Blattje März 2012

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März/April 2012

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QUALITÄTSSIEGEL FÜR KINDEROSTEOPATHIE IN OSTFRIESLAND / DIE GUTEN HÄNDE VOM ALTEN POSTWEG 69

Sanfte Hilfe für Babys – Osteopathie Wenn ein Baby in den ersten Monaten viel weint, heißt es immer: „Drei-Monats-Koliken“. Kinder können aber nur durch Weinen auf Störsignale ihres Körpers reagieren. Probleme während der Schwangerschaft, eine schwere oder lang andauernde Geburt (Druckeinwirkung auf Schädel und Körper) und Kaiserschnittgeburten können zu einer Schädelsymetrie führen. Dabei verschieben sich die Schädelknochen und verhaken sich untereinander. Aber auch Stürze (Treppe, Stuhl, Wickeltisch, etc.), andere Unfälle, Infektionen oder Operationen können Auslöser sein. Bei Säuglingen findet man als Reaktion Erbrechen, Blähungen, Saugstörungen, Verstopfung, Unruhe, Schlafstörungen, Haltungsauffälligkeiten oder Probleme in der motorischen Entwicklung. Beim Kleinkind kann es Auswirkung auf die sprachliche Entwicklungsstörungen, Koordinationsstörungen und Hyperaktivität haben. Es kann zu Haltungsproblemen, Konzentrationsstörungen, Verhaltensauffälligkeiten, Lernproblemen und Kopfschmerzen kommen. Je eher bei einem Säugling die Störsignale beseitigt werden, um so schneller und leichter findet es zu einer normalen Entwicklung. Wenn es eine lange Geburt von

Marianne Koch • Seit April 2005 Osteopathin • Seit Dezember 2008 ärztlich geprüfte Heilpraktikerin mit drei Jahren Ausbildung • Im Oktober 2011 Qualitätssiegel für Kinderosteopathie erhalten • Von 2005 an bis jetzt ca. 500 Kinder behandelt bei: KISS-Syndrom, Schiefhals, unstillbares Schreien, Verdauungsstörungen, Übelkeit, Kopfweh

mehr als sechzehn Stunden oder „Falsche Wehen“ gegeben hat, kann es zu funktionellen Beeinträchtigungen im Kopfbereich des Kindes kommen. Auch Infekte im Säuglingsalter und insbesondere Impfungen hinterlassen regelmäßig Einschränkungen im Hirnhautbereich bis hin zu obskuren Krankheitserscheinungen. Der Hinterkopfbereich (occipitalBereich) ist für den Geburtsprozess von allergrößter Bedeutung, da er den Weg des Kindes durch den Geburtskanal leitet. Hier wirken aber auch das Hauptgewicht der Kräfte, wenn es zu Verzögerungen und Komplikationen im Geburtsverlauf kommt.

Der Hinterkopfbereich (occipital-Bereich, blau) ist für den Geburtsprozess von allergrößter Bedeutung. An dieser Stelle verlassen drei wichtige Hirnnerven den Schädel: der 9. Hirnnerv (N. hypoglossus) welcher für das Saugen und Schlucken wichtig, der 10. Hirn-

nerv (Vagusnerv), der u.a. den Magen versorgt und verdauungsförderndend wirkt und der 11. Hirnnerv (N. Accesorius), welcher die Hals- und Schultermuskulatur versorgt und für die Kopfhaltung und Drehung wichtig ist. Innerhalb des Hinterhaupts ist auch die große Öffnung, durch die das Rückenmark austritt. Alle Nervenbahnen, die zu irgendeiner Struktur im Körper unterhalb des Schädels gehen, müssen durch diese Öffnung. Folglich kann – wenn das Hinterhaupt durch Druck beeinträchtigt wird – die Symptomatik des Nervensystems vom Kind zu Kind sehr unterschiedlich sein, von mildem Spucken bis zum Kind, das hyperaktiv oder agressiv ist, unter Aufmerksamkeitsstörungen leidet, das Lernprobleme, Ängste oder andere Verhaltenprobleme hat. Außerdem können auch viele orthopädische, kieferorthopädische, internistische und augenärztliche Schwierigkeiten durch Probleme in diesem Bereich ausgelöst oder mitverursacht sein. Immer wenn das Baby Mühe mit dem Saugen hat oder häufig spuckt oder erbricht, wenn es das Köpfchen zurückbiegt oder nur zu einer Seite dreht, müssen wir davon ausgehen, dass es zu einem gewissen Grad Probleme in diesem Bereich während der Geburt gegeben hat.

Aber auch Zurückbiegen oder Werfen des Köpfchen, wenn das Kind auf dem Arm gehalten wird oder auf der Seite liegt, asymetrische schlagende oder zuckende Bewegung der Arme oder der Beine bzw. nicht zu beruhigendes Schreien über lange Zeit können Symptome sein und Anlass für eine ostepathische Behandlung sein. Auch im Erwachsenenalter kann die Osteopathie Hilfe bieten. Zum Beispiel bei einem Tinnitus: Eine Behandlung kann durch Kiefereinrenkung in Zusammenarbeit mit dem behandelnden Zahnarzt erfolgen. Viele Krankenkassen übernehmen die Kosten der hier beschriebenen Osteopathiebehandlungen. Aber nur, wenn diese durch einen Osteopathen und Heilpraktiker durchgeführt wurde. Falls die Kasse nicht zahlt, können die Kosten bei der Steuer abgesetzt werden. Sinnvoll ist auch das Abschließen einer Versicherung bei der „Zusatzkasse für Heilpraktiker“. Dort sollten Eltern auch gleich eine Brille (Kostenübernahme) und die Zähne (Kostenübernahme bei Zahnspange) versichern lassen. Die Kosten betragen monatlich 4,- Euro. Sollten Sie mehr Informationen zu diesem Thema wünschen, wenden Sie sich gerne an die Praxis Marianne Koch. Auf Wunsch werden auch Vorträge auf Elternabenden in Kindergärten und Schulen gehalten.


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