglücklicherweise führte diese Art der Farbauftragung schon früh zu Haftungsproblemen. Heute zeigt die Malerei zahlreiche kleine Fehlstellen und aufstehende Farbschollen. Konservatorische Massnahmen sollen nun die Substanz sichern, damit das Gemälde ab 2015 wieder in neuem Glanz erstrahlt. Danach nehmen die Experten die Digitalisierung und Restaurierung der Dada-Sammlung des Kunsthauses in Angriff. Zum Abschluss des Projekts wird das über hundertjährige Gemälde «Velocità d‘Automobile + Luce + Rumore» des italienischen Futuristen Giacomo Balla restauriert. Dekorative Panneaux - Frauen im Garten, 1890/91 Leimfarben über Kohle, Bleistift und weisse Kreide auf Papier, auf Leinwand aufgezogen, je 154 x 47 cm (Vereinigung Zürcher Kunstfreunde, Geschenk zur Erinnerung an Ernst Gamper, 1984).

Schätze der Vergangenheit für künftige Generationen erhalten Im Kunsthaus Zürich werden bis 2016 herausragende Kunstwerke restauriert, die sich in heiklem Zustand befinden. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem internationalen Kunstversicherer Nationale Suisse initiiert. Die Erkenntnisse fliessen in den Erfahrungsschatz der Versicherungsexperten ein.

Die Faszination an der Kunst: Sie verbindet Kunstversicherer mit Kunstliebhabern, Privatsammlern und Galeristen. Und erweckt ebenso das Bedürfnis, Kunstwerke für künftige Generationen zu erhalten. Wie tief Kunst in der Unternehmenskultur von Nationale Suisse verankert ist, zeigt sich bereits am Claim «die Kunst des Versicherns». Dr. Dietrich von Frank, Head Special Accounts and Co-operations HNWI/Art von Nationale Suisse, sieht einen grossen Mehrwert im gemeinsamen Projekt: «Als Versicherer hilft uns das Wissen um neueste Restaurierungs- und KonservierungsmöglichkeiINFOS

Mehr zur Kunstversicherung und zum Kunstengagement von Nationale Suisse finden Sie unter www.art.nationalesuisse.com

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ten auch im Schadenfall.» Denn je mehr der Versicherer weiss, umso bessere Lösungen findet er im Einzelfall. Vor diesem Hintergrund startete dieses Jahr eine Partnerschaft zwischen dem Versicherer und dem Kunsthaus Zürich. Bis 2016 nehmen sich Experten beider Seiten jährlich einem Ausstellungsstück in heiklem Zustand an und sorgen gemeinsam dafür, dass dieses nicht dem Zahn der Zeit zum Opfer fällt. Die Arbeiten an Pierre Bonnards «Frauen im Garten» sind in vollem Gange. «Frauen im Garten» verliert Farbe Das post-impressionistische, vierteilige Gemälde auf Papier von Pierre Bonnard ist eines der Hauptwerke des Kunsthauses. Es entstand 1890/91 und zeigt eine kühne Darstellung von vier unterschied-

Mit Engagement zur Expertise – und umgekehrt Das Wissen um die richtige Restaurierung von Kunstwerken ist im ureigenen Interesse des Kunstversicherers. Laut von Frank hilft eine gute Restaurierung, die Wertminderung des Werks zu begrenzen: «Mit dem richtigen Know-how sind heute die meisten Schäden reparierbar. Entsprechend geringer fällt dadurch der Wertverlust aus.» Dies ist insbesondere wichtig, da der emotionale Wert eines Kunstwerkes oft über seinen pekuniären Wert hinausgeht. Aus diesem Gedanken hat der Versicherer in den letzten Jahren beispielsweise die Fondation Beyeler beim umfangreichen Konservierungsprojekt von Henri Matisse‘ Schlüsselwerk «Acanthes» unterstützt. Das Projekt diente nicht nur dazu, einer kunstinteressierten Öffentlichkeit die Hintergründe und Techniken der Konservierung und Restaurierung aufzuzeigen. Anhand der Arbeiten am Kunstwerk konnte Nationale Suisse seine Expertise vergrössern und wichtige Schlüsse für die Kunstversicherung ziehen. Der Versicherer leitet daraus massgeschneiderte Policen ab und optimiert seine Angebotspalette. Mit dem gleichen Gedanken hat Nationale Suisse während bald 70 Jahren eine bedeutende Sammlung zeitgenössischer Schweizer Kunst aufgebaut. Zudem verleiht das Unternehmen jährlich einen Kunstpreis an herausragende junge Talente und unterstützt das Kunstmuseum Luzern bei Praktikumsstellen zur Förderung junger Menschen. Durch dieses vielseitige Engagement wächst die Expertise von Nationale Suisse rund um die Kunst – für neue Projekte, die erhaltenswerte Werke vor dem Zerfall retten.


PROMOTION

Business goes Apple – mit Data Quest Es war die pure Begeisterung, die zwei Apple-Fans bewog, ein neues Unternehmen zu gründen. Heute, 23 Jahre später, präsentiert sich diese Begeisterung als Data Quest AG mit 260 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und als grösster Apple Premium Partner der Schweiz.

TEXT DAVE GEIXNER

Viele Kunden kennen Data Quest als moderne Geschäftslokale mit einer grossen Auswahl an Apple-Produkten und kompetenter Beratung. In der Schweiz gibt es davon insgesamt 17. Doch Data Quest steht für weit mehr als nur den Direktverkauf. Einen grossen Teil der Tätigkeit nimmt der Bereich Corporate Business ein. Allein 40 Mitarbeiter beschäftigen sich mit der Betreuung von Firmenkunden, zu denen neben Schulen und Universitäten viele KMU und einige Grossunternehmen wie die Swiss gehören. Vor allem im Bereich der mittelgrossen Unternehmen wächst die Zahl der Kunden markant. Der Grund dafür liegt in einem kompletten und sehr durchdachten Dienstleistungspaket, das Data Quest diesen Unternehmen bereitstellt. Es umfasst vom Consulting über den Verkauf, die Integration von Apple wie auch von Drittherstellern bis zur verlässlichen Wartung. Custom Made Lösungen Data Quest betrachtet jede Branche, jedes Umfeld und jedes Unternehmen

als einzigartig. Anstelle von Standard-Lösungen setzen die Profis daher auf individuelle Konzepte, die je nach Bedürfnis ein Rollout eines Gesamtprojektes mit Apple-Produkten sein können oder aber die nahtlose Integration eines Apple-Betriebssystems in bestehende IT-Systeme mit Windows und Exchange. So oder so, das Ziel dieser Massnahmen bleibt immer die Optimierung der Abläufe sowie des Informationsflusses und damit das Freilegen von vorhandenem Potential. Nach der Erarbeitung der optimalen Lösung stellt Data Quest die nötigen Apple-Produkte, vom Server über Desktops, Laptops bis hin zu den mobilen Geräten. Auf Wunsch erhalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kunden auch eine gründliche Schulung durch erfahrene Spezialisten und in eigenen Kurslokalen. Spätestens dann wird klar: Apple-Produkte sind nicht nur zuverlässig, sie sind auch sehr intuitiv und leicht in der Anwendung. Kostenoptimierung durch individuellen Support Jedes IT-System stellt ein mehr oder weniger komplexes Netzwerk dar, das gewartet, gepflegt und auf dem neuesten Stand gehalten werden muss. Dazu

gehören auch die Wahl der richtigen Programme und die Einbindung verschiedener Anwendergeräte. Diese Aufgaben können oder wollen viele Unternehmen nicht alleine bewältigen. Data Quest hat deshalb in diesem Bereich eine ihrer Kernkompetenzen aufgebaut. Normale Service-Verträge sind meist sehr teuer. Der Kunde bezahlt unnötige Versicherungsbeiträge, oder die Zahl der Interventionen ist strikt reguliert, und was darüber hinausgeht wird mit hohen Aufpreisen verrechnet. Nicht so bei Data Quest. Die Apple-Profis haben das Wartungsmodell komplett neu erfunden. So kann der Kunde je nach Unternehmensgrösse das für ihn perfekte «Service Level Agreement» wählen: Bronze, Silver oder Gold. Jedes Level enthält nicht nur klar definierte Arbeiten mit einer unlimitierten Anzahl Interventionen zu einem günstigen Paketpreis, der Kunde sichert sich auch eine garantierte Reaktionszeit per Telefon, Fernwartung oder vor Ort in gewünschter Stundenschnelle. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Stundenpakete für Wartung, Installation und Interventionen zu erwerben. Diese Pakete erleichtern Data Quest die Planung und sind deshalb im Vergleich zu Einzelstunden deutlich günstiger. Und selbst für den Fall, dass ein Kunde weniger Stunden beansprucht als vorgesehen, hat Data Quest vorgesorgt: Die Stunden haben kein Verfallsdatum und können grosszügig über eine lange Zeit hin eingesetzt werden. Wie auch immer ein Kunde sein Service-Modell definiert, eines bleibt garantiert: Sämtliche Arbeiten werden von Service-Technikern mit von Apple verlangten Zertifikaten ausgeführt. Also von Spezialisten, die nicht nur über viel Fachwissen und Identifikation verfügen, sie sind auch mit purer Begeisterung dabei – genau so wie die Gründer von Data Quest. www.dataquest.ch

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I N T E R N AT I O N A L

Know-how in Kunming Z Ü R C H E R PA R T N E R S TA D T Die beiden Städte unterscheiden sich in Fragen der Politik,

Geographie, Kultur, Gesellschaft und Technologie enorm. Und doch hält die Partnerschaft trotz oder vielleicht gerade wegen diesen markanten Unterschieden für beide Parteien wesentliche Vorteile bereit.

TEXT ANNINA HALLER

1980 wurden im Kunsthaus Zürich archäologische Funde aus China ausgestellt, darunter auch die berühmte Terrakotta-Armee aus Xi’An. Dieser kurze Gastauftritt Chinas in der Limmatstadt gab im Anschluss den Anstoss für eine nunmehr seit über 30 Jahren bestehende Städtepartnerschaft mit Kunming, der Hauptstadt der Provinz Yunnan. Die Zusammenarbeit der beiden so unterschiedlichen Städte begann vornehmlich als Kulturaustausch, entwickelte sich in den drei Jahrzehnten jedoch zunehmend zu einer fachlichen Zusammenarbeit mit dem Ziel einer nachhaltigen Stadtentwicklung in Kunming. Wie andere chinesische Städte prägen auch Kunming schnelles Wachstum und ein entsprechender Modernisierungsdruck. Bis 2020 wird mit einer weiteren Verdoppelung der Bevölkerung gerechnet, was zu einem ebenso starken Ausbau der Wirtschaftstätigkeit führen wird. Eine Entwicklung, in der die Umwelt notgedrungen vernachlässigt wird. Aus diesem Grund stehen sämtliche Bestrebungen der Partnerschaft unter der Maxime der Nachhaltigkeit. Chance für Zürich Nicht nur kulturell unterscheiden sich die zwei partnerschaftlichen Städte, auch bezüglich ihrer Grösse gehören sie nicht in dieselbe Kategorie: Kunmings Einwohnerzahl ist fast zehnmal höher als diejenige von Zürich, die Bevölkerungsdichte mehr als doppelt so hoch und flächenmässig überragt Kunming

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Zürich etwa um das Vierfache. Aus diesem Grund stellt die Zusammenarbeit für Zürich eine einmalige Chance dar, einen Einblick in die für China typische Dynamik der Urbanisierung und der damit verbundenen Herausforderungen zu erhalten. Denn obwohl Kunming nicht zu den grössten chinesischen Metropolen wie Peking, Shanghai oder Hongkong zu zählen ist, hat sich die «Stadt des ewigen Frühlings» in den letzten 30 Jahren mit erheblicher Schnelligkeit entwickelt und soll bald Chinas Tor zu Südostasien werden. Die Intensität der Beratungstätigkeit durch die Zürcher Fachleute hat sich im Laufe der Jahre stark geändert und ist heute nicht mehr so gross wie zu Beginn. Die Beratung heute findet grösstenteils im Rahmen von ein- bis zweiwöchigen Arbeitsbesuchen in China statt, wo auf den Masterplänen aufgebaut wird, die in Jahren intensiverer Beratungstätigkeit erarbeitet worden sind und noch immer Gültigkeit besitzen. Doch auch heute noch halten Zürcher Fachleute Vorlesungen an der Universität in Kunming, um das Wissen an eine nächste Generation weiterzubringen. Die Finanzierung des Fachaustauschs wurde lange von der Stadt Zürich mitgetragen. Seit 2005 übernimmt die DEZA, die die Partnerschaft von Beginn an unterstützte, sämtliche anfallenden externen Kosten, weshalb die Stadt selbst keinerlei Budget mehr dafür aufwenden muss. Verschmutzte Rohwasserquelle Erste Beratungen wurden in den Bereichen Trinkwasser-


Die Städtepartnerschaft hat in Kunming schon zu vielen Verbesserungen in der Wasserversorgung, dem Verkehrsmanagement und dem Denkmalschutz geführt. Fotos: zVg

und für Fussgänger zu erhalten und so allgemein für grössere Sicherheit zu sorgen. Erste Erfolge konnten bereits gefeiert werden, und zwar mit der Inbetriebnahme einer Buslinie auf einer separaten Fahrspur, was auf Zürcher Vorschlag hin realisiert worden ist. Die Bevölkerung von Kunming scheint sich mit den Bussen angefreundet zu haben, denn innert Kürze verdoppelte sich die Anzahl der Busbenutzer und -benutzerinnen. In der Zwischenzeit ist dieses separate Busnetz sogar noch weiter ausgebaut worden. Ein aktuelles Projekt liegt in der Entwicklung eines S-Bahn-Systems zur Erschliessung der neuen Satellitenstädte, wobei Zürich in beratender Funktion mitwirkt. Weil die Nachfrage nach Mobilität stetig steigt, soll das Bahnnetz – in Ergänzung zur bereits in Bau stehenden Metro für die Kernstadt – zur Verkehrserschliessung von Stadt und Region beitragen. Solche verkehrstechnischen Projekte sind auch als Antwort auf das schnelle Wachstum der Stadt zu verstehen. Die massive Bautätigkeit in Kunming stellt die Behörden immer wieder vor die Frage, wie der Lebensraum der Menschen qualitativ hochstehend gestaltet werden kann. Für die Fachleute aus Zürich, die auch hier beratend zur Seite stehen, bietet die Tätigkeit vor Ort eine einmalige Chance, Erfahrungen in städtebaulichen Fragen in einem so grossen Gebiet wie der sogenannten «Greater Kunming Area» zu sammeln.

versorgung und Entwässerung durch die Wasserversorgung sowie durch Abwasserfachleute der Stadt Zürich vorgenommen. Das legte den Grundstein für den Fachaustausch zwischen den beiden Stadtverwaltungen und unterstützte Kunming bei der Erarbeitung von wichtigen Grundlagen und beim Erwerb des notwendigen Know-hows. Das Grundproblem der Wasserversorgung liegt in der hohen Verschmutzung der wichtigsten Rohwasserquelle Kunmings: des 300 km2 grossen Diansees. Aufgrund dieser massiven Verschmutzung war das Wasser lange nicht trinkbar. Als erstes mussten daher der Gewässerschutz, die Abwasserbehandlung sowie grundsätzlich eine Verbesserung der Wasserqualität bei der Beratung durch Zürich im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen. Zahlreiche Kläranlagen, die die Wasserqualität und somit die allgemeine Lebensqualität der Kunminger Bevölkerung erheblich verbesserten, waren die Folge dieser Bemühungen. Kunming besitzt dank der schweizerischen Unterstützung Vorbildcharakter innerhalb Chinas. So konnten chinesische Ingenieure in Anlehnung an die erfolgreichen Systeme auch in der kürzlich gebauten Satellitenstadt Chenggong eine moderne und nachhaltige Siedlungsentwässerung aufbauen. Zudem fanden Pilotversuche zur Verbesserung der Trinkwasserqualität mit Ozon und Aktivkohle, die unter Führung von Schweizer Fachleuten erfolgten, in ganz China Beachtung. Für die Umsetzung dieser Versuche konnte man dank des Imports einer Anlage der Firma Sulzer ebenfalls auf Schweizer Qualität bauen. Verkehrsmanagement In China hat öffentlicher Verkehr keine Tradition, weswegen für das Projekt des Aufbaus eines modernen Verkehrsmanagements keine nationalen Vorbilder existieren. Seit 1993 ist Zürich bei der Erarbeitung eines Masterplanes für den öffentlichen Verkehr in Kunming beteiligt und kann auf eigenen Erfahrungen aufbauen. Ziel ist es, den öffentlichen Verkehr zu fördern, genügend Verkehrsflächen für den Veloverkehr

Kulturerhaltung für die Identitätsstiftung Während bei uns Denkmalschutz bereits seit langem grossgeschrieben wird, ist es im chinesischen Denken nicht verankert, dass Bauwerke als kulturelles Gut geschützt werden sollten. In Zürich und anderen europäischen Städten ist man um die Erhaltung und Restaurierung der jeweiligen Altstadt äusserst bemüht – sie sind nicht nur touristische Anziehungspunkte, sondern spielen auch eine wichtige Rolle für die Identität der Stadt. Nicht so in Kunming. Daher sind der enormen Bautätigkeit auch wichtige Teile der Altstadt zum Opfer gefallen. Erst gegen Ende der Neunzigerjahre konnte man die Behörden in Kunming von der Wichtigkeit einer Erhaltung der noch bestehenden Altstadt überzeugen. Seither gibt es vor Ort sogar eigens für Denkmalschutzfragen zuständige Fachleute. Mit Hilfe der Zürcher Fachkräfte wurden Listen schutzwürdiger Gebäude erstellt, die regelmässig aktualisiert werden und auch wertvolle historische Gebäude der umgebenden Städte und Dörfer mit einschliessen. Hier zeigt sich erneut, dass die Zusammenarbeit von Zürich und Kunming wichtige Auswirkungen über die Stadtgrenzen hinaus hat. Die langjährige Beratung durch Zürcher Fachkräfte trägt also durchaus Früchte. Die Basis, die gelegt worden ist, und der darauf aufbauende Erfolg hat es erlaubt, die Intensität der Unterstützung kontinuierlich zu verringern. Trotzdem soll die Partnerschaft auch in Zukunft erhalten bleiben und auch weiterhin besteht ein Kunst- und Kulturaustausch, bei welchen Künstler sowohl aus Zürich als auch aus Kunming die Möglichkeit erhalten, im Rahmen eines Stipendiums in der jeweils anderen Stadt künstlerisch tätig zu sein. In einem jeweils auf drei Jahre angelegten «Memorandum of Understanding» werden neue Ziele und Pläne festgelegt. Eines der langfristig erklärten Ziele ist das schweizerisch-chinesische Projekt «Low Carbon Cities in China LCCC», das sich um die Reduktion des CO2-Ausstosses in chinesischen Städten bemüht. Es wird sich zeigen, wie sich die Partnerschaft in der Zukunft entwickelt, und zwar auch durch die immer noch stattfindenden Besuche von Delegierten beider Seiten, wie gerade auch diesen September die Zürcher Stadtpräsidentin eine Reise nach Kunming antreten wird.»

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BUSINESS LUNCH

Chefkoch Laurent Eperon in Aktion

Fotos: Baur au Lac & Patrick Mauron

Pavillon Baur au Lac R E S TA U R A N T K R I T I K Kürzlich komplett erneuert, empfängt das elegante Restaurant ganzBaur au Lacs Pavillon: Die saisonal orientierte Weltküche lässt keine Wünsche offen.

jährig internationale und einheimische Gäste. Sie werden von «chef de cuisine» Laurent Eperon aus dem Welschland verwöhnt, der 2013 vom «Guide Michelin» mit dem ersten Stern ausgezeichnet wurde und 17 Gault-Millau-Punkte vorweisen darf.

TEXT JEAN-PIERRE E. REINLE

Die Lage des Pavillon im eigenen Park mit spektakulärem Blick über den See und auf die Alpen besticht durch lokale Exklusivität. Die legendäre Tradition des berühmten Hotels Baur au Lac beruht auf der sich stets perfektionierenden Qualität. Stilsicherheit und Klasse sind hier nicht nur Schlagworte, sondern finden ihren Ausdruck in persönlicher Zuwendung gegenüber dem zu verwöhnenden Gast. Die Prominenz drückt sich die Klinke in die Hand So die Könige Ludwig I und Edward VIII, David Ben-Gurion, Indira Gandhi, Schweden-König Carl XVI Gustaf, der Prinz von Monaco Rainier III, Bill Clinton, Margaret Thatcher und David Cameron. Komponisten, Dirigenten, Instrumentalisten und Opern-

SängerInnen klassischer Musik wie Arturo Toscanini, Sergei Rachmaninov, Arthur Rubinstein, Yehudi Menuhin, Anne-Sophie Mutter oder Cecilia Bartoli. Die Kunstmaler oder –Skulpteure Henry Moore, Arnold Böcklin, Marc Chagall und Joan Miro. Filmstars wie Audrey Hepburn, Catherine Deneuve, Sophia Loren, Gina Lollobrigida, Fernandel, Goldie Hawn, Isabelle Huppert, Sängerin Barbara Streisand, Debra Winger, John Cleese, Iris Berben, Daniel Craig und – last but not least – Richard Gere. Der Pavillon Quasi rundum verglast, bezieht dieser die Natur zu allen Jahreszeiten in die grandiose Gestaltungskonzeption von Star-Innenarchitekt Pierre-Yves Rochon mit ein. Das aufmerksame und effiziente Service-Personal kredenzt exquisite Kreationen, die hervorra-

gend bestückte Weinkarte offenbart die Kompetenz der langfristig aufgebauten, eigenen Kellerei. Generell inspirierte und saisonal orientierte «Weltküche», wie sie Chefkoch Eperon im Gegensatz zur weltweit austauschbaren, sogenannten «internationalen Küche» nennt. Mit ihr will er einen Hauch aus all den Orten miteinbringen, welche er bis dato jeweils für ein bis zwei Monate besucht und erkocht hat. So etwa ein traum haftes Carpaccio aus Rindsfiletspitzen mit schwarzem Trüffel, Beaufort-Hartkäse und Apfelkohl. Eine filigran mundende Saibling-Roulade an pochierter Butter mit Grüntee versetzt. Oder ein schmackhafter, auf der Haut gebratener «Bar de Ligne» – Seewolf aus ökologischer Fangmethode – auf Jus aus schwarzen Oliven und grüner Zucchetti: Im höchst empfehlenswerten Edellokal in der City Zürichs bleiben keine Wünsche offen.

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VZH NEWS

VERBAND ZĂœRCHER HANDELSFIRMEN

044 211 40 58 www.vzh.ch

Der Verband Zßrcher Handelsfirmen (VZH) ist mit seinen rund 2300 Mitgliedsfirmen eine starke Stimme der Arbeitgeber im Wirtschaftsraum Zßrich. Die Mitgliedsfirmen profitieren u.a. von der kostenlosen Rechtsberatung im Arbeits- und Sozialversicherungsrecht und den regelmässig erscheinenden Mitteilungsblättern mit aktuellen personalrechtlichen und politischen Informationen wie Gerichtsurteilen, Checklisten, Gesetzesneuerungen, Veranstaltungshinweisen u.v.m. In den Ausgaben vom 8. Juli und 6. August 2014 erschienen u.a. folgende Beiträge:

Neue Altersgrenze fßr gefährliche Arbeiten Jugendliche Lernende beginnen mit dem HarmoS-Konkordat ihre berufliche Grundbildung vermehrt bereits mit 15 Jahren. Deshalb hat der Bundesrat am 25. Juni 2014 die Senkung des Mindestalters fßr gefährliche Arbeiten in der Grundbildung von 16 auf 15 Jahre beschlossen. Die Senkung des Mindestalters geht neu einher mit begleitenden Massnahmen zum Schutz der Gesundheit und zur Gewährleistung der Sicherheit der Lernenden. Die revidierte Verordnung,

welche am 1. August 2014 in Kraft trat, sieht gleichzeitig vor, dass die Organisationen der Arbeitswelt (OdA) bei Berufen mit gefährlichen Arbeiten in ihren Bildungsplänen begleitende Massnahmen der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes treffen. Diese Vorkehrungen mĂźssen innerhalb von drei Jahren nach Inkrafttreten der Ă„nderung der ArGV 5 durch die OdA erarbeitet und durch das Staatssekretariat fĂźr Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) genehmigt werden. In den darauffolgenden zwei Jahren ĂźberprĂźfen

und ergänzen die Kantone die Bildungsbewilligungen. Das heute geltende Mindestalter von 16 Jahren gilt bis zur Umsetzung aller Massnahmen. Sind diese bis zum Ablauf der vorerwähnten Fristen nicht umgesetzt, dßrfen Lernende unter 18 Jahren in der entsprechenden beruflichen Grundbildung keine gefährlichen Arbeiten mehr ausfßhren. Zu viel bezogene Ferien Das Recht auf Ferien entsteht pro rata temporis. Bisweilen kommt es vor, dass Mitarbeiter am Ende des Arbeitsverhält-

nisses mehr Ferien bezogen haben, als ihnen bis zu diesem Zeitpunkt zugestanden wären. Wie ist in einer solchen Situation zu verfahren? In der Welt der Juristen und der Gerichtspraxis ist man sich nicht einig. Dies gilt insbesondere fßr die Frage, ob bei der Schlussabrechnung der Lohn fßr die zu viel bezogenen Ferientage abgezogen werden kann. Falls das Thema im Einzelarbeitsvertrag oder in einem Reglement geregelt wurde, gilt diese Vereinbarung. Kann man sich nicht auf eine solche Regelung berufen und

hat ein Arbeitgeber den Arbeitnehmer in die Betriebsferien geschickt, so kann bei einem vorzeitigen Austritt unseres Erachtens grundsätzlich kein Ferienlohn in Abzug gebracht werden. Anders sieht es aus, wenn ein Mitarbeiter individuell Ferien in einem Ausmass bezogen hat, in dem das Ferienguthaben noch nicht ÂŤerarbeitetÂť worden ist und dann seinerseits kĂźndigt. Hier ist es nach unserer Ăœberzeugung gerechtfertigt, einen Lohnabzug vorzunehmen. Im Zweifelsfall hilft unsere Rechtsberatung Ihnen gerne weiter.

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Mehr als 1200 Brunnen erhöhen die Schönheit Zürichs, führen hervorragendes Trinkwasser und tragen so zur Lebensqualität in der Stadt bei. Der Amazonenbrunnen im Rennweg trägt die Brunnennummer 1 und ist seit 1430 aktenkundig. Somit ist er der erste in Betrieb genommene, öffentliche Laufbrunnen der Stadt. Mit der prominent platzierten Brunnenfigur sollte der Amazonenbrunnen erstmals nicht nur der profanen Nutzung dienen, sondern zugleich als öffentliches Kunstwerk betrachtet werden. Auch heute noch sind der Phantasie bei der Gestaltung von Brunnenschmuck und –figuren kaum Grenzen gesetzt. 30 l

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Bild: Annina Haller


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