Brixner 160 - Mai 2003

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Ewiges Provisorium?

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Der Sitz des Weißen Kreuzes in der Brixner Romstraße – seit jeher als Provisorium gedacht – platzt schon seit Jahren förmlich aus allen Nähten. Noch einmal enger geworden ist es, seit im Oktober vergangenen Jahres in der Sektion Brixen des Weißen Kreuzes die Jugendgruppe ge­ gründet wurde. 134 ehrenamtli­ che Helfer, 14 Festangestellte und 67 Jugendliche müssen sich mit rund 70 Quadratmetern Raum begnügen.

Neuer Sitz beim Krankenhaus Diesem Missstand soll jetzt ein Ende gesetzt werden. Späte­ stens Ende September wird das Weiße Kreuz seinen Sitz in das Krankenhausareal verlegen, und zwar neben den ehemali­ gen Flughangar. Zwei Container stehen bereits dort. Sie dienten bisher als Umkleideräume und als Aufenthaltsraum für die Be­ satzung des Notarztwagens. Weitere Container sollen nun dazu kommen, mit Schlafmög­

Großer Graben Brixen

Foto: Oskar Zingerle

Das Weiße Kreuz zieht im Herbst von der Romstraße in eine Containerlandschaft am Gelände des Krankenhauses um. Es gehe von einem Provisorium ins nächste, mäkeln die Verantwortlichen beim Weißen Kreuz.

lichkeiten für die ehrenamtli­ chen Helfer, einem großen Auf­ enthaltsraum, Umkleideräumen, Büros, einem Übungsraum und einem kleinen Lager. Auch die zwölf Rettungswagen können auf dem Gelände untergebracht werden.

Containerlandschaft „Wieder eine Übergangslö­ sung“, sagt Sektionsleiter Pierlu­ igi Siri und befürchtet gleichzei­ tig, dass „dieses Provisorium zu einer langfristigen Lösung wird.“ Zwar soll das Weiße Kreuz defi­ nitiv in der Nähe des Kranken­ hauses angesiedelt werden, der Bau einer neuen Stelle hängt aber von einer ganzen Reihe von Faktoren ab. Die Ausfahrt der geplanten West­umfahrung, die Zufahrt oberhalb des Kran­ kenhauses und die heikle Park­ platzfrage sind nur einige Um­ stände, die den Neubau einer Unterkunft für das Weiße Kreuz hinauszögern. „Das Container-Provisorium ist schon in Ordnung, wenn es sich um maximal fünf bis sieben Jahre handelt“, meint Sektions­ leiter Siri weiter, „über die ge­ plante neue Stelle müssten wir aber jetzt schon diskutieren.“ Es gebe zwar ein Projekt, aber eben nur ein sehr vorläufiges.

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„Kurzfristige Vorteile habe die Umsiedelung in die Container zwar schon, doch hängt das Damoklesschwert der Endgültigkeit darüber“, so Sektionsleiter Pierluigi Siri Konkretes Vorgehen werde im­ mer wieder auf die lange Bank geschoben. Kurzfristige Vorteile habe die Umsiedelung in die Container zwar schon, doch hängt das Damoklesschwert der Endgültigkeit darüber. „Wenn wir uns einmal dort eingerichtet haben, wird unser Wunsch nach einer zweckmäßigen neuen Stelle, in der wir unter würdigen Umständen unserer unentbehr­ lichen Tätigkeit nachgehen kön­ nen, noch weniger Gehör fin­ den“, vermutet der streitbare Sektionsvorsitzende.

„Konstruktive Gespräche“ „Wenn wir noch 15 Jahre darauf warten müssen, dass wir endlich eine würdige Unter­ kunft bekommen, dann sollten wir uns wirklich nach einer Al­ ternative umschauen“, sagt Pier­ luigi Siri. „Konstruktive Gesprä­ che“ möchte er führen und wünscht sich auch Bürgermei­ ster Klaus Seebacher als Ge­ sprächpartner. „Schließlich brin­ gen wir jährlich über 85.000 Ar­ beitsstunden auf, wobei knapp 90 Prozent unserer Einsätze auf das Brixner Gemeindegebiet entfallen“, sagt der engagierte ehrenamtliche Leiter des Brix­ ner Weißen Kreuzes, „ein bis­

schen könnte sich deshalb die Gemeinde schon um unsere Anliegen kümmern.“ Bürgermeister Seebacher in­ des zeigt sich gerne gesprächs­ bereit, betont aber, dass „von jeher die Sanitätsbetriebe für das Weiße Kreuz zuständig wa­ ren.“ Man habe sich immer wie­ der für eine Umsiedlung des Weißen Kreuzes eingesetzt, ge­ rade weil man gesehen habe, dass die Situation in der Rom­ straße untragbar geworden sei. Wie jetzt eine neue Unterbrin­ gung des Weißen Kreuzes aus­ zuschauen habe, darüber könne die Gemeinde aber nicht befin­ den.

Lokalaugenschein mit Saurer und Pürgstaller Ende Mai wird nun ein Lo­ kalaugenschein stattfinden, zu dem auch der zuständige Lan­ desrat Otto Saurer, der Land­ tagsabgeordnete Albert Pürgs­ taller und der Direktor des Sani­ tätsbetriebes Nord Siegfried Gatscher eingeladen sind. Ein kleiner Stein scheint damit ins Rollen gebracht, um ein ewiges Provisorium zu verhindern. Marlene Kranebitter


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