Blickpunkt Ingolstadt KW06

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SPORT 11

Blickpunkt | KW06 2017

Theißing meldet Mannschaften ab

Völlig überraschend zieht sich die SK Theißing 1971 aus dem Regionalfußball zurück Von Patrick Roelen Was für ein Paukenschlag: Ein Fußballverein meldet beide Herrenmannschaften vom Spielbetrieb ab – und das nicht aus finanziellen Gründen. So geschehen bei der SK Theißing 1971. Wie Michael Schmid, neuer erster Vorsitzender der Theißinger, unserer Zeitung erklärt, habe Alexander Pinninger dem Verein vor Kurzem mitgeteilt, dass er nicht länger als Abteilungsleiter zur Verfügung stehe. Die Vereinsführung habe aus diesem Grund auf der Jahreshauptversammlung am 29. Januar die Entscheidung gefällt, die beiden Fußball-Mannschaften abzumelden. Schmid nennt den eingeschlagenen Weg „alternativlos“, da der Verein es nicht geschafft habe, „mehr Leute mit ins Boot zu holen“ und ohne Pinninger die Aufrechterhaltung des Spielbetriebs schlichtweg nicht möglich sei. „Alle Arbeit war auf einen verteilt – und zwar auf mich. Ich habe vom Rasenmähen bis zur Spieltagsorganisation alles gemacht“, beschreibt der ehemalige Abteilungsleiter selbst die vergangenen Jahre. Aber warum hört Pinninger nach rund acht Jahren als Fußball-Abteilungsleiter und zehn Jahren als Spieler der Sportkameradschaft auf? „Weil ich keinen Sinn mehr in der Aufgabe gesehen habe“, meint Pinninger. Denn die Vorstandschaft um den damals noch designierten Vorstandsvorsitzenden Michael Schmid, der erst auf der Jahreshauptversammlung gewählt wurde, sei vor Weihnachten auf ihn zugekommen und habe ihm erklärt, dass es wohl sinnlos sei, die Fußballabteilung mittelfristig aufrechtzuerhalten, erzählt Pinninger. Schmid bestätigt das und begründet: „In den Mannschaften spielen keine einheimischen Spieler, weshalb der Fußball in Theißing immer mehr an Akzeptanz verloren hat. Wir haben ja nur 300 Einwohner.“ Pinninger ergänzt: „Es gibt auch auf Dauer keine Nachwuchsmannschaften.“ Der Klub habe deshalb geplant, die beiden Mannschaften, die in der A- beziehungsweise C-Klasse am Spielbetrieb teilnahmen, zur kommenden Saison abzumelden, so Pinninger. Für den Abteilungsleiter eine Enttäuschung. Kurze Zeit nach dem Gespräch zwischen ihm und den Verantwortlichen bekundete B-Klassist SV Menning Interesse an Pinninger als Spie-

Erinnerungsfoto: Aufnahmen von einer Theißinger Fußballmannschaft wie hier Deniz Aydin (pinkes Trikot) gegen Lentings Dominik Platzer wird es so schnell nicht mehr geben. Foto: Christoph Enzmann

ler. Dem gefiel die Idee, nach zehn Jahren Theißing mal etwas anderes zu machen. Zumal er sich nicht dazu durchringen konnte, für ein halbes Jahr eine Aufgabe fortzuführen, die doch nur noch zeitlich begrenzt war. „Fehlende Motivation“, gibt der Ex-Abteilungleiter deshalb auch als Grund für sein Aus an. Und so stimmte er dem Wechsel nach Menning zu und gab am 24. Januar auch gegenüber seinem ehemaligen Verein seine Entscheidung bekannt. Schmid zeigt Verständnis für Pinninger, der „jahrelang sehr viel für den Verein getan hat“, bedauert aber auch das plötzliche Ende zur Winterpause. Schließlich müssen die Theißinger hierfür eine Strafe an den Bayerischen-Fußball-Verband zahlen. Die liegt allerdings nur im unteren dreistelligen Bereich. Wie Spielleiter Ludwig Schmidt erläutert, werden die Theißinger Spiele einfach annulliert: „Es gibt also ein neues Tabellenbild, wo die Punkte abgezogen werden, die die Mannschaften gegen Theißing eingefahren haben.“.

Trainer und Mannschaft wurden von Pinninger persönlich von dem überraschenden Aus informiert. Der hofft nun auf das Verständnis der Spieler, die er nach Theißing lotste –schließlich habe er mit niemandem gestritten, auch nicht mit der Vereinsführung. „Ich denke, mit dem nötigen Abstand werden es alle ver-

stehen, aber jetzt fragen sich sicherlich einige, warum sie nach Theißing gewechselt sind, befürchtet Pinninger. Trotz allem will er dem Verein als Mitglied erhalten bleibt, denn: „Theißing war immer mein Verein, meine Heimat.“ Mit Wehmut fügt Pinninger hinzu: „Der Abschied jetzt tut mir sehr, sehr weh.“

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