BODYMEDIA 2/2016

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Design Lifestyle-Clubs

Fitness als Lifestyle Text Jonathan Schneidemesser

Fitnesstraining und der Lifestyle-Gedanke wachsen mehr und mehr zusammen. Das bietet einige Chancen für Fitness-Clubs, da sie nun eine weitere Zielgruppe für sich gewinnen können. So spielt der Lifestyle-Gedanke eine immer größere Rolle im Design von Fitness-Clubs. FitnessKing ist ein aktuelles Beispiel – BODYMEDIA sprach mit Geschäftsführer Christoph Hermann. Fitness-Training ist für viele Menschen heute mehr als nur Training. Genauso ist es mit gesunder, „cleaner“ Ernährung. Vor allem junge Menschen trainieren nicht, um gesund zu bleiben, abzunehmen oder einen bewegungsarmen Alltag zumindest zu einem kleinen Stück zu kompensieren. Vielmehr hängen sie dem Fitness-Lifestyle an. Hier wird der Alltag komplett um die Themen Fitness, Training und Ernährung gestrickt. Wer besonders davon profitiert, sind Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln, Sportbekleidungs-Hersteller und natürlich die Fitness-Clubs. Vorangebracht wurde und wird diese Entwicklung vor allem von zwei Entwicklungen. Die erste sind Fitness-YouTuber, die ihr Leben nach dem, was sie als Fitness-Lifestyle definieren, leben und ihre Zuschauer daran teilhaben 66

lassen. Viele haben sich hier zu Leitbildern entwickelt. Das sind Personen wie Julian Zietlow, Athletic Nerds, Karl Ess oder Jil und Tim Gabel. Diese versammeln eine große Fangemeinde um sich herum und prägen den Lebensstil dieser Anhänger. Das bringt nicht nur mehr Menschen zum Training, sondern sorgt dafür, dass viele Menschen viel mehr Zeit im Gym verbringen als früher. Da viele sich zwischen reinen Eisenstangen nur bedingt wohlfühlen würden, müssen die Fitness-Clubs es schaffen, ein angenehmes Ambiente anzubieten, in dem auch die optischen Bedürfnisse beim Training angesprochen werden. Die zweite Entwicklung betrifft eher Premium-Clubs und die nicht-jugendlichen und älteren Mitglieder. Hier wird das Training eher als Mittel zum

Zweck eingesetzt. Es stehen anders als bei den Jugendlichen aber unterschiedliche Ziele im Fokus: Abnehmen, Rückenschmerzen bekämpfen und sich wieder wohlfühlen. Diese Ziele resultieren aus negativen Ereignissen und werden mit etwas bekämpft, das nicht unbedingt als positiv wahrgenommen wird. Natürlich gibt es auch einige, denen das Training Spaß macht, aber viele sehen es als notwendige Pflicht. Dadurch, dass das Fitnesstraining negativ mit Beschwerden und Schmerzen konditioniert ist, fällt es vielen schwer, sich für das Fitness-Training aufzuraffen. Dem wird vonseiten der Fitness-Clubs mit einem Ambiente gegengesteuert, das einladend ist und in dem man gerne trainiert. Dass vielleicht sogar das Training durch das Ambiente positiv konditioniert wird.


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