Jahresbericht 2017

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Bergrettungsdienst im Alpenverein SĂźdtirol

Jahresbericht 2017


Der besseren Lesbarkeit wegen schlieĂ&#x;t die männliche Bezeichnung immer auch die weibliche mit ein.


Rege Tätigkeit Im Jahr 2017 hatten wir 1.321 Ausrückungen, im Vergleich zum Vorjahr waren es ein wenig mehr, aber es wurde mit 14.660 Stunden fast um 25% weniger Zeit dafür aufgewendet. Somit liegen wir mit der Anzahl der Einsätze im Schnitt der letzten Jahre. Aufgrund der Tatsache, dass es nur wenige zeitaufwändige Suchaktionen gab, ist die Zahl der aufgewendeten Einsatzstunden rückläufig. Ein Jahr mit vielen Einsätzen. Besonders in den Monaten Juli bis September hatten wir viele Touristen, denen zur Hilfe geeilt werden musste; alleine im Monat August hatten wir 23% der gesamten Einsätze zu bewältigen. Mit 523 Ausrückungen zu Wanderunfällen, bleibt diese Einsatzart unverändert an erster Stelle. An zweiter Stelle finden wir die Suchaktionen mit 93 Ausrückungen, gefolgt von 81 Mountainbikeunfällen. Die Zahl der Unfälle mit dem Mountainbike ging in den letzten Jahren konstant nach oben. Dies stellt uns in der Ausbildung vor neue Herausforderungen, da die mit dieser Sportart zusammenhängenden Verletzungen nicht selten gravierend sind und meist die Betreuung eines Notarztes bedürfen.

Die Einsatzsoftware EinsatzOffice 2.0 konnte 2017 fertiggestellt werden und wird auch schon bei Suchaktionen eingesetzt. Es wurde eine kleine Gruppe dafür ausgebildet um bei den Suchaktionen die Einsatzleitende Rettungsstelle zu unterstützen. Die Prozeduren zur Anfrage von Helikoptern der Staatsorgane konnten mit der Agentur für Bevölkerungsschutz und mit dem Regierungskommissariat Bozen definiert werden, was hingegen die Ortung von Mobiltelefonen über die Behörden anbelangt, muss noch eine unkomplizierte und nachhaltige Lösung gefunden werden. Wir werden auch weiterhin unsere Bemühungen fortsetzen und hoffen dabei auf Zusammenarbeit von Seiten der betroffenen Partner. Nennenswert sind die Anfragen für den Einsatz eines Handyortungsgerätes, die im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen sind. Die Wichtigkeit eines solchen Gerätes wurde von unserer Seite an alle zuständigen Stellen deponiert und wir haben mit einer Demonstration eines Alternativgerätes heuer schon den Vorteil gezeigt, dass ein solches Gerät bei uns in Südtirol vorhan-

den sein sollte. Ein wichtiger Meilenstein war die Eintragung in das Landesregister der Juristischen Personen des Privatrechts unserer Bergrettungsstellen. Durch diese Maßnahme erhielten die Rettungsstellen Rechtspersönlichkeit und gelten somit als anerkannte Vereine. Der Vorteil besteht darin, dass in Hinblick auf die zivilrechtliche Haftung der Vorstand nicht mehr mit dem Privatvermögen geradestehen muss, sondern nur mehr das Vereinsvermögen für eventuelle finanzielle Ansprüche hergezogen wird. Für diese aufwändige Abwicklung, musste jedes Mitglied persönlich beim Notar erscheinen. Insofern möchte ich mich bei jedem einzelnen Mitglied und bei den Mitarbeitern der Geschäftsstelle für den reibungslosen Ablauf bedanken.

Ernst Winkler Landesleiter


Die Bergrettung gewährleistet einen öffentlichen Dienst. Nur durch regelmäßige Schulungen sind die Mitglieder in der Lage im Einsatz komplexe Aufträge zu erfüllen.


Auftrag mit Pflichten Das Land Südtirol hat den Bergrettungsdienst per Landesgesetz an zwei staatlich anerkannte Hilfsorganisationen übertragen. Es sind dies der Bergrettungsdienst im Alpenverein Südtirol sowie der Südtiroler Berg– und Höhlenrettungsdienst C.N.S.A.S. welche einen flächendeckenden Rettungsdienst in den Südtiroler Bergen gewährleisten.

In 57 Rettungsstationen beider Bergrettungsorganisationen sind derzeit insgesamt 1.500 ehrenamtliche Helfer im Einsatz. Diese Helfer gewährleisten eine ganzjährige Bereitschaft um im Einsatzfall zur Stelle zu sein.

Die Bergrettung wird seit 2017 durch die Einheitliche Notrufzentrale 112 in Bozen alarmiert, welche den Notfall an die Landesnotrufzentrale weiterleitet und in kürzester Zeit sämtliche Hilfsorganisationen Südtirols aufbieten kann. Im Notfall wählen Sie:


Ein flächendeckender Dienst, welcher 365 Tage im Jahr funktionieren muss bedarf einer ausreichenden Anzahl an Bergrettungsstellen und Helfern.


Wussten Sie... … dass das Durchschnittsalter der aktiven Bergrettungsmitglieder und Anwärter zum 31.12.2016, 43 Jahre betrug? Die „jüngste“ Bergrettungsstelle ist Platt mit einem Durchschnittsalter von 34 Jahren, während Innichen mit einem Durchschnittsalter von 50 Jahren die „älteste“ Rettungsstelle im Lande ist. … dass das Durchschnittsalter vor 20 Jahren noch 28 Jahre betrug? … dass die Bergrettungsstelle Platt mit 11 Mitgliedern die kleinste, hingegen die Bergrettungsstelle Gröden mit 57 Mitgliedern die größte Rettungsstelle in Südtirol ist? … dass die Bergrettungsstelle Moos mit 18,9 km² das flächenmäßig kleinste Einsatzgebiet, während die Bergrettungsstelle Brixen das größte Einsatzgebiet mit einer Fläche von 424,3 km² innehat? … dass auf Landesebene 40 Mitglieder dem weiblichen Geschlecht zuzuordnen sind? Die frauenreichste Rettungsstelle ist Tiers mit 5 Retterinnen.


Bergretter sind in erster Linie Bergsteiger. Deren Passion verbĂźndet sich mit ausgefeilter Rettungstechnik und qualifizierter Notfallmedizin zu einer funktionierenden Bergrettung!


Mädchen für alles Belastend können die Einsätze mitunter sein, manchmal auch nervenaufreibend. Kräftezehrend allemal. Unnötig auch oft, wenn das Unglück leicht vermeidbar gewesen wäre. Unnötig aber immer mehr, weil die Bergrettung als selbstverständliche Dienstleistung gesehen wird, die bei auftretenden Problemen schnell und kostenlos hilft. Dabei sind lange nicht all diese Probleme auch wirkliche Notfälle. Aber wen kümmerts! Notrufnummer wählen und sich "bedienen" lassen. Zu kalt? Müde? Keine Lust auf den langen Rückweg? Zu bequem oder unfähig die Karte zu lesen und sich zu orientieren? Und dann rücken wir halt aus. Ok, nicht in voller Mannschaft. Aber immerhin ist die Alarmierung per Personenrufgerät immer eine Stresssituation, weil ja jemand in akuter Not sein könnte. Arbeit liegen lassen und so schnell wie möglich los. Auf der Fahrt zum Einsatzort stellt sich dann heraus, dass es sich um eine Bagatelle handelt. Zum Glück. Einerseits - ist ja nix schlimmes passiert.

Ärgerlich, andererseits. Puls umsonst in die Höhe geschnellt, Arbeit umsonst unterbrochen, Zeit hätte ich auch sonst zu nutzen gewusst! Glaubt ihr nicht? Übertrieben? Dann lest exemplarisch diesen Einsatzbericht und entscheidet selbst… Nachdem eine Frau ihren Hund "verloren" hatte, rückten einige Bergretter aus, um die Situation abzuklären. Als diese über die Promenade […] gingen, fanden sie dort den Hund, der ohne Halsband unterwegs war und fingen ihn ein. Auf den Hinweis hin, dass es eigentlich eine Leinenpflicht gäbe, wurde die Frau ungehalten.


Auszug aus der Lehrschrift des Bergrettungsdienst Meran - 1947


Vom Anwärter zum Bergretter Vorweg soll klar sein, dass jede volljährige Person das Anrecht hat, zur Bergrettung zu gehen. Natürlich müssen hierfür die nötigen körperlichen Voraussetzungen vorhanden sein. Die Ausbildung erstreckt sich über einen Zeitraum von mindestens 2 Jahren, wobei die Anwärter zwischen den Kurseinheiten einen Sommer– und einen Wintertest absolvieren müssen, um die weiteren Kur-

se besuchen zu dürfen. Abschluss der Ausbildung ist eine alles umfassende Anwärterprüfung, in der die weitschichtigen Facetten der Bergrettung überprüft werden (schriftlich, mündlich, praktisch). Insgesamt 160 Ausbildungsstunden bewältigt der Bergretter, um als aktives Mitglied nach der Anwärterprüfung fungieren zu können. Die gesamte aufgebrachte Zeit ist die Freizeit der Bergretter.

Mitgliederzahlen 2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

2017

Anwärter

157

165

189

183

182

174

133

122

127

129

122

133

Aktive Mitglieder

654

659

675

693

721

736

772

809

798

827

839

832

Mitglieder außer Dienst

197

213

217

241

227

213

134

141

154

168

153

78

1

1

1

2

2

2

2

2

2

2

1

1

1.009

1.038

1.082

1.119

1.132

1.125

1.041

1.074

1.081

1.126

1.115

1.044

Ehrenmitglieder Gesamt


0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

Landesverband St. Leonhard Prad St. Martin Platt Laas Moos Rabenstein Schlanders Olang Antholzertal Ulten Kaltern Pfelders Grรถden Innichen Gossensaร /Pflersch Sterzing Mals Lana Martell Schnals Sand in Taufers Tiers Ahrntal Bruneck Ridnaun/Ratschings Vintl Latsch Sarntal Bozen Brixen Welschnofen

100

110

120

130

Seis am Schlern Hochpustertal

140

150

160

170

180

190

Meran


1.321 Einsatzausrückungen Bei insgesamt 1.121 Einsatzereignissen sind 1.321 Einheiten der Bergrettung ausgerückt. In Zahlen ausgedrückt sind dies recht nüchterne Ziffern; Es gilt zu bedenken, dass hinter jedem Einsatz einiges mehr steckt:  Ehrenamtliche Helfer, welche ihre Arbeitsstätte verlassen.  Menschen, welche in eine missliche Lage geraten sind.  Einsätze, welche über Tage andauern.  Angehörige, welche um ihre Lieben bangen.

Wussten sie ...  dass von 948 betreuten Personen insgesamt 202 unverletzt gerettet werden konnten?  dass im Jahr 2017 die Bergrettung bei 34 Arbeitsunfällen zugegen war?  dass sich 151 Patienten am Sprunggelenk verletzt haben?

 dass insgesamt 33 Patienten eine Infarktsymptomatik aufwiesen, und 153 Patienten Erschöpfungszustände hatten?  dass 81 Mountainbiker vom Bergrettungsdienst im vergangenen Jahr versorgt worden sind?


Reges Einsatzaufkommen bei insgesamt 1321 AusrĂźckungen

1.350

1.150

950

2017

2016

2015

2014

2013

2012

2011

2010

2009

2008

2007

2006

2005

750


Vielen Wanderern zu Hilfe geeilt Vergleicht man die Einsatzzahlen mit dem Vorjahr, so fällt auf, dass die Einsatzausrückungen etwas mehr waren, die Einsatzstunden aber um ganze 25% rückläufig sind. Das lässt sich damit erklären, dass es im Jahr 2017 weniger zeit- und personalintensive Einsätze, wie etwa

lang andauernde Suchaktionen gab. Wirft man jedoch einen Blick auf die Wanderunfälle, so fällt auf, dass diese um fast 10% angestiegen sind. Die steigenden Nächtigungszahlen wirken sich eben auch auf die Tätigkeit der Bergrettung deutlich aus. Zwi-

schen Mai und September waren in Südtirol gegenüber dem Vorjahr 600.000 mehr Nächtigungen zu verbuchen. Auffallend sind auch die Mountainbikeunfälle, die in den letzten Jahren konstant zugenommen haben.

Ausrückungen nach Monat


21.000

19.000

17.000

15.000

13.000

14.660 Einsatzstunden 6.231 eingesetzte Bergrettungsmitglieder

11.000

9.000

7.000

5.000

3.000 2006

2008

2010

2012

2014

2016


Hut ab Eine Bergrettung braucht es dort, wo es Berge gibt und viele Bergsteiger, Kletterer, Wanderer uns sonstige Alpinsportler unterwegs sind. Die Bergrettung nimmt deshalb einen besonderen Stellenwert in Südtirol ein. Mehr als drei Viertel der Fläche befindet sich auf einer Seehöhe von tausend und mehr Metern. Eine reizvolle Landschaft, eine noch größtenteils intakte Umwelt und hervorragende klimatische Bedingungen ziehen jährlich

immer mehr Menschen in die Berge. Menschen, die sich seit jeher auf Freiwillige verlassen können, wenn Hilfe gebraucht wird. Bereits unsere Väter und Großväter haben es sich aus Eigeninitiative zur Aufgabe gemacht, sich freiwillig für den Nächsten zu engagieren. Diese Form sozialer Verpflichtung wurde von Generation zu Generation weitervermittelt und gilt heute noch als oberster Grundsatz unseres Vereins.

Der Verein lebt für und von den freiwilligen Helfern, welche voll und ganz nach dem Prinzip des Ehrenamtes arbeiten. Keinen kümmert‘s nach einem Einsatz, dass es kein Honorar gibt. Der größte Dank dafür gilt in erster Linie den Mitgliedern, die unseren Verein bilden. Gedankt sei auch allen Partnern, Familienangehörigen und Arbeitgebern, die für die Tätigkeit der Bergretter viel Verständnis haben und sie jederzeit freigeben.


1035

Betreute Patienten 1000

948

972 950

947

916 900

855

850

788

800

805 786

750

726 700

715 678

650

2017

2016

2015

2014

2013

2012

2011

2010

2009

2008

2007

2006

600


Wer, wie, was? Jeder Unfall am Berg ist ein Schicksalsschlag für einen Menschen. Es muss unterstrichen werden, dass immerhin knapp ein Viertel aller betreuten Personen unverletzt gerettet werden konnten. Die Bergunfallstatistik muss vom Leser nicht nur in Diagrammen betrachtet werden, wie bei jeder Statistik zählen jene Faktoren, welche hinter den Zahlen stehen. Präzisiert sei an dieser Stelle, dass die verstorbenen Patienten nicht immer durch Alpinunfälle ums Leben gekommen sind. Sie reichen vom Verkehrsunfall im Gebirge bis hin zum Arbeitsunfall. Nicht zur Bergunfallstatistik werden die Einsätze im Pistenbereich gezählt. Dies würde mit sich bringen, dass die Statistik vollständig verfälscht wird, ein Umstand, welcher sehr oft den gesamten Alpinismus in den Misskredit bringt.


Unsere Patienten kommen aus allen Herren Länder. Den Löwenanteil machen jedoch deutsche und italienische Staatsbürger aus. 64% der italienischen Staatsbürger sind Provinzansässige.

506 323

39 25 9 10 6 4 3 3 2 2

IT

DE

AT

CH

BE

NL

CZ

FR

SE

RU

DK

LU

SK

HR

SI

AR

RO

CA

PT

YU

PL

GB

NO

BA

AL

TR

US

KOR

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1


Vielfalt Die Vielfältigkeit widerspiegelt sich auch in der Statistik der diversen Einsatzarten. Zur Bewältigung der unterschiedlichsten Einsatzarten benötigt es nicht nur einer guten Ausbildung, für besondere Einsatzarten werden eigens hierfür ausgebildete Spezialisten eingesetzt. Denn verschiedene Situationen verlangen verschiedene Vorgangsweisen. Und genau in der Beherrschung der verschiedenen Rettungstechniken, gepaart mit einer professionellen Patientenversorgung liegt die Stärke unserer Bergrettungsmitglieder. Im Ernstfall gesellt sich zudem der Faktor Zeitdruck, der nicht eine unwesentliche Rolle spielt. Diesem kann nur mit einer guten Vorbereitung standgehalten werden.


Ausbildung ist in der Prioritätsliste des Bergrettungsdiensts ganz oben anzutreffen. Neben den Landeskursen finden viele Ăœbungseinheiten in den Rettungsstellen statt.


Ausbildung Was man lernen muß, um es zu tun, das lernt man, indem man es tut. © Aristoteles

Dieses Zitat trifft auch auf die Bergrettung zu, aber die Investitionen in die Ausbildung lohnen sich allemal! Eine solide Grundausbildung sowie stete Fortbildung sind Grundlagen für die Tätigkeit als Bergrettungsmitglied.

24.185 Kursstunden wurden im Jahr 2017 von 2.938 Teilnehmern auf Landesebene abgewickelt. Hinzu kommen noch unzählige Ausbildungstermine, welche in den 35 Bergrettungsstellen vor Ort absolviert werden.

Grundsätzliches: Bergrettungsmitglieder sind bei ihren Einsätzen im Gebirge sehr oft alleine vor Ort und müssen deshalb Entscheidungen treffen, welche der Einsatzleiter im Tal ihnen nur schwer abnehmen kann. Bergretter müssen im Einsatz eigenständig voraus denken um situationsgerecht handeln zu können.


Wir sind bei Lawineneinsätzen und Suchaktionen immer bereit


Hundeführer Eine Aufgabe 365 Tage im Jahr Wolfgang Rainer, Landesreferent der Hundeführer: Unsere Vierbeiner begleiten uns bei Einsätzen, Übungen und im täglichen Leben 365 Tage im Jahr. Hundeführer zu sein ist eine Passion, die wir täglich leben. Zur Zeit gibt es in der Bergrettung 37 Hundeführer aufgeteilt in 5 Bezirke: Bezirk Vinschgau 4 Hundeführer Bezirk Meran 6 Hundeführer Bezirk Bozen 6 Hundeführer Bezirk Eisacktal 8 Hundeführer Bezirk Pustertal 13 Hundeführer Mantrailing 4 Hundeführer „Ohne Übung kein Erfolg“ Die Hundeführer trafen sich auch 2017 zu zahlreichen Landeskursen, Bezirksübungen und Auslandskursen. Hierbei wurden Junghunde ausgebildet, die Ausbildung der Einsatzhunde mit Hundeführer überprüft und ge-

festigt. Wir haben auch immer wieder den internationalen Vergleich zu anderen Hunden und Hundeführern gesucht. Nur derjenige, der Weitblick hat und sich ständig fortbildet, kann seine eigene Leistung und Ausbildung verbessern. Genau diese Ausbildung brauchen wir für die zahlreichen Einsätze. Es ist nicht immer leicht, da wir und unsere Hunde keine Maschinen sind, die bei Bedarf eingeschaltet werden können. Wichtig ist, dass nur jene Hunde und Hundeführer zum Einsatz kommen, die „bereit“ sind. Diese Entscheidung treffen die Ausbilder der Hundeführer. Zur Zeit gibt es 9 Ausbilder in unserer Gruppe, welche eine wichtige Aufgabe haben. Sie müssen bei der Ausbildung der Junghunde behilflich sein und die Übungen für die

Einsatzhunde vorbereiten und bewerten. Zusätzlich zu diesen Aufgaben haben auch sie selbst noch einen Hund, der auch nicht zu kurz kommen darf. Die Tendenz, dass Lawineneinsätze abnehmen und Suchaktionen zunehmen, hat sich auch im letzten Jahr gezeigt. Wir wurden zu insgesamt 11 Lawineneinsätzen und 106 Suchaktionen gerufen. Unsere Mantrailer wurden auch zu zahlreichen Einsätzen außerhalb der Provinz angefordert; das zeigt von unserem guten Ausbildungsstand. Erfolge bei Suchaktionen zu haben ist nicht leicht; es spielen sehr viele Faktoren zusammen: wir sind ein Glied in der gesamten Rettungskette und die Zusammenarbeit der einzelnen Glieder in der Kette führt zum Erfolg.


Die Zukunft liegt in den Händen der Kinder. Die Verantwortung für die Zukunft liegt jedoch in unseren Händen.


Prävention zeigt Früchte Der Aufwand für die Organisation der zahlreichen Präventionsveranstaltungen macht sich bezahlt. Immer öfter kann von erfolgreichen Kameradenrettungen berichtet werden. Im Stillen machen die Bergrettungsstellen Südtirols eine Aufgabe, welche eher einem logistischen Großereignis gleichen müsste. Jedes Jahr zu Winterbeginn veranstalten unsere Bergrettungs-

stellen diverse Kampagnen für das sichere Winterbergsteigen. Große Beliebtheit haben diese Veranstaltungen bei Schitourengehern aber auch bei Schulklassen gefunden. Es ist auch für unsere Bergretter eine Bereicherung, wenn sie sehen mit wie viel Spaß sich Kinder für das Thema Sicherheit am Berg begeistern lassen. Auch die Vorbereitungskurse für

Schitourengeher der vergangenen Jahre zeigen immer wieder ihre Früchte, von denen die Öffentlichkeit kaum etwas erfährt. Immer wieder erhalten wir Rückmeldungen von Schitourengehern, dass nur durch die Vorbereitungskurse der Bergrettung eine schnelle Kameradenrettung nach einem Lawinenabgang zum raschen Auffinden eines Verschütteten geführt hat.


Lawinenkatastrophe in Rigopiano Anhaltende Schneefälle hatten in der Region Abruzzen zu Beginn des Jahres bis zu 3 Meter Neuschnee gebracht, weshalb es am Mittwoch, 18. Jänner 2017 zu einer verheerenden Lawine in der Ortschaft Rigopiano kam, bei welcher ein Hotel erfasst und begraben wurde. 29 Menschen verloren dabei ihr Leben. Dieses Lawinenereignis zählt zum schlimmsten in Italien seit 1916.

Nicht förderlich, nein sogar massiv negativ wirkten sich sämtliche Reaktionen, ausgelöst von Medieninformationen, begründet durch Falschinformationen, Spekulationen und massiven Vorwürfen gegenüber den Behörden und den operierenden Einsatzorganisationen im Bezug auf den Verdacht der unterlassenen Hilfeleistung gegenüber den Verunglückten aus.

Der Bergrettungsdienst im AVS beteiligte sich mit den Kollegen des CNSAS Südtirol und einer dreiköpfigen Mannschaft der Bergrettung Tirol, die ihre Unterstützung mit der selbst entwickelten Dampfsonde und dazugehörigen Ortungskamera angeboten hat.

Die Bergungsarbeiten gestalteten sich als äußerst komplex, zumal die gesamte Gebäudestruktur verschoben und sich unter teils hohen Schneemassen, die bis zu 6 Metern reichten, befand. Die im Lawinenkegel befindlichen Bäume, welche durch den Lawinenabgang mitgerissen wurden, erschwerten die Grabungsarbeiten zusätzlich.

Nachdem die bürokratischen Hürden überwunden waren, erteilte die Agentur für Bevölkerungsschutz die Freigabe für den Einsatz, wodurch das Einsatzgebiet am Abend des 21. Jänner erreicht werden konnte. Untergebracht wurde die zehnköpfige Mannschaft in einer Turnhalle in der nahegelegenen Ortschaft Penne, von wo aus der Einsatz koordiniert wurde.

Wegen der Gefahr von Nachlawinen wurde ein Lawinenwarnsystem, das aus der Schweiz angeliefert und Lawinenwarnposten in Position gebracht um die Rettungsmannschaften rechtzeitig zu alarmieren. Die Gefahrenlage am Unfallort war jedoch überschaubar, und ein einiger Maßen sicheres Arbeiten der rund 350 Einsatzkräfte gewährleistet.

Von Anfang an war ein sehr emotional geladenes Klima und der unglaubliche Druck welcher auf den Einsatzkräften lastete extrem auffallend und auch spürbar.

Zu erwähnen gilt die gute Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Bergrettungsdiensten, die aus ganz Italien zur Hilfe herangeeilt sind.


Anerkennung als juristische Person Beinahe 1.000 Unterschriften waren notwendig um die Eintragung in das Landesregister der Juristischen Personen des Privatrechts für 33 Rettungsstellen zu erlangen. Diese Maßnahme soll den Rettungsstellenausschüssen ein höheres Maß an Sicherheit in Hinblick auf die Vereinshaftung gewährleisten. Neben den objektiven Gefahren, denen unsere Mitglieder in Ihrer Tätigkeit als Bergretter ausgesetzt sind, verbergen sich auch unsichtbare Gefahren, vor denen es genauso gilt, sich zu schützen.

Die Vereinstätigkeit wird immer anspruchsvoller und dadurch treten immer öfter auch haftungsrechtliche Probleme für Vereinsverwalter auf. Es war deshalb ein Anliegen diese doch so wichtige Maßnahme zu ergreifen. Bisher waren die meisten Bergrettungsstellen laut italienischem Gesetz nicht anerkannte Vereine, wodurch die Vereinsmitglieder, die für den Verein gehandelt haben, und zwar unabhängig davon, ob die betreffende Person nun der Rettungsstellenleiter, ein Ausschussmitglied oder gar ein Mitglied ohne besondere Funktionen im Verein, mit dem Eigenkapital gehaftet haben. Die Eintragung in das Landesregister der Juristischen Personen des Privatrechtes verleiht Vereinen und Stiftungen die Rechtspersönlichkeit. Dadurch findet eine Trennung zwischen dem Ver-

mögen der Organisation und dem Privatvermögen der Mitglieder statt. Zwischen Dezember 2016 und Oktober 2017 fanden die Termine für die Vereinsgründung statt, die in Form einer öffentlichen Urkunde vor einem Notar vollzogen wurden. Ein nicht leichtes Unterfangen, wenn man bedenkt, dass alle aktiven und außer Dienst befindlichen Mitglieder der betroffenen Rettungsstellen vor dem Notar erscheinen und ihre Unterschrift auf der Gründungsurkunde anbringen mussten. An dieser Stelle sei allen Mitgliedern für ihre Zuverlässigkeit gedankt, denn die reibungslose Erledigung dieser organisatorischen Angelegenheit hat die Stärke des Vereins und des gegenseitigen Respekts wiederum unter Beweis gestellt.


Pistenrettung Von den 35 Bergrettungsstellen führen annähernd 30 Dienst in Skigebieten sowie auf Loipen durch. Mit den derzeit landesweit 4 Motorschlitten und 8 ATV (All Terrain Vehicle), auch Quads genannt, kann der Unfallort in kurzer Zeit erreicht werden. Die klassische Prellung oder Fraktur, der Zusammenstoß zweier Skifahrer, der Unfall mit einem Pistenfahrzeug, die von einen Variantenfahrer ausgelöste Lawine, ein Herzinfarkt im Gasthaus, der vermisste Gast… In keinem Umfeld ist die Vielfalt der Einsätze größer als in einem Skigebiet. Die Wetterlagen und das sich ständig verändernde Terrain stellen zudem hohe Ansprüche an die Bergretter, die dank der umfangreichen Ausbildung im notfallmedizinischen und alpintechnischen Bereich bestens für Pistenrettungseinsätze gerüstet sind. In enger Zusammenarbeit mit diversen anderen Institutionen wird täglich eine Unzahl an Patienten auf Südtirols Skipisten und Langlaufloipen versorgt.

Von 35 Bergrettungsstellen führen annähernd 30 davon Dienst in Schigebieten sowie auf Loipen durch!


Helfer vor Ort In abgelegenen Gebieten vergeht bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes bzw. des Notarztes viel Zeit. Bei schlechten Witterungsverhältnissen (z.B. Eis- und Schneeglätte) wird die Zeitspanne zusätzlich ausgedehnt. Andererseits ist die erfolgreiche Erstversorgung von Notfallpatienten u.a. von kurzen Anfahrtszeiten abhängig. Bereits seit dem Jahr 2005 sind unsere Bergrettungsmitglieder in Tiers, Antholz, Rabenstein im Passeier sowie Pfelders als Helfer vor Ort tätig. Diese besondere Art der Nachbarschaftshilfe wurde allein im Jahr 2017 insgesamt 139 mal in Anspruch genommen. Seit dem Start des Dienstes waren es 1.317 Notfälle, welche die Helfer vor Ort betreut haben.


Einsatz-Office 2.0 Der technologische Aspekt hat in den letzten Jahren bei der Suche nach Vermissten immer mehr Einfluss erfahren und entsprechend neue Möglichkeiten geboten. Möglichkeiten, die es gilt anzuwenden und umzusetzen. Als Grundlage dafür dient die seit einigen Jahren im Gebrauch befindliche Software Einsatz-Office, die im vergangenen Jahr eine wesentliche Weiterentwicklung erfahren hat. Die Software bietet neben den vorgefertigten Masken zur Erfassung der Patienten-, Mannschafts- und Ereignisdaten, mehrere digitale Karten, die auch dreidimensional dargestellt werden können, um den Einsatz effizienter zu überwachen, koordinieren und steuern. Neu hinzugekommen ist auch ein Tool zur kartographischen Darstellung der Abdeckbereiche aller Mobilfunkzellen der nationalen Dienstanbieter. Dies ermöglicht die Eingrenzung des Suchgebietes aufgrund der angesprochenen Mobilfunkzelle des gesuchten Mobiltelefons. Nachdem die Leitung von Suchaktionen mit einem großen organisatorischen Aufwand verbunden ist und ein bestimmtes Hintergrundwissen voraussetzt um alle Ressourcen einzusetzen, wurde im Jahr 2017 eine 15-köpfige Mannschaft, bestehend aus versier-

ten Bergrettungsmitgliedern, zu Techniker für Suchaktionen ausgebildet. Diese Mitglieder sind in allen Bezirken vertreten und können bei Bedarf angefordert werden um der Einsatzleitung unterstützend zur Seite zu stehen. Neben der operativen Funktion stehen die Suchtechniker den Bergrettungsstellen für Fragen sowie für die Installation des Programms zur Verfügung. Die Organisation von Suchaktions-Übungen fällt genauso in ihren Kompetenzbereich, damit den Bergrettungsstellen die organisatorischen Abläufe sowie die technischen Möglichkeiten nähergebracht werden.


Fachgruppen Für den Bergretter gilt es grundsätzlich zwei unerlässliche Fachkompetenzen zu beherrschen:  Alpine Rettungstechniken  Notfallmedizin Diese zwei Komponenten bilden seit jeher die Basis des Bergretters. Mit der Entwicklung neuer Materialien und der Gewinnung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse in beiden Gebieten findet eine ständige Weiterentwicklung statt.

Aufgabe des Landesverbandes ist es unter anderem auch die Umsetzung neuer Techniken und Richtlinien zu ermöglichen. Dies gelingt auch dank qualifizierter Instruktoren im Bereich Notfallmedizin und Technik, die aufgrund ihrer Ausbildung und beruflichen Laufbahn, für wertvolle Impulse sorgen. Um mit der ständigen Veränderung Schritt halten zu können, bedarf es jedoch in erster Linie der Akzeptanz und Zusammenarbeit von Seiten unserer Bergretter und Helfer vor Ort. Insofern war man sich in der Vereinsführung darüber einig, ein Bindeglied zwischen den aktiven Mitgliedern und der Landesausbildung zu installieren. Sowohl für den notfallmedizinischen als auch für den

rettungstechnischen Bereich wurde somit ein Gremium bestehend aus engagierten Bergrettungsmitgliedern und Funktionären auf die Füße gestellt. Die Fachgruppe Notfallmedizin setzt sich aus einem Sanitätswart pro Bergrettungsbezirk, weiters aus dem für die notfallmedzinische Ausbildung verantwortlichen Landesausschussmitglied und dem verantwortlichen Ausbilder zusammen. Nach demselben Prinzip wurde die Fachgruppe für den Bereich Rettungstechnik konstituiert, die sich aus jeweils einem Technischen Leiter pro Bezirk, dem verantwortlichen Landesausschussmitglied für die Ausbildung Technik und dem hauptamtlichen Ausbildungsleiter auseinandersetzt. Periodisch, bzw. je nach Bedarf kommen die Fachgruppen zusammen um aktuelle und zentrale Themen aufzugreifen und zu gestalten. In Übereinstimmung mit den Vorschlägen der Bergrettungsstellen, die über die vertretenen Technischen Leiter eingebracht werden und den fachlich-technischen Vorgaben des Landesverbandes, haben die Fachgruppen die Aufgabe, Vorschläge für ausbildungstechnische und operative Zielsetzungen auszuarbeiten.


Blick über den Tellerrand Ganz nach dem Motto „Berge verbinden“ wurde an insgesamt 5 Tagen im Jahr 2017 gemeinsam mit den Kollegen der Bergrettung Tirol und des CNSAS Südtirol geübt. So fand vom 11. bis 12. Februar ein Steileiskurs in Rein in Taufers und vom 24. bis 26. März der Lehrgang Lawinenrettung im Jamtal statt. Jede Organisation war sowohl mit Bergrettern als auch mit Instruktoren anwesend, wodurch ein persönlicher aber besonders ein fachlicher Austausch im Rahmen der theoretischen und praktischen Ausbildungseinheiten stattgefunden hat. Trotz der Tatsache, dass alle drei Organisationen Erste Hilfe am Berg leisten, konnten zum Teil große Abweichungen bei den Rettungstechniken festgestellt werden. So konnte neben den abgehaltenen Ausbildungsprogrammen die Gelegenheit genutzt werden ein wenig fachzusimpeln und sich über die unterschiedlichen Techniken auszutauschen. Unterm Strich kann von gelungenen Veranstaltungen mit vielen erfreulichen Rückmeldungen von Seiten der Teilnehmer gesprochen werden.


Die Wissensbox Bereits im Jahre 2012 wurde die Wissensbox, eine Onlineplattform für Bergrettungsmitglieder zur Bereitstellung von Schulungs– und Lerninhalten sowie für den Informationsaustausch eingeführt. Der anfänglich große Aufwand für die Realisierung dieses Projektes macht sich mehr als bezahlt, denn die Wissensbox erfreut sich unter den Mitgliedern immer größerer Beliebtheit. So nutzen von 969 Mitgliedern, 744 Bergretter (77%) dieses Portal aktiv. Die Vorteile dieses Onlineportals liegen eindeutig auf der Hand: Aktuelle Informationen und Lerninhalte können jederzeit und von überall abgerufen werden, wobei die Interaktion der Anwender ermöglicht wird. So können sich die Retter auf die gemeinsamen Ausbildungskurse optimal vorbereiten, damit vor Ort die Zeit besser für praktische Übungen genutzt werden kann. Neben den Bergrettungsdienst im AVS findet dieses digital Werkzeug auch in der Bergwacht Bayern und in der Bergrettung Vorarlberg Anwendung. Durch die gemeinsame

Nutzung wird damit auch die länderübergreifende Zusammenarbeit optimiert. Angesichts der Vorteile, die diese Anwendung mit sich bringt und der steigenden Akzeptanz von Seiten der Mitglieder, ist der Landesverband weiterhin darum bemüht dieses Projekt weiterzuführen und die Weiterentwicklung zu unterstützen.


PEER-Gruppe Für die Kollegen „da sein“ Im abgelaufenen Kalenderjahr haben weitere Bergrettungsfrauen und –männer in speziellen Kursen unter der Leitung des Institutes für Psychologie der Universität Innsbruck die PEERAusbildung erfolgreich absolviert. So verfügen die beiden Bergrettungsdienste im AVS und CNSAS über ganz Südtirol verteilt mittlerweile über 23 Bergretter und Bergretterinnen, die für ihre Kolleginnen und Kollegen „da sind“. Zur Zusammenarbeit hat man sich deshalb entschieden, weil einerseits beide Vereine dieselbe Bergrettungstätigkeit durchführen und andererseits es zu vielen gemeinsamen Einsätzen im Gelände kommt. So ermöglichen die ähnlichen Sach- und Fachkenntnisse ein optimales Angebot an eventuell notwendigen Unterstützungsmaßnahmen für die einzelnen Retter und/oder

Rettungsmannschaften beider Organisationen. Die gemeinsame Gestaltung von Aus- und Fortbildung sowie die Abhaltung von Besprechungen dienen nicht nur der besseren Nutzung von organisatorischen und finanziellen Synergien, sondern auch dem näheren Kennenlernen der Bergretterinnen und Bergretter und ihrer Arbeitsweisen. So hat sich im Kalenderjahr 2017 wiederum gezeigt, dass die Tätigkeit der PEERs in den Rettungsorganisationen bekannt und gewünscht ist. Durch das in Südtirol mittlerweile flächendeckend entstandene Netzwerk konnten wiederum mehrere Kameraden während und nach schwierigen Einsätzen unterstützend gecoacht werden. So haben Bergretter, die ein Einsatzereignis nicht oder nur schwer verarbeiten können, weiterhin und jederzeit die Möglichkeit,

sich ganz informell und anonym bei einem PEER zu melden. Im Rahmen der 16. Kriseninterventionstage in Innsbruck im September wurde dem Bergrettungsdienst Südtirol auch die einmalige Gelegenheit geboten, das eigene PEER-Projekt in einem einstündigen Vortrag einem internationalen Fachpublikum vorzustellen. Anhand zahlreich gestellter Rückfragen zollten die Fachleute dem ehrgeizigen Projekt Respekt und Anerkennung. Ganz nach dem Motto: „Man muss nicht immer alles können was man kennt, aber man sollte wenigstens kennen was man nicht unbedingt kann.“ versucht der Bergrettungsdienst nach wie vor seine Frauen und Männer in allen Bereichen für ihren Einsatz zur Hilfe des Nächsten am Berg bestens vorzubereiten und sie in dieser nicht so einfachen Aufgabe für die Zukunft weiterhin zu motivieren.


Die Canyoning-Gruppe Ziel und Mittelpunkt der Tätigkeit der CanyoningGruppe der Bergrettung war und ist die schnelle Rettung im Notfall. Canyoning erfordert ein hohes Maß an alpin- und wassertechnischer Qualifikation. Dementsprechend liegt unser Hauptaugenmerk auch weiterhin in der Förderung der Motivation und der guten Ausbildung der Rettungskräfte. Diesbezüglich wurden letztes Jahr verschiedene Übungen bzw. Fortbildungen organisiert und durchgeführt. Außerdem konnte durch den Ankauf von neuem Material die Ausrüstung erweitert und verbessert werden. Für das Jahr 2018 wurde ein großes Projekt ins Auge gefasst und zwar die Abhaltung des „Canyoning-Grundkurses“ in Vilpian. Dabei handelt es sich um eine 3-Tages-Ausbildung welche sich im Aufbau und Ablauf an die Fortbildung der Bergwacht Bayern orientiert und von eigenen Ausbildnern geleitet wird. Landesweit zählt die Canyoning-Gruppe der Bergrettung 60 Mitglieder, welche auch heuer wieder sowohl durch die Teilnahme an vertiefenden Landeskursen als auch Bezirksausbildungen ihre Kenntnisse und Fähigkeiten erweitern und verbessern können. Das theoretische und praktische Können soll dabei noch auf die Notfallmedizin im

Canyon ausgedehnt werden. Die Lehrinhalte sollen dabei vermitteln, wie mit wenig Material beste Hilfe geleistet werden kann.


Dank ... … kann man immer gebrauchen! Doch ist der Dank der heutigen Tage ein sehr seltenes Phänomen geworden. Viele Dinge werden zur Selbstverständlichkeit, und wenn mal etwas gut läuft, dann halt nur deswegen, weil man es ja so voraussetzt. Über den Dank freut sich dennoch jeder Bürger, auch wenn seine Leistung noch so klein ist. Es bestätigt die Arbeit und spornt an weiter zu machen! Gerade deswegen wollen wir hier danken!

Der Bergrettungsdienst bedankt sich jedenfalls!. Der Dank sei zu aller erst an die mehr als 900 aktiven Retter und Retterinnen gerichtet. Sie arbeiten im Stillen mit Idealismus und Fleiß. Sie sind es, welche sich diese Aufgabe zu Herzen genommen haben. Ein aufrichtiger Dank sei auch an jene gerichtet, welche unsere Bergretter stützen, die Familien unserer Bergrettungsmitglieder. Das gesamte System des Rettungsdienstes am Berg setzt auch das Verständnis vieler Arbeitgeber voraus; ohne deren Einwilligung wäre so mancher Einsatz nicht durchführbar.

Bergrettung kostet auch Geld! Verschiedene Gerätschaften, Ausbildung und Versicherung, aber auch laufende Spesen wie Treibstoff und dergleichen müssen beglichen werden. Hier helfen uns unsere Gönner, sowie die öffentliche Hand weiter. Das Land Südtirol sowie die 116 Gemeinden Südtirols stehen den Bergrettungsstellen in finanzieller Hinsicht stets zur Seite. Mit den lokalen Kreditinstituten haben wir seit zahlreichen Jahren verlässliche Partner gefunden, welche uns immer wieder bei der Realisierung von schwer finanzierbaren Projekten und Vorhaben helfen.



Bergrettungsdienst im Alpenverein Südtirol Landesverband

Soccorso Alpino dell‘Alpenverein Südtirol Unione Provinciale

I-39018 Vilpian (BZ) Brauereistraße 18 Tel. +39 0471 675 000 Fax +39 0471 675 008 info@bergrettung.it www.bergrettung.it

I-39018 Vilpiano (BZ) Via Birreria, 18 Tel. +39 0471 675 000 Fax +39 0471 675 008 info@bergrettung.it www.bergrettung.it


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