DieCD „Engelslichtund Dornenschatten“von ChristineMaria Rembeck,erschienen im Label RAUMKLANG (Bestell-Nr. RK2602),istim Handel oderim Internetunterwww.raumklang.deerhältlich.
Edition Breitkopf8834
© 2012byBreitkopf& Härtel,Wiesbaden
Umschlagabbildung: Maria in derHoffnung,KlosterMarienstern,LandesamtfürDenkmalpflegeSachsen Umschlaggestaltung: Marion Schröder,Wiesbaden,unterVerwendung des Cover-Layouts derCD „Engelslichtund Dornenschatten“(© Layout: Raumklang 2006)
Notensatz: Christoph Koop,Dresden
Druck: Heinrichshofen’s Verlag & Druckerei,Wilhelmshaven Printed in Germany
Vorwort
Als ich voreinigen Jahren beschloss,ganz persönliche Weihnachtsgeschenkezu gestalten,fiel meineWahl aufdas, was ich nun mal am besten konnte: Singen,Klavierspielen und Improvisieren. Ich setztemich an den Flügel der„Alten Schlosserei“in Leipzig und suchteeinigemeinerLieblingsweihnachtsliederaus,um siefürmeineFamilieund meine Freundeaufzunehmen und sieihnen in Form einerselbst gemachten CD unterden Weihnachtsbaum zu legen. Als ich nun so saß und sang und spielte,aus dem Fenster schaute,während dieSchneeflocken am Fenstervorbeitanzten,verlorich miteinem Mal jedes Gefühl fürRaum und Zeit. Niehätteich gedacht,wievieleBilder,Erinnerungen und Emotionen beim Singen dieseralten,so oftgehörten Melodien wiederin mirhochkommen würden. Ich fühlte mich wie im siebten Himmel! Eineriesige,ja fastkindliche Freudeüberf iel mich. Siebewirkte,dass ich schließlich über eineWochelang wiebesessen amFlügel saß,sang und improvisierte,mich von den Texten und Melodien derLieder inspirieren ließ und mitihnen spielte. Ich suchteneueZugängezu den Liedern und wolltedieinneren Bilder,dieihreTextein mirhervorriefen,in Klangbilderverwandeln. DieserProzess fasziniertemich ungemein. Was ist dieBotschaftderLieder? Was wollen und sollen sie,neben der Beförderung des Weihnachtsumsatzes in den Kaufhäusern, eigentlich bewirken und aussagen? Dazu mussteich mich den Liedern ganz neu annähern,unvoreingenommen und vorurteilsfrei wieein Kind. „LeiserieseltderSchnee“– stimmtedas? Ich musstegenau hinhören,ging hinaus und entdeckte: Ja, Schneefälltnichtlautlos,sondern ganz,ganz leise. Meine Fingerspielten wievon selbstBegleitungen,meineStimme veränderteMelodien,machteWiederholungen dort,wo siegar nichtstanden und nahm den Liedern zum Teil ihreursprünglicheForm. Es war,als suchteetwas in mireinen Gegenzauber gegen dieMachtderGewohnheitund den Automatismus, mitdem Weihnachtsliedersonstoftgesungen und gehört werden. Es warvorallem das Leiseund Un-Erhörte,UnGehörte,das noch nichtoderganz neu Wahrgenommene, das mich beim Singen und Spielen in seinen Bann zog.
So entstand damals einekleineStückzahl sehrpersönlicher Weihnachtsgeschenke. Eigenhändig angefertigteCDs mit einem selbstgemalten Engel-Aquarell als Titelbild lagen am 24. Dezemberunterdem Weihnachtsbaum. DieMusikder CD zog ihreKreise,und vieleMenschen fragten bald nach weiteren Exemplaren. Doch meine„privateAuflage“war limitiert. So fügtesich das Angebotdes Mitteldeutschen
Rundfunks,dieLiederneu zu produzieren,wieein „Engelslicht“in dieseGeschichte. Siesollten nun als musikalischer Adventskalenderwährend vierWochen im Rundfunkgesendetund als CD veröffentlichtwerden. Konzertefolgten,die Liedergingen in dieWelt. Und immerwiederfragten mich Hörerinteressiert,ob es denn auch Noten zu den Liedern gäbe. SieoderihreKinderwürden siesehrgern spielen. Doch da alleArrangements aus derImprovisation heraus entstanden und aufgenommen worden waren,warmeineAntwort immerein bedauerndes „Nein“.
So schätzeich mich nun umso glücklicher,dass derVerlag Breitkopf& Härtel Interessean einerEdition meinerArrangements zeigteund mich zurNotation derLiederermutigte. Mutbrauchteich nämlich tatsächlich,denn nun hieß es, die19Liederaus dem „Ätherraum Improvisation“aufein Notenblattzu ziehen und handfestzu machen – ein spannenderProzess.
Diehiervorgelegten,aus derImprovisation geborenen Arrangements dürfen und sollen Sie,liebeMusizierende, wiederum zurImprovisation und zum „Spielen“anregen und Ihnen vorallem einen neuen Zugang zu den altbekannten Weihnachtsliedern verschaffen. Siesollen einladen,dieLieder neu zu hören und Neues in ihnen zu entdecken. Möglicherweisewerden Sievon meinen Arrangements sogarzu eigenen musikalischen Kreationen und Versionen IhrerLieblingsweihnachtsliederinspiriert.
EinigeLiedersind miteinerVioloncello-Stimmeversehen, was den Aufnahmen dergleichnamigen CD „Engelslichtund Dornenschatten“entspricht. Stehtkein Violoncello zurVerfügung,kann dieseStimmeentwedervon derlinken Hand im Klavierübernommen odernatürlich auch durch ein anderes Instrumentersetztwerden.
Abschließend giltmein DankHerrn Christoph Koop,dermir bei derRealisierung dieserEdition mitseinem kompetenten und wertvollen Ratstets zurSeitestand und meineManuskriptemitviel Geduld und Akribiekorrigierte. Ebenso danke ich dem Verlag Breitkopf& Härtel,insbesondereFrau Ulla Enßlin,fürdievorzüglicheBetreuung dieserAusgabe.
Ich würdemich freuen,wenn Ihnen,liebeMusizierende, das Spielen und Neu-Entdecken dieserwunderschönen alten Liedergenauso viel Freudebereitetwiemirselbst.
Freiburg,im Juni 2012ChristineMaria Rembeck
1 Süßer die Glocken nie klingen
Text: Friedrich Wilhelm Kritzinger (1816–1890), 1856 Musik: deutsche Volksweise, vor 1826
Schlicht und ruhig wie Glocken schwingend
Arrangement: Christine Maria Rembeck, 2006
1. Süßer-dieGlocken-nieklingen-alszuderWeihnachts
zeit: ’s ist,alsobEnge-lein-singen- wieder-vonFrieden-undFreud.
Wiesiegesun-gen-inseli-ger-Nacht,wiesiegesun-gen-inseli-ger-Nacht,
Glocken-mitheili-gem-Klang, klinget-dieErde-entlang!-
2. O,wenndieGlocken-erklin- gen, - schnellsiedasChristkind-lein-
(übergreifen)
hört: tutsichvomHimmel-dannschwingen - eilig-hernie-der-zur
Erd. Segnet-denVater,-dieMutter,-dasKind, segnet-den
Vater,-dieMutter,-dasKind, Glocken-mitheili-gem-Klang,
klinget-dieErde-entlang!-
3. Klinget-mitliebli-chem-