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Fantasie Eck: Der mysteriöse Geisterwolf
Fantasie-Eck
Melanie Schaller
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Der mysteriöse Geisterwolf
Als wir eine Weile durch den Wald spaziert sind, bläst uns der Wind kräftig um die Ohren. In der Ferne erkennt man schon Wintershadow. »Schau William, wir sind schon fast am Ziel«! »Ja, ich erkenne ein paar Hütten in der Ferne, Ella«, antwortet William. »Ja das ist Wintershadow“, antworte ich William. »Kommst du von hier«? fragt William überrascht. »Ja, das habe ich dir ja noch gar nicht gesagt. Tut mir leid«. William lacht plötzlich laut auf. Sein Mund schließt sich gleich wieder, trotzdem huscht noch ein kleines Schmunzeln über sein Gesicht. Aber er antwortet nur, dass ich mich nicht immer entschuldigen muss, vor allem nicht wegen dieser Kleinigkeit. Mir ist diese Eigenschaft an mir nie aufgefallen, zumindest erinnere ich mich nicht daran. Aber darüber muss ich mir jetzt nicht so viele Gedanken machen. Plötzlich merke ich, dass William schon weit vor mir geht. Ich renne William nach, damit ich ihn einholen kann und nicht meterweit zurückliege. Für sein Alter ist er aber noch ziemlich fit, das muss man schon sagen, denke ich mir. Ich bin jung, und liege trotzdem zurück. Ich lege einen Zahn zu und bin in nicht einmal einer Minute genau an der gleichen Stelle wie William. »Hoho! Und ich dachte, dass die jungen Leute schneller gehen können als ich alter Mann«, sagt William. »Das stimmt ja auch, aber ich habe gerade echt nicht gemerkt, dass du schon weiter vorne gewesen bist, als ich. Du bist aber wirklich fit, William«! antworte ich ihm. Nach einer Weile sehe ich, dass Wintershadow langsam am Horizont erscheint. Durch das dichte Blätterwerk erkenne ich eine der Hütten aus meinem Heimatdorf. »Schau William, kannst du es sehen? Das ist Wintershadow«! »Ja, ich glaube, dass du wirklich Recht hast. Auf geht’s wir müssten gleich dort sein«. Am liebsten würde ich gleich vorlaufen, aber ich lasse es besser sein. Auch wenn ich mittlerweile weiß, dass er schnell sein kann, möchte ich ihn nicht stressen. Nachdem wir den Wald hinter uns gelassen haben, treten wir ins Dorf. Puh, wir haben es geschafft. Der Weg kam mir länger vor als gedacht. Aber egal, jetzt sind wir hier. Was mir allerdings auffällt: Warum ist es so still hier? Wir haben doch noch gar nicht Nacht, das heißt die Einwohner und mein Vater werden noch nicht schlafen. Keiner ist zu sehen. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass nicht alle auf der Jagd sind. Das machen immer nur ein paar Einwohner, aber doch nicht gleich alle auf einmal. »Ist es bei euch im Dorf immer so ruhig«? fragt mich William. »Nein, ist es nicht«! antworte ich in dem lockersten Ton, den ich gerade noch zusammen bekomme. »Dann werden wir uns noch etwas umsehen müssen, in Ordnung, Ella«? »Ja klar, aber wo«? antworte ich. »Du wohnst doch hier! Also, geh du voraus und wir werden schauen, ob wir jemandem begegnen. Bestimmt sind die Jäger schon auf dem Weg zurück ins Dorf«. »Ja, kann sein. Ich mache mir vielleicht nur unnötig Sorgen«. »Man sollte sich nie zu viele Sorgen machen, Ella«! erwidert William. Doch wir begegnen niemandem. Fortsetzung folgt!