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Monatszeitung für Wädenswil und Umgebung. 10. Jahrgang

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Familiengärtner feiern 100-Jahr-Jubiläum Am 13. August 1920 wurde die Gründungsversammlung der Familiengarten-Genossenschaft Wädenswil im Restaurant Volkshaus abgehalten. 100 Jahre später hätte dieses Jubiläum mit einem grossen Fest auf dem Glärnisch-Areal gefeiert werden sollen.

Das Fest findet nun – aus bekannten Gründen – ein Jahr später, am 24. April 2021, statt. Gerne erzählen die Vizepräsidentin des Vereins, Renate Fischer, und Präsident Markus Bass aber heute schon vom regen Vereinsleben. In den Familiengärten wachsen mehr als nur Gemüse und Bee-

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ren. Auch soziale Beziehungen werden hier sorgsam gepflegt und gedeihen hier besonders gut. Markus Bass etwa, seit 2009 Bild & Text: Stefan Baumgartner Präsident des Vereins, hat einen schönen Teil seines Lebens in den Familiengärten verbracht. Schon sein Vater war Familien-

gärtner und stand dem Verein von 1984 bis 1997 vor, ehe Bass Junior 2009 in des Vaters Fussstapfen trat und ebenso Präsident wurde. Vizepräsidentin Renate Fischer kam durch ihre Schwiegermutter zu den Wädenswiler Familiengärtnern, seit dem Umzug in die Au bewirtschaftet sie mit ihrer Familie eine Parzelle beim Zopfbach.


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Renate Fischer und Markus Bass hegen und pflegen ihren Verein. Und Markus Bass ergänzt: «Wir haben Mitglieder von Nationen aus allen Kontinenten bei uns, wir sind bestes Beispiel für Integration und friedliches Zusammenleben. Keine Nachwuchsprobleme also: «Wir können

jede Parzelle sofort wieder verpachten, für einzelne Lagen besteht eine Warteliste», bestätigt Renate Fischer. Kann denn jeder Gärtnern? «Es gibt keine Bevorzugung», bestätigt Markus Bass, «ausser

Die Familiengärten sind auch grüne Lungen in der Stadt.

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das der Wohnsitz in Wädenswil sein sollte. Denn dank des von der Stadt günstig abgegebenen Lands sollen auch die Wädenswiler davon profitieren können!» Auch sozial Benachteiligte – Arbeitslose etwa – finden bei den Familiengärtnern mit der Bewirtschaftung einer Parzelle eine sinnvolle Beschäftigung. Im übrigen haben auch Schulen das Gärtnern für sich entdeckt: Im Areal Fuhr bewirtschaften Oberstufenschüler ihren eigenen «Pflanzblätz». Die einzelnen Parzellen der Gärtner sind auch so individuell wie die Gärtner selbst: Hier das gepflegte Beet mit akkurat ausgerichteten Pflugfurchen, dort ein windschiefes Tomatengewächshaus, andernorts weht eine Landesflagge über dem Garten. Doch einige Regeln müssen alle Gärtner beherzigen: Die Parzelle muss bepflanzt und bewirtschaftet werden, nur etwas Rasen, dafür ein grosses Cheminée vor dem Gartenhaus, das reicht nicht. «Darum fragen wir bei Anfragen für eine Parzelle, die gross genug für ein Gartenhäuschen wäre, auch nach dem eigentlichen Verwendungszweck nach. Natürlich: grillieren etwa gehört zum Gärtnern, das Gesellige darf nicht zu

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Auf acht Arealen – im Büelenquartier, in der Eichweid, im Gerberacher, auf der Fuhr, im Hottenmoos, im Neubüel, in der Rietliau und im Zopf stellt der Verein seinen Gärtnern Land zur Verfügung. Land in der Freihaltezone, das er von der Stadt Wädenswil zu einem fairen Pachtzins bekommt und ebenso günstig an die Vereinsmitglieder weitergibt. Eine Are, also eine Fläche von 10x10 m, kostet den Pächter ca. 150 Franken pro Jahr. Markus Bass weiss: «Zur Stadt Zürich hin werden die Kosten höher, gegen 500 Franken pro Jahr für eine vergleichbare Parzelle. Wir sind hier also wirklich vergleichsweise günstig.» Die beiden Vorstandsmitglieder stehen etwa 260 Mitgliedern vor, davon sind etwa 230 aktiv am Gärtnern auf den verschiedenen Vereinsarealen. Gärtnern liegt im Trend, dies merkt auch der Verein: «Wir verspüren vermehrt Zulauf, gerade auch von jüngeren Leuten, die wieder mehr Zeit in der Natur verbringen und auch ihren Kindern zeigen wollen, woher das Gemüse und der Salat kommt. Das ist aber auch gut so, da das VereinsmitgliedsDurchschnittsalter aktuell wahrscheinlich bei etwa 65 Jahren liegt», meint Renate Fischer.

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kurz kommen. Aber nur Party machen, das geht nicht – und auch wir müssen die Nachtruhe einhalten», bestätigt Markus Bass. Jeder Pächter wird auch verpflichtet, Fronarbeit zu leisten. «Wir halten unsere Anlagen in Gemeinschaftsarbeit in Schuss», und erzählt, wie sie in der letzten Gartensaison eine neue Drainage zur Hangentwässerung im Hottenmoos gelegt hätten. Auch das schöne Vereinshaus im Areal wurde gemeinschaftlich errichtet. Und wie geht der hundertjährige Verein in die Zukunft? «Schön wäre, wir könnten das Zopf-Areal ausbauen, die Nachfrage im stark wachsenden Ortsteil ist da», erzählt der Präsident. Eigentlich bestehe eine Vereinbarung mit der Stadt, dass verloren gegangenes Land – wie etwa die Parzellen in der Rietliau, die für den behindertengerechten Ausbau der Bushaltestelle aufgelöst wurden – gleichwertig ersetzt wird. Bis anhin seien sie mit ihrem Anliegen jedoch noch nicht weitergekommen. Der Ausbau des ZopfAreals wäre so für den Vorstand der Familiengärtner das schönste Geburtstagsgeschenk. Der heutige «Verein für Familiengärtner Wädenswil» wurde am 13. August 1920 als Familiengarten-Genossenschaft Wädenswil gegründet. 138 Personen haben unter dem Vorsitz von Gemeinderat Otto Vollrath beschlossen, sich einzusetzen, «um alle Vorteile eines genossenschaftlichen Zusammenschlusses verwirklichen zu können». Der neugegründete Verein musste die Eintragung ins Kantonale Handelsregister vornehmen, weil die Gemeinde damals nur unter dieser Bedingung Pachtverträge abzuschliessen versprach. Im Februar 1927 wurde die Familiengarten-Genossenschaft aufgelöst und in Verein für Familiengärten umgewandelt. Die 83. Generalversammlung vom 29. März 2003 nahm mit der Statutenänderung eine Namensänderung in «Verein für Familiengärtner Wädenswil» vor. 1930 traten die Wädenswiler Familiengärtner dem Schweizerischen Verband (SFGV) bei.

Positiver Rechnungsabschluss 2019 2019 war für die politische Gemeinde Wädenswil ein besonderes Jahr, auch in Bezug auf die Rechnung. Es ist die erste nach dem Gemeindezusammenschluss mit Schönenberg und Hütten und die erste nach HRM2 (neue Rechnungslegung). Die Rechnung schliesst mit einem Ertragsüberschuss von CHF 5,5 Mio. ab. Der geplante Überschuss von CHF 6,9 Mio. konnte um CHF 1,4 Mio. zwar nicht erreicht werden. Gleichwohl handelt es sich, angesichts der besonderen Umstände und der damit verbundenen Unsicherheiten, um ein respektables Resultat. Dem Gesamtertrag von CHF 202,3 Mio. stehen Gesamtaufwände von CHF 196,8 gegenüber. Verschiedene Faktoren führen zu diesem Ergebnis. Deutlich tiefer als im Budget angenommen fiel die Nettobelastung im Bereich der Sozialversicherungen sowie bei der gesetzlich wirtschaftlichen Hil-

fe aus. Hier gründet der Rückgang unter anderem auf einem aussergewöhnlich tiefen Anteil an neuen Personen, die als Asylbewerber Anspruch auf diese Unterstützung haben. Um CHF 1,8 Mio. höher als budgetiert präsentiert sich der Personalaufwand, der durch höhere Personalkosten mehrheitlich im Bereich der Schule sowie im Alterszentrum Frohmatt bedingt ist. Auf der Ertragsseite ergeben sich mehr Fiskalerträge, die aus deutlich höheren Einnahmen bei der Einkommenssteuer des laufenden Jahres und aus Vorjahren in der Höhe von CHF 5,4 Mio. bestehen, jedoch durch tiefere Quellensteuern von CHF 2,8 Mio. geschmälert werden. Die Nettomehrerträge bei den Steuern werden durch den tieferen Ressourcenzuschuss allerdings praktisch kompensiert. Die Steuerkraft hat gegenüber dem Vorjahr um CHF 93 auf CHF 3  415 pro Einwohnerin oder Einwohner zugenommen. In der Investitionsrechnung des

Verwaltungsvermögens wurden CHF 22,3 Mio. als Ausgaben verbucht, CHF 7,5 Mio. weniger als budgetiert. Einzelne Projekte wurden später als geplant gestartet. Dies betrifft beispielsweise den Ersatzbau Kindergarten und Hort sowie Schulräume auf der Schulanlage Glärnisch und die Sanierung der Kinderkrippe Etzelstrasse. Wie im Vorjahr trugen die höheren Einnahmen aus Wasser- und Abwasseranschlussgebühren zur Entlastung der Investitionsrechnung um CHF 1,2 Mio. bei. Insgesamt wird ein Selbstfinanzierungsgrad von 69% erreicht, budgetiert waren 48%. Damit senkt sich die Nettoschuld pro Einwohnerin oder Einwohner auf CHF 197. Die Investitionsrechnung des Finanzvermögens ist weiterhin vom Projekt Werkstadt Zürisee geprägt. Es wurden Parzellen im Umfang von CHF 15,0 Mio. verkauft. Die verzinslichen Schulden konnten von CHF 131,2 Mio. auf CHF 109,5 Mio. abgebaut werden. (w)

«déjàvu» in den Wädenswiler Quartieren Am Freitagabend, 17. April, konzertierte die regional bekannte Rockband «déjàvu» in fünf Wädenswiler Quartieren. Die Band um die stimmgewaltige Betty Geissmann sollte jetzt eigentlich auf Promo-Tour für ihr erstes Album sein, stattdessen machte sie Halt in Wädenswil. «Wir wollten den Leuten in dieser besonderen Zeit einfach eine Freude machen», meinten die zu dritt angereisten Musiker. Auf jedem Konzertplatz wurden sie freudig begrüsst und nach jeweils einer halben Stunde wieder mit viel Applaus verabschiedet – nur an der Kreuzung Grünau-/Stegstrasse, dem letzten Auftritt, gab es auch noch eine Zugabe. Eine absolut sympathische und willkommene Aktion! Auch die Band selbst war überrascht vom Empfang der Wädenswilerinnen und Wädenswiler: «Wädi, Ihr habt uns total beeindruckt!», vermeldeten sie auf ihrer Facebook-Seite und versprachen umgehend Wiederholung, die schon eine Woche später stattfand – sogar an zwei Tagen! Mehr Infos auf www.dejavu-music.ch oder www.facebook.com/dejavumusic.ch/.


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Sie unterstützt Wädenswil, anstatt an der ZHAW zu forschen riger Senior aus der Au. «Wir haben uns schon beim ersten Telefonat sehr gut verstanden», erzählt die junge Frau. Für Schwenk und den Mann ein Glücksfall, für die ursprüngliche Stuttgarterin ausserdem eine Möglichkeit, einen alteingesessenen Wädenswiler kennenzulernen. «Meine Schweizer Freunde und Freundinnen habe ich vor allem beim Studium kennengelernt», so Schwenk, diese würden aber längst nicht alle in Wädenswil wohnen.

«wädistark» koordiniert unter dem Dach der städtischen Dienststelle Soziokultur Hilfestellungen für Einwohner und Einwohnerinnen. Die Solidarität ist gross, mittlerweile setzen sich bereits 419 Freiwillige für andere ein. Die Studentin Anne Schwenk ist eine von ihnen. Bild & Text: Susanna Valentin Gäbe es keine Corona-Ausnahmesituation, würde Anne Schwenk nun an der ZHAW für ihr Abschlussprojekt forschen. Die Qualifikation zur Lebensmitteltechnologin ist zwar in greifbarer Nähe, dennoch fühlt sich die 22-Jährige weiter davon entfernt als je zuvor. Mit dem Lockdown wurde auch die

ZHAW stillgelegt. Seither erarbeitet sich Schwenk ihr Wissen im Onlinestudium. Aber nicht nur das Studium läuft jetzt anders, auch ihre Nebenjobs fallen aus. «Plötzlich hatte ich viel mehr freie Zeit», sagt sie, «es war mir ein Anliegen, diese ge-

rade auch in dieser Zeit sinnvoll nutzen zu können.» Ein Wunsch, mit dem sie bei «wädistark» auf offene Ohren stiess. Ein Anruf genügte, Schwenk wurde als Helferin registriert. Ihr zugeteilt wurde ein 75-jäh-

Liebe Wädenswilerinnen und Wädenswiler Als immer noch – durch die Corona-Krise erzwungen – im Amt stehender Gemeinderatspräsident, und damit höchster Wädenswiler, richte ich diese Zeilen an die Bevölkerung meiner Stadt. Wer hätte vor einem halben Jahr ahnen können, dass ein Kleinstlebewesen die ganze Welt lahmlegen könnte? Was dann zu Beginn des Jahres in Wuhan geschah, hätte den ganzen Erdball wachrütteln sollen. In Europa fühlte man sich sicher, weil uns ja einige tausend Kilometer vom Seuchenherd trennten. Die Folgen dieses Zögerns zeitigten verheerende Folgen. Was im Moment in Italiens Spitälern geschieht, kann mit Worten kaum beschrieben werden. Auch wenn der Bundesrat alles versucht, dass wir keine ähnlichen Zustände erleben müssen, besteht die Gefahr, dass wir möglicherweise mit Einschränkungen im privaten und öffentlichen Bereich schon zu spät sind. Wir haben aber noch die Chance, das Schlimmste abzuwenden, wenn wir uns ausnahmslos alle an die bundesrätlich befohlenen Restriktionen halten. Gemäss neusten Erkenntnissen sind nicht nur Personen der «Risikogruppe»,

sondern auch jüngere Menschen nicht vor einer Ansteckung durch den Corona-Virus gefeit. Halten wir uns, und ohne irgendwelche Ausreden, an die Aufforderung «Bleiben Sie zu Hause». Sie schützen sich damit selber, aber auch ihre Mitmenschen! Helfen Sie mit, dass sich das Virus nicht weiterverbreiten kann. Es gibt für niemanden einen triftigen Grund, um «noch schnell Einkaufen» gehen oder unsinnige Hamsterkäufe tätigen zu müssen. Wenden Sie sich an die Nachbarschaftshilfe www.waedistark.ch. Da wird Ihnen professionell geholfen! An dieser Stelle ist es mir ein grosses Anliegen, all jenen Personen für den unvergleichlichen Einsatz zu unseren Gunsten zu danken, den sie, und ungesehen der damit verbundenen Gefahren, jeden Tag leisten. Mein spezieller Dank geht an das Ärzte- und Pflegepersonal und die Armeeangehörigen, die in den Spitälern, Alters- und Pflegeheimen und Behinderteninstitutionen tätig sind. In diesen Dank einschliessen will ich aber auch all jene Personen, die in den

Verkaufsläden die leergefegten Gestelle unentwegt wieder und wieder auffüllen oder die Kassen bedienen. Einen herzlichen Dank haben auch die Zivilschützer des ZVZZ (Zweckverband Zivilschutz Zimmerberg ) für ihre Arbeit bei der Prä-Triage vor den Spitälern verdient, die sie ohne zu murren erfüllen. Die Dankesliste wäre unvollständig, wenn nicht auch die Mitarbeiter der städtischen Werke unerwähnt blieben. Ihnen danke ich dafür, dass sie unseren Kehricht weiterhin pflichtgetreu abführen. «Last but not least» sei auch der Stadtpolizei gedankt. Der Dienst, den sie erfüllen müssen, ist wahrlich, und vor allem in der jetzigen Krise, nicht immer einfach. Ich hoffe, dass sich irgendwann wieder der Normalbetrieb einstellen wird und appelliere nochmals an Ihre Vernunft. Haben sie Geduld, «bleiben Sie zu Hause» und nutzen Sie die gebotenen Möglichkeiten der Nachbarschaftshilfe. Vor allem wünsche ich Ihnen aber «Bliibed sii gsund»! André Zürrer, Gemeinderatspräsident SVP

Einkauf für zwei Nun kauft die Studentin seit ein paar Wochen nicht nur für sich, sondern auch für ihr sogenanntes «Tandem» ein. Und sie staunt, wie schnell sich der 75-Jährige der Situation angepasst hat. «Wir tauschen uns per Mail aus, er bezahlt den Einkauf per Twint», erzählt sie, «er hat sich überhaupt nicht gescheut, moderne Technologien zu verwenden und die Situation anzupacken.» Nach wie vor sieht Schwenk auf ihrer Einkaufstour viele ältere Leute in den Läden. Sie würde es begrüssen, wenn auch sie sich zu ihrem eigenen Schutz helfen lassen würden. «Allerdings verstehe ich den Wunsch nach einem Stück Normalität auch», sagt sie, «ich habe selbst gemerkt, wie wichtig gerade jetzt soziale Kontakte sind.» Auch das gefällt ihr an ihrem Engagement für «wädistark»: Dadurch, dass immer dieselbe Person für jemanden da ist, werden die Kontakte viel persönlicher. Nach dem letzten Einkauf hat ihr der Senior aus der Au noch seinen Garten gezeigt. Diesen Austausch im Rahmen der Möglichkeiten schätzt die junge Frau. «Solche Gesprächsmöglichkeiten helfen im Moment allen, nicht nur dem, der Hilfsangebote nutzt», ist sie überzeugt. Kein Stillstand in der Krise Das Engagement für «wädi­ stark» gibt Schwenk die Mög-


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lichkeit, in der Krise zu handeln. «Ich möchte gerade jetzt nicht einfach still stehen», erklärt sie, «ich bin froh, etwas tun zu können.» Auch sonst mag die junge Frau keinen Stillstand. Die Natur erleben, sich bewegen, Wandern, alles Dinge, die sie sonst

in ihrer Freizeit unternimmt. Nach wie vor joggt sie den See entlang, jetzt einfach alleine. «Jetzt entdecken alle, was für ein Privileg es ist, sich draussen frei bewegen zu können», sagt sie mit einer gewissen Belustigung. Vielleicht sei das etwas Positi-

ves, das manche aus der Krise mitnehmen würden: Sich mehr an der frischen Luft zu bewegen. Sie selbst freut sich sehr auf die Zeit, in der sie ihre liebsten Freizeitbeschäftigungen wieder mit Freunden zusammen erleben

kann. «Ich bin schon ein sehr geselliger Mensch, mir fehlen die Kontakte zu anderen Leuten», sagt Anne Schwenk. Bei «ihrem Senior» werde sie aber auch nach der Corona – Krise am Gartenzaun für einen kurzen Schwatz Halt machen.

Corona und Spitzenfussball

Heliane Canepa (72), Delegierte des Verwaltungsrat FC Zürich, und Ancillo Canepa (66), Präsident FC Zürich, wohnen seit einigen Jahren in Wädenswil. (Bild: zvg) Das Ehepaar Canepa steht dem Superleague-Club FC Zürich vor; sie als Delegierte, er als Präsident. Wie die beiden diese spezielle Zeit erleben, erzählen sie dem Wädenswiler Anzeiger.

dass wir trotz Kurzarbeit keine negativen Rückmeldungen erhalten haben, hat uns ebenfalls sehr gefreut. Aber auch die vielen positiven und aufmunternden Worte der Bevölkerung haben uns beeindruckt. Besonders auch hier in Wädenswil.

Interview: Stefan Baumgartner

In Ihrem Fall interessiert natürlich vor allem der FC Zürich: Was sind die Konsequenzen, wirtschaftlich wie sportlich? Wie viele andere Firmen und Gewerbetreibende haben wir bei fortlaufenden Fixkosten keine Einnahmen. Ausserdem hätten wir jetzt mit dem Verkauf der Saisonkarten für die nächste Saison begonnen. Dies al-

Wie hat sich Ihr persönliches und das berufliches Umfeld verändert? Den Dialog mit Mitarbeitenden, Geschäftspartner, Behörden oder FCZ-Fans suchen wir primär im persönlichen Gespräch. Jetzt haben wir gelernt, dass man in Einzelfällen auch in Videokonferenzen effizient und zielorientiert miteinander kommunizieren kann. Gibt es auch positive Aspekte oder spezielle Erlebnisse? In einem Zeitungsinterview wurden wir zu den Hamsterkäufen befragt. Wir haben erwähnt, dass Helianes Lieblingsdose «Weisse Bohnen an Tomatensauce» ausverkauft war. Drei Tage später erhielten wir von einem weiblichen FCZ-Fan aus dem Kanton Aargau ein Paket zugesandt. Inhalt: Eine Dose weisse Bohnen an Tomatensauce. Wir haben die Adresse ausfindig gemacht und sie zu einem FCZ-Spiel eingeladen. Und

les hat natürlich massive Auswirkungen auf die Liquidität und schliesslich auf die Fortführungsfähigkeit. Wir wollen hier nicht übermässig jammern, wir sind nicht die Einzigen, die mit dieser Problematik konfrontiert sind. Immerhin hilft die Kurzarbeit, die uns bis Ende April bewilligt worden ist, die Personalkosten kurzfristig zu reduzieren. Sportlich steht alles still. Den Meisterschafts- wie auch den Trainingsbetrieb mussten wir bekanntlich schon vor einigen Wochen einstellen. Dies betrifft nicht nur unserer erste Mannschaft, sondern sämtliche unserer vielen hundert Nachwuchsspieler, Frauenfussballerinnen und Junioren im Kinderfussball. Auch unsere regionalen Stützpunkt-Trainings im Kanton sind ausgefallen. Die Spieler und Spielerinnen der Elitemannschaften haben individuelle Trainingspläne erhalten, die sie sehr diszipliniert einhalten. Wie geht es weiter? Was den Profifussball betrifft setzen wir von der Swiss Football League alles daran, die Meisterschaft zu Ende zu spielen. Dies auch in Absprache mit den anderen europäischen Ligen. Was passiert in den kommenden Wochen? Grundsätzlich gilt: Der Bund entscheidet. Ich hoffe, dass wir Anfang Juni wieder spielen können. Allerdings ohne Zuschauer, was uns einnahmetechnisch weiterhin sehr belasten wird. Was die anderen Mannschaften betrifft entscheidet der Schweizer Fussballverband, ob und wann die Meisterschaften wieder aufgenommen werden.

«Virus hat uns gezwungen, uns rasch neu zu organisieren» Ein unsichtbares Ding, 120–160 Millionstel Millimeter gross, hat unser Leben komplett auf den Kopf gestellt. Schulen und Läden sind geschlossen, Veranstaltungen verboten, Flugzeuge bleiben reihenweise am Boden, der Zürcher Hauptbahnhof ist menschenleer. Selbst die Tweets von Donald Trump zeugen von Verunsicherung.

Noch vor kurzer Zeit völlig unvorstellbar. Auch für mich hat sich mit dem Coronavirus auf einen Schlag einiges geändert: Statt mit Konferenzen, Sitzungen und persönlichen Treffen ist meine Agenda mit Links zu Skype for Business, Teams oder Zoom gut gefüllt. Mit den Gewerkschaften verhandle ich nicht am Sitzungstisch, sondern digital


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– was die Uneinigkeit jedoch kaum beeinflusst. Der ausnahmslose Austausch über digitale Tools hätte ich mir so nicht vorstellen können. Und es funktioniert – besser oft auch viel effizienter als erwartet. Das Coronavirus hat uns dazu gezwungen, uns rasch und unbürokratisch neu zu organisieren. Mein Sohn Tizian erhält Schulunterricht über Jitsi Meet und Posaunenunterricht über FaceTime. Selbst die Vorstandssitzungen der Jugendmusik Wädenswil halten wir zurzeit als Telefonkonferenzen ab. Die Digitalisierung hat nun definitiv in unserem Alltag Einzug gehalten. Ohne Vernehmlassungen, ohne Debatten und ohne gross angelegte Pilotversuche. Trotzdem freue ich mich wieder auf etwas Normalität, mit weniger Social Distancing, dafür mehr persönlichem Austausch. Und die abgesagte Familienreise in die USA werden wir nachholen – irgendwann, mit oder ohne Trump. Benedikt Koch (48) ist Direktor des Schweizerischen Baumeisterverbands und wohnt in Wädenswil.

Das, was wir gerade erleben, ist neu! Sars-CoV-2 stellt unser Leben komplett auf den Kopf, auch jenes des Turnvereins Wädenswil. Die Situation ist ungewohnt und sie fordert Massnahmen. Der frisch gewählte Vorstand des Turnvereins hat zukunftsweisende Ideen – viele Ideen. Der InstagramAccount stand schnell, die Webseite überzeugt im neuen, modernen Kleid. Die Vorstandssitzungen via Videokonferenz sind ebenso neu – mal fehlt einer, hat keinen Ton oder muss noch kurz was essen … Wir nehmen’s mit Humor, alles. Wir verfallen nicht in Panik, aber es schmerzt! All die abgesagten Trainings, die leerstehenden Hallen, die ausfallenden Wettkämpfe, das fehlende Vereinsleben. Das ist hart! Aber wir werden einen Weg finden – wie wir ihn auch für die ausfallenden Trainings gefunden haben. Schnell wurden diese von der Halle ins Wohnzimmer verlegt. Für unsere Leistungsriegen ist dies schwieriger, sind sie doch auf viel Training und Trainingsgeräte in der Halle angewiesen. Aber wir halten uns bereit, während dieser Ruhe vor dem Sturm! Genau, verzichten ist unsere neue Stärke und gerade dieser Verzicht macht uns fokussierter, öffnet uns die Augen und zeigt uns, was im Leben wirklich wichtig ist. Allem voran unsere Gesundheit und die unserer Mitglieder und Mitmenschen. Dies war mit der Grund, weshalb der Masken-

ball nach langen Diskussionen abgesagt wurde. Auch das restliche Jahresprogramm steht auf wackligen Beinen. Aber wir machen weiter, schauen voller Zuversicht nach vorne, egal, wann der Turnbetrieb wieder starten kann … und vielleicht begrüssen wir Euch am 13. Juni beim traditionellen «Schnällscht Wädischwiler», wenn wieder Normalität eingekehrt hat. Zwischenzeitlich freuen wir uns über Euren Besuch auf www.tv-waedenswil.ch und auf Instagram @tv_waedenswil! Sabrina Zehnder (34) ist Vize-Präsidentin und zuständig für Digitales & Projekte beim Turnverein Wädenswil. Sie wohnt in der Au.

Und plötzlich steht alles still …

Noch nie hat unsere Generation etwas in dieser Art erlebt. Wir fühlten uns sicher in unserer Welt, in der wir leben durften. Wie ein Donnerschlag ist dieses Virus Covid-19 über uns hinweggefegt und hat alles stillgelegt. Fast alle Geschäfte und Gastbetriebe mussten ihre Pforten schliessen und standen sich plötzlich Ängsten gegenüber, die

vorher kein Thema waren. Existenzen waren bedroht, die Gesundheit in Gefahr, das Leben wie gelähmt. Solch schwere Zeiten lernen uns, dass das Leben auch eine andere Seite haben kann. Wir wurden alle wach gerüttelt und seither hat sich so viel Positives entwickelt. Raus aus der Komfortzone rein in die Aktion! Plötzlich ist da viel Zeit,

die sinnvoll gefüllt werden will. Das soziale Engagement, das aus dieser Notlage entstand, hat mich unglaublich beeindruckt. Eltern verbringen viel mehr Zeit zu Hause mit ihren Kindern, eine Herausforderung, die manchen an die Grenzen bringt und die es zu meistern gilt! Vieles muss in anderer Form organisiert werden, die Digitalisierung bekommt in diesen Zeiten eine ganz wichtige Bedeutung, auch in der Ausbildung. Und plötzlich merken wir, dass sich die Erde weiterdreht und das Leben seinen Lauf nimmt … Ich bin einmal mehr unendlich dankbar, in was für einem schönen, organisierten und sicheren Land wir wohnen dürfen! Thomas Lee (57) ist Inhaber von Intercoiffure Les Artistes GmbH.


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Wädenswiler Anzeiger 04-2020

«Vermisse das Tanzen»

Kondomknappheit und Geburtenboom

Sheryl Diener, gebürtige Neuseeländerin, leitet seit über 25 Jahren das Jazzercise Tanzfitness-Studio in Wädenswil. Es geht mir genau wie allen anderen, ich vermisse den persönlichen Kontakt zu unseren Kindern, Verwandten und Freunden sehr. Da wir einen Hund haben, gibt es aber zum Glück immer noch schöne Spaziergänge und das Wetter hat ja bis jetzt gut mitgespielt. In den über 25 Jahren, die ich nun schon Jazzercise unterrichte, musste ich noch nie unsere Kurse einstellen. Es tut mir im Herzen weh, auf das regelmässige Training mit unseren lieben Kundinnen verzichten zu müssen. Auch mein Team (7 andere Instruktorinnen) fehlt mir sehr. Von vielen Kundinnen hören wir, dass sie unser schweisstreibendes, aber immer lässiges Training und unser InstruktorenTeam vermissen. Jazzercise USA hat zum Glück letztes Jahr «Jazzercise on Demand» lanciert. Jedermann kann hier 14 Tage kostenlos testen. Unseren Kundinnen durften wir nun sogar 2 Monate gratis schenken! Mittlerweile können wir auch Live-Stunden über Facebook streamen, und die Frauen sind begeistert dabei. Wir sind ein kleines, persönliches Studio und legen viel Wert auf eine gute und familiäre Stimmung. Das spüren wir auch in diesen schwierigen Zeiten – die vielen lieben Telefonate, E-Mails und SMS von unseren Jazzerciserinnen geben uns Kraft und Motivation. Alle kleinen Geschäfte haben es schwer im Moment und bangen um ihr Überleben. Wir haben bisher (17.4.) noch keinen Bescheid von unserem Vermieter über eine eventuelle Mietzinsreduktion bekommen. Auch bezüglich einer allfälligen Erwerbsausfallsentschädigung warte ich noch auf Antwort. Das Studio mit diesen Unsicherheiten und den laufenden Fixkosten weiterzuführen macht mir natürlich schon grosse Sorgen. Ich fürchte, es wird Sommer, bis wir wieder aufmachen können – ohnehin die schwierigste Zeit für ein Tanzfitness-Studio. Wir hoffen nun sehr, dass Frauen uns auch über die Sommermonate aufsuchen werden. Wir bieten ausserdem Kurz-Abos, nicht nur Jahres- oder Halbjahresabos, somit können auch die Turnerinnen in unserer Gegend fit bleiben, wenn die Schulen über den Sommer geschlossen sind. Trotz den ganzen Unsicherheiten bleibe ich aber positiv eingestellt und hoffe, dass wir bald wieder tanzen können!

Caroline Eith (44), Hebamme FH und Mitglied der Geschäftsleitung Härzchlopfä Hebamme GmbH, aus Wädenswil. Der Entscheid vom Lockdown hat mich Mitten in meinem Privatleben getroffen. Plötzlich waren alle Bergbahnen zu und ich konnte nicht mehr Skifahren! Sofort haben wir für unsere Praxis ein Konzept für diese Situation erstellt. Alle Gruppenkurse wurden abgesagt. Wir bieten unseren Kundinnen an, Termine via Zoom zu führen. Unklar ist, ob diese «Besuche» von

den Krankenkassen übernommen werden. Schwierig ist es, an Schutzmaterial zu kommen. Von Freunden haben wir, falls nötig, FFP2-Masken und Schutzmäntel erhalten. Die Anfrage für Hausgeburten ist aus diversen Gründen stark gestiegen. So sind wir in den nächsten Monaten sehr, sehr gut gebucht für Geburten. Wir arbeiten mit Mundschutz, befolgen die Distanzregel. Berühren die Mütter und Kinder nur wenn nötig. Auch an die Onlinetermine haben wir uns langsam gewöhnt. Die Situation bei den jungen Familien hat sich stark verändert. Es gibt keine Grosseltern, welche die Familie unterstützt. Viele Frauen fühlen sich sozial isoliert sind und vermissen die Hilfe. Zu lesen war, dass es möglicherweise zu einer Kondomknappheit kommen werde, da eine Fabrik ihre Produktion einstellen musste. Viele sind im Homeoffice. Wenn ich da eins und eins zusammenzähle, denke ich, dass es in neun Monaten möglicherweise zu einem Geburtenboom kommen kann. Es ist geschichtlich auch erwiesen, dass es in Krisensituationen mehr Kinder gibt. Ich bin sehr gespannt, wie unsere Agenda Ende Jahr aussieht. Wädenswil hat sich verändert. Es ist ruhig geworden. Der Frühling macht keinen Lockdown. Ich wünsche uns, dass wir aus dieser Situation doch auch mit vielem Positiven herausgehen können und uns dann irgendwo, irgendwann im Sommer wieder umarmen können!

Frühling 2020: Ja, ich habe ihn wirklich erlebt! Corona kannte ich bis Dato nur als Getränk. Ich genoss meine unbeschwerte Arbeit an der Kasse im Migros und freute mich, meine Stammkunden und Freunde herzen zu können. Die Medien berichteten über einen Virus, welcher in China das Leben von null auf hundert verändert. China? Ist sehr weit weg … Doch plötzlich erlebte ich die Arbeit so, wie ich es in meinen 31 Jahren im Verkauf noch nie zu träumen gewagt hätte. Ich weiss nicht mehr, wo mir der Kopf steht. Kunden plündern im wahrsten Sinne des Wortes unseren Laden. Das also sind jetzt Hamsterkäufe. Wahnsinn, was für ein Gefühl in einem emporsteigt, wenn alle so viel einkaufen. Ja, auch ich habe mich anstecken lassen. Nach 10 anstrengenden Stunden an der Kasse er-

laubte ich mir 1 kg Mehl (das letzte im Gestell) zu kaufen. Am Feierabend habe ich die leeren Regale fotografiert – so etwas habe ich noch nie gesehen. Zwei sehr intensive und ermüdende Tage sind durch. Dann der nächste Schock: 16.3.2020, «Lockdown», schon wieder so ein unbekanntes Wort. Plötzlich werden Klebebänder mit zwei Meter Abstand auf den Boden geklebt. Der Ein- und Ausgang wird neu gekennzeichnet. Kunden stehen bis zum Denner in einer Schlange, um in den Laden zu gelangen. Viel zu viele Leute im Geschäft. Polizei als Dauergast vor Ort. Was soll das? Was geschieht da? Ich sitze an meiner Kasse und tippe mir die Finger wund. Plötzlich eine Aufregung, die Kundenzahl wird sofort reduziert, die Lifte ins


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Wädenswiler Anzeiger 04-2020

«Nach dem See-Derby war Schluss»

Sandra Zeugin-Schmid (46) ist Kassierin im Migros Wädenswil. Parkhaus geschlossen. Jetzt ist es auch dem Letzten klar: es gilt ernst. Als ich am nächsten Tag wieder an die Kasse komme, sind bereits die Plexiglas-Scheiben zu unserem Schutz montiert. Die erlaubte Kundenzahl wurde nochmals gesenkt. Sogar die Personalkantine wurde neu organisiert und die erlaubte Personenzahl festgelegt. Ostern stand bevor, die Grosseinkäufe gingen wieder von vorne los ... Wir sind nicht nur Kassierinnen, sondern auch Polizisten, welche immer schauen müssen, dass die Kunden an der Kasse den nötigen Abstand einhalten. Da sitzen müssen, ohne zu tippen – Corona macht alles möglich. Nein, ich habe keine Angst vor dem Virus, aber grossen Respekt. Habe das Mehl mittlerweile für Omeletten verwendet. Es gibt ja wieder mehr als genug im Laden. Auch WC-Papier …

In der Woche vom 24. Februar verbrachte ich gemeinsam mit meiner Familie die Skiferien in Davos. Am Wochenende stand nicht nur die Fasnacht in Wädenswil an, sondern auch das emotionale Seederby gegen Stäfa in der Waldegg in Horgen. Täglich verschlimmerten sich die Prognosen, wir bangten um die Durchführung des Derbys – für uns eines der wichtigsten Spiele der Saison. Neben dem Spektakel vor allem auch finanziell. Fast stündlich änderten die Auflagen. Wir befanden uns im regen Kontakt mit dem Handballverband und dem Kanton Zürich. Bereits ab diesem Zeitpunkt war uns allen klar, dass die Saison nicht normal enden würde, sondern nur mit gewissen Auflagen. Zwei Wochen später traf ein, was wir als Worst-Case-Szenario befürchtet hatten. Die Saison wurde auf allen Stufen sofort abgebrochen. Mich erreichte die Meldung, während ich die U9/11-Junioren im Schönenberg trainierte. Schlagartig wurde mir bewusst, dass wir die Kinder für längere Zeit nicht mehr sehen und trainieren würden. Wir Trainer verabschiedeten uns entsprechend auf unbestimmte Zeit. Noch konnte keiner vorhersehen, wie die Saison gewertet werden würde, ob es Auf- oder Absteiger, Meister und Cupsieger geben, ob alle Klassen gleich gewertet würden. Nach weiteren zwei Wochen entschied der Verband dann, die Saison nicht zu werten – aus

Mathias Sigg (43) ist Präsident des HC Wädenswil und wohnt in der Au. meiner Sicht der richtige Entscheid. Durch die schnelle Entscheidungsfindung des Hand­b all­v erbandes konnten wir bereits mit der Planung der neuen Saison beginnen. Dies verschaffte uns wertvolle Zeit, um Kader und Staff zusammenzustellen und entsprechende Vertragsverhandlungen zu führen. Dementsprechend ist die Kaderplanung bereits einen Monat früher als in einer normalen Saison praktisch beendet. Wie sich die Auswirkungen finanziell äussern werden, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschätzen. Zu viele Fragen sind offen, wie zum Beispiel die Auszahlungen der J+S-Gelder, ob die Hallenmiete trotz Saisonabbruch weiterbezahlt werden muss, ob der verschobene Sponsorenlauf (geplant im Mai) im August durchgeführt werden kann ... Findet die Chilbi Wädenswil statt, werden unsere Sponsoren uns weiterhin unterstützen können? Diese und weitere Fragen werden uns in Zukunft noch beschäftigen. Optimistisch stimmt mich die grosse Solidarität (Verzicht auf einen Teil der Trainer- und Spielersaläre) und die stabilen Finanzen des HCW. Sollte sich die Situation weiter entspannen, hoffen wir auf einen baldigen Wiederbeginn des Trainingsbetriebes. Insbesondere unsere viele Juniorinnen und Junioren können es kaum mehr erwarten, sich in der Halle zu bewegen.

Die Corona-Krise aus meinem Blickwinkel So richtig eingefahren ist mir die CoronaKrise am 11. März auf dem Flughafen Kloten (siehe auch Vereinsseite FCW). Ich war bereits eingecheckt für den Flug nach Malta ins Trainingslager mit der ersten und zweiten Mannschaft des FCW und nur die Abgabe des Koffers stand noch bevor. Aber anstatt abzufliegen, mussten wir wieder umkehren und am Folgetag ging ich wieder zur Arbeit. Allerdings nur für zwei Tage. Dann kam der Lockdown und von einem auf den anderen Tag mussten wir vom Präsenzunterricht zum Homeschooling wechseln. An der Oberstufe Wädenswil waren wir dafür gut vorbereitet. Dank dem System mit den Lernlandschaften konnten unsere Schülerinnen und Schüler ihr Ler-

nen sehr gut selbst organisieren und da wir bereits mit Office 365 inklusive OneDrive, Sharepoint und Teams arbeiteten, war die Umstellung auf die Videokonferenzen verhältnismässig einfach zu bewerkstelligen. Auch im Fussball ging es sehr schnell. Sowohl der Trainings- als auch der Spielbetrieb wurde eingestellt und Fussball findet im Moment ganz einfach nicht mehr statt. Erst im Verlauf der vergangenen Wochen habe ich wirklich realisiert, was das bedeutet. Es fehlen die bezaubernden Spielszenen der Ballkünstler, die Emotionen, die man mit Kollegen und Freunden teilen kann und es fehlen all die Kommentare nach dem Spiel, die in geselliger Runde ausgetauscht werden. Die Freude nach dem Sieg

fehlt und selbst das Leiden nach der Niederlage hätte ich lieber als diesen neutralen Zustand, der im Moment herrscht. Zusammen mit allen fussballbegeisterten Menschen freue ich mich sehr auf den Ausstieg aus dem Lockdown und bin überzeugt, dass wir jedes Training und jedes Spiel in der Zeit nach der Krise wieder doppelt geniessen werden. Martin Lampert (61), Sekundarlehrer an der OSW und Präsident Fussballclub Wädenswil.


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Wädenswiler Anzeiger 04-2020

Eine rüstige Bewohnerin bringt mit viel Freude Farbe in den Frohmatt-Alltag.

Selbstgemachte «Wunschwimpel» tragen gute Gedanken nach innen und aussen.

Die Frohmatt verströmt Zuversicht in Corona-Zeiten Jahren erlebt haben zu müssen und beobachtet mitfühlend, wie die jüngeren Generationen damit umgehen. «Am meisten fehlt mir der ‹Stammtisch› zum Austausch mit anderen Leuten – und ja, auch Blumen von meinen Liebsten», bedauert sie. Dafür freut sie sich über die Anrufe von netten Menschen, von denen sie schon länger nichts mehr gehört hat. Die Familie nicht mehr zu sehen und gesellige Gewohnheiten nicht mehr pflegen zu können, sind für die 83-jährige Frau L. eine grosse Umstellung. «Es beeindruckt mich, wie die Leute zur Verbesserung der Situation beitragen, jedoch sorge ich mich um die Auswirkungen auf die Zukunft.» Sie selber fühle sich nicht eingeschränkt, sie könne in den Garten gehen, habe es gut und werde beschützt.

Das Corona-Virus stellt Bewohnende und Angestellte des Alterszentrums Frohmatt vor spezielle Herausforderungen. Rede und Antwort standen dem «Wädenswiler Anzeiger» vier Bewohnerinnen der Frohmatt und Angela Kälin-Grunder, 33, Tagesverantwortliche einer Demenzwohngruppe. Sie wohnt in Reichenburg, ist in Wädenswil aufgewachsen und im Herzen Wädenswilerin geblieben. Angela Kälin-Grunder meint: «Es gibt auch Positives. Durch diese ausserordentliche Lage rücken wir alle ein wenig zusammen, so etwa in den Pausen, die wir nun nicht überall verstreut, sondern (mit dem gebührenden Abstand!) auf der Gruppe machen. Es hat durchaus seinen Reiz, diese mit den Kolleginnen an der Sonne im Sinnesgarten zu geniessen. Das entschädigt ein bisschen für den ganztägigen Gebrauch der Gesichtsmasken. Denn die sind gewöhnungsbedürftig, insbesondere, wenn an Demenz Erkrankte nur noch unsere Augen sehen. Trotzdem kam eine Bewohnerin fasziniert auf mich zu: ‹Jetzt sehe ich erst, was für schöne Augen du hast! Sonst bin ich immer von deinem Mund abgelenkt.› Ein anderes schönes Er-

Angela Kälin-Grunder, Tagesverantwortliche einer Demenzwohngruppe. lebnis war die Gestaltung unserer ‹Wunschwimpel›, die wir zu Ostern bastelten, beidseitig mit guten Gedanken beschrifteten und die nun an einer Schnur im Wind tanzen und die Wünsche nach innen und aussen tragen. In diesem Sinne: ‹Hebed Sie sich Sorg!›» Die 94-jährige Frau M. vermisst den Besuch ihrer Liebsten, kann

der Situation aber auch Gutes abgewinnen: «So habe ich wieder mehr Zeit für mich und kann in Ruhe an meinen Socken weiterstricken», sagt sie lachend. Die Teilnahme an der Aktivierung bringe etwas Normalität und Abwechslung und sie hofft auf eine baldige positive Veränderung der Lage. Frau S., 89, betont, wie froh sie sei, diese Krise nicht in jungen

«So etwas musste passieren, damit die Menschheit wieder merkt, was Zusammenhalt bedeutet, und das nicht nur unter den Armen», findet die 92-jährige Frau S. und sagt: «Man wird wieder Mensch.» Sie ängstige sich nicht, man müsse zufrieden sein, dass unsere Region bisher einigermassen verschont geblieben sei. Zudem sei Ostern dieses Jahr wie Weihnachten gewesen, so viele Päckli habe sie schon lange nicht mehr bekommen ...


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Wädenswiler Anzeiger 04-2020

Total Lokal online: Neues Angebot zur richtigen Zeit Zukunftsweisende Projekte sind heute mehr denn je gefragt. Kein Wunder also, dass auch in Wädenswil nach neuen Wegen gesucht wird. Im Schnellzugstempo haben Engagierte den online-Marktplatz Total Lokal auf die Beine gestellt. Emsiges Treiben in der Scheune: Mostflaschen werden abgezählt, Warensäcke zugeteilt, Bestellungen überprüft und die fertigen Produktekisten mit den Namen der Empfänger beschriftet. Schaut man den Geschäftigen zu, wird schnell klar: hier sind Tatkräftige mit Herzblut dabei. Total Lokal heisst das Zauberwort; ein neues online-Marktplatzangebot für Wädenswil. Lokal einkaufen macht Sinn Dass lokal einkaufen sinnvoll ist, weiss inzwischen jede und jeder. Ökologisch gesehen – sofern das Auto zuhause stehengelassen wird – als auch nah am Produkt; dem messen zusehends mehr Konsumenten grosse Bedeutung zu. Das haben auch Maya Albrecht, Janine Röllin und Matthias Gantner längst erkannt. Die drei Wädenswiler haben nun den online-Marktplatz Total Lokal gegründet. Nicht zuletzt, um Detaillisten und Hofläden in Wädenswil in ihrer Existenz zu unterstützen, sagen sie. Aber auch, um die Stadt Wädenswil wieder ein bisschen mehr zum Dorf zu machen. Näher zusammenrücken sei gerade in dieser Zeit in aller Munde, meint Albrecht, was wiederum dem Projekt zugutekommen werde und auch dem Ansinnen des Vereins näherkomme. Aber es gibt doch samstags den Wochenmarkt? Der online-Marktplatz ersetze den Wochenmarkt keinesfalls, sei aber eine willkommene Ergänzung, ist Gantner überzeugt. Am Anfang war der Einkaufsführer Schon bevor Corona auch der Wirtschaft einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, be-

Zielstrebig, engagiert und total lokal (v.l.n.r): Janine Röllin, Pascal Moser, Maya Albrecht, Matthias Gantner, Fabian Wismer. schäftigten sich die Initianten mit dem Thema lokal einkaufen. Die drei Rastlosen diskutierten bereits im 2018 darüber, wie sich das Einkaufen in Wädenswil nachhaltig verändern könnte. Ihnen war wichtig, die Konsumenten dafür zu sensibilisieren, vor allem kleinere Betriebe an ihrem Wohnort zu berücksichtigen – eben total lokal. Noch im selben Jahr wurde der Verein Total Lokal gegründet und eine Karte als lokaler Einkaufsführer zusammen mit Betrieben produziert, die sich von der Idee überzeugen liessen und deren Lebensmittel lokal produziert und verarbeitet werden. Denn davon gibt es einige in dieser Stadt: Bis heute konnte der Verein 34 ortsansässige Betriebe für das Projekt gewinnen. «Auch weil wir wissen, dass die Konsumenten immer bewusster einkaufen wollen, hat unsere Idee gute Chancen», ist Albrecht überzeugt. Die Karte boten sie dem Publikum auf den Wädenswiler Strassen, im Detailhandel und am Samstagsmarkt an. Von der Idee zur Tat In kürzester Zeit haben die drei nun eine online-Plattform erstellt, auf der mehrere Wädenswiler Betriebe ihre möglichst lokalen Produkte anbieten. Der online-Shop funktioniert nach

einem ausgeklügelten System: Es können einzelne Warensets eingekauft werden; zum Beispiel Obstsaft und Äpfel oder ein Set mit assortiertem Biogemüse. Aber auch hausgemachte Ravioli, ein Sortiment an Käsen, Eier, Sirup, Milchprodukte und nun auch Bio-Fleisch sind im Angebot. So kann die Kundschaft saisonal, qualitativ hochwertig und lokal einkaufen. Bis jeweils Mittwoch um 21.00 Uhr kann bestellt und bezahlt werden. Die Ware wird am Freitag zwischen 16.00 und 19.00 Uhr hinter dem Laden Drüegg abgeholt. Lieferungen nach Hause zwischen 16.00 Uhr und 21.00 Uhr sind per Aufschlag möglich; für Corona-Betroffene ist das Lieferangebot kostenlos. Grosse Herausforderung, wenig Verdienst Neben dem Aufgleisen des Online-Shops mit Betrieben und Produktesets haben sich für die Emsigen auch die Logistik und die Wahrung der Kühlkette als grosse Herausforderung erwiesen. Aber die drei haben auch diese Hürden gemeistert. Vorerst verdienen sie mit ihrem Projekt nichts. Auch die unterstützenden Helfer im Hintergrund arbeiten unentgeltlich. «Durch die gute Vernetzung und die vielen Kontakte an unserem Wohnort

erfahren wir aber viel materielle und ideelle Unterstützung», betont Röllin, «das motiviert uns immer wieder sehr». Weshalb dieses selbstlose Engagement, dieser Enthusiasmus? Dies kommt nicht von ungefähr. Die drei Initianten sind überzeugte Wädenswiler und ihr grünes und lokales Gedankengut verbindet sie seit Längerem. Alle sind sie engagierte Berufsleute, die aus verschiedenen Wirtschaftsbereichen kommen, sich deshalb gut ergänzen und sich so zu einem optimalen Ganzen zusammenfügen. «Uns verbinden nebst sozialen Idealen auch ökologische Werte. Wir sind sozusagen verbündete Gleichgesinnte», präzisiert Albrecht. Ein alters- und kompetenzdurchmischtes Team also. Ins Abenteuer gestartet Nach Testläufen mit dem Onlineportal, dem Vorbereiten der bestellten Ware und dem Ausgeben der Produkte konnte der online-Markt so richtig starten. Das Resultat kann sich zeigen lassen: Die Kundschaft ist zufrieden. Man spürt die Leidenschaft, mit der an diesem Projekt gearbeitet und diskutiert wurde, Meinungen abgewogen und Alternativen aufgezeigt wurden, bis der Grundstein gelegt war für dieses grosse Abenteuer. Denn das ist es: Noch weiss keiner der Engagierten, wie das Projekt sich weiterentwickeln wird. Sicher ist nur: Das Team ist bereit. Annette Frommherz Frisch. Pragmatisch. Lokal. Marktplatz Total Lokal online lokale Lebensmittel bestellen: Sa bis Mi um 21 h, abholen Fr 16–19 h im Depot (hinter dem Drüegg), oder hausliefern Fr 18–20 h Der Markplatz Total Lokal ist ein Angebot des Wädenswiler Vereins Total Lokal. www.marktplatz.totallokal.ch www.totallokal.ch


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Wädenswiler Anzeiger 04-2020

Mensch, erkenne Dich selbst Sehen Sie auch die Aura eines Menschen oder die geistigen Wesen? Ich nehme die Aura der Menschen energetisch durch meine Hellsicht wahr (Hellsichtigkeit), verbunden mit dem höheren Bewusstsein.

Im letzten Herbst ist das neueste Buch des Wädenswiler Mediums Elisabeth van Grieken erschienen. Es trägt den vielversprechenden Titel «Mensch, erkenne dich selbst» und beinhaltet neben einer kurzen Biografie medial erfasste Texte, die Bezug auf die heutige Zeit nehmen. Der Wädenswiler Anzeiger hatte überdies die Gelegenheit, ein paar Fragen an die Autorin zu stellen, zum momentanen Weltgeschehen und ihre Sichtweise dazu. Text/Interview: Sarah Ott; Bild: zvg Das Buch «Mensch, erkenne dich selbst» beginnt mit einer einleitenden Biografie von der Wädenswilerin Elisabeth van Grieken und schildert die zentralen Stationen ihres Lebens und den Weg, den sie als Medium bisher gegangen ist. Ihre Kinder- und Jugendjahre fanden in einem eher belastenden Familienumfeld statt, das geprägt war von schweren Schicksalsschlägen und Krankheiten. Umgeben von Kälte und Gleichgültigkeit und bereits mit Hellsichtigkeit begabt, sah sie schon damals hinter die oft intrigenhaften Fassaden und aufgesetzten Masken ihrer Mitmenschen. Auf ihrer Suche nach geistiger Wahrheit konnte und wollte sie die vorgegaukelten Lebenslügen irgendwann nicht mehr ertragen. Sie suchte Antworten auf ihre inneren Fragen, die immer brennender und konkreter wurden. Neue Wege, neue Erfahrungen Nach vielen leidvollen Einsichten und Erfahrungen und auch vielen Reisen, die ihr viele neue Erkenntnisse und weiterführende Wertvorstellungen in ihr Leben brachten, entwickelte sich Elisabeth van Grieken geistig immer weiter. Durch zahlreiche mediale Durchsagen aus der geistigen Welt ergaben sich neue Perspektiven, um auch die letzten offenen Fragen der Seele und des menschlichen Lebens zu ergründen. Ihre medial erfassten Texte in ihren Büchern, die sich mit der heutigen Weltlage und dem Raubbau der für den Menschen überlebenswichtigsten Lebensgrundlage der Natur der Erde befassen, wurden ihr von Lichtwesen wie Jesus, Nostradamus und dem Rat der Zwölf Weisen diktiert. Eindringlich wird auf die vom Menschen selbstverursachten Probleme eingegangen, die nahezu unüberwindbar erscheinen und unseren Planeten zunehmend heimgesucht haben. Machtbesessenheit und die ungestillte Gier nach Reichtum bedrohen wie nie zuvor die Existenz des Menschen. Für van Grieken liegen die Ursachen dieser existenzbedrohenden Umstände in den

meisten Fällen bei den negativen Wesenheiten, welche Menschen besetzen und die sie umgebenden Energiefelder. Aber die Natur schlägt zurück. Raubbau, überdüngte Böden, verunreinigte Meere – das Gleichgewicht ist massiv gestört, und doch wird sich – so die Autorin – die Natur mithilfe des Resonanzgesetzes wieder für Mensch und Tier in die Waagrechte bringen. All dies beinhaltet auch eine grosse Chance für jeden Menschen, nämlich durch Eigenverantwortung dazu beizutragen, dass die Erde wieder gesundet und der Einzelne so zu seinem seelischen Wohlergehen findet. Dabei werden die Lichtwesen der Menschheit hilfreich zur Seite stehen und Wege aufzeigen, die für jede einzelne Menschenseele elementar sein werden. «Mensch, erkenne dich selbst» – der Titel des neuesten Buches hat Potenzial. Bei sich selbst anzufangen, sich zuerst einmal selbst zu erkennen und von Projektionen, Lügen und Irritationen Abstand zu nehmen. Das wäre ein wichtiger erster Schritt. Wer an diesen Themen interessiert ist wird viele Antworten durch die Geistigen Gesetze erhalten und dieses Buch sehr spannend finden. Das Buch ist erhältlich im Elisa Verlag www.elisa-verlag.ch Mensch erkenne dich selbst Fr. 20.50 (ISBN 978-3-9819675-6-2) Wädenswiler Anzeiger: Wann haben Sie gemerkt, dass Sie mediale Fähigkeiten besitzen? War dieses Gespür schon als Kind präsent? Elisa van Grieken: Ja, bereits von frühester Kindheit an spürte ich mich von Lichtwesen umgeben. So kam alles praktisch unsichtbar, was ich in meinem Leben erlebte, geistig geführt, immer wieder ins rechte Lot.

Wie muss man sich das vorstellen, wenn Sie mediale Botschaften bekommen? Müssen Sie sich in einen meditativen Zustand versetzen, oder kommt es einfach «über Sie»? Das geschieht immer aus einem Moment der inneren Ruhe heraus, dann bin ich durch meine innere Stimme im unmittelbaren Kontakt und somit im Dialog mit Lichtwesen, die mir auch meine Fragen beantworten. Ich höre eine deutliche innere Stimme dabei. Heute empfange ich auch häufig mediale Botschaften zur aktuellen Weltlage von berühmten verstorbenen Menschen. So zum Beispiel auch weiterhin viele Durchsagen von Stephen Hawking (Atomphysiker, 1942–2018). Diese Texte basieren vollkommen auf dem «Jenseitswissen» und den immer gültigen Geistigen Gesetzen. Was meinen Sie zum momentanen Weltgeschehen? Der grassierende Virus beinhaltet sehr wohl eine geistige Botschaft und setzt dem Raubbau an der Natur Grenzen – mittels der Natur- und Resonanzgesetzen. Die Resonanzgesetze zeigen deutlich die Grenzen vom Raubbau der Natur an! Dazu gibt es bereits die Voraussagen von Nostradamus (1503–1566, Texte 1000 Centurien) für die heutige Zeit vorausgesagten Seuchen und immer wieder neue Kriegsgeschehen. Diese konnten erst in der heutigen Zeit entschlüsselt werden und treten nun immer sichtbarer in Erscheinung. Dieser Virus, aus welchen Gründen entstanden, hervorgerufen für die globale Welt, enthält eine intensive geistige Botschaft, das Leben allumfassend anzunehmen und geradezu zu heiligen. Der Mensch wird verstehen lernen, was wahres Leben bedeutet: Freude, Erhabenheit zu sich selbst hin, Verbundenheit mit der Schöpfung. Was sind Ihre Prognosen? Diese habe ich in meinem neuesten nun vorliegenden Buch in den aktuellen Texten zum heutigen Zeitgeschehen bereits medial niedergeschrieben, diktiert durch Jesus (worin er Klartext spricht über seine wahre Botschaft und über seine wahren Identität aufklärt, sowie von Nostradamus und dem Rat der 12 Weisen diktiert). Die Prognosen für die Menschen sehen eher düster aus, wenn sich nicht ein radika-


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ler Sinneswandel hin zur sauberen Natur vollzieht. Die Wandlung hat begonnen, wo sich die Menschheit an ihre ursprüngliche Herkunft und Natürlichkeit zurückerinnert und aufhört, sich selbst im Kreislauf von Krankheit und immerwährendem Leiden beständig zu wiederholen Die Erde ist ausgebeutet, die Folgen sind heute sehr deutlich sicht- und erlebbar, es greift in alle Lebensbereiche ein: Gesundheit, Finanzen, Ängste, Wirren, Missbildungen. Niemand soll sagen, er habe in seiner Gier nicht davon gewusst. Gibt es etwas, das jeder zur Verbesserung der Weltlage tun kann? Haben Sie Tipps? Jeder kann selbst seinen positiven Beitrag dazu beitragen. Ein grosses Mass an Eigenverantwortlichkeit im Umgang mit der Natur und den Mitmenschen führt beständig weiter. Was ist Ihre dringende Botschaft, was möchten Sie den Lesern noch mitgeben? Niemand kommt zu spät oder zu früh, um sein Seelen-Leben gesund zu gestalten und seine geistig individuelle Entwicklung zu einem höheren Bewusstsein anzustreben. Die geistigen Fähigkeiten dazu trägt jeder Mensch in sich. Der Mensch muss nur wollen und über seinen egoistischen Schatten springen. Innehalten im Leben, gerade auch in Zeiten des Coronavirus, ist schon ein guter positiver Ansatz hierzu. Es ist mein Rat: Nutzt eure Zeit, um ewige Werte zu gewinnen, denn dafür ist das Erdenleben vorgesehen. Und nicht, um Reichtümer anzuhäufen und die Menschheit und den Planeten zu zerstören! Die hohen Lichtwesen und Energieträger prophezeien, dass die Erde im neuen kommenden Zeitalter ein «Planet des Friedens» sein wird, der ausschliesslich sich selbst erkannte und autarke Menschen hervorbringt – Menschen, die den Frieden zuerst in sich und mit sich selbst suchen.


WÄ DE NS WI L Generalversammlung des Tennisclubs Neubüel Noch vor dem Ausbruch der Corona-Krise in der Schweiz, die auch den Tennissport schwer trifft, führte der TC Neubüel seine Generalversammlung durch. Die Anzahl Mitglieder ist in den letzten Jahren sehr stabil geblieben und belief sich anfangs 2020 auf ca. 330, wobei besonders auch die Juniorenabteilung dank der professionellen Arbeit der Tennisschule Boris immer noch am Wachsen ist. Mit 14 Interclub Mannschaften sind wir voll ausgelastet: sie waren mit einer Ausnahme 2019 erfolgreich und konnten ihren Ligaplatz halten oder sogar aufsteigen. Die Finanzen sind im Lot, weshalb die Anwesenden der Installation einer neuen energiefreundlichen LED-Beleuchtung im Ballon zustimmte. Diese Investition versteht der Vorstand auch als ein Beitrag zu einer nachhaltigen Energiepolitik. Der Vorstand wurde bestätigt: Richard Illi (Präsident), Andreas Murr (Finanzen), Edith Brunner (Mitgliederwesen/Administration) Boris Grbic (Leiter Tennisschule), Flo Frei (Interclub), Bart Hendriks (Spielleiter/Webmanager). Neu ins Team gewählt wurde Arjan Struik als Nachfolger von Dana Frei für das Ressort Kommunikation. Der Vorstand hofft, dass die Sommersaison im Freien ohne allzu grosse Verzögerung starten kann. (e)

Bahnhof Wädenswil: Ein Verletzter nach Auseinandersetzung Bei einer Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen ist am späten Freitagabend (17.4.2020) in Wädenswil eine Person mit einer Stichwaffe verletzt worden. Zwei mutmassliche Täter wurden verhaftet. Kurz nach 21 Uhr kam es beim Bahnhof Wädenswil zu einer anfänglich verbalen Auseinandersetzung und anschliessend zu Tätlichkeiten zwischen mehreren Personen. In der Folge wurde ein 28-jähriger Mann aus Sri Lanka mit einer Stichwaffe verletzt und musste mit einem Rettungswagen in Spital gebracht werden. Obwohl die zwei mutmasslichen Täter flüchteten, konnten sie im Verlauf der eingeleiteten Fahndung, in Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei Solothurn verhaftet werden. Bei den Festgenommenen handelt es sich um zwei 24-jährige Männer aus Sri Lanka. Die weiteren Ermittlungen werden durch die Kantonspolizei Zürich in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft I für schwere Gewaltkriminalität geführt. (kapo)

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«Jede Rolle hat ihre Facetten» tionen seitens der Mitmenschen erbracht. Jede Rolle hat verschiedene Facetten, ich durfte schon diverses ausprobieren. Reizvoll wäre ein Bösewicht oder eine eher tragische Rolle zu spielen.

Wie und wann bist du zum Volkstheater gekommen? Eine liebe Freundin, welche selbst einige Jahre beim Volkstheater mitgespielt hat, fragte, ob es mich nicht «gluschten» würde, hinter die Fassade eines Theaterstückes zu blicken. Bis dahin ging ich ins Theater, um Freunde und Bekannte zu sehen, oder weil vom Stück in den höchsten Tönen geschwärmt wurde. Aber selber mit machen? Sicher nicht auf der Bühne! Aber mithelfen? Ja, warum nicht! So kam ich 2005 zum Volkstheater. Welches waren deine Tätigkeiten/ Rollen? Begonnen habe ich im Vorverkauf, an der Abendkasse und zusätzlich bald als Revisorin. Dann folgten kleinere und grössere Einsätze als Schauspielerin in einigen Aufführungen: das Dienstmädchen in «Harald & Maude», Pia Peterhans in «Die bessere Hälfte», Beatrice in «Liebe, List und Leidenschaft», Julia in «Romeo und Julia». Im Stück «der Chinese» waren es sogar vier Rollen: als Armenhäuslerin, Mutter Wottli, männliches Kommissionsmitglied und die Stimme des Güggels Hansli. Des Weiteren Mitarbeit im Service, in der Küche sowie Mithilfe bei Bühnenauf- und -abbau, Sponsoring und Plakataushang. Welches war deine absolute Traumtätigkeit/Traumrolle? Welche Funktion/Rolle hättest du noch gerne ausgeübt/gespielt? In verschiedenen Rollen in sehr unterschiedliche Charaktere schlüpfen zu können war ein tolles Erlebnis. Mit den vielen Proben übernimmt man mit der Zeit das (vom Regisseur teilweise vorgegebene) Wesen einer Rolle bzw. erfindet die entsprechende Person. Mit der Figur der blonden Pia in einer schwarzen Komödie, welche ihren Mann betrügt, war es anfangs schwierig. Mit der Zeit ist mir die Dame aber richtig ans Herz gewachsen. Der Realitycheck als Blondine ausserhalb des Theaters für einen halben Tag hat spannenderweise sehr ungewohnte Reak-

Was kannst du zum Stichwort Lampenfieber sagen? Ich hatte sehr starkes Lampenfieber und auch nach mehreren Einsätzen als Schauspielerin wurde es nicht einfacher. Kurz vor der Vorstellung hatte ich oft Herzrasen und fühlte mich unwohl. Nach den ersten Sätzen war das vorbei und dank der guten Vorbereitung des ganzen Teams lief es meist wie am Schnürchen. Natürlich braucht man das Adrenalin, um auf Zack zu sein. Zusätzlich haben wir jeweils vor den Vorstellungen Übungen zur Konzentration und stimmlichen Vorbereitung gemacht. Welches war dein lustigstes Erlebnis im Volkstheater Wädenswil? Es gab viel Amüsantes. Speziell in Erinnerung habe ich eine Person, welche im Theater länger mitarbeitete, mit den Schauspielern aber nicht oft in Kontakt war. Wir haben uns nach einigen Jahren etwas näher kennengelernt, worauf die Person mir eines Tages sagte, dass ich ja im realen Leben eine ganz normale, patente Frau sei ... Gemäss meinen Bühnenrollen habe sie eine ganz andere Persönlichkeit erwartet. Offenbar habe ich die hin- und wieder etwas überdrehten Rollen sehr glaubwürdig verkörpert, was ich so gesehen als Kompliment auffasste. Treffen Sie das Volkstheater Wädenswil – an der öffentlichen Probe, 20. Juni – an der Jubiläumspremière am Freitag, 18. September


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Das Bühl zu C Wie geht die Stiftung Bühl mit der momentanen Coronakrise um? Diese Frage kommt spätestens dann auf, wenn wir am geschlossenen Laden und Bistro vorbeifahren. Text: Ingrid Eva Liedtke Bilder: Stiftung Bühl Alles ist zu! Immerhin sind gewisse Produkte online zu bestellen und werden innerhalb von Wädenswil gratis geliefert, wie auf der Homepage informiert wird. Die geschlossenen Verkaufsstellen sind das eine, aber wie gehen die Schülerinnen und Schüler, die Bewohner der Wohngruppen, Lehrlinge, sowie Lehrpersonen und Betreuende des Bühls mit dieser speziellen Situation um? Brigitte Steimen, Direktorin der Stiftung Bühl, be-

antwortet die Fragen des Wädenswiler Anzeigers: Wie für alle Menschen ist diese Zeit für uns eine Herausforderung. Es sind gewisse Verunsicherungen spürbar, sowohl bei den Mitarbeitenden wie bei gewissen Kindern und Jugendlichen. Es ist aber auch eine grosse Hilfsbereitschaft spürbar. Welche Massnahmen wurden ergriffen? Wir setzen sämtliche Richtlinien und Vorgaben der Bundesbehörden und der kantonalen Behörden um: Betriebsschliessungen (Bühl-Laden), Distanzregel, Hygienevorschriften, Besuchsverbote usw. Die externen Schüler sind wohl zuhause. Können sie auch mit homeschooling weiter gefördert werden? Falls ja, wie geht das vor sich und wie ist das mit

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einer individuellen Förderung vereinbar? Oder gibt es andere Möglichkeiten, die Kinder und Jugendlichen zuhause zu unterrichten oder fördern? Wie werden Eltern darin unterstützt? Wie alle Schulen sind auch wir verpflichtet, ein Betreuungsangebot zu machen. Dies wird für einzelne Kinder genutzt. Die Lehrpersonen stehen mit den Schülerinnen und Schüler, sowie mit den Eltern in Kontakt. Dort, wo es möglich ist, werden Lernaufträge erteilt. Dies ist aber nicht bei allen Kindern mit Behinderungen möglich. Wie gehen die betroffenen Eltern damit um? Ich habe schon gehört, dass einige an Grenzen stossen. Sind Schwierigkeiten allenfalls auch abhängig von der Art der Beeinträchtigung? Die Wohngruppen sind auch jetzt regulär geöffnet. Da haben wir einen klaren Auftrag des Kantons. Entsprechend stehen für diese Kinder Betreuungsangebote zu Verfügung. Durch den engen Kontakt mit den Eltern hören wir gut, wo der Schuh drückt. Zudem stehen die Beratungsangebote des KJZ (Kinder- und Jugendhilfzentrum) zur Verfügung. Es gibt Kinder mit einem hohen Bewegungsdrang. Regelungen wie «zuhause bleiben» sind schwer umsetzbar. Homeoffice mit einem Kind mit Behinderung ist nahezu unmöglich. Ist das Distanzhalten nicht ein grosses Problem im Kontakt, in der Förderung

und Arbeit mit speziellen Menschen? Ich erinnere mich, wie gerne meine Tochter (Trisomie 21) Leute umarmt. Das ist jetzt ja nicht mehr möglich. Es gibt jetzt eine klare gesellschaftliche Regelung des Distanzhaltens. Alle machen es überall gleich. Für Kinder mit Behinderung sind die Normen jetzt einfacher umzusetzen, als wenn es viele verschiedene Arten von Distanzhalten gibt. Zum Beispiel, wenn jemand mit 16 Jahren wildfremde Personen umarmt, so ist das nie ein adäquates Verhalten. Vor der Corona-Zeit gab es aber Menschen, welche das bei behinderten Menschen zulassen – jetzt springen diese weit davon. Wie sieht es mit den Lehrbetrieben aus? Wie wird gearbeitet? Es wird überall gearbeitet, teilweise – beispielsweise in der Montagewerkstatt – reduziert aufgrund der einbrechenden Auftragslage. Der Bühl-Laden ist geschlossen, die Lernenden werden aber nach Bedarf betreut. Wir haben teilweise Kurzarbeit beantragt. Wie ist es auf den Wohngruppen? Die Wohngruppen schützen sich, indem sie die Hygienemassnahmen einhalten. Zudem haben wir ein Besuchsverbot und achten darauf, dass sich die Gruppen möglichst nicht durchmischen. Die Gärtnerei wie auch der Bühlladen sind zu, und weitere Dienstleistungen


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Corona-Zeiten

des Bühls sind sicher auch nicht möglich momentan. Ist schon absehbar, wie sich dies wirtschaftlich auswirken wird? Es wird sicher wirtschaftliche Auswirkungen haben. Wie gesagt, wir haben teilweise in den Betrieben Kurzarbeit beantragt. Die Folgen sind aber zurzeit noch nicht abschätzbar. Es hängt auch davon ab, wie lange der Lockdown dauern wird. Hat sich die Stiftung Bühl mit den anderen Institutionen abgesprochen auf ein einheitliches Verhalten? Richtlinien? Wir erhalten vom Volksschulamt, vom kantonalen Sozialamt und von der Invalidenversicherungen Handlungsrichtlinien, die wir umsetzen. Grundlage für alles sind die Entscheide des Bundesrates und des BAG. Entsprechend haben alle Institutionen die gleichen Richtlinien. Wir pflegen, wo es hilfreich erscheint, unter den Institutionen den Erfahrungsaustausch. Wie arbeiten Sie, Frau Steimen, und die Verwaltung momentan? Ich und auch die Kadermitarbeitenden arbeiten in ihren Büros in der Stiftung Bühl und sind präsent für all die Mitarbeitenden, die bei uns auf den Wohngruppen und in den Betrieben arbeiten. Die übrige Verwaltung ist teilweise vor Ort, teilweise wird auch Homeoffice gemacht. Selbstverständlich haben wir alle Vorkehrungen getroffen, damit die Distanz- und Hygieneregeln eingehalten werden können.

Gibt es Prognosen, die Sie machen können, welche Auswirkungen diese Krise auf das Bühl haben wird? Gibt es dabei allenfalls auch positive Aspekte? Es wird wirtschaftliche Konsequenzen haben und wir wissen zurzeit nicht, wie das dann alles gelöst werden kann. Ansonsten gehen wir davon aus, dass sich die Dinge wieder normalisieren, sobald auch die Schule wieder öffnen kann. Gibt es im Bühl Corona-Erkrankungen? Wir haben bei den Mitarbeitenden vereinzelte Fälle, Hospitalisierungen waren aber bis jetzt glücklicherweise bei niemandem nötig. Die Kinder und Jugendlichen sind wohlauf. Zu der Situation auf den Wohngruppen äusserte sich Markus Betschart, Abteilungsleiter Schule + Wohnen: Wie sieht das Leben auf den Wohngruppen zu Zeiten der Coronakrise aus? Die Eltern konnten entscheiden, ob die Kinder auf den Wohngruppen bleiben. Inzwischen sind rund zwei Drittel bei uns. Wir sind uns gewohnt, schwierige Situationen gut zu strukturieren. Bei manchen Wohngruppen ist es so, dass sicherlich morgens ein «schulähnliches» Programm stattfindet. Dabei werden wir von den Lehrpersonen unterstützt. Wie schützt man sich? Wir halten die üblichen Hy­gie­ ne­ massnahmen ein und emp-

fangen keine Besuche auf den Wohngruppen. Alle gruppenübergreifenden Aktionen sind abgesagt.

gen, und auf manchen Wohngruppen kommt eine Lehrperson, um mit einzelnen Kindern zu arbeiten.

Werden die Schutzmassnahmen und das Abstandhalten gut eingehalten? Manchen Kindern gelingt das sehr gut, andere haben mehr Mühe. Die Regeln sind aber klar. Wir leben aber auf einer Wohngruppe, wir schützen uns auch als Gruppe.

Wie viele Kinder und Jugendliche sind auf den Gruppen geblieben, respektive ganz nach Hause zu den Eltern gereist? Wie kommen die Familien klar mit der Zusatzbelastung? Die jüngeren Kinder sind mehrheitlich im Bühl. Total sind rund zwei Drittel der Kinder und Jugendlichen hier.

Was sind Schwierigkeiten? Sind diese verschieden gelagert, je nach Person? Im Vergleich zu Familien haben wir viel mehr Platz. Wir können auch mal mit einigen Kindern in die Turnhalle und unsere Sportplätze sind privat. Wir nutzen diese als «erweiterten Garten» und achten darauf, dass sich keine Gruppen von mehr als 4–5 Personen bilden und sich Gruppen möglichst nicht durchmischen. Leiden die Kinder und Jugendlichen unter der Isolation? Sie dürfen ja keinen Besuch empfangen und wohl auch nicht nach Hause gehen übers Wochenende? Keine Berührungen mehr? Manche geniessen den Zustand, keine Schule zu haben, andere vermissen ihre Schulkollegen und das Schulprogramm. Es ist etwas ruhiger. Als Leiden würde ich es nicht bezeichnen. Die Kinder und Jugendlichen gehen in der Regel jedes zweite Wochenende wie üblich nach Hause, ausser es sei etwas anderes vereinbart. Wie beschäftigen sich die Kinder, die jugendlichen Bewohnerinnen und Bewohner und die Betreuenden? Wir sind wie alle in der Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Zwischenzeitlich haben wir eine gute Struktur. Die Wohngruppen kochen viel mehr selber, sind etwas grosszügiger im Umgang mit Medien, schauen, dass sie ihre Aufgaben erledi-

Arbeiten die Jugendlichen der Wohngruppen noch? Die Jugendlichen, die bei uns eine Berufsausbildung machen, gehen in den Betrieben ihrer Tätigkeit nach. Was sind die besonderen Herausforderungen für die Betreuenden? Wie geht es ihnen? Wir arbeiten unsere Dienste. Alle Mitarbeitenden, welche zur Risikogruppe gehören, arbeiten nicht. So individuell wie die Mitarbeitenden sind, so individuell ist die Reaktion auf diese aussergewöhnliche Zeit. Unsere Sorge ist es, dass alle gesund bleiben. Ja, und so individuell die Menschen sind, in dieser Krise sind die Anforderungen, die dieses Virus an sie stellt, für alle gleich: Möglichst viele sollen gesund bleiben! Doch in der Bewältigung und Gestaltung des Alltags, um diese wichtigen Regeln zum Schutz des Mitmenschen und sich selber herum, bleibt doch ein gewisser Gestaltungsspielraum, auch für die Menschen in der Stiftung Bühl in Wädenswil. Hier, wie in allen Institutionen, die Menschen betreuen, ist der Einsatz des Personals dabei von grosser Bedeutung. Es ist zu hoffen, dass diesen Menschen zukünftig von der Gesellschaft die verdiente Wertschätzung entgegengebracht wird.


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Die Natur fasziniert nach wie vor Der Wädenswiler Zimmermann Jerôme Flüeler lebt seit einem Jahr in Gibsons an der kanadischen «Sun-shine Coast». Unterdessen sind ihm manche kanadische Eigenheiten vertraut geworden, dennoch bleibt er der Schweiz verbunden. Text: Susanna Valentin Bilder: zvg Ein Jahr ist es her, seit sich der Wädenswiler Jerôme Flüeler für das Abenteuer Kanada entschieden hat. Damals reizte ihn die Ferne. Seine Ausbildung zum Zimmermann war abgeschlossen, er wollte neue Erfahrungen sammeln. Wie wird andernorts gebaut? Die Möglichkeit, das in Kanada auszuprobieren, lockte den jungen Mann. Am 3. April 2019 stand er schliesslich zum ersten Mal auf der anderen Seite des Atlantiks. «Bei der Ankunft in Vancouver war ich total beeindruckt von allem Neuen», erzählt der 22-Jährige. Bis dahin hatte er noch keine langen Reisen unternommen, der Plan, 18 Monate fern der Heimat zu sein, forderte ein bisschen Mut.

Was ihm zuerst neu und un­ gewohnt erschien, gehört heute zu seinem Leben dazu. «Mittlerweile bezahle auch ich meinen Kaffee für zwei Dollar mit Karte», sagt er und lacht, «so wie alle anderen Kanadier auch.» Er hat sich eingelebt und manche Gewohnheiten übernommen. «Natürlich gibt es auch Dinge, die für einen Schweizer auch nach einem Jahr ein bisschen exotisch sind», sagt er dazu, umso mehr schätze er dafür die Offenheit

«Ehy!»

in seinen Wortschatz geschlichen. Mit der Sprache sei auch der Zugang zum Land und den Menschen immer einfacher geworden.

Das Englisch war zu Beginn eine Herausforderung. Flüeler verliess sich darauf, schnell zu lernen. Mit Erfolg: «Mittlerweile fliesst das typische Kanadische «ehy» (übersetzt: «oder») ganz automatisch in meine Sätze ein», erzählt er, auch englische Fluchworte hätten sich

Bei der Arbeit spürt Flüeler die Unterschiede zur Schweiz am stärksten. «Diese Umstellung war am Anfang sehr schwierig für mich», erzählt er nachdenklich, in der Schweiz werde komplett anders gebaut. In Kanada stehe die Optik an erster Stelle, alles müsse gross und schön

und die Gastfreundlichkeit, mit der ihm die Leute hier begegnen würden.


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sein. «Dafür werden bei der Qualität Abstriche gemacht», gibt der junge Zimmermann zu bedenken. Per Boot und Quad zur Arbeit Arbeit hatte Flüeler im vergangenen Jahr immer genug. Für die Kanadische Firma «West Coast Log Homes» packte er bei verschiedenen Bauprojekten mit an. Im Moment ist er bei einem Umbauprojekt in einem grossen Ressort eingespannt. Da es keine Zufahrtstrasse dorthin gibt, reist der Zimmermann per Boot an. Ein grosses Privileg, wie er findet. «Ausserdem ist die Lokalität so gross, dass wir uns mit Quads darauf bewegen», fügt er an. Für ihn ein Glücksfall. Nicht nur die Vielfältigkeit der Aufträge schätzt er an seiner Arbeitsstelle, auch sein Chef ist in der vergangenen Zeit zu einer wichtigen Person geworden. Er habe ihm bei allen Unsicherheiten geholfen und für Probleme Lösungen gesucht. «Das hat mir das Leben hier sehr vereinfacht», erklärt der Wädenswiler. Begeisterung für die Natur bleibt Trotz der abwechslungsreichen Arbeitssituation lässt er es sich bis heute nicht nehmen, besondere Momente zu geniessen. «Manchmal lege ich mitten im Tag kurz die Maschine nieder und bestaune die Natur um mich herum», erzählt er. Die Natur und die Tiere, die ihn an der kanadischen Sonnenscheinküste umgeben, faszinieren ihn auch nach einem Jahr in Nordamerika. Die Natur kann er nun noch rund sechs Monate geniessen, der Rückflug in die Schweiz ist im September geplant. «Das vergangene Jahr war wahnsinnig interessant und aufregend», sagt Jerôme Flüeler dazu, «aber langsam zieht es mich trotz der Schönheit hier wieder nach Wädenswil zurück.» West Coast Log Homes www.westcoastloghomes.com

«Ich fühle mich hier in Kanada sicher» Zwischen dem Artikel über den Zimmermann Jerôme Flüeler und diesem Interview liegen nur wenige Wochen. Wochen, in denen das Corona-Virus den gewohnten Alltag auf den Kopf gestellt hat. Was hat sich in dieser Zeit im Leben des jungen Wädenswilers in Kanada verändert? Der Wädenswiler Anzeiger hat nachgefragt. Das Gespräch fand am 11. April per Skype statt. Das Leben hier bei uns hat sich durch das Corona-Virus zur Ausnahmesituation entwickelt. Wie hat sich Dein Alltag in Kanada verändert? Ich spüre die Einschränkungen vor allem beim Einkaufen. Die Anzahl Personen im Geschäft ist wie in der Schweiz limitiert, und viele sind mit Mundschutz und Handschuhen unterwegs. Wenn ich das sehe, wird mir bewusst, dass das Corona-Virus auch hier ist. Nimmst du das sonst nicht so wahr? Dadurch, dass in Kanada bis jetzt vor allem grosse Städte wie Vancouver betroffen sind, scheint die Bedrohung hier im ländlicheren Teil kleiner. Hier ist das Land auch nicht so dicht besiedelt, viele wohnen sowieso kilometerweit voneinander entfernt. Wie sieht es mit deiner Arbeit aus? Dürft ihr noch bauen? Ja, ich arbeite nach wie vor 100 Prozent. Da mein Arbeitgeber aktuell dabei ist, ein Ressort für einen Telefonanbieter mit Funkmasten zu bauen, sind unsere Arbeiten systemrelevant. Hier in der Schweiz werden immer wieder Hygieneverstösse auf Baustellen publik. Wie sieht das bei euch aus? Unser Arbeitsort ist so abgeschottet, dass das völlig unproblematisch ist. Ich sehe in der

Regel nur meinen Arbeitskollegen, der mich am Morgen mit dem Auto abholt. Dann setzen wir per Fähre zur Baustelle über. Auf der Insel, auf der das Ressort gebaut wird, sind wenig Leute vor Ort. Abstand halten ist also kein Problem, wir haben kaum Kontakt zueinander. Dadurch fühle ich mich dort auch sehr sicher. Bist du froh, nicht untätig zuhause sitzen zu müssen? Freie Zeit zu haben gefällt mir natürlich auch. Dadurch, dass die Freizeitaktivitäten so eingeschränkt sind, bin ich aber froh um die Arbeitsroutine. Sie strukturiert meinen Alltag nach wie vor, das hilft darüber hinweg, dass ich meine Freunde nicht mehr treffen kann. Die Abende alleine zu verbringen, bleibt aber hin und wieder schon sehr trostlos. Was fehlt dir besonders, wenn du Freizeit hast? Die Treffen in den Bars, der Austausch mit anderen. Ich bin ein geselliger Mensch, mir fehlt es, Leute zu treffen. Mittwochabends spiele ich zum Beispiel

gewöhnlich mit Freunden Billard in einer Bar. Es sind solche Dinge, die jetzt als Abwechslung zur Arbeit fehlen. Andere Schweizer und Schweizerinnen im Ausland bevorzugten es, in der Corona-Krise heimzukehren. Hast du dir diese Frage nie gestellt? Doch, sicher. Aber mir war ziemlich schnell klar, dass ich an meinem Plan festhalten möchte und die vollen 18 Monate wie geplant hier bleiben will. Ausserdem fühle ich mich hier nicht exponiert, in Kanada empfinde ich die Lage im Moment als sehr sicher. Wäre das anders, wäre eine Heimkehr sicher dringender. Fehlen dir deine Familie und Freunde aus der Heimat jetzt mehr als sonst? Ja, durch die einsamen Abende vermisse ich auch sie mehr. Ich telefoniere im Moment viel häufiger als sonst mit Leuten aus der Schweiz. Diese Situation rückt einem auch mit grossen Distanzen näher zusammen.


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Kunst am Bau im Strandbad Wädenswil

In den letzten Jahren wurde im Strandbad kontinuierlich an einer Attraktivitätssteigerung gearbeitet. So sind neue Spielgeräte auf der Spielwiese installiert, die Apparaturen im Restaurant erneuert, eine der Betonmolen mit Holz verkleidet und mit Liegestühlen ausgestattet worden und schliesslich wurde beim Sandspielplatz unter dem neuen Sonnensegel ein aufwändiger Kinderspielplatz erstellt. Die Bausubstanz des 1933 eröffneten Strandbads Wädenswil hingegen blieb seit einer umfassenden Sanierung 1988 unverändert. Die gegen den Seeweg gerichte-

te, etwa 50 Meter lange und gut einsehbare Mauer benötigte nun einen neuen Anstrich. Um das Strandbad auch nach aussen hin gut sichtbar attraktiver gestalten und ins Blickfeld der Passanten, Zug- und Autopassagiere rücken zu können, suchte man die Zusammenarbeit mit dem wall-art-Künstler Patrick (Redl) Wehrli. Die vorgegebenen Themen Natur, See, Wasserflora und -fauna sowie Sommer und Baden fliessen in die nun stattfindende Bemalung der Mauer ein. Der zuständige Stadtrat Jonas Erni freut sich: «Die hochwertige Umsetzung entspricht genau unseren Vorstellungen und die vielen positiven Rückmeldungen, auch auf den verschiedenen Social-Media-Kanälen zeigen, dass eine ästhetische Aufwertung nicht nur ein «nice to have» ist, sondern einem Bedürfnis der Bevölkerung entspricht. Gerade in herausfordernden Zeiten wie diesen sind Kunst und Ästhetik

wichtige Beiträge, die sich positiv auf die öffentliche Stimmung auswirken». Rückmeldungen der vorbeiflanierenden Passanten sind laut Auskunft des Künstlers Redl überwältigend positiv und die Wahrnehmung des Strandbads wird sich durch das entstehende Kunstwerk markant verändern. Patrick Wehrli bestätigt: «Ausnahmslos alle Passantinnen und Passanten sind jetzt schon begeistert, obwohl die richtig wichtigen Arbeiten erst in den kommenden Tagen umgesetzt werden. Erst dann wird sich der «Wow»-Effekt so richtig entfalten.» (w)

Schliessung der Ausstellung «abgelichtet – Wädenswil auf Foto und Film» Die Historische Gesellschaft (HGW) schliesst aufgrund der aktuellen Lage die Ausstellung vorzeitig. Sie wäre bis am 26. April geöffnet gewesen. Die 100. Vorstandssitzung seit der Gründung der Historischen Gesellschaft 2004 war in vielerlei Hinsicht speziell: Einerseits fand sie – wie in diesen aussergewöhnlichen Zeiten beinahe üblich – per Videokonferenz statt, andererseits beschloss der Vorstand die vorzeitige Schliessung der Ausstellung «abgelichtet – Wädenswil auf Foto und Film». Das Gremium sah die Chance als gering an, bis Ende April nochmals die Türen der Kulturgarage öffnen zu dürfen und entschied sich deshalb zu diesem Schritt. Eine Verlängerung kam nicht in Frage, da der Zeitpunkt der Lockerung der Massnahmen kaum abzuschätzen ist. Ausserdem wird in der Kulturgarage ab Mai

für die Jubiläumsproduktion zum 75-jährigen Bestehen des Volkstheaters geprobt. An der Sitzung blickte der Vorstand auch in die Zukunft, zur nächsten Ausstellung 2021. Er beschloss, «abgelichtet» im nächsten Jahr noch einmal zu zeigen. Dies gibt dem Publikum die Gelegenheit, die verpasste Ausstellung doch noch zu sehen oder erneut zu entdecken und die HGW kann die abgesagten Veranstaltungen im Rahmenprogramm, wie beispielsweise den Dia-Abend, doch noch durchführen. Auch wirtschaftliche Überlegungen führten zu diesem Entscheid: Bei einer Neu-

auflage müssen weniger Sponsorengelder generiert werden, um die Ausstellung stemmen zu können – Überlegungen, die die schwierige Lage berücksichtigen, in der sich viele lokale Gewerbetreibende derzeit befinden. Bei aller Wehmut über die vorzeitige Schliessung blickt die Historische Gesellschaft aber sehr zufrieden auf den durchgeführten Teil der Ausstellung 2020 zurück. Über 1100 Personen besuchten die Kulturgarage. Es konnten fünf öffentliche Führungen in der Ausstellung und zwei auf einem Spaziergang durchs Dorf durchgeführt werden. Zudem fanden ein Schulworkshop sowie zwei Sponsoringanlässe statt. Das Highlight war der Kino-Abend im ausverkauften Schloss-Cinéma mit historischen Wädenswiler Filmausschnitten und LiveMusik von Andi Hug und Simon Ho. In diesem Sinne war die Ausstellung 2020 trotz allem ein voller Erfolg. (e)

Lauf- und WalkingTräff Au fällt vorerst aus Der Vernunft gehorchen und die Weisungen des Bundesrates befolgen – das gilt auch für den Laufund Walking-Träff Au. Also hat René Roner, Hauptleiter, die Ampel auf Rot geschaltet. Seit Mittwoch, 18. März 2020 ist bis auf weiteres vorläufig Schluss mit dem Montagnachmittagund Mittwochabend-Träff. Betreffend der Wiederauf­ nah­ me und die Ampel wieder auf Grün zu schalten vom Montagund Mittwoch-Träff wird René Roner via Mail informieren. Um diese einschneidende Zeit zu überbrücken, empfiehlt René Roner: «Jeder und jede soll sich auf eigene Verantwortung weiter gesund bewegen, das ist gut für die Moral und Zufriedenheit.» Die Leiterinnen und Leiter wünschen allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern gute Überbrückung – «und bleibt gesund!» (e)


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Wädenswiler Anzeiger 04-2020

Daheim bleiben wegen Corona: Tipps für ältere Menschen Umfeld für die Organisation an. Eine Anleitung finden Sie bei Pro Senectute (www. pszh.ch). Bei Pro Senectute können Sie ausserdem in einem telefonischen Beratungsgespräch über Ihre Situation sprechen (Tel. 058 591 15 15). Die Dargebotene Hand ist unter Telefon 143 rund um die Uhr erreichbar, wenn Sie ein offenes Ohr brauchen. Auf der Website www.dureschnufe.ch finden Sie weitere hilfreiche Tipps. Tauschen Sie sich im Internet mit Menschen aus Wollen Sie online mit anderen Menschen in Kontakt sein? Die neue Plattform www. inclousiv.ch von Pro Mente Sana bietet die Möglichkeit, sich mit anderen Personen zu unterschiedlichen Themen auszutauschen und sich gegenseitig Mut und Kraft zu spenden. Menschen über 65 Jahren müssen sich besonders vor dem Coronavirus schützen. Sie sollten deshalb zu Hause bleiben. Es gibt viele Angebote, mit denen man sich daheim mit allem Notwendigen versorgen kann und die vor Einsamkeit schützen. Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung sorgt für Genuss und stärkt das Immunsystem. Kochen Sie sich etwas Gesundes, das Sie gerne mögen. Oder bestellen Sie sich fertige Menüs vom Frühstück bis zum Abendessen bei CasaGusto – dem Mahlzeitendienst von Pro Senectute: (Tel. 058 451 50 50, www.casa-gusto.ch). Fragen Sie andere für Botengänge an Lassen Sie sich Lebensmittel und Medikamente von Bekannten, Verwandten, Personen in der Nachbarschaft oder durch eine Nachbarschaftshilfe vor die Haustüre bringen. Vermeiden Sie dabei die direkte Begegnung mit der betreffenden Person und halten Sie telefonisch Kontakt. Es gibt ausserdem die Möglichkeit, Nahrungsmittel oder Medikamente online zu bestellen. Eine Liste von Lieferservices finden Sie bei Züri60Plus (Tel. 044 412 00 60, www.zueri60plus.ch). Schreiben oder telefonieren Sie Mehrere Wochen zu Hause zu sein, ist eine Herausforderung. Schreiben Sie Menschen,

an die Sie denken, eine E-Mail, eine SMS oder einen Brief. Die Person, welche für Sie die Einkäufe erledigt, kann den Brief zur Post bringen. Rufen Sie Verwandte und Bekannte an. Kennen Sie das Prinzip der Telefonkette? Die Teilnehmenden rufen sich einmal in der Woche reihum an und erkundigen sich nach dem Wohlbefinden des andern. Gründen Sie selbst eine Telefonkette oder fragen Sie Personen aus Ihrem

Bleiben Sie fit Bewegung hält mobil und stärkt das Wohlbefinden. Bewegen Sie sich jeden Tag mindestens eine halbe Stunde. Jeweils am Montag, Mittwoch und Freitag um 9.30 Uhr können Sie dank der Sendung «Bliib fit – mach mit» auf TeleZüri in Ihrer eigenen Stube mitturnen. In der Broschüre «Übungen für jeden Tag» finden Sie ebenfalls praktische Beispiele. Die Broschüre können Sie kostenlos auf www.sichergehen.ch bestellen, wo Sie die Übungen auch als Kurzfilmen schauen können. Tun Sie etwas Anregendes Vertreiben Sie sich die Zeit zu Hause mit etwas, das Sie gerne tun und das Ihnen Zuversicht und Hoffnung gibt. Schreiben Sie Erinnerungen oder Eindrücke in ein Tagebuch. Zeichnen, stricken, basteln oder malen Sie. Lösen Sie Kreuzworträtsel, Sudokus oder setzen Sie ein Puzzle zusammen. Hören Sie Ihre Lieblingsmusik, anregende Radiosendungen oder Podcasts. In vielen Buchhandlungen können Sie sich ausserdem (Hör-)Bücher, Sprachkurse oder Filme per Post liefern lassen. Artikel zu spannenden Themen finden Sie kostenlos auf www.seniorweb.ch sowie im Magazin «Visit» von Pro Senectute Zürich, das Sie im Internet lesen oder abonnieren können (Tel. 058 451 51 24, visit-magazin@pszh. ch). Sie finden sicher noch eine Reihe anderer Dinge, durch die das Daheimbleiben verschönert werden kann. Wir wünschen Ihnen alles Gute. Prävention und Gesundheitsförderung Kanton Zürich, Bilder: iStock


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Publireport

55 Jahre Zürich Versicherung Wädenswil Der treueste Mitarbeiter der Zurich, Generalagentur Christian Heldstab, heisst Hans-Peter (Hampi) Bürge. Seit dem 12. April 1965 arbeitet er auf der Agentur in Wädenswil. Ende April 2020 endet diese Ära nun. Hans-Peter Bürge war über 40 Jahre als Kundenberater für die Zürich Versicherung tätig. Im Pensionsalter entschied er sich, weiterhin für Zürich als Vermittler tätig zu sein. So kommt es, dass er am 12. April dieses Jahres sein 55-Jahr-Jubiläum feiern konnte – gebührend gefeiert wird dann sicher nach der Coronazeit ...! Hans-Peter Bürge kann es selber nicht glauben, wie schnell die Zeit verging: «Ich habe einige Veränderungen im Versicherungswesen miterlebt. Doch das Versicherungsgeschäft blieb im Grunde immer dasselbe. Es geht darum, den Kunden seinen Bedürfnissen entsprechend zu beraten und ihn bestmöglich gegen Risiken abzusichern.» Damals, im Jahre 1965, startete Hans-Peter seine Karriere bei der Firma Kunz & Jacober, eine ehemalige Unternehmeragentur von Zürich. «Da stand ich also nun», so Hans-Peter «wurde am ersten Tag herumgeführt

Hans-Peter Bürge war über 40 Jahre als Kundenberater für die Zürich Versicherung tätig und beendet nun auf Ende April 2020 seine Karriere. und allen vorgestellt. Zunächst sass ich neben einer Mitarbeiterin aus dem Innendienst und schaute ihr zu, wie sie Anrufe entgegen nahm und alles meisterte. Damals haben wir noch mit der guten alten Schreibmaschine ‹Adler› gearbeitet. Gegen Ende der 70er-Jahre bekam ich

eine IBM-Kugelkopfschreibmaschine. Meine ersten Aufgaben waren verschiedene ‹Handreichungen› wie Formulare holen und Dinge überbringen. Sehr bald durfte ich Kurse besuchen. Und so verging kein Jahr, und ich war im Aussendienst tätig. Doch eigentlich hatte ich

Der Agenturleiter Christian Heldstab und die ganze Belegschaft der Generalagentur Wädenswil danken Hans-Peter Bürge für seinen grossartigen Einsatz in den letzten 55 Jahren.

dies gar nicht so geplant. Zuvor hatte ich die KV-Lehre bei Seifen Sträuli Wädenswil absolviert. Als ich dann zum Bürochef befördert wurde und mein damaliger Vorgesetzter meinen Wunsch einer 50-fränkigen Lohnerhöhung nicht akzeptierte, habe ich gekündigt und mich anschliessend bei Kunz & Jacober beworben.» Von Wädenswil aus steuerte der ehemalige Kundenberater die Geschäfte mit den Kunden und betreute diese kompetent und einfühlsam. Der aktuelle Agenturleiter Christian Heldstab wie auch der ehemalige Generalagent Michel Gasparoli sehen im langjährigen Mitarbeiter ein Vorbild für viele junge Kundenberater. «Hans-Peter hat unglaublich viel Erfahrung im Umgang mit Kunden und deren Anliegen. Neue und noch weniger erfahrene Berufskollegen konnten nur von ihm profitieren.» Zur Frage, was seine beste Heldentat gewesen sei, meint HansPeter: «Zu meinen sehr häufigen – wenn man so will – ‹Heldentaten› gehören vielleicht diejenigen Kundentermine, bei denen ich mich auf einen Kaffee mit meinen Kunden treffe und mich den siebenseitigen Schadenformularen widmete, die ich dann selbst ausfüllte. Dafür waren mir die Kunden sehr dankbar! Hierbei liegt der grosse Unterschied zwischen einem blossen Verkäufer und einem Dienstleister. Das gilt auch heute noch wie damals. Wenn der Kunde einem braucht, muss man für ihn da sein. So sind zum Teil auch schon tolle Freundschaften entstanden.» Die ganze Generalagentur gratuliert ihrem Kollegen zu seinem 55-jährigen Dienstjubiläum und wünscht ihm für seine offizielle Pensionierung gute Gesundheit und nur das Beste. (e)

Generalagentur Christian Heldstab


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In dem Projekt werden bestehende Strassenlampen durch solche «intelligente Leuchten» der neusten Generation ersetzt. Diese dienen – neben einer optimalen Strassenbeleuchtung – zur Daten-Erhebung unter anderem für die Füllstände von Unterflur-Containern und der Bewirtschaftung von Parkplätzen, um unnötige Fahrten zu verhindern. (Bild: Elektron AG, Au)

«Smart City» – weiteres Umsetzungsprojekt gestartet Die Stadt Wädenswil ist auf dem Weg zur «Smart City» und hat mit dem Pilotprojekt «Smart City Lights Challenge» an einer Ausschreibung von «EnergieSchweiz» teilgenommen. Das Umsetzungsprojekt befindet sich aktuell in der Detailplanung. Bereits Mitte 2019 war eine Arbeitsgruppe gebildet worden, um eine Entwicklungsstrategie für die Stadt Wädenswil als «Smart City» voranzutreiben. Das Vorhaben wurde im Januar 2020 an einer viel beachteten Info-Veranstaltung der Bevölkerung vorgestellt. Parallel dazu hat die Arbeitsgruppe unter dem Vorsitz von Stadtpräsident Philipp Kutter bei einer Ausschreibung des Bundes mitgemacht und dabei das Projekt «Smart City Lights Challenge» eingereicht. Dieses konkrete Umsetzungsprojekt, das sich mit «intelligenter Strassenbeleuchtung» befasst, soll nun mit Unterstützung von «EnergieSchweiz» und Partnern aus der Privatwirtschaft in diesem und im nächsten Jahr realisiert werden. Von den Daten zu Lösungen Im Zentrum von Wädenswil steht bereits seit 2017 eine intelligente Strassenleuchte am Gerbeplatz beim Bahnhof. Das neue Projekt sieht nun vor, an verschiedenen öffentlichen Standorten auf dem Wädenswiler Stadtgebiet intelligente Strassenleuchten der neusten Generation zu in­ stallieren. Neben der Beleuchtungsfunktion können mittels Sensoren gleichzeitig verschiedene Daten zum Beispiel über

den ruhenden und fliessenden Verkehr, die Umwelt und den Füllstand von Unterflur-Containern erhoben und online visualisiert werden. Nach der Installation werden die mit­ einan­der vernetzten Leuchten öffentlich getestet, mit dem Ziel, ihre Funktionen zu optimieren und zu erweitern. Nach dem Charakter eines «Hackathons» werden dazu ZHAW-Studierende und interessierte Bevölkerungskreise eingeladen, kreative Lösungen zu entwickeln, um so die Qualität der öffentlichen Infrastruktur sowie deren Nutzen für die Öffentlichkeit zu steigern. Das vom Bund unterstützte Projekt, bei dem aktuell die Detailplanung im Gange ist, soll zeigen, ob sich «Smart City»-Entwicklungen über das öffentliche, intelligent gesteuerte Licht für Städte etablieren lassen und wie gut diese Infrastrukturen miteinander kommunizieren. Alle sollen mitdenken Bei allen «Smart City»-Projekten geht es darum, Ressourcen zu schonen und die Lebensqualität der Bevölkerung zu verbessern. Die Stadt Wädenswil setzt bei den aktuellen Prozessen und Projekten deshalb auf die Mitwirkung möglichst vieler interessierter Personen, sei es aus dem Privatbereich, dem Gewerbe, den Vereinen oder des Bildungswesens. Bereits anfangs Jahr waren verschiedene Workshops ausgeschrieben worden, die jedoch nun auf den Herbst verschoben werden mussten. In diesen Workshops sollen

die verschiedenen Anspruchsgruppen die Möglichkeit erhalten, Ideen für die Gestaltung «ihrer» Stadt zu erarbeiten. (e/kl.)

Neue Daten für die «Smart City»-Workshops Dienstag, 29. September, 15.00–19.00 Uhr Workshop für Gewerbe, Forschung, Bildung Ref. Kirchgemeindehaus Rosenmatt Anmeldeschluss: 31. August 2020 Interessierte Personen aus der Forschung, dem Bildungswesen und dem Gewerbe sind eingeladen, neu am 29. September 2020 an einem Workshop über die smarte Stadt Wädenswil zu diskutieren, Ihre Ansprüche zu formulieren und Ideen einzubringen. Samstag, 24. Oktober, 9.00–13.00 Uhr Workshop für Bevölkerung/Vereine Ort: aktuell noch offen Anmeldeschluss: 31. August 2020 Lassen Sie sich diese Gelegenheit nicht nehmen, an der Weiterentwicklung der Stadt Wädenswil zur Smart City mitzuwirken. Am Workshop vom 24. Oktober 2020 sind die Bevölkerung und Vertreter von Vereinen zum Mitdenken eingeladen. In beiden Workshops sind noch Plätze frei. Anmeldung bis 31. August 2020 unter www.smartcity.waedenswil.ch


26 Schulleben

Fernlernen an der OSW – ein Erfahrungsbericht Kopfhörer aufgesetzt, mehrere Gesichter auf dem Bildschirm vor sich, der Scanner nebenan am Rattern: Wer ist das? – Eine OSW-Lehrperson im Homeoffice, im ständigen virtuellen Kontakt mit Schülerinnen und Schülern, Eltern, Lehrpersonen, der Schulleitung. Wie an allen anderen Schulen ist auch an der OSW am 16. März 2020 der Präsenzunterricht von hundert auf null heruntergefahren, der Fernunterricht von null auf hundert hochgefahren worden. Einen Einblick in die aktuelle Situation gibt Harry Lehnherr, Klassenlehrperson einer 1.-Sekundar-Klasse, in einem Interview anfangs April, natürlich via Teams-Videochat: Die OSW ist sehr gut und schnell mit dem Fernunterricht gestartet. Profitieren konnte die Schule von ihrem LiLO (Lernen in Lernlandschaften)-System: Die Jugendlichen sind es sich gewohnt, selbstständig mit Wochenplänen zu lernen. Als weiterer grosser Vorteil hat sich erwiesen, dass die Schule seit letztem Sommer mit «Teams» arbeitet und alle diese Plattform bereits kennen. Die ersten Klassen sind flächendeckend mit Surface-Geräten ausgerüstet, alle übrigen Jugendlichen, welche zu Hause keinen Zugang zu einem Computer haben, wurden mit Schulgeräten bedient. Alle Schülerinnen und Schüler der OSW erhalten während der Fernlern-Zeit von ihren Lehr-

personen leicht angepasste Wochenpläne, an denen sie arbeiten. Die Pläne enthalten Aufträge in den Bereichen Sprache und Mathe, zusätzlich auch in Sport, Bildnerischem Gestalten, Kochen, Musik. Neue Lernformen haben sich eingespielt: Die Jugendlichen und die Lehrpersonen sind via Bildschirm in Kontakt, sie produzieren Lernvideos, sie nutzen Links zu externen Lernplattformen. Die Aufträge umfassen nicht nur Repetition, sondern auch neuen Stoff. Als besondere Aufgabe erstellen die Schülerinnen und Schüler der Lernlandschaft von Herrn Lehnherr ein Tagebuch in einem Heft, in dem sie zu Tagesfragen – gestellt durch eine Lehrperson, die Schulleitung, eine Mutter, einen Schüler – ihrer Fantasie freien Lauf lassen und entsprechend kreative Ein-

träge machen. Den Eltern wird nahegelegt, mit ihren Kindern zusammen einen individuellen Stundenplan zu erstellen und den Alltag – abgestimmt auf ihre Bedürfnisse – zu strukturieren. Wie holen sich die Schülerinnen und Schüler Hilfe, wenn sie nicht mehr weiterkommen? Sie nehmen gezielt mit anderen Schülerinnen und Schülern aus ihrer LiLO Kontakt auf, fragen ältere Geschwister oder die Eltern, konsultieren YouTube-Filme oder nutzen die «Hotline» ihres Klassenlehrers. So gibt Herr Lehnherr neuerdings auch im Lebensmittelgeschäft, gerade einen roten Apfel begutachtend, bereitwillig Lerntipps. Der Lehrer nimmt so zunehmend die Rolle eines Coaches ein, der mit den Jugendlichen und auf Wunsch auch mit den Eltern Coaching-Gespräche führt, sowohl einzeln als auch in Gruppen. Die LiLO-Lehrpersonen stehen täglich via TeamsKonferenzen in Kontakt, um immer auf dem neusten Stand zu bleiben, Erfahrungen auszutauschen, sich abzusprechen und Arbeiten zu planen. Die gute Zusammenarbeit auf allen Ebenen basiert auf viel Vertrauen, alle – die Jugendlichen, die Eltern, die Lehrpersonen, die

Schulleitung, die Schulpflege – geben ihr Bestes. Insgesamt sind die Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler und der Eltern bis vor den Frühlingsferien gut. Ge­ wisse Ermüdungserscheinungen lassen sich jedoch konstatieren, und die Jugendlichen vermissen die direkten Kontakte mit ihren Kolleginnen und Kollegen sehr. Auch den Lehrpersonen fehlt der persönliche Kontakt mit ihren Klassen. Eltern und Schülerinnen und Schüler sind mit einer vielfältigen Sammlung an Feriengestaltungsideen seitens der OSW in die Frühlingsferien gestartet. Als Erstes nach den Ferien werden die Schülerinnen und Schüler von Herrn Lehnherr ein Biologie-Projekt in Angriff nehmen: Sie werden aus Tomatenkernen Tomatenpflanzen ziehen. Wir wünschen gutes Gelingen! Im Übrigen werden sich die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrpersonen in den verbleibenden voraussichtlich zwei FernunterrichtsWochen nach den Ferien wieder für den Präsenzunterricht vorbereiten können. Es bleibt spannend zu sehen, welche Errungenschaften aus der Fernlernzeit gewinnbringend in den Unterricht in den Schulräumen einfliessen werden.


Pr i mar - u n d O b e r s t u f e n s ch u l e Wä d e n sw il

Herausforderung angenommen Hätte man uns Lehrpersonen im letzten Herbst gesagt, wir würden mal Homeoffice machen, hätte vermutlich manch einer gelacht. Hätte erklärt, dass er nun mal mit Kindern arbeite und diese von zuhause aus zu coachen undenkbar wäre. Aus undenkbar wurde vor rund fünf Wochen Realität und dank des grossen Einsatzes vieler nicht nur denkbar, sondern auch etwas Konstruktives und Greifbares. Mit Hochdruck arbeiten die Lehrpersonen an guten und umsetzbaren Lösungen. Die Arbeitsgruppe Fernunterricht entwickelte ein Konzept, um Rahmenpunkte für ganz Wädenswil zu setzen. Ganz zu Beginn mussten alle Schülerinnen und Schüler das Schulmaterial in der Schule abholen, so dass diese ihre Bücher und Hefte zur Hand haben, um darin arbeiten zu können. Nebst den Aufgaben erhalten die Schülerinnen und Schüler von den Lehrpersonen auch einmal in der Woche einen Wochenplan. Darauf sehen sie, zu welchen Zeiten sie die Lehrperson telefonisch erreichen können, aber auch wann virtuelle Treffen anstehen. Bei den persönlichen Telefonaten werden individuelle Probleme besprochen und Hilfe zur Verfügung gestellt.

vermittelt werden. So werden Kinder mit Stift und Papier durch die Wohnungen geschickt, um Sachen zu zählen, Gegenstände die mit «A» beginnen zu suchen oder Bilder zu zeichnen. Wie auch auf den anderen Stufen bietet die Lehrperson die Möglichkeit zum persönlichen Kontakt an. Bereits das Telefonieren ist für viele Kinder eine gute Übung. Sie beantworten Fragen und erzählen Erlebtes. Ein Highlight sind für viele dann die virtuellen Treffen mit Videofunktion. Endlich können sie ihre «Gspändli» wiedersehen. Die Lehrpersonen erzählen Bilderbücher, sprechen Verse, bewegen sich und am Schluss wird auch noch gesungen. Die Kinder können Sachen, die sie gemacht haben zeigen und erzählen, was sie so erlebt haben. Auch in der Unter- und Mittelstufe finden diese Treffen statt. Die Lehrpersonen geben während der Sitzungen Lerninhalte weiter und geben Erklärungen zu Aufgaben. Zusätzlich nutzt die Mittelstufe und teilweise auch die Unterstufe die Lernplattform «LearningView». So wie beispielsweise auch Nicolas Sutter, welcher eine 2. Klasse im Schulhaus Untermosen unterrichtet. Auf der Lernplattform sind im Rahmen des Projekts «Entdecker-Geschichten» verschiedene Abenteuergeschichten entstanden. Sechs Missionen galt es dabei zu absolvieren. Nach dem Start über das Erklärungsvideo nutzten die Kinder das Mindmap und formulierten ihr Abenteuer entlang einer festgelegten Geschichtenstruktur. Die Arbeit über «LearningView» funktionierte gut und eröffnete mit Funktionen wie der Tonaufnahme, dem Foto-Upload oder

Bei den jüngeren Schülerinnen und Schülern ist eine der grossen Herausforderungen, dass die Kinder grösstenteils kein eigenes Gerät zum Empfangen von Materialien besitzen. In der Mittelstufe, vor allem in der 5. und 6. Klasse, gestaltet sich das Verteilen der Aufgaben etwas einfacher, da die Schülerinnen und Schüler einen Computer von der Schule nutzen können. Aber auch hier sind teilweise individuelle Lösungen gefragt. Im Kindergarten werden die Aufgaben via Heft oder Mäppchen verpackt, als Kindergartenpost oder Kindergartenzeitung/Kindergartenexpress ausgedruckt an die Kinder verteilt. Die Aufgaben werden möglichst so gestaltet, dass diese ohne grössere schriftliche Erklärungen bearbeitet werden können. Auch wenn nicht so offensichtlich wie auf den anderen Stufen, müssen doch Inhalte der verschiedenen Fachbereiche

Die stolze Autorin mit ihrem «Entdecker-Buch».

Ein surfendes Mädchen. Oder? Die Perspektive macht's! der Feedback-Option Möglichkeiten für eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Lerninhalt. Ein weiteres beliebtes Tool, um den Kontakt mit den Schülerinnen und Schüler zu halten, sind sogenannte Paddlets, eine Art Online-Pinnwand. Darauf können Lehrpersonen Informationen für die Schülerinnen und Schüler anheften und diese können mit Text und Bild Antworten. Das können Rückmeldungen zu Lerninhalten sein, aber auch andere Aktivitäten abbilden. So Beispielsweise auch das Paddlet von Stefanie Hägi, welche eine dritte Klasse im Schulhaus Steinacher unterrichtet. Nebst Mathematik, Sprache und NMG werden immer wieder kreative und geistreiche Lösungen gefunden, um die Fächer Sport und Gestalten aus der Ferne zu vermitteln. So auch Andrea Weiller, Lehrerin einer fünften Klasse im Schulhaus Steinacher. Ihre Schülerinnen und Schüler durften sich als freiwillige Zusatzarbeit in fliegende Kinder und Superhelden verwandeln. Der Perspektiventrick macht es möglich. Mit Fahrräder, Wäscheleinen und Surfbrettern wurden verschiedene Szenen arrangiert und dann von oben herab fotografiert. Via Mail fanden die Lösungen den Weg zurück zu ihr. Der Wechsel vom realen zum digitalen Klassenzimmer ist also gelungen. Viele einfallsreiche und individuelle Lösungen wurden entwickelt, verborgene Talente von Lernvideomachern und Hörspielherstellern aufgedeckt und mit viel Engagement Lerninhalte mal ganz anders vermittelt. Vermisst wird aber besonders der persönliche Kontakt und den Austausch sowie die Möglichkeit des direkten Feedbacks. Die Lehrpersonen freuen sich, wenn sich die Schulzimmer wieder mit lachenden und fröhlichen Kindern füllen. Gemeinsam macht Unterricht am meisten Spass. Für das PICTS Team Wädenswil, Patricia Cavegn


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Wädenswiler Anzeiger 04-2020

Wetterdaten vom Hüttner Wetterfrosch: Die Arbeitsverweigerung von Frau Holle Winter? Fand (beinahe) nicht statt! Sogar hier in Hütten auf 740 Meter über dem Meeresspiegel war Schnee absolute Mangelware. Erst in den letzten Märztagen bequemte sich Frau Holle endlich für einen Hauch der weissen Pracht zu sorgen. Doch nach drei Tagen war das Intermezzo auch schon wieder vorbei. Es gibt auch sonst kurioses über den Winter 2019/2020 zu berichten: Die beiden Stürme (-rinnen) Petra und Sabine machten mächtig viel Wind, hier in Hütten war es Sabine am 4. Februar, welche die Messstation mit rekordverdächtigen 80,5 km/h umbrauste (siehe nebenstehende Grafik). Der Kälterekord in Hütten war erst am 24. März mit minus 6,6 Grad, im Vergleich mit den Vorjahren relativ bescheiden. Bescheiden war auch die Anzahl der Kältetage: von Dezember bis März waren es gerade mal deren 7. Kein Wunder, dass der Lago di Hütten eher dem Luganersee glich. Von einer Eisschicht war

weit und breit nichts zu sehen. Gemäss der Gemeinde Wädenswil betrug der Streusalzverbrauch nur rund 17 Prozent vom langjährigen Durchschnitt. Kein Wunder ist der vergangene Winter der zweitwärmste seit den Messungen, welche 1864 begannen. Für weitere Auskünfte: Ugo R. Kappenberger, Tel. 044 770 35 55 oder 079 327 94 92

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Hütten: Verkehrsunfall mit einem Rettungswagen fordert Leichtverletzten Bei einer Streifkollision zwischen einem mit eingeschalteten Warnsignalen fahrenden Rettungswagen und einem Personenwagen ist am Freitagnachmittag (27.3.2020) in Hütten ein Mann leicht verletzt worden. Kurz nach 16.45 Uhr fuhr ein Rettungswagen der Sanität mit eingeschalteten Warn­ signalen auf der Dorfstrasse Richtung Hütten zu einem Einsatz. Vor der Verzweigung mit der Haldenstrasse setzte er zum Überholen eines Personenwagens an. Kurz bevor sich das Blaulichtfahrzeug auf Höhe des Autos befand, bog dieses nach links ab und streifte den Rettungswagen. Durch die Kollision zog sich der 53-jährige Lenker des Personenwagens leichte Verletzungen zu. Er wurde mit einem zweiten Rettungswagen in ein Spital gefahren. Im unfallbeteiligten Notfallfahrzeug wurde niemand verletzt. Die genaue Unfallursache ist derzeit nicht bekannt. Sie wird durch die Kantonspolizei Zürich abgeklärt. (kapo)

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Wädenswiler Anzeiger 03-2020

Workshop zur BZO Die Stadt Wädenswil revidiert bis 2022 ihre Bau- und Zonenordnung (BZO). Mit dieser Gesamtrevision der Nutzungsplanung (GRN) wird verbindlich festgelegt, was beim Planen und Bauen gilt – also wo in Wädenswil gewohnt und gearbeitet wird, wo der Verkehr fliesst, es grün bleibt und wie hoch oder wie dicht gebaut werden kann. Bild & Text: Ingrid Eva Liedtke Aufgrund des Gemeindezusammenschlusses von Wädenswil mit Hütten und Schönenberg existieren zurzeit drei BZOs. Mit der GRN werden diese zu einer BZO zusammengeführt. Grundlage bilden der kommunale Richtplan der Stadt Wädenswil und die bestehenden Planungsgrundlagen für Schönenberg und Hütten. An Workshops, die in den verschiedenen Ortsteilen durchgeführt stattfinden, werden den Teilnehmenden die Ergebnisse aus den Ortsteilanalysen und den Stand der Planung zur GRN präsentiert. Gemeinsam sollen die Teilnehmenden die Analysen kommentieren, Stärken und Schwächen von Wädenswil und den einzelnen Ortsteilen diskutieren, Anforderungen an die bauliche Entwicklung formulieren und Hinweise zu Themen der Nutzungsplanung geben. Die Workshops stehen immer allen Interessierten aus ganz Wädenswil offen. Auch wenn der Fokus der Veranstaltungen jeweils auf einem Ortsteil liegt, geht es darum, ein Gesamtbild der Gemeinde zu erhalten und zu diskutieren. Am Montag, 9. März, fand die enstprechende Veranstaltung im Dorfhuus Schönenberg statt, der Workshop zur neuen Bauund Zonenordnung. Um 18.00 wurden die zahlreich erschienenen Interessierten von Stadtrat Heini Hau-

ser begrüsst und in die Grundlagen des Abends eingeführt. Die angemeldeten Besucher wurden auf 5 Arbeitstische verteilt. Michael Emmenegger, ein externer Kommunikator, leitete durch den Abend.

Es war die letzte öffentlich besuchte Veranstaltung vor dem Corona-Lockdown. Wann die weiteren diesbezüglichen Veranstaltungen stattfinden können, ist noch nicht klar.

Das Ziel des Abends war es, in diesen fünf Gruppen Fragen zu bearbeiten, um Bedürfnisse zu eruieren. Im Sinne der Strategien «Bewahren und Ergänzen», «Weiterentwickeln» und «Verdichten/Neuorientieren und Neuentwickeln» wurden folgende Fragen an den Tischen bearbeitet: Was ist wichtig für eine gute Entwicklung? Was soll gleich bleiben? Was darf sich verändern? Was gilt es besonders zu beachten? Was darf nicht vergessen gehen?

Die Resultate der verschiedenen Workshops werden ausgewertet und dienen, zusammen mit den Resultaten der Workshops der anderen Stadtteile, als Grundlage zur Erarbeitung der neuen Leitbilder, die im September präsentiert werden sollen. Im Sommer 2021 ist dann die Abschlussveranstaltung geplant – ob dies alles nach Plan ablaufen wird, ist natürlich in der momentanen Situation noch ungewiss.

Schönenberg: Verkehrsunfall mit Lieferwagen fordert Todesopfer

Bei einem Selbstunfall mit einem Lieferwagen ist in der Nacht auf Montag (30.3.2020) in Schönenberg der Beifahrer eines Lieferwagens ums Leben gekommen. Der Fahrer erlitt leichte Verletzungen. Kurz von 2 Uhr für ein 36-jähriger Mann mit einem Lieferwagen auf der Rothenblattstrasse von Schönenberg Richtung Samstagern. In einer leichten Linkskurve kam sein Fahrzeug aus bislang nicht be-

kannten Gründen von der Strasse ab und prallte gegen einen Baum. Während der Lenker durch den Aufprall nur leicht verletzt wurde, konnten die sofort ausgerückten Einsatzkräfte beim 31-jährigen Beifahrer nur noch den Tod feststellen. Der genaue Unfallhergang ist Gegenstand laufender Ermittlungen, welche durch die Kantonspolizei Zürich, in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Limmattal/Albis, durchgeführt werden. Wegen dieses Verkehrsunfalls musste die Rothenblattstrasse auf dem betroffenen Teilstück für ca. zwei Stunden gesperrt werden. Neben der Kantonspolizei Zürich standen die Feuerwehren Schönenberg und Wädenswil, die Stützpunktfeuerwehr Horgen, zwei Rettungswagen, eine Notfallärztin sowie eine Abschleppfirma im Einsatz. (kapo)


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Wädi-Brau-Huus : 10% Rabatt auf das ganze Biersortiment Das Wädi-Brau-Huus wurde von den folgenschweren Entwicklungen des CoronaVirus und den damit verbundenen Massnahmen des Bundesrates von Anfang an schwer getroffen. Das Restaurant konnte anfangs noch eine verminderte Gästeanzahl bewirten und die Bierproduktion konnte aufrecht erhalten bleiben. Nach weiteren Massnahmen des Bundes musste jedoch das Restaurant per 17.03.2020 die Türen bis auf weiteres schliessen. Da viele unsere Kunden ebenfalls in der Gastronomie-Branche tätig sind, ist auch im externen Verkauf eine grössere Einnahmequelle über Nacht weggefallen.

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Wädenswiler Anzeiger 04-2020

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Wädenswiler ig Anze

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Impressum Unabhängige Monatszeitung für Wädenswil und Umgebung

Herausgeberin: Buchstabenfabrik GmbH 8820 Wädenswil Telefon 044 680 22 26 Verleger: Stefan Baumgartner (stb) Ständige Mitarbeit: Lea Imhof (lim), Susi Klausner (kl.), Sarah Ott (ott), Susanna Valentin (suv) Redaktion Richterswil: Reni Bircher (rb) reni.bircher@ waedenswiler-anzeiger.ch Redaktion Schönenberg und Hütten: Ingrid Eva Liedtke (iel) ingrid.liedtke@ waedenswiler-anzeiger.ch Inserateverkauf: Marlies Meier Telefon 044 680 22 27 marlies.meier@ waedenswiler-anzeiger.ch Mailadressen:  verlag inserate redaktion wettbewerb @waedenswiler-anzeiger.ch Auflage: 19 200 Ex. Druck: Theiler Druck AG, Wollerau Verteilung: Post CH AG Die Rubriken «Schaufenster», «Life & Style», «Auto & Motor», «Xund und Fit» sowie «Gartenfreuden» können nicht speziell gekennzeichnete Publireportagen enthalten. Erscheint monatlich in allen Haushaltungen in Wädenswil mit Au, Hütten und Schönenberg sowie in Richterswil und Samstagern. Zusätzlich liegen die Zeitungen in Wädenswil im Hotel Engel, bei Engel + Bengel sowie in Schönenberg im Volg auf.


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Das Schlechteste und das Beste in uns Oft wird ja der Mensch als der übelste Parasit oder als schlimmstes Virus bezeichnet, das die Erde befallen hat. Nun hat ein Virus den Menschen befallen. Wir tragen Corona auf uns, in uns, geben es weiter, sodass es andere befällt, krank macht und sogar viele tötet – weltweit! Und wir sind in Angst und Schrecken geraten – in einen Ausnahmezustand. Das Virus ist fremd, unberechenbar und noch unkontrollierbar. Es hat uns kalt erwischt, Panik ausgelöst und der Welt sozusagen den Stecker gezogen. Verunsichert verharren wir in Schockstarre und wagen erst langsam, uns wieder ein bisschen zu bewegen. Die gewohnten Alltagswelten sind eingebrochen. Wenig läuft mehr wie sonst.

auch diese Krisenzeiten optimal nutzt mit Bewegung in der Natur. Diese wollte man ja weniger belastet sehen als je, doch die Störung der Waldtiere durch Leute, die durchs Unterholz schleichen, ist auch nicht ohne. Habt ihr noch nie davon gehört, dass man auf den Wegen bleiben soll? Nun kann ich plötzlich auch die Wut der Bündner Bergbevölkerung auf die Unterländer nachvollziehen – obwohl die jetzt um ihre Existenz besorgt sind, weil wir nicht mehr kommen. Verständnis und Mitgefühl sind gut, denn sie bringen mich zurück auf die guten Pfade, erinnern mich an die grosse Solidarität, die herrscht, an die vielen Hilfsangebote, die wahrgenommen werden können. Also nehmt sie auch wahr, liebe Leute. Lasst für Euch einkaufen und hört endlich auf, Mehl und Hefe zu hamstern. Es hat zu jeder Zeit genug Brot und Ihr wollt ja wohl nicht gerade jetzt eine Bäckerei eröffnen.

Man sagt, dass in Krisenzeiten das Schlechteste und das Beste im Menschen zutage kommen kann. Um das Bedrohliche fern zu halten, machen wir gerne Lärm, fassen Gedanken, die keiner zweiten moralischen Überprüfung standhalten würden, uns aber irgendwie helfen Dampf abzulassen. Ich, zum Beispiel, nerve mich über die Völkerwanderung, die gerade unsere Landschaft im Schönenberg heimsucht. Ich meine dann, vor allem Menschen der Risikogruppen auf ihren täglichen Spaziergängen zu beobachten. Sollten die nicht zuhause bleiben? Schliesslich habe ich meine Liebsten schon wochenlang nicht mehr gesehen – aus Solidarität den Alten gegenüber und jetzt latschen die tatsächlich über unsere Wiesen hier?! Aber eigentlich fühle ich mich weder direkt bedroht, noch wirklich betroffen. Ich sitze weiter in meinem bequemen Sessel, in meinem prachtvollen Frühlingsgarten und schaue verstimmt übers Land, das nicht menschenleer ist, wie ich es mag. Beim Hundespaziergang muss ich ständig die Tiere an die Leine nehmen und bei meiner sonntäglichen Biketour muss ich gefühlten tausend anderen Fahrradfahrern, die sich unsicher über die Schotterwege schlängeln, ausweichen. Es ist natürlich einfach, mit solchen Ärger-Gedanken zu spielen, aber mir ist schnell klar, dass wir hier beim Schlechten sind, das eine Krise in einem hervorrufen kann. Die Nerven liegen blank und das Mitgefühl hat sich gerade klein gemacht. Ärger ist eine Vorstufe von Wut und erzeugt Aggression. Nichts Gutes also!

Ach ja, ich wollte mich auf das Mitgefühl besinnen! Ich kann mir vorstellen, dass jemand, der den Krieg erlebt hat, wirklich Angstzustände hat. Ich kann mir vorstellen, dass es schrecklich ist, jemanden, den man liebt, wegen Corona zu verlieren. Sobald persönliche Betroffenheit besteht, ist die Wahrnehmung eine andere und unsere Sicherheiten und Vorstellungen brechen auseinander. Wie privilegiert ist unsere Position hier oben auf dem schönen Berg, die wir einfach vor die Haustüre treten und ins weite Land schauen. Es gibt so viele, deren beengte Verhältnisse jetzt noch enger werden, weil sie sie kaum verlassen können. Manche Menschen haben nicht einmal einen Balkon! Sollen sie doch zu uns hochkommen, sich die Beine vertreten und tief einatmen und entspannen. Dies bringt sicher inneren Frieden, ist gesund und macht ein paar sogar zu besseren Menschen.

Doch unverschämt stehen die «neuen» Spaziergänger in Bauers Wiese, posieren im hohen Gras für möglichst medienwirksame Selfies, die Zeugnis ablegen sollen, dass man

Darum plädiere ich weiter (auch bei mir) für viel Mitgefühl, Verständnis und Toleranz. Die Solidarität wächst daraus und macht uns stark und so erwacht das Beste in uns und daraus kann nur Gutes entstehen, auch für eine Zukunft ohne Corona. Ingrid Eva Liedtke PS: Das sollten Freizeitsportler trotzdem jetzt wissen: Studien belegen, dass sich Coronaviren über die Atemluft weit über die empfohlenen zwei Meter Distanz hinaus verbreiten können. Für Velofahrer empfehlen Experten deshalb Abstände von 20 Metern beim Windschattenfahren. Läuft oder fährt man nebeneinander oder versetzt hintereinander, können die Abstände geringer sein. Welche Einflüsse Winde auf die Verbreitung der Viren haben, ist derzeit jedoch noch offen.

Wie ge  Nun geht die Corona-Krise und das Abstandhalten schon in die siebte Woche. Seit dem 16. März bleiben wir schweizweit möglichst zuhause, um uns und andere zu schützen und das Gesundheitssystem möglichst nicht zu be- oder gar zu überlasten. Wie geht es den Leuten vom Dorf, von Schönenberg und Hütten in dieser Krise? Was tun sie in dieser Zeit der sozialen Distanz, der Angst und der wirtschaftlichen Ungewissheit? Wie leben Familien mit dem Homeschooling und dem Homeoffice? Wie schützen sich die älteren Menschen und Risikofälle? Worauf können wir bauen, was hält uns aufrecht? Ich habe einige gefragt. Hier sind ihre Antworten:

Hanna Steinegger: Corona oder die unheimliche Krone Hätte mir vor einem Jahr jemand vorausgesagt, dass ich als Hochrisikoperson eingestuft und deshalb zu Hausarrest verknurrt würde, ich hätte ungläubig den Kopf geschüttelt. Plötzlich hat das Wort Pandemie eine wieder erwachte Bedeutung. Inzwischen ist zum Hausarrest noch vieles mehr dazugekommen. Ein für unsere Augen unsichtbares Lebewesen, ein Virus names Corona, hat die Welt aus den Fugen gehoben. Was Klimademonstrationen nicht fertig gebracht haben, schaffte dieses Wesen mit links. Und das gleich global. Anfänglich nicht wirklich ernst genommen,


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ht es uns in der Corona-Krise? Stimmen vom Berg macht mittlerweile die Angst vor einer Ansteckung die meisten von uns gehorsam. Was der Bund befiehlt, wird eingehalten. Flugzeuge bleiben am Boden, Menschenansammlungen sind verboten, Läden verbarrikadiert. Einschränkungen wohin man blickt. Grosseltern dürfen ihre Enkel nicht sehen. Gut, dass es Skype gibt. In den Medien gibt es praktisch kein anderes Thema mehr. Corona dominiert den Äther. Theorien lösen einander ab. Eine Fernsehmoderatorin meinte letzthin mit einem Lachen, da ja auch die Coiffeursalons schliessen mussten, gäbe es mit der Zeit keine Blondinen mehr. Eltern stürmen mit ihren Kindern die Wälder, um sich vom Stress des «Homeschooling» zu erholen. Wohnstuben werden zu Büros. Den Begriff «Homeoffice» kennt inzwischen jedes Kind. Abstand halten ist Vorschrift, mindestens zwei Meter sollten es sein. Wehe es hustet oder schneuzt einer öffentlich. Ein Glück, dass das Vermummungsverbot kein Thema ist. Man trägt schliesslich jetzt Maske. An sich kann ich gut leben mit der Quarantäne, zumal ich längere Zeit krank war und die Zwangspause mir die nötige Ruhe verschafft, die ich zur Erholung brauche. Natürlich gibt es Dinge, die mich nerven. Nicht mehr spontan im nächsten Laden einkaufen zu können, ist nur eine der vielen Einschränkungen, mit denen wir fertig werden müssen. Auch der Gedanke an die vielen, dem Untergang geweihten Unternehmen, oder an Menschen, die mit Kurzarbeit oder ohne Job dastehen, wirft Fragen auf: Wie sieht wohl dann die anschliessende «Normalität» aus? Befindet sich das nächste Virus bereits in den Startlöchern? Vielleicht aber bringt uns Corona das Bewusstsein zurück, dass es auch ausserhalb der grenzenlosen Mobilität Schönes gibt. Dass die Luft sauberer ist, dass die Natur sich erholen kann.

Bernard Aebi, Präsident des Quartiervereins Hütten Wie engagiert sich der Quartierverein Hütten in dieser Krisensituation? Der Quartierverein wurde schon früh in der Krise von Waedistark.ch kontaktiert und so auf das Angebot aufmerksam gemacht. Ohne lange zu Zögern haben wir uns der Bewegung angeschlossen und verweisen auch auf unserer Webseite auf die-

se organisierte lokale Nachbarschaftshilfe. Nebst diesem Angebot kann auch weiterhin unser Kummerkasten benutzt werden, falls das Angebot von Waedistark.ch aus irgendeinem Grund für die Situation nicht passend wäre. Meines Wissens wurde bislang davon kein Gebrauch gemacht. Ich habe vor Kurzem die Ausbildung als Mental Health First Aider abgeschlossen und habe mich entsprechend unter Waedistark.ch eingetragen. First Aider (Ersthelfende) können anderen Personen bei psychischen Problemen Erste Hilfe leisten. Mir persönlich geht es den Umständen entsprechend gut. Die ganze Familie ist gesund zu Hause und auch unsere Wohnsituation ist sehr komfortabel. Ich arbeite seit gut einem Monat im Homeoffice, was im Grundsatz gut funktioniert. Die Arbeitsbelastung hat eher zugenommen, da die Gespräche mit den Mitarbeitern und Kollegen meistens länger dauern als zuvor. Wie geht es der Familie? Die Kinder haben sich mittlerweile gut auf die neue Situation eingestellt. Skype und Videochat gehören schon fast zur Alltagsroutine. Auch der Musikunterricht funktioniert via Skype sehr gut. Da wir Eltern beide im Homeoffice arbeiten stellt die Betreuung aber schon eine grosse Herausforderung dar. Alle Aufgaben wie Arbeit, Schule und Betreuung, Kochen und Haushalt vermischen sich und so wird der Arbeitstag gefühlt zur Arbeitswoche, die am Montag Morgen beginnt und Freitag Abend wieder aufhört. Da braucht es viel Disziplin, diesen Rhythmus zu durchbrechen und sich auch wieder mal einen Moment für sich selber zu gönnen. Ist Angst ein Thema? Ich habe keine Angst vor dem Virus, aber dennoch grossen Respekt davor, dass ich möglicherweise das Virus ohne zu Wissen verbreiten und so andere Menschen gefährden könnte. Pflegen Sie noch Kontakte zu Freunden, anderen Menschen? Wir versuchen uns als Familie so gut wie möglich zu isolieren und jeglichen Kontakt zu Freunden oder Nachbarn zu minimieren, bzw. nur aus sicherer Distanz zu pflegen. Unsere Regierung hat sich aus gutem Grund zu einer einigermassen verträglichen Suppressionsstrategie entschieden und wir sollten dieser Massnahme und

Empfehlung unbedingt Folge leisten. Die sogenannte Basisreproduktionsrate muss auf einen Wert unter 1 gedrückt werden, d.h. eine infizierte Person steckt im Durchschnitt weniger als eine neue Person an. Dadurch können wir wertvolle Zeit gewinnen, welche genutzt werden kann, um die Testverfahren zu verbessern, Nachverfolgungsmethoden auszubauen, Kapazitäten im Gesundheitswesen aufzubauen, und Forschung zu betreiben, um möglichst bald geeignete Impfstoffe und Medikamente auf den Markt zu bringen. Befürchtungen? Ich befürchte, dass noch nicht alle Menschen verstehen wollen, weshalb unsere Regierung solchen Massnahmen erlassen hat und somit die Empfehlung nicht strikt genug befolgen. Es geht aus meiner Sicht nicht um richtig oder falsch, sondern alleine darum sich solidarisch in der Gruppe zu verhalten, um so die gewünschte Wirkung zu erzielen. Das ist immer einfach gesagt und kann aufgrund persönlicher Situationen nicht immer priorisiert werden, aber ich denke jeder kann dazu beitragen, nicht absolut notwendige Aktivitäten und Kontakte einzuschränken oder ganz einzustellen. Was können wir aus dieser Krise lernen? Eine solche Krise birgt auch immer Gefahr, dass das entstandene Ungleichgewicht durch starke Reaktionen zu einer weiteren Krise führt (wie damals die 1920er Wirtschaftskrise zum 2. Weltkrieg). Andererseits ist die Welt ruhiger geworden und an manchen Orten hat sich die Natur sehr schnell und beeindruckend erholt. Letztendlich können wir nur etwas daraus lernen, wenn wir die Handlungen und Auswirkungen reflektieren und es wird sich zeigen, ob wir diese Möglichkeit zum Guten oder weniger Guten für uns Menschen nutzen werden. Eigene Gedanken? Ich habe aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit bei der Swiss Re eine sehr klare Vorstellung, was in so einer Situation zu tun wäre, da wir uns von Berufes wegen mit solchen Situationen auseinandersetzen. Gerne verweise ich hier auf den Artikel ‹The Hammer and the Dance› von Tomas Pueyo, welcher aus meiner Sicht klar und statistisch unterlegt aufzeigt, was man in solchen Situationen überhaupt für Möglichkeiten hat.


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Christine und Ueli Landis, pensioniert Ueli, Du als Präsident des Dorfvereins, wie siehst Du dessen Aufgabe in dieser Krisensituation? Nachbarschaftshilfe? Was allenfalls noch? Letztlich sind die Aufgaben unseres Vereins in den Statuten festgehalten: «Der Verein organisiert oder unterstützt kulturelle, gesellschaftliche oder gemeinnützige Veranstaltungen und Aktivitäten in Schönenberg ZH. Mit seiner Arbeit stärkt er das Gemeinschaftsgefühl und übernimmt im Rahmen seines Zwecks sowie seiner personellen und finanziellen Möglichkeiten Aufgaben im Interesse der Allgemeinheit.» Unser Angebot mit der Nachbarschaftshilfe entspricht dieser Zweckbestimmung optimal, so wie im seuchenfreien Alltag auch unsere anderen Aktivitäten. – Die Krise mobilisiert hoffentlich noch vermehrt Solidarität und Hilfsbereitschaft, die wir nach Möglichkeit gerne in unserem Verein bündeln und koordinieren. Wie geht es Euch in der momentanen Krise? Wir haben fast ein bisschen ein schlechtes Gewissen, denn uns geht es beinahe unanständig gut: Da die Agenda nahezu leer ist und da wir uns von den jüngeren Generationen fernhalten sollen, haben wir uns in unser Ferienhäuschen im Toggenburg zurückgezogen. Hier ist im Moment wunderbares Wetter und wir entwickeln so etwas wie Feriengefühle. Wenn wir frische Luft schnuppern und Sonne tanken, ist es hier gar keine Schwierigkeit, Abstand zu wahren. Also, uns geht es wirklich gut und wir fühlen uns privilegiert, dass wir dies so haben dürfen. Als Pensionierte haben wir keine Arbeits- und Einkommenssorgen, als in verschiedenen Bereichen freiwillig für die Gemeinschaft Tätige haben wir zum Teil verordnete Pause und als Grosseltern ebenso. Ueli, Du gehörst zur Risikogruppe. Wie geht es Dir damit? Triffst Du besondere Schutzvorkehrungen? Christine und ich haben uns wie gesagt aus dem Betrieb herausgenommen und wir

H ÜTTEN / S C H ÖN ENBE RG  RG   39 meiden körperliche Nähe mit anderen Leuten. Beim Einkaufen oder allgemein an Orten, wo auch andere Leute verkehren, achten wir auf strikte Einhaltung der Grundregeln des BAG. Wie geht es Eurer Familie? Ihr habt ja auch Enkel, die ganz nah wohnen. Gibt es da noch Kontakt? Wir wohnen mit den Familien unserer zwei ebenfalls im Neubad wohnenden Söhne so nahe zusammen, dass wir die Distanzregeln insbesondere mit den Enkelkindern kaum einhalten könnten. Daher haben wir hier im Toggenburg das Weite gesucht und die Kontakte zu all unseren Familienmitgliedern finden fast ausschliesslich über Medien statt. Christine, Deine Eltern sind im Pflegeheim. Du kannst sie wohl momentan nicht besuchen. Wie schwer ist das für Dich und sie? Im Pflegeheim ist es für meine Eltern schon etwas schwierig: keine Besuche von aussen, alle Pflegenden hinter Masken, Essenstische weit auseinander und kaum Gesprächspartner. So ist es nicht erstaunlich, dass meine Eltern von «Zeit totschlagen» sprechen. So geben wir halt gelegentlich an der Rezeption des Pflegeheims ein kleines Geschenk für sie ab. Unterdessen haben wir auch ein sehr einfaches Internettool für Video-Meetings gefunden. Über dieses führen wir gelegentlich Gespräche mit Sichtkontakt, manchmal sogar mit der ganzen Familie. Solche Anlässe freuen dann meine Eltern sehr und sind eine Abwechslung im jetzt oft recht eintönigen Tagesablauf. Meine Schwiegermutter bekommt täglich Besuch von der Spitex und mit Lesen, Fernsehen und gelegentlichen Aussenaufenthalten mit Sicht- und Rufkontakten zu den Familien ihrer Enkel ist sie sehr zufrieden mit ihrem Alltag. Ist Angst ein Thema? Angst hat in unserem Familienkreis niemand. Dass wir jetzt auch Zeit finden, uns gelegentlich grundsätzliche Gedanken zu Leben und Tod, Beziehungen, Sinnfragen und globalen Entwicklungen zu machen, das nehmen wir dankbar an. Habt Ihr noch Kontakt zu Freunden, anderen Menschen? Selbstverständlich haben wir noch viele Kontakte zu Verwandten, Freundinnen und Freunden und Bekannten – nur begegnen wir uns dabei nicht mehr physisch. Wir haben unsere Kompetenzen in der Nutzung sozialer Medien noch einmal ziemlich ausgebaut. Als Nebenerscheinung zu dieser Art von Kontaktpflege begrüssen wir auch den damit verbundenen Lerneffekt. Aber so positiv dies alles tönt: Wir freuen uns auf Zeiten, in denen man sich auch wieder

ordentlich umarmen kann. Und: Enkel hüten ist ja manchmal recht anstrengend, aber vermissen tun wir den Kontakt mit ihnen trotzdem. Befürchtungen? Unsere grösste Befürchtung ist eigentlich, dass die positiven Effekte der aktuellen Krise (z.B. mehr Zeit für Grundsätzliches, Erholung von Umwelt und Natur) nach der Krise schnell verblassen. Zusätzlich befürchten wir, dass nebst dem persönlichen Leid, das viele Betroffene in der Krise erfahren, sich auch viele Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft eher verstärken könnten (Arbeitssicherheit, Löhne, Vermögen). Was können wir aus dieser Krise lernen? Der Hauptlerneffekt wird wohl sein, dass man sich nie in Sicherheit wiegen kann, wie es weitergeht. Trotz all unseren Versicherungen lässt sich die kommende Zeit nie versichern. Eigene Gedanken Wie in diesem Interview schon mehrfach betont: Unsere Stellungnahme geschieht aus einer sehr komfortablen Situation hinaus. Uns würde interessieren, wie es denjenigen Leuten geht, die von der aktuellen Krise gesundheitlich, finanziell oder in ihrer allgemeinen Befindlichkeit negativ betroffen sind. Wir denken, es ist Aufgabe von uns allen, diese Leute zu unterstützen.

Thomas Villwock, reformierter Pfarrer der Kirchgemeinde Schönenberg-Hütten Momentan werden keine Gottesdienste mehr durchgeführt. Wie erreichst Du die Leute? Auch Kirchgemeinden unterliegen dem Veranstaltungsverbot. Das betrifft selbstverständlich auch Gottesdienste und sämtliche Angebote für Kinder und Jugendliche. Gleich am 16. März habe ich begonnen, die Haushalte in Hütten und Schönenberg anzurufen, in denen reformierte Kirchenmitglieder über 65 Jahren leben. Das ergab viele schöne Gespräche mit bekannten und unbekannten Menschen. Hier und da konnte ich auch Nachbarschaftshilfe vom Dorfverein Schönenberg oder von der Initiative waedistark.ch der Stadt Wädenswil vermitteln. Überhaupt findet der Kontakt zu den Leuten momentan per Telefon, Mail oder mittels anderer technischer Lösungen statt. Aber den Blumenstrauss zum 80. Geburtstag konnte ich hier und da auch vor die Tür


40  HÜ T T E N / S CH Ö N EN B ER G G Ressourcen zu aktivieren. Psalmen, Gebete und das Nachdenken über biblische Texte – das sind Steinbrüche für viele gute Anregungen, die jetzt helfen können. Das Bewusstsein, dass Glaube durch solche Zeiten hindurchtragen kann.

stellen und klingeln. Mit entsprechendem Abstand konnten wir uns dann auch unterhalten. Das wirkt für alle etwas surreal – aber durchaus machbar. Wie funktioniert die Seelsorge jetzt? Seelsorge funktioniert jetzt eben per Telefon etc. Das gab es aber vorher auch schon. Aber auch per Mail konnte ich in den letzten Wochen gut kommunizieren und Angebote machen. Gerade die Situation rund um Abdankungen ist sehr herausfordernd für alle. Das betrifft nicht nur Fälle mit Coronainfektionen. Derzeit ist der Besuch im Spital oder im Seniorenheim sehr eingeschränkt oder gar nicht möglich. Das ist für die Betroffenen vor allem beim Sterben sehr belastend. Aber auch die Tatsache, dass nur der engste Familienkreis bei der Beisetzung dabei sein darf, ist eine besondere Herausforderung. Wir hatten bis vor Ostern noch keine Beisetzung. Aber zusammen mit Pfarrkolleginnen und -kollegen konnte ich ein Ritual entwerfen, das die Möglichkeit aufzeigt, in den Tagen oder Wochen nach der Beisetzung dem persönlichen Abschied am Grab eine Form zu geben. Vorgeschlagene Formulierungen und Gebete können gesprochen oder im Stillen gelesen und meditiert werden. Vielleicht hilft auch schon der Hinweis, dass ja wenig dagegen spricht, alleine oder zu zweit an das Grab einer verstorbenen Person zu gehen und dort ganz individuell Abschied zu nehmen. Es kommt da nicht auf die Frömmigkeit oder Religion an. Wie wichtig gelingende Abschiede im Leben sind, wird in diesen Tagen wieder mehr bewusst. Und da weiss man aus Psychologie, Soziologie und der Seelsorge, dass Abschiede auch nachgeholt werden können. Gottesdienste und Predigten werden vielerorts online gestellt. Ich biete dazu ergänzend am Donnerstagabend eine Online-Hausandacht an. Der persönlichen Frömmigkeit kommt in diesen Zeiten eine besondere Bedeutung zu. Wenn ich da unterstützen kann, ist schon viel gelungen. Ich möchte nicht anleiten, sondern vielmehr erinnern, welche Möglichkeiten uns der christliche Glaube und die reformierte Tradition bieten, und ermutigen, eigene

Nehmen die Menschen in solchen Zeiten vermehrt Zuflucht zum Glauben, zu Gott? Das kann ich nicht pauschal beantworten. Aber ich beobachte in diesen Tagen immer wieder, wie Menschen in die Kirche neben dem Pfarrhaus gehen. Das haben viele auch davor getan. Jetzt scheint mir das aber etwas mehr der Fall zu sein. Auch die Bänke vor der Kirche sind immer wieder mal besetzt. Gut möglich, dass Menschen in diesen Tagen die Nähe zur Kirche und zum Glauben mehr und bewusster suchen als sonst. Wir Menschen sind sehr unterschiedlich. Jemand, der dieser Tage mehr in die Natur geht, sucht und findet dort Gott und seinen Glauben womöglich ebenso wie der, der in die Kirche kommt und persönliche Andacht hält. Die momentane Situation bietet die Chance, das zu suchen und vielleicht wieder zu entdecken, was im Leben trägt. Wie bewältigst Du die Situation persönlich mit Deiner Familie? Als Pfarrer bin ich Homeoffice gewohnt. Seelsorge und Gottesdienst habe ich bereits angesprochen. Meine Frau ist derzeit zu 100% im Homeoffice. Das Pfarrhaus bietet die Möglichkeit, ungestört zu arbeiten. Die Kinderbetreuung ist unverändert. Als Familie haben wir gerade mehr Zeit füreinander, was wir sehr schätzen und geniessen. Wir wünschen den vielen Familien, dass sie es ähnlich empfinden. Hier und da und vor allem dort, wo sich die Corona-Krise auch wirtschaftlich auf das private Budget auswirkt, sehen sich die Menschen nochmal ganz anderen Herausforderungen gegenübergestellt. Ich habe grössten Respekt vor den Familien, die jetzt gerade mit schulpflichtigen Kindern in einer ganz speziellen Situation und womöglich auch wirtschaftlich herausgefordert sind. Persönlich versuche ich vorbereitet zu sein. Es ist nicht auszuschliessen, dass auch in Hütten und Schönenberg Menschen durch das Corona-Virus sterben. Letztlich kann man sich da nicht wirklich vorbereiten. Sich darauf einstellen trifft es vielleicht eher: Ich befürchte das Schlimmste und hoffe das Beste. Eigene philosophische oder religiöse Folgerungen Derzeit solche Überlegungen anzustellen, halte ich für verfrüht. Ich versuche mit den Menschen im Berg so gut es geht unterwegs zu sein. «Die» Sicht der reformierten Kirche gibt es nicht. Die reformierte Tradition lebt

davon, dass vor Ort und in der Situation von den Verantwortlichen für und mit den Menschen in Übereinstimmung mit der biblischen Überlieferung und den reformatorischen Erkenntnissen um das Richtige und Gebotene gerungen wird. Das versuche ich. Ob es gelingt? Sicher nicht immer.

Ruth Chautems, Schönenberg, koordiniert die Nachbarschaftshilfe Ich koordiniere die Nachbarschaftshilfe von Schönenberg. Es sind aktuell 12 Helfer, welche verschiedene Aufgaben wahrnehmen. Am meisten ist Einkaufen gefragt, dann auch Medikamente abholen und dringende Briefe zur Post bringen. Die Menschen, die unsere Hilfe möchten, rufen bei mir an und schildern mir ihr Anliegen. Darauf sende ich den Wunsch per WhatsApp an die Helfer, wer die Aufgabe übernehmen kann nimmt direkt Kontakt mit der betreffenden Person auf. Diese regeln alles Weitere untereinander. Die anderen Helfer sehen dann in der Gruppe, dass der Auftrag übernommen worden ist. Bei der Auslieferung werden die Abstandsregeln eingehalten, indem man die Sachen vor die Türe stellt oder im Briefkasten deponiert.

Margaretha Ritter aus Hütten, 67, pensioniert Wie geht es Dir in dieser Krise? Ich halte gerade einen Moment inne – es geht mir gut – ich bin nicht allein. Da ist mein Mann, mit dem ich Entscheidungen oder getroffene Massnamen diskutieren kann, sowohl private, wie auch all die Vorschriften und Empfehlungen die getroffen sind und werden. Da schätze ich mich sehr glücklich! Gehörst Du zur Risikogruppe und wenn ja, wie gehst Du damit um? Ja, ich gehöre zur Risikogruppe. Ich werde 67 Jahre alt. Es ist so, wie es ist. Wie sehr schützt Du Dich und schottest Dich allenfalls ab? Händewaschen, so wenig Kontakt wie möglich – aber ich fühle mich nicht isoliert. Wie eng ist der Kontakt zur Familie? Am Ostersonntag war ein Familienbrunch geplant. Wir haben ihn abgesagt, weil da zu viele Personen zusammen gegessen wären.


H ÜTTEN / S C H ÖN E NBE R G  G   41 Hast Du Menschen in Deiner Familie, die gefährdet sind oder gar krank? Nein, zum Glück nicht.

Hast Du noch Aussenkontakte? Ein Osternest für die zwei Jungs mit «Böllehuut» verzierten Eiern ist Tradition. Der eine kam über Mittag und der andere Sohn am Abend, um den moosgeschmückten Teller abzuholen. Wir sassen auf dem Sitzplatz mit Blick auf Hüttner- und Zürichsee und haben die Gespräche und den Sonnenschein genossen. Für den Kontakt nach Aussen wurden Internet und WhatsApp auch wichtig! Mit einer Freundin aus Schönenberg ist der Kontakt täglich. Da kann ich schmunzeln, nachdenklich sein oder lachen. Vreny, vielen herzlichen Dank! Arbeitest Du noch? Nein, ich bin pensioniert und habe die Gesundheitsmassagen abgesagt. Die kirchlichen Tätigkeiten sind eingeschränkt und der Senioren-Mittagstisch findet auf Weiteres auch nicht statt. Vom Besuchsdienst Schönenberg-Hütten und von der Pro Senectute Hütten aus werden die zu Besuchenden mit Telefonaten überrascht. Da ist die Freude auf beiden Seiten spürbar. Hast Du Möglichkeiten Dich zu beschäftigen? Was geht momentan nicht? Was geht? Was hast Du Dir neu erschlossen? Ich bin im Garten. Mit meinen drei Jassgruppen treffe ich mich einmal im Monat. Das geht jetzt leider nicht. Nach Rueun fahren und weiter das Häuschen sanieren. Unser Nachbar da ist der verlassene Fussballplatz, der Rhein und der Wald. Wir nennen den Ort, little Kanada. Da gefährden wir niemanden und uns auch nicht. Das nächste Haus ist der Bahnhof und der ist ein Kilometer entfernt. Ich lese viel, kann meine liegengebliebenen Näharbeiten in Angriff nehmen! Hast Du Angst? Angst ist kein guter Ratgeber. Doch ich habe grossen Respekt vor dieser schwierigen Situation. Die Bundesräte und die Menschen, die Entscheidungen treffen müssen, nicht mit einer Etikette zu versehen oder in eine «Schublade» zu stecken, ist gerade eine Aufgabe von mir. Gehst Du selber einkaufen? Wie funktioniert in Hütten die Nachbarschaftshilfe? Unser Sohn hat uns angeboten, einkaufen zu gehen. Im Volg Hütten tätige ich meine Einkäufe noch selber. Da sind zwei bis vier Menschen am Einkaufen, da habe ich vertrauen, dass ich niemanden anstecke und selber gesund bleibe. Da sind die verschiedenen Organisationen tätig, Pfarrer Thomas Villwock von der Kirchgemeinde und man kann seine Bestellung im Volg aufgeben und dann abholen. Ich weiss, eine Hüttnerin geht in Wädenswil für Bekannte einkaufen.

Seht Ihr noch Freunde? Aus Sicherheitsgründen verzichten wir darauf. Am meisten freue ich mich auf den Tag, wo ich wieder Gäste bei uns einladen darf. Da wird dann der beste Wein im Keller aufgemacht. Hältst Du Dich strikt an alle Regeln? Wo denkst Du gibt es gewissen Spielraum? Mein Mann und ich halten uns strikte an die Regeln und die Empfehlungen des BAG. Meine Freiheit ist, dass ich mit meinem Hund schöne Spaziergänge in der Natur geniessen darf.

Was kann uns diese Krise lehren? Oh, ob uns das etwas lehren wird, kann ich nicht beantworten. Was ich versuchen werde: Schubladen -Etiketten und Aufkleber so gut ich es vermag, wegzulassen. Eigene Gedanken Wenn dir ein Fels vom Herzen fällt, so fällt er auf den Fuss dir prompt! So ist es nun mal auf der Welt: ein Kummer geht, ein Kummer kommt … (Heinz Erhardt).

Yvonne Fiedler, Gründerin von animal happyend, Schönenberg 16.3.2020, Lock down, Stillstand, Pause, soziale Distanz, Atem anhalten!! Die Pandemie ist bei uns angekommen und in Zeiten wie diesen macht sich Angst breit, so auch bei mir. Ich informiere mich viel und halte mich an die Regeln. Hast Du Kinder und wenn ja wie gehen sie mit der Situation um? Meine Stiefkinder sind erwachsen und leben mit ihren Partnern. Sie arbeiten im Homeoffice, und auch sie nehmen die Situation ernst und halten sich an die Regeln. Wir haben per WhatsApp-Chat Kontakt. Wo sind Deine Eltern? Wie geht es ihnen? Seid Ihr noch in Kontakt? Meine Eltern sind im Pflegeheim und da ist Besuch strikt verboten. Zum Glück haben wir unserem Vater auf den 90sten Geburtstag einen iPad geschenkt und das Skypen beigebracht. Dies hilft uns den Kontakt zu halten, und auch mit meiner Schwester, welche in Amerika lebt, lässt sich so der Kontakt zu den Eltern aufrechterhalten.

Leidest Du unter den mangelnden Sozialkontakten? Nein das tun wir nicht. Wir haben zum Glück ein schönes Zuhause und sind in einem Alter, wo sich für uns die Situation zu vorher nicht drastisch verändert hat. Arbeitet Ihr zuhause? Wir arbeiten im Handel/Parfumbranche und schon immer von Zuhause aus. Dies erleichtert natürlich die Situation. Wie die wirtschaftliche Situation unser Geschäft beeinflussen wird, stellt sich noch heraus. Deine Herzensangelegenheit ist animal happyend. Wie ist die Situation für die Hunde/Tiere momentan? Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Massnahmen – deshalb haben wir uns entschieden weiterhin im Rahmen des Möglichen unsere Arbeit im Tierschutz zu tätigen. Doch wie geht es in Ungarn im Tierheim weiter? Innerhalb von wenigen Tagen hat sich alles geändert. Ca. 70 Hunde warten auf ihr neues Zuhause in der


42  HÜ T T E N / S CH Ö N EN B ER G G Schweiz und in Deutschland. Und täglich kommen neue Hunde ins Tierheim. Werden noch mehr Tiere ausgesetzt? Nein, dies können wir so nicht sagen. Es kommen täglich nicht weniger und nicht mehr Hunde ins Tierheim. Vielleicht weil die Menschen zu Hause sind und die ausgesetzten Tiere nicht wahrnehmen können oder weil tatsächlich die Leute Zeit für ihre Tiere haben? Sind die Hunde schwerer zu vermitteln oder gar leichter, weil in manchen Ländern nur noch die Hundebesitzer an die frische Luft dürfen? Ist das gar ein Grund sich noch schnell einen Hund zuzulegen, den man dann nachher nicht mehr will? So viele tolle Menschen warten auf ihre Vierbeiner aus dem Tierschutz. Die Vorkontrollen können wir durchführen und so vermeiden wir, dass wir Hunde an Leute vermitteln, welche aus lauter Langeweile nichts anderes zu tun wissen, als einen Hund zu adoptieren und dieser dann wieder in einem Tierheim landet, wenn Corona vorbei ist und der Alltag wieder Normalität aufnimmt. Dies ist uns ganz wichtig! Könnt Ihr Eure Transporte von Ungarn in die Schweiz noch durchführen? Für animal-happyend und die Hunde ist die Grenze offen!! Alle Anforderungen und Bedingungen der Behörden wurden erfüllt und wir konnten am 3. April unter speziellen Umständen 37 Hunde in die Schweiz bringen und ihre neuen Besitzer durften sie endlich in den Arm schliessen. Zu bedenken ist, dass die armen Leute vor Ort bald nicht mehr ihre Hunde halten können. Eine finanzielle Krise trifft unaufhaltsam auf die Tiere. Wir brauchen Futter für die Privatleute, noch mehr Futter für unser Tierheim und daher ist jede Spende willkommen. Werden die Menschen weniger spenden, jetzt wo viele um die eigene Existenz fürchten? Kann man generell sagen, dass der Mensch, dem es selber schlecht geht, sich weniger um das Wohlsein seiner Tiere kümmert? Das Gegenteil erfahren wir, und wir danken allen Menschen, welche in dieser schweren Zeit auch an die Tiere denken und uns unterstützen! Befürchtungen? Wir sind überzeugt, dass die Krise vorbei geht und der Moment kommen wird, da auch diese schwierige Zeit Geschichte ist. Solidarität ist dann das Wort, welches uns in Erinnerung bleibt. Wir werden uns nach

wie vor für die Armen unter uns einsetzen, im Falle von animal happyend für die Hunde in Not. Was können wir aus dieser Situation lernen? Wir werden durch jede Krise stärker. Der Mensch wird sich hoffentlich wieder auf das Elementare besinnen: Die Natur zu achten und Tiere zu respektieren! Und ich hoffe, dass die Menschen, egal ob im Beruf oder privat, wieder lernen, dass Respekt wichtig ist, damit wir uns als Person wertgeschätzt fühlen. Respekt ist eine Investition. Nur wer bereit ist, einen respektvollen Umgang zu pflegen, kann erwarten, dass ihm dasselbe zuteil wird.

Willi Schilling, 74, ehemaliger Gemeindepräsident von Schönenberg Willi Schilling gehört mit 74 Jahren klar zur Risikogruppe. Auf die Frage, wie es ihm geht, antwortet er spontan: «Ich bin alt» und muss lachen. «Aber ich fühle mich gesund,» fährt er fort. «Trotzdem ist es momentan ein bisschen wie im «Chefig». Ich habe gelernt allein zu sein und schätze es teilweise auch. Aber meine Freunde nicht mehr sehen zu können, das fällt mir auf die Dauer schon schwer.» Im Schönenberg sieht man Willi Schilling oft auf Spaziergängen mit seinem Enkel. Ist das noch möglich? «Ich wohne zum Glück sehr nah bei meiner Tochter und ihrer Familie. Das ist mo-

mentan mein Bezugspunkt, und dafür bin ich auch froh und dankbar. Alle anderen Aussenkontakte habe ich abgebrochen. Ich hüte meinen kleinen Enkel Nino. So kann ich meine Tochter und ihren Mann entlasten. Der Kleine ist eineinhalb und sehr lebendig, immer in Bewegung, will alles anschauen, runterreissen, auseinandernehmen. Homeoffice würde mit ihm richtig schwierig. Da der Kleine jetzt auch keine Kontakte zu anderen Kindern mehr hat, bin ich für ihn da, und so ist allen geholfen. Dafür wird eingekauft und sogar gekocht für mich. Doch man ist ja nicht nur Familie. Momentan schon. Alles andere ist auf Eis gelegt. Ich bin eigentlich sportlich immer sehr aktiv gewesen, habe früher Fussball gespielt, dann Tennis und jetzt auch noch Golf gelernt. Das Wetter wäre jetzt traumhaft, im Tennis wäre bald Interclub-Saison, doch alles ist abgesagt. Das ist frustrierend, keine sportliche Betätigung an der frischen Luft, keine Kollegen, die ich dabei treffe. Sogar unsere Jasstreffen zu viert haben wir abgesagt. Doch viele ältere Leute sind offensichtlich noch unterwegs. Man sieht sie hier oben am Wandern und Radfahren und auch beim Einkaufen. Das ist unvorsichtig und unverständlich. Ich habe auch schon Gruppen älterer Menschen morgens vor dem Coop stehen sehen, was ich nicht verstehen kann. Da werden vielleicht alte Ängste aus Kriegszeiten wieder aktiviert. Ich habe letzthin gelesen, dass das Angstzentrum bei gewissen Menschen das Hirn dominiert. In meinem Bekanntenkreis halten sich alle an die Empfehlungen. Ich habe tolle Menschen um mich und da herrscht viel Solidarität.

Astrid Blümlein, Landgut enerQi, Schönenberg Wie geht es Euch? Uns geht es gesundheitlich gut. Wir empfinden aber einen immer tiefer werdenden Vertrauensverlust gegenüber unserem Bundesrat, der aus unserer Sicht eine Fehlentscheidung getroffen hat aufgrund von möglicherweise vorgängig falscher Beratung durch die WHO und die Stäbe des Bundesrats. Der Verlust der Grundrechte und das Aussetzen der Demokratie beunruhigt uns wesentlich mehr in Bezug auf die Zukunft der Schweiz, unserer Familie, unseres landwirtschaftlichen Betriebs und der kleinen Unternehmen, die wir führen, als die Gefahr, die von einem Coronavirus ausgeht, wie wir langsam immer mehr


beobachten. Am nicht validierten Test, an den zugrunde gelegten Zahlen und deren Erhebung und an vielem mehr, bestehen erhebliche Mängel und keine Verhältnismässigkeit zu den ergriffenen Massnahmen. Eine öffentliche Diskussion wird nicht zugelassen, andere Meinungen als die offiziell bekannt gegebene werden vielfach medial unterdrückt oder diffamiert. Ein Land, das von den Nachbarländern für seine direkte Demokratie bewundert wird, lässt sich einen Maulkorb verpassen und in ein wirtschaftliches und soziales Desaster führen. Wer arbeitet noch in Eurer Familie? Wir arbeiten alle noch, sogar mehr als vorher, um unseren Unternehmen in diesem schwierigen Umfeld das Überleben zu ermöglichen. Natürlich haben wir in der Tierpension einen extremen Einnahmeneinbruch. Es ist eine sehr strenge Zeit. Ich musste wertvolle Mitarbeiter entlassen, um nicht in die Falle der Kurzarbeit zu geraten. So geht die enerQi nicht Konkurs und die Mitarbeiter können ab Juni wieder zu gewissen Stellenprozenten angestellt werden. Wir eröffnen uns permanent neue Geschäftsbereiche und hoffen so zu überleben. Die Internetpräsenz wurde erweitert, ein Webshop und Webinare sind entstanden. Auf dem Hof arbeiten wir fleissig; wertvolle Nahrungsmittel (Gemüse, Obst) sind jetzt ein hohes Gut und wachsen und gedeihen prächtig. Habt Ihr jetzt mehr Zeit für die Tiere, resp. den Hof? Wir haben gleich viel Zeit für die Tiere wie vorher, würde ich meinen. Wir nehmen uns jede Zeit, die wir vorfinden, für den Anbau der Nahrungsmittel. Es ist schön, die eigenen Setzlinge wachsen zu sehen und dann in die gut vorbereitete Erde zu setzen, in der es von Regenwürmern wimmelt. Unsere Töchter sind mit vollem Elan und ganzem Herzen dabei. In der Coronazeit haben viele Menschen mehr Zeit für das Sein in der freien Natur. Wir haben dadurch mehr Spaziergänger, die vorbeiwandern und sich für unsere Tiere und den Betrieb interessieren. Welche Einschränkungen oder Folgen hat die Coronakrise auf Euren Hof, auf die Tiere, allenfalls deren Versorgung? Das können wir zurzeit noch nicht vollständig abschätzen. Je länger der Verlust der Grundrechte dauert und damit die Einschränkung der Freiheit, desto länger können wir z.B. keine Wanderungen mit Tieren anbieten und keine Events. Wir empfangen zurzeit keine Besucher direkt auf dem Landgut. Gespräche entwickeln sich über den Zaun in «social distancing». Vielen Besuchern gibt auch ein Gespräch mit den Tieren oder das Streicheln der Tiere

H ÜTTEN / S C H ÖN E NBE R G  G   43 Kraft. Die Versorgung der Tiere für dieses Jahr sollte sichergestellt sein, sofern wir kein so trockenes Jahr erleben wie 2018. Sind schon längerfristige Folgen absehbar? Das kommt darauf an, wie lange der Lockdown dauert und wie, ob er gar nach einer vorübergehenden Lockerung wieder angeworfen wird. Wie sehr schottet Ihr Euch ab? Zu Besuchern oder Spaziergängern halten wir den vorgeschriebenen Abstand. Wir befolgen die vorgeschriebenen Regeln eines Versammlungsverbots. In der Tierpension arbeiten wir einzeln, die Tiere werden über einen vorgeschalteten Bereich übergeben, der Tierhalter bleibt ausserhalb der Pension, der Tierpfleger empfängt das Tier innen. In der Praxis arbeite ich über telefonische Beratungen. Gibt es auch positive Entwicklungen zu beobachten? Oh ja. Sogar sehr viele! Vieles, was als selbstverständlich empfunden wurde, wird wieder geschätzt. Die Knappheit von bestimmten Produkten zeigt uns, wie wertvoll es ist und wie glücklich wir uns schätzen können, ein Landgut zu führen und für Nahrungsmittel, auch für die Bevölkerung um uns herum, sorgen zu können, falls dies notwendig würde. Einiges, was wir erst zu einem späteren Zeitpunkt getan hätten, wurde jetzt schon verwirklicht oder zumindest in die Wege geleitet. Die positive Ausstrahlung der Tiere auf die Wandernden – vielfach komplette Familien, die wir sonst in seltenen Fällen gemeinsam unterwegs sahen – ist unglaublich. Das «social distancing» zwischen Menschen ermöglicht den Landgut-Tieren mehr Nähe und Streicheleinheiten als je zuvor. Diese wachsende Herzlichkeit zwischen Menschen und Tieren erfreut uns jeden Tag aufs Neue. Auch besonders ältere Menschen, denen ja zurzeit der Kontakt zu ihren Enkeln und Familien unterbunden wurde, geniessen den körperlichen Kontakt zu unseren Tieren. Um älteren Menschen, die seit Wochen von der Umwelt und ihren Familien abgeschottet im Altersheim leben, eine Freude zu machen, dürfen wir mit unseren Altershoftieren einen Besuch abstatten, natürlich unter den erforderlichen Abstands- und Hygieneregeln für Menschen. Der Zusammenhalt in der Familie und in den Unternehmen ist gross. Der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt. Die Solidarität von anderen Menschen, die unsere Tierpension oder auch das Landgut nicht verlieren möchten, wächst und gibt uns eine tiefe Kraft und den nötigen Mut in eine für jeden Bürger wackelige Zukunft zu gehen und die kommenden Herausforderungen der vielfältigsten Art für uns alle positiv zu meistern.

Annahita de la Mare, Kinderbuchautorin Meine tägliche Arbeit ist normalerweise aufgesplittet in meine Tätigkeit als Kinderbuchautorin, also Schreiben, und der Betreuung der Kinder, wenn sie von der Schule nach Hause kommen. Die Schulbesuche sind jetzt leider für die nächsten Zeit gestrichen. Schreiben kann ich, wenn die Kinder zuhause sind, nicht so gut. Das Homeschooling funktioniert bei uns so: Ich habe zwei Kinder (Olivia, 7, und Emilia, 6) und beide bekommen Hausarbeit von der Schule. Zwei Stunden am Tag sind dafür reserviert, meistens am Vormittag, und das geht ganz gut. Ich muss meistens neben meinen Töchtern sitzen, während sie arbeiten, obwohl ich mir sicher bin, dass sie sehr selbstständig sind in der Schule! Aber das ist nur während dieser zwei Stunden, danach spielen sie einfach miteinander. Eigentlich gehen die Kinder mit dieser Situation ziemlich gut um. Es ist für sie ein bisschen wie in den Sommerferien. Ich denke, wir sind sehr, sehr, sehr privilegiert, dass wir einen Garten mit Trampolin haben. Die Kinder hüpfen stundenlang darauf herum. Und sonst spielen sie sehr viel mit Lego. Sie streiten momentan aber schon auch relativ viel!! Wo sind Eure Eltern/Grosseltern? Die Grosseltern sind alle im Ausland. Es geht ihnen gut. Ich rede jeden Tag mit meinen Eltern in England. Dort ist es viel schlimmer als hier, und ich mache mir schon Sorgen um sie, aber sie halten sich an die Regeln und kommen so hoffentlich gut durch. Kontakt zu Freunden? Wir sehen unsere Freunde nur via Videokonferenz. Wir leiden nicht sonderlich darunter. Ich bin in unserer Familie, die «Sozialste» und ich halte den Kontakt mit Freunden eben mit Videokonferenzen aufrecht. Eigentlich rede ich so vermehrt auch mit Leuten, mit


44  HÜ T T E N / S CH Ö N EN B ER G G denen ich schon Jahre lang nicht mehr gesprochen habe. Das ist echt schön. Befürchtungen? Ja, dass viele Leute in der nächsten Zeit von der Wirtschaftskrise hart getroffen werden. Das tut mir schon leid. Und ich habe schon Angst um unsere älteren Angehörigen, da diese alle in Gebieten wohnen, die stark betroffen sind von Corona . Was können wir aus dieser Situation lernen? Dass wir nicht immer die Billigflüge nehmen müssen, um Zeit miteinander zu verbringen. Aber ich weiss, das ist eine privilegierte Ansicht, da wir selber einen Garten haben und das Wetter sehr schön ist. Das ist natürlich nicht immer der Fall.

Sie müssen sicher einen Teil unseres Jobs übernehmen. Viele haben grosse Dankbarkeit ausgedrückt, für die Arbeit, die wir normalerweise leisten. Die Eltern machen täglich den Spagat zwischen Homeoffice, Homeschooling und Haushalt. Das ist je nachdem eine sehr grosse Herausforderung für alle Beteiligten. Was können wir aus dieser Situation lernen? Wie schon erwähnt, hat alles auch positive Seiten. Ich persönlich habe viel im technischen Bereich gelernt, aber auch die Solidarität der Menschen zu spüren bekommen. Das zeigt mir, dass wir Menschen zu Grossem fähig sind oder sein könnten.

Manche glauben ja, dass jetzt die Eltern Euren Job erledigen müssen? Ist das so?

Hast Du homeschooling? Arbeitest Du zuhause (Lehre?) Ja, ich bekomme jeden Morgen um ca. 9.15 Uhr ein Mail mit einem Auftrag für den Tag, die Woche oder ein paar Tage. Wir reichen dann die Arbeiten zum vereinbarten Zeitpunkt wieder ein.

Siehst Du noch Freunde? Nein, und ich vermisse sie mega fest. Wir sagen es uns auch jeden Tag. Es wäre schon schön, jetzt bei ihnen zu sein, sie zu umarmen und so. Aber ich weiss ja, dass es wieder vorbei geht.

Wie kommst Du mit der momentanen Krisensituation klar? Es geht mir soweit gut. Ich bin gesund und meine Familie auch. Wir sind in der privilegierten Lage, dass wir ein sehr schönes Zuhause haben und genügend Platz haben, einander auch mal aus dem Weg zu gehen.

Was stellt das Homeschooling für Anforderungen an Dich/die Lehrer? Wir müssen komplett anders planen und die Abläufe sind sehr komplex. Wir müssen verschiedene Plattformen nutzen und auch in Kauf nehmen, dass nicht alle Kinder die gleichen Voraussetzungen haben. Wir treffen aber auch sehr gute Zusammenarbeit mit den Eltern, die es ja momentan auch nicht gerade einfach haben.

Francesca, 16, Gestalterischer Vorkurs F+F, Tochter von Nadja

Was geschieht mit Euren Abschlüssen? Das Diplom und das Zeugnis werden wir bekommen. Das Abschlussprojekt wird mit grösster Wahrscheinlichkeit nicht stattfinden. Eventuell online – aber es sieht nicht gut aus.

Nadja Dougan-Schuler, Lehrerin, Schönenberg

Als Lehrerin hast Du ja möglicherweise noch mehr zu tun? Ja, ich würde sagen, dass ich im Moment statt 70% etwa 90% arbeite.

Dass die Menschheit nicht auf so etwas vorbereitet ist …

Finley, 17, 2. Lehrjahr als Informatiker, Sohn von Nadja Hast Du Homeschooling? Ja, ich habe Berufsschule und BMS in Online-Lektionen und -Aufträgen und sonst arbeite ich von zu Hause. Was geschieht mit Euren Abschlüssen? Da ist man noch am Schauen, wie lange das noch dauert. Aber mich betrifft es nicht so sehr, weil ich im 2. Lehrjahr noch keine Fächer abschliesse. Den Lehrern ist es aber wichtig, dass wir im Stoff nicht in Rückstand geraten, damit wir dann unsere Berufsmatura abschliessen können. Seht Ihr noch Freunde? Ich sehe eigentlich fast nie jemanden. Gestern habe ich mich mal wieder mit einem Freund getroffen. Das fehlt mir und anderen Jugendlichen. Sonst stehen wir mit Facetime oder so in Kontakt. Befürchtungen? Dass es noch sehr lange geht. Was können wir aus dieser Situation lernen?

Befürchtungen? Ja, ich habe Angst, dass es zu lange geht und die Menschen durchdrehen. Aber der Umwelt tut es gut und uns tut es eigentlich auch nicht so sehr schaden. Was können wir aus dieser Situation lernen? Die Schweiz kann die Schweiz etwas mehr schätzen. Wir haben es nämlich so schön hier, das merkt man jetzt erst richtig. Unsere Freunde sollten wir mehr schätzen. Hätte ich damals gewusst, dass ich meine Freunde das letzte Mal für lange Zeit sehe, hätte ich sie noch mehr umarmt.


Gar te n   45

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Seelenfreuden bei Raschle Gartencenter Das Raschle Gartencenter ist sich dem Stellenwert von Blumen und Pflanzen bewusst. Gerade in Krisenzeiten sind die kleinen Freuden wichtiger denn je. Denn Blumen sind nicht nur schön fürs Auge, sondern auch gut für die Seele. Geranien, Petunien, Dipladenien oder Fuchsien: all diese sind Sommerblumen, die Ampeln, Balkonkisten, Rabatten und Tröge mit ihren unermüdlichen Blüten den ganzen Sommer über schmücken. Das Sortiment an Sommerblumen ist bei Raschle in Wädenswil immer speziell gross. Keine andere Gärtnerei führt mehr Sommerflorpflanzen, Kräuter und Setzlinge in dieser Zeit. Wenn man durch die momentanen misslichen Umstände die

meiste Zeit zuhause verbringen muss, lohnt es sich besonders, den Balkon oder den Sitzplatz blumig einzurichten. Gute Erde, einen Langzeitdünger und natürlich die passenden Pflanzen dürfen nicht fehlen. Um sich ein Bild über das aktuelle Sortiment zu machen, kann man kurz auf www.raschle.info klicken und sich eine Übersicht verschaffen. Neben Blumen für sonnige Standorte gibt es auch eine schöne Auswahl an Sommerflorpflanzen, die sich mit Halbschatten oder sogar Schatten zufrieden geben. Gute, frische Erde, eine Handvoll Profi-Langzeitdünger und gesunde Pflanzen – dann kann nichts mehr schief gehen diesen Sommer. Ok, das regelmässige Wässern darf man auch nicht

vergessen. Das gehört bei vielen Pflanzenfreunden zum täglich Morgen- oder Abendritual. Urban Gardening als Lebenseinstellung Gemüse und Beeren in Gefässen? Ja! Immer mehr Pflanzenfreunde züchten auf dem Balkon oder der Terrasse ihr eigenes Gemüse, frischen Salat oder saftige Beeren. Urban Gardening nennt man diese Art von Gärtnern in neudeutsch. Urban Gardening ist nicht nur ein Trend, sondern eine Lebenseinstellung. Denn es gibt kein besseres Gemüse, kein saftigeres Obst und keine süsseren Beeren, als die selber produzierten! Urban Gardening ist die meist kleinräumige, gärtnerische Nut-

zung städtischer Flächen innerhalb von Siedlungsgebieten oder in deren direktem Umfeld. Die nachhaltige Bewirtschaftung der gärtnerischen Kulturen, die umweltschonende Produktion und ein bewusster Konsum der landwirtschaftlichen Erzeugnisse stehen global im Vordergrund. Um diesem Trend gerecht zu werden, hat die Firma Raschle den www.urbangardeningshop.ch erschaffen. Ein trendiger Onlineshop mit allem Nützlichen und Schönem rund um den Anbau von Gemüse, Beeren und Kräutern. Raschle Gartencenter Florhofstrasse 9 8820 Wädenswil www.raschle.info www.urbangardeningshop.ch


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Heuschnupfen Allergien nahmen in den letzten Jahren stark zu und betreffen Kinder wie Erwachsene gleichermassen. Die häufigste allergische Erkrankung in unseren Breitengraden ist der Heuschnupfen (Pollinose). Was kann man tun, wenn die Nase juckt und läuft, die Augen brennen – und wie vorbeugen? Jeder siebte Mensch in der Schweiz leidet unter Heuschnupfen. Schuld ist eine allergische Reaktion gegen Blütenpollen, welche die Pflanzen in die Luft abgeben, um sich zu vermehren. Je nach Witterung können bereits im Januar Pollen von sogenannten Frühblühern wie Hasel oder Huflattich Betroffenen das Leben schwer machen. Wenn man nicht weiss, dass man allergisch reagiert, würde man in diesen Monaten eher auf eine Erkältung tippen, da die Symptome ähnlich sind. Wenn die «Erkältung» nicht abklingt und Verwandte unter Heuschnupfen leiden, dann sind Sie möglicherweise auch davon betroffen. Fehlsteuerung Allergie Bei einer Allergie reagiert der Körper bzw. das Immunsystem auf einen vermeintlichen Eindringling, der aber keinerlei schädigende Eigenschaften hat. Es handelt sich also um eine Fehlsteuerung. Beim Heuschnupfen nimmt der Kör-

per die Blütenpollen als unerwünschte Eindringlinge wahr und wehrt sich. Dabei wird viel Histamin ausgeschüttet. Dieses führt zu den klassischen Symptomen mit juckender und laufender Nase oder geröteten und juckenden Augen. Daneben gibt es auch das sogenannte Heuasthma, eine allergische Reaktion, die mit Atembeschwerden einhergeht. Die Frage ist: Lösen denn alle Pollen in der Luft bei betroffenen Menschen Allergien aus? Von den rund 3500 Pflanzenarten in der Schweiz sind nur gerade die Pollen von 20 Arten von Bedeutung. Diese haben es dafür in sich. «Übeltäter» sind vor allem Hasel und Birke, aber auch Wegerich, Ampfer und die Gräserpollen. Prävention Einer Allergie vorzubeugen ist nicht leicht. Es gibt die Möglichkeit, mit Schwarzkümmelöl oder mit homöopathisch aufbereiteten Pollen den Körper auf die Heuschnupfensaison vorzubereiten und so zumindest die Symptome zu reduzieren. Auch vielversprechend ist die Spenglersan-Therapie, die mit homöopathisch potenzierten Bakterienprodukten, spezifisch bei Allergien, das Immunsystem stärkt. Es wird als Spray auf die Haut aufgetragen oder als Nasenspray eingesetzt. Wichtig ist, dass man zwei bis drei Monate vor dem Pollenflug damit beginnt. Das heisst für viele Betroffene, dass man be-

reits zur Weihnachtszeit an die Heuschnupfenprophylaxe denken muss. Über den Arzt gibt es auch die Möglichkeit der sogenannten Hyposensibilisierung, aber auch diese braucht einen entsprechenden Vorlauf. Behandlung Bei der Behandlung stehen verschiedene natürliche und synthetische Möglichkeiten zur Verfügung. Man kann generell antiallergisch mit homöopathischen Substanzen, Spagyrikmischungen oder dem Gemmomazerat aus der schwarzen Johannisbeere wirken. Damit beeinflusst man die Überreaktion des Immunsystems und die Symptome gleichzeitig. Es gibt aber auch lokale Anwendungen wie Augentropfen oder Nasensprays. Auch über das Mikrobiom im Darm kann Gutes getan werden. Ein spezielles Probiotika in Kapselform stärkt das Immunsystem bei Heuschnupfen und hilft den Allergieverlauf einzudämmen. Die natürlichen Varianten sind auch für die langfristige Anwendung geeignet. Als synthetische Möglichkeit gibt es die Gruppe der sogenannten Antihistaminika. Sie unterdrücken die Histaminausschüttung, und die Symptome verschwinden. Sie sind aber eher für den kurzfristigen Gebrauch gedacht – etwa an besonders schlimmen Tagen oder wenn etwas Spezielles, wie ein Konzertbesuch, auf dem Programm steht. Eine Kombination

aus beiden Behandlungsoptionen ist in vielen Fällen sinnvoll. Weil synthetische Wirkstoffe aber nicht ganz frei von Nebenund Wechselwirkungen sind, nehmen wir gerne Zeit für Sie und stellt eine individuelle, auf Sie angepasste Therapie zusammen. Unsere Tipps für befreites Atmen Wenn möglich, im Schlafzimmer Fenster zulassen und nur kurz bei Windstille lüften. Schützen Sie im Freien die Augen mit einer Sonnenbrille, so reduziert sich der direkte Schleimhautkontakt. Die Sonnenbrille, aber auch Korrekturbrillen, sollte man am Abend, evtl. auch tagsüber abspülen und von Pollen auf dem Brillengestell befreien. Abendliches Haarewaschen verhindert, dass die Pollen mit ins Bett gebracht werden und die Nachtruhe gestört wird. Darum sollte auch die Kleidung, die tagsüber getragen wurde, nicht mit ins Schlafzimmer. Die Anwendung eines liponasalen Nasensprays, welches die Schleimhaut in der Nase und Nasenhöhle stärkt und schützt, kann ebenfalls sehr gute Dienste erweisen. Geniessen Sie Spaziergänge und den Aufenthalt im Freien am besten nach einem Regenschauer, dann ist die Pollenkonzentration am geringsten. Wir beraten Sie gerne! Drogerie Süess, Julius Jezerniczky


4 8   KAT HOL I S CHE P FA R R EI ST. M ARIEN WÄDEN SWIL

Ministrantengrüsse zum Muttertag Meine Mama läuft mit mir Im Sommer um den See Und im Winter fahren wir Sogar durch tiefen Schnee Carine

«Ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.» Mit diesem Zuspruch und Trost aus dem Schluss des Matthäus-Evangeliums sind wir unterwegs. Schon hängt das frische, grosse Erstkommunion-Bild in der Kirche, während die Vorbereitung auf das Fest in die Verlängerung geht, genauso wie die Firmung.

Danke mami, für alles wo du jede tag für mich machsch & dadäbii na immer lachsch. Ich ha di gern, du bisch min helle stärn Gian-Marco

Auch unsere Ministranten waren fleissig und haben die «Challenges» unseres Vikars kreativ umgesetzt: Kratzbilder zu Ostern und zur Eucharistie. Einblicke bietet unser YouTube-Kanal Sankt Marien Wädenswil, auf dem auch unsere Gottesdienste live übertragen werden. Es gibt hier auch andere visuelle Beiträge, die sich lohnen!

Mama ist für mich immer da, Egal ob von fern oder nah. Auf Foto, Video oder daheim, ich habe sie so fest gern, denn ihr Lächeln strahlt immer wie ein Stern. Ivo & Dominic

Und das haben die Minis uns zum Thema «ein kurzer Reim zu Muttertag» gesendet: Ich esse noch ein Osterei Doch jetzt ist Ostern schon vorbei Bald ist Muttertag Da sind neue Geschenke gefragt Tizian Miis Mami, ja das isch so nett Und bringt mich jede Tag ins Bett Tuet immer putze, choche, wäsche, Mami ich wird dich nie vergässe Carine Liebe Mutter, in deinen Augen kann ich Liebe lesen Du bist die Güte immer gewesen. Dein Sorgen ist ein liebend Wegbereiten Und deine Treue geht mit meinem Schreiten Edoardo

Mama ist immer für mich da, egal wo und wann, sie liebt und schützt mich jedes Mal. Noemi Liebe und Wärme gibst du mir, dafür möchte ich dir danken! Auch dafür, dass du immer da bist Und deine Liebe immer echt ist Nestor Heute ist Muttertag, der Tag meiner Mutter, die ich ganz gerne hab. Auch meinen Vater ist ganz lieb und nett. Ich wäre ganz traurig, wenn ich sie nicht hätt. Auch mein Bruder ist tagsüber lieb und nett, doch abends geht er nie zu Bett (Patrizia) Liebe Mama Gute Sachen gibt es selten, Deshalb gibt es dich nur einmal Alles Gute zum Muttertag Jocelyn Rosen sind rot Der Himmel ist blau Du bist die beste Mutter Das weisst du genau Letizia & Valentin Meine Mama liest ein Buch mit mir Von einem grossen Wal Und wenn wir zu schnell fertig sind Dann lesen wir’s nochmal Carine Ich liebe meine Mutter sehr ob ich weine oder lache denn sie weiss immer was ich mache Ana

Die Kommunion fällt leider aus Bei schönem Wetter sitz ich zu Haus Aber all das hat ja seinen Grund Denn ich bin froh sind wir gesund Victoria Immer wenn ich meine Mutter sehe, bin ich fröhlich es macht mich glücklich, weil nämlich, sie immer nett ist, und ich gerne mit ihr bin, und weil du die Beste bist, ja natürlich, das macht Sinn! Francesca Mama, liebevoll, unterstützend das ganze Jahr wie auch der Papa – ist doch klar! Rahel Meine Mama weckt mich jeden Morgen Und hilft mir stets bei allen Sorgen Am Muttertag geh ich hinaus Und pflück ihr einen Blumenstrauss Carine Mutter, Dankbarkeit und Blumen, am 10. Mai ein Feiertag ihn also so gestalten, wie ihn meine Mutter mag Leo Liebes Mamilein, vielen Dank, dass es dich gibt, wir haben dich alle ganz doll lieb. Frida

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FCW-NEWS

SUDOKU

Wie der FC Wädenswil die Swiss­ port unterstützte ...

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... oder Absage in letzter Minute. Frohgelaunt und mit grosser Zuversicht trafen sich die Spieler und der Staff der 1. und der 2. Mannschaft im Flughafen Kloten ein, um ins fünftägige Trainingslager nach Malta zu fliegen. Als Präsident des Vereins begleite ich die Mannschaft jeweils, damit ich mit den Trainern und den Spielern Gespräche über die bevorstehende Rückrunde und die neue Saisonplanung führen kann. Im Vorfeld wussten wir, dass in Malta noch kein Fall einer Ansteckung mit dem Corona-Virus bekannt war. Die Spieler und Begleitpersonen freuten sich auf die warmen Temperaturen, das schöne Hotel und vor allem die Rasenplätze. Nach den vielen Kunstrasenspielen ist das Training und das Freundschaftsspiel auf einem echten Rasen immer ein Höhepunkt des Trainingslagers. Die ersten Spieler hatten schon eingecheckt und ihre Koffer abgegeben, als plötzlich die Nachricht auftauchte, dass es in Malta eine neue Corona-Virus-Warnung gebe. Eine Überprüfung auf der Webseite der Regierung ergab, dass Malta per sofort allen Einreisenden aus der Schweiz und den umliegenden Ländern nach der Ankunft eine zweiwöchige Quarantäne im Hotel auferlegt. Ein Verstoss gegen diese Regel würde mit einer Busse von € 1000.– bestraft. Ich habe aufgrund dieser Weisung

sofort den Reiseveranstalter kontaktiert, der noch nichts von dieser Anordnung wusste. Auch die Swissport, die für die Abfertigung im Flughafen Kloten zuständig ist, hatte noch keine Ahnung von der Bestimmung und liess die Passagiere weiter einchecken. Die Mannschaften wurden sofort instruiert, dass sie nicht weiter einchecken und zuerst die Berichte des Reiseveranstalters und der Swissport abwarten sollten. Der Link vom Präsidentenhandy wurde der Führung der Swissport weitergeleitet und nach einer guten halben Stunde der Abklärungen wurde bekanntgegeben, dass die Air Malta ab dem Folgetag Zürich nicht mehr anfliegen würde und somit eine Rückreise nicht mehr stattfinden könne. Das hiess nun für uns alle: sofortiger Abbruch des Eincheckens, Reise nach Malta abbrechen und nach Hause zurückkehren. Die Enttäuschung war riesig, doch gleichzeitig waren wir froh, dass wir nicht schon im Flieger sassen und nachher in die Quarantäne mussten. Denn an ein Training auf einem Rasen wäre nicht mehr zu denken gewesen und auch eine Rückreise wäre keinesfalls gesichert gewesen. Drei Tage nach diesem Abenteuer kam dann der grosse Lockdown und seither findet Fussball leider nicht mehr statt. Martin Lampert, Präsident FCW

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Ein Sudoku besteht aus 9 x 9 Feldern, die zusätzlich in 3 x 3 Blöcken mit 3 x 3 Feldern aufgeteilt sind. Jede Zeile, Spalte und Block enthält alle Zahlen von 1 bis 9 jeweils genau einmal. In einigen Feldern sind bereits Zahlen vorgegeben. Bei einem Sudoku darf es nur eine mögliche Lösung geben, und diese muss rein logisch gefunden werden können! Als Wettbewerbslösung gelten die Ziffern in den rosa Kreisen.

Und das können Sie gewinnen mit der richtigen Lösung (Sudoku): 2 x 1 Einkaufsführer «Total Lokal».

Wettbewerbstalon Auf der vorhergehenden Seite dieser Ausgabe finden sich zwei Wettbewerbe, bei denen es tolle Preise zu gewinnen gibt. Lösung Sudoku:  Schneiden Sie die Seite aus und senden Sie diese in einem Kuvert an: Verlag Wädenswiler Anzeiger, Buchstabenfabrik GmbH, Schönenbergstrasse 17, 8820 Wädenswil Die Lösungen können auch auf wettbewerb@waedenswiler-anzeiger.ch eingesandt werden. Vorname / Name:  Adresse:

«Football is nothing without fans» (Jock Stein, 1922–1985)

PLZ / Ort:

Telefon / Mail:    Die Gewinner werden nicht namentlich in der Zeitung erwähnt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner werden vom Verlag schriftlich benachrichtigt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Einsendeschluss: Montag, 18. Mai 2020 (A-Post oder E-Mail).


50  INFO TV WÄDENSWIL

Die «last minute»-Generalversammlung Aufgrund des Bundesratsentscheids vom 13. März wurde die 172. Generalversammlung des TV Wädenswil kurzfristig in die Glärnisch-Mehrfachturnhalle verlegt. Infolge der Massnahmen des BAGs wurden alle Mitglieder über 65 Jahren informiert, dass sie nicht an der GV teilnehmen sollen. So begrüsste die Vize-Präsidentin Andrea Schürmann am Abend des 13. März gerade 49 Mitglieder. Im vergangenen Vereinsjahr konnte der Turnverein wieder auf eine erfolgreiche Wettkampfsaison zurückschauen. Die Teilnahme am eidgenössischen Turnfest zählte zu einem der Highlights im 2019. Der jährliche Anlass «De Schnällscht Wädischwiler» wurde schon zum 40. Mal ausgetragen und letztes Jahr zusammen mit dem UBS Kids-Cup veranstaltet. Auch die Zürcher Kunstturntage der Frauen waren sehr erfolgreich. Der Inhalt der GV beschränkte sich jedoch auf das Tagesgeschäft. So wurden Anträge rege und konstruktiv diskutiert. Die Statuten des TVs wurden einer Totalrevision unterzogen und die anwesenden Mitglieder stimmten den neuen Statuten zu. Des Weiteren wurden auch angepasste und somit fairere Leiterinnen-/Leiter-Entschädigungen angenommen. Neuer Vorstand Die langjährigen Vorstandsmitglieder Andrea Schürmann (15 Jahre), Kerstin Everett (12 Jahre) und Katrin Burri (6 Jahre) gaben ihren Rücktritt aus dem Vorstand. Gleichzeitig gab Petra Kälin auch ihr Amt, die Mitgliederverwaltung, nach über 6 Jahren frei. Marilena Palmisano wurde einstimmig zur neuen Präsidentin gewählt. Auch alle bestehenden und neuen Vorstandsmitglieder wurden ohne Stimmenverlust in ihr Amt gewählt.

Der Vorstand des TVW setzt sich im Vereinsjahr 2020 wie folgt zusammen:

Generalversammlung in der Glärnischhalle. Ehrungen werden nachgeholt Als neues Ehrenmitglied wurde Vreni Aschwanden ernannt. Sie ist seit 64 Jahren im Turnverein und war mehr als 30 Jahre im Vorstand der Damen-/Frauenriege, die später in den Turnverein integriert wurde. Für 50 Jahre aktive STV-Mitgliedschaft im Turnverein Wädenswil wurden folgende Mitglieder geehrt: Hannelore Bachinger, Doris Herter und Nives Schmidt. Die Ehrungen werden zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden.   Online-Präsenz verstärkt

Präsidentin: Marilena Palmisano Vize-Präsidentin und Digitales/ Projekte: Sabrina Zehnder Finanzen: Adrian Kurz Sekretariat: Annette Caviezel Hauptverantwortlicher Technische Kommission: Marvin Häberle Mitgliederverwaltung: Marion Knutti Material: Luis Schmid Events/Projekte: Cécile Nussbaumer

Vereine erfüllen viele Gemeinwohlaufgaben und sorgen für den sozialen Kitt in der Gesellschaft – auch der TV Wädenswil. Dabei finden gesellige Anlässe wie etwa Walking- und Mountainbike-Runden in der Fe-

rienzeit, Grillabende zum Saisonabschluss, Weihnachtsfeiern oder Ausflüge statt. Das Erleben von Gemeinschaft und Geselligkeit ist auch für den TVW ein wichtiges Ziel. Nur wie soll man die Geselligkeit in Corona-Zeiten aufrechterhalten? Ausserordentliche Situationen fordern kreative Massnahmen! Keine Woche nach dem Lockdown stellte der TVW auf seiner Website einfache Turnübungen als YouTube-Videos zur Verfügung. Das Motto: Wir bleiben fit! Zusammen! Von Zuhause! Ohne Hallenlektionen! Auf den Bildern sind Miniausschnitte zu sehen, für das bewegt Bild besucht tv-waedenswil.ch! Zudem kann man dem TVW neu auch auf Instagram folgen.

Die Turnhallen und die Sportplätze bleiben leer.

Video mit Übungen im Alltag.

Bewegungsspiele für kleine Turner/-innen.

Video-Fitness für Alle.

Singen mit den Zwerglis.


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04 – April 2020

Dorfbild bald ohne Koller Optik mit gewährleisten wir unseren Kunden den gewohnten Service», erläutert Koller. Ausserdem würde er dort noch für seine Kunden zuständig sein, wenn sie es wünschen.

Was mit einer letzten grossen Werbekampagne und erhofften Geschäftserhaltung hätte enden sollen, erfährt nach 37 Jahren ein vorzeitiges Aus. Der endgültige Entscheid, wann das passiert, fällt in wenigen Tagen.

Finanziell nicht stemmbar

Text und Bild: Reni Bircher Das Optikergeschäft an der Dorfstrasse wird seit der Coronakrise kaum mehr frequentiert, die Einnahmen sind seit Ausbruch der Pandemie weggeblieben, auch wenn das Geschäft im Rahmen des bundesrätlichen Auftrages beschränkte Öffnungszeiten anbietet und auch bei Notfällen für die Kunden da wäre. Wie bei unzähligen Firmen schweizweit hat sich das Zukunftsszenario in den letzten Wochen drastisch verändert, so auch das des Brillenfachmannes. «Wir wollten uns ursprünglich vor meiner Pension noch-

Hat die Handbremse gezogen und verabschiedet sich aus Richterswil: Koller Optik. mals so richtig ins Zeug legen, mit Werbung und zum Schluss ein grosser Ausverkauf. Aber wir haben seit dem 17. März keine Einnahmen mehr gemacht und dann weiss ich nicht, wie das alles noch funktionieren soll», erklärt Martin Koller sein Vorgehen.

Was nach der Pension als Teilzeitpensum im eigenen Geschäft hätte weitergehen sollen, mündet nun in einer Schliessung. Koller Optik wird aufgelöst und geht zusammen mit dem Kundenstamm nach Wol­ler­au über zu Roland Mächler Optik. «Da-

Wann genau das Geschäft schliessen wird, weiss Koller noch nicht sicher. Das ist unter anderem davon abhängig, ob der Bund für die Sanitätsgeschäfte – unter die auch Optiker fallen – eine Entschädigung vorsieht. Diese Geschäfte mussten ihre Dienstleistungen massiv begrenzen, Kundenzahlen fielen mit bis zu 80 Prozent einfach weg. Weil sie aber geöffnet haben dürfen, ist für sie keine finanzielle Unterstützung vorgesehen (so der bisherige Entscheid, gegen den bereits von verschiedenen betroffenen Branchen vorgegangen wird). Klar ist, dass sich Auslagen wie Weiter auf Seite 2

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Gemeindeverwaltung Richterswil: Reguläre Öffnungszeiten seit 27. April

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Am 16. April 2020 stellte der Bundesrat seinen Massnahmen• Smart-Apps plan für die nächsten Wochen vor. Aufgrund der neusten InPhonak Audéo Marvel Jetzt Termin vereinbaren und unverbindlich Probe tragen! formationen wird die Gemeindeverwaltung ab Montag, 27. April 2020, wieder für den Publikumsverkehr geöffnet. Bis auf Hörberatung - Audiotherapie - Gehörschutz Weiteres empfiehlt die VerwalTeambild Hörgeräte Mustermann Muster Str. 3 · 12345 Musterstadt tung allerdings, DienstleistunFalk Sommer Seestrasse 11 8805 Richterswil " Telefon: 01234/4569 87 12 gen, die telefonisch oder online Telefon 044 680 43Mail: 66 info@maxmustermann.de www.hörgeräte-sommer.ch über die Website getätigt werwww.maxmustermann.de Startseite Anreise & Kontakt Medien den können, ohne den persönlichen Gang ins Gemeindehaus 24.10.18 15:52 Spargelbau Events Reichenau Weinbau vorzunehmen. Ab sofort gelten für die Gemeindeverwaltung Richterswil wieder die regulären Öffnungszeiten: Montag 08.00 bis 12.00 Uhr und 13.30 bis 18.00 Uhr, Dienstag bis Donnerstag 08.00 bis 12.00 Uhr und 13.30 bis 16.30 Uhr, Freitag 07.00 bis 15.00 Uhr. Bei der schrittweisen Öffnung gewisser Dienstleistungen und Betriebe behalten die Hygienevorschriften mindestens bis zum 8. Juni 2020 ihre Gültigkeit: $ - Versammlungsverbot von max. 5 Personen - Mindestabstand von 2 Metern. Spargelbau • Lithium-Ionen-Akku Technologie

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Aus dem Gemeinderat

Spargel aus Reichenau

Der Gemeinderat Richterswil sprach neben dem von der FiReichenauer Spargeln, weiss mit leicht gelbgrünlicher Färbung Färbung, gelten als eine wahre nanzdirektion des Kantons ZüDelikatesse Delikatesse. Sie sind äusserst zart und schmecken weniger bitter als klassische weisse Spargeln. rich geschnürten Finanzpakets Wahrscheinlich deshalb, weil sie im sandigen Boden am Zusammenfluss des Vorder- und Hinterrheins zurimNothilfe weitere Gelder für ohne Dämme gedeihen können. Neu haben wir in diesem Jahr auch feinen grüner Spargel die Unterstützung von KleinbeAngebot! trieben und Selbständigerwerbenden. Die Unterstützung kann mittels Formular bei der Gemeinwww.kaeseundwein.ch Steingass 1, Richterswil de Richterswil beantragt werden (siehe Website www.rich!

terswil.ch > Aktuelles). Damit der Antrag für die finanzielle Unterstützung geprüft werden kann, muss das Formular entsprechend ausgefüllt und eingereicht werden. Die Eingabefrist wurde bis 30. April 2020 verlängert. Die Anträge werden raschmöglichst bearbeitet und beantwortet. (GeRi) www.richterswil.ch


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Richterswiler Anzeiger 04-2020

Kleines Bücherparadies bei Bushaltestelle daher an die entsprechende Abteilung, welche noch Aufkleber und Beschriftungen im Lager hatten. Diese rundeten das professionelle Erscheinungsbild dieser Bücherbörse noch ab.

Bei der Bushaltestelle Samstagern Bahnhof ist die im Wartehäuschen integrierte Telefonkabine umfunktioniert worden und dient jetzt als Büchertauschbörse. Drei innovative Damen aus dem Ort zeigen: was ausgedient hat, ist noch lange nicht unnütz.

Bücher für alle

Text: Reni Bircher Bild: Guido Bircher Sie bot einen traurigen Anblick, wie sie da so leer und ungenutzt stand, statt des Telefons nur Zigarettenkippen und getrocknete Kaugummis am Boden. Wer im Bushäuschen wartete, liess seinen Blick darüber gleiten, und manchmal, einfach so, öffnete man die Türe und ein leises Bedauern machte sich breit, vielleicht auch Ratlosigkeit. Diesem «Unnutz» bereiteten Hanna Messerli, Rosmarie Fuchs und Regula Leuthold aus Samstagern beziehungsweise aus dem Grünfeld ein Ende und propagieren jetzt den «Umnutz» der leer stehenden Telefonkabine. Ein Anruf bei Patrick Ender, Leiter Werke der Gemeinde Richterswil, machte klar, dass das dunkelrote Glashäuschen in ihr Inventar gehört. Die Idee der drei Damen, daraus eine Büchertauschbörse zu machen, stiess bei der Gemeinde auf Interesse. Kurzerhand bot diese an, die Kosten für den «Innenausbau» zu übernehmen, wenn ein örtlicher Schreiner damit beauftragt wird. Diese Aufgabe übernahm

Der gut bestückte Bücherschrank wird rege besucht und ermöglicht nicht nur dem Lesestoff, sondern auch dem Publifon ein zweites Leben. Jonas Leuthold von der Dorfschreinerei Samstagern und baute die Regale Anfang Jahr fachmännisch in die Kabine ein. Im Internet stiessen die drei Frauen auf eine Kampagne aus der Zentralschweiz, welche versuchte, der Bevölkerung und Behörden die Umnutzungen der Publifone schmackhaft zu machen. Ein weiterer Anruf ging

Ein Infoblatt, welche Bücher Einzug halten dürfen, hängt gut sichtbar an der Türe. So sind gut erhaltene, saubere Bücher herzlich willkommen und dürfen das weite Spektrum von Kinder-/Jugendbüchern über Romane, Krimis und Biografien umfassen. Kaum Abnehmer findet Fachliteratur und keinesfalls sollen Schulbücher, Zeitschriften oder alte, nach Keller riechende Druck­ erzeugnisse abgelegt werden, denn der Bücherschrank soll gepflegt sein und nicht als Entsorgungsort dienen. Mitgenommene Bücher dürfen nach dem Lesen zurückgebracht oder weiterverschenkt werden – alles ganz unkompliziert. «Es läuft recht gut, die Regale sind voll und die Leute stöbern gerne in den Auslagen», freut sich Hanna Messerli. «Jede von uns ist mal vor Ort und schaut nach dem Rechten.» Der Standort ist höchst ideal: es herrscht Durchgangsverkehr von Spazierenden und Pendlern und liegt ideal für Leute, die dort auf den Bus warten. Und ein gutes Buch findet doch immer einen dankbaren Abnehmer.

Präsidiumswechsel bei der SP Richterswil-Samstagern An der regulären Generalversammlung der SP RichterswilSamstagern wurden neben der Abnahme der statutarischen Geschäfte, den Jahresberichten der Behördenmitglieder und dem Besprechen des Jahresprogramms 2020 auch der Vorstand und das Präsidium neu- oder wieder gewählt. Alessandro Barbon, der sich seit 2006 für die SP in Richterswil und Samstagern engagiert hat, hat im Sommer 2019 den Wohnsitz gewechselt und ist Richtung Glarnerland umgezogen. Seine Verdienste, wie zum Beispiel das Organisieren von Wahlkämpfen – acht an der Zahl –, die Zusammenarbeit mit dem Vorstand und nicht zuletzt als Ansprechperson für die Gemeinde, wurden herzlich

verdankt. Weiterhin wird er sein Amt in der Schulpflege bis zum Legislaturende 2022 ausüben und im Vorstand mitarbeiten.

Neu als Präsidentin gewählt wurde Renate Büchi, ehemalige Gemeinde- und Kantonsrätin. Sie ist in der Gemeinde auf

Renate Büchi und Alessandro Barbon.

(zvg)

vielfältige Weise engagiert und kennt Dorf und Berg bestens. Mit Unterstützung der wiedergewählten Vorstandsmitglieder Pascal Jenny (Kassier), Bernadette Dubs, Peter Walt und Alessandro Barbon, wird sie sich um die Geschicke der SP kümmern. Neu im Jahresprogramm vermerkt ist der SP-Stamm, der jeden 1. Donnerstag im Monat von 18 bis 20 Uhr im Hornbeizli stattfinden soll. Start ist frühesten, auf Grund der a.o. Lage wegen des Coronavirus, am 7. Mai oder am 4. Juni. Alle, die gerne über «Gott und die Welt» diskutieren möchten, sind herzlich eingeladen! Renate Büchi, Präsidentin SP Richterswil-Samstagern


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Jetzt gehört der schön sanierte 2018 begann die Pro Sagi Samstagern mit der Sanierung des Sagenbachweihers – kurz Sagiweiher –, nachdem sie das kantonale Wasserrecht für eben diesen errungen hatte. Das Sagi-Ensemble ist nun komplett und erblüht in neuer Pracht. Text: Thomas von Atzigen und Reni Bircher, Bilder: zvg Unser Sagimuseum steht seit gut 350 Jahren in Samstagern, gleich neben dem Sagenbach. Die historische Sägerei mit dem grossen Wasserrad von sieben Meter Durchmesser, läuft dank dem unermüdlichen Einsatz der Sager und Mitglieder der Genossenschaft Pro Sagi Samstagern noch immer. Einmal im Monat öffnen wir die Türen und lassen die über hundertjährige Maschinerie laufen, dass die Späne fliegen. Der Sägereibetrieb wurde in den Achtzigerjahren von einer kleinen Gruppe Enthusiasten vor dem Abbruch gerettet. In stundenlanger Handarbeit reparierten, sanierten und renovierten die Gründerväter der Genossenschaft die Sagi. Sogar das gewaltige Wasserrad bauten sie neu auf, sicher eines der Herzstücke einer alten Sägerei. Das Wasser für dessen Antrieb wurde seit jeher aus dem Sagenbach abgezweigt und in den Sagiwei-

besitzt das kantonale Wasserrecht und hat im Gegenzug für dessen Unterhalt zu sorgen. Zu guter Letzt stand der Bauausführung nichts mehr im Wege. Den Startschuss zur Sanierung gab das Ja an der GV.

her geleitet. Über die Jahre änderten sich die Anforderungen, und so veränderte sich auch das Bild des Weihers. Wo es früher ausreichte, eine praktisch gelegene Geländemulde einzustauen, musste das Gewässer mit dem Siedlungsbau so abgedichtet werden, dass es kein Wasser verliert und die Umgebung vernässt.

Schlamm und Abfall im Wasser

Erfolglose Reparaturversuche Die Zeit nagt an allem. So begann der Weiher vor etwa neun Jahren Wasser zu verlieren. Die Kunststofffolie am Weiherrand war alt und spröde. Der ehemalige Eigentümer versuchte einige Reparaturen vorzunehmen, jedoch ohne grossen Erfolg. Auf Anordnung hin musste er den Wasserspiegel absenken. Darauf resultierte ein grosses Problem bei der Sagi: Das Wasserrad stand still und trocknete aus. Die Sagigenossenschaft hatte keinen Einfluss auf den Sagiweiher, da dieser nicht in unserem Besitz ist. Vorübergehend konnte das Wasser mit einer provisorischen Leitung am Weiher vorbeigeführt werden, was nur Lösung auf Zeit sein konnte. Es musste etwas geschehen. Die Zeit war reif, einen weiteren grossen Schritt zu wagen, der die Zukunft des Sagimuseums beeinflussen wird. Eine Delegation von Vorstand und Sagern nahm mit dem Weiher-

Eine Baupiste muss angelegt werden.

Rodungsarbeiten. eigentümer und den kantonalen Ämtern (Denkmalpflege und Wasserrecht) Kontakt auf und erhielt die Bewilligung, ein Projekt für die Weihersanierung zu starten. Anfangs waren mehrere Hürden zu bewältigen: Anträge stellen, Grundbucheinträge unterzeichnen und, wie immer bei grossen Projekten, musste die Finanzierung geklärt werden. Aufgrund der neuen vertraglichen Vereinbarungen hat die Sagigenossenschaft nun das Recht den Weiher zu betreiben,

Da alles Wasser aus den Bächen dem Kanton gehört, gab es Auflagen, die wir einhalten mussten. Wir mussten Rücksicht auf die Amphibien und Fische nehmen. Das einzige Zeitfenster, um das Wasser aus dem Weiher zu lassen, war Februar und März. Noch vor der Laichzeit der Erdkröte entleerten wir den Weiher im Februar 2019. Zum Vorschein kam sehr viel Abfall, der über die Jahre immer wieder im Weiher landete. Zudem fanden wir eine 80 cm dicke Schlammschicht vor, welche sich über die letzten 45 Jahre aufgebaut hat. Mit Unterstützung der Forstequipe der Gemeinde Richterswil, einer Gartenbaufirma und helfenden Händen von Sagern rodeten wir die Uferbestockung. Da das Weiherprofil nun etwas grösser geplant wurde, mussten Bäume und Sträucher entfernt werden. Nach dem Bau wird das Ufer wieder bepflanzt. Uns war wichtig, die zwei grossen Eichen und Erlen zu erhalten. Auch wenn wieder Laub ins Wasser fällt, so braucht es Schattenbäu-

Die Betonfundamente werden abgebrochen.


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«Sagiweiher» zum Sagimuseum

Die modellierte Weihersohle muss abgedichtet werden. me, damit das Wasser im Sommer nicht zu warm wird. Nach diesen Arbeiten gab es einen kleinen Unterbruch, und nach ein paar Verzögerungen startete der Baumeister im September 2019 mit dem Bau. Entscheidend für die Pro Sagi Samstagern war, dass der Weiher so natürlich wie möglich gestaltet wird. So entschieden wir uns, die alte Kunststofffolie auszugraben und zu entsorgen, damit der Weiher frei von Altlasten wurde. Für die Abdichtung verwendeten wir Bentonit. Um überhaupt zur Weiherbaustelle zu gelangen, musste eine so genannte Baupiste von der Sagenbachstrasse bis in den Weiher gebaut werden, so dass Fünfachslastwagen problemlos darüberfahren konnten. Dies verringerte die Anzahl der Fahrten innerhalb der Baustelle erheblich. Schweres Geschütz aufgefahren Die Lastwagen führten den Schlamm ab, Betonfundamente wurden abgebrochen, Erde und Untergrund abgebaggert, und unter der kundigen Hand des Baggerführers nahm der Weiher nach und nach Form an. Parallel zu den Aushubarbeiten war der Maurer fleissig daran, die beiden Auslaufbauwerke zu schalen und zu betonieren; die alten genügten den heutigen Vorgaben nicht mehr. Nun können alle wichtigen Bedienele-

mente (Schieber, Grundablass, Leitungsrohre) gut und sicher erreicht werden. Weil die Baupiste in den Weiher ragte und der 18 Tonnen schwere Bagger nicht über die modellierte Weihersohle fahren durfte, konnte immer nur abschnittweise gearbeitet werden. Auf die modellierte Grundfläche wurde bahnenweise die Bentonitmatten verlegt. Die einzelnen Rollen wogen an die zwei Tonnen. Bentonit ist ein mineralisches Material, welches zusammen mit Feuchtigkeit quillt und dadurch wasserundurchlässig wird. Sie erreicht damit eine Dichtheit von einer etwa 25 cm dicken Lehmschicht. Unerlässlich dabei ist, dass die Matten beim Verlegen nicht nass werden und schnellstmöglich mit Kies beschwert werden. Wird das nicht befolgt, verliert die

Nur bahnenweise können die Bentonitmatten verlegt werden. Abdichtung ihren Zweck. Alle Anschlüsse an die kleine Weihermauer und an den Grundablass führte eine dafür spezialisierte Firma aus. Ende Oktober 2019 konnten die grossen Arbeiten beendet werden, wenige Wochen später erfolgte eine Teilbefüllung des Weihers. Einen Monat lang beobachteten wir, ob der Wasserpegel konstant bleibt. Und tatsächlich: der Sagenbachweiher ist dicht und durfte am 23. Dezember 2019 aufgefüllt werden. Weitere Kleinarbeiten wie die Schlosser- und Zaunarbeiten, Rasensaat und Sträucherpflanzung wurden Anfang 2020 abgeschlossen. Zu einem naturnahen Weiher gehört eine möglichst vielfältige Gestaltung. Mit dem Naturschutzverein Richterswil-Samstagern wird die Initial­

Prüfung bestanden: der Weiher hält dicht.

gestaltung vorgenommen, mit der Zeit und der entsprechenden Pflege gestaltet sich die Natur ihren eigenen Lebensraum. Wasser für die Sagi Am 14. März 2020 öffneten wir den Schieber zum Wasserrad. Nun läuft das Wasser wieder von der Wasserfassung am Sagenbach, durch den Weiher zur Sägerei und zurück in den Sagenbach. Ein denkwürdiger Anlass! Mit Zuversicht, grossem Willen, guter Planung, präziser Ausführung, Schwung und Glück dreht sich das alte Wasserrad in unserem lebendigen Sagimuseum wieder und erfreut mit seinem Plätschern die Besucher und Spaziergänger. Wir danken allen Beteiligten, die an der Realisation unserer Vision mitgewirkt und geholfen haben. Wie immer sind die finanziellen Mittel eines Museums sehr begrenzt. Dank der Unterstützung von Gönnern, dem Eigentümer, Kanton und der Gemeinde wurde es uns ermöglicht, dieses Sagi-Ensemble, bestehend aus Zeitzeuge der Handwerkskunst und seinem Antriebsgewässer, zu komplettieren. Noch sind die Kosten nicht vollständig gedeckt, darum sind wir weiterhin auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Weitere Infos und Kontaktangaben auf unserer Homepage: www.sagi-samstagern.ch


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Erstbepflanzung am Sagiweiher Die Neubepflanzung des Sagenbachweihers hätte eine grossangelegte Aktion des Naturschutzes zusammen mit dem Pro-Sagi-Team und den Anwohnern der umliegenden Siedlung werden sollen. Das Unterfangen wurde wie so vieles wegen der Coronakrise verschoben, gekaufte Sträucher mussten aber trotzdem schon in die Erde gebracht werden. Text und Bilder: Reni Bircher Eigentlich hätte die Bepflanzung des sanierten Sagiweihers am 21. März ganz anders verlaufen sollen, wie Regula Büchler vom Naturschutz Richterswil-Samstagern erzählt. Die Bewohner der Siedlung rund um den Weiher hätten tatkräftig mithelfen dürfen bei der Begrünung, eine Zwischenverpflegung spendiert werden sollen. Mit den Kindern wollte man Steinhaufen für Echsen und Blindschleichen aufschichten, Hölzer und Äste zusammentragen als Versteck für kleine Säugetiere – eine Annäherung an die Natur. Auch ein Bienenhotel wäre durchaus denkbar. Diesem Plan setzte Covid-19 ein vorläufiges Ende, er soll aber so bald als möglich doch noch in die Tat umgesetzt werden. Zufluss aus der Abzweigung des Sagenbachs.

Daniel Willi, Frank Blume und Thomas von Atzigen (v.l.) pflanzen die ersten Sträucher. Trotzdem mussten die bereitstehenden Sträucher gepflanzt werden, damit sie keinen Schaden davontrugen. Diese Aufgabe übernahm Frank Blume vom Naturschutz, zusammen mit Sagi-Präsident Thomas von Atzigen und Sagimitglied Daniel Willi. Und dies bei schönstem Frühlingswetter. Vor und hinter der Sicherheitsumzäunung wurden verschiedene Straucharten im flach abfallenden Uferbereich ins Erdreich gebracht. Die neu gestaltete Umgebung soll einfach zu pflegen sein, die Siedlung begrünen sowie Zuflucht und Lebensraum für Kleinlebewesen sein. Der Wasserzulauf ausserhalb der Umzäunung wurde so gestaltet, dass es den Kindern möglich ist, das spannende Element Wasser auf sichere Weise zu erfahren und zu erleben. Diese Aspekte waren der Genossenschaft Pro Sagi bei der Sanierungsplanung ein besonderes Anliegen. Weiher ist bereits bezogen worden Ein Blick ins Wasser verrät, dass sich schon zahlreiche Erdkröten und Bergmolche zur Paarung angesiedelt haben. Sie werden in diesen Wochen ihren Laich ablegen, den Sagiweiher neu besiedeln. Da das Gewässer vom kantonalen Wasseramt bereits vor der Sanierung an einen Fischer verpachtet worden war und diese Pacht weiterläuft, hoffen die Leute vom Sagimuseum und dem Naturschutz auf ein Gespräch mit ebendiesem, damit möglichst einheimische Fische ausgesetzt werden, welche den Laich nicht auffressen. «Dieser Weiher soll auch als Begegnungsstätte dienen; ein Ort für vielerlei Beobach-

tungen der heimischen Tierwelt, damit die Kinder den Umgang mit der Natur lernen und sie respektieren», wünscht sich von Atzigen, der in diesem Projekt weit mehr sieht als nur den Antrieb der einige Meter weiter unten liegenden Sägerei. Für die Speisung des dortigen Wasserrades kann der Wasserspiegel um fünfzehn Zentimeter abgesenkt werden. Diese Regulierung findet über den Schieber gegenüber dem Zulauf für den 60 Meter langen Weiher statt. Nun hoffen alle Beteiligten auf bessere Zeiten, um dem Sagiweiher zusammen mit der Bevölkerung den «letzten Schliff» zu geben. www.naturschutz-r-s.ch www.sagi-samstagern.ch Der Sagiweiher wurde bereits wieder von Kröten und Bergmolchen bezogen.


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Coronatime – eine Zeit der Widersprüche und Extreme Liebe Leserinnen, liebe Leser «… und die von der Krankheit bisher verschont Gebliebenen lebten in ständiger Angst vor ihr; sie gingen vorsichtig und verschlossen, mit gemessenen Schritten und argwöhnischen Blicken, eilig und zögernd zugleich … Der Bäcker bedeutete ihm, nicht einzutreten, hielt ihm auf einer kleinen Schaufel einen Napf Essigwasser hin und sagte, er solle das Geld dort hineinwerfen; als dies geschehen war, reichte er ihm mit einer Zange die beiden Brote, eins nach dem anderen …» Kommt Ihnen – ausser vielleicht das mit dem Essigwasser – bekannt vor? Die im Buch «Die Brautleute» (1827) von Alessandro Manzoni beschriebene Situation spielt um 1630 in der Lombardei. Die sehr gut recherchierten Umstände sind der Pest geschuldet. Und weiter: «Nach langer Debatte und gemeinsamer Suche kamen (die Überlebenden) dann überein, dass Unglück und Nöte zwar häufig vorkommen, weil man ihnen Grund zum Kommen gegeben hat, aber auch, dass die vorsichtigste und unschuldigste Lebensführung nicht genügt, um sie sich fernzuhalten…». Es ist der heutigen weltweit herrschenden Situation beängstigend ähnlich und zeigt einmal mehr auf, dass sich die Geschichten wiederholen. Leider. Wie sich die letzten Wochen präsentiert haben, seitdem Covid-19 die Bildschirme, Zeitungen, Alltage, Gespräche, Gedanken und Träume in Beschlag genommen hat, definieren sie den Ausnahmezustand. Mir fällt auf, dass ich von der Frau im Film automatisch erwarte, dass sie sich nach dem Nachhausekommen sofort die Hände wäscht und verfalle unwillkürlich in Verwunderung, wenn sie es nicht tut. Die momentan dringend notwendigen Massnahmen haben sich in fast allen Lebensbereichen festgesetzt, so dass ich mich dabei ertappe, dass mich gewisse Sachen ärgern, die mir vorher egal waren. Etwa das betagte Paar, welches mit Wanderschuhen und -stöcken den Zug Richtung Einsiedeln besteigt, während andere

– permanent dazu ermahnt, die gefährdeten Bevölkerungsgruppen zu schützen – versuchen, ihre vier Wände möglichst nicht zu verlassen, um diesen Massnahmen Folge zu leisten. Die Stimmung in der Bevölkerung verändert sich fast wöchentlich. Das hängt häufig auch mit den Mitteilungen von Bund und BAG zusammen, wie mir auffällt. Gerade in der ersten Woche nach dem Lockdown wurden die Lebensmittelläden zur humorfreien Zone erklärt, und die Vorstellung, zu was die Menschen mutieren, wenn es zum Beispiel Krieg wäre, macht mehr Angst vor der eigenen Rasse denn vor einem Virus. Und wenn ich gerade beim Thema bin: bei gewissen Meldungen bekommt man eine Vorstellung davon, wie es den Leuten inmitten von Spitzeln und Verrätern in Nazideutschland ergangen sein muss ... Das ist sehr beunruhigend. Eine weitere Spezies bilden diejenigen, welche sich auch nach zwei, drei Jahrzehnten nicht aus dem Zustand pubertären Grössenwahns und Egoismus lösen konnten und extrem grosszügig mit dem Leben anderer umgehen: «Wär’s trifft, trifft’s halt …». Ja, gut. Wenns den dann «trifft», der eine solche Aussage macht – und er keine Symptome hat, so hat er hoffentlich keine Eltern oder Grosseltern, die er ansteckt. Ob dann auch ein Schulterzucken die Antwort liefert? Wohl kaum. Die Pandemie hat aber auch eine ganz andere Seite, nämlich die

absoluter Hilfsbereitschaft und Grosszügigkeit. Vereine, Nachbarn, Läden, Freunde und Verwandte (ich kann hier gar nicht alle aufzählen), die sich mächtig ins Zeug legen, Mittel und Wege finden, um kranken und gefährdeten Menschen den Alltag so einfach und sicher wie möglich zu gestalten. Das Krankenhaus- und Spitex­ personal genauso wie das Verkaufspersonal in den Läden, gibt Tag für Tag alles für die Bevölkerung – und gerade letztere erfahren ganz mühsame und unschöne Szenen, weil die Menschen jeden Anstand zu vergessen scheinen. Das hat das Personal schlicht nicht verdient. Angst ist ein schlechter Berater. Viele Geschäftsbesitzer entpuppen sich als sehr innovativ und stellen so einiges auf die Beine, um wenigstens etwas an Einnahmen zu generieren. Allen ist das leider nicht möglich. Kinos, Theater, Museen zeigen sich grosszügig, machen virtuelle Rundgänge oder streamen die neusten Kinofilme, zeigen Aufführungen, die man sonst nie gesehen hätte. Und das aus aller Welt. Wie es unserem Land auf wirtschaftlicher Basis ergeht, das wird sich in ein paar Monaten zeigen. Wahrscheinlich nicht sehr gut, und ich bin sicher, es stehen den meisten Menschen schwere Zeiten bevor. Selbst der Normalzustand, so wie wir ihn gemeinhin bezeichnen und bisher gekannt haben, wird erst in vielen Wochen, wenn nicht Monaten, Einzug halten.

Fragen, die mich bei der ganzen Geschichte umtreiben, ist etwa die, warum weder WHO noch China noch ein anderer Staat gegen den nicht seltenen Verzehr von Wildtieren in China interveniert hat, als 2002 die eben dadurch ausgelöste SARS-Epidemie ausgebrochen ist. Hat das mit Wirtschaft zu tun? Oder die Tatsache, dass die Herstellung von Paracetamol bei all den hier ansässigen Pharmariesen nicht möglich ist und nicht einmal die Zutaten dafür in der Schweiz vorhanden sind, versetzt mich in grösstes Erstaunen. Vielleicht bin ich da zu blauäugig. Ich hoffe sehr, dass in einigen Bereichen ein Umdenken stattfindet bei denen, die unsere Gesundheit und die Stabilität (nicht nur) unseres Landes in Händen halten. Es sind seltsame Zeiten: umtreibend, unsicher, beängstigend, aber auch angenehm verlangsamend. Kein Fluglärm beim Aufwachen, Weltenflucht in die Bücher, sitzen, beobachten, was da kreucht und fleucht, des Frühlings Duft- und Farbenpracht bewundern. Ganz ehrlich? Wären die Umstände nicht so dramatisch und bedrohlich in so vielerlei Hinsicht, ich würde die Ruhe und Gemächlichkeit des Tages total geniessen. Bleiben Sie gesund! Und nicht vergessen: ein Lächeln und ein nettes Wort gehen immer – trotz Abstand. Oder gerade deswegen. Aus dem Homeoffice grüsst Sie Reni Bircher


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Die Finanzkommission unterbreitete dem Gemeinderat die Jahresrechnung 2019 zur Abnahme. Bei Gesamtaufwendungen von CHF 97 342 016.74 und Gesamterträgen von CHF 97 758 070.99 resultiert aus der Erfolgsrechnung ein Ertragsüberschuss von CHF 416 054.25. Budgetiert wurde ein Aufwandüberschuss von CHF 1 015 000.00. Das bessere Ergebnis entstand hauptsächlich deswegen, weil der Finanzausgleich nicht abgegrenzt wurde. Die Nettoinvestitionen ins Ver­waltungsvermögen betragen CHF 10  595  230.24. Das Budget rechnete mit CHF 20 030 000.00. Gesamthaft wurden CHF 3 574 209.05 ins Finanzvermögen investiert. Am meisten schlug dabei der Kauf

des Grundstücks Walder 1 (3,26 Mio.) zu Buche. Die Bilanzsumme beträgt per Ende 2019 CHF 109 978 503.84. Das Eigenkapital liegt per Abschluss bei CHF 56 005 564.49. Für die interne Verzinsung wurde der im Budget 2019 budgetierte Zinssatz von 0,5% verwendet. Der Zinssatz von 0,5% entspricht dem Ausgleichszins für die Steuern. Der Gemeinderat genehmigte die Jahresrechnung 2019 zuhanden der Gemeindeversammlung. Das Geschäft wird an der Gemeindeversammlung vom 2. Dezember 2020 als erstes Traktandum behandelt. Die Gemeindeversammlung vom Juni wurde aufgrund der Corona-Krise abgesagt. Gemeinderat Richterswil

Bleiben Sie daheim: Viele Anzeigen können online gemacht werden Um eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten, muss man nicht immer die Wohnung oder das Haus verlassen. Diverse Delikte können problemlos via OnlinePolizeiposten angezeigt werden. Schon seit einigen Jahren muss die Bevölkerung für die Erstattung von bestimmten Anzeigen nicht mehr aus dem Haus gehen, sondern kann diese bequem online der Polizei melden. Um sich und andere vor dem Coronavirus zu schützen, empfiehlt der Bundesrat daheim zu

bleiben. Die Stadtpolizei Zürich erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass viele Anzeigen auch von daheim aus erstattet werden können. Via Online-Polizeiposten www. suisse-epolice.ch können zum Beispiel bestimmte Diebstähle, Sachbeschädigungen oder der Verlust eines Kontrollschildes angezeigt werden. Details zu elektronischen Anzeigen findet man auf www.suisse-epolice.ch (Stapo)

Forum und Tempo 30 An dem gut besuchten Podium im Haaggeri-Saal Ende Januar nahmen die zwei zuständigen Gemeinderäte Renato Pfeffer und Christian Stalder teil. Von unserer Seite war unsere Präsidentin und ehemalige Gemeinde- und Kantonsrätin Renate Büchi auf dem Podium. Die Forderung nach Tempo 30 wurde kontrovers diskutiert. Meinungsunterschiede gab es vor allem zwischen den Generationen. Rund 200 Personen haben eine entsprechende Petition, die sowohl online, aber

auch auf Unterschriftsbögen unterzeichnet werden konnte, unterschrieben. Die Petitionäre fordern verkehrsberuhigende Massnahmen in Form einer 30er-Zone entlang der Sta­tions­ strasse zwischen dem Ortsschild Samstagern von Wollerau her bis zum Anfang der Begegnungszone beim Haaggeri-Saal. Die Verantwortlichen des Forums werden nun zusammen mit der Gemeinde den weiteren Weg besprechen und auf eine gemeinsame Lösung hinarbeiten. Marcel Hähni, Forum Samstagern


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Im Gespräch mit … Ich glaube, viele Leute interpretieren aber auch zu viel in diese Arbeit rein, denn es geht nicht darum, perfekt zu sein. Es soll eine Möglichkeit sein, in sich zu ruhen und konzentriert diese eine Tätigkeit bzw. Arbeit auszuführen. Nichts anderes soll im Moment wichtig sein. Die Philosophie des Zen und die Kalligrafie haben sehr viel gemeinsam.

Mitsuyo Frey-Saito. Volleyballerin, Origamikünstlerin und Meisterin der japanischen Kalligrafie. Interview & Bild: Reni Bircher Seit wann leben Sie in Richterswil? Ich bin 1993 mit meinem Mann und den zwei Kindern hierhergezogen, 1990 kam ich der Liebe wegen in die Schweiz. Welches ist Ihr Lieblingsort in Richterswil? Es gibt hier so viele schöne Orte: den Seeuferweg zwischen Richterswil und Wädenswil; das Horn, wo wir im Sommer oft baden und grillieren gehen mit Familie und Freunden; wenn ich in der Umgebung der Burgruine jogge und den Blick über den See und die Berge gleiten lasse … Welche Eigenschaften schätzen Sie an einem Mitmenschen? Die gegenseitige Wertschätzung und Respektierung.

die alten Lebensweisheiten. Die Gedanken von Zen kann man sehr gut anwenden in unserem alltäglichen Leben. Momentan lese ich «Every day a good day – Happiness from Japanese Tea Culture» von Noriko Morishita und «Fresh Mind» von Sochoku Nagai.

Eine Person, die Sie bewundern? Jede Person hat eine Geschichte und ist interessant, aber ich schätze vor allem Menschen mit einer Leidenschaft. Ich mag Tennis und bewundere Spieler wie Nadal und Federer wegen ihres Durchhaltevermögens. Ich bewundere auch meine Mutter (*1924, †1993): sie wuchs während des Krieges auf, und als ich zur Welt kam, da war sie bereits 40 Jahre alt. Sie wäre gerne Künstlerin geworden, musste sich aber den alten Mustern «unterwerfen», heiraten und eine Familie gründen. Nicht, dass sie die Kinder nicht gewollt hätte, aber sie konnte ihr Talent als Malerin nicht weiter nutzen oder fördern. Nachdem sie gestorben war, habe ich ganz viele wunderbare Zeichnungen von ihr gefunden – sie war wirklich talentiert.

Sie haben bereits mit sechs Jahren mit der japanischen Kalligrafie begonnen; wie kam es dazu? Das Erlernen der Kalligrafie war zu meiner Zeit sehr populär und wurde meist im Kleinkindalter erlernt. Meine Mutter wollte, dass ich den Kalligrafieunterricht bei Meister Ito Suzan besuche. Er kam zweimal in der Woche nach Tokyo zu einem Tempel, wo er uns unterrichtete. Seine ruhige Art und die Ausübung dieser besonderen Schriftmalerei haben mich stets fasziniert. Bis zu meinem 20. Lebensjahr habe ich bei Meister Ito Suzan Unterricht genommen. Wegen des Studiums konnte ich in den letzten Jahren nur noch meine fertigen Arbeiten zeigen, welche er für mich korrigierte. Die Kalligrafie ist zu meiner Leidenschaft geworden, welche mir bis heute erhalten geblieben ist.

Was lesen Sie derzeit? Ich lese oft Bücher über Zen, ich liebe auch die Gedichte und

Welche Kraft schöpfen Sie aus dieser Tätigkeit? Innere Ruhe und absolute Kon-

zentration, sich Gedanken machen über die Bedeutung des Wortes oder Satzes, wie es sich in ein Bild zusammensetzt, und dies in Sekundenschnelle mit dem Pinsel auf ein Papier zu bringen, erfüllt mich in diesem Moment mit Glück und Zufriedenheit. Allein schon der Duft der Tusche lässt mich entspannen. Sie unterrichten diese Kunstform der Ausdrucksweise; was ist die Herausforderung dabei? Welche Leute besuchen Ihre Kurse? Diese Aufgabe erfüllt meinen Geist und macht mich zufrieden, auch wenn ich nach dem Kurs recht «kaputt» bin, aber trotzdem fühle ich mich richtig «erfrischt». Das geht meinen Schülern auch so. Es ist eben eine ganz besondere Art der Konzentration, die hier wirkt. Es sind ganz unterschiedliche Menschen, welche die japanische Kalligrafie lernen wollen. Vielen bietet es eine Auszeit vom Alltag, der ja sehr stressbetont ist. Andere haben einfach Interesse an Japan, und es findet ein Austausch statt. Zudem unterrichte ich auch halbjapanische Kinder, welche damit ihrer Kultur nähergebracht werden und mit dem Pinsel die Philosophie der Schrift auf natürliche Weise erlernen.

Was fasziniert Sie an der Papierfaltkunst Origami? Die Faszination von Origami ist für mich, wie aus einem flachen Stück Papier durch das Falten ein schöner Gegenstand kreiert wird. Es gibt aber auch wahre Künstler dieser Papierfalterei; die falten so kleine, feine Papiere, dass sie dafür Zahnstocher benutzen statt der Finger. Wenn ich irgendwo sitze und warte oder mir langweilig ist, dann fange ich ganz automatisch an, quadratische Papiere zu reissen und zu falten, ich merke das schon gar nicht mehr (lacht). Welches sind die Werkzeuge und Materialien, die Sie für diese beiden Kunstformen benötigen? Origamipapier kaufe ich in Japan, diese haben auch immer wunderbare Muster und speziell leuchtende Farben. Die Materialien, welche ich für die Japanische Kalligrafie benötige – Papiere, den Tusch, welchen es in unterschiedlicher Qualität von Russ aus Hölzer oder Ölen gibt, wie auch die Pinsel, die aus Schaf-, Wieseloder Pferdehaaren bestehen – kaufe ich in meinem LieblingsKalligrafieshop mit grosser Auswahl in Japan. Sprechen Sie mit Ihrer Familie in Ihrer Muttersprache? Mit den Kindern unterhalte ich mich in der japanischen Sprache und mit meinem Mann auf Schweizerdeutsch. Weitere Infos bei Mitsuyo FreySaito: mmllfrey@bluewin.ch, Telefon 079 211 59 29


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Vorstand (v.l.): Barbara Hinnen (Kassiererin), Doris Baumann (Aktuarin), Heidi Gächter (Präsidentin), Petra Petech (Leiterin), Brigitte Kleiner (Vize-Präsidentin).

Mitturnerinnen: Andrea Portmann, rechts Hanni Treichler. (zvg)

Mitgliederversammlung der Frauenriege Samstagern Mitte März traf sich die Frauenriege Samstagern zur 58. Mitgliederversammlung. Nach einem bunten Nachtessen eröffnete die Präsidentin Heidi Gächter die Versammlung und begrüsste die anwesenden Mitglieder und die beiden Vertreter des Turnvereins Samstagern. Die Präsidentin freute sich über die zahlreich erschienen Turnerinnen. In ihrem humorvollen Jahresrückblick schaute sie auf

ein ereignisreiches Jahr zurück. Mit dem Höhepunkt des Eidgenössischen Turnfestes in Aarau, an welchem sieben Turnerinnen teilgenommen haben. Daniela Baur hatte sich am Turnwettkampf eine Auszeichnung erturnt. Nebst den abwechslungsreichen Turnstunden nahm der Verein auch an zahlreichen geselligen Anlässen teil. Ehrungen und Neuzugänge Fünf Frauen wurden für fleissigen Turnstundenbesuch geehrt.

Der Verein hat einen Austritt zu vermelden. Erfreulicherweise konnten aber zwei neue Mitturnerinnen herzlich in die Gruppe aufgenommen werden. In den Vorstand wurde Brigitte Kleiner, Vizepräsidentin, und Barbara Hinnen, Kassierin, für zwei weitere Jahre gewählt. Heidi Gächter, Präsidentin, Petra Petech, Leiterin 1, und Doris Baumann, Aktuarin, vervollständigen den Vorstand. Trix Baumann wurde für 35 Jahre, Barbara Hinnen für zehn

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Jahre Mitgliedschaft mit einem Präsent geehrt. Die Vereinsmeisterschaft, die sich aus diversen Anlässen und sportlichen Elementen zusammensetzt, wurde von Brigitte Kleiner gewonnen. Auf Rang 2 und 3 folgen Sandra Grätzer und Bea Imlig. Jahresprogramm Ein attraktives Jahresprogramm wartet auf die Turnerinnen. Mit der Teilnahme an zwei Turnfesten und der Vereinsreise nach Rom als Höhepunkt. Am Montagabend findet das gemischte Turnen statt, am Dienstagabend treffen sich die Frauen zu ihren abwechslungsreichen Turnstunden. Daneben gehören die geselligen Anlässe ebenfalls zu einem wichtigen Bestandteil der Frauenriege. Mit einem Schneesportweekend, Kegelabend, Minigolf, Velorallye, Besuch an einem Weihnachtsmarkt und dem Chlausabend ist das Jahr reich gefüllt. Daneben gehören die Helfereinsätze am 1. August, an Bergund Räbechilbi und dem traditionellen Chränzli im November dazu. (e) Turnen: Montag, 20.00 Uhr (gemischte Gruppe) und Dienstag, 20.15 Uhr (Frauen), jeweils in der Turnhalle Samstagern. Interessierte melden sich bei der Präsidentin Heidi Gächter. Nähere Infos unter www.turnverein-samstagern.ch


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Erfahrungsberichte in Coronazeiten

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rganisieren, ansagen, umdenken, absagen, umorganisieren – meine Arbeiten der letzten turbulenten Tage. Am meisten «fuxt» mich das Absagen der Kinderkleiderbörse. Zumal viele Familien jeweils froh um die Durchführung derer sind. Die Welt wurde verlangsamt – und auch zuhause müssen wir mit dem Home-Office im 4-Personen-Haushalt zurecht kommen. Eine neue Erfahrung und eine tolle Herausforderung. Ich glaube, das tut der Bevölkerung gut, sich mal aufs Wesentliche zu konzentrieren. Schade, dass sich einige derart nur auf sich selber konzentrieren, dass sie ganze Regale leer kaufen. Da kann ich nur mit staunenden Augen davor stehen und mich über meinen kleinen Einkauf, der gerade mal in meinen Armen Platz findet wundern. Diana Gut, Lehrerin Mittelstufe

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ersönlich Kontakte ausserhalb der Familie fallen weitgehend weg. Diese einschränkende Tatsache hat auch ihr Gutes: In den letzten Tagen habe ich so viele Vi-

deoanrufe gemacht wie schon lange nicht mehr und dabei festgestellt, dass das im Grunde auch für coronafreie Zeiten eine gute Möglichkeit ist, sich unkompliziert und kurz auszutauschen. Schulunterricht und Schulhaus ohne Schülerinnen und Schüler vor Ort ist ungewohnt und unbefriedigend. Der Unterricht per Mail, Telefon, Chat oder Videokonferenz ersetzt den Normalfall nur unzureichend, aber bietet wenigstens die Möglichkeit, mit den Schülern in Kontakt zu bleiben – und genaue das erachte ich als wichtig in Zeiten der Isolation. Als Sportlehrer muss ich meine Klassen einmal pro Woche mit einem Bewegungsauftrag versehen. Die Aufträge sind freiwillig, werden aber von vielen gemacht – scheint, als hätte die Freiwilligkeit auch ihr Gutes. Als Schulleiter muss ich hauptsächlich die Koordination des Schulbetriebs sicherstellen: Wie findet der Fernunterricht statt? Wie stellen die Lehrpersonen den Kontakt

und Austausch zu den Eltern und Schülern sicher? Was ist möglich, was nicht (mehr)? Ich sehe mich einerseits als Unterstützung für die Lehrpersonen, andererseits auch als Informationsorgan für die Eltern. Stephan Bättig, Sportlehrer & Schulleiter

A

m Samstag, den 14. März, hat der Vorstand beschlossen, den Probebetrieb vorläufig zu sistieren und das Frühlingskonzert vom 16. Mai abzusagen. Wir werden an unsere Passivmitglieder und Gönner im Mai unser Notenblatt versenden - ein Druckerzeugnis, das über vergangenes und zukünftiges informiert. Die weiteren Auftritte bis zu den Sommerferien sind auch fraglich, zuerst muss die Entwicklung der Lage abgewartet werden. Auf andere vereinsinterne Kontakte verzichten wir zur Zeit bewusst, strikt die dringenden Empfehlungen des Bundesrats befolgend. Immerhin kann jeder einzelne zu Hause auf seinem Instrument üben. Werner Büchi, Präsident Musikverein

Tägliches Gratiskonzert tur hat diesbezüglich unendlich viel zu bieten. Garten, Balkonien und dergleichen rufen in diesen Tagen sowieso nach Zuwendung. Und wem das alles zu viel ist, der sitze still am offenen Fenster und lausche …

Die Sonne kitzelt uns schon frühmorgens wach, die Luft ist voll von Summen und Brummen – Frühlingserwachen vom Feinsten! Die Natur scheint geradezu zu explodieren. In diesen letzten Tagen kann man sprichwörtlich das «Gras wachsen hören» (sehen). Was morgens klein und fein aus der Erde ragte, ist am späten Nachmittag um stolze 12 mm höher. Der Naturschutzverein ist auch von zahlreichen Einschränkungen betroffen. Bis auf weiteres sind unsere Anlässe abgesagt. Die GV ist auf unbestimmte Zeit verschoben. Das soll uns Einzelne nicht davon abhalten, uns mit der Natur zu beschäftigen. Ein jede(r) kann sich nach seinen persönlichen Möglichkeiten einbringen. Die Litera-

Gratiskarten fürs Vogelkonzert Wir haben tagtäglich Gratiskarten für das Vogelkonzert. Nutzen wir die ungewöhnliche Ruhe und tauchen ein in den Gesang. Unter Umständen ist jetzt der Moment gekommen, mehr über den einzelnen Vogelsänger zu erfahren. Die Vogelwarte Sempach bietet eine tolle Datenbank in Bild und Ton an: www.vogelwarte.ch/de/voegel/ voegel-der-schweiz

dest Du auf folgendem Link: www.birdlife.ch/de/sdg. Gelungener Heckenpflegeeinsatz am Miesbach vom 1. Februar: Auf unserer Naturschutzwebsite findet der interessierte Leser unter «News» eine liebevoll zusammengestellte Fotostory. Nochmals ein grosses Dankeschön an alle Beteiligten.

Ein aufrichtiges «Danke» für Ihre Unterstützungen – bei Einsätzen im offenen Feld, der Nistkastenpflege oder für die jährlichen treuen Mitgliederzahlungen und Spenden für unseren Verein. Regula Büchler www.naturschutz-r-s.ch/

Kleine Entdecker gesucht! Die «Stunde der Gartenvögel» vom 8. bis 10. Mai ist eine Beobachtungsaktion von BirdLife Schweiz in Zusammenarbeit mit Coop Bau+Hobby. Begebe Dich auf Minisafari und beobachte 1 Stunde lang die Vögel um Dein Haus zwischen dem 8. und 10. Mai. Details dazu fin-

Pollenpracht unter den Brücken Am 20. April präsentierte sich der beim Seebad Richterswil in den Zürichsee mündende Mülibach mit einem dichten, dunkelgelben Blütenstaubteppich. Weil das Wasser unter der Pollenpracht nur geringfügig fliesst, bewegt sich die zähe, mehlartige Masse kaum. Text/Foto Bernhard Bickel


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Wie kommt Sauerstoff wird für vielerlei Verwendungszwecke gewonnen. So genannter «Medizinischer Sauerstoff» ist wegen der Covid-19-Pandemie in aller Munde. Doch wie kommt das Gas aus der Luft in die Flasche? Text: Reni Bircher Bild/Grafik: Messer. Gases for Life

Peter Walt im Studio.

(zvg)

Live dihei: WohnzimmerKonzerte für die Daheimgebliebenen Abgesagte Konzerte, geschlossene Theater: für Kulturliebhaber keine einfache Zeit. Zu Hause bleiben muss nicht langweilig sein! Soeben ist das nächste Wohnzimmer-Konzert bestätigt worden. Um das #StayatHome möglichst erträglich oder sogar noch vergnüglich zu machen, ist Kreativität gefragt. Gerade in Krisenzeiten ist die Musik prägend und auch jetzt von grosser Bedeutung. Musiker und Kulturschaffende sind gefordert, neue Formen von Konzerten anzubieten. «Den Schweiss des Künstlers schmeckt Ihr nicht, aber so nah an ihm dran seid Ihr sonst nie. Live aus dem Wohnzimmer spielen Schweizer Künstler zu Euch live in Eure Wohnzimmer.» Peter Walt, Radiomoderator «Walts Welt» und Vorstandsmitglied des Kulturforums 8805 Richterswil, ist selbst ein riesengrosser Musik-Fan und hat etliche Bands und Künstler live gesehen. Dass es einmal eine Zeit geben wird, in der alle Konzerte abgesagt sind, hätte er sich nie denken können. Und wie immer, wenn eine Notlage eintritt, überlegt er sich, wie man die Live-Musik trotz der Absagen retten kann. Schnell war für ihn klar, dass er auf seinem Webradio «Walts Welt» diverse Künstler live übertragen will. Wohnzimmer-Konzerte, die dann alle in ihren Wohnzimmern live mitverfolgen können. Früher wären für solche LiveÜbertragungen riesige Infrastrukturen

notwendig gewesen, heute geht das einfach mit Skype oder Zoom. Der Künstler singt, Interviews werden gemacht zwischen den Songs und die Hörer und Hörerinnen zu Hause können erst noch anrufen! Der Start mit den Wohnzimmer-Konzerten machte Tobey Lucas am 26. März. Eine Woche später, am 2. April, spielte die Rockband Last Avenue mit Sänger Martin Gaisser. Last Avenue steht seit 22 Jahren für erdigen Rock. In Zeiten von Corona reduziert sie ihren bombastischen Sound auf feine Gitarrenklänge. Ihre Musik ist tief und fest in den 1970er-Jahren verwurzelt, Hippie & Classic Rock – für die Liebe, den Rock und die Freiheit. Ebenfalls am 2. April sang Larissa Baumann auf «Walts Welt» mit ihrer warmen, jazzig-souligen Stimme. Weitere Künstler sind geplant wie Martina Linn mit fingerfertigem Gitarrenspiel und Christopher George. Auf dem neuen Album «With A Pinch Of Salt» singt Christopher George über Alltagsgeschichten. Dinge, die jetzt in der Zeit von #StayAtHome wieder ultraaktuell werden. «Ufruume» oder «Eifach Sii» heissen die neuen Lieder. Christopher George ist selbst erstaunt: «Unsere neuen Songs scheinen geradezu für diese Zeit geschrieben worden zu sein.» (e) Lebendige Kultur vor Ort – kulturelle Höhepunkte. Aktuelle Informationen zu den «Live Dihei»-Konzerten: www.waltswelt.ch und www.kulturforum8805.ch

Hierzulande gibt es drei Firmen, welche in der Schweiz selbst Sauerstoff herstellen: Messer, PanGas und Carbagas. Deren Gase kommen in fast allen Industriebranchen, der Lebensmitteltechnik, Medizin, Forschung und Wissenschaft zur Anwendung. Die Messer Schweiz AG ist in Lenzburg AG beheimatet, die Luftzerlegungslage zur Gewinnung von Sauerstoff, Stickstoff und Argon steht allerdings in Visp. Von dort werden die Gase nach Lenzburg transportiert und über ein hochmodernes Flaschenabfüllwerk umgefüllt. Die Behältnisse dafür reichen von Flaschen über Tanks bis hin zur Versorgung über eine Pipeline für die Grossindustrie. Wie werden diese Gase gewonnen? Die Luftzerlegungslage sammelt Luft in grossen Mengen aus ihrer Umgebung, zum Teil bis in die Höhe von 60 Metern. Durch einen physikalischen Prozess wird die Luft im Innern der Anlage in ihre Bestandteile zerlegt, was auch Tieftemperatur-Rektifikation genannt wird. Dieser Prozess wird in Die Luftzerlegungsanlage der Firma Messer Schweiz AG auf dem Gelände der Chemiegruppe Lonza in Visp.


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Atemluft denn in die Flasche? Gang gesetzt durch massives Runterkühlen der Luft, bis sie sich in ihre einzelnen Bestandteile trennt. Staub, Kohlenstoffdioxid und Feuchtigkeit werden zuvor sorgfältig herausgefiltert, denn das Wasser würde sonst kristallisieren und den Prozess behindern. Das Produkt kann sowohl gasförmig als auch flüssig vertrieben und gelagert werden. In flüssiger Form lässt sich eine weit grössere Menge auf kleinem Raum transportieren und lagern. Um den sogenannten Medizinischen Sauerstoff herstellen zu dürfen, muss eine Firma hohe behördliche Anforderungen erfüllen. Separate Abfüllanlagen sowie gesonderte Reinigung der Gasflaschen, regelmässige Überprüfungen mittels Laboranalysen und im medizinischen Bereich speziell geschultes Personal muss gewährleistet sein. Diese Zulassungsvorschriften werden regelmässig geprüft und überwacht, etwa von SwissMedic. Dies aus dem einfachen Grund, weil Medizinischer Sauerstoff als Fertigarzneimittel klassifiziert ist. Für die Hersteller solcher Spezialgase bedeutet das höchste Qualitäts- und Sicherheitsstandards, aber auch umfangreiche Investitionen. Flüssiger Sauerstoff? Zum Spital kommt das Gas bzw. der Sauerstoff in flüssiger Form in gewaltigen Tanks von bis zu 600 Litern. Um die benötigte Gasform zu bekommen, wie es sie zur Beatmung eines Patienten braucht, reicht alleine die «normale» Aussentemperatur aus, um die Flüssigkeit zu verdampfen. Man kann sich das in etwa vorstellen wie bei einem Topf Wasser, den man zum Kochen bringt: durch den Temperaturunterschied entsteht Dampf. Genau so passiert dies mit dem flüssigen Sauerstoff, nur dass dort mit Temperaturen von -186 °C gearbeitet werden. Selbst bei einer Aussentemperatur von -20 °C ist der Wärmeunterschied derart markant, dass sich die flüssige Form in Gas verwandelt. Eine anderweitige Energiezufuhr, um den Sauerstoff «gebrauchsfertig» zu bekommen, ist somit unnötig. «Es erfordert ein Umdenken und Vorstellungskraft, aber die beschriebene Reaktion ist durchaus mit den Wandlungsformen von Wasser zu verglichen», erklärt Reiner Knittel von der Firma Messer Schweiz AG: «Bei 0 Grad wird es fest, bei 100 Grad gasförmig.» Dass ein Stoff erst bei hohen Minustemperaturen flüssig wird, ist für den Laien einfach nur ungewohnt. Übrigens ist Medizinalsauerstoff nicht nur farb- und geruchlos, er kann auch für die Umwelt gefahrfrei an einem gut gelüfteten Platz in die Atmosphäre abgelassen bzw. «entsorgt» werden.

Luft ist ein Gasgemisch, das sich hauptsächlich aus Stickstoff (78%), Sauerstoff (21%) und dem Edelgas Argon* (0,9%) zusammensetzt. Die restlichen 0,1 % bestehen im Wesentlichen aus Kohlendioxid und den Edelgasen Neon, Helium, Krypton und Xenon. Die Luftzerlegung funktioniert folgendermassen: u Luft verdichten Umgebungsluft wird angesaugt, gefiltert und von einem Kompressor auf etwa 6 bar verdichtet. v Luft vorkühlen Um Luft in ihre Bestandteile zu trennen, muss sie verflüssigt und dazu extrem abgekühlt werden. Die verdichtete Luft wird daher zunächst mit Wasser vorgekühlt. w Luft reinigen Die Luft wird im Molsieb von störenden Bestandteilen wie Wasserdampf und Kohlendioxid befreit. x Luft abkühlen Die gereinigte Luft wird im Hauptwärmetauscher auf etwa -175 °C abgekühlt. Durch Entspannung wird die verdichtete Luft ­weiter abgekühlt und verflüssigt sich teilweise. Nun kann die Luft im eigentlichen

Luftzerleger, der Trennkolonne, zerlegt werden. y Luft zerlegen Die Zerlegung der Luft in reinen Sauerstoff und reinen Stickstoff erfolgt in zwei Trennsäulen: der Mitteldruck- und der Niederdrucksäule. Beim Trennprozess werden die unterschiedlichen Siedepunkte der Luftbestandteile genutzt: Sauerstoff verflüssigt sich bei -183 °C und Stickstoff bei -196 °C. Durch intensiven Stoff- und Wärmeaustausch zwischen aufsteigendem Dampf und herablaufender Flüssigkeit erhält man über kontinuierliches Verdampfen und Kondensieren am Kopf der Niederdrucksäule reinen Stickstoff und am Boden reinen Sauerstoff. Das Argon wird durch weitere Trennsäulen und Verfahrensschritte erzeugt. z Entnahme und Lagerung Gasförmiger Sauerstoff und Stickstoff werden in ein Rohrleitungsnetz eingespeist und direkt zum Verbraucher geleitet. Sauerstoff, Stickstoff und Argon* in flüssiger Form werden in Speichertanks zwischengelagert und in Tankwagen zum Kunden transportiert. * Wird unter vielem anderen als Füllgas für Isolierglasscheiben verwendet oder dient als Treib- und Schutzgas bei der Verpackung von Lebensmitteln und der Weinherstellung.


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So lässt sich Desinfektionsmittel selber herstellen Viele Menschen würden sich sicherer fühlen, wenn sie dieser Tage ein Desinfektionsmittel zur Hand hätten. Zwischenzeitlich ist das jedoch zur Mangelware geworden. Dies selber herzustellen, ist allerdings nicht schwer. Text: Reni Bircher Bilder: Guido Bircher Wir sind immer und überall von Keimen umgeben und normalerweise kommt unser Immunsystem gut zurecht damit. Sind jedoch gefährliche Viren im Umlauf, bei denen die Ansteckungsgefahr recht hoch ist – wie bei Erkältungen – sind besondere Hygienemassnahmen angesagt. (Viele Erkältungsviren gehören übrigens genauso zur Familie der Coronaviren, wie Sars, Mers und der aktuelle Erreger Covid-19.) Grundsätzlich ist das Waschen der Hände mit Wasser und Seife ein guter Schutz vor Ansteckungen, da die meisten Viren und Bakterien auf diesem Weg bereits unschädlich gemacht werden. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Hände richtig gewaschen werden: – Hände für mindestens 30 Sekunden gründlich einseifen, bevor sie mit reichlich Wasser abgespült werden. – Handtücher regelmässig austauschen. – Öffentliche Toiletten und dortige Handtrockner besser meiden. – Unterwegs nicht ins Gesicht fassen: in der Regel tun wir das unbewusst bis zu 14-mal in einer Minute! Geraten die Viren in Nasen-, Mund- oder Augengegend generiert dies einen gesundheitlichen Schaden. – Befinden sich erkrankte Personen in unmittelbarer Nähe oder sind Sie häufig an stark frequentierten Orten, kann ein zusätzlicher Schutz mit Desinfektionsmittel nützlich sein. – Zuhause, vor allem in Wohnblocks, Türgriffe und anderweitig häufig benutzte Oberflächen regelmässig desinfizieren. Generell ist Hygiene von grosser Bedeutung, um die Ausbreitung von Krankheiten einzudämmen. Allerdings sollten Sie es dennoch nicht übertreiben: Zu häufiges Waschen und Desinfizieren schädigt nämlich die natürliche Schutzbarriere der Haut. Anleitung zur Herstellung von Desinfektionsmittel Die Weltgesundheitsbehörde WHO hat ein

einfaches Rezept zur Herstellung von Desinfektionsmittel herausgegeben. Rezept 1: • 830 ml Ethanol oder 750 ml Isopropylalkohol • 42 ml Wasserstoffperoxid • 15 ml Glycerin • 110 ml abgekochtes Wasser (Ethanol, Isopropylalkohol und Glycerin können Sie im Fachhandel kaufen) Wie einfach die Zutaten zu beschaffen sind, hängt möglicherweise von der Apotheke/ Drogerie des Wohnortes ab. Deshalb gibt es auch eine ebenso wirksame Alternative.

• Auch in Kontakt mit den Augen sollte das Mittel nicht kommen. • Von Hitze, Feuer und Flammenschlag fernhalten.

Desinfektionsmittel in die Handkuhle geben und die Fingerspitzen darin reiben, damit unter den Fingernägeln desinfiziert wird.

Rezept 2: • 650 ml Alkohol (mind. 70%!) • 350 ml Aloe-Vera-Saft oder abgekochtes Wasser • 3–5 Tropfen eines ätherischen Öls Ihrer Wahl Rezept 3: • 800 ml Alkohol (mind. 70%!) oder • Spiritus/destilliertes Wasser im Verhältnis 2:1 • 200 ml Aloe-Vera-Saft • 3–5 Tropfen eines ätherischen Öls Alle Mischungen ergeben 1 Liter Desinfektionsmittel.

Desinfektionsmittel auf den Händen verteilen und zwischen die gespreizten Finger reiben.

Wichtig! Das Anmischen des Desinfektionsmittels ist vergleichsweise einfach. Seien Sie sich jedoch bewusst, dass Sie mit potenziell gefährlichen, leicht entflammbaren, Materialien hantieren und gehen Sie mit entsprechender Vorsicht vor. Es empfiehlt sich, das Mittel am besten im Freien und weitab möglicher Hitze- oder Feuerquellen herzustellen. • Vermischen Sie die Zutaten gut miteinander. • Das Desinfektionsmittel in ein passendes Gefäss umfüllen. Am besten eignet sich eine sogenannte Apotheker- oder Braunglasflasche. So bleibt das Mittel länger haltbar. • Für den Alltagsgebrauch eignet sich ein handliches Sprühfläschchen. • Die Flasche sauber und gut leserlich beschriften. • Vor jedem Gebrauch die Flasche gut durchschütteln. • Nur äusserlich anwenden. • Fernhalten von Kindern.

Den Daumen zusätzlich separat einreiben.

Handgelenk mit einbeziehen. Schliesslich die Händen so lange reiben, bis sie trocken sind. So erfüllt auch der pflegende Effekt von Aloe Vera oder Glyzerin seinen Zweck.


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