Bolero_E-paper_Mai2015

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MAI 2015 www.boleromagazin.ch Bolero – DAS SCHWEIZER MAGAZIN FÜR MODE, SCHÖNHEIT UND KULTUR

Die neue Natürlichkeit – nachhaltige Mode Dries Van Noten im Interview Schmuck- und Uhren-Spezial Unterwegs zu den Naturschönheiten Chiles

r u o m a l G r e Grün


SALON GESPRÄCH Bett springt. Diese Zeit, wenn man noch im Halbschlaf und in aller Ruhe Gedanken passieren lassen kann, finde ich sehr angenehm und gibt mir Energie für den Tag. Was tun Sie als Letztes, bevor Sie zu Bett gehen? Genau das Gegenteil! Ich halte wohl den Rekord beim Einschlafen. Welchen menschlichen Fehler entschuldigen Sie bei anderen am ehesten? Jene, welche die Person auch eingesteht. Der Fehler an sich ist selten das Problem. Die Wiederholung des Fehlers ist das Tragische am Fehler. Erst die Einsicht gibt einem die Chance, sich weiterzuentwickeln. Was bedeutet für Sie Stil? Stil ist eine bestimmte Art und Weise. Mit der einen fühlt man sich wohl, die eine mag man bewundern, die andere wiederum spricht einen nicht an. Stil ist nicht als gut oder schlecht zu werten. Wofür geben Sie ohne Reue viel Geld aus? Qualität. Insofern ist das Wort «viel» vielleicht auch relativ. Sei es nun für ein feines Essen, eine Lampe, die schönes Licht wirft, hochwertige Schuhe. Also für bedeutsame Dinge, mit denen man sich im Leben gerne umgibt. Aktueller Lieblingsautor? Die Autorin Anne Cuneo. In ihrem Roman «Zaïda» beschreibt sie die Geschichte einer starken Frau, die zum Teil auf der Biografie ihrer Grossmutter basiert.

REDAKTION: ANDREA LUCIA BRUN

Wo würden Sie gerne leben? Es gibt keinen Grund, den Ort, an dem ich lebe, infrage zu stellen. Ich habe nicht den Eindruck, dass an anderen Orten nicht dieselben Dinge existieren, die auch uns bewegen. Im Gegenteil. Wir haben wenigstens eine Chance, so komplex und schwierig sie auch sein mag. Als Mensch, als Frau, als Modedesigner. Was tun Sie als Erstes am Morgen? Wach werden, Gedanken ordnen. Ich bin nicht jemand, der rasch aus dem

Was haben Sie immer bei sich? Ein kleines Sackmesser, ein Geschenk von meinem Freund. Es ist so klein und schmal, dass es selbst durch jede Flugkontrolle kommt! Ihre beste Tugend? Auf den Beruf bezogen wäre das prozessübergreifend denken zu können. Mich interessieren nicht nur Teilelemente, sondern der Schaffensprozess als Ganzes. Letztlich entstehen dadurch auch andere Produkte. Was schätzen Sie an Ihren Freunden am meisten? Dass sie mir verzeihen, wenn ich zu bestimmten Zeiten unansprechbar bin. In diesem Beruf braucht man schon zähe Freunde. Zum Glück gibt es solche! Was bedeutet Ihnen Zeit? Zeit ist etwas, wovon man am meisten und gleichzeitig am wenigsten besitzt. Sie bewegt sich stets in diesem Spannungsfeld. Genauso empfinde ich sie. Ihr Motto? Vielleicht wäre dies eher ein Wunsch. Offenheit und Neugierde gegenüber Dingen bewahren zu können.

Ida Gut gilt seit den neunziger Jahren als eine der erfolgreichsten Schweizer Modedesignerinnen. Ihre Kreationen zeigte sie erstmals einem breiten Publikum im Jahr 1992, als sie den ersten «Prix Bolero» gewann. Ihre Handschrift sind extravagante Schnitte, hochwertige Textilien und eine schlichte Ästhetik.

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Foto: Franz Rindlisbacher

Ida Gut Im 19. Jahrhundert war der Fragebogen beliebter Teil eines Gesellschaftsspiels in den Pariser Salons. Die Tradition neu belebend, steht uns dieses Mal Ida Gut Rede und Antwort.

Welche natürliche Gabe würden Sie gerne besitzen? Ich bin eine Person, die im Hier und Jetzt lebt. Früher hätte ich mir gewünscht, gewisse Dinge schneller machen zu können. Heute empfinde ich das nicht mehr so. Gerade in dieser schnelllebigen Zeit reut es mich nicht, sich Zeit zu nehmen.


Das zerbrochene Gesicht Der Schweizer Modeillustrator François Berthoud feiert mit seiner Ausstellung «Portraits» Vernissage in der Zürcher Galerie Katz Contemporary. Im Mittelpunkt stehen Porträts in Pop-Art-Manier, welche die Besucher von sich anfertigen lassen können. Ein Teil der Einnahmen geht zugunsten der Sanni Foundation und Dar Bouidar im Rahmen von «Choice and Charity». TEXT: SITHARA ATASOY ILLUSTRATION: FRANÇOIS BERTHOUD FOTOS: JOZO PALKOVITS

LINKS: Porträt des Models Patricia Schmid als Special Edition. DIESE SEITE: Illustrator François Berthoud.

Es ist Donnerstagvormittag, Ende Februar. Ein Team von zehn Leuten hat sich um die Galeristin Frédérique Hutter versammelt. Mittendrin stehen François Berthoud und das Schweizer Model Patricia Schmid. Schmid wird für die Einladungskarte zur Ausstellung «Potraits» fotografiert. Sie steht vor einer weissen Wand, Sonnenstrahlen erhellen den Raum und François Berthoud richtet die Kameralinse frontal auf das Gesicht von Patricia Schmid. Es ist still, man hört nur das Klicken der Kamera. Berthoud drückt mehrmals auf den Auslöser, überprüft die Fotos kritisch auf dem Computer, ist nicht zufrieden, wiederholt die Aufnahmen, bis das Bild in seinen Augen perfekt ist. Schliesslich dient es als Basis für das Pop-Art-Porträt, das er in seinem Atelier tagelang bearbeiten wird. Am Computer vergrössert er Schmids Gesicht, zoomt es heran, bis es so grob gerastert ist, dass es für das menschliche Auge kaum noch erkennbare Informationen enthält. «Jetzt wirkt es beinahe wie Malerei», sagt Berthoud. Wenn er von der Technik erzählt, die er anschliessend anwendet, tönt das so: «Ich breche das Gesicht in viele kleine Bausteine auf, beinahe so, als wollte ich hinter den Ausdruck in die Tiefe > | mai 15 | bolero |

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STIL how to dress

Drink bei Freunden Passende Begleiter

Redaktion: Vanessa Fink Preisangaben ohne Gewähr.

Schwarzes bauchfreies Top, Être Cécile, CHF 170.–. Überlange Baumwollweste, Windsor, CHF 839.–. Schwarze 7/8-Hose, Cos, CHF 90.–. Weisse Lackledersandalen, Tod’s, CHF 670.–. Schwarzer Armreif, Swatch, CHF 30.–

Ein weiteres Must-have ist eine lange Weste – kombinieren Sie zu dem schlichten Outfit monochrome Accessoires und goldene Details.

VON OBEN NACH UNTEN: Offene Lederschuhe im Dandy-Look, Chanel, CHF 1030.–. Schultertasche, Givenchy by Riccardo Tisci, ca. CHF 3800.–. Goldfarbene Ohrringe, Loewe, Preis auf Anfrage. Schwarz-goldfarbene Sonnenbrille mit runden Gläsern, The Row, ca. CHF 430.– (mytheresa.de). Armreif mit goldfarbenen Details, Marni, ca. CHF 260.–. Wo zu kaufen Seite 121. | mai 15 | bolero |

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STIL porträt

LINKS: Langer Pencilskirt, Blaser. Rundhals-Langarmshirt, Alles Cos. Kneeboots, Sergio Rossi. Gürtel, ein Erbstück. Goldene Armspange, BCBG Max Azria. Ring, Erbstück der Grossmutter. «Claw»-Armspange, Studio Mason. OBEN LINKS: Zwei Herzstücke in der Schuhsammlung: Loafers mit Blumenmotiv, Crockett & Jones. Boots in Pythonimitat, Benson Shoes. OBEN RECHTS: Die Kakteensammlung, eine Erbschaft. UNTEN: Schmuckfavoriten auf Keramikteller von Anna Nia.

Stilexpertin An der Mode gefällt Kathrin Eckhardt, dass sie ihre Persönlichkeit täglich aufs Neue ausdrücken kann. Diese Leidenschaft für Veränderung und Verwandlung lässt sie auch in ihren Beruf als Autorin, Beraterin und Stylistin einfliessen. In Zukunft wird sie sich vermehrt um ganzheitliche Konzepte kümmern. REDAKTION: ANDREA LUCIA BRUN FOTOS: GIAN MARCO CASTELBERG

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Mein Stil Ich mag klare, einfache Schnitte und hochwertige Materialien. Zudem liebe ich Vintage-Kleider. Modisch inspirieren mich immer wieder die siebziger Jahre. Ich mag deren Ungezwungenheit und die Sexyness. Schmuck Steht für mich oft in Verbindung mit wichtigen Personen oder Ereignissen. Die Ringe meiner Grossmütter trage ich im Gedenken an sie und die Armspange von Tiffany & Co. habe ich zum Universitätsabschluss geschenkt bekommen. Shopping habit Gerne stöbere ich in Vintage-Läden und auf Flohmärkten. So habe ich schon einige rare Trouvaillen wie einen Jil-Sander-Mantel, einen Valentino-Jupe oder ein Hermès-Kleid aus den siebziger Jahren gefunden. Sport Ich kann meinen Beruf nur ausüben, wenn ich fit und gesund bin. Seit einigen Jahren gehe ich wieder zum Ballett. Nebenbei besuche ich das Bikram Yoga und mache Pilates. Wohnen Mein Zuhause ist meine Oase, wo ich Ruhe und Frieden finde. Mir sind Licht und eine luftige Atmosphäre wichtig. Zudem mag ich keine aufdringlichen Farben. Die Kunst meiner Freunde, wie die Fotografien von Véronique Hoegger oder Raphaela Pichler und das Bild von Gigi Burn, gehören


KULTUR prix juste-au-corps

Sarah Mittenbühler (*1988) Sarah Mittenbühler studierte Design mit Fokus Mode-Design an der Hochschule für Künste Bremen. Neben Modekollektionen entwarf sie Kostümbilder für drei Opernproduktionen der Hochschule für Künste Bremen. Sie war Kostümhospitantin an der Schaubühne Berlin, Assistentin beim Modelabel Georgia Hardinge in London und Ausstattungsassistentin an der Shakespeare Company Bremen. 2013 entwarf sie das Kostümbild «Rita» der Opernproduktion «Zwei Italiener in Paris». Derzeit ist sie als Assistentin für Bühne und Kostüm Ensemblemitglied des Theater Freiburg i. B.

TEXT: ANDREA LUCIA BRUN

Sie alle teilen dieselbe Passion: das Schaffen im Spannungsfeld von Mode und Theater. Mit ihren Kostümen erschaffen sie Welten, kreieren Geschichten und tragen als Zahnrad der Theaterproduktion entscheidend zur Ausstattung einer Inszenierung bei. Für den «Prix Juste-au-Corps 2015», den in Europa einmaligen und zum achten Mal ausgeschriebenen Förderpreis für Mode- und Kostümdesign des Luzerner Theaters, konnten Jungdesigner und Jungdesignerinnen ihr Können unter Beweis stellen. Sie erhielten die Aufgabe, das Kostümbild für zwei Figuren der bekannten Oper «La Bohème» von Giacomo Puccini zu entwerfen. Im Rahmen von «Mode – was für ein Theater!», einer musikalischen Modenschau auf der Bühne des Luzerner Theaters, werden die Kostüme der fünf Finalisten am 2. Mai 2015 der Fachjury und erstmals einem breiten Publikum präsentiert und von diesen bewertet. Wer gewinnt, erhält einen Vertrag für ein Kostümbild am Luzerner Theater mit einem Honorar von 10 000 Franken. Wer die Herzen des Publikums erobert und damit den Publikumspreis gewinnt, erhält eine Bernina-Nähmaschine. Nun aber Bühne frei für die fünf Finalisten: Sarah Mittenbühler aus Freiburg, Lisa Kaltwasser aus Berlin, Carolin Herzberg aus Luzern, Katharina Andes aus Heidelberg und Moritz Haakh aus Dresden. Mehr Informationen zur Ausschreibung unter www.luzernertheater.ch

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Was ist das Besondere an der Arbeit am und fürs Theater? Besonders fasziniert mich der kreative Entstehungsprozess zwischen Ausstattung, Regie und Dramaturgie. Schön finde ich auch, dass bis heute ein Grossteil der Kostüme und der Ausstattung noch vor Ort in den Theaterwerkstätten hergestellt wird. Was erhoffen Sie sich von Ihrer Teilnahme am «Prix Juste-au-Corps 2015»? Dass der Wettbewerb mir Türen öffnet und mich meinem Traum näherbringt, nämlich Kostüme zu entwerfen und mit diesen Welten und Figuren zu schaffen.

Fotos: Ingo Höhn

Raten Sie mal, wer gewinnt! Vorhang auf für die Finalisten des «Prix Juste-au-Corps 2015», dem Förderpreis für Mode- und Kostümdesign des Luzerner Theaters!

Bolero: Was hat Sie zum Kostümdesign geführt? Sarah Mittenbühler: Schon als Kind war ich vom Theater fasziniert. Meine Eltern und Freunde habe ich regelmässig dazu überredet, meine erfundenen Theaterstücke und Zirkus-Aufführungen, bestehend aus meiner Schwester, mir und unseren Stofftieren, anzusehen. Später, als ich in der Schule Theater gespielt habe, konnte ich die Kostüme für ein Stück der Theater AG entwerfen. Zum ersten Mal wurde mir die Bedeutung der Kostüme und deren Einfluss auf ein Stück bewusst.


bolero begegnet... Für Susanne Schroff, die Gründerin der Sanni Foundation, ist es ein Privileg, in Südindien und Burma helfen zu können.

Gütige Weltenbummlerin Susanne Schroff ist die Verwaltungsratspräsidentin der Firma Rotronic, die einen Umsatz von rund 56 Millionen Franken macht. Nebenbei setzt sich die gebürtige Deutsche mit ihrer Sanni Foundation für Kinder und Frauen in Entwicklungsländern ein. INTERVIEW: VANESSA FINK

Steht man Susanne Schroff gegenüber, ist man überrascht – so stellt man sich niemanden vor, der sich mit Elektronik beschäftigt: Zum Blazer hat die gebürtige Deutsche einen Lederjupe und Ankle-Boots kombiniert – ein üppiger Cocktail-Ring und diverse Armbänder zieren ihre Arme und Finger – die Nägel der 49-Jährigen sind farblich auf das dunkle Outfit abgestimmt. Susanne Schroff macht ihrem Spitznamen «Sanni» alle Ehre: Sie strahlt während des ganzen Gesprächs. Die ehemalige Geschäftsführerin von Rotronic – die Firma

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mit Sitz in Bassersdorf ist auf hochpräzise Messgeräte spezialisiert und feiert gerade ihr 50-jähriges Bestehen – machte vor fünf Jahren Nägel mit Köpfen. Nach einem Jahrzehnt als Geschäftsführerin von Rotronic zog sie sich aus dem operativen Bereich zurück und ist seither als Verwaltungsratspräsidentin tätig. Diese Funktion gibt ihr die Möglichkeit, sich einer Herzensangelegenheit zu widmen: der Charity. Die Sanni Foundation setzt sich in Südindien und Burma für die Gesundheitsförderung und Bildung von Kindern und Frauen ein.

Besonders HIV-positive Waisen haben es schwer, ein Dach über dem Kopf zu finden, denn kein Waisenhaus möchte sie aufnehmen – auch Verwandte weigern sich oft. Drei neue Krankenhäuser, drei Waisenheime in Trivandrum und etliche Patenschaften sind bereits das Resultat der Stiftung. Bolero: Frau Schroff, woher kommt Ihr Charity-Engagement? Susanne Schroff: Meine Eltern haben 1984 mit ihrem Privatvermögen die SchroffStiftungen in Karlsruhe gegründet. Sie


BEAUTY

CHANEL HAUTE COUTURE Die Stimmung Das Haus zeigt eine Ode an den Frühling, einen Walzer der Blumen. Stark und zart. Der Look In der Mode trifft Tweed auf Mousseline. Das Make-up scheint wie durch einen Pollenschleier. Die Make-up-Künstler Das Chanel Team Die Schlüsselprodukte Teint: «Le Teint Vitalumière Aqua Eclat», «Les Joues Lumière d’Eté». Augen: «Les Yeux Intemporels de Chanel», «Le Crayon Khôl Clair No 69». Lippen: «Le Crayon Lèvres Scarlet No 95», «Rouge Coco Arthur No 440». Alles Chanel.

FRÜHLINGSERWACHEN

Aquarellfarben und natürliche Perfektion liegen im Trend. Die höchste Form der Mode, die Haute Couture, bringt auch die ausgefeiltesten Make-ups hervor. Die neuen Couture-Looks spiegeln den Zeitgeist wider und drücken ihre Raffinesse in konsequent moderner Eleganz aus. TEXT: MARIANNE ESCHBACH

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LINKE SEITE: CHRISTIAN DIOR HAUTE COUTURE Die Stimmung Bei Raf Simons trifft Guipure-Spitze auf Plastik, die Vergangenheit blickt in die Zukunft, psychedelisch untermalt von David-Bowie-Songs. Der Look Klar, besänftigt, wie flüssig wirkend, harmonisch. Der Make-up-Künstler Peter Philips Die Schlüsselprodukte Teint: «Diorskin Nude Air Serum Foundation», «Dior Blush Starlight Peach Splendor». Augen: «Eye Reviver Illuminating Neutrals Palette», «Backstage Lash Curler», «Crayon Sourcils Poudre». Lippen: «Dior Lip Maximizer». Alles Dior.

DIESE SEITE: ARMANI PRIVÉE Die Stimmung Der Maestro zelebriert zehn Jahre Haute Couture mit kultivierter Natur und versunken in einer lichten Pflanzenwelt. Der Look Frauen, graziös und stark wie Bambus. Die Make-up-Künstlerin Linda Cantello Die Schlüsselprodukte Teint: «Crema Nuda Nude Glow». Augen: «Eye Tint No 3», «Eye Tint No 12», «Eye Tint No 7», «Black Ecstasy Mascara No 3 Wood», «Eye Brow Maestro». Lippen: «Rouge d’Armani Bamboo». Alles Giorgio Armani. | mai 15 | bolero |

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TECHNI— COLOR

Vor hundert Jahren wurde der Film farbig, heute sind Schmuck und Uhren im Farbrausch. Weg vom noblen Schwarz-Weiss der Diamanten tauchen die Präziosen ein in die Farben des Regenbogens. FOTOS: DAVID WILLEN/SILMÄ REALISATION: MARIANNE ESCHBACH & MIKI KARRER WO ZU KAUFEN SEITE 121

Chopard Haute-Joaillerie-Armreif aus der «Animal World»Kollektion. Moose, Flechten, Pilze sind nachgebildet aus Buchsbaumholz, Rotgold, farbigen Diamanten, Tsavoriten und Granaten.

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Piaget Stilisierte Natur. HauteJoaillerie-Collier mit der emblematischen Piaget-Rose aus der Kollektion ÂŤLimelight Garden Party IIÂť. Weissgold, Diamanten und zwei grosse Smaragde.

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Kurzes Spitzentop mit Fellbesatz, Moncler Gamme Rouge. Jeans, Iro. Gürtel und Ohrringe, Hermès.

the artist

Ein Geflecht aus weissen Spitzenblumen überzieht das Vorderteil einer Bluse. Schwarze Blüten aus feinster Spitze ranken sich den Oberkörper entlang. Verführerisch und sinnlich auf der einen Seite, blumig und verspielt auf der anderen. Spitze hat sich vom Material für darunter zum Lieblingsstoff der Designer gemausert, wenn es darum geht, mit Romantik zu spielen. FOTOS: DANIEL ROCHE/SHOTVIEW STYLING: JUNE NAKAMOTO/SHOTVIEW MAKE-UP: DEEDEE/CALLISTE HAIR: MARTYN/AIRPORT MODELS: DANIELA FREITAS/PREMIUM UND YANNICK MABILLE/SUCCESSMODELS

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ART DE VIVRE Wie aus der Welt gefallen

Von den Gletschern Patagoniens bis zur trockensten Wüste der Welt – in Chile warten spektakuläre Naturschönheiten auf den Reisenden. TEXT UND FOTOS: TINA BREMER

Schon wieder landen unsere Worte im Nirgendwo. Klaubt sie der Wind aus unserem Mund, wirbelt sie herum und trägt sie mit der nächsten Bö davon. In das grosse weite Nichts, das sich kilometerweit vor uns ausbreitet. Pampa, so flach und trocken wie ein Fladenbrot, gesprenkelt einzig mit ockerfarbenen Tupfen, trockene Grasbüschel auf brauner Steppe. Nichts, an dem das Auge Halt findet, genauso wenig wie unsere Worte. Der Wind, der das ganze Jahr über in Patagonien bläst, ist der Vertraute dieser Landschaft im Süden Chiles, die von ihm geformt wurde. Und von den Gletschern, die das Land Jahrtausende lang wie eine Decke aus Eis überzogen haben.

«Der Wind und die Gletscher waren auch die Gründe, warum die Chilenen nicht in den Süden ziehen wollten», erzählt Rodrigo, der uns vom Flughafen in Punta Arenas abgeholt hat. «Ihnen war es hier zu kalt und zugig.» Stattdessen kamen die Europäer: Spanier, Italiener, Kroaten, Deutsche – die dem Wetter trotzten und sich als Pioniere hier niederliessen, an der südlichen Spitze Südamerikas. Die sich mit Seehundfett einrieben, um im eiskalten Wasser der Magellanstrasse nach Königskrabben zu tauchen (noch immer eine Delikatesse!) und sich mit Schaffellen die Kälte vom Leib hielten. Die Gefallen an der rauen Schönheit des Landes fanden, genauso > | mai 15 | bolero |

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ART DE VIVRE kleine kochschule Stichwort: kreatives Kochen

Heute schreibe ich 체ber Kreativit채t beim Kochen. Denn: Kreativit채t ist etwas Allt채gliches. TEXT UND REZEPT: PETER BRUNNER FOTOS & STYLING: SANDRA KENNEL

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