Jahresbericht 2017

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Mädchen für alles Belastend können die Einsätze mitunter sein, manchmal auch nervenaufreibend. Kräftezehrend allemal. Unnötig auch oft, wenn das Unglück leicht vermeidbar gewesen wäre. Unnötig aber immer mehr, weil die Bergrettung als selbstverständliche Dienstleistung gesehen wird, die bei auftretenden Problemen schnell und kostenlos hilft. Dabei sind lange nicht all diese Probleme auch wirkliche Notfälle. Aber wen kümmerts! Notrufnummer wählen und sich "bedienen" lassen. Zu kalt? Müde? Keine Lust auf den langen Rückweg? Zu bequem oder unfähig die Karte zu lesen und sich zu orientieren? Und dann rücken wir halt aus. Ok, nicht in voller Mannschaft. Aber immerhin ist die Alarmierung per Personenrufgerät immer eine Stresssituation, weil ja jemand in akuter Not sein könnte. Arbeit liegen lassen und so schnell wie möglich los. Auf der Fahrt zum Einsatzort stellt sich dann heraus, dass es sich um eine Bagatelle handelt. Zum Glück. Einerseits - ist ja nix schlimmes passiert.

Ärgerlich, andererseits. Puls umsonst in die Höhe geschnellt, Arbeit umsonst unterbrochen, Zeit hätte ich auch sonst zu nutzen gewusst! Glaubt ihr nicht? Übertrieben? Dann lest exemplarisch diesen Einsatzbericht und entscheidet selbst… Nachdem eine Frau ihren Hund "verloren" hatte, rückten einige Bergretter aus, um die Situation abzuklären. Als diese über die Promenade […] gingen, fanden sie dort den Hund, der ohne Halsband unterwegs war und fingen ihn ein. Auf den Hinweis hin, dass es eigentlich eine Leinenpflicht gäbe, wurde die Frau ungehalten.


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