Kampfkunst Budo International 286 - April Teil 1 2015

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„Ein Ritter sollte höflich und niemals aggressiv sein, zugänglich, aber niemals vermessen, töten, aber niemals demütigen. Keinerlei Unehrlichkeit sollte in seinem Haus zu finden sein, seine Ernährung ist niemals schwer. Auch den kleinsten Fehler korrigiert er, aber ohne Anschuldigungen. Das ist die Kraft des Willens.“ Guichin Funakoshi.

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lles verändert sich, nichts bleibt gleich. Wenn die Anfangsantwort der disziplinären Künste die Ausbildung von Kämpfern, von Kriegern war, mit dem Ziel, die ihren zu verteidigen, ist es nicht das, was die Polizisten und Soldaten heutzutage tun. Also … warum gibt es weiterhin KampfkunstPraktizierende? Die Waffen andererseits wurden so verkompliziert, dass die alten Verteidigungs-und Angriffskünste, wenn sie nicht komplett obsolet geworden sind (es wird immer ein Schlussmoment beim Nahkampf geben, bei dem sie notwendig sein werden), so zumindest viel mehr zum Ausbildungsobjekt des Charakters als des Körpers des „Militärs“ geworden sind. Die Polizei wiederum muss sich enormen Einschränkungen beim Einsatz ihrer Kräfte stellen, sodass ihre Techniken notwendigerweise einer so speziellen Anpassung unterworfen waren, dass diese fast nichts mehr mit den alten Kampfformen zu tun haben und so tatsächlich aufgrund dessen ein spezifisches Subgenre innerhalb derselben erschaffen wurde. Meines Verständnisses nach bleiben nur drei Gründe für die Praxis der Kampfkunst übrig: Nämlich, erstens, der sportliche Aspekt. Dies ist zweifellos eine Sublimierung der den Menschen angeborenen Gewalt, damit Spannungen zum Überlaufen gebracht werden, die besonders mit der Jugend und dem damit verbundenen ansteigenden Hormonspiegel zusammenhängen, sowie, nicht zu verachten, um die „Energie rauszulassen“, die durch die Überernährung von Kindern (und nicht nur) heutzutage entsteht. Diese Energie wird danach, das ist klar, zu einem Spektakel gemacht, wobei Bewunderung und Heldenkult nicht unbemerkt vorbeigehen und eine weitere, nicht weniger nützliche Möglichkeit zur Sublimierung von Gewalt ausgeschöpft wird. Der zweite Entwurf in den vorherigen Absätzen ist mit der Ausbildung des Charakters und der notwendigen Disziplin bei Ordnungskräften und unter Soldaten verknüpft. Der dritte Grund ist kein anderer als die Bewahrung von lange Zeit praktizierten und mit alten Kulturen vereinten Traditionen, die es ermöglichen, den vorbeiziehenden Riten Platz zu bieten. Diese Traditionen sind in modernen Kulturen so notwendig, wo ihre Abschaffung, Ergebnis von Vermischungen der multikulturellen Gesellschaft, zusammen mit der pragmatischen und betuchten Sichtweise des modernen Menschen mehrere Generationen Jugendlicher jeglicher Herkunft und klärenden Erfahrung zu ihrem Platz auf der Erde als Weisen hinterlassen. Entgegen jeder Voraussage bestehen die Kampfkünste, ein offenkundiger Anachronismus, in ihrer Praxis fort und nicht nur das, sie schießen wie Pilze aus dem Boden bei der jüngsten Bevölkerung der modernen Gesellschaften. Welche Möglichkeiten hat ein junger Mensch heutzutage, seinen Charakter angemessen auszubilden? Welches sind die Helden, denen man nacheifert? Welches die Modelle, denen man folgt?

„Wenn die Konzentration Geist und Körper erfüllt, vereint sich die Kraft der Atmung mit dem Universum, breitet sich sanft und natürlich bis zum absoluten Limit aus, aber gleichzeitig macht sie die Person immer eigenständiger und unabhängiger.“ Ueshiba Morihei.

Die Auflösung des obligatorischen Militärdienstes, der Mangel an Disziplin in den Schulen, einige super beschäftigte Eltern, die meistens unfähig dazu sind, „zu erziehen“, zudem in einem sozialen Kontext, wo die herrschenden Werte die Idee der Rechte und Pflichten überstrahlen und ein generell permissiver und gleichgültiger Kontext tragen ihr übriges dazu bei. Einen Esel führt man mit Stock und Karotte … aber heutzutage gibt es nur klebrige, unverzehrbare Süßigkeiten. Wie kann man aus diesen Korbweiden einen Charakter formen? Ich verteidige nicht die körperliche Bestrafung als generelles Rezept, aber wir sind bei der entsetzlichsten Lächerlichkeit und schädlichsten, übertriebenen Beschützung. In den Schulen kämpfen die armen Lehrer kastriert und ohne Waffen in einem absurden Kampf, um die Köpfe der Sprösslinge unserer Gesellschaft allein mit Informationen zu füllen. Die „Autorität“ gibt es nicht, weil die ganze Macht im Extrem bleibt angesichts der unglaublichen Bedrohung einer echten Übermacht. Eine Freundin, Sprachenlehrerin in England, erzählte mir, wie ein Rotzlöffel von acht Jahren, der ihren Unterricht sabotierte, zu schreien begann, als sie sich ihm näherte: „Sie hat mich berührt, sie hat mich berührt!“. „Wenn ich das schaffe, können sie mich sogar für Kinderschändung beschuldigen“, sagte sie mir. Die Kampfkünste sind heutzutage auf jeder ihrer Ebenen zu einem erzieherischen, unverzichtbarem Werkzeug ohnegleichen geworden. Die Übermacht des Meisters bleibt in letzter Instanz in seiner wirksamen Fähigkeit bestehen, um sich sogar körperlich in einem Medium durchzusetzen, in dem die Gewalt geregelt ist, aber deshalb trotzdem Gewalt bleibt. Das Dojo, das Kwon, die Trainingshalle, oder wie ihr sie nennen wollt, werden so zu einem symbolischen und auf eine Weise heiligen Ort, der von einigen eigenen Gesetzen durchdringen ist, die sich auf eine wahre und vergleichbare Autorität stützen. Die Zurschaustellung einer so grundlegenden Macht erschallt leicht unter den widerstrebendsten und unfolgsamsten Schüler, während die moralische Überlegenheit eines wahren Kampfkunstmeisters diesem die Aura eines notwendigen Vorbilds verleiht, dem die einfühlsamsten und scharfsinnigsten Schüler nacheifern können. Die Kampfkünste sind eine außergewöhnliche Medizin für diese und andere Übel, die unsere moderne Gesellschaft quälen. Diejenigen, die davon (und darin) leben, würden schlecht daran tun, diese Punkte nicht ausreichend zu bedenken. Solange etwas nützlich ist, wird es weiter bestehen und auch wenn sich seine Nützlichkeit im Laufe der Jahrhunderte verändert hat, gibt es nichts und es besteht nichts, ohne irgendeine Funktion zu erfüllen. Die Kampfkünste heutzutage sind ein wunderbares Geschenk für tausende Jugendliche, aber auch eine Lebensform für Leute, die wir darin einen schönen, erbaulichen und wertvollen Anhaltspunkt gefunden haben, um in dieser Welt als vollständige Menschen zu leben.

Aus dem Spanischen von Maria Stadlober


Alfredo Tucci ist Gesch채ftsf체hrer von BUDO INTERNATIONAL PUBLISHING CO. E-mail: budo@budointernational.com

https://www.facebook.com/alfredo.tucci.5





Selbstverteidigung SELF PRO KRAV Entwicklung Vor 15 Jahren vom internationalen Experten Jacques Levinet dessen entwickelt, Errungenschaften in den Kampfkünsten und Kampfsportarten weltweit bekannt sind, ist SELF PRO KRAV oder SPK eine der wirksamsten und real i s t i s c h e n Selbstverteidigungsmethoden, die es gibt. Zwei Videos und ein Buch unterstützen mittlerweile diese Disziplin der Selbstverteidigung. Über die einfache Aneignung und Anpassung auf alle Altersgruppen (Männer, Frauen, Kinder, Sicherheitskräfte) hinaus liegt die Kraft des SPK in seiner jährlichen Entwicklung mit dem Ziel, sich den wechselhaften Angriffsmodellen unserer Zeit anzupassen. Für den Leiter kann man nicht eine Methode für immer einfrieren, ohne sie dabei zu einer obsoleten Kampfkunst oder Selbstverteidigung zu machen.



Selbstverteidigung Erinnerung an die Ursprünge des SPK Das SELF PRO KRAV beruht auf der beruflichen Erfahrung von Polizeichef Soke Jacques Levinet und dessen Wissen um Kampftechniken. Unter den vielen Selbstverteidigungsmethoden, die der Meister erschaffen hat, hat er seine polizeiliche Methode des Real Operational System oder ROS mit seinen vielfältigen Kenntnissen, die er bei der Selbstverteidigung erworben hat, angepasst, um daraus eine Einsatzmethode zu machen, die er SELF PRO KRAV nannte. SPK bedeutet: Self für Selbstverteidigung, Pro für Professionell und Krav für Kampflust auf Hebräisch. SPK ist trotzdem keine Form des Kravmaga, es unterscheidet sich in vielen technischen, spezifischen Aspekten davon und legt einen anderen Fokus im Bereich der Selbstverteidigung und Kritikfähigkeit. Der Polizeichef bewahrt den Ausdruck Krav, ohne an das Kravmaga anzuschließen, aufgrund des Kampfgeistes, der in dieser Disziplin vorherrscht. Die Vielfalt des SPK rührt auch von zahlreichen Seminaren, Austauschen, Ausbildungen und Erfahrungen her, die der Polizeichef erworben und an Einheiten auf der ganzen Welt (Israel, USA, Australien, Japan, Südamerika, Kanada, Kuba, Russland und Europa) weitergegeben hat, sowie auf seinem Austausch mit vielen Lehrern und Experten wie Haim Gidon, Gaby Shai, Aaron Elbaze Jim Wagner, Darren Levine, Vincent Lyn, Taiji Kase, Keinosuke Enoeda, Hiroo Mochizuki, Shirai, Dominique Valera und viele weitere. Das SPK beinhaltet die folgenden fünf zentralen Punkte: Überlebensinstinkt – vorbereitendes Training – Einsatztechnik – Selbstverteidigung – Entwicklung Mit anderen Worten: der Wille zum Überleben, Mittel zum Überleben, Erlernen der natürlichen Bewegungen, Achtung vor dem Recht und Kritikfähigkeit. Das SPK ist eine Disziplin für sich und auf internationaler Ebene von den höchsten Polizeiexperten und Meistern der Kampfkünste weltweit anerkannt.

Das neue SELF PRO KRAV oder SELF PRO KRAV EVOLUTION Die Entwicklung des SPK ist obligatorisch, um es angesichts neuer Angriffsweisen zu aktualisieren. Die Entwicklung des SPK ist gegenwärtig essentiell, um sich bezüglich der Gewalt auf dem neuesten Stand zu halten. Dies kommt auch von der permanenten Rückmeldung, die die Opfer dem Gründer der Disziplin zukommen lassen. Die Erneuerungen im SELF PRO KRAV EVOLUTION sind: • Der Erwerb von beidhändigen Verteidigungstechniken, um jeglichen Eventualitäten zu begegnen (ein Linkshänder, in jeglicher Position, stehend, am Boden, sitzend, kniend, bei einer Geiselnahme). • SPK-Verteidigung gegen mehrere Angreifer. • SPK-Verteidigung auf begrenztem und eingesperrtem Raum. • SPK-Verteidigung für Ordnungskräfte. • SPK-Verteidigung gegen unkonventionelle Angriffe (Waffen und leere Hände). • SPK-Verteidigung bei wenig Licht oder in der Dunkelheit. • SPK-Verteidigung mit Gegenständen des täglichen Lebens (Regenschirme, Stifte, Koffer, Tasche, Kreditkarten, Mobiltelefon, Schuhen, Jacke, Weste, Zeitung, etc.). • Anpassung des SPK für Frauen und Kinder, da die Angriffe gegen diese Gruppen nicht den zwischen Männern gleichen. Ohne bei diesen Entwicklungsbereichen ins Detail zu gehen, seht ihr hier einige Beispiele für das neue SELF PRO KRAV EVOLUTION: • Arbeit mit Schlagtechniken von Fäusten und Füßen in Bewegung auf bewegliche Objekte, ergänzt durch Schlagtraining von Ellbogen und Knie auf ein festes Schild. Das SPK wird so nicht zum Kampfsport, aber ein Minimum an Kenntnissen von Schlägen von Füßen und Fäusten ist gefragt. • Wenige Entwaffnungslocks, weil die Technik gegenüber Messern und anderen, Push Daguer oder Navaja, zu gefährlich



ist. Allein die Schläge werden bevorzugt, um schnell und sicher zu entwaffnen. • Verwendung von schlagenden Waffen (Stock, Schlagholz), um die höheren Stufen zu erreichen und den Kandidaten in eine reale Situation zu versetzen. • Verwendung der Waffen der Faust und der Schulter mit Gas, Feuer und Kugeln (mit Helm) für die höheren Stufen, um den Mechanismus der Entwaffnung zu verstehen. • Die Bedrohungen der Feuerwaffen werden mit echten, ausgeschalteten Waffen mit dem Finger auf dem Abzug durchgeführt, wie es die Killer tun. • Verwendung eines Aluminiummessers, um die Kälte und Gefahr der Klinge bei Bedrohungen zu spüren, indem man damit den Körper oder die Kehle berührt. • Aneignung des gleichzeitigen Lernens und Durchführens, um jede reflexive und komplizierte Technik zu vermeiden und nur den Verteidigungsreflex zu bewahren. • Ab dem 2. Dan das Erlernen von beidhändigen Verteidigungstechniken, um sich das SPK eines Linkshänders oder eines Rechtshänders, dementsprechend, anzueignen. Eine erstrangige Fähigkeit für Ausbilder, die dazu fähig sein sollten, einen Links-oder Rechtshänder zu lehren, um alle Schüler zu berücksichtigen. • Ab dem 2. Dan der Erwerb von Selbstverteidigungstechniken einer dritten Person und Leibwächtern, um die Schüler zu befähigen, ihre Nächsten oder eine verletzliche Person im Fall eines Angriffs zu schützen. • Verteidigungstechniken ab dem 5. Dan mit Gegenständen des täglichen Gebrauchs. Verwendung alltäglicher Objekte zur Verteidigung, so wie Schirme, Stöcke, Feder, Tasche, Geldbörse, Schlüssel, Mobiltelefon, Sessel, Jacke, Glas, Schuhwerk, Zeitung, etc.). Das ist wichtig, weil es manchmal essentiell sein kann, sich mit jedem Medium verteidigen zu können.


Ausbildung und Beitritt zum SELF PRO KRAV • technischer Studienplan – Mit dem Erwerb der Stufen gelber Gürtel bis schwarzer Gürtel und später Dan SPK (Dan von 1 bis 10). Auch wenn es nicht gefordert wurde, wurde der DAN SELF PRO KRAV anerkannt. Das SPK ist zu einer eingetragenen Marke im INPI (Instituto Nacional de la Propiedad Industrial, deutsch: Nationales Institut industriellen Eigentums) geworden. • Der Zugang zum höheren Niveau erfordert auf allen Stufen eine technische Prüfung (die mit der Verteidigung mit einem Lock endet, um das Wissen des Kandidaten zu überprüfen) und eine Kampfprüfung (schnelle Verteidigungstechniken ohne Ende mit Locks, um sich auf der Straße zu schlagen). • Die Dan im SPK werden mit größter Ernsthaftigkeit von einer internationa-




Selbstverteidigung len Rangkommission verliehen, die die Zeitdauer zwischen den Rängen berücksichtigt. Alle Tests finden vor einem Publikum und einer Jury statt, um jede Nachgiebigkeit zu vermeiden. Die Ränge werden nicht nach jedermanns Belieben vergeben. • Ausbildungsprogramm – Mit der anfänglichen und fortdauernden Ausbildung des Ausbilders, des Chefausbilders und des SPK-Experten. Die Akademie vergibt diese professionellen Ausbildungszertifikate aufgrund ihrer Eintragung als Ausbildungsorganisation im Arbeitsministerium in Frankreich. • Die Examensprüfungen für Ausbilder bestehen aus technischen, schriftlichen und pädagogischen Prüfungen. Die Jacques Levinet-Akademie hat die Fähigkeit der Kandidaten stark im Auge und weigert sich, Zertifikate aus reiner Gefälligkeit auszustellen, um ihre Glaubwürdigkeit nicht zu beschmutzen. Man erfordert von den SPK-Ausbildern Sittlichkeit, die Achtung von einem „Gentleman-Kodex“ sowie Berufsethos. • Beitrittsprogramm – Die Ausbilder der unterschiedlichen Schulen für Selbstverteidigung, Kampfkünste und Kampfsportarten beantragen, zu einem Mitglied der Internationalen Vereinigung AJL für die Anerkennung ihres Systems und unter Umständen ihres Rangs zu werden. Für den SELF PRO KRAV wurde der Weg der Anerkennung in Gang gebracht und die rechtfertigende Nachweisführung geliefert. • Eine online-Ausbildung – Es gibt seit kurzem eine online-Ausbildung für die Ausbilder und Vertreter der Vereinigung von Jacques Levinet, die in Ländern fernab Frankreich unterrichten. Schriftliche Programme, Videos und Korrekturen werden per Internet und Skype unter der Kontrolle des französischen Experten durchgeführt.

Hauptthema – Die Selbstverteidigung • Die Prinzipien des SPK – Der Chef Jacques Levinet stellt durch seine Ausbildung und seine Achtung vor dem Gesetz in seiner Methode des SELF PRO KRAV den absoluten Respekt für die Selbstverteidigung unter Beweis. Es geht nicht nur darum, die Gesetzgebung zu kennen, sondern auch, sie bei der Verwendung einer Verteidigungsmethode anzuwenden wissen. Es ist wichtig, den Schülern legale Mittel anzubieten, um ihre Verteidigungsaktionen zu rechtfertigen. Vor der Justiz ist es nicht einfach, seine legitime Verteidigung aufweisen zu können. Deshalb ist es im Programm inkludiert, um den Praktizierenden zu helfen. Einige Beispiele für Taten, die unter Gefängnisstrafe stehen, auch als Opfer: • Ein Messer einem Angreifer zurückgeben, auch nachdem man ihn entwaffnet hat. • Mit der Pistole des Angreifers reagieren, auch nachdem man ihn entwaffnet hat.


• Seine Fingerabdrücke auf dem Abzug der Waffe des Angreifers während einer schlechten Entwaffnung beispielsweise (von der Art eines Locks) zu hinterlassen. • Mit dem Schlagholz des Angreifers zu reagieren, auch nachdem man ihn entwaffnet hat. • Eine angreifende Bewegung als Verteidigung verwenden, von der Art eines Kopfstoßes. • Mit einer Verteidigungstechnik auf den Genitalbereich bei einem sanften Angriff reagieren, von der Art eines Griffs. • Die Verteidigung von Schlagtechniken von Faust oder Fuß bei einem entwaffneten Angreifer auf dem Boden zu verstärken, unter Strafe durch Grausamkeit und Nichteinhaltung des Gesetzes. • Auf vitale Bereiche angesichts eines nicht-vitalen Angriffs auf das Leben zu reagieren. *** Mit anderen Worten, Opfer zu sein rechtfertigt nicht den Gebrauch jeglicher Reaktionen. Das SELF PRO KRAV mahnt seine Praktizierenden und gibt ihnen legale Mittel, um sich zu rechtfertigen. Der Zweck heiligt nicht die Mittel. Anpassung des SPK an andere Länder: • Das SPK wird in vielen Ländern gelehrt und beachtet deren Gesetzesgebung. Deshalb entwickelt sich das SPK gemäß der Kontinente. • Als Ergebnis sind bestimmte Verteidigungstechniken, die beispielsweise in

Frankreich oder Europa verboten sind, in manchen Ländern absolut zugelassen.

Modul SELF PRO KRAV POLIZEI Es gibt mehrere Möglichkeiten, sich wirksam zu verteidigen, ist man nun Zivilbürger oder Polizist. Es verändern sich nur die Ziele und deshalb wurde das Modul SELF PRO KRAV POLIZEI erschaffen. Hier sind einige Aspekte der Berufsausbildung des SPK POLIZEI: • Verwendung der Ausrüstungswaffen, um sich bei der Gesetzesdurchführung zu verteidigen. • Training von Teamarbeit und Teamschutz. • Fesseltechniken im SPK POLIZEI alleine und im Team, an allen Orten. • Vollständigkeit der Aktionen mit leeren Händen und Waffen. • Operationale Locks zur Neutralisierung, alleine und im Team. • Einsatzbereite Steuerungsmedien im Notfall. • Grundtraining der M e t h o d e Polizeitraining ROS, verknüpft mit dem SPK.


Selbstverteidigung




Selbstverteidigung *** Mit anderen Worten, wo das zivile SPK aufhört, beginnt das polizeiliche SPK mit Druckmitteln, die den Methoden ROS oder Real Operational System der Ordnungskräfte eigen sind. Das SELF PRO KRAV POLIZEI hat den Einbürgerungsstatus erreicht, weil zahlreiche Polizei-und Spezialeinheiten in Frankreich (wie die ERIS) und im Ausland (wie der GAD in Argentinien und die Spetsnaz in Russland) mit Chef Jacques Levinet im SPK Polizei und ROS ausgebildet wurden.

Eine international anerkannte Vereinigung • Das SELF PRO KRAV ist durch die Internationale Vereinigung der Selbstverteidigung und des Polizeitrainings AJL in fünfzig Stellen in Frankreich und der Welt vertreten (Spanien, Österreich, Bulgarien, Italien, Luxemburg, Belgien, England, Kanarischen Inseln, USA, Ecuador, Argentinien, Chile, Kanada, Mauritius, die Karibik, Russland, Sibirien, Australien, Neuseeland, China, Sri Lanka,

Vietnam, Tunesien, Algerien). Das offizielle Organigramm der AJL besteht aus den DTN (Technischen Nationalen Direktoren), den DTR (Technischen Regionalen Direktoren) und den DTD (Technischen Abteilungsdirektoren). • Die AJL besitzt eine Nummer im Register des Sportministeriums in Frankreich und im Register des Arbeitsministeriums und Anerkennung bei vielen Institutionen weltweit. • Den Ernst der SELF PRO KRAV kann man auch an den Uniformen der Praktizierenden in Frankreich und der Welt


erkennen. Die einzigen Unterschiede ist die Farbe im Logo des Landes und der Gürtel, um die Identität des Landes zu betonen. • Als letztes spricht der Lebenslauf von Gründer und Chef Jacques Levinet für ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit seiner Vereinigung AJL. Wir beenden diesen Artikel mit etwas Bescheidenheit und sagen, dass das SELF PRO KRAV nicht versucht, die beste Methode für Selbstverteidigung zu sein, sondern eine interessante. Die Internationale Vereinigung für Selbstverteidigung und Polizeitraining Akademie Jacques Levinet AJL. Tel.: +33 (0) 467 075 044 E-Mail: contact@academielevinet.com Homepage: www.academielevinet.com Protagonisten im Video Chef Jacques Levinet Präsident AJL, Titel des Staates, Schwarzer Gürtel 10. Dan Self Pro Krav, 10. Dan ROS Polizei, 10. Dan Verteidigungsstock, 10. Dan Verteidigungsstab, 6. Dan Karate FEKAMT, Ausbilder im Französischen Boxen. Pascal Tabaglio Ausbilder, DTR AJL Midi Pyrenees, Schwarzer Gürtel 2. Dan Self Pro Krav, 2. Dan Verteidigungsstock, 2.Dan Verteidigungsstab, 1. Dan ROS Polizei, 1. Dan Yoseikan Budo und Karate, Ausbilder im Französischen Boxen.



Altes und Neues Ich begann mit Praktiken des WingTsun vor mehr als 20 Jahren unter der Anleitung eines der wichtigsten Meister des Leung Ting, einem Zweig des WingTsun: Sifu Víctor Gutiérrez. In diesen mehr als 20 Jahren bin ich unentwegt auf die ewige Diskussion über die Notwendigkeit einer Entwicklung dieses Stils bzw. des Gegenteils gestoßen: Dem Bedar f, das bestehende System wie es der Großmeister Yip Man gelehrt hat, beizubehalten. Wenn wir uns auf etwas einigen können, dann wohl, dass sich diese beiden Positionen niemals einigen werden. Meiner bescheidenen Meinung nach ist es sogar so, dass diese beiden „Parteien“ der gleichen Familie (das sollten wir nicht vergessen) sich bereits seit vielen Jahren gegenseitig ignorieren und so tun, als gäbe den anderen Teil nicht.



or nicht all zuviel Zeit haben sich diese Neigungen zu einem noch delikaterem Thema entwickelt: Die Konfrontation der Verteidiger der Tradition und denen der Modernität. Wieder einmal befinden wir uns in einem Streit, der zu nichts führen wird und bei dem nicht in Aussicht steht, dass die beiden Parteien einander verstehen, denn die Positionen sind zu voreingenommen. Man muss zugeben, dass beide Seiten wahre und zutreffende Argumente haben, die ihre Positionen verteidigen. Wenn Sie die Begründung eines traditionellen Meisters der Notwendigkeit des Erhalts des Stils ohne jeglichen Veränderungen hören, dann schafft er es fast, uns zu überzeugen. Genauso wird es einem gehen, wenn man einem Vertreter der Notwendigkeit von Veränderungen des WingTsun in heutigen Zeiten aufmerksam zuhört. Anstatt ihn als ‚Veruntreuer’ abzustempeln, erkennt man, dass seine Gründe alles andere als belanglos sind. Aber wenn wir an diesem Punkt angelangt sind, könnten wir uns fragen: Was ist, wenn beide einen Teil der Wahrheit erfassen, keiner von ihnen aber ganz? Wäre das nicht die andere Frage, die der Taoismus als Hauptpunkt der Wing Chun KuenPhilosophie aufführt? Natürlich werden auch nach diesem Artikel beide Seiten auf ihre jeweilige Position beharren, aber wenn sie wenigstens für ein paar Minuten über die Argumente der anderen Seite nachdenken könnten, hätten wir schon etwas erreicht. Um zu versuchen, etwas zu verstehen, sollten wir in erster Linie beiden Parteien zuhören und versuchen, ihre Meinungen und ihre Gründe nachzuvollziehen. Sicherlich werden sich einige der Leser dieser Kolumne fragen: Aber was ist denn Ihre Meinung? Zu welcher Seite tendieren Sie? Und meine Antwort

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„Wo liegen die Grenzen der Entwicklungen? Oder anders ausgedrückt: Bis wohin ist der Stil WingTsun und wo beginnt er, ein anderer zu sein?“ wäre heute: Zu beiden und zu keiner! Dann würde ich hinzufügen, dass ich nächstes Jahr bestimmt anders denken werde…oder auch nicht. Meine Erfahrung hat mich gelehrt, dass Meinungen sich mit den Jahren verändern. Und Wahrnehmung ebenso. Was ich versuche zu sagen, ist, dass wenn man sich mit aller Kraft an einer Meinung festklammert und seine Haltung fanatisch verteidigt, dann verliert man wenigstens die Hälfte der Wahrheit. Das ist, was hinter dem häufigen Wechsel meiner Meinung in den letzten Jahren steckt und ich muss gestehen, dass das, was meinen Blick im Bezug auf diesen Stil am meisten bereichert hat, offenes Denken und ein flexibler Geist waren, um beide Haltungen zu verstehen. Ich persönlich war lange Zeit Verteidiger des weiterentwickelten Systems. Der Einfluss meines Meisters war in dieser Hinsicht entscheidend. Für uns ist WingTsun ein chinesisches BoxSystem, was das Beste jedes Wu Shu-Systems zusammenfasst: Den Sieg. Man erreicht ihn, oder man erreicht ihn nicht (das hängt immer davon ab, wem du dich gegenüberstellst), das Ziel der Übung ist das Streben nach dem Sieg. Und erneut greife ich in dieser Kolumne auf einen Vergleich Schach zurück: Dieses Spiel, halb Sport, halb Kampfkunst, hat als einziges Ziel den SIEG. Ich kenne keinen Spieler, der spielt, um zu verlieren oder um seine Beine zu bewegen oder Steine auf einem Spielfeld hin und her zu schiebt, nur, um sich die Zeit zu vertreiben. Ob man letztendlich verliert oder gewinnt (ich wiederhole: Das hängt immer vom Niveau des Gegners ab), versucht man vohrer doch immer, zu gewinnen. Das Wichtigste dabei ist, dass wir auf ein paar wichtige Elemente achten, wenn wir wirklich gewinnen wollen. Eine Veränderung des Szenarios und der Techniken des Gegners verpflichtet uns dazu, auch unsere Trainingsmethode zu verändern, um uns dem Ziel, dem Sieg, zu nächern. Ein klares Ziel weist uns den Weg. Schließlich sind Weg und Ziel die nötigen Faktoren für Effizienz. Darum verzichtet man gelegentlich auf einige Dinge, die wenig brauchbar sind, um ein höheres Ziel zu erreichen: Der Wirkung. Trotzdem… die Haltung der Traditionellen ist ebenfalls vollkommen respektabel: Die traditionellsten Strömungen sind der Meinung, dass es ihre Verpflichtung ist, die Lehren des Großmeisters Yip Man der Kunst wegen zu erhalten. Sie haben die Auffassung, dass, wenn sie die Dinge so weiterleiten, wie sie sind und wie der Großmeister sie seinen Schülern gelehrt hat (einige von ihnen sind sogar noch am Leben), das Wesen der Kampfkunst immer bestehen bleiben wird. Wenn es die extrem traditionellen Meister nicht gegeben hätte, wären einige Techniken und vor allem Strategien des Stils sicher nicht zu uns gelangt. Viele Jahre lang habe ich meinen Meister danach gefragt, wo man so wichtige Elemente wie die Geschichte und KuenKuits lernen kann. Die Antwort war immer die selbe: „Das ist doch nicht wichtig.“ Nun gut…es wäre mir lieb, wenn ich selbst entscheiden könnte, was wichtig ist und was nicht, und ich erwarte von einem Lehrer, dass er mir das vollständige System in möglichst kurzer Zeit beibringt. Im Gegenzug verspreche ich, für den Rest meines Lebens sorgfältig zu trainieren. Das Wing Chun, was als ‚klassisch‘ bezeichnet wird, ist es, aus dem die Vertreter der Weiterentwicklung schöpfen. Sie werden immer wieder darauf zurückgreifen und einige der wichtigsten Elemente der Wirkung verstehen. Dabei will ich vor allem auf den Austausch der so wichtigen Elemente wie die Kuen Kuits verweisen. (Kuen Kuits sind Gedichte voller Weisheiten, die uns den strategischen Schlüssel übermitteln)




Aber meiner persönlichen Meinung nach ist diese Übermittelung der Tradition etwas fundamentales, da es technische und taktische Ideen übermittelt und sogar das Streben nach dem Sieg mit einschließt. Das WISSEN einer vorherigen Generation beizubehalten und es an eine nachfolgende weiterzugeben, ist die große Pflicht der Praktizierenden der Kampfkünste, wobei diese Aufgabe natürlich vor allem den Meistern des jeweiligen Stils zufällt. Ich kann mir vorstellen, dass viele Praktizierende, die wie ich ihr halbes Leben mit der Suche nach Wirkung verbracht haben, dieses Konzept nicht verstehen, aber genau das ist momentan für mich (und meine Vereinigung) absolut fundamental. Wir könnten in dieser Kolumne Argumente der einen und der anderen Seite aufführen, um eine Seite als plausibler oder weniger plausibel darzustellen, aber es würde etwas sehr seltsames geschehen: Je mehr wir uns einer Position annähern, desto weiter entfernen wir uns vom Geist des Stils: Flexibilität und Angepasstheit. Dass der Stil sich in den letzten 500 Jahren die ganze Zeit verändert hat, ist nicht zu leugnen. Bei genauerer Beobachtung der Schüler des Großmeisters Yip Man aus der ersten HongKongEpoche und seiner letzten Zeit, stellt man meilenweite Unterschiede zwischen ihnen fest. Es wird Menschen geben, die dem widersprechen, aber in Wirklichkeit sind die Unterschiede so groß, dass es schon fast zwei unterschiedliche Stile sind. Wir reden hier von einer sehr kurzen Zeit (von kaum zwanzig Jahren). Das kann es uns veranschaulichen. Auch, wenn es noch viel mehr Fälle gibt. Nach der Kulturrevolution des chinesischen Proletariats gegen Mitte des Jahrhunderts haben sich die Praktizierenden der unterschiedlichen Zweige auf verschiedene Teile SüdOst-Asiens verbreitet. Wenn wir die Stile aus Vietnam, Taiwan Fotshan und die, die es sogar bis nach Australien geschafft haben, vergleichen, dann stellen wir fest, dass es KEINEN einzigartigen und unveränderteren Stil gibt. Warum sollte es also nicht möglich sein, Veränderungen der berühmten Wirkung durchzuführen? Wo liegen die Grenzen der Entwicklungen? Oder anders ausgedrückt: Bis wohin ist der Stil WingTsun und wo beginnt er, ein anderer zu sein?



Meiner Meinung nach ziehen die Prinzipien diese Grenzen vollkommen zur Genüge. Die vier grundlegenden Prinzipien des WingTsun definieren den eigenen Stil nur sehr oberflächlich, ebenso die Techniken. Wenn ich momentan auch weitere Elemente für sehr wichtig halte, zum Beispiel strategischen Konzepte, die Quelle des elastischen Vermögens, die Philosophie des Stils und einige Elemente, die ich als vom Stil NICHT GREIFBAR bezeichne. Vielleicht können wir in einer der folgenden Kolumnen darauf zurückkommen. Trotz der ständig verglichenen Gegensätze und kindischen Diskussionen, was denn nun das authentische WingTsun sei, glaube ich doch fest daran, dass die beiden Konzepte einander als Gegengewicht brauchen. So wie Yin und Yang. Beide sind einander gegenübergestellt, das eine dem anderen, aber beide brauchen die Existenz des anderen, um seine Natürlichkeit zu unterstreichen. Wir kennen das Konzept des Lichts durch seine Abwesenheit. Genauso ist es auch mit dem Gegenteil. Die Praktizierenden, die wie ich auf der Suche nach der Wirksamkeit und der Effizienz sind, müssen automatisch auch an den Traditionalisten vorbei, um den Ursprung nicht aus den Augen zu verlieren. Und die Verteidiger der Tradition wissen in ihrem Sonderstatus mehr darüber, dass die Vertreter der Entwicklung in Kampfsituationen „wirkungsvoll“ sind und das verpflichtet sie dazu, diesen so wichtigen Aspekt des WuShu nicht zu missachten. Wie sie also sehen, brauchen sie sich gegenseitig. Darauf bezieht sich auch der Titel dieser Kolumne: Neues oder Altes? Traditionelles oder Modernes? Und warum nicht die Mitte? Warum nicht aus beiden Welten schöpfen? Das ist meine persönliche Meinung, die ich auch mit meiner Vereinigung versuche, umzusetzen. Ich bin mir sicher, dass, wenn man sich an nur einer Hälfte festklammert, einem die wunderbare andere entgeht. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!









“Gesundheit”, “Geist” und “Kampf” - das sind die Grundpfeiler unserer Lektionen. Alle unsere Techniken, Formen und Übungen haben mit diesen drei Wörtern zu tun. Es ist desshalb auch nachvollziehbar und verständlich, dass unsere Schule dafür sehr bekannt geworden ist. Andere Schulen werben auch mit diesen Prinzipien für sich. Ebenso geben viele Meister und Grossmeister an, ihr Stil oder System folge diesen Grundsätzen. Aber was bedeuten diese drei Worte wirklich?

KUNG FU SCHULE MARTIN SEWER – Health - Spirit - Fight


Über 100 Jahre alt Chiu Kow (Hong Kong), der Vater und Meister meines Lehrers, Grossmeister Dr. Chiu Chi Ling, wurde 1895 geboren und verstarb 1995 eines natürlichen Todes. Seine Frau, Shiu Ying, ebenfalls eine Hung Gar Meisterin, wurde 98 Jahre alt. Beide waren gesund und fit bis ins hohe Alter. Gute Gene allein waren sicherlich nicht allein verantwortlich für ihre Langlebigkeit: Ihr lebenslanges Kung Fu Training hatte ganz offensichtlich einen wesentlichen Einfluss ihre Gesundheit und hohes Alter. Chiu Wai, ein heute in Kanada lebender Sohn von Chiu Kow und ebenfalls ein grossartiger Hung Gar Meister, ist 85 Jahre alt und immer noch in sehr guter gesundheitlicher Verfassung. Erstaunlich ist die Geschichte von Graham, einer seiner Schüler: Graham verbrachte seine Kindheit im Rollstuhl. Heute ist er 70 Jahre alt, erfreut sich bester Gesundheit und muss dank Hung Gar Kung Fu keinen Rollstuhl mehr gebrauchen. Tim, ein Kung Fu Bruder von mir, war jahrelang krank und hatte einen zu hohen Blutdruck. Nach beständigem Kung Fu Training lebt er heute beschwerdefrei und braucht keine Medikamente mehr. Diese Beispiele zeigen eindrücklich den sehr positive Effekt des Kung Fu Trainings auf und wie diese Kampfart die eigene Gesundheit für das ganze Leben stärken und erhalten kann.

Chiu Chi Ling, Grossmeister und Arzt Wer das Glück hat, den Grossmeister persönlich zu treffen, dem bleibt ein prägender Eindruck einer grossen Persönlichkeit und man kommt kaum mehr aus dem Staunen heraus über ihn. Der über 72-jährige Grossmeister strotzt nur so vor Energie, Tatendrang und Lebensfreude. Selbst lange Reisen quer über den Globus und andere Strapazen können ihm in seinem Alter kaum was anhaben. Sifu Chiu ist das lebende Beispiel für die Lebensenergie, welche mit unserem Hung Gar Kung Fu gewonnen werden kann. Krankheiten kannte und kennt der Grossmeister kaum. Sein wohl schlimmstes Erlebnis war ein Krankenhaus-Aufenthalt nach einem schweren Autounfall.

Was ist mit anderen Kampfkunstarten und Systemen? Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten. Es hilft, einen Blick auf die Geschichte der jeweiligen Systeme zu werfen und sich Fragen wie nachfolgend zu stellen: Waren die Meister der betreffenden Kampfkunstart/des betreffenden Systems gesund? Lebten sie lange? Waren sie für Ihre Lebenskraft bekannt? Wie sieht es mit den jetzigen Meistern und Grossmeistern aus: Leben diese wirklich gesund? Und wie wahr sind Versprechungen gewisser Schulen/Stile in ihrer eigenen Werbung? Kann es sein, dass nicht immer alles stimmt? Diese Fragen helfen, herausfinden, ob eine gewisse Schule zu einem passt. Ich möchte abschliessend gerne noch ein paar Aussagen einiger meiner Schüler hier anfügen. Diese Schüler lernen noch nicht lange unser System und doch können sie bereits von erreichten Zielen und grossen Erfolgen berichten. Lesen Sie selbst:


"Bevor ich mit Hung Gar angefangen habe, wog ich 106kg. Mein Gleichgewichtssinn sowie mein Körpergefühl wurden dadurch stark beeinflusst. Nachdem ich Sifu's Buch 5-3-1 gelesen hatte, stellte ich meine Ernährung kontinuierlich um. Das Abnehmen begann mir Spass zu machen, weil es mir körperlich und mental sehr gut tat. Es ist so einfach. Man muss sich nur gesund und richtig ernähren. Nach ca. 7 Monaten wog ich noch 81kg. Dank 5-3-1 und Hung Gar in der KUNG FU SCHULE MARTIN SEWER habe ich das erreicht. Für das, lieber Sifu, danke ich Dir vielmals." - Martin Chollet, Schüler seit Oktober 2013.


"Ärzte sagten mir, dass ich aufgrund meiner Blutwerte (unter anderem Cholesterin) nie mehr ohne Medikamente auskommen werde. Jahrelang nahm ich Pillen. Seit ich in der KUNG FU SCHULE MARTIN SEWER trainiere haben sich meine Werte laufend verbessert. Seit einem Monat lebe ich wieder medikamentfrei und bin fit wie nie zuvor. Ärzte sagen: "Was auch immer sie gemacht haben Herr Schläpfer, machen Sie weiter damit!" - Jörg Schläpfer, Ausbildungsleiter. Schüler seit November 2013.


"Nach einem Verkehrsunfall und mehreren Operationen hinkte ich auf dem linken Bein. Jahrelang. Das Hung Gar Training kräftigte nicht nur meine Muskeln von neuem sondern gab mir auch die mentale Stärke zurück, um wieder aufrecht, normal und selbstsicher zu gehen. Eine Tatsache an die ich nicht mehr geglaubt hatte. Doch mit den Hung Gar Lektionen bei meinem Sifu habe ich es geschafft! Herzlichen Dank!" - Daniel Schabron, IT- und Marketing Consultant. Schüler seit Mai 2013.

"Bevor ich Hung Gar praktizierte litt ich an einem Bandscheibenvorfall. Bereits das unachtsame Aussteigen aus dem Zug konnte mir den Tag mit starken Schmerzen zunichte machen. Vor 13 Monaten begann ich mit dem Unterricht bei der KUNG FU SCHULE MARTIN SEWER. Seit 13 Monaten lebe ich völlig schmerzfrei. Ein unbezahlbares Gefühl. Danke Sifu!" - Stephan Nyffenegger, Rechtsanwalt. Schüler seit Dezember 2013.






Weng Chun


„Von den Kampfmönchen des Süd Shaolin-Tempels entwickelt, um sich selbst vor Angriffen durch Piraten und Räuber zu schützen, wurde Weng Chun von den Rebellen der Roten.“

Die 6 1/2 Weng Chun-Prinzipien des Kämpfens Von den Kampfmönchen des Süd ShaolinTempels entwickelt, um sich selbst vor Angriffen durch Piraten und Räuber zu schützen, wurde Weng Chun von den Rebellen der Roten Dschunken im Untergrund praktiziert und später zur Selbstverteidigung in den Straßen Fatshans (China) und Hong Kongs ausgeübt. Durch Großmeister Wai Yans unermüdliche Suche wurde es wiedergegründet und wird heute international von Großmeister Andreas Hoffmann und seinem Lehrerteam unterrichtet, mit dem Ziel, sich und andere Menschen vor gewalttätigen Übergriffen zu schützen und in Vollkontaktwettkämpfen (Sanda) und MMA anzutreten. Zunächst soll an dieser Stelle ein kurzer Überblick über die 6 1/2 Weng Chun-Prinzipien des Kampfes gegeben werden. Hierbei ist grundlegend, dass jedes einzelne der Prinzipien sowohl physisch als auch mental gemeint ist. 1. Das Prinzip Tai (Ausheben): Die Balance des Gegners durch Ausheben nach oben brechen. 2. Das Prinzip Lan (Verriegeln) Den Gegner verriegeln und somit die Möglichkeit besitzen, das eigene Potenzial auszuschöpfen. 3. Das Prinzip Dim (Schocken): Den Gegner schocken und lernen, konzentriert und selbstbewusst zu bleiben. 4. Das Prinzip Kit (Umlenken): Die Struktur des Gegners durch Umlenken zerstören und die eigene Struktur behaupten. 5. Das Prinzip Got (nach unten schneiden): Die Kraft des Gegners beim Versuch zu treffen nach unten schneiden. 6. Das Prinzip Wun (Kreisen): Sich die Kraft des Gegners leihen und ihn so aus der Balance bringen. Übt der Gegner Druck aus, wird durch Kreisen der Winkel geändert. Das 1/2 Prinzip Lau (Fließen): Lau macht die Hälfte des Weng Chun Kung Fu aus: Sei wie Wasser, fließe immer weiter und störe den Fluss des Gegners.


Weng Chun

Warum benötigt ein Kämpfer Prinzipien? Die Weng Chun-Kämpfer fanden heraus, wenn eine Kampfsportart eine Vielzahl an Techniken, jedoch keine Prinzipien enthält, sich derjenige, der sie ausübt, in den unzähligen Methoden verlieren kann. Im Kampf oder der Selbstverteidigung sind diese dann nicht brauchbar, da die Verwirrung in einer realen Situation durch die Faktoren Überraschung, Angst und Stress zu groß ist. Die Lösung liegt darin, mit Hilfe von Prinzipien zu kämpfen, die als allgemeine Richtlinien im Kampf fungieren und es dem Weng Chun-Kämpfer erlauben, sich selbst durch die spontan entwickelten Techniken, welche von den Prinzipien abgeleitet werden, zu verteidigen. Der Weng ChunSchüler lernt in bestimmten Übungen (Kiu Sao und Chi Sao) reflexartig auf visuelle Stimuli zu reagieren (wenn die Kampfdistanz relativ groß ist) und auf sensorische Stimuli zu reagieren (wenn die Kampfdistanz relativ nah ist). Im Weng Chun-Training werden die unzähligen Kampfund Selbstverteidigungssituationen immer wieder sowohl unter entspannten Bedingungen, als auch unter Druck trainiert, bis jeder Schüler die Prinzipien verinnerlicht hat und so in der Lage ist, sich selbst im Kampf zu verteidigen oder sie im Kampf zuverlässig, spontan, angemessen und

direkt anzuwenden, ohne darüber nachdenken zu müssen.

Die 6 Prinzipien des Weng Chun im Detail Das Prinzip Tai Wenn man versteht, dass die Basis jeder Verteidigung und jedes Angriffs unser Gleichgewichtszentrum ist, dann wird man auch verstehen, warum der Fortschritt im Weng Chun damit beginnt, das Gleichgewicht des Gegners zu brechen und die eigene Balance zu behalten. Hierbei liegt der Fokus auf dem Spinalkanal, den wir als Zentrallinie bezeichnen. Wenn man nun beispielsweise mit einem Schwinger angegriffen wird, dann nimmt man diesen durch Ziehen (Wun) auf und rückt zur selben Zeit die Schulter oder den Kopf des Gegners nach oben (Tai). Er wird zu Boden fallen oder zumindest sein Gleichgewicht verlieren und somit nicht mehr in der Lage sein, sich zu verteidigen oder einen erneuten Angriff zu versuchen.

Das Prinzip Lan Im Weng Chun lernen wir einen starken Druck vorwärts zu entwickeln, und die Lücke zwischen uns und dem Gegner zu überbrücken, um mit unserem ganzen Körper seine Kraft und somit auch seine Möglichkeit weiterzukämpfen zu blockieren. Wir nehmen unserem Gegner damit seinen Raum weg. Dies ist besonders einfach, wenn der Angreifer genau im Moment des Angriffs blockiert wird. Stopkicks und die fangenden Hände sind sehr gut geeignete Werkzeuge dafür. Ein weiterer guter Moment, um die Lücke zu überbrücken und den Gegner zu verriegeln, ist, wenn er seinen Angriff durch einen Schlag ergänzt, aber nicht trifft. Er wird einen Moment brauchen, um seine Struktur zurückzugewinnen und über den nächsten Schritt nachzudenken. Dies ist exakt der richtige Moment, um einzudringen und ihn zu verriegeln. Im Nahkampf ist es beispielsweise sehr


interessant, wenn der Angreifer das Handgelenk wegdrückt, man ihn mit dem Ellbogen verriegeln kann, wenn man das Prinzip des Zirkelns (Wun) nutzt. Drückt der Gegner gegen den Ellbogen, so kann man die Schulter einsetzen, um ihn zu blockieren. Manchmal ist es auch möglich, den Druck, den ein Angreifer mit seiner Hand ausführt zu nutzen, um die andere Hand zu verriegeln. Lan frustriert den Angreifer, so dass er das Gefühl hat, nicht weiterkämpfen zu können, und wenn er in Panik gerät, verriegelt er sich noch mehr. Lan ist eine gute Strategie gegen einen Angreifer, der hauptsächlich das Prinzip Dim benutzt und viel Raum und Zeit für seine Schläge und Tritte benötigt.

Das Prinzip Dim Der Gegner wird an einem angreifbaren Punkt hauptsächlich durch einen Schlag kontrolliert, es besteht jedoch auch die Möglichkeit des Fesselns oder Werfens. Die Hauptwaffe im Dim Prinzip ist ein Schlag. Schlägt und trifft man den Gegner hart, dann ist dieser geschockt und irritiert und man schafft so einen Moment, in dem der Angreifer sich nicht sicher ist, ob er weiterkämpfen möchte, oder er denkt darüber nach, wie er den nächsten Schlag verhindern kann. Dies verursacht eine Verzögerung seiner Handlung und schafft die Möglichkeit, ihn erneut zu schlagen und so noch mehr zu verunsichern oder ihn komplett zu kontrollieren. In der Körperarbeit wird man

Dim so trainieren, dass man in der Lage ist, Impulse mit dem Körper zu setzen, um den ganzen Körper für Schläge einzusetzen. Jeder Teil des Körpers kann zur Waffe werden.

Das Prinzip Kit Der Angreifer wird dazu gebracht, sein Gleichgewicht zu verlieren, indem man ihn von der ursprünglichen Richtung seines Angriffs abweichen lässt. Er wird dermaßen aus der Richtung gebracht, dass er seine Kraft nicht mehr gegen seinen Gegenüber einsetzen kann. Die Struktur des Gegners wird gebrochen, indem man entweder die Extremitäten vom Körper umlenkt oder seine obere oder untere Körperstruktur bricht. Erreicht man dies, ist der Angreifer nicht mehr in der


Weng Chun Lage anzugreifen und man schafft so Raum und Zeit, um ihn vollends zu kontrollieren.

Das Prinzip Got Mit Halbkreisen, die von den Armen, Beinen oder dem Körper durchgeführt werden, ist es möglich, die Schläge oder Ringerangriffe des Gegners nach unten zu schneiden. Es gibt kleine Got-Bewegungen, beispielsweise mit den Handgelenken oder größere Got-Bewegungen mit den Ellbogen oder Schultern. So ist es möglich gleichzeitig den Schlag des Gegners nach unten zu schneiden und zu schlagen. Hauptbewegungen sind der Weng Chun-Fingerstich „Biu Chi“ oder die Rückfaust „Qua Choy“. Wenn die Kraft des Angreifers in einem Halbkreis nach unten geschnitten wird, verliert dieser seine Kraft, sein Gleichgewicht und ebenso seinen Antrieb für weitere Angriffe.

Das Prinzip Wun In diesem Fall leiht man sich sozusagen die Kraft seines Gegners, indem man Kreise und Halbkreise anwendet. Nehmen wir das gleiche Beispiel wie zuvor im Fall Tai: Wenn der Gegner mit einem Schwinger angreift, dann saugt man seine Kraft auf, indem man zieht und gleichzeitig schlägt. Dabei bilden die beiden Schultern und die leere Brust einen Halbkreis und die Arme ein offenes Dreieck. Versucht nun der Angreifer mit einem Aufwärtsschlag zu treffen, kann man seine Kraft durch Kreisen um das offene Dreieck benutzen und ihn mit Kraft wegstoßen. Führt man seinen anderen Arm zu gleicher Zeit zum Hals des Gegners, so entsteht ein wundervoller Wurf. Wun hilft die Kraft und Energie zu entdecken, wenn man schlägt. Die Weng Chun-Schläge ähneln mehr einer Peitsche, denn sie sind nicht so gerade wie ein Stock. Hakenschläge, Ellbogenschläge und Schwinger sind die Hauptwaffen des Prinzips Wun.

Das Prinzip Lau Sei wie Wasser, das hinunter ins Tal fließt und dessen Fluss durch

keinen Stein aufgehalten werden kann. Greift der Gegner an, so gibt er uns durch seinen Angriff etwas, das man gebrauchen kann, um ihn zu kontrollieren. Großmeister Wai Yan beschrieb Lau immer als Skilaufen. Wenn man den Boden berührt, also den Angreifer, dann gleitet man quasi in ihn hinein, indem man seine Kraft benutzt. Ein anderer schöner Begriff des Weng Chun ist Fok Fu, dies bedeutet in diesem Kontext den Tiger reiten – also die Wildheit des Angreifers zu benutzen, um ihn zu kontrollieren. Lau ist das Herz des Weng Chun, es ist das wichtigste Prinzip: Man sagt, dass das Prinzip Lau 50 Prozent aller Handlungen im Weng Chun ausmacht.

Die Form Luk Dim Boon Kuen - 6 1/2 Prinzipien Handform Ein anderer Weg Formen zu üben Das Ziel des Weng Chun liegt darin zu verstehen und zu lernen, wie man mühelos und spontan die Prinzipien, die man benötigt, um einen Angreifer zu kontrollieren, im Kampf anwendet. Aus diesem Grunde ist der Weg, Formen zu erlernen, anders, als in technikorientierten Kampfstilen. Zu Beginn sollte man die Luk Dim Boon Kuen erlernen, denn so werden dem Körper und Geist die Basisprinzipien eingeprägt. Von dieser Basis aus ist es nun möglich, alle anderen Formen zu erlernen, die Kombinationen dieser Prinzipien enthalten, und man wird nun auch leicht die Kampfanwendungen dieser Prinzipien begreifen.

Eine Form für alle Anwendungsbereiche im Kampf Interessant ist, dass man im Weng Chun die gleiche Form als Handform für den Gebrauch an der Holzpuppe, mit Doppelmessern, mit dem Langstock und als Kampfanwendung erlernt. Auf diese Art ist es möglich, die



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Prinzipien in unterschiedlichen Anwendungsbereichen zu erlernen, bis man sie verinnerlicht hat.

Mit den 6 1/2 Prinzipien ein spiritueller Kämpfer werden Alles beginnt mit Tai. Dies ist der starke Wunsch von uns Shaolin-Kämpfern, unsere Stärke und Kraft zu benutzen, um andere Menschen zu schützen, sie zu inspirieren, ihnen Stärke im Kampf des Lebens zu geben und ihnen zu helfen, weniger zu leiden und sich somit mehr am Leben erfreuen zu können. Man beginnt dabei bei sich selbst. Wenn man aufwacht, sollte man dankbar sein für seinen wundervollen Körper und Geist und seinen aufsteigenden Geist Tai in alles hineinbringen, was man tut und zu jedem Einzelnen hinbringen, dem man begegnet. Nach Tai wenden wir uns Lan zu. Lan ist die Freude und das Wissen über die unendlichen Möglichkeiten und den Raum, der uns umgibt. Weiterhin können wir mit der Kraft des Prinzips Lan Störgefühle wie Neid, Hass und Angst schon im Entstehen abblocken. Mit Kit ist es möglich, die Verbindungen und Interaktionen mit Freunden und allen Lebewesen und schließlich dem ganzen Universum zu verstehen. Diese Weisheit, eins mit dem Universum zu sein, gibt uns viel Kraft und Mut. Dies ist die Basis für das nächste Prinzip Dim. Mit Dim finden wir spontan genau den richtigen Zeitpunkt und Raum zu handeln und wir lernen die Kraft der Anspannung und Entspannung zu verstehen. Got hingegen lehrt uns, Störgefühle abzuschneiden und Dinge, die wir nicht ändern können gehen zu lassen, um den Blick darauf zu richten, was wir tun können. Wenn wir Wun verstanden haben, sind wir in der Lage mühelos zu leben und zu handeln, ohne dabei Energie zu verlieren. Wir verstehen nun, dass alles, so zum Beispiel auch unsere Gedanken, im Raum auftauchen, im Raum spielen und wieder gehen. Dieses Wissen gibt uns inneren Frieden und wir verstehen das Naturgesetz des Kreislaufs des Lebens. Somit sind wir bereit für Lan - Einssein, im Fluss, ohne dagegen anzukämpfen. Wir bekommen einen Eindruck davon, wie es ist, im Fluss

zu sein und als individuelles Lebewesen Teil des Ganzen zu sein. Das Ergebnis ist ein fröhlicher, friedlicher, spontaner und unerschütterlicher Kämpfergeist, der den Ewigen Frühling (Weng Chun) überall spüren kann. Wenn man versucht die 6 Prinzipien auf das Leben zu übertragen, darf man in der Weng Chun Familie von Andreas Hoffmann die weißen Stulpen des spirituellen Kämpfers tragen.

Die Geschichte der 6 1/2 Prinzipien des Weng Chun Weng Chun Kung Fu als klassisches Beispiel für die Südshaolin Kampfkunst wird auf eine einfache konzipierte Art unterrichtet. Weng Chun bedeutet „Ewiger Frühling“ und war der Name einer besonderen Halle des Süd Shaolin Tempels und ebenso der philosophische Leitspruch ( „Sei immer aufgeweckt, wachsam und gewahr.“). Dies wurde zur Basis im Kampf und bedeutet, dass man immer präsent sein muss, ohne sich durch Erwartungen oder Ängste stören zu lassen. Die direkte Erfahrung der Realität und der Blick auf Natürlichkeit und Einfachheit waren das Hauptanliegen der Shaolin Mönche. Dies stand im Gegensatz zu Philosophien anderer Kampfstile, die an Magie oder Glaubenssysteme gekoppelt waren. So wurden als Ergebnis dieser Shaolin Weng ChunPhilosophie nur die Kampfanwendungen in das Weng Chun aufgenommen, die auf einfache Weise direkt anzuwenden waren und sich im realen Kampf bewären konnten.


Nach der Zerstörung von Süd Shaolin Nachdem der Süd Shaolin Tempel zerstört wurde, der das Zuhause der Weng Chun-Kampfmönche war, flohen diese und entwickelten viele Stile, die auf den 6 Prinzipien des Weng Chun basierten. Die Rote Dschunke wurde zu einem guten Versteck für die Mönche. Leung Yee Tei erlernte die Luk Dim Boon Kwun (6 Prinzipien Langstockform) von Wong Wah Bo und wurde der historische Gründer des Wing Chun. Ebenso kann man die 6 Prinzipien Luk Dim Boon als Teil der Ng Lung Bagua Kwun im Hung Gar Kung Fu wiederfinden. Dies ist ein Grund dafür, warum heutige Forscher auch das Weng Chun als Urvater des Wing Chun und des Hung Gar bezeichnen.

Weng Chun nach dem Zweiten Weltkrieg Nach dem Zweiten Weltkrieg verwandelte Großmeister Wai Yan eines seiner Geschäftsgebäude in der Waterloo Road, Yan Ma Tei, Kowloon, Hong Kong, in den Hauptsitz der Weng Chun-Familie. An diesen Ort lud er alle lebenden

Großmeister des Weng Chun ein, um mit ihnen daran zu arbeiten, das Weng Chun für die Nachwelt zu erhalten und diese Kunst zu erforschen. Er bekam Unterstützung von Großmeister Tang Yick, Großmeister Tam Kong, Großmeister Lo Chin Woon und hauptsächlich von seinem Freund, dem Großmeister Chu Chung Man. Großmeister Wai Yan trainierte und forschte mit ihm seiner eigenen Auskunft nach 20 Jahre lang. Die zwei Großmeister luden auch Großmeister anderer Stile ein und inspirierten sie mit ihrem Wissen und ihrer Forschung und halfen so Taimantis Großmeister Chin Chuk Kai eine Holzpuppenform zu entwickeln und halfen ebenso Großmeister Yip Man im Wing Chun.

Der Weg des Weng Chun in den Westen Großmeister Wai Yan akzeptierte den entschlossenen jungen Deutschen Andreas Hoffmann als seinen Meisterschüler und weihte ihn in seine und in Großmeister Chu Chung Mans Forschungen ein. Er schickte Andreas Hoffmann nach China, um bei Weng Chun Großmeister Pak


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Cheung und dem Wing Chun Großmeister Pang Nam zu lernen. Wieder in Hong Kong angekommen musste Andreas Hoffmann zeigen, was er dort gelernt hatte und Wai Yan beobachtete dies und nahm es in seine Forschungen auf. Andreas Hoffmann wurde seit 1986 persönlich von Großmeister Wai Yan unterrichtet, bis er die Meister- und schließlich die Großmeisterstufe erreichte. Er war außerdem der letzte Schüler von Dai Duk Lan und der einzige westliche Schüler von Großmeister Wai Yan. Um diese außergewöhnliche Leistung seines Schülers zu betonen, verlieh Großmeister Wai Yan ihm 1995 in Hong Kong vor einer Vielzahl von Kung Fu-Meistern verschiedener Stile und über 70 westlichen Schülern aus aller Welt ein Zertifikat, das ihn als Nachfolger des Weng Chun ausweist. Heute unterrichtet Andreas Hoffmann weltweit und erhält die Forschung von Dai Duk Lan mit seinen Meisterschülern auf der ganzen Welt aufrecht. Gemeinsam führen sie die Tradition fort und helfen anderen Meistern und Kung Fu-Familien. Es gibt viele Wing Chun-Meister und Lehrer, die von Großmeister Andreas Hoffmann lernen, sich persönlich in ihrer Kampfkunst weiter zu entwickeln, ihr eigenes System wachsen zu lassen oder an modernen Wettkämpfen wie MMA teilzunehmen.




W ie man es an den chinesischen Kampfkunsttraditionen sch채tzt, hat auch das Choy Lay Fut Kung Fu-System seine eigene Geschichte und Tradition, seine eigenen Figur en und Abenteuer, Geschichten von verschiedenen M채nnern mit verschiedenen Leben, aber mit einem gemeinsamen Ziel. Alle, die Teil des Choy Lay Fut waren, haben eine besondere Kampff채higkeit gemein, wie auch die Tendenz, die Politik und Gesellschaft ihrer Zeit aufzumischen.


Kung Fu


Man kann Geschichte auf verschiedene Weisen schreiben. Eine Möglichkeit ist die konzeptuelle Überlieferung, präzise und wörtlich, mit Technik- und Kampfgeschichten anderer, stets leer und anachronistisch. So ist es auch gerade mit den chinesischen Kampfkünsten. Man lernt sie in hundert Formen (Tou Lu) und man schlägt sich mit Methoden und Techniken herum, die sich in nichts von denen unterscheiden, die man auch in jedem anderen modernen Kampfsystem finden kann (sei es Full Contact, Jiu Jitsu, Sanda oder San Shou). Die andere Möglichkeit ist es, sich an den von vorherigen Generationen vorgegebenen Weg zu halten und sich auf direkte Erfahrung und System berufen. Das ist der Unterschied zwischen dem Meister, der Fragen und Antworten,Wissen, Logik und Erfahrung weitergibt und dem Ausbildenden Meister, der nur die Erfahrungen anderer ausführt und überliefert. So leben und sterben die Antworten, ohne je eine Frage gehabt zu haben. Tam Sam (譚 三) wurde 1873 in einem Vorort von Hoi Ping geboren. Er wuchs in Toi Ting, einem kleinen Dorf in Kanton, auf. Ausgestattet mit einer bemerkenswerten Intelligenz und einem festen Charakter zeigte der junge Tam von kleinauf einen beständigen Willen, Kampfkünste zu lernen. Sein Vater war es, der ihn in eine Kung FuSchule unter der Leitung eines berühmten Hung Gar-Meisters namens Chow Gum Biu schickte. Tam Sam hatte einen kämpferischen Geist. Während seines Studiums des Hung Kuen Kung Fu erfuhr er vom Ruhm, den die Schüler der Hung Sing GwoonSchule aus Fushan in der Guanzhou-Zone genossen. Willig, sein Können auf die Probe zu stellen – besonders das des Hung Sing Choy Lay Fut – beschloss er, Hung Sing Gwoon einen Besuch abzustatten, um Meister Lui Tsan ( 雷 粲) kennenzulernen. Tam Sam stellte sich in der Schule vor und in seiner Arroganz forderte er Meister Tsan (雷 粲) und seine Schüler zu einem



Trainingskampf heraus. Ein fortgeschrittener Schüler von Meister Lui namens Wong Sum trat nach vor ne und nahm die Herausforderung an. Der Kampf begann und Tam Sam schaffte es, Wong Sum in die Rippen zu schlagen, aber diesem gelang es dank der Kombinationstechnik Jo But Kwa Sow, den Kampf recht schnell zu beenden. Wenn auch sowohl sein Körper als auch sein Stolz verletzt waren und er den Kampf nicht fortsetzen konnte, wollte Tam Sam doch hartnäckig gegen Meister Lui Tsan antreten. Angesichts des hohen Alters des Meisters war Tam Sam fest davon überzeugt, dass es ihm nicht schwer fallen würde, den alten Lui zu besiegen. Somit könnte er wenigstens seinen verletzten Stolz wieder aufbauen. Aber er neut wurde der junge Tam von Arroganz und schlechter Vorbereitung getrogen. Die Begegnung mit Meister Lui dauerte nur wenige Sekunden und fast ohne, dass er es gemerkt hätte, fand sich der junge Herausforderer auf dem Boden wieder. Aber dieses mal hat sich etwas in ihm verändert. Er war überzeugt von der Wirksamkeit von Choy Li Fut und bat Meister Lui bescheiden, dass er ihn als Schüler an seiner Schule aufnehme. Lui Tsan, früherer Schüler von Meister Jeong Yim 張炎 (oder Cheung Hung Sing, 1824-1839) nahm den jungen Tam Sam als sein Schüler auf. Unter der Führung von Lui Tsan absolvierte Tam Sam seine Ausbildung erfolgreich, bis Meister Lui Tsan begann, ihn als Ausbilder an der Hung Sing Gwoon-Schule einzuweisen. Sein Kurs als Ausbilder an der Schule war kurz und intensiv, in wenigen Jahren gewann er nicht nur den Respekt seiner Mitschüler, die ihn ‚Sam Sook‘ nannten, sondern auch den von Praktizierenden anderer Systeme, die es in Fushan gab. Trotz allem behielt Tam Sam seinen Charakter und sein Temperament, sogar während seiner Ausbilderzeit. Er senkte niemals den Kopf und auch, wenn er sich einem starken Gegner stellte, war er doch immer noch direkt.


Kung Fu „Der Meister handelt, die Anfänger sprechen; der Meister lebt, die Anfänger diskutieren; der Meister schmeckt den Morgen und den Abend, die Anfänger sorgen sich des Morgens und sind des Abends müde.“


Ein wichtiger Wendepunkt in seinem Leben war ein besonderes Kapitel, bekannt als Kuen Da Sam Ngan, was übersetzt „Der Schlag, der die drei Ngan zerstörte“ heißt. Während einer Diskussion mit SiSook Ngan Yiu Ting (seinem Onkel des Kung Fu) und einigen Mitgliedern seiner Familie geriet Sam Tam in eine nicht allzu freundschaftliche Schlägerei mit seinen Hing Dai (seinen Kung Fu-Brüdern) und besiegte sie. Dabei hat Lui Tsan diesen Kampf nicht erlaubt… Gegen einen Bruder und noch dazu einen älteren Verwandten zu kämpfen hieß, den ethisch-moralischen Kodex des Choy Lay Fut zu brechen. Meister Lui Tsan wurde natürlich sofort informiert und voller Leid in seinem Herzen musste er ihn der Schule verweisen. Der Kodex und die Normen müssen respektiert werden, so sehr Tam in der Angelegenheit auch Recht gehabt haben mochte. Somit, noch bevor er seine Ausbildung unter seinem Meister abgeschlossen hat, musste Tam Sam die Schule verlassen. Eine Zeit lang lernte und trainierte er heimlich mit ein paar seiner Kung Fu-Brüdern von Hung Sing Gwoon weiter. Aber für ihn war die einzige Möglichkeit, um sich weiterzuentwickeln (sowohl auf persönlicher als auch auf technischer Ebene), zu kämpfen. Und so begann eine lange Reihe blutiger Schlägereien mit Kämpfern anderer Systemen, die ihm den Ruf, abgehärtet und unerbittlich zu sein, verliehen. Seine Erfahrungen wuchsen mit seiner Berühmtheit. Die Kämpfe fanden hinter verschlossener Tür und unter freiem Himmel statt, aber es handelte sich immer um wahre Kämpfe und man hörte die Heldentaten in der ganzen Region. Tam Sam führte weiterhin mit seinem alten Meister und seinen ehemaligen Mitschülern des Jung Sing Gwoon ein respektvolles und aufmerksames Verhältnis, darum beschloss er, aus Fushan fortzugehen, als er merkte, dass sein Ansehen einen Schatten auf Meister Lui Tsan und seine Schüler warf. Tam Sam gründete seine eigene Schule im Di MewTempel im Norden und er gab ihr den Namen Siu Hung Sing Kwoon Buk. Seine Kampffähigkeiten und seine Erfahrungen erlaubten es ihm, neue Techniken zu erschaffen und die


alten zu verändern. Er verbesserte somit das originale System und leistete der Welt der Kampfkünste einen wertvollen Beitrag. In Siu Buk gewann Tam Sam den Spitznamen Der unverbesserliche des Nordens, weil er in Kämpfen unverletzbar zu sein schien. Mit der Zeit brachten seine Schüler Tam Sam dazu, den Namen der Schule zu verkürzen, darum benannte er sie in Buk Sing Choy Lee Fut um. Das hatte aber auch den Grund, eine andere Marke, ein anderes System zu gründen. Damals wurde neben dem Zweig Choy Lay Fut aus King Mui und Fushan der Zweig Buck Sing geboren. Im Laufe seiner Studien erweckte Tam Sam einem System im System zum Leben. Seine Untersuchungen konzentrierten sich besonders auf den Bereich der Technik und der Anwendungen des Kampfes. Nur wenige Tou Lu (Formen) und viele Ken (Techniken und Prinzipien): Das war und ist die Basis des Choy Lay Fut Pak SingSystems. Einige der Techniken wurden in der Welt der Kampfkunst wegen ihrer Effektivität im Kampf berühmt, zum Beispiel: Kwa-


Siembra-Chop und Lin Wan Chop Choy (kreisförmiger Angriff mit LeopardenFaustschlägen) Tam Sam liebte den Wettkampf so sehr, dass er eine Biographie verfassen ließ, in der er all seine Begegnungen auflisteten wollte. Das Buch hätte Der Rekord der 100 siegreichen Kämpfe heißen sollen, aber der Autor starb in der ersten Redaktionsphase in Hong Kong und es wurde niemals fertiggestellt. 1912 wurde die Republik China gegründet und in den folgenden Jahrzehnte wurden unter dem fördernden Einfluss der neuen Regierung verschiedene Verbindungen der traditionellen Kampfkünste gegründet, im Norden wie im Süden Chinas. Die neue Regierung erkannte die chinesischen Kampfkünste als Nationalschatz an und förderte die Verbreitung im ganzen Land. Es war eine blühende Zeit des Austauschs zwischen verschiedenen Systemen und Verbindungen der traditionellen Kampfkünste. Die Regierung stellte Orte für diese Treffen. Besonders der Austausch der Stile des Nordens und des Südens wurden gefördert. Einer der berühmtesten Austauschs zwischen den Systemen des Nordens und des Südens fand in einer Stadt in Kanton statt. Der berühmte Meister des Bak Siu Lam-Stils Ku Yu Jeong, der wegen seiner Körpertechniken und dem Eisenschlag bekannt geworden war, wurde zum Leiter der Delegation des Nordens ernannt, während die Wahl im Süden auf Tam Sam fiel. Tam Sams Ruf ist auch zum Meister Ku Yu Jeong vorgedrungen, der ihn als Nationalheld und gleichzeitig als Bruder in den Kampfkünsten ansah. Ku Yu Jeong wollte Sam Tam kennenlernen, aber Tam Sam hatte andere Absichten und wollte sich Ku Yu Jeong lieber in einem Kampf gegenüberstellen. Nach einem berühmten Kampf zwischen den beiden hinter verschlossener Tür, von dem niemand je das Endresultat erfahren hat, gelangten beide Meister zu dem Beschluss, einander zu respektieren und sich mit den jeweiligen Schülergruppen auszutauschen. Die zwei Schulen konnten ihre Erfahrungen frei austauschen, sei es auf direkte oder indirekte Art. Tam Sam war ein offener und ehrenwerter Mann, aber mit seiner starken Persönlichkeit und obwohl er seinen Schülern die Freiheit gab, ihre Erfahrungen mit der Schule des Meisters Ku Yu Jeong auszutauschen, wollte er selbst sein System doch nicht persönlich mit ihnen teilen, denn im Grunde seines Herzens wollte er doch nie etwas vom Kung Fu des Nordens lernen.


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Er war auch Mitglied des Nationalkongresses der Kampfkünste von Kanton. Während des Zweiten Weltkrieges und der Japanischen Invasion wurde Tam Sam Leiter des Trainingslagers Di Dao („Großer Säbel“). Er starb 1942 im Alter von 60 Jahren an einer unheilbaren Krankheit. Unter den Lieblingsschülern von Tam Sam waren: MMAH Yan, Kong On, Leong Ji, Chan Nien Pak und Lee Chow. Sein Sohn Tam Fei Pang hat viele der Schüler in Kowloon, Hong Kong, übernommen. Tam Sam (譚 三) war nicht nur ein großer Kämpfer, sondern auch ein gebildeter Mann und ausgezeichneter Kaligraph. Er verbrachte den Großteil seines Lebens als Büroangestellter und Mann des Gesetzes in mehreren Distrikten von Guangzhou. Dennoch hat sein Ruf als unerbittlicher Kämpfer seinen Weg und seinen Lebensstil geformt. Er mochte weder Schemata noch Dogmen und er förderte stets die eigene Erfahrung als der einzige und wahre Weg der Entwicklung der persönlichen Fähigkeiten und des eigenen technischen Repertoires. Er pflegte seine Schüler zu animieren, indem er sie anderen Schülern gegenüberzustellen. Seine Lebenserfahrungen und sein Denken schufen ein wirkungsvolles und direktes System in der wahren Praxis der Kampfkünste. Unter seinen berühmten Zitaten sind: „Die Arme sollten sein wie der Wind, der in den Weiden weht, die Beine sollten sein, als schreite man über Wolken.“ „Wende dich deinem Gegner zu wie ein Tiger, der den Kopf hebt. Schlag ihn wie ein Drachen, der seine Krallen im Fleisch versenkt.“ „Der Meister handelt, die Anfänger sprechen; der Meister lebt, die Anfänger diskutieren; der Meister schmeckt den Morgen und den Abend, die Anfänger sorgen sich des Morgens und sind des Abends müde.“ „Wo es Worte gibt, wirst du einen Mann finden. Wo du Verstehen in der Stille findest, da wird dein Meister sein.“


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Interview

Er hat eine der brilliantesten Karrieren in der Welt des Kampfsportes des letzten Jahrzehnts hingelegt. Ursprünglich kommt er aus einem kleinen spanischen Minendorf, in dem er nach einem Einsturz neun Tage lang unter der Erde g e f a n g e n w a r. I n z w i s c h e n e n t w i c k e l t e r Choreographien für Serien und Filme, unter anderem Batman Begins und Mission: Impossible III. Aber seine Arbeit als Double und Chorepgraph ist nur das Resultat der revolutionären Kampfmethode Keysi. Überall auf der Welt unterrichtet er diese Methode in Seminaren und eröffnet neue Schulen. Nach der schmerzhaften Trennung von seinem vorherigen Geschäftspartner ging Justo wieder in die Offensive und unterrichtet nun das Beste und Originellste, was die Kampfkunstwelt momentan zu bieten hat. Diesen Monat beginnt mit diesem Interview eine Ar tikelserie über sein Kampfsystem, dessen offizieller Name Keysi by Justo Dieguez lautet. Lasst es euch nicht entgehen! Es gibt viel zu bieten… K.I.: Erzähl uns etwas von deiner Geschichte! Ich glaube, es ist eine der spektakulärsten, von der wir je gehört haben… Justo Diéguez: Mein Name ist Justo Diéguez und ich wurde in einem kleinen Minendorf namens Villa Nueva del Río y Minas in der Provinz Sevilla geboren, aber den größten Teil meiner Kindheit habe ich in einem anderen kleinen Minendorf in Aragonien verbracht. Es war ein sehr spezieller Ort. Dort habe ich die Härte und die Wahrheit des Lebens entdeckt. Von Klein auf war ich Zeuge einiger Gewalttaten und ich verstand schnell, dass wenn ich etwas mit meinem Leben anfangen wollte, ich von dort verschwinden musste. Also bin ich mit zehn Jahren auf ein Internat gegangen, wo ich drei Jahre verbracht habe, danach bin ich nach Hause zurückgekehrt und als ich 14 wurde, begann ich, in den Minen zu arbeiten. K.I.: Waren die Erfahrungen in der Mine schwer für dich? Justo Diéguez: In einer Mine hat es ein Kind nicht leicht. Dorthin kamen Menschen aus aller Welt, das war sehr gut, aber es wurden auch Sträflinge zu uns geschickt, die bei uns gearbeitet und ihre Strafzeit absolviert haben.

Wenn es auch nicht alle waren, gab es doch Männer, die nicht davor scheuten, wieder straffällig zu werden. Das war eine besonders harte Zeit in meinem Leben. In den Minen habe ich auch viele meiner Freunde verloren. Ich habe sechs lange Jahre in diesem extremen und gewalttätigen Umfeld verbracht, wo es sehr schwer ist, sein Selbstwertgefühl aufrecht zu erhalten. Damals wurde ich auch in ein Minenunglück verwickelt. Die Mine

stürzte ein und schloss die Mehrheit der Arbeiter entweder im Tunnel ein oder tötete sie. Ich erinnere mich noch immer an die schweren Erschütterungen der Erde um mich herum. Da hat es mir gereicht. Ich habe die Minen verlassen und schrieb mich für eine Spezialeinheit ein. Mit meinem extremen Charakter wurde ich schnell ein guter Soldaten und gab in allem mein Bestes und lernte so auch, mich


Keysi


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selbst zu verbessern. Später entschloss ich mich aber dazu, die Spezialeinheit zu verlassen. K.I.: Wie hast du mit Kampfkünsten begonnen? Justo Diéguez: All meine Erfahrungen in den Minen haben mich gelehrt, Antworten auf diese Art der Gewalt zu suchen. Ich wusste bereits, dass die Antwort nicht in der Technik liegt, sie liegt im Instinkt. Darum war mein nächster Schritt zu lernen, wie ich meinen einsetze. Es war nicht gerade das, was man als leicht bezeichnet, aber es war immer sehr emotional. Wenn ich in einen Kampf verwickelt wurde und man mich auf den Boden zog, dann kauerte ich mich in die Embryonalstellung und von da aus nutzte ich meine Arme und Beine, um mich zu verteidigen und die Lücken zwischen den Armen dienten mir als Blickfenster. So konnte ich den, der auf mich einschlug, beobachten und seine nächsten Bewegungen provozieren. Es ging nicht immer gut aus, aber nach und nach verbesserte ich meine Technik. Bei solchen Begegnungen lernte ich, meine Hände wie ein Affe zu gebrauchen und mich an den Beinen meines Gegners festzuklammern und auf der Suche nach seinem Rücken nach oben zu klettern und den als ein Schutzschild zu gebrauchen. So habe ich viele Kniffe kennengelernt, die heute ein Teil meiner KeysiLehre sind. Ich kam in die Welt der Kampfkünste auf der Suche nach der Philosophie, die mir einen Weg weisen würde. Ich war immer auf der Suche nach Antworten und das war am anfänglich sehr interessant, aber ich habe sie nie gefunden und bald änderte sich der Grund dafür, dass ich da war. Ich habe mich viele Jahre lang den Kampfkünsten gewidmet und es gab einige, die mir gefolgt sind. Aber es spielte eigentlich keine Rolle, was ich unterrichtete, sondern vielmehr, wie ich es getan habe. Also begann ich zu lehren, wie man die Straße versteht.

„ Keysi ist meine Erfahrung, ausgedrückt in Bewegungen. Es ist meine spanische Kultur, mein Flamenco, mein Stierkampf“



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Ich konzentrierte mich auf meine Erfahrungen. Ich habe die Antwort gefunden und das war ganz einfach. Ich habe ein Abenteuer ohne die Unarten begonnen, die sich aus technischem Wissen ergeben. Und auch ohne die Nachteile von prägenden Erfahrungen oder Antworten, also muss dieses Abenteuer didaktisch behandelt werden und auf der einfachsten Methodik aufbauen: Beim Einfachsten angefangen, sodass Technik nur ein temporäres Mittel ist, nicht das Ziel. Ich bin dem Rat meines Vaters gefolgt: Um auf einen hohen Berg zu steigen, muss man zuallererst einen kleinen Schritt tun und danach noch einen. Und noch einen. Und so, Schritt für Schritt, lernte ich, dass es viele Wege gibt um an die Spitze zu gelangen. Das hat mich gelehrt, dass man, wenn man oft die Orientierung verliert, nicht auch gleich das Ziel aus den Augen verlieren muss.

K.I.: Erzähl uns von KFM! Justo Diéguez: KFM heißt Keysi Fighting Method. Die KeysiKampfmethode. Sie ist in mir geboren und ich bin der, der sie erschaffen hat. Es ist meine Art, Kampfkünste auszudrücken. Das zieht Aufmerksamkeit auf sich und einige Leute interessieren sich dafür, was ich mache. Einige sehen es als revolutionär, moder n und als Lebensmodell, was auf Persönlichkeitswachstum, auf einer menschlichen Lebensphilosophie aufbaut. Andere sehen es als ein skrupelloses Geschäft. Das waren viele Jahre lang auch meine Erfahrungen mit meinen Geschäftspartnern, die ich im Laufe des Existenz vom KFM hatte…Ironischerweise kann ich jetzt meine Buchstaben KFM nicht mehr verwenden, weil ich an die Menschen geglaubt habe und nie festgelegt wurde, wer welche Rolle hat. Alles hat Konsequenzen. Ich akzeptiere das und werde mit Keysi by Justo Diéguez wieder geboren.



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„ Die Keysi-Kampfmethode. Sie ist in mir geboren und ich bin der, der sie erschaffen hat. Es ist meine Art, Kampfkünste auszudrücken. Das zieht Aufmerksamkeit auf sich und einige Leute interessieren sich dafür, was ich mache.“


Keysi Ich habe nie zugelassen, dass jemand mein Werk beeinflusst, denn es sind meine Gedanken und meine Ausdrucksweise und mein Verständnis der Straße. Das heißt nicht, dass es nicht Menschen gab, die neben mir gewachsen sind. Mitarbeiter, Geschäftspartner (die ‚Gründer einer Firma‘ mit ‚Gründer einer Methode‘ verwechseln), auch Schüler, denen ich Selbstvertrauen gegeben habe und die sich über mich stellten. Sie hatten das Privileg, dass ich mit ihnen meine Gedanken teile, das Privileg, an meinen Lehren teilzunehmen und dass ich

ihre Fehler verbesserte, das Privileg, anwesend zu sein und sich verbessern zu können. K.I.: Der Verrat von Schülern ist so alt wie Kampfkünste selbst. Was ist schief gelaufen? Justo Diéguez: Vielleicht zu viel Vertrauen und mein breites Verständnis von Gleichheit…Wie schade, dass sie nie verstehen werden, dass sich Keysi, meine Erschaffung, in ständigem Wandel befindet und wenn ich das Beste von mir geben will,


Interview

dann kann ich nicht etwas übermitteln, in das ich nicht glaube. Es wäre, als würde man sich selbst betrügen und das werde ich niemals tun… Jemandem vollkommen zu vertrauen, an den Freund oder die Familie glauben, stolz sein, sie zu haben. Nicht als Schüler, sonder n als Begleiter bei meinem Abenteuer, was ich begonnen habe, als ich noch ein Junge war, teilzunehmen, hat dazu geführt, dass ich an meine Freunde geglaubt habe und ihnen alles richtig zeigen wollte, und ich gab ihnen das Privileg, sie als meine Mitarbeiter zu sehen. Wie lange habe ich mit ihnen über mein Baby Keysi, den ethischen Code usw. geredet… Das traurige an diesen Personen ist, dass sie in dein Leben eintreten. Du liebst sie, du gibst ihnen alles, was du hast und wenn sie die Möglichkeit sehen, klauen sie alles, was sie können. Sie versuchen, meine Identität zu verfälschen, sie erzählen meine Geschichten und machen sie zu ihren. Aber nicht alle sind schlecht. Ich muss den Menschen von ganzem Herzen danken, die mein Leben bereichert haben. Diese Erfahrung zählt zur Master Class meines Lebens, nun frei, sauber von Einflüssen. Die Methode Keysi by Justo Diéguez hat begonnen, kräftiger denn je zu wachsen. Ich gewinne noch immer Freunde und gründe eine große Keysi-Familie. Diese Personen wissen, dass, wenn sie die Techniken erklären, von denen sie behaupten, dass es ihre sind, müssen sie darüber lügen, wie sie sie erschaffen haben und Teile meiner Geschichte erzählen. Jedes mal, wenn man nach einem ihrer Seminare klatscht wissen sie, dass sie nicht einmal die Oberfläche der Keysi-Methode erfasst haben und so sehr sie es auch versuchen, sie niemals die Oberfläche durchdringen werden, denn sie werden immer eine Kopie bleiben. Leer und ohne Wurzeln. Wenn sie in den Spiegel blicken, den aufdringlichen Spiegel, der uns direkt unsere tiefste Identität zeigt, in diesem Moment, allein mit der Wahrheit, ohne sich zu maskieren, wie oft sie ihre Lügen auch wiederholen, bis sie sie selbst glauben, können sie doch nie ihre Wahr nehmung betrügen. Sie wissen, dass der Applaus, den sie erhalten, eigentlich mir gilt, dem Gründer der Keysi-Methode und dass


Keysi „Zu sein, wer du bist, beginnt nicht mit der Idee dessen, wer du sein willst und auch nicht mit der Hoffnung, derjenige zu werden. Es beginnt mit der Überzeugung, dass du bereits so bist!“


Interview

seine Worte und Rechtfertigungen mich jeden Tag größer werden lassen. Keysi ist meine Erfahrung, ausgedrückt in Bewegungen. Es ist meine spanische Kultur, mein Flamenco, mein Stierkampf und vor allem ist es meine Leidenschaft, etwas zu tun, was in mir geboren wurde und an das ich glaube. K.I.: Warum beinhalten alle deine Techniken den Pensador? Justo Diéguez: Es stimmt, bei Keysi by Justo Diéguez beginnen alle Techniken mit dem Pensador. Das hat nichts mit der Haltung der Hände zu tun und auch nicht damit, dass wir viel denken. Der Pensador hat damit zu tun, den eigenen Körper auf eine andere Weise zu erfassen, aus dem Inneren heraus. Ein Raum, in den man nur mit dem Geist eintreten kann und den man nur aus einer Perspektive sieht. Denken ist der Geist, der bis in tiefste Innere des Körpers vordringen kann und der Körper ist das Äußere des Denkens. Der Körper und das Denken sind nicht unterschiedlicheWesen, beide gibt es nur einmal und darum enthalten alle Keysi-Techniken den Pensador K.I.: Ein Gedanke: Justo Diéguez: Zu sein, wer du bist, beginnt nicht mit der Idee dessen, wer du sein willst und auch nicht mit der Hoffnung, derjenige zu werden. Es beginnt mit der Überzeugung, dass du bereits so bist!








Jedes System hat Grenzen und wenn du von einem System zum anderen wechseln möchtest, musst du eine andere Kunst lernen und das will Kapap zu vermeiden versuchen. Das ist das Kapap, Kampf von Angesicht zu Angesicht, eine Brücke zwischen Systemen. Sein Begründer prägte eine Phrase, deren Konzept andere Stile der traditionellen Kampfkünste verwenden: „Trag keine Waffe bei dir, sei du selbst dir die Waffe“. Wenn dein Verstand, dein Geist und dein Körper die Waffe sind, wirst du eine Waffe sein, die genauso effektiv ist wie jede andere. Die DVD der „Avi Nardia Academy“ behandelt die Verbindung zwischen der „alten Schule“ der Kampfkünste und dem modernen CQB (Close Quarters Battle9. Die Erfahrung als Kommandant bei den IDF (Verteidigungskräfte Israels) und offizieller Trainer der wichtigsten israelischen Anti-Terror-Einheit lehrten Nardia, dass die Kultivierung des Verstands und des kriegerischen Geistes höher geschätzt werden sollten als das einfache Training des Körpers. Unter anderem werdet ihr die Sicherheit mit Waffen erlernen, die überzeugenden Parallelismen zwischen dem Iado und der geeigneten Handhabung einer Feuerwaffe. Die Feuerwaffen sind das letzte in der persönlichen Bewaffnung, aber sie können sich nicht der ewigen Weisheit und Logik der alten Schule entziehen. Angepasste Übungen des BJJ, Entwaffnungstrainings und die intelligenten Vorbereitung des Körpers durch bestimmte Übungen, mit Erklärungen zu den Vorteilen und Vorsichtsmaßnahmen. Eine lehrreiche, inspirierende und erleuchtende DVD, empfohlen für Praktizierende aller Stile, alte wie moderne. HYPERLINK "mailto: davidgramage@gmail.com"davidgramage@gmail.com


REF.: • KAPAP8




Wing Tsun ist ein exzellenter chinesischer Boxstil, der es möglich macht, ein ganzes Leben der Praxis und dem integralen Wachstum des Praktizierenden zu widmen. Ideen, Technik, Philosophie etc...alles ist Teil einer uralten KUNST und sollte als GESAMTHEIT gelernt und begriffen werden. Sifu Salvador Sánchez konzentriert sich in seiner zweiten DVD auf die Holzpuppe und wie diese die gesamte Praxis des Wing Tsun beeinflusst. Da man im gegenwärtigen System diese Form erst in den letzten Stufen des Stils erlernt, haben viele Praktizierende, die davor aufhören, nicht die Möglichkeit, ihre Ideen, Taktiken und Strategien kennenzulernen und können sie so nicht in ihre Praxis eingliedern. Für die TAOWS Academy ist es sehr wichtig, dass der Praktizierende versteht, was man bei all ihren Ansätzen macht und deshalb werden wir in dieser DVD dasselbe Schema verfolgen, was wir auch in jedem Unterricht, Seminar oder Training verwenden. Unser Schema folgt 6 Schritten: der erste ist die Idee, zu entwickeln, was wir erreichen wollen. Der zweite Teil sind die Formen (Siu-Nim-Tao, ChumKiu, Biu-Jee, Holzpuppe, …), abhängig von den unterschiedlichen Stufen. Der dritte Schritt sind die Ausweichbewegungen, die Mobilität. Die vierte Säule ist das Chi Sao - Chi Gerk, das Fundament, die Seele unseres Systems. Das fünfte Element ist die nicht-Verbindung oder der nicht-Kontakt, zu wissen, wie man sicher mit dem Gegner Kontakt aufnehmen kann. Schließlich bilden Sparring, der Kampf oder Lat-Sao den sechsten Abschnitt. Bruce Lee sagte, dass man das Kämpfen lernt, indem man kämpft, und das ist das zutreffendste, was ein Kampfkünstler je gesagt hat. Wie schaffen wir es, dass Wing Chun eine wirksame und respektierte Kampfkunst wird? Indem wir Sparring-Übungen trainieren, die uns progressiv zum Kampf annähern, bis jeder einzelne von uns den maximalen Nutzen als Kämpfer erzielen kann, den dieses wunderschöne System bieten kann.

REF.: • TAOWS-2

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Kampfk端nste


Meister der Welt

"Ein Kämpfer trainiert, um zu kämpfen.... ein Krieger, um zu LEBEN" "Krieger kämpfen nicht, weil sie diejenigen hassen, die sie vor sich haben, sondern weil sie diejenigen lieben, die hinter ihnen stehen" "Ethik und Moral machen aus dir einen Krieger"

Heutzutage sehen wir uns mit einer neuen Ära in den Kampfkünsten konfrontiert, mit besorgniserregenden Tendenzen in den MMA-Zirkeln – moderne „Gladiatoren“, die den Geschmack des Blutes ihrer Gegner fordern. Als Kampfkunstmeister müssen wir uns dieser Entwicklung stellen und jeden Tag damit umgehen, mit einer Absicht. Wir müssen unseren Schülern darlegen und erklären, was die Unterschiede sind zwischen einem „Kämpfer“ und einem „Krieger“. Oft kann ein „Krieger“ ein großer „Kämpfer“ sein, aber manchmal sind sie nicht fähig dazu, jede Sekunde ihres Lebens zu kämpfen, oder es sind Leute, die mit dem Leben kämpfen müssen, was durch die Alltagsarbeit eine tägliche Quälerei sein kann oder wenn man sich dem Krebs stellen muss und es sich nicht um den Kampf mit einem weiteren Gegner handelt.

Text: Avi Nardia & Tim Boehlert Fotos: © Brian Wilder

Kämpfer oder Krieger?


Kampfkünste „Es ist wichtig zu verstehen, dass ein Soldat ein guter Kämpfer sein kann, aber ihn das nicht zu einem guten Krieger macht“


Meister der Welt

E

in Krieger ist jemand, der im Krieg war – um seine Familie, sein Leben, sein Haus, seine Gesellschaft, seine „Nation“ zu schützen und zu verteidigen. Beim Krieg, wie bei vielen konfliktträchtigen Dingen, gibt es verschiedene Gesetze, Ethik-und Moralkodexe, die ein Krieger übernimmt und ausdrückt. Ein „Kämpfer“ kann ein großer Boxer sein, aber er oder sie umarmt oder verkörpert nicht notwendigerweise diese Gesetze und Ethik- und/oder Moralkodexe. Als Beispiel kann ein Terrorist gut „kämpfen“, aber er bekennt sich nicht zur selben Ethik wie zivilisiertere Leute. Ein Häftling kann ein großer Kämpfer sein, aber es gibt keine „normalen“ Regeln im Gefängnis, wenn man kämpft. Deshalb mag ich es nicht, wenn wir in den Kampfkünsten hören, dass es „keine Regeln gibt“.

Obwohl gewiss ist, dass es auf der Straße keine Regeln gibt, muss man dennoch auch auf der Straße einen Ethikkodex haben und sich einer Gesamtheit von moralischen Normen anschließen, da wir nicht danach streben, zu töten. Barmherzigkeit ist eine Qualität eines echten Kriegers! Ich lehre Budo und ja, kämpfen, aber das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist nicht, zu kämpfen, sonder n den Kampf zu vermeiden, da dies wahrhaftig Selbstverteidigung bedeutet. Im Krieg ist die Auseinandersetzung der Kampf, aber wir versuchen, dies in der Selbstverteidigung zu vermeiden. Wir strengen uns an, den Stil zu „schützen“, nicht zu verängstigen. Wir wissen, dass die Soldaten Krieger sein können, aber vielleicht sind einige nur Kämpfer. Befolgen sie vielleicht die Gesetze, oder einen Ethikoder Moralkodex? Die Mitglieder der SS


Kampfkünste

waren große Soldaten, aber sie haben unmoralische Verbrechen gegen die Menschheit begangen. Die japanischen Soldaten haben 1937 Gräueltaten in Nanking, China, begangen, wo sie mehr als 3.000 chinesische Zivilbürger und Soldaten geschändet, gequält und umgebracht haben. Dieses Verhalten wird im Budo nicht akzeptiert. Es ist wichtig zu verstehen, dass ein Soldat ein guter Kämpfer sein kann, aber ihn das nicht zu einem guten Krieger macht. Wir sehen heute viele „Krieger“ - Kämpfer ohne gutes Gespür für Ethik oder Moral. Sie sind keine Krieger, auch wenn sie sich vor den Augen der anderen so darstellen mögen, oder vor allem vor ihren eigenen Augen. Die Lohnarbeiter sind auch gute Kämpfer, aber sie sind keine Krieger. Sie befolgen auch keine Gesetze, keinen Ethikkodex, keine Normen.

In der Avi Nardia Akademie versuchen wir durch Kapap, unseren Schülern zu lehren, Krieger zu sein, weil es wichtiger ist, Krieger zu sein statt Kämpfer. Als ich jünger war und mein Ego stärker, dachte ich, ein guter Kämpfer zu sein, aber in dem Maße, in dem ich älter geworden und meinen Geist und Verstand besser entwickelt habe, bin ich mir bewusst geworden, dass es nicht einzig darum ging, einen besseren Körper zu haben. Ich konnte die Bedeutung davon sehen, Krieger zu sein statt Kämpfer. Vor einigen Jahren habe ich das Messer im Kapap entwickelt – zusammen mit Fox Knives, in Italien. Mein Messer wurde entwickelt, indem ich an Krieger und nicht an Kämpfer dachte. Mein Messer ist hauptsächlich dazu konzipiert, Leben zu retten und nicht, sie zu nehmen. Zu viele Systeme verwenden das Messer als Werkzeug, um zu töten, anstatt die Form zu zeigen, wie es ein Werkzeug sein kann, um das Leben zu bewahren. Das Messer Avi Nardia Kapap wurde von vielen Ideen in meiner persönlichen Geschichte ausgehend entwickelt. Mein Vater war ein Fallschirmjäger im Kampf – die Farbe seiner Flüge war rot (statt blau), was bedeutete, dass er wirklich Kampfstreifzüge durchführte. Das ist selten, weil die Mehrheit der Fallschirmjäger zwar dafür trainieren, aber das in Wirklichkeit


Meister der Welt

K채mpfer oder Krieger?


Kampfkünste „Durch die Verbindung meiner persönlichen Geschichte, meiner Lebensform und meiner Prinzipien sowie die gründliche Erforschung des Schwertes und des Kampfmessers habe ich Ideen dazu entwickelt, wie man ein ideales Messer konstruiert.“

nicht so im Kampf ausbreiten. Deshalb wuchs ich zwischen den ersten Fallschirmjägern der israelischen Verteidigungskräften auf, saugte ihre Kultur auf, ihre Geschichte und ihre Bilder der alten Zeiten. Ein Bild, was ich niemals vergessen habe (siehe Anhang), ist das des Trainings-Pelotons mit dem Kampfmesser in den 1950er-Jahren, als KAPAP (Krav Panim El Panim – Nahkampf), das Nahkampfsystem, vom israelischen Heer verwendet wurde. Während wir Kapap entwickelt haben und begonnen haben, es auf der ganzen Welt für Zivilbürger zu verbreiten, ist dieses Bild immer wieder in meinem Kopf aufgetaucht, fast als Grund für die Entwicklung im KAPAP. Das Bild ist das meines Vaters, was ich an mein Logo angepasst habe, so bewahre ich die Erinnerung und Tradition meines Vaters. Der Schatten dieses Messers hat mich verfolgt, seit ich ein kleines Kind war. Ich erinnere mich daran, dass mein Vater das Messer draußen und drinnen verwendete, als Messer mit hoher Widerstandskraft. Ich liess mich 1980 vom Heer anwerben und wurde 1982 in den Krieg geschickt. Ich habe zwei Jahre lang in einem Kriegsgebiet gedient und das Messer war ein Werkzeug in meiner Soldatenuniform. Als ich aus dem Heer ausgetreten bin, habe ich es als Geschenk einem Freund gegeben, einem Oberstleutnant. Schließlich bin ich nach Japan gereist, um 8

Jahre lang japanische Kampfkünste zu studieren, und habe meinen 6. Dan im japanischen Fechten und meinen 7. Dan im Aiki Jutsu Kenpo erhalten. Ich habe viele verschiedenen Kampfkünste erforscht, aber ich sehe mich selbst immer als Meister des Kampfes und beim Umgang mit dem Schwert. Meine Lehre im Fechten ist darauf ausgerichtet, Leben zu geben und zu bewahren. Als ich begonnen habe, Kampf zu unterrichten, habe ich bemerkt, dass viele lehrten, wie man mit einem Messer töten kann und die Verwendung des Messers falsch erklärten. Man kann mit einem Stein töten, aber so wie ich das sehe, ist das Messer das wichtigste Werkzeug für den Menschen. Wir benutzen es jeden Tag für unser Überleben. Durch die Verbindung meiner persönlichen Geschichte, meiner Lebensform und meiner Prinzipien sowie die gründliche Erforschung des Schwertes und des Kampfmessers habe ich Ideen dazu entwickelt, wie man ein ideales Messer konstruiert.


Meister der Welt


Kampfkünste Ich habe mich auf den Ursprung des Messers gestützt – der mir von meinem Vater offen gelegt wurde – und auf meine Erfahrungen als olympischer Trainer im Fechten und Meister des Kampfmessers, sowie des japanischen Fechtens. So habe ich begonnen, dieses Messer zu entwickeln, was die Grundlage für einen Kurs namens „allein einzig“ ist, den wir im KAPAP unterrichten. Hier dringen die Teilnehmer in einen Wald ein und haben nur ein Messer bei sich, um zu überleben. Das Messer sollte so entworfen sein, dass es nicht nur als Waffe wirksam ist, sondern auch jemandem ermöglichen, seinen eigenen Zufluchtsort zu bauen, Essen und Wasser zu suchen, Feuer zu machen und alle überlebensnotwendigen Bedürfnisse zu decken. Die Idee ist, dass man mit meinem Kampfmesser nicht nur jemanden töten kann, sondern auch Leben retten und überleben kann. Das ist die vorrangige Idee dieses Messers – Leben geben, nicht Leben nehmen. Eines Tages reiste ein Mensch in die Wildnis und traf auf einen Affen. Er grüßte den Affen und war überrascht, als der Affe ihm den Gruß mit einem „Hallo Freund!“ zurückgab. Der Mensch wusste nicht, dass Affen sprechen und fragte den Affen danach. Der Affe sagte „ja, wir können sprechen, wir verbergen es nur“. Also sagte der Mensch „wir Menschen sagen, dass Affen und Menschen von derselben Familie abstammen“. Der Affe war sehr glücklich, auf einen „neuen“ Verwandten getroffen zu sein und hörte nicht auf, zu schreien und zu rufen: „Meine Familie, meine Familie!“ Plötzlich, aus dem Nichts, griff ein Löwe die beiden an und der Affe warf den Menschen nach oben in einen Baum und kletterte ebenfalls hinauf, zu einem sicheren Platz. Der Löwe sagte „wirf den Menschen herab, ich werde nur ihn essen und dich frei lassen“. Der Affe antwortete: „Auf keinen Fall, er ist meine Familie.“ Während der langen Nacht wurde der Mensch schließlich müde darauf, zu warten, bis der hungrige Löwe sie in Ruhe lassen würde, weshalb er den Affen bat, zu wachen, während er schlief und umgekehrt. Während der Mensch schlief, bat der Löwe erneut den Affen, den Menschen hinab zu werfen und versprach ihm, ihn dann freizulassen. Aber der Affe antwortete erneut „Nein. Wir sind eine Familie“. Als der Mensch wach wurde, wies er den Affen an, zu schlafen, er würde aufpassen. Der Affe schlief und der Löwe sagte dem Menschen: „Wirf den Affen herab, damit ich ihn fressen kann, und ich lass dich frei!“ Der Mensch ließ sich das nicht zweimal sagen, und warf den Affen zum Löwen, aber der Affe wurde schnell wach, und noch bevor der Löwe ihn mit seinen Pranken erwischen konnte, sprang er erneut auf den Baum und kletterte hoch, zum Platz, an dem der Mensch sicher saß. Das war wirklich beschämend für den Menschen. Beide wussten, was passiert war, aber niemand sprach davon. Schließlich schlief der Löwe ein und der Affe sagte zum Menschen: „Lass uns gehen!“. Beide gingen zusammen in Sicherheit, den ganzen Weg bis zum Waldrand, und dort verabschiedeten sie sich. Als der Mensch begann, sich zu entfernen, rief ihn der Affe zurück und sagte: „Kann ich dich um einen Gefallen bitten?“ „Ja“, sagte der Mensch, glücklich, dass der Affe ihn immer noch als Freund sah, trotz dessen, was er ihm angetan hatte. Der Affe sagte ihm: „Kannst du bitte niemandem sagen, dass wir verwandt sind?“ In der Vergangenheit wurde ich von „Freunden“ und anderen habgierigen Leuten verraten, die mehr als bereit dazu waren, meine Freundschaft für fast kein Geld zu verkaufen, und ich habe beschlossen, einfach zu sagen: „Bitte, sag nicht, dass wir verwandt sind“. Ich habe seitdem meine eigene Familie gegründet, die Avi Nardia Akademie, wo unsere Schüler wie Krieger auf ihr Herz hören und ihre Werte und Moral bewahren! Das ist meine Familie. Eine Familie von Kriegern.

„Ich habe viele verschiedenen Kampfkünste erforscht, aber ich sehe mich selbst immer als Meister des Kampfes und beim Umgang mit dem Schwert.“

„Ich habe seitdem meine eigene Familie gegründet, die Avi Nardia Akademie, wo unsere Schüler wie Krieger auf ihr Herz hören und ihre Werte und Moral bewahren! Das ist meine Familie. Eine Familie von Kriegern.“

„Wir wissen, dass die Soldaten Krieger sein können, aber vielleicht sind einige nur Kämpfer. Befolgen sie vielleicht die Gesetze, oder einen Ethik-oder Moralkodex?“


Meister der Welt


WT Universe WTU Wing Tsun Asiatisches Wing Tsun + Europäisches GUILD aufgrund der WTU Prinzipien + Wechselwirkungen + Qualitäten mit 2 Kampfkonzepten! WTU Guild WTU Guild sind europäische Waffen Movements basierend auf den WTU Prinzipien und Qualitäten. Im WTU GUILD arbeiten wir mit allen möglichen Waffen: Langstock, Doppelmesser, Staff, Stock, Messer, Tonfa, Macheten und mittelalterlichen Waffen. Von Beginn an üben unsere Praktizierenden den Umgang mit Waffen aller Art. Das schärft das Bewusstsein und zerstört Konditionierungen, die ansonsten in der Realität die Handlungsfähigkeit einschränken. Waffen umgeben eine gewisse Aura, welche Sicherheit vermittelt. Dieses Gefühl liegt praktisch in unseren "Genen" verwurzelt. Jahrtausende lang war der Mensch darauf angewiesen, Waffen zu benutzen und sein und das Leben seiner Familie / seines Clans damit abzusichern. Dieses Gefühl der Stärke nimmt man aus dem Training mit in sein Leben. Es lässt sich friedlich in alle anderen Situationen übertragen, schafft aber auch ein klares Bewusstsein für das Begegnen mit Gefahren. Das Feld WTU Guild hat nichts mit mittelalterlichem Waffenkampf oder Escrima zu tun! WTU GUILD ist die Anwendung der WTU Prinzipien + Wechselwirkungen auf Hilfsmittel (Waffen) - mit anderen Worten: Wir beginnen den Körper auf alle mögliche Arten zu erweitern und auf diese Art Nervenbahnen zu aktivieren.



WT Universe In weiterer Folge beginnen wir sie mit den 2 WTU Kampfkonzepten - Welle / Doppelwelle + Twister / Doppeltwister -zu verbinden. • Blade - Erweiterung des Körpers auf einer Seite - Welle • 2 Axes + 2 Hammers - Erweiterung des Körpers auf beiden Seiten - Welle • Staff and Spear - Erweiterung des Körpers um ein langes Hilfsmittel - Doppelwelle • 4 Wege der Waffen - Tonfa, Sax & Buckler - Doppelwelle • Sword - Twister • 4 Wege der Waffen - Degen und Dolch, Kampfmesser - Twister • 4 Wege der Waffen - 2 Kampfmesser, Spear & Buckler - Doppeltwister Aus WTU Sicht ist das Gebäude des Wing Chun/ Wing Tsun fragmentiert und nicht vollständig in seinen Impulsen, wenn das WTU Guild nicht integriert wird. Aufbau des WTU Guild: Guild Basic: • Movement Blade mit einer Waffe • 5. + 6. Sequenz mit dem Konzept: 2 Waffen offen geführt • 5. + 6. Sequenz mit dem Konzept 2 Waffen gekreuzt geführt • 5. + 6. Sequenz mit dem Konzept 1 Waffe kurz und lang geführt (Distanzen) Basic ist Voraussetzung für WTU Level V + WTU Leader. Guild Stage I: • Movement 2 Axes and 2 Hammers mit zwei Waffen Stage I ist Voraussetzung für WTU Level VI und WTU Sihing + Sije. Guild Stage II: • Movement Staff & Spear Stage II ist Voraussetzung für WTU Level VII und WTU Sifu.



WT Universe Guild Stage III: • SWORD • 4 Wege der Waffen für • Tonfa • Sax & Buckler Stage III ist Voraussetzung für WTU Level IX und WTU Master. Guild Stage IV: • 4 Wege der Waffen für • Degen & Dolch • Kampfmesser • 2 Kampfmesser • Spear & Buckler Stage IV ist Voraussetzung für WTU Level XII und WTU Dai Sifu. Im WTU Guild Bereich kann man sich aber schneller bewegen als die LevelMindestvoraussetzung vorgibt. Kraft und Stärke „Der Körper ist der Übersetzer der Seele ins Sichtbare.“ Christian Morgenstern Wenn man mit Begriffen, Wörtern arbeitet ist es zuerst immer wichtig, zu definieren, mit welchen Inhalten man die Wörter verwendet. Menschen haben aufgrund ihrer Erfahrung, ihrer Erziehung, ihres kulturellen Umfeldes usw. ganz verschiedene Inhalte in die gleichen Wörter eingefüllt. Aus diesem Grund hört jemand etwas ganz anderes als ein anderer sagt. So ist es immer auch wichtig, sich einen Überblick über den Zusammenhang zu machen, in dem Wörter von Schulen, Organisationen, Menschen (Koordinatensystem) verwendet werden und nicht gleich aufgrund der eigenen Konditionierung zu schlussfolgern. Oft haben Wörter alte Stämme, die auf einen bestimmten Inhalt und Zusammenhang hindeuten, werden oft aber bereits für ganz andere Bedeutungen



verwendet, missbraucht. Das Gleiche gilt für Sätze und ihre Bedeutungsebenen. In diesem Artikel will ich mich mit den Begriffen von Kraft und Stärke (IN DER WTU) beschäftigen. Was ist nun Kraft? Was ist Stärke?

Ganz allgemein kann man sagen, dass Kraft physisch gesehen mit Muskelarbeit zu tun hat. Kraft kann effektiv eingesetzt werden. Man muss mit ihr aber geplant umgehen, das heißt, sie muss aktiviert werden. Daraus kann man wiederum ableiten, dass Kraft kein Dauerzustand ist, und dass sie ermüdet. Bildlich gesprochen kann man sagen Kraft dehnt den Köper in den Raum hinein aus. Weiter kann man


WT Universe folgern, dass Kraft eine Art von Training braucht, um erhalten zu werden. Kraft kann sowohl aufbauend, aber auch in großen Umfang destruktiv eingesetzt werden. Kraft kann durch körperliche Übung, „Hebel“, usw. „angesammelt“ bzw. verstärkt werden. Kraft kann ohne Ganzheit wirksam gemacht werden. Kraft hat zwei große Feinde: „Untätigkeit“ und das „Alter“!

Nun zur Stärke. Rein körperlich gesehen ist Stärke mit dem Bindegewebe verbunden. Stärke muss nicht aktiviert werden, sie liegt sozusagen auf der Lauer im Hintergrund. Stärke ermüdet daher nicht, sie ist effektives Sein. Sie ist daher ein Dauerzustand. Stärke hat mit Ganzheit zu tun. Bildlich gesprochen dehnt sie den Raum in den Körper hinein aus. Stärke kann durch die richtige Reibung in höhere Qualitäten verändert werden. Sie braucht jedoch kein Training um erhalten zu bleiben. Stärke braucht keine Planung, sie wartet auf die richtigen Umstände um wirksam zu werden. Die Entfaltung von Stärke kann aber durch schwächende/hemmende Umfelder verhindert, unterbunden werden. Philosophisch gesehen ist Kraft beeinflussbar, steuerbar, sie neigt zum konditionierten fremdbestimmten Verhalten. Sie tentiert zu einem schneller, höher, weiter ..... und dann zur Degeneration. Stärke dagegen ist verbunden mit Wachheit, Eigenständigkeit, Spontanität. Sie ist ein Zeichen von Qualität und Wirksamkeit unter den richtigen Umständen und Natürlichkeit. Und doch stehen Kraft und Stärke untereinander in Wechselwirkung. Sie bedingen einander und ergänzen einander, doch meist geht ein Zuviel an Kraft auf Rechnung der Stärke, die fehlt. Und das wichtigste für uns Menschen: effektives Tun sollte nur im Rahmen von effektivem Sein stattfinden. Die sonst erzeugten Resultate sind kurzfristig und die Folgen sind meist schwerwiegend. Und: Stärke hat nichts mit dem Alter zu tun! „Mensch werden heißt sichtbar werden.“ David White In der nächsten Kolumne werden wir uns mit folgenden Themen befassen: WTU Young Bloods Gurdjieff und die WTU


Technikserie: Ausgangsposition: 1 Angriff mit Stock von oben 2 Man Sao 3 Falten zum Ellenbogen 4 Faustangriff zum Kopf






The "Kyusho Tactical Control Program" (KTCP), was designed for Subject control escalation with Legal, Medical and Tactical Deployment research, field-testing and coordination. The scope of this program is for use by but not limited to, Law Enforcement, Security, Emergency Medical or Response, Coast Guard, Military, Governmental Agencies, Body Guards and Personal Security. This Basic Module is comprised of one set of 12 primary targets and integrated into 4 modules of escalating force restraint continuums. There are several weak structures in the human body that can be utilized by an Agent to simply gain control of a perpetrator more efficiently than conventional use of force methods. This would be in the protocol should a situation escalate past the verbal command stage. These Kyusho (Vital) points are where the Agent can make use of internal systems of physical control such as, Nerves, Tendon Structure and natural Nerve Reflexes of the body. Not requiring heavy force Fine or complex motor control or even sight… all of which is subject to failure and loss in high adrenaline states. This information is dedicated to the Brave and Resilient Members of these Agencies around the world… Thank you for what you do!

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Hwa Rang Do速 Go Too Gi (Grappling)



Hwa Rang Do® Go Yong Too Gi (Grappling) Aus dem Spanischen von Maria Stadlober Hwa Rang Do® Go Yong Too Gi (Grappling) (ERKLÄRUNG DES AUFTRAGS DER WELTWEITEN HWA RANG DO®-VEREINIGUNG) HWA RANG DO®: Ein Erbe der Loyalität, der unermüdlichen Suche nach der Wahrheit, der Stärkung des Lebens, ein Dienst an der Menschheit. Das Hwa Rang Do® Go Too Gi ist eine der sportlichen Anwendungen des Hwa Rang Do®. Es ist für alle geeignet, auch für Anfänger (aber die Positionen für sie sind begrenzt). Man kann Würfe, Fegen, gewöhnliches Grappling und Würgegriffe einsetzen. Der Kampf ist ohne Pause, es geht um Punkte, und Submissions am Boden oder stehend sind erlaubt. Mehr Details erfahrt ihr in den kommenden Artikeln. Die Fotoserien zeigen einige praktische Anwendungen. Zum Autor: Mario Mattiucci ist Chefausbilder im Hwa Rang Do®, Oberstleutnant in der italienischen Militärpolizei (Carabinieri) und Ingenieur. Er ist Chef der italienischen Abteilung der weltweiten Hwa Rang Do®-Vereinigung und einer der ersten Schüler des Großmeisters Taejoon Lee.


Hwa Rang Do速 Knife Self Defense





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Seit dem 11. September haben sich viele Dinge geändert. Eins davon sind die Sicherheitsmaßnahmen in Flugzeugen. Die Vorschriften für eine Entführung, sehen nun keine “Zusammenarbeit“ mit den Entführern mehr vor. Jeder einzelne der Passagiere ist nun ein potentieller Soldat in diesem Krieg und muss darauf vorbereitet sein, auf sich selbst und ander e aufpassen zu können. Jim Wagner, der unseren Lesern bereits bekannte Experte für Sicher heit, hat dieses Pr oblem aus mehr er en Blickwinkeln betrachtet. Wenn Sie wissen möchten, welche Möglichkeiten Sie haben, und wie man gegenüber einem Attentat reagieren kann, sollten Sie sich diesen großartigen Artikel nicht entgehen lassen.

„Die Frage lautet: Und wenn Sie im nächsten entführten Flugzeug sitzen? Sind Sie besser vorbereitet als die Terroristen? Wissen Sie sich zu verteidigen?“

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ährend der siebziger Jahre versuchten die arabischen Terroristen Israel anzugreifen und zu zerstören. Als sie dieses durch den Krieg nicht erreichen konnten, wendeten sie sich dem Terrorismus zu. Sie wurden sich schnell darüber klar, dass die Entführung eines israelischen Flugzeuges weit entfernt war. Die kräftigen israelischen Kontrollen machten die Flugzeuge zu „schwer angreifbaren Zielen“ und sie waren in jener Zeit als die sichersten Flieger der Freien Welt bekannt. Deshalb suchten sich die Terroristen „leichte Ziele“, wie die amerikanischen und europäischen Flieger. Die siebziger und achtziger Jahre waren die Zeit der Luftpiraterie. In der Vergangenheit zwangen die Terroristen, nachdem sie das Flugzeug in Händen hatten, es auf befreundetem Boden notlanden zu lassen, stellten ihre Bedingungen (z.B. Freilassung ihrer Kumpanen), und nachdem sie genug Deckung durch die Medien erhalten hatten, ließen sie die Geiseln frei. Keinem einzigen Terroristen ist dabei etwas zugestoßen, bis eben ein Flugzeug in ein Gebäude geflogen ist. Deshalb ist der 11. September 2001 das Datum für einen neuen Terrorismus. Ebenso wie vorher ist das Ziel der Terroristen Israel, doch da dort die Sicherheitsvorkehrungen sehr hoch sind, suchten sie sich ein leichteres Ziel aus: einen amerikanischen Linienflug. Nur dass es diesmal keine einzigen Anzeichen für Verhandlungen oder Freilassung der Geiseln gab. Es erschien statt dessen eine neue Form des Terrorismus – Das Selbstmordflugzeug. Nicht nur, dass dies der schrecklichste Akt des Terrorismus überhaupt war und über 6.000 Tote forderte, es war auch die dramatischste Geschichte der Kampfkünste des neuen Jahrtausends. Was war der Grund für den Angriff? Am 8. Oktober 2001, als USamerikanische und britische Bombenangriffe über den Terroristenlagern Afghanistans niedergingen, verbreitete der Führer der El Kaida, Osama Bin Laden eine Nachricht über das Fernsehen, dass die terroristischen Angriffe des 11. Septembers das Ergebnis der Unterstützung sei, welche die USA Israel gewährt.

Luftkampf mit Messern Am 11. September 2001 wurden vier Passagierflugzeuge von arabischen Terroristen gekapert, die mit Messern und Teppichschneidern bewaffnet waren. Das erste Flugzeug, Flug Nummer 11 der American Airlines, schlug

Selbstverteidigung im Flugzeug


Selbstverteidigung


gegen den nördlichen Turm des World Trade Centers in New York. Das zweite, Flug Nummer 175 der United Airlines 18 Minuten später gegen den zweiten Turm. Im weiteren Verlauf geschah der kühnste aller terroristischen Akte: Der Angriff auf die militärische Zentraleinheit der USA, das Pentagon (in den Außenbezirken Washington DC’s gelegen), welches teilweise durch den Flug Nummer 77 der American Airlines zerstört wurde. Der vierte Kaperflug, Flug Nummer 93 der United Airlines, erreichte sein Ziel nicht. Nach Quellen der USamerikanischen Sicherheitsbehörden, sollte dieser Flug womöglich das Weiße Haus (Residenz des Präsidenten) oder dem Kapitol (Regierungssitz der USA) gelten, die sich beide in der selben Straße befinden. Die Terroristen hatten allerdings keinen Erfolg, denn einige Passagiere entschieden sich dafür, zum Gegenangriff überzugehen. Eine Woche nach dem Angriff, weißt Präsident George Bush den Kongress der USA an, den Passagier Todd Beamer als Helden auszuzeichnen. Beamer rief vom Flug Nummer 93 aus während der Entführung seine Frau an, und sie berichtete ihm von den Ereignissen in New York und Washington DC. In diesem Moment wurde sich Todd Beamer darüber klar, dass ihn das gleiche Schicksal erwartete. Er sagte dann zu seiner Frau, dass er und einige andere Passagiere die Kontrolle über das Flugzeug wieder zurückgewinnen wollten. Die weiteren Mitreisenden (Leute wie Tom Burnett, Jeremy Glick und Mark Bringham) riefen ebenso von ihren Mobiltelefonen ihre Familien aus an und sagten ihnen das gleiche – dass sie sich den Terroristen stellen und das Flugzeug wieder zurückerobern wollten.

Und wenn Sie an dieser Stelle gewesen wären? Wenn wir etwas aus der Geschichte gelernt haben, dann dies: Terroristen versuchen erfolgreiche Taten zu wiederholen. Die jüngsten Angriffe auf die USA erreichten den gewünschten Effekt: man bewies, dass die Gebäude gegenüber Selbstmordflügen schwer verwundbar und die unschuldigen Menschen ein leichtes Ziel sind. Sie schafften es, die Wirtschaft zu bremsen und erzeugten Angst (die sich jedoch schnell in Wut umwandelte). Deswegen ist es unvermeidlich, dass diese Tat wiederholt wird.


Selbstverteidigung


Die Frage lautet: Und wenn Sie im nächsten entführten Flugzeug sitzen? Sind Sie besser vorbereitet als die Terroristen? Wissen Sie sich zu verteidigen? Als Mitglied der Elitesondereinheiten der USA und Polizei- sowie Militärtrainer für die bewaffneten AntiTerroreinheiten darf ich selbstverständlich keine antiterroristischen Geheimtechniken verbreiten. Doch ich kann ein paar praktische Ratschläge geben, die meiner Erfahrung entspringen, wie man sich als Kampfkünstler in einer solchen Situation verhalten kann. Sie könnten in dem hoffentlich nicht eintretenden Fall wie dem Flug Nummer 93, davon Vorteile schöpfen.

Eine polizeiliche und militärische Perspektive Die Art von Kampf, den die speziellen Eingreiftruppen der Polizei oder des Militärs innerhalb eines Flugzeuges machen, nennt man „röhrenförmigen Einsatz“. Dieser Ausdruck bezieht sich auf jeglichen Einsatz in geradlinigen Räumen, wie in Bussen und Zügen. Mit anderen Worten, ein Vorgehen und sich Bewegen, das für enge Gänge entwickelt wurde. Kämpfen unter diesen Bedingungen setzt ein spezielles Training voraus.


Selbstverteidigung Bevor ich beginne, die diversen Kampftechniken zu erläutern, die innerhalb eines Flugzeuges eingesetzt werden können, muss man sich in Erinnerung rufen, dass jeder Kampf drei Phasen hat: 1. Vor-Konflikt, 2. Konflikt, 3. Nach-Konflikt. Das Training der Mehrzahl der Kampfkünste ist auf die zweite Phase ausgerichtet, also auf den körperlichen Konflikt (Faust- und Fußtechniken), doch lässt es die Phase vor dem Konflikt unberücksichtigt (vorbereitende Handlungen vor der körperlichen Auseinandersetzung), ebenso die Phase nach dem unmittelbaren Kampfgeschehen. Es ist sehr wichtig, diese drei Phasen im Training abzudecken, um für einen Kampf im Inneren eines Flugzeuges vorbereitet zu sein.

Trainingsort Der ideale Trainingsort ist selbstverständlich das Flugzeug selbst, doch wenn man kein Mitglied einer darauf spezialisierten Polizei- oder Militäreinheit ist, so kann man sich sein eigenes „Flugzeug“ bauen, um damit zu trainieren. Letztes Jahr war ich in Brasilien und trainierte die GEPA, die dortige Spezialeinheit für Flugzeugentführungen. Wir stellten in einem Hangar einige Stühle auf und malten die Ausmaße des Flugzeuges mit Kreide nach. Wenn Sie können, machen Sie dies nach und üben Ihre


Realitätsnahes Training

Techniken, und erspüren die einengenden Möglichkeiten dieses Ortes. Meine brasilianischen Schüler übten selbstverständlich später in einem richtigen Flugzeug, an Bord eines Flugzeuges der Varig Brasil Airlines. Doch sie wussten es zu schätzen, vorher mit unserem simplen Modell geübt zu haben. Wenn man mehr ins Detail gehen möchte, so kann man sich einen kleinen Ausschnitt des Flugzeuges mit einigen Brettern nachstellen, was einfach zu montieren und wieder abzubauen ist. Man kann sich dann auch einige Servierwagen aufstellen und Freunde bitten, die Rolle der Passagiere zu übernehmen.

Trainingsmaterialien Die Entführer der Flüge 11, 175, 77 und 93 waren mit Messer n und Teppichschneidern bewaffnet. Doch man sollte sich auch vor Augen führen, dass ein Terrorist auch Feuerwaffen mit sich führen kann. Ich gehe hier davon aus, dass die meisten Praktikanten der Kampfkünste schon mit Messern und Trainingspistolen (Nachbauten aus Plastik, Holz oder Gummi) gearbeitet haben. Diese „Waffen“ sind ideal, um zu Erlernen wie man potentielle Entführer besiegen kann. Um das Training realistischer zu gestalten (von der US- amerikanischen Polizei wird dies „Realitätsnahes Training“ genannt), sollten alle Teilnehmenden die Kleidung tragen, in der sie wirklich kämpfen würden. Die „Terroristen“ sollten wahrscheinlich normale Straßenkleidung tragen, abgesehen von der Schutzausrüstung, und die „Opfer“ sollten Reisekleidung anziehen.

Vor der Entführung In wirklichen Situationen und auch während des Trainings, sollte man sich immer auf mögliche Probleme vorbereiten und für diese gewappnet sein. Es gibt einige Ratschläge, um sich auf den Vor-Konflikt vorzubereiten: 1. Erbitten eine Sitzes nahe bei der Tür. Wenn man den Flug per Internet oder im Reisebüro ordert, so sollte man immer einen Sitzplatz an einer der Türen

Selbstverteidigung im Flugzeug


Selbstverteidigung


Selbstverteidigung

buchen, die sich über den Flügeln befinden, sofern man nicht erster Klasse reist. Dies ist zwar nicht die einzig sichere Stelle im Falle eines Aufpralles, doch die Stelle befindet sich in der Mitte der „Röhre“. Sollten also Probleme vorne oder hinten im Flugzeugrumpf auftreten, so kann man schnell reagieren. 2. Buchen eines Gangplatzes. Es hat uns nicht zu interessieren, direkt am Fenster oder zwischen zwei Nachbarn zu sitzen. Im Gefahrenfalle ist es besser, wenn man über niemanden steigen muss. Man sollte immer einen Platz im Gang auswählen, damit man schnell reagieren oder flüchten kann. 3. Man sollte Handschellen mit sich führen. Auch wenn die Modelle aus

Metall nicht auf einem Linienflug erlaubt sind, sollte man sich eine alternative Möglichkeit überlegen, wie man einen Attentäter „festhalten“ könnte (z.B. mit Schnürsenkeln, Klebeband, etc.). 4. Beobachten verdächtiger Personen. Ohne dass man bemerkt wird, sollte man hin und wieder nachsehen, ob es jemanden Verdächtigen gibt. Man sollte nicht davon ausgehen, dass die nächste Attacke wieder von arabischen Tätern begangen werden muss. Die Terroristen können beiderlei Geschlechts und jeglicher Rasse oder Herkunft sein. Man sollte sich für ungewöhnliche Verhaltensweisen sensibilisieren: Personen, die nervös sind, erschreckt, verärgert oder sehr konzentriert wirken. Man sollte nach Menschen suchen, die

anderen Mitreisenden Signale geben. 5. Tragen kampftauglicher Kleidung. Man sollte sich mit einer Kleidung ausstatten, mit der man im Falle des Falles auch kämpfen kann, also legere Oberbekleidung, lange Hosen und ein Paar gute Schuhe, um damit treten oder laufen zu können.

Während der Entführung Sollte man einmal Opfer einer Entführung sein, so gibt es keinerlei Garantie dafür, dass man diese überlebt. Die Entführer von der „Alten Schule“ als auch von der „Neuen Schule“ versuchen zu verhandeln, und entscheiden, dass der Flieger gegen ein Gebäude

Selbstverteidigung im Flugzeug



zerschellen soll. Es gibt keinerlei Möglichkeit, die Absichten der Terroristen zu erfahren, denn seit dem 11 September haben sich die „Regeln“ geändert. Wenn man sich dafür entschieden hat, an Bord des Flugzeuges zu kämpfen, so können folgende Techniken das eigene Leben und das der Mitreisenden retten: 1. Den Terroristen eine Falle stellen. Wenn einer der Kriminellen aufstehen möchte, um die Gewalt über das Flugzeug zu erlangen, so wird er wahrscheinlich damit beginnen, laut und gewalttätig aufzutreten, damit die anderen Passagiere und die Besatzung Angst bekommen. Die Terroristen versuchen also durch Angsterzeugung die Kontrolle über die Maschine zu bekommen. Besitzen diese erst einmal die Macht über das Flugzeug, so wird es unvergleichlich schwerer für die Passagiere werden, die Kontrolle zurückzuerobern. Für die militärischen Aktionen, wird den Soldaten beigebracht, dass sie den Aggressor besser durch Stellen einer Falle angreifen können, als in einer „Gefahrenzone“, wo der Terrorist alle Vorteile besitzt. Ein Hinterhalt vergrößert die Möglichkeit erheblich, den Feind zu besiegen. 2. Ergreift die Initiative. Alle Polizisten der Vereinigten Staaten ler nen, was die Idee der Anwesenheit der „Gegenwart der Staatsmacht“ ist. Für den Einzelnen bedeutet dies, dass er die Situation durch seine Selbstsicherheit, verbale Autorität (verwenden sollte man eine scharfe, schneidende Stimme, damit die anderen Passagiere zum Helfen angeregt werden) und der Deutlichmachung der Absicht (das Gefühl der Sicherheit geben, damit die Mitreisenden mitmachen), die Situation kontrolliert. 3. Geradlinige Tritte. Die Flugzeugsitze sind höher als ein durchschnittlicher Küchenstuhl und der Gang zwischen den Sitzreihen entspricht etwa einer Schulterbreite. Deswegen sollte man sich auf geradlinige Tritte und geradlinigen Knieeinsatz spezialisieren. Es liegt auf der Hand, dass Drehkicks und seitliche Tritte keine Verwendung finden können. Die Absicht sollte sein, einen guten frontalen Tritt oder einen guten Knieeinsatz im Beckenbereich, anzubringen. Dies ist das Zentrum der Schwerkraft des menschlichen Körpers und ein harter Schlag oder Stoß in diese Gegend, lässt die meisten Menschen umfallen. Den Kniestoß sollte man nicht zu hoch ansetzen, ebenso sollten die Tritte Wirkung zeigen. 4. Einfachheit. Es sollten lediglich einfache Faustschläge und harte und schwere Ellenbogen zum Einsatz kommen. Wenn man sich dafür entscheidet, Techniken mit der offenen Hand einzusetzen, so sollte man diese in Richtung vitale Zonen steuern (Augen, Kehle, Genick, usw.). 5. Benutzen eines Schildes. Auf den Flügen Nummer 11, 175, 77 und 93 waren die Entführer mit Messern und Teppichschneidern bewaffnet. Auch wenn seit dem 11. September die Sicherheit in den Flughäfen verstärkt wurde, so ist es doch immer noch möglich,

dass jemand einige spitze oder scharfe Gegenstände versteckt und so in das Flugzeug bringen kann, wie z.B. Plastikmesser, welche nicht vom Metalldetektor erkannt werden. Die einzige Art und Weise, wirklich zu verhindern, dass niemand Waffen an Bord bringen kann, ist es, jeglichen Artikel oder Gegenstand zu verbieten, den Fluggästen einen Einheitsanzug zu verpassen, diese genau zu registrieren und sie durch einen Backscatter laufen zu lassen (Dies ist ein Scanner, der durch die Kleidung „sehen“ kann, und sehr scharfe Bilder wiedergibt). Wenn man nun erkannt hat, dass der Entführer mit einem Messer bewaffnet ist, benötigt man ein Schild, um sich zu schützen, also eine zusammengerollte Jacke um den Arm wickeln, einen Koffer, eine Tasche oder eine zusammengerollte Zeitung. Dieses Schild schützt vor Stichen und Schnitten. 6. Provisorische Waffen. Damit will ich niemanden anregen, Waffen in das Flugzeug mitzunehmen (denn dies ist verboten), doch man sollte an einen Gegenstand denken, den man als Waffe benutzen kann, wenn man Opfer einer Entführung wird. Mir stehen immer mehrere „provisorische Waffen“ zur Verfügung, wie z.B. ein Gürtel mit einer breiten Metallschnalle (flexible Waffe), Kugelschreiber oder Metallfeder (Stichwaffe), Wanderstiefel oder ein tragbares Telefon (Schlagwaffe), eine Getränkedose (Wurfgeschoß), ein Probepäckchen Zucker, Salz und Pfeffer (Streuwaffe), etc. Auf den Flügen kann viel verboten werden, so wie man niemandem Zutritt mit einem Messer gestatten wird, doch alles kann man nicht verbieten – den Kampfgeist des einzelnen. Wie pflegen doch die Nahkampfausbilder der „Marines“ zu sagen: Ein Geist – alle Waffen. 7. Ausnutzen des Umfeldes. Die Bereiche, in denen man sich ungehindert bewegen kann, sind in einem F l u g z e u g e r h e b l i c h beschränkt, auch wenn es sich um Flugzeuge der Größe einer Boeing 747 handeln sollte. Dies bedeutet, dass das räumliche Umfeld, in dem der Kampf stattfinden kann, sehr klein sein wird, wie der Platz auf dem Gang, in der Nähe der Toiletten oder am Notausgang. Deswegen muss man sich darauf vorbereiten und in engen Räumlichkeiten trainieren, damit man sieht, welche Techniken funktionieren und welche nicht. Ebenso sollte man

Selbstverteidigung im Flugzeug


Selbstverteidigung


sich um taktische Gegebenheiten kümmern, wie z.B. sich an den Sitzen festkrallen, um sein Gleichgewicht zu halten, den Kopf des Terroristen gegen den Stauraum für das Handgepäck schlagen oder ihn zwischen die Sitzreihen zu stoßen, um ihn dort kampfunfähig zu machen. Um an dieser Stelle einmal deutlicher zu werden: Man kann seine Möglichkeiten und Überlegungen nur ausschöpfen und ausprobieren, wenn man sich sein eigenes „Flugzeug“ schafft (s.o.). 8. Festnahme. Man sollte nicht den Fehler begehen, und sich die Terroristen der Zukunft wie die des 11 Septembers vorzustellen. Es kann sich um eine einzige Person handeln, der man sich stellen muss, oder um eine ganze Gruppe. Wenn man den Angreifer unschädlich gemacht hat, was stellt man dann mit ihm an? Einer der Punkte, auf den die meisten Kampfkünstler am wenigsten vorbereitet sind, ist die Phase des „Nach- Konfliktes“. Wenn die akute Gefahr beseitigt ist, so ist noch nicht automatisch die ganze Situation gelöst. Man muss an Dinge wie die Festnahme des Kriminellen denken. Deshalb sollte man bedenken, ob man sich nun den Rest der Reise auf den Entführer setzt, oder ob man Techniken und Hilfsmittel zur Verfügung hat, die den Kriminellen festhalten können. Ich zum Beispiel, habe auf Flügen immer ein paar Nylonhandschellen bei mir (welche heutzutage von vielen Antiterroreinheiten benutzt werden). Doch man kann auch Schnürsenkel, Klebeband, einen Gürtel, ein in Streifen gerissenes Hemd o.ä. benutzen. Wichtig ist es, dass man Festnahme- und Kontrolltechniken in sein Training mit einbaut, ebenso Bodenkampf und Kampf mit Waffen. 9. Tragen einer speziellen Notfalltasche. Wenn ich mit dem Flugzeug unterwegs bin, so trage ich immer eine kleine Notfalltasche bei mir, die ich unter dem Vordersitz verberge. So kann ich diese im Fall der Fälle schnell über meine Schulter streifen und benutzen, denn das Flugzeug kann gegen ein Gebäude schellen oder in einen Kampf verwickelt werden. In der Tasche trage ich folgendes bei mir: eine Reiseapotheke, eine Taschenlampe, Wasser, Essen (Proteinriegel), eine Pfeife, flexible Handschellen und etwas, das ich als Waffe benutzen kann (ohne Kommentar). Auch füge ich einiges Papier bei, damit dies alles gut verborgen ist. 10. Gruppentaktik. Wenn man mit jemandem reist, so wäre es gut bedacht, würde man sich vor der Reise über einen Handlungsplan einigen, in dem man die grundlegenden Aufgaben jedes Einzelnen für den Falle einer Entführung festlegt. Taktisch gesehen ist es viel besser, sich vorher gut vorzubereiten, anstatt im Konfliktfalle sich schnell etwas aus der Trickkiste zu überlegen. Man sollte sich einige Schlüsselwörter und eine Kodierung überlegen (wie z.B. „Ok, ich bin dein Gefangener!“, um dem Kollegen zu signalisieren, dass der Kampf innerhalb 5 Sekunden beginnen wird, u.ä.). Man führe auch einige Handzeichen ein und sei sich über die Techniken in den unterschiedlichen Situationen im Klaren. Man spreche über solche Dinge, kurz vor der Aktion, selbstverständlich in einem leisen Ton, denn es gibt nichts dümmeres, als wenn man neben einem Terroristen sitzt und lauthals seine Pläne bekannt gibt.

Hart trainiert - leicht gekämpft Seit dem 11 September habe ich von vielen Kampfkünstlern Sätze gehört wie: „Wenn mir dies passieren würde, würde ich kämpfen. Niemand wird mich gegen ein Gebäude schellen lassen, wenn ich es verhindern kann!“. Als Praktikant der Kampfkünste ist es gut, eine solche Einstellung zu haben, doch ist man sich wirklich bewusst darüber, auf was man sich da einlässt? Wenn der Augenblick kommen sollte, an dem man sein oben erklärtes Versprechen

Selbstverteidigung im Flugzeug


Selbstverteidigung einlösen muss, wird man schnell feststellen können, ob das absolvierte Training für einen realistischen Kampf genug war oder nicht. Nicht nur die körperliche Vorbereitung zählt, auch die geistige! Wenn man alles bedenkt, sind ungefähr 90 % des Kampfes mentaler Natur. Haben Sie, verehrter Leser, schon einmal in Ihrem Leben kämpfen müssen? Wissen Sie, wie es ist, wenn das Adrenalin in Ihren Körper schießt, Sie den „Tunnelblick“ bekommen und nur noch von Ihrer Geschicklichkeit leben müssen? Der Schlüssel für eine gute körperliche Verfassung ist, einfach mehr zu trainieren als der Gegner. Im Falle der Entführer der Terrorattentate in den USA waren die Feinde (Terroristen) vollständig vorbereitet. Der Flugzeugentführer namens Jarrah ist ein gutes Beispiel hierfür. Ziad Samir Jarrah, der Terrorist der den Flug Nummer 93 der United Airlines steuerte, studierte vor seiner „Mission“ Messerkampftechniken und andere Kampfkünste.

Sein amerikanischer Ausbilder Bert Rodriguez (Besitzer der Studios „US-1 Fitness Centre“) erzählte, dass Jarrah gebildet, arbeitsfreudig und ein guter Schüler gewesen sei. Er trainierte ebenfalls in den Terroristenausbildungsstätten in Afghanistan, möglicherweise in der Nähe von Kandahar, Khowst oder Jalalabad. Nach dieser Ausbildung, zeigte Jarrah, dass er bereit war bis in den Tod zu kämpfen. Deswegen sollte man ab und zu, wenn man seine Techniken trainiert, daran denken, dass man gegen einen Typen wie Jarrah antreten muss.

Kein Sieg für die Terroristen Drei Tage nachdem die Flugzeuge zerschellt waren, war ich bereit, wiederum zu fliegen. Unglücklicherweise wurde mein Flug nach Kanada durch die USamerikanische Regierung gestrichen (durch die Bundesaufsichtsbehörde für Flugverkehr), die aus Sicherheitsgründen kein ausländisches Flugzeug in das Land ließ. Zwei Wochen später flog ich nach Europa, um die Polizei Londons zu trainieren. Danach flog ich nach Madrid, um die Fotos für diesen Artikel vorzubereiten. Man kann sich vorstellen, dass meine Familie und einige meiner Freunde sehr um mich

besorgt waren. Mich wiederum, sorgte überhaupt nichts. Ich wusste, dass ich es nicht zulassen würde, dass die Terroristen ihre Ziele in die Tat umsetzen würden, so dass ich in Angst leben müsste. Auch wenn der 11 September schrecklich war, so sind die statistischen Möglichkeiten, dass man sich einem Terroristen stellen muss, sehr gering. Es ist wahrscheinlicher, dass man vom Blitz erschlagen wird, als dass man von einem Terroristen entführt oder ermordet wird. Andererseits sollte man sich nichts vormachen und denken, dass man vor Gewalttaten und Terrorismusakten gefeit ist. Ich hoffe, Ihnen mit diesem Artikel einige Ideen gegeben zu haben, wie man trainieren und sich so vorbereiten kann, sollte der Fall eintreten, dass man einmal in einem Flugzeug Probleme haben sollte. Nun ist jeder Einzelne daran, dies in die Praxis umzusetzen - oder nicht... Alles Gute!



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Garantierend mit seiner beeindruckenden internationalen Karriere- mehr als 200 Trophäen, 41 davon als alleiniger Meister - teilt George Bierman in dieser Arbeit seine mehr als 20 Jahre umfassende Erfahrung als Wettkämpfer im Kumite mit uns. Eine Serie von Grundlagentechniken, Konzepten und Ratschlägen, die wir alle, ob Anfänger oder Fortgeschrittener, kennen sollten, um unsere Fähigkeiten im Kampf zu verbessern: die Arbeit mit dem Raum, die Bewegungsrichtung, Richtungsänderungen, die Verbesserung des Gleichgewichts, Entfernungen, Timing, Körperhaltungen, Deckungen, Faust-und Tr i t t t e c h n i k e n , Kombinationen, Vorgriffe. Eine DVD, mit aufklärenden Tricks und Ideen. Das Ergebnis einer wahrhaften Erfahrung und viel Hingabe, in welchem nicht nur die Karateka, sondern auch Sportkämpfer sämtlicher Stile Inspiration und Wahrheit in Hülle und Fülle finden werden.

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DIE WAFFE DER VIETNAMESISCHEN SCHNEIDER Der Orient war schon immer dafür bekannt alltägliches Geschehen zu etwas besonderem zu machen. Wo Europäer den Tee einfach mit Wasser aufgießen, gibt es bei den Asiaten die Teezeremonie, die Schrift wird zur Kalligraphie und das Bogenschiessen zur Kunst. Deswegen ist es auch nicht verwunderlich, dass die traditionellen Kampfkünste immer wieder durch ihre Kunstfertigkeiten und Ihre Ausgefeiltheit überraschen. In den folgenden Seiten zeigen wir Euch mit der Hilfe des international bekannten Meisters der Martial Arts, Patrick Levet eine ganz besondere Art dieser vietnamesischen Kunst. Bestimmt haben viele von Euch den Film “KungFu-sion” gesehen und erinnern sich an den Schauspieler und Meister Chiu Chi Ling, der einen chinesischen Schneider darstellte. Vietnam ist ein Juwel und in vielen Aspekten der verbor gene Schatz der orientalischen Kultur. Eigentlich nur dank der Arbeit und den Bemühungen weniger Personen, wie zum Bespiel die von Patrick Levet, und die seit kurzem offene Marktwirtschaft zwischen Orient und Okzident sorgen dafür, dass wir dieser Kultur nun ein bisschen näher kommen können. Die Vietnamesischen Kampfkünste haben eine innere Kraft und Offenheit, die sich nur durch Armut und den Kampf ums Überleben entwickeln konnte. In den heutigen vietnamesischen Martial Arts spürt man immer noch den Willen und die ganze Kraft dieser Ehrlichkeit; Patrick Levet ist es gelungen, zusammen mit dem großen Meister Van Vang, diesen ganz besonderen Charakter des Kampfes auf Video aufzunehmen. Alle Szenen wurden direkt in Vietnam gefilmt; die folgenden Seiten sind nicht nur bestimmt für alle Vovinam Praktikanten, sondern für alle, die sich von den Kampfkünsten und ihren Geheimnissen und ihrer Geschichte faszinieren lassen.


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Traditionellen Kampfkünste m siebzehnten Jahrhundert, in einer schwülen Sommernacht, im Süden von der Halbinsel Indochina, zog ein alter Maulesel an einem Karren gemütlich den Feldweg, der zwischen zwei großen Dörfern lag, entlang. Nachdem der Karren das größte Reisfeld in diesem Gebiet überquert hatte, näherte er sich einem kleinen Wald. Der Wagenführer war ein Schneider, der sein Leben damit verdiente, von Dorf zu Dorf zu ziehen und hier und da seine Dienstleistungen an die Bewohner anbot. Er war ein exzellenter Meister seiner Kunst und konnte den wohlhabenden Kunden Kleidung anfertigen, die aussah als ob sie für den Königshof persönlich geschneidert wurde. Aber der Schneider war sehr schlau und fertigte zwar Kleidung an, die aussah als ob sie für den König bestimmt sei, aber er achtete genau darauf, dass es keine eindeutige Kopie wurde, denn das königliche Gesetz verbot es der Bevölkerung, die gleiche Kleidung wie der Adel zu tragen. Dieser kleine Schneider verdiente gar nicht so schlecht, er war natürlich nicht wirklich reich, aber er war doch sehr viel wohlhabender als andere, die auf dem Feld arbeiteten. Es war schon fast Nacht, als sein kleiner Karren den Wald anfing zu durchqueren und der Schneider hatte noch nicht einmal Zeit, die Laterne anzuzünden, als ein gewaltiger Schrei die Stille der Nacht unterbrach und überall seltsame tierähnliche Schatten hinter den Bäumen und Büschen schemenhaft zu erkennen waren. Binnen Sekunden war ihm klar, dass dies nun aber keine Tiere, sondern

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Vietnam

Räuber sein mussten. Und schon sprang einer hinter einem Busch hervor, nahm den Maulesel an den Zügeln und zwei andere Räuber näherten sich dem armen Schneider mit riesigen Säbeln in der Hand. Die Klingen blitzen unter dem anwachsenden Mond und die Nacht war noch dunkler geworden. Der Schneider war natürlich unbewaffnet, da das Gesetz ihm verbot einen Säbel zu tragen. Seine Scheren waren ordentlich in einem verzierten Holzkasten verschlossen und das einzige, was er zur Hand hatte, war sein Messstab, der 6 bis 8 "tác" hoch war (das sind zwischen 60 und 80 cm), und 5 cm lang und 1 cm breit war, dieser Maßstab war sein zweitwichtigstes Werkzeug, um seinen Beruf ausüben zu können, denn so wie die Scheren dazu dienten die Tücher zu schneiden, diente der Maßstab zum Maß nehmen und die Meterzahl zu bestimmen, die dem Kunden in Rechnung gestellt wurde. Dieses wichtige Instrument durfte eigentlich nicht zerbrechen, doch das war ja zweifelsohne eine Ausnahmesituation. Einige

vietnamesische Schneider hatten zudem eine Technik entwickelt, um sich gegen Räuber und Diebe zu verteidigen, und setzten dabei en Maßstab als Waffe ein. Die Legende erzählt, dass sich unser Schneider gekonnt gegen die Raueber verteidigte, indem er seinen Messstab handfertig als Waffe einzusetzen wusste. Dieser Maßstab, der Moc Ban heißt, wird benützt ohne dabei die Waffen der Gegner mit dem Moc Boran zu blockieren. Alle Blocks sind auf die Hände, das Handgelenk oder den Unterarm des Gegners gerichtet. Denn, wenn man sich mit dem Moc Ban verteidigen möchte muss man versuchen dem Gegner die Hand, das Gelenk oder den Unterarm zu brechen, weil er ja damit automatisch kampfunfähig wird, denn er kann ja auch keine Waffe mehr mit den Händen halten. Es gibt 12 Grundtechniken des Moc Ban, der übrigens auch “Cay Thuoc” heißt. In Vietnam werden diese Techniken erst nach dem 2ten Dang unterrichtet und sind Pflicht für das Examen des 3ten Gang, in der Form von 2 Moc Ban gegen 2 Säbel. Ein paar Jahre später für die Prüfung des 4 ten Dang muss man die Form Quyen (Moc Ban Quyen Phap) beherrschen; Die Art, diese Waffe zu beherrschen, ist


Traditionellen Kampfkünste völlig anders als mit einen langen Stock, da man keine Kraft mit den Händen auf den Moc Ban ausübt. Man hält den Moc Ban mit den Fingern, die aber nur einen leichten Druck auf den Maßstab ausüben. Die Hand bleibt sehr oft auch offen. Es gibt zwei Grundverteidigungen, eine mit dem Moc Ban in der Höhe den Kopf beschützend (man ahnt damit ein Dach nach) und das andere mit dem Moc nach unten und gegen den Angreifer gerichtet, so als ob es ein Säbel wäre.

Die Grundtechniken des Moc Ban sind aufgeteilt in Art und Position des Angriffs: der direkte Angriff (der Angriff auf den K o pf v o n o ben herab o der die fro ntalen S tö ße); die kreisenden Attacken ( diagonal vom Kopf oder Körper, oder horizontal vom Kopf oder Körper ausgehend), und die kurzen Kreise an niedrige Höhen (der Angriff auf die Beine oder Füße)


Vietnam

Das Ausweichen Gegen eine Säbelattacke ist es eindeutig besser auszuweichen als einfach nur abzublocken, besonders dann, wenn man als Waffe ein relativ leicht zerbrechliches Instrument benützt. Die Ausweichtechniken haben einen wichtigen Platz in den Techniken des Moc Ban. Ohne Zweifel, kann man mit den Ausweichtechniken keine Gefahr besiegen, denn sie sind nur dafür bestimmt um auszuweichen oder abzulenken. Deswegen sind diese Techniken meist mit direkten Angriffen in der Zone vom Handgelenk des Angreifers verbunden. Diese Kombination aus Ausweichen/ Schlag ist manchmal sogar zu wirksam, denn

während des Trainings zeigt es sich häufig wie schmerzhaft diese Schläge sein können, auch wenn sie beherrscht ausgebt werden. Um dieses Problem bei dem Tranig auszugleichen, blocken viele Meister und Lehrer den Moc Ban, bevor er auf den Unterarm oder das Handgelenk auftrifft. Unglücklicherweise, ist das so Gang und Gebe geworden, dass sich einige Athleten so sehr an den Block auf der Waffe gewöhnen, dass man selbst in Vietnam einige Meister findet, die komplett den Schlag auf das Handgelenk ignorieren. Das Ausweichen besteht meist aus einem sich drehen um 90 Grad von der Linie des Angreifers aus gesehen, aber es existieren auch Ausweichmethoden mit einem Drehmoment vom Körper und mit einer seitlichen Bewegung. Es gibt auch eine interessante Technik des Ausweichens, die darin besteht den Angriff so zu vermeiden, als ob er ein kreisender Schlag wäre und zur gleichen Zeit sich dem Angreifer zu nähern um ihm mit der unteren Spitze des Moc Ban einen festen Schlag auf die Leber zu verpassen. Auch hier handelt es sich um eine Technik, deren Wirksamkeit nicht während des Trainings


Traditionellen Kampfkünste ausprobiert werden kann, so dass im Training die Schüler den Leberschlag in einen Faustschlag umwandeln, mit dem Moc Ban in der Hand.

Die Gegenattacken Das Prinzip des Cuong Nhu Phoi Trien (Die Harmonie zwischen dem Harten und dem Weichen) wird auch angewendet bei den Gegenattacken, da dieses Prinzip die Zerbrechlichkeit des Moc Ban respektiert: Um den Stab nicht zu zerbrechen, benützt man zum Schlagen meistens die beiden äußeren Extremitäten. Die Hände müssen entspannt sein, wahrend man ausweicht um dann


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jedoch den Moc Ban ziemlich fest mit der Hand zu drücken, die am nächsten am Angreifer liegt, um die stärksten Schläge zurückzugeben, während die hintere Hand dazu dient, den Moc ban zu führen und zu kontrollieren. Man muss sich die beiden äußeren Enden des Moc ban als eine Verlängerung der Hand vorstellen. Um den Schlag mit dem Maßstab richtig zu verstehen, sollte man sich den Schlag mit dem Hammer ( Dam Bua) oder den Rückschlag (Dam Bat Nguoc) vorstellen Die Anwendungen des Cuong Nhu Phoi Trien richten sich immer auf die Teile des Körpers, die am sensibelsten oder zerbrechlichsten sind. Also die Angriffspunkte sind immer Leber, Weichteile, das Kinn, der Plexus, die Gurgel oder die Achseln.

Die Kehrtechnik Die Vielfalt der Techniken des Moc Ban ist beeindruckend. Es handelt sich hier nicht nur um eine Schlagwaffe, sondern auch um ein Instrument, mit dem man einen “Haken” formen kann, um damit dann den Gegner in den Schwitzkasten zu nehmen. Das Kehren ist eine andere Technik, dabei wird das Standbein des Gegners „weggekehrt“ oder das Einwickeln seiner Beine , während man gleichzeitig den Hals des Gegners wegdrückt.

Die Kreisbewegungen Um die Grundtechniken des Moc ban zu verstehen, muss man beachten, dass diese Kampfkunst erfunden worden ist, um sich gegen mehrere Angreifer gleichzeitig zu verteidigen. Deswegen ist es wichtig zu verhindern, dass die Angreifer ihr Opfer genauer ins Visier nehmen können, denn wenn man sich gleichzeitig gegen mehrere Aggressoren verteidigen muss, ist es viel besser, nicht ruhig auf einer Stelle zu stehen um auf die Angreifer zu warten, so wie es oft fälschlicherweise in den Filmen dargestellt wird, sondern es ist viel besser, andauernd den Standpunkt zu wechseln und die verschiedenen Gegner immer im Auge zu behalten. Derjenige, der Moc ban ausübt, muss lernen, die Attacken mittels Ausweichen zu vermeiden und die Gegenattacke so beweglich wie möglich zu gestalten. Durch diese Art und Weise ist er immer weniger verletzlich und immer in Bewegung. Die Drehungen und die Kraft von einigen Gegnern kann man auch dazu benützen, um seine eigene Verteidigung zu verstärken. Tatsächlich ist es auch hier der Fall, wie in vielen verschiedenen anderen Kampfkünsten, dass die Techniken auch für Personen mit wenig Kraft erdacht wurden und die Techniken des Moc Ban dazu dienen, die Kraft des Gegners für sich auszunützen. Der fundamentale Unterschied zwischen den sogenannten weichen Kampfkünsten und dem Moc Ban kommt von der Anwendung des Prinzips Cuong Nhu Phoi Trien, einem typischen Standpunkt des Vovinam, das heisst: Zur gleichen Zeit, in der eine “weiche” Technik angewendet wird, übt man auch ein harte Technik aus, wie z.B. das Ausweichen und der gleichzeitige harte Schlag aufs Handgelenk.

Eine einfache, aber wirksame Waffe Der Moc Ban ist eine Waffe, die durch ihre Einfachheit besticht und extrem wirksam ist, flexibel und hart, kann man diesen Stab kreisen lassen, um in Verteidigung zu gehen und gerade ausrichten, um hart zu attackieren. Es ist die Kunst, einen simplem Holzstab in ein geniales Objekt der Kampfkunst zu verwandeln.






Kihon Waza (grundlegende Techniken) ist der wichtigste Teil jedes Kampfkunsttrainings. In dieser DVD zeigt uns der Meister Sueyoshi Akeshi verschiedene Trainingsformen des Kihon mit Bokken, Katana und leerer Hand. In dieser Arbeit wird detailreich jede Technik erklärt, damit der Praktizierende eine bessere Vorstellung von jeder Bewegung und von der Art und Weise hat, wie der Körper mit der Arbeit jedes Kihon im Einklang stehen sollte. Allen Techniken liegt die Abwesenheit von Kime (Kraft) zugrunde, damit der Körper sich gemäß des Battojutsu entwickeln kann, und mag es auf den ersten Blick auch seltsam erscheinen, sollte der gesamte Körper entspannt sein, um die Fähigkeit zur schnellen und präzisen Reaktion zu erlangen. Alle Grundtechniken werden in realer Geschwindigkeit durchgeführt und später erklärt, damit der Praktizierende ein angemessenes Niveau erreichen kann. Die Abwesenheit von Gewicht an den Füßen, die Entspannung des Körpers, das sich-fallen-lassen im Schwerpunkt sind sehr wichtige Details, die der Meister mit dem Ziel, dass der Schüler ein gutes technisches Niveau und eine direkte Verbindung zwischen der Grundtechnik und der echten Anwendung erlangt, betont.

REF.: • IAIDO7

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