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STADTANSICHTEN

Fotos: TILL BENZIN

Aschaffenburgs historischer Grünzug

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Von einem der schönsten Landschaftsgärten über die Großmutterwiese in die freie Natur

Weitere Informationen: Tourist-Information Schloßplatz 2, Aschaffenburg Telefon (0 60 21) 39 58 00 E-Mail: info@touristaschaffenburg.de Öffnungszeiten: Mo.–Fr. 10–16.30 Uhr, Sa. 10.30–14.30 Uhr, So. & Feiertage geschlossen Im Internet: www.tourist-aschaffenburg.de Wie Perlen an einer Kette reihen sich über zehn historische Parks und Gärten in Aschaffenburg fast durchgängig aneinander. Die Grundlage hierfür schuf gegen Ende des 18. Jahrhunderts der Mainzer Erzbischof und Kurfürst Friedrich Carl Joseph von Erthal, der die einstige Sommerresidenz der Mainzer Erzbischöfe zu seinem Hauptsitz machte. Einer der bedeutendsten Gartenarchitekten seiner Zeit, Friedrich Ludwig Sckell, schuf hier bedeutende Landschaftsgärten. Die Parks und Gärten Aschaffenburgs sind Oasen der Ruhe innerhalb der lebensfrohen Stadt und bieten für Einheimische und Besucher Refugien für Erholung und Freizeitaktivitäten. Abwechslungsreiche Flora und Fauna und kulturelle Besonderheiten lassen sich bei kurzen wie ausgedehnten Spaziergängen und Wanderungen entdecken. Im Südwesten liegt der „Nilkheimer Park“. In den Sommermonaten wird er als Begegnungsstätte, zum Beispiel für den Kinderkulturtag genutzt und im Spiegelsaal des Nilkheimer Hofs finden Trauungen statt. Sehenswert sind ganzjährig Skulpturen und Monumente unterschiedlichsten Charakters und das Römerbad aus dem Jahre um 110 nach Christus. Der Landschaftspark Schönbusch schließt unmittelbar an den„Nilkheimer Park“ an. Er zählt zu den ältesten und schönsten Englischen Landschaftsgärten in Deutschland. Friedrich Carl von Erthal ließ den bisherigen Wildpark nach Ideen seines Ministers Wilhelm von Sickingen durch den Hofarchitekten Emanuel Joseph von Herigoyen im neuen Englischen Landschaftsstil anlegen und mit Bauwerken ausstatten. Der 1785 berufene Schwetzinger Hofgärtner Friedrich Ludwig von Sckell, der bedeutendste Gartenkünstler der Goethezeit, formte den Schönbusch dann zu einem der frühesten klassischen Landschaftsgärten in Deutschland. Verstreut im Park liegen in reizvolle Landschaftsbilder eingebettet Staffagearchitekturen wie zum Besipiel die Rote Brücke, Hirtenhäuser, der Freundschaftstempel sowie künstlich aufgeschüttete „Berge“ mit Aussichtsturm und Teufelsbrücke. Das klassizistische Gartenschloss, ist durch eine Sichtschneise mit dem Stadtschloss Johannisburg verbunden. Seine mit Mobiliar im Stil Louis XVI. eingerichteten Schauräume bieten ein anschauliches Beispiel fürstlicher Wohnkultur am Ende des 18. Jahrhunderts. Im Sommer werden hier die „Schönbusch Serenaden“ aufgeführt. Die Kleine Schönbuschallee verbindet den Park Schönbusch auf ca. 2,4 Kilometern Länge mit der Altstadt Aschaffenburgs. Ca. 650 Bäumespenden im Sommer wohltuenden Schatten für Fußgänger und Radfahrer. Am gegenüberliegenden Mainufer liegt der Schlossgarten. Hoch über dem Main gelegen und ihn flussabwärts begleitend, zieht sich der Schlossgarten als grüne Aussichtskanzel vom Schloss bis zum Pompejanum. Schmale geschwungene Wege, ein Laubengang und der Frühstückstempel schaffen eine zauberhafte Atmosphäre. Eine andere Welt erwartet den Besucher im mediterran gestalteten

Garten am Pompejanum. Wände und Pergolen mit üppigen Rankern eine Pflanzenwelt mit Agaven, Zitrusbäumchen und Feigen sowie die Erkundung des Pompejanums wecken mediterrane Urlaubsgefühle. Das Offene Schöntal – der Straßenzug Friedrichstraße/Weißenburger Straße – ist ein Teil des früheren Stadtgrabens vor der Stadtmauer Aschaffenburgs. Die Grünanlage markiert den Beginn der historischen Altstadt im Stadtgefüge und verbindet Schlossgarten und Park Schöntal. Der Park Schöntal bietet im Herzen der Stadt Erholung zum Beispiel nach einem ausgedehnten Einkaufsbummel. Ein besonders romantisches Fleckchen ist die Ruine des einstigen Beguinenklosters, das sich im See spiegelt. Über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist der historische Park jedoch für seinen Magnolienhain mit über 40 Bäumen, deren Blüten im Frühjahr zahlreiche Besucher anlocken. Dem Schöntal folgt die „Großmutterwiese“. Die 20.000 Quadratmeter große Rasenfläche ist sozusagen die Spielwiese der Aschaffenburger, ausgestattet mit Wasserspiel-, Spiel-, Bolz- und Bouleplatz und durch dichten Baumbestand von den umliegenden Straßen getrennt. Einen besonderen Blickfang stellt der Ludwigsbrunnen dar. 2014 wurde die Grünbrücke fertiggestellt. Auf einer Breite von 140 Metern und einer Fläche von rund 14.000 Quadratmetern verbindet diese Landschaftsbrücke die „Großmutterwiese“ mit dem Stadtwald Fasanerie und durchbricht das Grün mit zahlreichen Blumen und Staudenbeeten. Der 32 Hektar große Landschaftspark Fasanerie ist besonders reizvoll im Frühling zur Buschwindröschenblüte und gilt mit seinem gemütlichen Biergarten und dem großen Spielplatz als beliebtes Naherholungsziel für die ganze Familie. Der südlich der Fasanerie anschließende Godelsberg bietet eine wunderbare Aussicht auf die Stadt und bei klarem Wetter sogar auf die Skyline von Frankfurt.

Bayerns ältester Englischer Landschaftspark

Park Schönbusch in Aschaffenburg

Er ist der zweitälteste in Deutschland und der älteste klassische Landschaftsgarten im Englischen Stil in Bayern: Park Schönbusch. Inmitten der weiten Mainschleife gegenüber dem nur 4 Kilometer entfernten Schloss Johannisburg ließ Friedrich Carl von Erthal den bisherigen Wildpark durch den Hofarchitekten Emanuel Joseph von Herigoyen im neuen Englischen Landschaftsstil anlegen und mit Bauwerken ausstatten. Der bedeutendste Gartenkünstler der Goethezeit, Friedrich Ludwig von Sckell, formte ihn dann zu einem klassischen Landschaftsgarten. In dem ca. 150 Hektar großen Park liegen verstreut und in reizvolle Landschaftsbilder eingebettet unterschiedliche Staffagearchitekturen wie zum Beispiel der Freundschaftstempel, die Rote Brücke, das Philosophenhaus und der Speisesaal. Rund um das „Dörfchen“ grasen ganzjährig Schottische Hochlandrinder und schaffen eine ländlich-idyllische Parkszenerie. Aber auch selten gewordene Vogelarten wie der Eisvogel kann der aufmerksame Besucher entdecken. Das klassizistische Gartenschloss ist mit Mobiliar im Stil Louis XVI. eingerichtet und zeigt in seinen zehn Schauräumen fürstliche Wohnkultur Ende des 18. Jahrhunerts. „Die Dienerschaft gerät ins Plaudern …“ und verrät bei dieser Erlebnisführung auch Einzelheiten zum fürstlichen Lebensalltag. Ein kultureller Hochgenuss sind auch die sommerlichen Schlossserenaden. Einen schönen Überblick über Park Schönbusch und einen traumhaften Ausblick auf die Stadt Aschaffenburg und Schloss Johannisburg hat man vom pittoresken Aussichtsturm auf einem der drei Berge des Parks.

Informationen: Bayerische Schlösserverwaltung/ Schloss- und Gartenverwaltung Aschaffenburg, (0 60 21) 38 65 70 www.schloesser.bayern.de sowie www.fuehrungsnetz-aschaffenburg.de