Seite 26 B-MOX®: VERBESSERTES PRIMING FÜR ZWIEBELN ZWIEBELFLIEGE: BEKÄMPFUNG NUR GEMEINSAM MÖGLICH
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Annemarie Gerbrandy (Klare Taal)
Yolanda Voster
Deutsche Überarbeitung
Angelina Folger, Bejo Samen GmbH
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De Groot en Slot
Design
Nathalie España, Bejo Zaden B.V.
Layout
Studio Mieke
Druck
Koopmans’ drukkerij BV Zwaag, Niederlande
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INHALTSANGABE
BEJO ZWIEBEL-MAGAZIN
3 VORWORT
4
JAN SLOT UND JESPER LAM ZUM 70-JÄHRIGEN BESTEHEN DES ZÜCHTUNGSBETRIEBES: VON DER HYBRIDZWIEBEL ZUR KLIMARESISTENTEN ZWIEBEL
7 VIER LOHNUNTERNEHMER IM INTERVIEW: ES HAT SICH VIEL VERÄNDERT
10 INNOVATIONSDIREKTORIN SABINA FA: INNOVATION IST ETWAS, DAS MAN GEMEINSAM MACHT
12 PHYTOPATHOLOGE JAN HOOGLAND VON BEJO: FUSARIUM IST HÄUFIGSTE KRANKHEIT BEI ZWIEBELN
16 SORTIMENT SÄ-ZWIEBELN UND SÄ-SCHALOTTEN BEJO/DE GROOT EN SLOT
18 DREI PROFIS ERKLÄREN: BAUEN UND IN DEN SEKTOR INVESTIEREN
21 KOLUMNE GIJSBRECHT GUNTER: ALLEINE KOMMT MAN SCHNELLER VORAN, GEMEINSAM KOMMT MAN WEITER
22 ZWIEBELHÄNDLER IM INTERVIEW - JONIKA BV, NIEDERLANDE: WIR MÜSSEN IN UNSERER POSITION WETTBEWERBSFÄHIG BLEIBEN
24 EIN BLICK AUF DIE NACHBARN: ÖSTERREICH UND DIE SCHWEIZ
26 ZWIEBELFLIEGE IMMER GRÖSSERES PROBLEM: BEKÄMPFUNG GELINGT OHNE GEMEINSAME ANSTRENGUNGEN NICHT
29 DREI ZWIEBELANBAUER HABEN DAS WORT: KOLUMNISTEN AUS DEM ACKERBAU
32 PRAXISVERSUCHE UND ERFAHRUNGEN B-MOX®: VERBESSERTES PRIMING FÜR ZWIEBELSAATGUT
33 RENÉ UND JORG BUTH, ZWIEBELANBAUER IN DIRKLAND AUCH 2025 WIEDER ZWIEBEL SAATGUT MIT B-MOX®-PRIMING
35 10. INTERNATIONALER TAG DER QUALITY INSIDE STECK ZWIEBELN
36 DE GROOT EN
SEHR GEEHRTE LESERIN, SEHR GEEHRTER LESER,
im Zwiebelsektor geht es uns immer um Qualität. Sowohl bei der Auswahl des Standortes, des Saatbeets und der Sortenwahl als auch bei der Lagerbarkeit.
Im Zwiebel-Magazin diskutieren wir ausführlich über Qualität im weitesten Sinne, mit tollen Interviews, Untersuchungen und praktischen Erfahrungen.
Unter anderem aufgrund der veränderten klimatischen Bedingungen und der Ausweitung der Anbauflächen nimmt der Krankheitsdruck aus der Natur zu. Fusarium und Falscher Mehltau sind daher weit verbreitet. Leider sahen wir auch viele bakterielle Krankheiten in der Saison 2024. Daher ist es für die Erzeuger sehr wichtig, ihre Zwiebelpartie/n gut zu kennen und sie ständig zu überwachen.
In vielen Gebieten wird stark in die Lagerung und nachhaltige Lagertechnik investiert. Vor allem in den etwas neueren Zwiebelanbaugebieten besteht ein Bedarf an hochwertigen Lagern, um die Qualität der Zwiebeln zu sichern.
Der Anbau der richtigen Sorte/n auf Ihren Feldern ist ein Muss. Deshalb legen Bejo/De Groot en Slot großen Wert auf unabhängige Sortenforschung. 2024 wurden an fünf Standorten in den Benelux-Ländern Sortenversuche angelegt. Diese Zwiebeldemonstrationen fanden in der Branche breite Unterstützung und waren sehr gut besucht.
In diesem Magazin berichten Jan Slot sr. und Jesper Lam über die Zwiebelzüchtung im Laufe der Jahre, was sehr lesenswert ist und zum Nachdenken anregt. De Groot en Slot feiert 2025 sein 70-jähriges Firmenjubiläum. Bejo und De Groot en Slot züchten als `Partners in Allium` zusammen weltweit sehr erfolgreich Zwiebelsorten für alle Anbaugebiete und -zwecke. Kurz gesagt: Qualität stand bisher an erster Stelle und wird auch künftig immer an erster Stelle stehen.
Wir wünschen allen ein erfolgreiches Zwiebeljahr!
Markus Saphörster Geschäftsführer Bejo DACH
‘Beziehungen... Sie sind das Herzstück unseres Magazins’
JAN SLOT UND JESPER LAM ZUM 70-JÄHRIGEN
BESTEHEN DES ZÜCHTUNGSBETRIEBES
VON DER HYBRIDZWIEBEL ZUR KLIMARESISTENTEN ZWIEBEL
DE GROOT EN SLOT HAT EINE LANGE GESCHICHTE IN DER ZWIEBELZÜCHTUNG. DIE SORTE GROBOL WAR 1951 DIE ERSTE ZWIEBEL DES UNTERNEHMENS UND IST IMMER NOCH EIN GRUNDPFEILER DES HEUTIGEN RIJNSBURGER-SORTIMENTS. 2025 SIND RESISTENZEN UND KLIMAWIDERSTANDSFÄHIGKEIT DIE SCHWERPUNKTE DER ZÜCHTUNG. DER SENIOR-ZÜCHTER JAN SLOT UND EINER SEINER NACHFOLGER, JESPER LAM, SPRECHEN ÜBER DIE ENTWICKLUNG VON GROBOL ZU HYSOON F1.
Jan Slot kam 1973 als Mitarbeiter zu De Groot en Slot. Damals war das Unternehmen ein kleiner Akteur auf dem Markt: Es verfügte zwar über die Züchtungen, aber es fehlte ihm an einer guten Verkaufsorganisation. Das änderte sich, als De Groot en Slot eine Kooperation mit Jacob Jong einging. Diese Zusammenarbeit war der Durchbruch, sagt Jan Slot. „Es gab neues Material für andere Rijnsburger-Sorten wie Robusta und Balstora als Innovationen. Und es gab ein gutes Verkaufsteam, sowohl in den Niederlanden als auch international, das beide Unternehmen weiterbringen konnte.”
Bessere Lagerung von Zwiebeln
Die erste Rijnsburger-Hybride auf der Sortenliste von De Groot en Slot war Hygro F1 (1973). Der Durchbruch gelang 1982 mit Hyton F1, die zur größten Sorte in den Niederlanden wurde. Hyton F1 lieferte Kilos, hatte eine gute Schalenqualität und eine bessere Lagerfähigkeit, sagt Slot. „Die Landwirte suchten nach besseren Lagerzwiebeln, die über den April hinaus gelagert werden konnten. Schon damals gab es verschiedene Sorten für diverse Märkte.” Mit Hyton F1 hat de Groot en Slot einen großen Wachstumsschub erlebt, sagt er, obwohl ihm persönlich Hygro F1 farblich besser gefiel.
Die Hybridisierung führte zu einem einheitlicheren Produkt mit einem feineren Hals, früheren Sorten und längerer Lagerfähigkeit. Durch die Uniformität des Bestandes wurde es einfacher, die Pflanzen gegen Krankheiten und Schädlinge
Hyduro
Hydeal
zu behandeln. Die samenfesten Sorten verschwanden von der Liste, mit Ausnahme von Red Baron (1984). Diese rote, ertragreiche und gut lagerfähige Sorte war besonders bei Landwirten mit relativ schweren Tonböden beliebt.
Mitte der 1990er Jahre kamen Sorten wie Hyskin F1, Amstrong F1 und Summit F1 auf den Markt. Hyskin F1 war der große Nachfolger von Hyton F1. Zunächst kam der Markt nicht in Schwung, die Anbaufläche in den Niederlanden war zu groß, sagt Slot. „Auf einem Symposium wurde empfohlen, den Zwiebelanbau von 10.000 auf 6.000 ha zu reduzieren - eine Anbaufläche, mit der sich der niederländische Markt selbst versorgen konnte.” Schon bald stiegen die Zwiebelpreise wieder an, so dass die Anbaufläche noch im selben Jahr auf 8.000 ha vergrößert wurde. „Außerdem begannen die Landwirte um die Jahrhundertwende mehr und mehr
zu mechanisieren und die Bevölkerung nahm weltweit rapide zu. Infolgedessen stiegen die Exporte sprunghaft an.”
Resistente Sorten
Gleichzeitig begann auch die Züchtung resistenter Sorten. Die Landwirte hatten gelegentlich große Probleme mit Falschem Mehltau und der Blattfleckenkrankheit, sagt Slot. „Es gab zwar Pflanzenschutzmittel gegen Mehltau, aber die waren nicht billig. Es gelang uns zwar, an sich resistente Linien zu entwickeln, aber es dauerte lange, bis das resistente Produkt tatsächlich wie eine Zwiebel aussah”, lacht er. Damals machte sich De Groot en Slot auch auf die Suche nach einer Zwiebel mit Resistenz gegen Halsfäule ( Botrytis aclada), aber ohne Erfolg.
Die erste kommerzielle intermediäre Sorte mit hoher Resistenz gegen Falschen Mehltau >> 1982
Hyton F1
Hygold F1
Hyblenda F1
Hyfast F1
Hynoon F1
Hylight F1
Hyrate F1
Red Baron
Hyfield F1 Spirit F1
Summit F1
Renate F1
Hyskin F1
F1
Hytech F1
Hyfort F1
Redspark F1
war Yankee F1, die erste Rijnsburger war Hylander F1 (2010). Hysky F1 (2013) war die erste Sorte für den Rijnsburger-Markt mit intermediärer Resistenz (IR) gegen Fusarium. Slot: „Zu dieser Zeit wurde auch Fusarium aufgrund der globalen Erwärmung und der höheren Bodentemperaturen zu einem zunehmenden Problem. Die Rijnsburger-Sorte Hygate F1, sowie die intermediären Sorten Venecia F1 und Oneida F1, ergänzen mittlerweile das Sortiment mit IR gegen Fusarium. Die Züchtung auf Fusarium-Resistenz ist eine ziemliche Herausforderung. Aber zum Glück gibt es mehrere Resistenzherkünfte, so dass es Möglichkeiten für verschiedene Sortentypen gibt.
Zu dieser Zeit war De Groot en Slot bereits auch im Ausland aktiv, wo die Züchtung mit anderer Genetik in Berührung kam. Man sammelte Erfahrungen mit fremdem Material, auch wenn das nicht immer gut ging, lacht Jan Slot, wie zum Beispiel mit spanischen Überwinterungstypen. „Es war eine Suche nach den idealen Kombinationen.” Hytune F1 (2015) zum Beispiel, eine kontinentale Sorte mit Genetik aus anderen
Tageslängentypen, läuft in Polen sehr gut, sagt er. „Sie ist immer noch eine Rijnsburger, aber mit einer anderen Genetik. Es ist eine frühe Sorte mit einem guten Wurzelsystem, einem hohen Ertrag und sie benötigt weniger Stickstoffdüngung.”
Ein weiteres Beispiel ist die Sorte Hysinger F1, die aufgrund der schlechter werdenden Bewässerungsmöglichkeiten in Zeeland empfohlen wird. Dies ist eine trockenheitstolerante Sorte.
Neue Herausforderungen
Der Klimawandel bringt neue Herausforderungen mit sich. Es gibt eine Verschiebung hin zu robusten Sorten, sagt Jesper Lam, seit 2019 Züchter bei De Groot en Slot. Neue Sorten müssen hitze- und trockenheitsresistent sein, aber genug Wachsschicht haben, um Regen vertragen zu können. Das Laub darf grüner sein, damit es weniger von Thripsen befallen wird, die ebenfalls auf dem Vormarsch sind. Die Aussaat erfolgt wetterbedingt teils später und die Wahrscheinlichkeit, dass es am Ende der Vegetationsperiode regnet, nimmt zu, was den Erntezeitpunkt unsicherer macht. Das veränderte Klima bringt auch eine Verschiebung von Krankheiten und Schädlingen mit sich, wie z. B. die Rosawurzelfäule und Stemphylium. „Die Kunst besteht darin, die Feldbestände so lange wie möglich gesund zu halten”, sagt er.
Eine weitere Herausforderung ist der voraussichtliche Verlust der Zulassung für den Austriebshemmstoff MH im Jahr 2030. „Der Zwiebelsektor hat den Sortenvorteil der längeren Haltbarkeit. Wenn man die Zwiebeln im Lager lässt, kann man sie lange aufbewahren. Aber beim Export sind die Zwiebeln sechs bis sieben Wochen in einem Container. Dann können sie jederzeit austreiben. Bei diesem Teil des Exports darf die Chemie nicht fehlen”, sagt Lam.
‘Es gab eine
hin zu robusten Sorten’
Die Züchtung hat noch keine Antwort auf den Wegfall des Austriebshemmstoffs. „An der Zwiebel selbst wird man nichts ändern”, fährt er fort. Eine Lösung könnte die grünere Ernte oder die Anpassung der Container in Form von Kühlung sein. „Es besteht die Gefahr, dass ohne eine Alternative zu MH der derzeitige Markt unter Druck gerät.”
Multiresistente Zwiebel
Während Jan Slots 46-jährige Karriere vor allem von Hybriden und resistenten Sorten mit höherer Produktion/Ertrag, besserer Qualität und mehr Uniformität geprägt war, liegen die Aufgaben für Jesper Lam vor allem bei resistenten, lang lagerbaren und klimaresistenten Sorten. „Wir müssen uns auf Zwiebeln zubewegen, die in kurzer Zeit viel Laub entwickeln können, um mit der späten Aussaat gut zurechtzukommen”, sagt Lam. „Außerdem müssen wir auf die Tatsache reagieren, dass immer weniger Spritzmittel eingesetzt werden dürfen. Das erfordert eine multiresistente Zwiebel gegen Krankheiten wie Falschen Mehltau, Fusarium und Rosawurzelfäule. Aber das Produkt muss bei all diesen Eigenschaften von höchster Qualität bleiben.”
Jesper Lam
VIER LOHNUNTRNEHMER IM INTERVIEW :
ES HAT SICH VIEL VERÄNDERT
‘Die besten Resultate werden durch korrekte Bodenbearbeitung erzielt’
Kees Claassen
AUFMERKSAMKEIT BEI DER AUSSAAT UND DIE RICHTIGE
AUSSAATTECHNIK SPIELEN EINE WICHTIGE ROLLE UND SIND ENTSCHEIDEND FÜR EINEN ERFOLGREICHEN START!
DAS ZWIEBEL-MAGAZIN HAT 4 LOHNUNTERNEHMER NACH IHREN ERFAHRUNGEN UND TIPPS UND TRICKS FÜR EINE
ERFOLGREICHE AUSSAAT GEFRAGT.
KEES CLAASSEN
Pflanzenbauberater und Lohnarbeit-Planer bei Heyboer
Aus der Forschung und aus Erfahrung wissen wir, dass das Aussaatsystem für den Zwiebelanbau nicht alles entscheidend ist, sagt Anbauberater und Lohnarbeit-Planer Kees Claassen von Heyboer BV im niederländischen Biddinghuizen. Der größte Gewinn liege in der ordnungsgemäßen Vorbereitung des Bodens und in einem guten Wassermanagement, sagt er. „Wenn Sie Ihren Boden schlecht pflegen und mit einer schlechten Bodenstruktur zu kämpfen haben, ist das viel entscheidender als die Art des Aussaatsystems.”
Claassen sieht oft, dass der Boden zu fein vorbereitet wird. „Wir haben auch in diesem Jahr wieder gesehen, dass er dann viel früher ver -
schlämmt. Mit den heutigen Sämaschinen können wir Zwiebeln gut säen, wenn das Saatbeet etwas gröber ist.”
„Von allen Zwiebeln, die wir säen, werden 70 Prozent mit einem Zusatzstoff gesät”, sagt Claassen, „zum Beispiel mit einem Startdünger oder einem Insektizidgranulat. Was die Sämaschinen angeht, haben wir verschiedene Systeme: 1,5m-Beete mit fünf Reihen und 2,25m-Beete mit acht Reihen. Wir säen auch für Bio-Anbauer. Bei einem vierreihigen Beet säen wir mit doppelt gelenktem GPS, damit wir auch hier auch noch genauer hacken können oder auf Dämmen mit 75cm-Abstand zwischen den Dämmen.” >>
KURT BERCKMOES
Lohnunternehmen Paridaen im niederländischen Sint-Kruis (Zeeland)
Lohnunternehmen Paridaen aus Sint-Kruis in Zeeuws-Vlaanderen ist seit vielen Jahren im Zwiebelgeschäft tätig. In dieser Zeit hat das Unternehmen viele Veränderungen erlebt. Vor 10 bis 15 Jahren war die Aussaat mit 1,5 m Beetbreite und mit einem leichten Traktor auf schmalen Rädern die Norm, sagt Kurt Berckmoes vom Lohnunternehmen. „Danach entwickelte sich die Branche hin zu anderen Sä- und Rodesystemen.”
Beete mit 2,25 m Breite tauchen immer häufiger auf, die Aussaat auf Breitreifen hat ebenfalls Einzug gehalten und um Kapazitäten zu erreichen, wurde in den letzten Jahren die Aussaat und Ernte mit 3m-Beeten immer beliebter, sagt Berckmoes. „Der Kunde ist König und als Lohnunternehmer haben wir uns deshalb immer an die Kundenwünsche angepasst.”
Persönlich zieht Berckmoes die Aussaat mit der 3 x 3-Meter-Sämaschine mit einem Traktor auf schmalem Raupenantrieb den anderen Systemen vor. Dadurch hat man keine Fahrspuren im Saatbeet und auch die Spurrillenbildung ist minimal, sagt er. „Da wir mit dieser Kombination tatsächlich 6 x 1,5 Meter große Beete säen, können die Landwirte mit ihrer eigenen Erntekombination auf 1,5 Metern auch noch selbst ernten. Außerdem können wir mit dieser Kombination viele Hektar in kurzer Zeit säen.”
Der Lohnunternehmer entscheidet sich für das Roden mit Rüttelscharen anstelle einer Rodewelle. Dadurch kann eine höhere Geschwindigkeit beim Roden erreicht werden, ohne die Zwiebeln zu beschädigen. Auf die Frage nach Trends gibt Kurt Berckmoes an, dass Granulat streuen bei der Aussaat an Bedeutung gewinnt. „Das liegt daran, dass es in den letzten zwei Jahren in der Region größere Probleme mit der Bohnenfliege gab”, sagt er.
Es gibt auch mehr Interesse am Anbau von Zwiebeln auf Dämmen oder erhöhten Beeten. Bei diesem System hat man mehr lockeren Boden im Beet, so dass die Wurzeln leichter wegwachsen und die Zwiebeln in schwierigen Zeiten besser stehen, sagt er. „Dafür muss man den Boden etwas tiefer bearbeiten, was hier auf dem schweren Boden früher in der Saison nicht immer möglich ist.”
Geduld ist eine Tugend, denn man sät nur einmal, so Berckmoes abschließend. „Wenn man es nicht richtig macht, verfolgt es einen die ganze Saison über!”
MARTIJN DERIKX
Derikx Akkerbouw, Lohnunternehmer im niederländischen Ysselsteijn (Limburg)
Martijn Derikx von Derikx Akkerbouw aus Ysselsteijn in Nordlimburg begann vor etwa 10 Jahren mit dem Vertragsanbau von Zwiebeln. Das Unternehmen befindet sich in einem Wachstumsgebiet, was den Zwiebelanbau anbelangt. Anfangs hat das Lohnunternehmen bei einigen wenigen Zwiebelanbauern gesät, jetzt sät es etwa 500 ha Zwiebeln aus.
Das Lohnunternehmen sät mit einer 3m-Sämaschine direkt hinter der Kreiselegge, die den Boden leicht auflockert. „Wir säen dann auf eine schön feuchte Oberfläche, wo das Saatgut in der Reihe gut angedrückt wird und in der Feuchtigkeit liegt”, sagt Derikx. Letztes Jahr wurde eine zusätzliche Maschine angeschafft, mit der man gleichzeitig mit der Aussaat auch Tropfschläuche verlegen kann.
Die Bestimmung der Sätiefe erfolgt nach Gefühl, anhand der Bodenbeschaffenheit in Verbindung mit den Witterungsbedingungen. „In unserer Region säen wir meist auf sandigen Böden, manchmal aber auch auf schwerem Flusslehm”, sagt Derikx. „Auf diesen Böden muss man wieder ganz anders mit den Bedingungen umgehen. Auf sandigen Böden säen wir in einem trockenen Frühjahr lieber etwas tiefer (maximal 2,5-3 cm), weil sich diese Böden schneller erwärmen und trockener werden.”
‘Geduld ist eine Tugend, denn man sät nur einmal’
Kurt Berckmoes
‘Mit besserer Beratung und neuen, besseren Sorten für sandige Böden sehe ich immer mehr Raum für die Rijnsburger Hy-Sorten von Bejo in unserer Region’
Martijn Derikx
Was die Aussaatmenge betrifft, so wurde in den letzten Jahren viel experimentiert, von drei bis über vier Einheiten pro ha. Derikx: „Meiner Meinung nach muss man mit einer ausreichenden Anzahl von Pflanzen beginnen und bedenken, dass einige wegfallen können. Außerdem befinden wir uns in einer Spitzenregion, was die Frühzeitigkeit angeht. Wir säen 4,1 Einheiten/ ha von geprimtem Saatgut. Das ergibt einen schönen gleichmäßigen Aufgang, sorgt für genügend Pflanzen und man ist schön früh dran mit der Ernte.”
Nach Ansicht des Auftragnehmers gibt es immer mehr Wissen über die verschiedenen angebotenen Sorten. „Meiner Meinung nach lag der Schwerpunkt manchmal zu sehr auf den maximalen Tonnen/ha und nicht immer darauf, ob diese Sorte für (insbesondere) sandige Böden geeignet ist. Mit besserer Beratung und neuen, besseren Sorten für sandige Böden sehe ich immer mehr Raum für die Rijnsburger Hy-Sorten von Bejo in unserer Region”, schließt Martijn Derikx.
DRIES DEFOUR
Belgischer Lohnunternehmer in Westflandern und Wallonien
Lohnunternehmer Dries Defour hat sich im Laufe der Jahre auf den Zwiebelanbau spezialisiert und verfügt über einen umfangreichen Maschinenpark. Die Aussaat von Zwiebeln ist maßgeschneidert, aber die Zahl der guten Tage im Frühjahr kann man in den letzten Jahren an zwei Händen abzählen. Daher muss die Aussaat in einer begrenzten Zeit erfolgen, sagt er.
Um dies zu bewerkstelligen ist eine entsprechende Kapazität erforderlich, so Defour. Dafür stehen dem Unternehmen zwei 3 x 2,25-Meter-Sämaschinen mit acht Doppelreihen, eine 3 x 1,5-MeterSämaschine mit vier Doppelreihen und eine 3-Meter-Sämaschine (2 x 1,5-Meter) mit zehn Einzelreihen zur Verfügung. Alle Sämaschinen werden von einem Traktor mit schmalen Reifen gezogen. Nur die 3m-Sämaschine benötigt breite Reifen.
Defour entscheidet sich für die Aussaat mit schmalen Reifen, weil die Radspuren von Traktor und Sämaschine dann gleich sind. „Man merkt einfach, dass die Zwiebeln es schwerer haben, wo die Reifen gefahren sind”, erklärt er.
Der Lohnunternehmer entscheidet sich für die Aussaat in Doppelreihen, weil die Zwiebeln dann versetzt stehen, was zu einer besseren Verteilung im Beet führt. „Unserer Erfahrung nach sorgt dies in der Regel auch für höhere Erträge”, sagt Defour. „Die richtige Einstellung der Sämaschine in Abhängigkeit von der Sorte oder dem Tausendkorngewicht ist bei diesem System noch wichtiger als bei der Einzel- oder Bandsaat. Der Vorteil wiederum ist, dass man bei der zweireihigen Aussaat das Saatgut besser andrücken kann. Schließlich will man ja, dass das Saatgut in der Feuchtigkeit liegt. Deshalb haben wir schwerere Andruckräder gewählt als üblich.”
Ein möglicher Nachteil ist der geringere Platz zwischen den Reihen, um hacken zu können. In Belgien sehen wir derzeit wenig Interesse an der Hacke, sagt der Lohnunternehmer. „Was die Beikrautregulierung angeht, glauben die Landwirte eher an den Erfolg des ARA Spot Sprayers von Ecorobotix.”
‘Man merkt einfach, dass die Zwiebeln es schwerer haben, wo die Reifen gefahren sind’
Dries Defour
INNOVATIONSDIREKTORIN SABINA FA:
INNOVATION IST ETWAS, DAS MAN GEMEINSAM MACHT
INNOVATION STEHT BEI DE GROOT EN SLOT GANZ OBEN AUF DER TAGESORDNUNG. DAS UNTERNEHMEN HÄLT INNOVATION FÜR SEHR WICHTIG, FÜR EINE VORAUSSETZUNG FÜR DEN ERFOLG, SAGT INNOVATIONSDIREKTORIN SABINA FA. INNOVATION BEDEUTE NICHT NUR, DAS BESTE ZWIEBELSAATGUT ZU LIEFERN, SONDERN AUCH, DINGE AUF EINE ANDERE ART UND WEISE ZU TUN, MIT BESSEREN ERGEBNISSEN, ARGUMENTIERT SIE. „INNERHALB DES UNTERNEHMENS KANN JEDER SEINE IDEEN EINBRINGEN UND ERHÄLT DEN NÖTIGEN FREIRAUM, UM SIE ZU VERWIRKLICHEN.”
Sabina Fa arbeitet seit zwei Jahren als Innovationsdirektorin bei De Groot en Slot. Fa hat einen Hintergrund in den Bereichen Politik, Kommunikation und Organisation und arbeitete als Produktverantwortliche für mehrere Unternehmen. „Als Innovationsdirektorin bin ich nicht an der Entwicklung neuer Sorten beteiligt”, sagt sie. „Dafür haben wir unsere Züchter. Meine Aufgabe ist es, alle Entwicklungen im Auge zu behalten, die auf uns zukommen, z. B. Vorschriften, Technologie und Klimawandel und einen Überblick über die Dinge zu behalten, die uns als Unternehmen betreffen. Was können wir damit anfangen, was lernen wir daraus, wie wenden wir es an? Ich versuche, dem Ganzen Struktur zu geben. Das gefällt mir.”
Positiv überrascht
Fa war zuvor in den Bereichen Buchhaltung, Reisen und Versicherung tätig. Der Agrarsektor ist neu für sie. Sie sagt, sie sei positiv überrascht, wie viel sich im Ackerbau in den Niederlanden tut. „Die Zwiebel ist ein Produkt, das jeder kennt und isst. Aber als Verbraucher hat man keine Ahnung, was alles zum Anbau einer Zwiebel gehört. Es ist wunderbar, die Welt hinter dem Produkt zu sehen. Es hilft mir sehr, innerhalb der Organisation Wissen über die Zwiebel zu erlangen; die Leute können leidenschaftlich darüber sprechen. Was mir an diesem Sektor auffällt,
‘Es geht auch um Mut und die Möglichkeit zu erneuern oder Dinge auszuprobieren’
Sabina Fa
ist die enge Zusammenarbeit, der Stolz und die Bescheidenheit der Akteure und die vielen Innovationen in einem scheinbar traditionellen Sektor.
Breites Verständnis
Innovation wird oft mit Mechanisierung oder Automatisierung gleichgesetzt, aber es geht auch um Mut und die Fähigkeit, Dinge zu erneuern oder auszuprobieren, sagt Sabina Fa. De Groot en Slot will an der Spitze bleiben, um letztlich das beste Saatgut zu liefern und sich
nicht zurücklehnen, sagt sie. Dabei geht es um Produktinnovationen, wie etwa die Züchtung, aber auch um die Erneuerung von Arbeitsabläufen. „Innovation ist etwas, das man gemeinsam macht. Sie kann auch in der Personal- oder Finanzabteilung stattfinden. Jeder, der eine Idee hat, bekommt den Freiraum, selbst daran zu arbeiten oder nicht. Innovation ist ein weit gefasster Begriff bei De Groot en Slot.”
Langfristige Prozesse
Sabina Fa arbeitet an einem Innovationsprogramm mit sechs Themen und Zielen, an denen die laufenden Projekte aufgehängt werden. Diese Übersicht zeigt, wie viele Projekte wir durchführen und ob wir die richtigen Dinge tun, erklärt sie. „Man weiß jetzt organisationsweit voneinander, was vor sich geht, woran jeder arbeitet, was vielleicht zu wenig Aufmerksamkeit bekommt und was die Ergebnisse sind. Eine Herausforderung besteht darin, dass unser Sektor auf langfristige Prozesse wie Zyklen, Jahreszeiten und das Wetter ausgerichtet ist. Man ist an Zeiträume gebunden und sieht die Ergebnisse weniger schnell als in einem kontrollierten Umfeld. Die Effekte der Neugestaltung sieht man erst viel später.”
Innovationspreis
De Groot en Slot wird den Innovationspreis im Jahr 2025 einführen, wenn das Unternehmen sein 70-jähriges Bestehen feiert. Wir erneuern nicht nur für uns selbst, sondern wollen damit die gesamte Branche voranbringen, sagt die Innovationsdirektorin. „Mit dem Preis wollen wir guten Initiativen in der Branche eine Bühne geben. Eine Jury wird sich die beste Innovation des Jahres ansehen und sie mit einem Preis und Öffentlichkeitsarbeit belohnen. Wir denken dabei zum Beispiel an eine neue Arbeitsmethode, eine neue Technik oder eine neue Art des Anbaus, die den Sektor voranbringt. Ideen, die Ihnen als Anbauer vielleicht einfach erscheinen, können für andere nützlich sein. Mit dem Innovationspreis wollen wir unsere Wertschätzung zum Ausdruck bringen, Menschen inspirieren und Wissen weitergeben.”
PHYTOPATHOLOGE JAN HOOGLAND VON BEJO
FUSARIUM IST HÄUFIGSTE KRANKHEIT BEI ZWIEBELN
WELCHEN MEHRWERT BRINGT DAS FORSCHUNGSZENTRUM VON BEJO DEN ZWIEBELANBAUERN UND WAS PASSIERT IM LABOR? JAN HOOGLAND, PHYTOPATHOLOGE FÜR ALLIUM-ARTEN, GEWÄHRTE DEM ZWIEBEL-MAGAZIN EINEN BLICK HINTER DIE KULISSEN. „FUSARIUM IST IMMER NOCH DIE HÄUFIGSTE KRANKHEIT BEI ZWIEBELN”, SAGT ER.
Wenn Jan Hoogland mit einem Kundenbetreuer von De Groot en Slot über Zwiebelfelder geht, dann fallen ihm sofort alle möglichen Krankheiten auf. „Für den Anbauer ist das nervenaufreibend, aber für uns ist es interessant zu sehen, welche Krankheiten man auf dem Feld findet”, sagt er. „Wenn man Unterschiede in der Anfälligkeit zwischen den Sorten feststellen kann, gibt es auch eine genetische Grundlage, um die Sorten weiter zu verbessern.”
Im Phytopathologielabor werden viele Proben untersucht. Manche Krankheitsanzeichen sind typisch, andere eher indirekt, sagt der Phytopathologe. „Dann bekommt man ein Ergebnis, das man eigentlich nicht erwartet hat”, stellt er fest.
Fusarium ist immer noch die häufigste Krankheit bei Zwiebeln, sagt Hoogland. Er schneidet eine Zwiebel an, um zu zeigen, wie sich die Krankheit im Inneren der Zwiebel ausbreitet. „Das Schöne an diesem Beruf ist, dass wir je nach dem Organismus, mit dem wir arbeiten, die unterschiedlichsten Techniken anwenden. Bei Fusarium ist es interessant zu sehen, wie sich die Krankheit durch die Wurzel zur Zwiebel bewegt. Dann können wir die Krankheit isolieren und sie zum Beispiel an Pflanzen testen. Einige Fusarium-Arten wachsen sekundär auf der Zwiebel, wenn sie zum Beispiel von der Zwiebel- oder Bohnenfliege befallen wurde.”
Diagnostischer Dienst
Das Forschungszentrum von Bejo hat mehrere Aufgaben: Diagnostik, Erforschung von Krank heits erregern, Resistenzzüchtung und Inhaltsstoffforschung. Beim Diagnoseservice wird untersucht, was die Ursache von Krankheits symptomen sein könnte, zum Beispiel bei Mustern aus professionellem Anbau. Dabei kommen verschiedene Techniken zum Einsatz, darunter die visuelle Beurteilung, die Isolierung von Krankheitserregern und PCR-Methoden (Nachweis spezifischer Gensequenzen bei Virusinfektionen). Auf diese Weise werden auch relevante Isolate gewonnen. Diese können wiederum in Züchtungsprogrammen verwendet werden, sagt Hoogland.
Eine weitere Aufgabe des Forschungszentrums besteht darin, die Resistenzmechanismen, die Wechselwirkung zwischen Krankheitserregern und Sorten zu verstehen. Dies ist für jede Art von Krankheitserreger (Pilze, Viren, Insekten und Bakterien) anders. Darüber hinaus werden
‘Manche Krankheitsbilder sind charakteristisch, andere eher indirekt’
Krankheitserreger und Schädlinge für die Durchführung von Versuchen kultiviert und vermehrt. Die Versuche werden sowohl im Labor als auch auf dem Feld durchgeführt. Bei der Resistenzzüchtung werden die besten resistenten Pflanzen ausgewählt und auf dem Feld ausgepflanzt. Bei der Rückkreuzungszüchtung werden die besten Resistenzen mit der höchsten Qualität kombiniert. Die Inhaltsstoffanalyse konzentriert sich auf Inhaltsstoffe wie Vitamine/Mineralien, Farbe/Pigmente und Geschmackskomponenten in Gemüse.
Besonderes Krankheitsbild
Wenn eine Probe im Labor eintrifft, dann kann es eine bis mehrere Wochen dauern, bis eine Diagnose erstellt werden kann. Das hängt von der Reaktionszeit der Forschung ab, sagt Hoogland, obwohl er versteht, dass Praktiker so schnell wie möglich wissen wollen, was auf ihrem Feld los ist. „Manchmal wissen wir innerhalb einer Woche, was los ist; manchmal kann es vier oder mehr Wochen dauern, bis wir eine richtige Diagnose stellen können. Oft wachsen in einer Kulturprobe mehrere Organismen. Diese müssen alle getestet werden, wenn man die Forschung richtig betreiben will.
Wie bereits erwähnt, ist Fusarium die häufigste Krankheit bei Zwiebeln. Was ist die ungewöhnlichste Krankheit, mit der Jan Hoogland in seinem Arbeitsleben je konfrontiert wurde? „Wurzelbrand - das ist ein bodenbürtiger Pilz, der in Böden mit hohem Gehalt an organischer Substanz vorkommt und eine Pflanze nur in den ersten fünf Tagen nach dem Auflaufen infizieren kann. Die größte Herausforderung sind Proben von Krankheitserregern, die selbst Leute, die schon lange hier arbeiten, nicht erkennen.”
DE GROOT EN SLOT HAT 2024 DIE ANZAHL DER STANDORTE FÜR UNABHÄNGIGE SORTENVERSUCHE IN DEN NIEDERLANDEN AUSGEWEITET. VOR ALLEM IN EINER REIHE VON ANBAUGEBIETEN FÜR DEN ZWIEBELANBAU AUF SAND GAB ES 2024 MEHRERE SORTENVERSUCHSFELDER. DIE VERSUCHSFELDER ZEIGEN UNABHÄNGIG VONEINANDER, WIE DIE SORTEN VON BEJO/DE GROOT EN SLOT AUF VERSCHIEDENEN BODENTYPEN IM VERGLEICH ZUEINANDER UND ZU SORTEN ANDERER ZÜCHTER ABSCHNEIDEN.
De Groot en Slot führte schon seit vielen Jahren Sortenversuche durch. Bis 2023 erntete das Verkaufsteam des Unternehmens bei allen Sortenversuchen die Zwiebeln noch von Hand. Bei diesen Versuchen wurden dann die Unterschiede zwischen den Sorten auf einem Feld deutlich. Es wurden nicht nur die Bruttokilos ermittelt, sondern im Februar fand auch eine Bewertung der gelagerten Zwiebeln statt, um den Nettoertrag für den Anbauer zu ermitteln.
Im Jahr 2023 führte Bejo/De Groot en Slot zum ersten Mal unabhängige Sortenversuche an zwei Standorten durch. Der Anbauer oder die Forschungseinrichtungen, bei denen die Versuche stattfanden, kümmerten sich um den Anbau und unabhängige Stellen wogen und bewerteten die Erträge.
Versuchsfelder in wachsenden Anbaugebieten
2024 lagen diese Versuchsfelder in zwei Regionen, in denen die Zwiebelanbauflächen stark zunehmen: auf dem Sand in Wachtum in Drenthe und Nederweert in Limburg.
„In diesen neuen Anbaugebieten war unserer Meinung nach noch zu wenig über die Zwiebelsorten bekannt, die Bejo/De Groot en Slot dort empfehlen würden”, sagt Tom Langenberg, einer der Kundenbetreuer des Verkaufsteams. Er koordiniert die unabhängige Sortenforschung des Saatgutunternehmens.
„Infolge des Wachstums der Zwiebelanbauflächen in diesen Gebieten bekamen wir immer mehr Anfragen von unseren Händlern, die den Kunden zeigen wollten, welche Sorten es gibt und wie sie auf verschiedenen Bodentypen wachsen”, stellten Langenberg und seine Kollegen fest.
„Es ist schwierig, seine eigene Geschichte zu erzählen. Deshalb haben wir uns entschlossen, in diesen Anbaugebieten unabhängige Versuchsfelder anzulegen, damit die Landwirte die Sorten mit eigenen Augen sehen können.”
Langenberg nennt die Unabhängigkeit „eine wichtige Voraussetzung” für die Sortenforschung. 2023 haben die unabhängigen Agrarforschungsinstitute Vertify und HLB die Ertragsmessungen und Qualitätsbeurteilungen durchgeführt. 2024 waren es die HLB und das Forschungsinstitut SPNA für die Sortenforschung auf den Versuchsfeldern.
Ausweitung auf fünf Regionen 2024 wurde die Zahl der Sortenversuchsfelder von zwei auf fünf in verschiedenen Regionen erweitert. Mit diesen fünf Versuchsfeldern wird eine maßgeschneiderte Beratung für jeden Bodentyp und jede Region möglich sein.
Die Sortenversuche finden nicht in Gebieten statt, in denen traditionell viele Zwiebeln angebaut werden, wie etwa in Zeeland und Flevoland. Dort haben die Landwirte bereits viel mehr Wissen über die verschiedenen Sorten. Außerdem führt das Onion Innovation and Knowledge Centre, kurz UIKC, bereits unabhängige Sortenforschung in Colijnsplaat (Zeeland) und in Lelystad durch. Hinzu kommt, dass die Anbaufläche für Zwiebeln in Zeeland in den letzten Jahren stark zurückgegangen ist.
In Nederweert gab es in diesem Jahr kein Sortenversuchsfeld, weil das Feld dort zu nass war, um zu säen und um zuverlässige Ertragsdaten zu erhalten. Daher wurde beschlossen, sich einem Versuchsfeld von Alliance anzuschließen. Dieses Unternehmen ist ein Händler von De Groot en Slot im Süden der Niederlande.
Auf Versuchsfeldern bei Anbauern in Wachtum (DR) und Vessem (NB) übernimmt der Anbauer den Anbau und die HLB die Auswertungen. An beiden Standorten umfasst ein großes Feld Beete mit etwa 10 Zwiebelsorten, sowohl von Bejo/De Groot en Slot als auch von anderen Saatgutunternehmen.
SPNA und HLB nehmen alle Proben und führen die Ertragsermittlung durch. Außerdem werden die verschiedenen Sorten zu verschiedenen Zeitpunkten während der Lagerungssaison auf ihre kurze, mittellange oder lange Lagerbarkeit geprüft. Dabei werden auch Merkmale wie Widerstandsfähigkeit, Schalenfestigkeit, Farbe und Austriebstoleranz bestimmt.
Zwiebelfestival
Neu in 2024 war das Zwiebelfestival. Bis 2023 veranstaltete Bejo/De Groot en Slot jährlich Vorführnachmittage auf den Versuchsfeldern, bei denen die Anbauer die Möglichkeit hatten, die Sorten bei einer Führung zu besichtigen. Im Jahr 2024 wurde ein anderes Format gewählt, und zwar in Form eines Festivals, das an den Standorten der fünf Versuchsfelder stattfand. Ganz im Stil eines Festivals gab es mehrere Redner, Führungen, ein Zelt und einen Imbisswagen für Snacks und Getränke. Zu den Referenten gehörten Experten für Mechanisierung, für die Aussaat von Tagetes gegen Nematoden auf sandigen Böden und für die Anbaustrategie von Zwiebeln. Mechanisierungsunternehmen waren ebenfalls anwesend und zeigten Maschinen für den Anbau und die Ernte von Zwiebeln.
„Es war ein großer Erfolg”, blickt Langenberg zurück. „Es war mal etwas Anderes. Alle zwiebelfreudigen Niederländer haben einen der Standorte besucht. Insgesamt hatten die fünf Standorte mehr als fünfhundert Besucher.” Außerdem erhielt das Festival viel Aufmerksamkeit in den sozialen Medien. Die große Frage: Wird es ein weiteres Zwiebelfestival geben? Langenberg sagt, dass dieses Zwiebelfestival nach dem großen Erfolg auf jeden Fall wiederholt werden wird, aber es muss noch entschieden werden, in welcher Häufigkeit.
ZWIEBELN
Allium cepa
AMERIKANER UND INTERMEDIÄRE SORTEN
AMERIKANER UND INTERMEDIÄRE SORTEN, ROT
UND INTERMEDIÄRE SORTEN, WEISS
CONSERVOR F1 SÄ-SCHALOTTEN
Langjährig bewährt im deutschen Anbau. Attraktive, braunschalige Sorte. Hochrunde, typisch „französische” Schalotte. Rosa- bis pinkfarbiges Fruchtfleisch. Ein stabiles Wurzelsystem garantiert eine ausgeglichene Sortierung. Geeignet für Frischmarkt und Schälbetriebe. Für lange Lagerung empfohlen.*
INNOVATOR F1 SÄ-SCHALOTTEN
Die Sensation! Die erste Sä-Schalotte mit hoher Resistenz gegen Falschen Mehltau! Die schönen, länglichen Schalotten mit ihrer attraktiven, rötlich braunen Farbe reifen etwas später ab als Conservor F1 und sind sehr gut lagerfähig.*
ZWIEBELN
Allium cepa
SORTE
RIJNSBURGER, FRÜH
RIJNSBURGER, MITTELFRÜH
RIJNSBURGER, SPÄT
= Auch oder nur als Bio-Saatgut erhältlich. Alle Angaben in der Tabelle basieren auf gemittelten, mehrjährigen Erfahrungen von Bejo/De Groot en Slot Versuchsfeldern. Sie dienen dem Vergleich innerhalb dieser Tabelle und den darin stehenden Sortengruppen. Die Angaben zur Austriebstoleranz beziehen sich auf die Lagerfähigkeit ohne Einsatz von Austriebshemmstoffen. Durch deren Einsatz lässt sich die Lagerfähigkeit zum Teil deutlich erhöhen. Bitte beachten Sie dabei die jeweilige Zulassungssituation in Ihrem Anbaugebiet.
Frühzeitigkeit: Eine Einheit mehr, bedeutet eine Woche früher zu ernten. Ertrag: 100 ist eine Indikatorzahl (für Vergleiche zwischen den Sorten).
Schalenqualität: Eine hohe Zahl bedeutet, dass die Sorte eine gute Schalenqualität besitzt.
Austriebstoleranz: Eine hohe Zahl gibt an, dass die Sorte spät zur Triebbildung im Lager übergeht. Bewertung ohne Einsatz chemischer Austriebshemmstoffe.
Härte: Eine hohe Zahl steht für eine harte Zwiebel.
* Sä-Schalotten: Um die vom Markt erwünschten kleinen Sortierungen zu erzielen, wird eine hohe Aussaatstärke von 1,75 bis 2,25 Mio. Korn/ha empfohlen. Die Abreife erfolgt im Vergleich zu Sä-Zwiebeln etwas früher. Das Erntegut erfordert aufgrund der höheren Dichte größere Lüftungskapazitäten. Kulturmaßnahmen und Ansprüche sind weitgehend vergleichbar mit denen von Zwiebeln.
Das Produkt ist gehaltvoller (ca. 17 % Trockensubstanz) und ausgesprochen aromatisch und geschmackvoll. Sä-Schalotten haben ihren Platz im Angebot des LEHs, auch unter dem Gesichtspunkt der Regionalität, erobert.
DREI PROFIS ERKLÄREN:
BAUEN UND IN DEN SEKTOR INVESTIEREN
‘Die Dinge laufen jetzt viel besser als vorher mit dem normalen Trocknungssystem mit Luken’
DER ZWIEBELSEKTOR HAT 2024 MASSIV IN ZWIEBELLAGER INVESTIERT. PROFIS AUS DEN NIEDERLANDEN, AUS BELGIEN UND DEUTSCHLAND ERKLÄREN DIE GRÜNDE, DIE SIE ZU DEN INVESTITIONEN GETRIEBEN HABEN. AUCH DE GROOT EN SLOT HAT IN EIN NEUES
LAGER INVESTIERT, DAS AUCH DAZU VERWENDET WERDEN KANN, UM GELAGERTE ZWIEBELN STRESSSITUATIONEN AUSZUSETZEN.
JAN KAMP
De Groot en Slot
Im Mischluftlager von De Groot en Slot werden alle kleinen Partien von Züchtungsmaterial gelagert. Es gibt viele kleine Partien von Zwiebeln oder Schalotten: von manchmal nur wenigen Quadratmetern in Kunststoffbehältern auf Paletten bis zu etwas größeren Partien in Kisten mit einem Kubikmeter Fassungsvermögen.
Eine Lagerzelle mit einem Kondenstrocknungssystem wurde vor allem für die genetischen Gruppen gewählt, die eine kürzere Lagerbarkeit haben. Obwohl wir eher von einem Kondenslagersystem sprechen, erklärt Jan Kamp. „Die Dinge laufen jetzt viel besser als vorher mit dem normalen Trocknungssystem mit Luken.”
Jan Kamp
Kamp ist seit mehr als 25 Jahren für die Trocknung und Lagerung bei De Groot en Slot zuständig. Er denkt, dass sein Lager für einige Zeiträume im Jahr zu den schlechtesten Lagern in den Niederlanden gehört, weil die Züchter dann den Wunsch haben, mehr Unterschiede in den Partien hervorzurufen, zum Beispiel in der Keimruhe, der Härte oder der Schalenfestigkeit. Denn wenn man die Zwiebeln oder Schalotten im Voraus mit verschiedenen Lagerbedingungen stresst, dann kann man sie besser beurteilen und es können die besten Zwiebeln oder Schalotten selektiert werden, um mit ihnen weiterzuzüchten, sagt er.
JARON ROOSJEN
Ackerbauer im niederländischen Eeserveen
In Eeserveen in Drenthe bewirtschaftet
Jaron Roosjen mit seinen Eltern einen Bauernhof. Sie bauen nun schon das zweite Jahr in Folge Zwiebeln an. 2024 waren die Zwiebeln eine Zeit lang in einem Notlager gelegen und wurden dann verkauft. 2025 werden die Zwiebeln in der neuen Lagerhalle gelagert, die Platz für viermal 600 Tonnen lose Ware bietet.
Ursprünglich wollte man mit oberirdischen Lüftungsschächten arbeiten, doch dann entschied man sich doch für einen Gitterboden, so Roosjen. Das bringt vor allem viel Komfort und Arbeitsfreude. Durch Einlegplatten im Boden ist es auch möglich, zum Beispiel Erstjahressteckzwiebeln oder Getreide zu trocknen, sagt er.
Nach einem Praktikum in Kanada und Gesprächen mit anderen Landwirten, die vor kurzem neu gebaut haben, wurde außerdem beschlossen, zwischen den vier spiegelgleichen Zellen einen großen Arbeitsraum zu schaffen. Dieser Arbeitsraum ist 18 mal 30 Meter groß - genug Platz, um drinnen zu Be- und Entladen, sagt der Ackerbauer aus Drenthe. Seine Verlobte Annika fügt hinzu, dass er sich auch sehr gut für eine Hochzeitsfeier eignet, die im nächsten Sommer stattfinden wird.
ROMAN SAUER
‘Durch Einlegplatten im Boden ist es auch möglich, zum Beispiel Erstjahressteckzwiebeln oder Getreide zu trocknen’
Jaron Roosjen
‘Ziel ist es, die Zwiebeln lange zu lagern, damit wir den Schwankungen des Marktes entgegenwirken können’
Roman Sauer
Anbauer aus Erftstadt (Deutschland)
Gelbe, rote und rosa Zwiebeln werden auf dem Ackerbaubetrieb von Roman Sauer in Erfstadt, Deutschland, angebaut. Sauer baut sowohl für den deutschen Einzelhandelsmarkt als auch für den Exportmarkt an. „Ziel ist es, die Zwiebeln lange zu lagern, damit wir den Schwankungen des Marktes entgegenwirken können. Wenn sich früher in der Saison Gelegenheiten ergeben, ist das in Ordnung, aber so haben wir immer die Möglichkeit, zu lagern.”
Kürzlich hat Sauer zusammen mit der deutschen Neuhaus GmbH & Co. eine neue Lagerhalle gebaut. „Wir haben uns für ein Kistenlager für 5.000 Kisten entschieden, damit wir unsere verschiedenen Produkte getrennt und dennoch flexibel lagern können”, sagt er. „Das kommt auch der Qualität zugute. Außerdem haben wir weitere Hallen, in denen wir die Zwiebeln lose lagern können.”
Für die Belüftung wurde Mooji Agro als Partner gewonnen und ein Kühlaggregat von der Firma Equans installiert. Es wurde ein Kondenstrocknungssystem ohne Außenluft gewählt. „Auf diese Weise kann man immer trocknen, kühlen oder heizen, ohne von den Wetterbedingungen draußen abhängig zu sein”, so Sauer.
Das Besondere an diesem Lager ist, dass sieben Kisten hoch gestapelt werden, was in Deutschland nicht üblich ist. Um die Kapazität beim Befüllen der Kisten zu erreichen, investierte Sauer auch in einen Kistenfüller. „Wir sind sehr zufrieden mit dem neuen Lager. Das ganze Projekt benötigt viel Energie; die nächste Investition ist eine Photovoltaikanlage von etwa 2,15 Megawatt, um energieautark zu sein”, schließt er. >>
‘Eigentlich haben wir eine gewisse Überkapazität, aber wir halten es für wichtig, dass man das Produkt auch in schwierigen Jahren gut trocknen kann’
JACOBINE VAN DER KNIJFF
Anbauerin im niederländischen Zeewolde
Jacobine van der Knijff
Zusammen mit ihrem Mann, ihrem Bruder, ihrer Schwester und ihren Eltern betreibt Jacobine van der Knijff die Knijff Agro BV in Zeewolde. Früher wurden an verschiedenen Orten Gebäude für die Lagerung von Kartoffeln und Zwiebeln angemietet. Ab dieser Saison kann der Ackerbaubetrieb den größten Teil seiner Ernte selbst einlagern.
Das neue Lager bietet Platz für 2.500 Kisten und 4.000 Tonnen lose Ware.
Die Ware wird von 48 frequenzgesteuerten Ventilatoren trocken geblasen. Die ersten Zwiebeln der Sorte Hybing F1 wurden am 2. September 2024 eingelagert, die Hyfive F1 kam als Letzte am 16. September herein.
„In den ersten zwei Wochen liefen die Ventilatoren mit voller Leistung von 80 Prozent. Dann wurden sie auf 60 Prozent Leistung reduziert. Eigentlich haben wir eine gewisse Überkapazität, aber wir halten es für wichtig, dass man das Produkt auch in schwierigen Jahren gut trocknen kann”, sagt Van der Knijff. „Da man sie ohnehin zurückdrehen kann, kostet das jetzt auch keinen zusätzlichen Strom.”
Da es noch keinen festen Stromanschluss für das neue Gebäude gibt, sind wir mit dem 200-kW-Akku in Kombination mit den Solarpaneelen sehr zufrieden, fährt der Anbauer fort. „Das macht einen erheblichen Unterschied beim Dieselverbrauch. Wenn der Akku zur Neige zu gehen droht und nur noch zu 20 Prozent gefüllt ist, schaltet sich der Generator ein. Durch die Nutzung der erzeugten Solarenergie und des Stromanschlusses des bestehenden Gebäudes können wir den Akku laden. Bislang hat sich das Aggregat noch nicht sehr oft eingeschaltet.”
ALLEINE KOMMT MAN SCHNELLER VORAN, GEMEINSAM KOMMT
MAN WEITER
KÖNNEN SIE „LERNEN” DEFINIEREN? WAS HABEN SIE
SELBST IN DEN LETZTEN JAHREN GELERNT UND WIE IST IHR LERNPROZESS VERLAUFEN? GRUNDLEGENDE FRAGEN, DIE MIR IN DEN SINN KAMEN, ALS ICH VOM ZWIEBELFESTIVAL IN VESSEM ZURÜCKFUHR. ICH HATTE EIN THEMA FÜR DIE KOLUMNE IM ZWIEBEL-MAGAZIN, DAS WURDE MIR KLAR!
Lernen ist ein Prozess und braucht daher Zeit. Lernen beginnt oft mit einer Frage und endet im Laufe der Zeit mit der Anwendung des erworbenen Wissens. Für die Anwendung des Erlernten ist häufig eine Veränderung nötig. Und Veränderung ist ziemlich beängstigend. Viele halten sich deshalb davon fern. Das ist schade, denn die Lernleistung leidet, wie sich herausstellt.
Während eines Lernprozesses braucht man für komplexere Fragestellungen oft auch noch jemand Anderen. Das macht es noch spannender! Sich von Anderen abhängig zu machen, ist etwas, dem die Zwiebelkette skeptisch gegenübersteht. Oder sollte ich sagen: stand? Man muss den Mut haben, sich selbst in die Karten schauen zu lassen. Nicht nur antreiben, um etwas zu bekommen, sondern auch bedenken, was man in das Kollektiv einbringen kann. Denn wer nicht teilen kann, kann auch nicht vervielfältigen.
Als Präsident der Uireka sind mir Erfolgsfaktoren für das gemeinsame Lernen aufgefallen. Ich teile sie gerne mit Ihnen – vielleicht lernen wir daraus.
Im Jahr 2015 organisierte De Groot en Slot Symposien zur Kopffäule, einem damals dringenden Problem. Als Vorsitzender des Tages durfte ich die Diskussion leiten, die in der gemeinsamen Schlussfolgerung gipfelte, dass nur eine kettenweite Forschung komplexe Probleme wie die Kopffäule angehen kann. Mir ist noch etwas anderes aufgefallen, nämlich dass die kollektive Herausforderung das individuelle Interesse zu berühren schien. Das Gleichgewicht zwischen kollektivem und individuellem Interesse ist auch ein Erfolgsfaktor. Es gibt ein gemeinsames Problem, das eine Partei nicht lösen kann, das aber eine Partei ganz deutlich bedroht. Im Grunde haben wir die gegenseitige Abhängigkeit erkannt. Ob das jeder erkannt hat, weiß ich nicht.
Eine weitere Voraussetzung ist ein Anführer, der aufsteht und sein Engagement zum Ausdruck bringt. In jedem Lernprozess gibt es Vorreiter und eine Hauptgruppe. Manchmal auch Nachzügler, die herausfallen und von der Bildfläche verschwinden. Professionelle Anführer wechseln von Zeit
zu Zeit. Eine Zeit lang an der Spitze zu stehen, ist letztlich nichts anderes als dem Hauptfeld sein individuelles Engagement auszusprechen.
In den letzten Jahren ist die Kopffäule nicht mehr so häufig aufgetreten. Die Schlussfolgerung, dass Uireka also auch hier erfolgreich war, ist kurzsichtig, höre ich Sie sagen. Ich vermute, Sie haben Recht, und damit komme ich zu meiner nächsten Beobachtung. Nämlich, dass ein kettenweites Forschungsprogramm strukturell sein muss. Keine Ad-hoc-Forschung, die so sprunghaft ist wie der Zwiebelpreis, sondern Struktur und Beharrlichkeit. Auch wenn hin und wieder etwas aus dem Rahmen fallen sollte, das unmittelbare Handlungsperspektiven bietet. Dabei bewahren wir uns den Enthusiasmus. Wenn sich Wissenschaftler dessen voll bewusst sind, schaffen sie Wohlwollen.
Neben dem Wissen sind vor allem auch Bekanntschaften wichtig. Das Uireka-Netzwerk, das entstanden ist, ist weltweit einzigartig. Ein erfolgreicher Wissensaustausch ist vor allem der Beteiligung von Praktikern zu verdanken und nicht von Managern, die das Gleichgewicht zu schnell in Richtung Kommerz verschieben. Die Tatsache, dass es uns 2017 als Kette gelungen ist, MH für den Sektor mindestens bis 2032 (in den Niederlanden) zu sichern, halte ich nach wie vor für ein Paradebeispiel für die kraftvolle Kombination von Wissen und Bekanntschaften.
Schließlich ist mir in den letzten zehn Jahren aufgefallen, dass Freiwilligkeit der Schlüssel ist. Keine Verpflichtung, aber doch Verantwortlichkeit. Die Menschen engagieren sich mehr, wenn sie es freiwillig tun. Die freiwillige Teilnahme und der Grundsatz „Wer zahlt, entscheidet” haben uns gemeinsam weitergebracht, als wir es einzeln je hätten erreichen können.
Gijsbrecht Gunter, Vorsitzender der Holland Onion Association
ZWIEBELHÄNDLER IM INTERVIEW - JONIKA BV, NIEDERLANDE
WIR MÜSSEN IN UNSERER POSITION WETTBEWERBSFÄHIG BLEIBEN
VOR ÜBER SIEBZIG JAHREN GRÜNDETE JOOST
NIEUWENHUIJSE DIE JONIKA BV IN OOSTDIJK, ZEELAND. ZUNÄCHST FÜHRTE DAS UNTERNEHMEN ALLE ARTEN VON TÄTIGKEITEN IM AGRARSEKTOR AUS, KONZENTRIERTE SICH ABER BALD AUF DIE AUFBEREITUNG UND VERPACKUNG VON ZWIEBELN. ALS DRITTE GENERATION AN DER SPITZE GIBT JAAP NIEUWENHUIJSE EINEN EINBLICK IN DIESES FAMILIENUNTERNEHMEN. „WIR MÜSSEN INNOVATIV BLEIBEN”, SAGT ER.
Nachdem Jaap und José, die Enkel von Joost Nieuwenhuijse, den Betrieb im Jahr 2000 von der zweiten Generation übernommen hatten, begannen sie selbst mit dem Export von Zwiebeln. Für den Zwiebeleinkauf ist Ko Bliek der feste Ansprechpartner. Neben dem Einkauf macht er auch Anbauberatung, wobei die Sortenwahl ein wichtiger Aspekt ist. Auf diese Weise wird der gesamte Prozess begleitet: von der Aussaat bis zur Lieferung, für sowohl Sä- als auch Steckzwiebeln. Das ist es, wofür Jonika stehen will: In der gesamten Kette einbezogen sein. Wichtig sind dabei Schalenqualität, Form, Härte, Lagerfähigkeit und Farbe. Vor allem aber muss der Zwiebelanbau für den Erzeuger attraktiv bleiben.
Effizient und nachhaltig
In der Aufbereitungshalle am Tweede Vlietweg in Oostdijk, wohin das Unternehmen Anfang der 1960er Jahre umgezogen ist, ist kein Gabelstaplerlärm zu hören. Es herrscht Ruhe. Nach dem Roden kommen fast alle Zwiebeln mit Bandwagen an. Innerhalb von 20 Minuten können die Zwiebeln aus den Bandwagen verpackt auf Paletten stehen, bereit zum Verladen. Sehr effizient und nachhaltig, sagt Joël Nieuwenhuijse, Sohn von Jaap und in der vierten Generation im Unternehmen tätig. „Diese Effizienz steht im Vordergrund beim logistischen internen Prozess”, sagt er.
‘Wir müssen doch an der Spitze bleiben’
Seit 2023 werden Zwiebeln mit optischen Sortierern aufbereitet. Die Entwicklungen im Bereich der optischen Sortierung werden von Jaap Nieuwenhuijse seit Jahren verfolgt. Nach einem sechsmonatigen Versuch mit einer Maschine sind seit Dezember 2024 fünf optische Sortiermaschinen für gelbe Zwiebeln und eine für rote Zwiebeln und Schalotten auf dem Betrieb im Einsatz. „Wir waren ziemlich schnell von diesen Maschinen überzeugt”, erklärt Joël. „Sie optimieren den Sortierprozess, was uns auch eine Produktionssteigerung ermöglicht. Wir können viel konstanter arbeiten.”
Im Januar wird der Entschloter bei Jonika erneuert. Es kommt ein optischer Sortierer für Feldfrüchte und dahinter ein neuer Entschloter mit automatischem Siebwechsler und Trockenreinigungssystem. Es wurde eine nachhaltige Lösung gesucht. Deshalb werden die Siebe nicht mit Wasser, sondern mit Schabern und Bürsten gereinigt, sagen Vater und Sohn.
Marktlage
Die Qualität der Steckzwiebeln war 2024 als sehr gut zu bezeichnen, sagt Jaap Nieuwenhuijse. 2023 gab es bei den Steckzwiebeln deutlich mehr Herausforderungen, was die Qualität betrifft. In der letzten Augustwoche 2024 haben wir auf Säzwiebeln umgestellt. „Die Säzwiebeln sind bisher auch nicht enttäuschend. Wie sich die Qualität entwickelt, bleibt abzuwarten, aber im Moment sind wir sehr zufrieden.”
Der Absatzmarkt ist hauptsächlich der Export, nur wenige Zwiebeln gehen an den Einzelhandel. Es gibt allerdings beim Export doch einige Unsicherheiten – es ist nie so genau zu planen, wie er verlaufen wird. Jonika profitiert hier von seinem großen Kundenstamm mit einer breiten Palette von Bestimmungsorten. Diese sind über Europa und Übersee verteilt. Das Unternehmen konzentriert sich auch in Zukunft auf Ziele in Übersee.
Wettbewerbsfähig bleiben
Das erfordert übrigens eine Menge Flexibilität, vor allem beim Abpacken, denn jeder Kunde fragt nach anderen Sortierungen und Verpackungen. So bleibt die Arbeit abwechslungsreich und macht Spaß, sagt Jaap Nieuwenhuijse. „Es ist sehr wichtig, dass wir als niederländische Exporteure unseren Namen hochhalten. Wir müssen in unserer Position wettbewerbsfähig bleiben. Wir sind davon überzeugt, dass wir in diesem Sektor bereits sehr innovativ sind, aber wir müssen an der Spitze bleiben.”
EIN BLICK AUF DIE NACHBARN:
ÖSTERREICH UND DIE SCHWEIZ
DIE KUNDENBETREUER VON BEJO/DE GROOT EN SLOT WERDEN REGELMÄSSIG GEFRAGT, WIE ES UM DEN ZWIEBELANBAU IN ANDEREN EUROPÄISCHEN ZWIEBELLÄNDERN STEHT. DIESES MAL SPRACH DAS ZWIEBEL-MAGAZIN MIT MARKUS SAPHÖRSTER, GESCHÄFTSFÜHRER VON BEJO DACH (DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND SCHWEIZ) UND MICHAEL EBNER, VERKAUFSLEITER FÜR SÜDDEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND SCHWEIZ, UM MEHR ÜBER DEN ZWIEBELANBAU IN ÖSTERREICH UND DER SCHWEIZ ZU ERFAHREN.
Schweiz
In der Schweiz werden auf etwa 1.000 ha Zwiebeln angebaut, allesamt Saatzwiebeln. Davon sind 300 ha Überwinterungszwiebeln, um Zwiebelimporte zu reduzieren. In einer guten Anbausaison werden Zwiebeln maximal sechs Wochen lang importiert.
Jedes Jahr stellt der Falsche Mehltau in der Schweiz eine Herausforderung dar. Dies ist auf das Klima, sowie auf geografische und topografische Eigenschaften der Zwiebelanbaugebiete zurückzuführen. Während in den Niederlanden hauptsächlich Rijnsburger Zwiebelsorten angebaut werden, werden in der Schweiz hauptsächlich Intermediate-Typen angebaut. Spanische Genetik ist auf dem Vormarsch; diese Zwiebeln liefern in trockenen und warmen Jahren einen höheren Ertrag. Da nicht überall bewässert werden kann, bieten die spanischen
Sorten echte Chancen. Der durchschnittliche Ertrag liegt bei konventionellem Anbau bei etwa 50-60 Tonnen/ha. Beim biologischen Anbau variiert der Ertrag von Jahr zu Jahr.
Österreich
In der Region Marchfeld, zwischen Wien und der Slowakei, werden insgesamt 3.500 ha Zwiebeln angebaut. Davon sind etwa 300-350 ha Überwinterungszwiebeln. Ein Drittel der Speisezwiebeln ist für den heimischen Markt bestimmt, der Rest ist für den Export bestimmt. Die Zwiebeln gehen hauptsächlich nach Osteuropa, Griechenland und manchmal auch nach Italien. Fast alle in Österreich angebauten Zwiebeln sind spanische Sorten. Die durchschnittlichen Erträge liegen bei 80-110 Tonnen/ha. Die meisten Zwiebeln
‘Spanische Genetik ist auf dem Vormarsch’
werden mit Tropf- oder Sprinkleranlagen bewässert, wobei die Tropfbewässerung mit Düngung zunimmt.
Der biologische Anbau in Österreich ist in den letzten drei Jahren zurückgegangen, hauptsächlich aufgrund der Inflation und der geringeren Exporte in den Süden Deutschlands. Es gibt 240 ha Bio-Steckzwiebeln und 150 ha Bio-Saatzwiebeln. Es werden mehr Steckzwiebeln als Saatzwiebeln angebaut, da sich bei Steckzwiebeln das Beikraut leichter bekämpfen lässt. Außerdem werden aufgrund des hohen Befalls mit Falschem Mehltau Steckzwiebeln wegen der kürzeren Vegetationsperiode bevorzugt.
Bio-Zwiebeln werden oft auf Dämmen mit drei Reihen auf 75 cm breiten Dämmen angebaut. Dies erleichtert die Bekämpfung von Beikräu -
tern und sorgt zudem dafür, dass der Wind besser hindurchzieht. Dadurch verkürzt sich die Blattnasszeit, was ein Vorteil im Hinblick auf Falschen Mehltau ist. Die Hälfte der Bio-Steckzwiebeln wird für den heimischen Markt angebaut, während die andere Hälfte für den Export bestimmt ist.
ZWIEBELFLIEGE IMMER GRÖSSERES PROBLEM
BEKÄMPFUNG GELINGT OHNE GEMEINSAME ANSTRENGUNGEN NICHT
DIE ZWIEBELFLIEGE UND IHRE BEKÄMPFUNG IST UND BLEIBT EINE DER GROSSEN HERAUSFORDERUNGEN
IM ZWIEBELANBAU. DAS PFLANZENSCHUTZMITTELSORTIMENT SCHRUMPFT ZUSEHENDS, VOR ALLEM MIT DEM WEGFALL DES PFLANZEN SCHUTZMITTELS VYDATE (2024 IN DEN NIEDERLANDEN). DANN STELLT SICH DIE FRAGE: IST EINE ERFOLGREICHE BEHERRSCHUNG UND BEKÄMPFUNG
DER ZWIEBELFLIEGE DOCH NOCH MÖGLICH? DAS ZWIEBEL-MAGAZIN ZIEHT BILANZ MIT NEMACONTROL, DE GROENE VLIEG, BASF UND KOPPERT.
Eigentlich sehen wir eine Zunahme der Zwiebelfliege in allen Gebieten, sagt Sebastiaan ten Napel von Nemacontrol. „Vor allem in den bestehenden Gebieten, in denen der hohe Druck bereits länger bekannt ist, aber auch in den Randgebieten um diese ‚Hotspots‘ herum und in den neueren Gebieten.” In den neueren Gebieten droht zur Zeit die größte Gefahr, sagt er. „Man sieht nur nicht sofort, dass sich dies in entsprechenden Schäden niederschlägt, denn es dauert Jahre, bis sich die Fliege gut etabliert hat. Aber es ist sicherlich ein Vorbote dessen, was kommen wird.”
Frank Druyf von Koppert stimmt dem zu: „Neben den bekannten Problemen im niederländischen Nordostpolder (NOP) beobachten wir auch eine starke Ausbreitung der Zwiebelfliege, insbesondere im Nordosten des Landes. Auf leichteren Böden ist die physische Barriere für die Wanderung der Larven geringer als auf schwereren Böden. Außerdem dehnt sich die Zwiebelfläche in diesen Gebieten so stark aus, dass überall Zwiebeln angebaut werden.”
Laut Sanne Graafstra von De Groene Vlieg ist dies dann auch einer der Hauptgründe für die Ausbreitung des Zwiebelfliegenproblems. „Außerdem gibt es mittlerweile Gebiete, wo mit Winterzwiebeln, Frühjahrs-Steckzwiebeln und Säzwiebeln fast ganzjährig Zwiebeln stehen. Durch die Anbauintensität nimmt der Druck stark zu.”
Schrumpfendes
‘Der Wegfall von Spritzmitteln hat großen Effekt auf den Zwiebelfliegendruck’
Bert Westhoff
Pflanzenschutzmittelsortiment
„Mit dem Wegfall des Granulats Vydate (2024 in den Niederlanden) ist das chemische Pflanzenschutzmittelsortiment wieder etwas kleiner geworden. Wir haben in den letzten Jahren festgestellt, dass der Wegfall der wirksameren Mittel und neuerdings auch Mittel mit einer geringeren, aber immer noch soliden Wirkung einen großen Einfluss auf den Druck durch Zwiebelfliegen im Besonderen und Bodeninsekten im Allgemeinen hat”, sagt Bert Westhoff von der BASF. „Wenn man in großen Gemüsearten Bodeninsekten unter Kontrolle hat, dann gelingt das oft auch in kleineren Gemüsearten. Aber wenn der Werkzeugkoffer leerer wird, dann kann man nicht mehr alles reparieren.”
Überwachung ist die halbe Arbeit
Sowohl De Groene Vlieg als auch Nemacontrol überwachen die Anwesenheit und den Druck der Zwiebelfliege mit Hilfe eines Signal- und Beobachtungssystems. Beide Unternehmen betonen, wie wichtig dies ist. Graafstra: „Zwiebelfliegenpuppen erwachen bei einer bestimmten Bodentemperatur. Wir verfolgen diese genau, um zu wissen, wann wir mit der Überwachung der Zwiebelfliege beginnen müssen und um den richtigen Zeitpunkt zu bestimmen, um die auszusetzen, um die Zwiebelfliege zu beherrschen.”
Auch für Ten Napel ist eine gute Überwachung ein entscheidender Schritt zu einer guten Bekämpfung. „Wenn ein Schwellenwert überschritten wird, kann man berechnen, wann die Eiablage stattfinden wird und wann die Larven aktiv werden. Zu diesem Zeitpunkt muss das Produkt da sein, um wirken zu können.” Gleichzeitig ist die Bohnenfliege ein immer größer werdendes Problem. Diese kommt früh in der Vegetationsperiode vor - die Überwachung und Bekämpfung hat zu diesem Zeitpunkt also einen doppelten Zweck und Effekt.
Richtige Bodentemperatur
Koppert und BASF verfügen über zwei Wirkstoffe, die auf der Basis von insektenparasitierenden Nematoden, die mit einem Bakterium infiziert sind, die Zwiebelfliege bekämpfen können. Dadurch, dass sie mit lebenden Organismen arbeiten, spielen die Wetterbedingungen eine große Rolle beim Erfolg der Wirkung. Die Temperatur ist dabei ein wichtiger Faktor, sagt Westhoff. „Unter 7-8 Grad sind die Nematoden nicht aktiv, zwischen 8-12 Grad sind sie auch nur bedingt aktiv. Der Boden muss also ausreichend erwärmt sein, wodurch es manchmal nötig sein kann, zu Beginn der Saison andere Mittel einzusetzen.”
Außerdem spielt die Feuchtigkeit eine große Rolle, so Druyf. „Nematoden sind Schwimmer und keine Krabbler. Der Boden muss also gut feucht sein. Deshalb ist es am besten, diese Mittel bei oder nach Regen zu spritzen. Wenn Nematoden nicht richtig in den Boden eindringen können, trocknen sie aus. Sie sollten diese Mittel nicht in der prallen Sonne spritzen.”
Populationsaufbau verhindern
Das Hauptaugenmerk liegt oft auf der Bekämpfung des ersten Fluges, da dieser den größten Schaden verursacht, sagt Ten Napel. Aber auch der zweite Flug kann sehr gefährlich sein und selbst der dritte Flug muss richtig behandelt werden, um einem Populationsaufbau vorzubeugen, warnt er. Auch Westhoff stimmt dem zu. „Bei der Kontrolle und Bekämpfung der Zwiebelfliege ist neben dem Vermeiden von direkten Schäden durch den Wegfall von Pflanzen die Vorbeugung eines Populationsaufbaus während der gesamten Saison mindestens genauso wichtig. Das scheint manchmal ein unrentabler Kostenfaktor für die Landwirte zu sein, weil der zweite und sicher der dritte Flug weniger Schaden verursacht. Aber jeder hat das größte Interesse daran, dass die Ausgangspopulation für die nächste Saison so gering wie möglich ist.”
Ziehen Sie alle Register
Obwohl das Pflanzenschutzmittelsortiment deutlich geschrumpft ist und biologische Mittel genauere Anwendungsbedingungen erfordern, sehen die Unternehmen die Zwiebelfliegen -
bekämpfung nicht als trostlos an. Druyf: „Wir sehen deutlich, dass wir mit Anwendungen zum richtigen Zeitpunkt und unter passenden Bedingungen dem ersten Flug einen ernsthaften Schlag versetzen können. Dadurch bleibt die Zwiebelfliege beherrschbar. Aber es hört nicht nach dem ersten Flug und einer Anwendung eines Pflanzenschutzmittels auf. Wir müssen alle Register ziehen, um die Fliege erfolgreich zu bekämpfen.”
In Gebieten, in denen die Rentabilität des Zwiebelanbaus unter Druck steht, kommt es manchmal vor, dass Anbauer wegen der Produktionskosten aus der Zwiebelfliegenbekämpfung aussteigen, so Graafstra weiter. „Dadurch wird der Deckungsgrad leider nicht mehr gewährleistet. Dabei ist gerade der Deckungsgrad so unglaublich wichtig für optimale Ergebnisse. Wo die Erträge gut sind, ist es leichter, alle mit ins Boot zu holen. Auch neue Landwirte beteiligen sich oder werden von ihren Kollegen dazu ermutigt, sich anzuschließen. So kann man eine Fläche komplett abdecken und gemeinsame Anstrengungen unternehmen.”
Die Zwiebelfliege ist kein einmaliges Problem eines einzelnen Landwirts, sondern eines des gesamten Sektors, schlussfolgert Bert Westhoff. „Wenn wir die Zwiebelfliege jetzt und künftig besiegen wollen, dann sind gemeinsame Anstrengungen sicherlich nötig.”
DREI ZWIEBELANBAUER HABEN DAS WORT:
KOLUMNISTEN AUS DEM ACKERBAU
Zwiebelanbauer in Nieuwerkerk
ZWIEBELANBAU IN ZEELAND. WIE GEHT ES JETZT WEITER?
Zeeland war einst das Anbaugebiet für Zwiebeln, sowohl für Steckzwiebeln als auch für Säzwiebeln. Leider wird es immer schwieriger, bei uns an Erträge zu kommen, die anderswo im Lande doch noch erreicht werden. Das Problem ist hauptsächlich, dass wir kein Süßwasser zur Verfügung haben. Auch bodenbürtige Krankheiten wie Fusarium nehmen von Jahr zu Jahr zu. Einige Landwirte, die doch über Süßwasser verfügen, werden wieder mit Bakterien zu tun bekommen, was nicht heißt, dass man dort ohne Bewässerung nie damit zu tun hat.
Wir hatten auch einige Probleme mit den Steckzwiebeln, die wegen der nassen Witterung erst Mitte April gepflanzt wurden. Das Pflügen, die Vorbereitungen und die Pflanzung verliefen in Anbetracht des Frühjahrs großartig. Das Wachstum war hervorragend und vielversprechend, aber kurz nach Pfingsten bekamen wir so viel Wasser, dass die untergepflügten Grassoden keinen Sauerstoff mehr bekamen. Das war dem Pflanzenbestand deutlich anzumerken. Wie durch ein Wunder wuchsen die Zwiebeln doch weiter, jedoch war der Rückstand noch größer geworden.
Nachdem wir aufgrund einer europäischen Nachhaltigkeitssubvention unsere Luzerne gemäht hatten, flogen die Thripse direkt zu unseren Zwiebeln. Dies kostete uns wieder einige Anbautage - die Zwiebeln blieben dadurch kleinfallend. Als wir auf den Markt kamen, war der Zwiebelhandel völlig am Boden. Dies führte zu einem verlustreichen Ergebnis. Unsere Frage an den Handel und die Lieferanten von Pflanzgut, Saatgut und Pflanzenschutzmitteln lautet: Wie geht es jetzt weiter? Kurz gesagt, wie sind die Zukunftsaussichten? >>
KEES VAN WESTEN
NETTOEINKOMMEN IST WAS ZÄHLT, AUCH IM JAHR 2025!
Der Zwiebelanbau 2024 war wieder herausfordernd! Die Aussaat auf dem empfindlichen Frühjahrsboden war schwierig. Jede Befahrung des Bodens ist eine zu viel, weshalb man froh war über die Kreiselegge, die das bearbeitete Feld einfach auf einmal eben macht.
Meine erste Bekanntschaft mit Priming von Saatgut hat zu einem schönen, homogenen und vor allem schnellen Start für meine Hygate F1und Red Baron-Zwiebeln geführt. Staunässe hat den Bestand auf einer der Parzellen erheblich ausgedünnt. Gegen Schauer dieses Ausmaßes können wir uns leider nicht wappnen. Und von zu nass sind wir wieder letztendlich doch wieder auf zu trocken gekommen. Wenn Sie noch Zweifel an der Bewässerung haben - ob oder ob nicht - dann sind Sie bereits zu spät dran. Eine Zwiebel ist nun einmal dankbar für regelmäßige (kleine) Wassergaben. Die Kreisberegnung erzeugt einen schönen Nebel, so dass ich mir über die Arbeit, die die Bewässerung macht, keine Gedanken mehr machen muss.
Besorgniserregend ist der Krankheitsdruck bei den Zwiebeln und dann spreche ich noch nicht einmal von der Insektenbekämpfung. Der Falsche Mehltau trat auf dem Feld in Hofnähe hinter einem Gebüsch doch auf und war nur schwer zu kontrollieren. Mit Müh und Not und dem Einsatz einiger unterstützender Düngemittel ist er nicht eskaliert. Über die Behandlungskosten brauchen wir nicht zu reden.
2025 gab es weitere Einschränkungen bei der Verwendung notwendiger präventiver Mittel. Das Spritzmittelspektrum wird noch kleiner und die Risiken im Anbau immer größer. Obwohl wir nicht biologisch anbauen, werde ich mich doch einmal nach resistenten Sorten umsehen. Ich gebe lieber Geld für Saatgut aus als für Pflanzenschutzmittel. Wir balancieren am Rande dessen, was noch jetzt möglich ist. Das ist nicht tragbar. Nettoeinkommen ist was zählt, auch im Jahr 2026!
MARK GELING
Zwiebelanbauer im niederländischen Zeewolde
ZWIEBELN: EINE
GEMÜSEART ZUM
‘JAMMERN’
Zwiebeln auf dem so ziemlich fruchtbarsten Boden der Niederlande anzubauen wurde um etwa 2010 vorsichtig in der nordöstlichen Region begonnen. Jetzt höre ich Sie denken: Sand und Torfsand, die fruchtbarsten Böden? Ja, das stimmt. Hier will, wüchsiges Wetter vorausgesetzt, eigentlich alles üppig wachsen, vor allem die ‘kulturbegleitende’ Vegetation neben den Kulturpflanzen.
Wir müssen hier durchschnittlich mehr und härter mit Herbiziden spritzen, entweder flächendeckend oder punktgenau, um jede Kulturpflanze am Wachsen halten zu können. Durch die Folgen eines ‘Monsuns’ von fast einem Jahr Dauer konnten wir letztendlich viel später als gewünscht mit der Aussaat des Jahres 2024 beginnen, in dem uns wenig erspart geblieben ist.
Bei Kulturbeginn haben wir bereits einige Tage verloren, gefolgt durch mehr oder weniger Rückschlag auf Rückschlag, wodurch alle Register gezogen werden mussten, um zu einem akzeptablen Ertrag zu kommen. Und ist der Ertrag dann da, dann können die Anbaukosten bei einem ‘zähen’ Absatzmarkt nur mit Mühe abgedeckt werden, geschweige denn, dass ein vernünftiger positiver Saldo erwirtschaftet werden kann.
NICO ENTING
Zwiebelanbauer aus Orvelte
Die erfahrenen Zwiebelanbauer wissen es schon viel länger und die Anbauer aus den sogenannten neueren Anbaugebieten wissen es mittlerweile auch: sowohl der physische als auch der finanzielle Ertrag kann auch bei Zwiebeln stark schwanken.Das haben wir 2010 und 2017 gesehen und jetzt wieder 2024. Der Hartnäckige gewinnt, weshalb wir auch 2025, passend zu unserem Anbauplan, wie immer unsere Anbaufläche Örvelter Zwiebeln gesät haben.
Denn für Zwiebeln gilt: Jammre, dass Du sie hast oder jammre, dass Du sie nicht mehr hast!
PRAXISVERSUCHE UND ERFAHRUNGEN
B-MOX®: VERBESSERTES PRIMING FÜR ZWIEBELSAATGUT
ZU BEGINN DER SAISON 2023/2024
WURDE DIE B-MOX® -TECHNOLOGIE FÜR ZWIEBELSAATGUT EINGEFÜHRT.
B-MOX® IST EIN VERBESSERTES PRIMING, KOMBINIERT MIT EINEM OPTIMALEN COATING.
30. April
14. Mai
Nordholland: der Unterschied zwischen ohne B-Mox® (links) und mit B-Mox® (rechts) Aussaat 15.4.2024
Für einen gesunden und gleichmäßigen Bestand ist es wichtig, dass die jungen Pflanzen einen guten Start bekommen. Deshalb haben die Forscher und Spezialisten von Bejo die innovative Saatgutverbesserungstechnologie B-Mox ® entwickelt. B-Mox ® basiert auf einer neuen Technologie und macht die Keimpflanze kräftiger, wodurch das Wachstum im frühesten Stadium stimuliert und die Pflanze robuster wird.
Während der gesamten Wachstumsperiode zeigen die Pflanzen eine erhöhte Stresstoleranz und eine bessere allgemeine Gesundheit aufgrund eines besser entwickelten Wurzelsystems. Für den Anbauer bedeutet dies geringere Risiken in der empfindlichen frühen Wachstumsphase der Pflanzen, stressbeständigere Pflanzen und höhere Erträge.
Zwei Praxisversuche
De Groot en Slot hat 2024 selbst einige Praxisversuche angelegt, um die Unterschiede sichtbar zu machen. Ein Versuch wurde im Südwesten der Niederlande, in Dirksland, angelegt. Ein zweiter Versuch fand in Nordholland, in Middenmeer, statt. Der Versuch im Südwesten wurde auf einem Feld mit Hyfive F1 mit B-Mox ® angelegt, wobei auf einigen Beeten zwei Reihen Hyfive F1 ohne B-Mox ® gesät wurden. Der Versuch in Nordholland wurde auf einem Praxisfeld mit Hypark F1 durchgeführt.
Die Zwiebeln in Dirksland wurden am 1. Mai gesät. Trotz der bereits etwas höheren Bodentemperatur, bei der die Samen schneller keimen und wegwachsen, waren die Unterschiede beim Auflaufen deutlich sichtbar.
Während am 15. Mai die Reihen bei B-Mox ® bereits deutlich sichtbar waren, war dies ohne B-Mox ® noch nicht der Fall. Auch hier standen bereits einige Zwiebelkeimlinge, aber deutlich unregelmäßiger.
Auch in Nordholland war ein vergleichbarer Unterschied zu sehen. Hier konnten die Zwiebeln etwas früher gesät werden, am 15. April. Zwei Wochen später hatten die B-Mox ® -Samen einen Aufgang von fast 100 Prozent, während bei den Samen ohne B-Mox ® die ersten Pflänzchen gerade erst aufgegangen waren. Einen Monat nach der Aussaat war bei den B-Mox ® -Samen das erste Laubblatt fast überall vorhanden (1-3 cm), während bei den Keimlingen ohne B-Mox ® das Entwicklungsstadium von Bügelstadium über Peitschenstadium bis zum ersten Laubblatt variierte.
Bejo/De Groot en Slot stellt fest, dass die Landwirte zunehmend vom Mehrwert des B-Mox ®Primings überzeugt sind. Herausforderungen wie Verkrustung und Schäden durch Bohnenund Zwiebelfliegen sind im Frühjahr eher die Regel als die Ausnahme. Anbauer wollen schnell durch diese kritische Phase hindurch. B-Mox ®Priming kann dabei helfen.
‘Die Landwirte sind zunehmend vom Mehrwert des B-Mox ®Primings überzeugt’
Tom Langenberg, Kundenbetreuer bei De Groot en Slot , war eng in die Versuche mit B-Mox ® eingebunden und sieht die Resultate positiv. „In den mehrjährigen Versuchen mit B-Mox ® habe ich erfolgreiche Ergebnisse gesehen. Auf den Versuchsfeldern haben wir verschiedene Technologien miteinander verglichen. Bei den unabhängigen optischen Beurteilungen schnitt B-Mox ® jedes Mal positiv ab.”
AUCH 2025 WIEDER ZWIEBELSAATGUT MIT B-MOX®-PRIMING
RENÉ UND JORG BUTH VOM BETRIEB
M. UND J.L. BUTH AUS DIRKSLAND, SÜDHOLLAND, VERWENDEN SEIT
DREI JAHREN GEPRIMTES ZWIEBELSAATGUT. DE GROOT EN SLOT HAT SIE BESUCHT, UM SIE NACH IHREN ERFAHRUNGEN ZU FRAGEN.
Vater René sagt, er habe es regelmäßig gelesen und von Erfahrungen von anderen Landwirten über die Verwendung von geprimtem Zwiebelsaatgut gehört. „Wir haben vor drei Jahren 1 ha mit geprimtem Saatgut gesät, neben dem restlichen Feld ohne Priming”, sagt er. „Damals war ich nicht gleich begeistert, weil die Unter -
‘Durch den schönen, uniformen Aufgang der Zwiebeln konnten wir früher mit der Beikrautregulierung starten’
schiede sehr klein waren. Allerdings muss ich dazu sagen, dass die Bedingungen für Keimung und weiteres Wachstum damals optimal waren. Und weil wir immer sagen, dass ein Jahr kein Jahr ist, haben wir im zweiten Jahr alles geprimt gekauft.”
Mehrwert
2024 waren die Bedingungen sehr viel schwieriger und René Buth hat den Mehrwert des Primings sehr deutlich gesehen. 2024 war unübersehbar, dass das geprimte Saatgut schneller und gleichmäßiger aufgegangen ist. Sohn Jorg sagt, dass die schöne, gleichmäßige Keimung der Zwiebeln es ihnen ermöglichte, früher mit der Beikrautregulierung zu beginnen. Da es immer schwieriger wird, die Beikrautregulierung ordnungsgemäß und erfolgreich durchzuführen, hat das Priming hier einen großen Pluspunkt.
Bessere Größensortierung
Seit 2024 ist das Priming durch ein spezielles Coating in B-Mox ® - Priming geändert worden. Darin sind sich René und Jorg auch einig: Eine ergänzende Zugabe für einen noch schnelleren Aufgang ist immer positiv. Je gleichmäßiger und schneller die Zwiebeln oben sind, desto besser
ist es, sagen sie. Sie sehen auch, dass ein gleichmäßigerer Aufwuchs zu einer besseren Größensortierung der Zwiebeln führt, was wiederum eine bessere Qualität der Zwiebeln im Lager zur Folge hat. Für uns gibt es keine Zweifel mehr, schlussfolgern Vater und Sohn Buth. „Wir werden nächstes Jahr wieder Zwiebelsaatgut mit B-Mox ® - Priming wählen.”
Mehr Erfahrungen mit B-Mox ®
Jacky Dieleman vom landwirtschaftlichen Betrieb Dieleman auf den Philippinen: „Bei De Groot en Slot hatten sie mit ihrem neuen Priming doch recht - die Zwiebeln wachsen wie Kohl!”
Anbauspezialist Sander Dekker von CAV Agrotheek: „Durch das Priming von Säzwiebeln mit B-Mox ® sahen wir im kalten und nassen Frühjahr 2024 einen schnelleren Aufgang, wodurch die Beikrautregulierung mit Kontaktmitteln etwas einfacher und besser durchzuführen war.”
10. INTERNATIONALER TAG DER QUALITY INSIDE STECK ZWIEBELN
AM DONNERSTAG, 4. JULI 2024, FAND IN NEUKIRCHENVLUYN, DEUTSCHLAND, DER 10. INTERNATIONALE QUALITY
INSIDE STECKZWIEBELTAG STATT. ER WURDE VOM QUALITY
INSIDE TEAM IN ZUSAMMENARBEIT MIT BEJO DEUTSCHLAND ORGANISIERT. DER WISSENSAUSTAUSCH ÜBER DEN MARKT
FÜR STECKZWIEBELN STAND DABEI IM MITTELPUNKT.
Der Tag begann mit einem Symposium mit mehreren Referenten. Ron Spaans, Sales Manager Broer B.V., sprach über neue Entwicklungen bei Broer B.V. sowie über Chancen und Herausforderungen im Zwiebelanbau.
Jan Hoogland, Researcher Phytopathology & Content Analysis Bejo, führte die Besucher unter anderem durch Aspekte wie Forschung an Zwiebeln sowie Krankheiten und Schädlinge. Michel Eising, regionaler Ansprechpartner für NRW, gab einen Überblick über den deutschen Zwiebelmarkt, einschließlich Chancen und Herausforderungen. Schließlich führte Julien Jeurissen von der Wilhelm Weuthen GmbH & Co. KG durch die Aktivitäten des Unternehmens, das ebenfalls seit einigen Jahren Zwiebeln produziert und handelt. Anschließend besichtigten die Besucher aus 15 europäischen Ländern ein Steckzwiebelanbauversuchsfeld.
Siem Beers, Generaldirektor von Broer B.V., hob das 20-jährige Bestehen der Marke Quality inside Steckzwiebeln hervor. In dieser Zeit hat sich QI zu einem festen Begriff auf dem Markt entwickelt, auf dem Qualität an erster Stelle steht. Auf dem Versuchsfeld wurde ein großer Teil des QI-Steckzwiebelsortiments gezeigt, von gelb über rot bis weiß. Eine der neuesten Entwicklungen bei Steckzwiebeln ist die Sorte Tarmo F1, die im
mittleren bis späten Segment stark ist. Sie ist eine robuste Sorte, die auch unter schwierigen Wachstumsbedingungen gut gedeiht, unter anderem dank ihres sehr guten Wurzelsystems. Darüber hinaus ist Tarmo F1 für eine lange Lagerung geeignet. Auch der B-Mox®-Behandlung von Steckzwiebeln wurde Aufmerksamkeit geschenkt.
Abgerundet wurde der Tag durch die Vorstellung verschiedener Maschinenhersteller und Vorführungen.
Alles in allem war es ein erfolgreicher Tag, an dem die neuesten Innovationen bei Steckzwiebeln diskutiert wurden!
DE GROOT EN SLOT
WISSENSPARTNER BEI DER
ZWIEBEL-TOUR
IM ZWIEBELANBAU IST KEINE SAISON WIE DIE ANDERE, WIE DAS JAHR 2024 GEZEIGT HAT. FAST ALLE ERZEUGER IN DEN BENELUX-LÄNDERN HATTEN UM DIE AUSSAAT HERUM VIEL REGEN UND AUCH IN DEN FOLGENDEN MONATEN GAB ES REICHLICH NIEDERSCHLÄGE. DER TYPISCH HOLLÄNDISCHE SOMMER SORGTE DANN DAFÜR, DASS EINIGE ZWIEBELFELDER IN SACHEN WACHSTUM AUFHOLEN KONNTEN.
Die Betonung liegt auf teilweise, denn die Unterschiede im Wachstum und damit im Ertrag und in der Qualität waren regional, aber auch von Feld zu Feld sehr groß. Die Ernte verlief zur Abwechslung einmal sehr reibungslos. All dies wurde bei der Zwiebel-Tour von Boerenbusiness, an der De Groot en Slot seit 2024 teilnimmt, deutlich sichtbar.
Die Zwiebel-Tour begleitet zehn verschiedene Zwiebelproduzenten in den Niederlanden während des Anbaus, von der Aussaat bis zur Ernte. Sie sprechen über die Anbaubedingungen, das Wachstum und die Herausforderungen, denen sie während der Anbausaison gegenüberstehen. Außerdem werden Daten wie Niederschlagsmengen und Aussaattiefen erhoben und Ertragsmessungen durchgeführt.
Kartierung der Wachstumsperiode
Wie bereits erwähnt ist jede Saison anders. Da die beteiligten Anbauer über die gesamten Niederlande verteilt sind, erhält man ein vernünftiges Bild davon, wie sich der Zwiebelanbau in einem bestimmten Gebiet entwickelt. Das ist auch Ziel der Zwiebel-Tour: die Wachstumsperiode des Zwiebelanbaus in den Niederlanden so gut wie möglich abzubilden, damit die Erzeuger wissen, was vor sich geht.
Der nasse Start der Saison 2024 wurde von den teilnehmenden Landwirten bestätigt. Normalerweise beginnt die Aussaat im südlichen Teil des Landes zuerst und die Aussaat im Norden erfolgt zuletzt. 2024 war es aufgrund der anhaltenden Regenfälle genau umgekehrt. Die Landwirte im Norden und in der Mitte des Landes hatten um Mitte April bessere Aussaatmöglichkeiten als die im Süden und genau diese Regionen waren daher bei der Aussaat und beim Wachstum voraus.
Höhere Erträge auf Lehmboden
Erst Ende April/Anfang Mai gab es in den gesamten Niederlanden wieder eine Chance zur Aussaat. Für einige Anbauer im Süden war dies die erste gute Gelegenheit. Infolgedessen war der durchschnittliche Aussaattermin der Landwirte der zweit späteste seit Beginn der Zwiebel-Tour (2017). Nur im Jahr 2023 war er im Durchschnitt etwas später, allerdings auf Basis der Daten der 10 teilnehmenden Anbauer. Am Ende der Saison zeigte sich, dass die Landwirte auf den Lehmböden in den zentralen und nördlichen Landesteilen im Durchschnitt höhere Erträge erzielten als ihre Kollegen auf den Sandböden.
Nicht nur die Anbausaison wird kartiert. Während des Anbaus stehen die Anbauer vor Herausforderungen: Manchmal sind diese saisonal bedingt, auch die Bodenart und die Verfügbarkeit von Süßwasser können zu unterschiedlichen Entscheidungen führen. Auch darauf wird geachtet - Ideen, Lösungen und Tipps können interessant und sogar für andere Erzeuger anwendbar sein. So dient die Initiative auch als Wissensplattform, an der sich De Groot en Slot gerne als Wissenspartner beteiligt.
Input von Wissenspartnern Ein Teil der Lösungen und der Bewältigung von Herausforderungen kommt von verschiedenen Wissenspartnern aus dem Anbau, jeder mit seinem eigenen Spezialgebiet. Auf diese Weise ist der pflanzentechnische Teil der Zwiebel-Tour optimal mit der richtigen Beratung besetzt. De Groot en Slot kümmert sich vor allem um die Aussaat und die Sorten und versorgt die Anbauer auch mit Wissen und Ratschlägen zu Anbau und Lagerung.
Umgekehrt informieren die Landwirte mit ihren Ergebnissen auf dem Feld die Wissenspartner direkt nach Regionen. Der Kontakt untereinander findet in einer WhatsApp-Gruppe statt, in der der Austausch eines Bildes von der Kultur oder einer Anwendung im Anbau manchmal mehr ausdrückt als nur ein paar Worte. Dies erleichtert auch den gegenseitigen Vergleich. Neben diesen digitalen Kontakten treffen sich Landwirte und Wissenspartner ein paar Mal im Jahr und der Tag ist mit Aktivitäten zum Erwerb von landwirtschaftlichem Wissen gefüllt.
‘Es werden während des Anbaus zehn verschiedene Zwiebelanbauer begleitet’
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