BLICK Extra: Brauchtum Schweiz

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Brauchtum

EXTRA

Schweizer Foto: Renate Wernli

Werte

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Samstag, 20. August 2011

Inhalt

Brauchtum

Kommentar Roland Grüter

Leiter Publishing Service roland.grueter@ringier.ch

Brauchtum hat Zukunft!

S

Wie Wenger Kilian (M.) seine Chancen einschätzt, auch am UnspunnenSchwinget zu jubeln. Seite 20

Seite 8 Wert der Schweiz Wie sich bewährtes Schweizer Brauchtum touristisch vermarkten lässt. Seite 10 Super-Stier Was Kraftpaket «Helveticus II.» zum Sieger-Muni des Unspunnen-Schwinget 2011 macht. Seiten 12 und 13 Jodelidu Weshalb Jodel-Komponistin Marie-Theres von Gunten auf ihrem schweren Töff ganz hohe Töne anstimmt. Seite 13 Hits fürs Volk Welche volkstümlichen Bands Herz und Beine besonders in Schwung bringen.

Fotos: Keystone/Peter Klaunzer

o vertraut uns die Schweiz auch scheint – Land und Leute sind immer wieder für eine Überraschung gut. Einen lustigen Beweis dafür liefert Schwinger-König Wenger Kilian. Was denken Sie, welches Schweizer Gut liegt dem Sportler besonders am Herzen? Das Schoggi-Joghurt von der Migros. Für Wenger ein stichfestes Argument, die Schweiz noch mehr zu lieben.

Weshalb Schweizer Jugendliche hiesigem Brauchtum eine Zukunft geben. Seiten 5–8.

Seite 15 Grenzenlos urchig Wie Robin Mark in Chur die Ohren der Volksmusik-Fans zum Wackeln bringen will. Seite 17 Harter Brocken Weshalb Peter Michel auf dem Weg zum Sieg erst einen 83,5-Kilo-Stein überwinden muss. Seite 19 Prachttracht Wie lange Schneiderin Eva Durisch nähen und sticken muss, bis eine Tracht fixfertig ist. Seiten 21 und 23 Feste festen An welchen Herbst-Anlässen Schweizer Volksgut und Nationalstolz im Zentrum stehen.

Impressum Das «Brauchtum Extra» ist eine Publikation des Blick-Verlags.

Redaktionsleitung: Roland Grüter, Publishing Service Mitarbeiterinnen der Beilage: Beatrice Käser; Silvia Mettler; Alice Massen Fotos: Bruno Torricelli und Renate Wernli (Titelbild) Layout und Produktion: Nadia Lattmann; Patrick Imper; Roland Grüter

Auflage: 238 178 (WEMF-SW-beglaubigt 2010) Leser: D-CH 873 000 (MACH 2011-1)

Geschäftsführerin: Caroline Thoma Leitung Werbemarkt: Beniamino Esposito Leitung Marketing: Corina E. Schneider Druck: Ringier Print, 6043 Adligenswil

Adresse: Blick-Gruppe Dufourstrasse 23, 8008 Zürich

Herausgeber: Ringier AG, Brühlstrasse 5, 4800 Zofingen

Beteiligungen: Addictive Productions AG, Betty Bossi Verlag AG, Bolero Zeitschriftenverlag AG, ER Publishing SA, Geschenkidee.ch GmbH, Good News Productions AG, GRUNDY Schweiz AG, Investhaus AG, JRP Ringier Kunstverlag AG, 2R Media SA, Mediamat AG, media swiss ag, Original SA, Previon AG, Presse TV AG, Radig AG, Radio Z AG, Rincovision AG, Sat.1 (Schweiz) AG, SMD Schweizer Mediendatenbank AG, SMI Schule für Medienintegration AG, Teleclub AG, Zana Media AG, Ringier France SA, Ringier Publishing GmbH, Juno Kunstverlag GmbH, Ringier (Nederland) B. V., Ringier CR a. s., Ringier Kiadó Kft., Europress Kft., Euromedia Bt. Népszabadság Zrt., Ringier Slovakia a.s. Ringier Pacific Ltd., Ringier Print (HK) Ltd., Beijing Ringier International Advertising Co. Ltd., Ringier Vietnam Company Ltd.

Die Liebe zur Schweiz beschäftigt auch uns. Sie ist Thema des vorliegenden BLICK-Extra. In Zeiten, in denen die Welt immer globaler wird, gewinnen vertraute Werte und damit Brauchtum und Tradition zusehends an Bedeutung – Werte also, die uns zeigen, woher wir stammen, was uns von andern abhebt. Vertraute Werte vermitteln den Menschen Sicherheit und damit Wohlbefinden. Und die Sehnsucht danach scheint riesengross. Schwinger-Feste erleben jedenfalls landesweit einen grossen Zustrom, Jugendliche spielen Handörgeli und erzählen mit leuchtenden Augen stolz von ihrer Leidenschaft, auch wenn sie von Gleichaltrigen dafür belächelt werden. Schweiz-TourismusChef Jürg Schmid liest daraus ein neues Selbstbewusstsein, «mit dem wir so mancher Krise trotzen können» (siehe Interview auf Seite 8). Brauchtum hat Hochsaison: Am 4. September etwa messen sich in Interlaken die besten Schwinger des Landes. Das Unspunnenfest kommt in der Folge genauso zur Sprache wie das Eidg. Volksmusikfest in Chur (9. bis 11. September). An beiden Grossanlässen wird Brauchtum gross gefeiert. Auf den folgenden Seiten wollen wir Sie auf diese und andere Volks-Festivitäten einstimmen. Viel Vergnügen!



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Erste Liebe Schwingen statt Breakdance: Viele Jugendliche entdecken ihre Leidenschaft für das Schweizer Volksgut. Sechs Jung talente erzählen, was sie an traditionellen Disziplinen derart fasziniert. Von Beatrice Käser (Texte) und

Bruno Torricelli (Fotos)

Dominik Roth (15)

«Wir sind ein Team, eine grosse Familie» V

iele haben keine Ahnung, welchen Sport Dominik Roth (15) betreibt. «Andere interessieren sich halt für Fussball», sagt der Nachwuchsschwinger aus Biberist SO. Kommt sein Hobby dann doch zur Sprache, fallen immer dieselben Sprüche. «Viele verspotten Schwingen als Buuresport. Dabei ist es unser Nationalsport – und definitiv besser als Tschutte», sagt der Solothurner. Immerhin: Freundin Melanie teilt Dominiks Begeisterung. Mit seiner Leidenschaft steht Roth nicht allein. Seit Swissness in aller Munde ist und reihum die Liebe zum Landleben aufflammt, erlebt der Schwingsport einen gewaltigen Aufschwung. Zu Tausenden pilgern Jung und Alt in die Arenen, um den Zweikämpfen im Sägemehl beizuwohnen – Mann gegen Mann, der Bessere gewinnt.

«

Beim ersten Mal kratzt es überall. Später gewöhnt man sich ans Sägemehl.» Dominik Roth (15), Biberist SO

Dominik Roth hat sich bereits iert 96 Zweige erschwungen. Dafür train er hart – zwei Mal pro Woche.

Spätestens mit dem jungen Kilian Wenger, der 2010 das «Eidgenössische» in Frauenfeld gewann, haftet Schwingen eine Spur Sexyness an. «Seither kommen viel mehr Zuschauer an die Schwingfeste», bestätigt Dominik, der mit fünf Jahren erstmals im Ring stand. «Beim ersten Mal kratzte es überall, ich hatte Sägemehl in den Augen, Ohren und Schuhen. Doch man gewöhnt sich daran.» Als KleiLesen Sie weiter auf Seite 6


6 Fortsetzung von Seite 5

ner sei er gäng Letzter geworden. «Trotzdem hat mir Schwingen Freude gemacht, und ich trainierte meine Technik.» Technik ist das eine, will man beim Schwingen reüssieren – Kraft, Willen und Kampfgeist das andere. All das muss zusammenpassen. Zudem: «Die Kameradschaft beim Schwingen, die Fairness – wir sind ein Team, eine Familie.» Seit vier Jahren ist Dominik Mitglied im Schwingclub Aarberg, zusammen mit seinen Brüdern Robin (11) und Philipp (16). Zweimal pro Woche trainieren die drei. Ein sattes Pensum. Doch der Erfolg motiviert Dominik dazu. Mittlerweile reiht er Sieg an Sieg. Bereits 96 «Zweige» – so heissen die Trophäen bei den unter 18-Jährigen – Dominik Roth: «Als hat sich der TeenKleiner wurde ich ager erkämpft. gäng Letzter.» Sein grösster Erfolg: der Gewinn der Seeländischen Nachwuchs-Schwinget 2011. Auch am Bernisch-Kantonalen Nachwuchsschwingertag, anlässlich dem nahen Unspunnen Schwinget 2011 in Interlaken, will Dominik nach den Sternen greifen. Mal sehen, ob er sie erreicht.

Schwinger-Schnuppertag

Fabian Balmer (14)

«Liebe auf den ersten Ton»

D

ie Liebe zum Alphorn kam bei Fabian Balmer (14) aus Aarburg AG mit dem ersten Ton – vor bald sechs Jahren. «Ich war mit meinen Eltern unterwegs auf einer Wanderung und hörte einem Alphornduo zu», erinner t sich der Junge. «Weil mir das so gut gefallen hat, liessen mich die Musiker hineinblasen.» Zur Überraschung aller rang der damals erst Achtjährige dem Instrument tatsächlich Töne ab. Das war die Initialzündung. Ein Alphorn-Lehrer wurde gesucht und gefunden, danach ging es ans Üben. Wie atmet man richtig, welchen Druck gilt es mit den Lippen auszuüben, wie reiht man Töne aneinander? «Auf einem Alphorn spielt man lauter Naturtöne und hat keine ‹Hilfsmittel› am Instrument zur Verfügung. Manchmal läuft es per-

fekt, manchmal bringt man kaum einen Ton zustande», erzählt Fabian. Gerade das fasziniert den jungen Musiker. «Das Alphorn hat mich gelehrt, nie aufzugeben, auch wenns mal nicht rund läuft.» Mittlerweile spielt der Rotschopf zusätzlich Saxofon. Am liebsten übt er draussen, bei schlechtem Wetter muss er aber mit dem Wohnzimmer Vorlieb nehmen. Und die Nachbarn? «Sie haben sich daran gewöhnt», sagt Fabian schmunzelnd. Bereits hat der 14-Jährige diverse Auftritte absolviert und Preise wie das renommierte «Stubete-Glöggli» gewonnen. Doch er will noch höher hinaus: Pilot ist zurzeit sein Berufswunsch. Wer ihn Alphorn spielen hört, würde mit ihm sofort abheben.

Damit Dominic (l.) und Janis Meister mit allen 96 Fahnenschwüngen brillieren können, gibt es für sie nur eines: täglich üben.

Ab ins Sägemehl! Schwingen lernen – Keiner zu klein, Schwinger zu sein: Der Eidgenössische Schwingerverband (ESV) führt auch dieses Jahr den von der Migros unterstützten Schwinger-Schnuppertag durch. Am Samstag, 10. September 2011, machen mehr als hundert regionale Schwingklubs aus der ganzen Schweiz Buben und Mädchen mit der hohen Kunst der Schwünge und Griffe vertraut – und mit der traditionellen Fairness und Kameradschaft, für welche dieser Volks- und Kultsport besonders populär ist. Kinder ab fünf Jahren können für einmal trainieren wie die «Bösen»: in Sportzentren und Schulhäusern, in Militärunterkünften, Schwingkellern und auf Sportplätzen. Auf dass – vielleicht – eines von ihnen im Jahr 2025 Schwingerkönig wird! Informationen zum Schnuppertag in einzelnen Regionen:

www.esv.ch (Schwinger Schnuppertag).

Dominic und Janis Meister (14)

«Fussball spielen kann jeder» W

enn Schulkollegen Witze über sein Hobby und seine Tracht, den sogenannten «Mutz», machen, hat Dominic Meister (14) aus Kölliken AG stets

dieselbe Antwort parat: «Fussball spielen kann jeder – Fahnen schwingen nicht!» Geben Sprücheklopfer daraufhin keine Ruhe, drückt Dominic ihnen schon mal

eine Fahne in die Hand; spätestens dann ist Schluss mit Hänseleien! Seit zwei Jahren widmen Dominic und Zwillingsbruder Janis ihre Freizeit dem Fahnenschwingen


Samstag, 20. August 2011

Juliana Kubli (11)

«Ich singe und jodle einfach fürs Leben gern»

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ls Juliana Kubli (11) aus Das Talent zum Jodeln hat Juliana liebt lüpfige und freche Kradolf TG am diesjähri- Juliana wohl mit in die Wiege ge- Jodellieder. Das Jodeln bereitete gen Final des nationalen legt bekommen, stammt doch ihr so viel Freude, dass sie bereits Folklore-NachwuchswettbewerMutter Lukrezia aus einer Jodel- mit fünf Jahren «richtig» auftrebes in Interlaken BE ihren ersten Familie. «Als andere Kinder noch ten wollte. Inzwischen übt das grossen Auftritt hatte, war sie kei- trällerten, intonierte meine Toch- Jungtalent im Chor und mit seine Spur nervös. Warum auch? «Ich ter bereits erste Ur-Jode llaute», ner Mutter, jodelt an Geburtssinge und jodle einfach gern und erinner t sich Mama Lukrezia tagsfeiern – und freut sich auf finde es schön, wenn auch andere Kubli, die früher mit ihrem Bru- den 10. September und das EidLeute Freude daran haben», sagt der einen Kinderchor leitete und genössische Volksmusikfest in Juliana. Als ob es die einfachste Sa- selber Jodelkurse gibt. Chur. Dann steht Juliana nämlich che der Welt wäre, allein – nur von Klein Juliana kam immer mit neuerlich in einem Final: im einem Akkordeonspieler begleitet zu den Proben. Und dadurch Wettbewerb «Folklorenachwuchs – 1800 Leute zu verzaubern. spielerisch auf den Geschmack. 2011». Nervös? Keine Spur ...

Fabian Balmer : «Das Alphorn hat mich gelehrt, nie aufzugeben, auch wenns mal nicht rund läuft.»

und zeigen ihr Können an Wettkämpfen und kleinen und grösseren Anlässen. Tägliches Üben ist für die beiden längst zur Selbstverständlichkeit geworden. Zumal es 96 verschiedene Schwünge gibt, die es an Wettkämpfen vorzutragen gilt. Also nichts mit einfach mal hochwerfen und auffangen! Jeder Schwung ist anders, will anders angegangen und ausgeführt werden. Dafür braucht es Ruhe, Disziplin «und absolute Konzen-

«

Fange ich die Fahne falsch, kanns böse Verletzungen geben. Bis jetzt hatte ich Glück.» Dominic Meister (14), Kölliken AG

tration», wie Dominic bestätigt. «Das gilt besonders für Wettkämpfe. Schweift man nur einmal in Gedanken ab, ist man dusse.» Ganz ungefährlich ist die Leidenschaft nicht; immerhin werden die Fahnen mehrere Meter weit in die Luft geworfen und wiegen samt Stil bis 700 Gramm. Wird das Geschoss unkorrekt aufgefangen, drohen böse Verletzungen. Davon blieben die Meister-Zwillinge bis anhin aber verschont. Sie preisen lieber die positiven Seiten: «Fahnenschwingen ist ein schöner Sport, der untrennbar mit unserer Schweizer Kultur verbunden ist.»

Steht am Eidgenössischen Volksmusikfest in Chur im Final der besten Jungtalente: Juliana Kubli.


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«Wir können stolz sein» Jürg Schmid, CEO von Schweiz Tourismus, über die wiedererwachte Liebe zur Schweiz. Viele Jugendliche entdecken Schweizer Werte. Wie stark liegt Swissness generell im Trend?

Jürg Schmid: Sehr! Die Neuentdeckung unserer Traditionen und Brauchtümer ist voll im Gang – als Gegentrend zur Globalisierung. Diese hat zu einem Einheitsbrei, aber auch zur Entwurzelung der Menschen geführt. Lange galt die Liebe zur Schweiz als uncool.

Das stimmt. Den Stolz auf unsere Einzigartigkeiten und Stärken sehe ich als Zeichen eines neuen Selbstbewusstseins – einer modernen Schweiz. Ein gutes Fundament, um kommende Herausforderungen zu meistern! Ist Schweizer Brauchtum auch für Touristen ein Thema?

Absolut. In einer Welt, in der globale Brands allgegenwärtig sind, legen immer mehr Reisende Wert auf Authentizität.

Rühmt die Vielfalt der Schweiz: Jürg Schmid.

Welche Bräuche verkaufen sich im Ausland besonders gut?

Solche, die typisch schweizerisch sind. Schwing- und Trachtenfeste, Alpabzüge oder die Basler Fasnacht stossen auf besonders grosses Interesse.

Geschwister Linder

«Traum Musikantenstadl» S

ie spielen an Hochzeiten und Geburtstagen, nahmen an der TV-CastingShow «Die grössten Schweizer Talente» teil und haben bereits eine CD aufgenommen. Und das alles weit vor ihrem 20. Lebensjahr. Denise (16), Corina (18) und die beiden Zwillingsbrüder Andreas und Christian (14) Linder aus dem Appenzellerland musizieren seit frühester Kindheit. Schon ihre Eltern ‹örgelten› hobbymässig. Seit drei Jahren treten die Geschwister Linder als Familienformation auf, und es vergeht kaum ein Tag ohne Üben – allein oder im Trupp. Zumal es die vier auch dieses Jahr ins Finale des Wettbewerbs «Folklorenachwuchs 2011» am Eidgenössischen Volksmusikfest in Chur geschaff t haben. «Wir sind stolz, unsere Kultur und Tradition musikalisch weiterzubringen», betont Corina, die Älteste, die Trompete, Kontrabass, Klavier und Flöte spielt. «Trotzdem experimentieren wir auch mit anderen Stilrichtungen und versuchen, diese mit traditioneller Schweizer Folklore zu verbinden.» Privat hört Corina Linder gerne die Charts und be-

sucht die Disco wie andere Gleichaltrige. Nur in ihren Träumen unterscheidet sich die Achtzehnjährige von ihren Kollegin-

nen: «Mein grösster Traum wäre der Auftritt auf einer europäischen Bühne – am liebsten im Musikantenstadl.»

Toni Hofstetter (14)

«Es hat mich oft verwütscht» W

Einst setzte Schweiz Tourismus auf Adventure, jetzt auf Hüttenzauber ohne Handy-Empfang. Weshalb dieser Wandel?

Wir wollen immer wieder neue Seiten der Schweiz vermitteln. Es ist ja gerade die Vielfalt auf engstem Raum, die unser Land so einzigartig macht. Ob Downhill-Biken oder Ferien ohne InternetEmpfang – die Schweiz hats. Mit Brauchtum und Traditionen werden im Ausland aber explizit Klischees zementiert.

Die Schweiz geniesst weltweit den Ruf, ein Land mit atemberaubender Bergwelt, saftigen Alpwiesen mit glücklichen Kühen, erfrischend reiner Luft und glasklaren Gewässern zu sein. Das ist gut so. Sämtliche Klischees sind positiv belegt. Dafür beneidet uns das Ausland!

«Wir sind stolz, unsere Kultur und Tradition musikalisch weiterzubringen»: Andreas, Denise, Corina und Christian Linder(v.l.).

Bester Hornusser-Junior der Schweiz: Toni Hofstetter.

enn Toni Hofstetter (14) in Schüpbach BE konzentriert am Bock steht, den Stecken mit dem Träf mit dynamischem Schwung über die Führungsschiene zieht und die Nouss 250 Meter weit ins Ries befördert, schauen Laien gebannt zu. Und verstehen nur Bahnhof. Draussen im Feld stehen und rennen derweil die Gegenspieler mit ihren Schindeln und versuchen, die Nouss abzufangen oder abzutun, wie es im Hornusser-Jargon heisst. Hornussen ist eine komplexe Angelegenheit! Technik, Kraft, Disziplin und das nötige «Gschpüri» gehen Hand in Hand, bewertet werden Mannschafts- wie Einzelleistung! Bauernsohn Toni war 4½-jährig, als er sich das erste Mal an einer Nouss versuchte. Damals spielte die Angst mit, kommt doch das kleine KunststoffFlugobjekt mit einer Geschwindig-

keit von bis zu 300 km/h angeflogen! «Es hat mich oft verwütscht», erinnert er sich schmunzelnd. Die Angst ist überwunden, der Respekt geblieben – und die Liebe zu diesem alten Schweizer Volkssport gewachsen. Mehrmals wöchentlich trainiert Toni mit der Hornusser-Gesellschaft Schüpbach BE – stets unter freiem Himmel. Und bestreitet Wettkämpfe. Dieses Jahr hat er die Emmentaler Nachwuchs-Meisterschaft gewonnen und gilt als bester Junior der Schweiz. Toni «hilft» bei den Junioren und bei Älteren mit. Zumal der Schüler mit einer Grösse von 1,93 Metern und 105 Kilogramm mehr Masse als viele Alterskollegen mitbringt. «Zum Noussen braucht es nicht in erster Linie eine sportliche Figur, auch festere Posturen sind gefragt!» Toni Hofstetter ist überzeugt: «Dieser alte Schweizer Volkssport verdient eine Zukunft!»


SCHON GEHÖRT?

Bernafon schwingt oben aus. Auch als langjährige Sponsorin des urschweizerischen Nationalsports Schwingen. Tradition, Fairness und die richtige Technik verbinden die Hörgeräteherstellerin und den Schwingsport. Aber es ist Präzision, die Schwingerkönige auszeichnet – und die Hörgeräte von Bernafon krönt. Wir hören uns. Am Unspunnen-Schwinget Interlaken, 04.09.2011.

Bernafon AG Morgenstrasse 131 3018 Bern Telefon 031 998 15 15

www.bernafon.ch


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Sieger-Muni Helveticus II

50 Tippscheine

gewinnen Unspunnen-Schwinget Am Sonntag, 4. September, ist es so weit: Die «Bösen» erobern die Arena in Interlaken. Doch wer wird der grosse Sieger sein? Tippen Sie auf Ihren persönlichen Favoriten – und gewinnen Sie damit Geld. BLICK und Swisslos verlosen 50 Tippscheine im Wert von jeweils 20 Franken. Setzen Sie etwa auf Aussenseiter Anderegg Simon, und der gewinnt tatsächlich – flugs werden aus 20 stolze 600 Franken, dank 30er-Quote. Mit einem Anruf sind Sie dem Gewinn schon ganz nah. So funktionierts: Wählen Sie die Zielnummer 0901 908 191 (Fr. 0.80/Anruf aus dem Festnetz) und folgen Sie den Anweisungen. Oder nehmen Sie per WAP teil: m.vpch.ch/BLI15336. Teilnahmeschluss: Montag, 22. August, 24 Uhr. Viel Glück!

Zweite Wahl Er ist 1200 Kilo schwer, weiss sich zu präsentieren und gehört bald einem bösen Buben: «Helveticus II.» ist der Siegerpreis der Unspunnen-Schwinget – und als solcher ein Lückenbüsser. Von Silvia Mettler (Text) und Bruno Torricelli (Fotos)

W

ie es sich für einen Muni gehört, frisst «Helveticus», der Siegerpreis der Unspunnen-Schwinget, täglich seine Rationen Gras, Heu und Kraftfutter. «Ab und zu gibts auch einen saftigen Apfel», sagt Beatrice Feuz, die mit ihrem Mann Hanspeter mit viel Leidenschaft und Kompetenz den Muni umsorgt.

«Äpfel mag er als Belohnung besonders gerne.» Ein Leben wie im Muni-Paradies. Dabei begann alles wenig paradiesisch. Der anfänglich als Unspunnen-Siegerpreis ausgewählte Muni «Helveticus» – Sinnbild für Kraft und Potenz – hatte eine Seh-

nenverkürzung im Hinterbein. Der Weg zum Metzger wurde unumgänglich. Ein neuer Muni musste her. Würdigen Ersatz fanden die Muni-Finder wiederum im Stall in Unterseen BE bei der Familie Feuz.

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Wer gewinnt den Unspunnen-Schwinget 2011? Nr. Voraussage Sporttip one Ereignis-Nr. 40 1 Wenger Kilian

Gewinn = Einsatz x Quote

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Forrer Arnold Sempach Matthias Stucki Christian Grab Martin Gisler Bruno Von Ah Benji Bless Michael

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Nr. 10 11 12 13 14 15 16 17

Voraussage Bösch Daniel Schuler Christian Zbinden Stefan Studer Benno Anderegg Simon Burkhalter Stefan Laimbacher Adi Thürig Mario

Quote 26.00 26.00 28.00 30.00 30.00 30.00 33.00 35.00

Nr. 18 19 20 21 22 23 24

Voraussage Clopath Beat Zaugg Thomas Glarner Matthias Gnägi Florian Ulrich Andreas Sempach Thomas Anderer

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Jetzt auf den Sieger des Unspunnen-Schwinget wetten, mitfiebern und gewinnen. Vor Ort in Interlaken, an jeder Lotto-Verkaufsstelle oder auf www.sporttip.ch Dein Einsatz zählt!


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Samstag, 20. August 2011

Geschoren, gekämmt, gestriegelt und geschmückt: Beatrice und Hanspeter Feuz bereiten «Helveticus II.» für seinen grossen Auftritt vor.

Nach den Vorzügen ihres Zöglings befragt, kommt Familie Feuz regelrecht ins Schwärmen: «Er hat schöne Hörner, versteht es, sich gut zu präsentieren, und sein Fell schimmert goldig.» Er brauche

Swissness zahlt sich aus

Tradition ist hochaktuell. Darum spielen immer mehr Firmen beim Sponsoring die Karte Swissness aus.

S

chweizer Tugenden sind weltweit schon lange erstklassige Verkaufsargumente. «Seit etwa zehn Jahren wird Swissness aber auch bei uns immer bedeutender», sagt Stephan Feige, Geschäftsführer der Beratungsfirma htp St. Gallen. «Swissness verkörpert Authentizität und Verankerung – sie ist das Gegenmodell zur Anonymität der Globalisierung.» Den Mehrwert, den ein Produkt dank Swissness erzielen kann, schätzt Feige auf 5 bis 50 Prozent. Dieses Potenzial wollen die Firmen ausschöpfen. So etwa die Migros, die Hauptsponsorin des Unspunnenfests. Mit Swissness will der Detailhändler aber nicht einfach die Verkaufszahlen steigern. «Die Engagements stärken unsere

Glaubwürdigkeit als einer der grössten Arbeitgeber der Schweiz. Zudem passen Tradition, Fairness, starke Werte und trendige Swissness sehr gut zur Migros», sagt Urs Bochsler, Projektleiter Sponsoring. Auch die Hörgeräteherstellerin Bernafon unterstützt Schwingfeste, «weil Bernafon eine Schweizer Firma mit 65-jähriger Tradition ist – und Swissness deshalb zu unseren zentralen Themen gehört», sagt Commercial Director Dario Belli. «Wir wollen zugleich als Schweizer Hightech-Unternehmen und als verlässlicher, bodenständiger Partner wahrgenommen werden.» Swissness verkörpert alte Werte, die in unserer Welt moderner denn je sind – und deshalb funktioniert sie als Marketinginstrument. Ein guter Grund für Firmen, sie sich auf die Fahnen zu schreiben. «Raiffeisen ist Swissness», sagt denn auch Bernhard Nufer, CEO der Raiffeisen Jungfrau Genossenschaft. «Das ist nicht nur ein Werbegag; Raiffeisen steht für genau die Werte, die beim Begriff Swissness mitschwingen!» Erik Brühlmann

aber auch viel Zuneigung. «Me muess ihm de scho chli chüderle.» Für seinen grossen Auftritt an der Unspunnen-Schwinget wird «Helveticus II.» geschoren, gekämmt, gestriegelt und mit Blumen ge-

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Der «Neue», auch er ein 100-prozentiger Simmentaler, bringt bereits 1200 Kilo auf die Waage. Sein Wert wird auf mehrere Tausend Franken geschätzt und hört nun auf den Namen «Helveticus II.»

schmückt. Für den Blumenschmuck hat Beatrice Feuz mit den Nachbarsfamilien von Allmen und Bieri zusätzliche Blumenbeete angelegt. Denn auch die Kühe aus diesen Ställen werden «Helveticus II.» ans Unspunnenfest begleiten. Die heute schon etwas nervöse Familie Feuz wird dann sicherlich ein paar Äpfel dabeihaben.

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Marie-Theres von Gunten

«Auf meinem Töff fällt mir das Jodeln leicht» Marie-Theres von Gunten ist die bekannteste Schweizer Komponistin von Jodelliedern. Die Vorzeigejodlerin tanzt musikalisch auf diversen Hochzeiten. Ruhe findet die Vielbeschäftigte auf dem Beatenberg über dem Thunersee – und auf ihrem Töff. Von Silvia Mettler (Interview) und Bruno Torricelli (Fotos) Frau von Gunten, Sie leben hoch über dem Thunersee. Hat die Prachtsaussicht Einfluss auf die Lieder, die Sie komponieren?

Marie-Theres von Gunten: Das hat sie tatsächlich. Zum Komponieren brauche ich nämlich viel Ruhe, und die finde ich hier auf dem Beatenberg im Übermass. Vor Ihrer Haustür steht ein schweres Motorrad. Gehört es dem Nachbarn?

Von wegen. Die Yamaha Virago gehört mir. Eine 750er-Maschine, die ich bald gegen eine 1100er eintauschen werde. Vor 13 Jahren hat es mich gepackt – seither bin ich Töfffan aus Leidenschaft. Sie fahren Töff und machen urtraditionelle Musik – ein Widerspruch?

Nein, kein bisschen. Das passt doch prima zusammen. Ich liebe die Berge, unsere Heimat, die Natur. Jodeln und Töff bringen mich diesen Werten sehr nahe. Jodeln Sie auch auf dem Töff?

Oh ja, da kullern die Melodien manchmal frisch-fröhlich aus mir heraus. Auf dem Töff fällt mir das Jodeln leicht. Wie viele Lieder haben Sie mittlerweile komponiert?

Es sind schon ein paar zusammen gekommen: um die 65. Mein neustes Werk ist eine Jodlermesse.

Eine Jodlermesse? Was müssen wir uns darunter vorstellen?

Es handelt sich um Jodellieder für eine Messe – natürlich mit liturgischen Texten. Diese führen durch den ganz normalen Gottesdienst – taugen aber auch für Taufen oder Beerdigungen.

Marie-Theres von Gunten

Marie-Theres von Gunten (59) ist in Baldegg LU aufgewachsen. Sie hat rund 65 Jodellieder komponiert und fünf CDs herausgegeben. Sie leitet das Jodlerchörli Geuensee, das Wäber-Chörli Bern und das Oberländerchörli Interlaken. Von Gunten ist Jodellehrerin und Jurorin. 2006 wurde sie mit dem Goldenen Violinschlüssel ausgezeichnet – eine Adelung für Volksmusiker. Sie wurden 2006 mit dem Goldenen Violinschlüssel ausgezeichnet. Wie wichtig ist Ihnen die höchste Auszeichnung der Volksmusik?

Ich staune noch heute, dass ich als Amateurin diese Anerkennung erhalten habe. Sie kam völlig unerwartet. Eine grosse Anerkennung! Ein Jahr nach mir bekam übrigens mein Gesangslehrer Alex Eugster dieselbe Auszeichnung. Alex Eugster war Ihr Förderer.

Ja, er hat mich an einem Fest gehört und sprach mich an, ob ich nicht Lust hätte, mit ihm zu arbeiten. Alex prägte und förderte mich. Übrigens: Wollen wir nicht Duzis machen? Ich bin die Marie-Theres! Sehr gern. Hat es in deinem Repertoire auch einen Mega-Hit?

Einen Radio-Hit habe ich noch nie gelandet. Aber das Jodellied «Im Läbe het» wird gerne und oft an den Festen gesungen. Die relativ einfache Melodie macht es ver-

mutlich so populär. Der Text stammt übrigens von Mundartdichter Beat Jäggi. Popmusiker haben die Charts – womit machen Volksmusiker ihre Lieder bekannt?

Vor allem durch Konzerte oder durch Fernsehauftritte. Ich beispielsweise schreibe meine Lieder für uns, das heisst meine Chöre oder Partnerinnen, mit denen ich singe. Hört man diese Lieder an den Festen, werden sie von andern Formationen übernommen. Da wirkt sozusagen der Viraleffekt. Dank dem Jodeln hast du auch die Welt bereist. Gibt es spezielle Begegnungen?

Ja, ich war viel auf Reisen. Das Jodeln hat mich zum Beispiel mehrmals nach Japan gebracht. Dort war ich schon mehrfach mit verschiedenen Folkloregruppen auf Tournee. Daraus sind viele Freundschaften entstanden. Zwei Japanerinnen kommen noch heute regelmässig zum Unterricht. Wir verständigen uns auf Englisch und Deutsch, aber auch mit Händen und Füssen. Sie haben dieses Jahr erfolgreich am Eidgenössischen Jodlerfest mitgemacht. Was unterscheidet deine von traditionellen Werken?

Jodel

Das weiss ich selber nicht so genau. Ich versuche, meinen eigenen Weg zu gehen, statt Bestehendes zu kopieren. Etwas Typisches ist vielleicht das: Meine Lieder weisen oft einen grossen Stimmumfang auf, verlangen nach stimmlich wirklich guten Interpreten.

Du komponierst, dirigierst, jurierst, interpretierst. Wie bist du eigentlich auf den Jodel gekommen?

Das eine ergab das andere. Ich habe schon als Kind gejodelt, dann kam ich in einen Chor, konnte vom Dirigenten einiges lernen, merkte aber auch, dass der Mann nicht alles richtig machte. Daraufhin besuchte ich einen Dirigentenkurs. Einige meiner jungen Kolleginnen besuchten das Konservatorium, haben sich also ausbilden lassen. Ich hingegen bin eine reine Autodidaktin.


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Hier spielt die Musik

In Sachen Volksmusik kennt sich Cipriano de Cardenas (62) aus: Er leitet als OK-Präsident das kommende Eidgenössische Volksmusikfest in Chur (9. bis 11. September). Die CD-Tipps eines Insiders: Scarnuz Grischun – Die offizielle CD zum Eidgenössischen Volksmusikfest 2011 Diese CD hat einen engen Bezug zum Kanton Graubünden und vereint 20 der besten Volksmusiker – ein noch nie da gewesener Bündner Ländler-Mix! Darauf sind alte und beliebte Tänze zu hören, aber auch viele Neukompositionen. So schön klingt nur unser Bündnerland! Striichmusig Neff – «Appenzeller» Die Appenzeller Striichmusig Neff ist eine Ausnahmeerscheinung. Allein die Besetzung der original Appenzeller Streichmusik ist speziell: Zwei Geigen treffen auf ein Cello, Hackbrett und einen Kontrabass. Solche Formationen werden leider immer seltener. Eine absolut gelungene CD! «Töfffahren und traditionelle Musik passen prima zusammen»: Marie-Theres von Gunten mit ihrer Yamaha Virago über dem Thunersee.

Ein Jutz am nächsten Familienfest? Mit einer klangvollen Stimme und dem nötigen Musikgehör kann jedermann das Jodeln erlernen. Davon ist Marie-Theres von Gunten überzeugt. Vorkenntnisse brauche es keine, dafür Zeit und Geduld. Manche Lernwillige kommen bei von Gunten einfach mit einem Lied vorbei, das sie einüben möchten. Bei ihr wird dann die Stimme trainiert, an Atemtechnik und

Tonbildung gefeilt, die Haltung korrigiert – und schon kann das Stück vorgetragen werden. Von Gunten bringt selbst Kindern das Jodeln bei. «Ab dem sechsten Lebensjahr gehts ganz ordentlich.» Neben Einzelunterricht führt Marie-Theres von Gunten auch Jodler-Ferientage durch. Weitere Infos über Jodelunterricht erteilt der Verband: www.jodlerverband.ch

Du giltst als Traditionalistin. Junge Jodlerinnen wie Nadja Räss wagen sich an unkonventionelle Melodien – für dich ein Graus?

Frauen wie Nadja sind extrem wertvoll für unsere Szene, und ich bin durchaus offen für neue Kompositionen und Mischungen der Stile. Zugleich bin ich auch froh, dass der Verband an den Traditionen festhält. Sonst gäbe es keine so tollen Jodlerfeste mehr.

Kapelle Schauenseeklänge – «40 Jahre» Eine eingeschworene MusikantenGesellschaft! Seppi Fanger ist seit 38 Jahren mit dabei und Xaver Ineichen seit 35 Jahren. Hier gibts richtige urchige Volksmusik, die ab dem ersten Ton zum Tanzen animiert. Schwyzerörgeli-Fründa Felsberg – «40 Jahre s’Bescht» Die Kapelle verspricht Gänsehaut pur! 32 ihrer beliebtesten Stücke sind zum 40-jährigen Jubiläum auf zwei CDs erschienen. Eine Pflicht für Fans der Volksmusik. Davoser Ländlerfründa – «Mit Schwung und Rassa» Eine äusserst erfolgreiche Bündner Besetzung. Sie ist schon mehrmals im Schweizer Fernsehen aufgetreten. Saxofon, Akkordeon und Elektrobass bringen neue Elemente ins Spiel, die ihrer Musik einen eigenen, speziellen Sound verleihen.


Wir tun alles für perfekte Sommerferien.

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MySwitzerland.com Wenn es um unsere Feriengäste geht, kümmern wir uns um jedes Detail. So lassen wir in unseren Natur­ parks Mensch und Natur im Einklang leben und schützen unsere von der UNESCO anerkannten Biosphären­ reservate, darunter der älteste Nationalpark Mitteleuropas. Und natürlich hegen und pflegen wir unsere schönen Naturlandschaften. Wie genau? Finden Sie es heraus – während Ferien in der Schweiz. Der Weg dazu führt über MySwitzerland.com oder einen Anruf auf Telefon 0800 100 200 – kostenlos natürlich.

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Samstag, 20. August 2011

Grenzenlos schräg

Foto: Tabea Häberli

Schwyzerörgeli-Virtuose Robin Mark

nell bis sehr experimentell. Unter anderen werden das Quartett Claudia Muff, die Bands Pflanzblätz, Quantensprung und die Hujässler im stimmigen Open-Air-Hof zu hören sein. Mit sehr viel Spielwitz, Freude und neuen Ideen schaffen Robin Mark und seine Kumpels damit ein neues Stück kulturelle Vielfalt. «Ich bin froh, von den Organisatoren Vertrauen und Mittel bekommen zu haben, um das Projekt zu realisieren», meint er verschmitzt. Der junge Komponist und experimentelle Schwyzerörgeli-Virtuose respektiert die traditionelle Volksmusik. Er spielt sie selber gerne und in verschiedenen For-

«

Ob am Schwingfest oder in einem Club – ich fühle mich überall wohl.» Robin Mark

Mal traditionell, mal experimentell: Robin Mark (M.) mit Florian Mächler (l.) und Pirmin Huber vom Trio Robin Mark.

R

obin Mark sorgt diesen Herbst am Eidgenössischen Volksmusikfest in Chur für schräge Töne – und macht so die Volksmusik einem anderen Publi-

kum zugänglich. Mit jungen Musikern wird Mark demonstrieren, wie moderne Folklore klingen kann. Mit dem Programm «Volksmusik grenzenlos» wird Robin Mark

e M te s g ffi fi p ie d ie S n le h ä W Sie die pfiffigsStimmen Sie ab und küren iz. Nach dem we Sch te Ländlermusik der dio und FernRa r ize we Sch Casting beim ten fest und sehen stehen die 12 Finalis den Pfeiferin warten darauf, von Ihnen Willi Valotti Mit n. rde Olymp gevotet zu we spielten die Pfeiund seiner Wyberkapelle ke im Tonstufer ihre pfiffigen Musikstüc ann dio ein. Jetzt kann jederm ffeabstimmen, welche gepfi

den Nikolaihof am Freitag- und Samstagabend zum Treffpunkt für junge und innovative Volksmusik machen. Für den quirligen Querdenker bedeutet das von traditio-

mationen. Sein Musikerherz schlägt aber noch etwas stärker für erfrischend moderne Volksmusik mit jazzigen, folkigen und poppigen Einflüssen. Ob am Schwingfest oder in einem Club, wo er «mit dem Schwyzerörgeli die Sau rauslassen kann» – er fühle sich überall wohl, versichert der Musiker. Sei es ein traditioneller Josias-Jenny-Tanz oder eine jazzige Eigenkomposition. Marks Spektrum ist wirklich begnadet grenzenlos. Silvia Mettler

lodie!

en sind – ein nen Melodien die pfiffigst h genügt. 11.c 20 ff fi Klick auf www.p über 14 000 on sch en hab t gus Bis Mitte Au t. Das imm Volksmusikfreunde abgest Sie lfen He t. gus Voting läuft bis 26. Au Finale sse gro s für i dre ten also mit, die bes iva «V -Gala zu finden. Während der TV 10. September, g, sta Sam am k» usi Volksm liesslich sch m liku auf SF 1 kürt das Pub ! ff Pfi en sst grö den Star mit dem

Das längste Schwyzerörgeli der Welt

Musik im XXL-Format

Es ist 20,8 Meter lang und im Guinness-Buch der Rekorde verewigt: das längste Schwyzerörgeli der Welt. Am Samstagabend, 10. September, auf SF 1 und am sonntäglichen Festumzug in Chur ist das XXL-Örgeli zu bestaunen. Die Idee dazu entstand 2010 am ÄlplerInnen-Jubiläum in Chur, an der Theke der längsten Milchbar. Josef Gwerder aus Steinen hat das Instrument gebaut. Und Arno Jehli (Kapelle Oberalp, Bild) beherrscht das Endlosörgeli virtuos. «Aber nur mit ein paar Kollegen. Zum XXL-Musizieren ist echtes Teamwork gefordert. Es braucht mindestens sechs Helfer!» Lassen Sie sich diesen Spass also nicht entgehen. Mit etwas Glück entdecken Sie dann vielleicht sogar noch das kleinste Schwyzerörgeli der Welt.


Heimatliebe

Gut fürs Herz, gut fürs Gemüt. Die Migros unterstützt Veranstaltungen, die aus der Schweiz gar nicht mehr wegzudenken sind, und trägt so dazu bei, dass Sie die schönsten Emotionen in Ihrer Heimat erleben können.


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Samstag, 20. August 2011

Das Eidgenössische hat der Interlakner Peter Michel bereits zweimal gewonnen. Zu einem Triumph am Unspunnenfest hat es dem besten Steinstösser der Schweiz bislang nicht gereicht. Noch nicht.

Ein schwerer

Brocken

Der grosse Favorit für das Unspunnenfest in Interlaken: Lokalmatador Peter Michel. Fotos: Bruno Torricelli

Von Silvia Mettler

Z

um Aufwärmen ein paar Liegestützen, den Stein hochheben, zwei Mal tief einund ausatmen, dann läuft Peter Michel (40) los. Exakt 10,7 Meter weiter vorne lässt er den 83,5 Kilogramm schweren Stein mit einem Urschrei los. Nach rund vier Metern schlägt der Granitbrocken auf dem Boden auf – Peter Michel beginnt zu jubeln. So geschehen am letzten Eidgenössischen Schwingfest in Frauenfeld. Dort hat der Interlakner alle Konkurrenten hinter sich gelassen, mit rund 33 Zentimetern Vorsprung gewonnen. Auch drei Jahre zuvor am Eidgenössischen in Aarau war er siegreich geblieben. Vor seiner Haustür hat der mehrfache Schweizer Meister im Steinstossen allerdings noch nie gewonnen. Doch dieses Jahr ist er am Unspunnenfest der grosse Favorit. «Es kann immer etwas passieren», sagt das 1,98 Meter grosse und 125 Kilo schwere Kraftpaket trocken. Auf die leichte Schulter nimmt der in mittlerweile 31 Wettkämpfen unbesiegte Steinstösser den Anlass deshalb nicht. Im Gegenteil: Mit drei Berner Oberländer Kollegen trainiert er bis zu sechs Mal wöchentlich und wuchtet dabei Tonne um Tonne in die Höhe. Um keine Energie zu vergeuden, nimmt das Quartett beim Heben des Steins manchmal einen Hubstapler in Anspruch. Das Steinstossen gehört zum Unspunnenfest wie der Muni zum Schwingerkönig. Allerdings: Die Bedeutung des Steinstossens ist sowohl an den Eidgenössischen wie auch am Unspunnenfest weit geringer als das Schwingen. «Das macht mir nichts aus, mir ist die Tradition und der Sport wichtig», sagt Michel. Auch die Siegerpreise und Sponsoringverträge sind nicht annähernd so lukrativ wie bei den «Bösen». Am letzten Eidgenössischen gabs für Michel ein Trekking Bike. Steinreich wird er also kaum.

Der Schatz am Thunersee Genau 21 Männer messen sich am Unspunnen-Steinstossen und werfen den 83,5 Kilo schweren Granitbrocken bis vier Meter weit. Erst kurz vor Festbeginn wird der legendäre Stein aus dem Tresor einer Bank ans Tageslicht geholt. Aus gutem Grund, denn er hat eine bewegte Geschichte hinter sich. 1984 wurde der Unspunnenstein

von jurassischen Separatisten geklaut. Erst 17 Jahre später tauchte er wieder auf – wenn auch stark verunstaltet. 2005 verschwand er erneut. Der neue Stein aus dem Grimselgebiet wird nun vom Turnverein Interlaken verwahrt. Die Verantwortlichen werden dafür sorgen, dass der Stein nach dem Fest sicher in den Tresor zurückfindet.



Samstag, 20. August 2011

Haute Couture

mit Bauerncharme Als eine der Letzten beherrscht Eva Durisch das anspruchsvolle Handwerk der Trachtenschneiderei. Und sie ist gefragt wie eh: Wer sich bei der Churerin ein Kleid anfertigen lassen will, muss sich ein Jahr gedulden. Von Silvia Mettler

E

twa 100 bis 120 Näh- und 150 Stickstunden – so gross ist der Aufwand für eine Bündner Festtagstracht, die gut und gerne 7000 bis 8000 Franken kostet. Der Aufwand lohnt sich aber, ist Eva Durisch überzeugt: «Frauen, die Trachten tragen, tun dies aus Leidenschaft und besitzen so automatisch eine gute Ausstrahlung.» Mit einer massgeschneiderten Tracht sei eine Frau immer gut angezogen, sagt die gelernte Damenschneiderin. In ihrem Atelier hat die Churerin schon rund 30 Festtags- und 70 Sonn- und Werktagstrachten geschaffen. Eine Tracht wird zu 80 Prozent in Handarbeit hergestellt – und immer so geschnitten, dass die Trägerin getrost rund zehn Kilo zunehmen darf. Die edlen Stoffe stammen aus der Schweiz: die Seide aus Herzogenbuchsee, die Woll- und Leinenstoffe aus Poschiavo und St. Maria. Doch werde es, so Durisch, immer schwieriger, qualitativ gute Materialien im eigenen Land zu beschaffen. Als junges Mädchen wollte Durisch als Kostümschneiderin zum Theater, ihr Vater hielt aber nicht viel davon. So blieb sie der Trachtenschneiderei erhalten. Engagiert und mit viel Begeisterung setzt sie sich seither dafür ein, dass das Kulturgut aus dem 18. Jahrhundert, dessen Anleitungen und Richtlinien Ordner füllen, nicht verloren geht. Von modischem Schnickschnack – wie etwa einem Ledertäschchen zur Tracht – hält sie nicht viel. Da hört bei der sonst so gutmütigen Frau der Spass auf. Durischs Handwerk ist ohnehin sehr gefragt. Weil die Trachten Generationen überleben, organisieren die Bündner Schneiderinnen Trachtenbörsen, an denen die Kleider verkauft und angepasst werden. Aber auch junge Frauen besuchen sie oft – mit dem Auftrag, ihnen eine Tracht fürs Leben zu schneidern.

58 Jahre Leidenschaft

Eva Durisch (73) ist seit 58 Jahren in Chur als Schneiderin tätig. Auch heute arbeitet sie noch rund 50 Prozent – mit einer Freude, die einst ihre Grossmutter geweckt hatte. Aufgewachsen ist Durisch in Castiel im Schanfigger Tal. Sie ist verwitwet und hat vier Töchter. Reisen, Computer und Jassen sind ihr Ausgleich zum leidenschaftlichen Nähen.

Geduldsspiel: Für eine Bündner Festtagstracht braucht Eva Durisch bis zu 270 Stunden. Fotos: Bruno Torricelli

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«UnspunnenSchwinget ist einzigartig»

Wenger Kilian

Fotos: Keystone/Peter Klaunzer

Als Schwingerkönig ist Wenger Kilian auch am Unspunnen Favorit. Der Lokalmatador zeigt aber grossen Respekt – vor den Gegnern und der Tradition des Festes.

«Wenn einer keine Strategie hat, helfen Muskeln nicht weiter»: Schwingerkönig Wenger Kilian.

Herr Wenger, Sie geben am Unspunnen-Schwinget ein Heimspiel – ein besonderer Moment für Sie?

Gibts Rituale vor dem Kampf?

Normalität bringt mir am meisten. Ich esse morgens wie immer meine Honigschnitte, dazu zwei Riegel und trinke mein Glas Milch. Falls Sie den Sieger-Muni «Helveticus II.» gewinnen: Ist Ihre Wohnung gross genug?

Sagen wir mal: Es kommt immer besser. Kurz vor der Saison war ich ja leicht verletzt. Mittlerweile ist aber alles im grünen Bereich.

(lacht) Die wird er nicht zu sehen bekommen. Ich werde das Tier verkaufen – wie zuvor den Muni, den ich in Frauenfeld gewonnen hatte.

Wie viele Minuten liegen zwischen Ihrem Bett und der Unspunnen-Arena?

Generell: Wo bewahrt ein Schwingerkönig seine Trophäen auf? Eine Vitrine reicht ja wohl nicht aus.

Rund 15 Minuten. Ich könnte also problemlos hin- und herpendeln. Der Unspunnen-Schwinget ist eines Ihrer grossen Saisonziele: Was hebt diesen von anderen ab?

Wie bereitet sich ein Champ auf einen solchen Grossanlass vor?

Mein letztes Fest war vergangenes Wochenende, das Nordwestschweizer. In den verbleibenden zwei Wochen trainiere ich fast täglich. Es ist

Das ist falsch. Mindestens die Hälfte macht der Kopf aus. Wenn einer keine Strategie hat, helfen Muskeln nicht weiter.

An den nächsten Gang. Richtig freuen darf man sich erst am Schluss. Sonst lenkt man sich leicht ab.

Sie sind vierfacher Saisonsieger. Die Form scheint zu stimmen …

Die Gegner aus der eigenen Verbands-Reihe. Da fallen mir ein: der Stucki oder der Sempach Mättu. Aber auch der Forrer Nöldi und andere sind stark. Sackstark.

Nicht-Kenner glauben, dass pure Manneskraft den Schwinger zum König macht.

Woran denkt man als Erstes, wenn man den Gegner in die Knie gezwungen hat?

Kilian Wenger: Auf jeden Fall. Ich lebe ja im Berner Oberland, kenne in Interlaken fast jede Ecke. Zu Hause vor heimischem Publikum zu siegen, wäre schon toll. Was auch besonders ist: Meine Gegner wollen am Unspunnen Revanche für das Eidgenössische nehmen – für mich wirds also ziemlich hart.

Wen fürchten Sie besonders?

Welche Qualitäten machen Sie besonders stark?

Meine innere Ruhe. Und dass ich mich nicht so schnell erchlüpfe.

Interview: Roland Grüter

Der Schwinget in Interlaken findet nur alle sechs Jahre statt. Und nur die 120 Besten dürfen starten – das ist einzigartig. Dann werden besonders viele Bekannte und Freunde da sein. Darüber hinaus gebe ich am Fest meine Premiere.

wichtig, die Züge immer und immer wieder einzustudieren, bis sie perfekt sitzen. Eine Woche vor dem Unspunnen schalte ich eine Trainingspause ein, eine Erholungsphase. So kommts hoffentlich gut.

«Stets geborgen und sicher» Das ist an mir besonders schweizerisch ... Meine eher zurückhaltende Art. Ganz besonders stolz macht mich auf meine Heimat ... Unser Staatssystem mit klaren Regeln. Dieses bietet mehr Vor- als Nachteile. Das wünsche ich mir fürs Land ... Eine weiterhin unabhängige Schweiz und niemals Krieg. Ohne dieses typische Produkt aus der Schweiz könnte ich nicht sein ... Das Schoggi-Joghurt aus der Migros. Diesen Nationalsport würde ich gerne lernen ... Klettern. Mein liebster Schweizer Hit ... «Träne» von Francine Jordi und Florian Ast. Dieses Volksgut steht repräsentativ fürs ganze Land ... Ganz klar die Schweizer Fahne. Sie ist das Identifikationssymbol schlechthin. So dachte ich als Kind über mein Land ... Ich fühlte mich stets geborgen und sicher.

Ich bin noch jung, allzu viele Preise habe ich noch nicht. Die zwei grossen Treicheln und vier Glocken hängen zu Hause in der Küche.

Schwingen gilt plötzlich als cool. Wie gefällt Ihnen der Rummel um Ihre Disziplin?

Generell ist dagegen nichts einzuwenden, frischer Wind ist immer gut. Nur darf der Rummel nicht zu gross werden. Wie meinen Sie das?

Obwohl das Interesse der Neuen gut für uns ist – wir machen keine Folklore für gelangweilte Städter, sondern leben eine Tradition. Das gemeinsame Interesse der Schwinger und Schwingfreunde, die Werte, die wir teilen, sind wichtig. Darum müssen wir in den nächsten Jahren besorgt sein.


Samstag , 20. August 2011

La Suisse existe

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Foto:RDB/Blicksport/Walter L. Keller

Brauchtum hat Hochkonjunktur. Im Herbst finden in der Schweiz unzählige Anlässe statt, an denen Traditionen ausgiebig gefeiert werden. Die beiden Saison-Höhepunkte: der UnspunnenSchwinget in Interlaken und das Eidgenössische Volksmusikfest in Chur. Eine Übersicht.

Bulle FR: 11. Eidgenössisches Scheller- und Trychlertreffen, 2. bis 4. September

Erstmals findet dieser lautstarke Brauch mit bis zu 3000 Teilnehmern in der Romandie statt, www.sonneursdecloches.ch

Unspunnen-Schwinget 11

Interlaken: 3./4. September 2011

Blick auf das gigantische Spektakel. Die Arena in Interlaken bietet Platz für 15 000 Schwingfans.

Duell der «Bösen» Von Beatrice Käser

T

radition trifft Spitzensport: Am ersten SeptemberWochenende lädt der Unspunnen-Schwinget 11 zum Kampf der Giganten. Auf der Höhematte im Herzen von Interlaken kommt es zum grossen Duell. Vor 15 000 Zuschauern kämpft die Elite der «Bösen» um den Titel. Und auch der Nachwuchs zeigt in der spektakulären Arena sein Talent. Ein Schwingfest der Extraklasse. Denn nebst dem «Eidgenössischen» gilt der Unspunnen-Schwinget als einer der grössten Anlässe mit echt schweizerischem Charakter. Am Samstag, 3. September, zeigen erst die Jungen, was sie können. Anlässlich des Bernisch-Kantonalen Nachwuchsschwingertages messen sich bis zu 150 Jungschwinger, unter ihnen auch Talent Dominik Roth (siehe Porträt auf Seite 5). Am Sonntag findet ab 7.20 Uhr schliesslich der eigentliche Unspunnen-Schwinget 11 statt.

Die 120 besten Schwinger des Lan- Schweizer Fernsehen überträgt die des treffen aufeinander. Kämpfe live von 7.55 Uhr bis 17.30 Das Spektakel verspricht ge- Uhr auf SF 2. waltig zu werden, allein aufgrund Was: Unspunnen-Schwinget 11 der Schwingarena mit 15 000 Sitz- Wann: 4. Sept. 2011 plätzen. Für Stimmung garantiert Wo: Interlaken ausserdem ein attraktives Rahmen- Infos: www.unspunnenschwinget.ch programm: Fahnenschwingen, Jodeln und natürlich das traditionelle Stossen des legendären Unspunnensteins sorgen für grosse Abwechslung. Und obwohl die Karten für den Sonntag seit Wochen ausverkauft sind – live dabei sein ist mögAr lich! BLICK verlost Unsp ena-Ticke exklusiv 3×2 Arenaunne ts fü Tickets (Teilnahmer n S c So n hwin den Per T bedingungen siehe eh (Fr. 1 elefon: W men Sie g et 20 a .50/ rechts). Zudem wird Anru ählen Sie n der Ve rlosu 11 f ab F Telef ng te estn on-N (cha auf dem Festgelände il: et umm ncen er 09 gleic z). Per W AP hu 01 9 eine Public-Viewing-Zone über nd ohne Z : m.vpch.c 09 025 sH usat h/BL zkos eingerichtet, wo SchwingI1534 Teiln andynet Dien t en ahm z). 1 stag es , 23. fans das Geschehen auf Augu chluss: st 20 1 1 , 24.0 Leinwänden gratis mitverfol0 Uh r. gen können. Und wem der Weg nach Interlaken zu weit ist: Das

Blick

verlo s

3×2

t

Leukerbad VS: Schafabzug Gemmi, 11. Sept.

Traditioneller Alpabzug von 800 Schafen von der Gemmi hinunter nach Leukerbad mit Musik, Grilladen und Raclette-Plausch, www.leukerbad.ch

Wiriehorn/ Diemtigtal BE: 13. Berner Alpkäsemeisterschaft, 17./18. September

Prämierung der besten Berner Alp- und Hobelkäse AOC, grosser Alpkäsemarkt und Rahmenprogramm, www.casalp.ch

Schüpfheim LU: Alpabfahrt Sörenberg–Schüpfheim, 24. September Stimmungsvoller Alpabzug mit über 200 Kühen, Sennen und Folkloregruppen samt Marktständen und Älplerchilbi, www.biosphaere.ch


Bild freshfocus/Werner Schaerer

Schwingen und mehr

Sport auf SF zwei «sportlive» bei Top-Events «sportlounge» montags, 22.20 Uhr «sportaktuell» dienstags bis samstags, 22.20 Uhr (samstags auf SF 1) «sportpanorama» sonntags, 18.15 Uhr www.sport.sf.tv


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Samstag, 20. August 2011

Eidgenössisches Volksmusikfest Chur: 9. bis 11. September 2011

Hallau SH: Hallauer Herbstsonntage, 1./2. und 8./9. Oktober

Winzer-Fest im Zentrum des Schaffhauser Blauburgunderlandes mit Degustationsmöglichkeiten in den Kellereien und Festumzug, www.herbstsonntage.ch

Martigny VS: Ringkuhkämpfe Martigny, 2. Oktober

Die Königinnen der Ehringer Kühe kämpfen in festlicher Atmosphäre in der römischen Arena von Martigny um den Sieg, www.cerm.ch

Die grösste

«Uh choga gmüatlich z’Khur»: Die Kapelle «Bündner Ländlermix» auf dem Arcasplatz in Chur.

«Stubete» der Welt Von Beatrice Käser und Alice Massen

Küblis, Seewis GR: Prättigauer Alpspektakel, 6. bis 9. Oktober

Mehrtägiges Älplerfest samt Alpabzug, Alpkäsedegustation, musikalischer Unterhaltung sowie ÄlplerOlympiade für jedermann, www.alpspektakel.ch

F

ür drei Tage steht in Chur Schweizer Volksmusik im Mittelpunkt! Am Wochenende vom 9. bis 11. September laden die Bündner zum 11. Eidgenössischen Volksmusikfest. Die Ländlermusik zeigt sich in ihrer ganzen Bandbreite. Mit fast 300 Formationen und 1300 Musikern verwandelt sich die Churer Altstadt in die grösste «Stubete» der Welt. In der «Ländlergasse» gibt es vor allem Traditionelles zu hören. Im idyllischen Nikolaihof dagegen wird Volksmusik mit jazzigen Folk- und Popeinflüssen gespielt. Dort heisst das Motto «Volksmusik grenzenlos». Nebst Konzertvorträgen, die von einer Fachjury bewertet werden, soll auch spontan und frei musiziert werden. Cipriano de Cardenas, Präsident des diesjährigen Volksmusikfestes, setzt auf ein breites Spektrum der gelebten Volksmusik. Nebst traditionellen Formationen werden auch junge Musikanten aus einer aufstrebenden Szene erwartet. Bis zu 70 000 Gäste sollen den Musikanlass bevölkern. Für das leibliche Wohl sorgen zahlreiche

Lenk BE: AlpKulturtage Lenk, 10. bis 22. Oktober

Vorbild für Chur: «Ländlergasse» des Volksmusikfestes 2007 in Stans.

Ländlerbeizen. In den Festzelten gibts Kulinarik und Musik bis 2 Uhr morgens. Das Fest startet am Freitag, 9. September, um 17 Uhr. Am Samstag und Sonntag gehts morgens um 8 Uhr los. Am Samstag kämpfen im «Final der Finalisten» des Schweizer Folkorenachwuchs-Wettbewerbes 2011 je fünf Formationen in den Kategorien Jodel und Volksmusik um den Titel. Radio DRS1 und DRS Musikwelle übertragen live. Am Samstagabend ist auf SF1

die TV-Gala «Viva Volksmusik» mit 500 Mitwirkenden live aus der Churer Stadthalle zu sehen. Höhepunkte am Sonntag sind der Festakt mit Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf, die Jodlermesse sowie der Festumzug mit über 40 Gruppen und 800 Teilnehmern aus der ganzen Schweiz. Was: Eidg. Volksmusikfest Chur 2011 Wann: 9. bis 11. Sept. 2011 Wo: Churer Altstadt Infos: www.volksmusikfest.ch

Brauchtum pur mit Älplerfest, Älplerzmorge, Hornussenturnier und tierischer Misswahl; Workshops zu Traditionen wie Käsen, Jodeln u.a.; www.lenk-simmental.ch

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