STADT INGOLSTADT 29
Blickpunkt | KW14 2017 | ANZEIGE
Neue Geschäftsideen honorieren Mit „Cityfreiraum“ und dem Gründerpreis Ingolstadt werden kreative Existenzgründer gefördert
Harald Kinzel in seinem Geschäft „dropbar“: Hier werden nicht nur Räder repariert, man kann auch auf einen Kaffee vorbeikommen.
Simon Stapf (links) und Andreas Kuhn präsentieren ihre Geschäftsidee. Sie möchten einen verpackungsfreien Supermarkt eröffnen. Fotos : IFG Ingolstadt
(sf) Mit den ersten Sonnenstrahlen im Frühling tauschen viele gerne Auto gegen Fahrrad, um damit in die Stadt oder die Arbeit zu fahren. Wer aber jetzt merkt, dass sein Zweirad noch nicht wirklich „fit“ für die warme Jahreszeit ist und dringend eine Reparatur benötigt, der ist bei Harald Kinzel bestens aufgehoben. Seit kurzem hat er nämlich seine „dropbar“ in Ingolstadt (am Bachl) eröffnet – einen Fahrradladen mit integriertem Café. Wer also dort sein Fahrrad reparieren lässt, kann gleich auf das fertige Ergebnis warten und dabei entspannt einen Kaffee trinken.
schaft IFG 2013 ins Leben gerufen. Dadurch erhalten Jungunternehmer unter anderem ein Jahr lang einen Mietzuschuss sowie einmalig einen Werbekostenzuschuss. Zusätzlich bekommen sie Experten zur Seite gestellt, die sie bei allen Themen rund um die Selbstständigkeit kostenlos beraten. „Cityfreiraum“ ist aber nicht nur eine große Hilfe bei der Existenzgründung für die Jungunternehmer, sondern auch ein Gewinn für die Innenstadt. Denn dadurch werden Leerstände beseitigt und die Stadt erhält neue und ganz individuelle Läden.
mit hausgemachtem Frühstück, Mittagessen und Kuchen aus regionalen Produkten. Wer sich über den Verpackungsmüll im Supermarkt schon einmal geärgert hat, ist bei Simon Stapf und seinen Mitstreitern von „Nudefood“ gut aufgehoben. Sie möchten einen verpackungsfreien Supermarkt eröffnen – Kunden nehmen dann einfach Gläser oder andere Behälter mit und füllen darin ihre Waren ab. Praktisch gerade für kleinere Haushalte, denn so kann jeder so viel nehmen, wie er oder sie tatsächlich braucht.
Ingolstädter Trachten und ein Supermarkt ohne Müll
Schwimmende Kraftwerke und die Kulinarik Sri Lankas
Mit seinem originellen Geschäft bewarb sich Kinzel nun auch um den „Gründerpreis Ingolstadt“, der Ende April verliehen wird – gemeinsam mit 23 anderen Kandidaten, die ebenfalls äußerst kreative Geschäftsideen haben. Von Handwerk über Hightech, von Gastronomie bis hin zur Möbelmanufaktur ist alles dabei. Auch Rüdiger Pusch ist mit seinem Trachtenlabel „Schanzer Gwand“ im Rennen. Er entwirft und vertreibt hochwertige Damen- und Herrenjanker und Westen und bietet auch Maßanfertigung für Hochzeitsanzüge, Smokings, Janker und Westen. Um handgefertigte Dinge geht es auch bei „Werkfach“. Hier vermietet Melanie Strauß in Neuburg Fächer und Ausstellungsfläche an Kleinproduzenten, Labelgründer und andere Kreative. Sie stammen ausschließlich aus der Region, und vermarkten und verkaufen dort ihre Waren. Darüber hinaus gibt es noch ein kleines Bistro
Wissen Sie, wie Spezialitäten aus Sri Lanka schmecken? Wer es gerne herausfinden möchte, sollte dem „Fairella Food Truck“ von Katrin Appel einen Besuch abstatten, den man bald auf verschiedenen Festen und Veranstaltungen finden kann. Auf die Idee kam die Gründerin bei einem Urlaub in dem asiatischen Land. Für ihre Gerichte verwendet sie Fairtradeprodukte und Lebensmittel von regionalen Bauern. Ingenieur Rudolf Keiluweit hingegen hat mit „Powersurfer“ eine raffinierte Geschäftsidee der ganz anderen Art: Er baut schwimmende Wasserräder zur umweltfreundlichen Energiegewinnung. Sie bestehen im wesentlichen aus zwei Schwimmkörpern, zwischen denen ein Wasserrad angebracht ist. Dieser Aufbau wird in einem Fluss verankert, das durchströmende Wasser dreht das Wasserrad und der angeschlossene Generator erzeugt Strom. Dieser kann dann
Aber Kinzel führt nicht nur Reparaturen durch, er verkauft auch neue Fahrräder. Der Fokus liegt dabei eher auf dem urbanen und sportiven Bereich und so findet man bei ihm eine kleine, aber feine Auswahl von schnellen Stadträdern und modernen Renn- und Reiserädern, die individuell an die Bedürfnisse der Kunden angepasst werden können. Neben Rädern gibt es aber auch viele Ersatz- und Tuningteile sowie Accessoires zu kaufen. Die Ware stammt, soweit möglich, aus fairer, europäischer Produktion. Cityfreiraum: Mietzuschuss und Unterstützung für Gründer Harald Kinzel ist der mittlerweile 16. Existenzgründer, der im Rahmen des Projekts „Cityfreiraum“ beim Start in die Selbstständigkeit unterstützt wurde. Die Initiative wurde vom Existenzgründerzentrum, von IN-City und der Wirtschaftsförderungsgesell-
wieder ins Stromnetz eingespeist werden. Ein wesentlicher Vorteil gegenüber herkömmlichen Wasserrädern und Turbinen besteht darin, dass keine Wehre erforderlich sind und somit die Fischdurchgängigkeit nicht behindert wird. Im Herbst möchte er die erste Anlage in Pfaffenhofen planen. Weitere Gründer sind der Eryn Verlag, die Kaffeerösterei District V, der Handwerksbetrieb BILTECS, die Berater Herzog & Roth, das Portal „Medienarche“, Hirsch Engineering Solutions (Ingenieurdienstleistungen), Citypoints (Digitalisierung in Innenstädten – Entwicklung eines cross-medialen Systems), das Technologieunternehmen Arculus, Andygreen food kitchen (Lieferservice, Bio-Casual-Diner & Catering), KL design (individuelle Möbel), Schanzer Underground Races (Rennevent), Haring Solutions (Kraftwerk), Puzzle (Live-Escape-Game), La cucina (vegetarischer Lieferservice), Demonic (Software), Freshmobility (Büro für neue Mobilitätskonzepte) und die Wurzel Medien GmbH (Fahrzeugentwicklung mithilfe von Virtual reality).