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Körperwelten: faszinierend schockierend
Alexandra Schöller
Das menschliche Blutgefäßsystem
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Ich besuchte mit meinen Eltern am 8. Oktober 2017 die Ausstellung »Körperwelten & Der Zyklus des Lebens«. Zu Beginn der Ausstellung gelangten wir in eine abgedunkelte Halle, in welcher wir uns eine auf einen Monitor projizierte 60 minütige Dokumentation ansahen, in welcher der Ablauf vom Präparierungsprozess verwester menschlicher Körper detailgenau erläutert wurde. Als diese zu Ende war schritten wir in die nächste lichtgeflutete Halle und bestaunten dort über 200 Präparate über die Entwicklung eines Embryos - diese wurden zur Veranschaulichung in glä
Viele Präparate brachten mich zum Staunen

sernen Kästen aufbewahrt. Auf der gegenüberliegenden Seite dieser Halle entdeckten wir ein im ebenso gläsernen Kasten aufbewahrtes Präparat einer gebärenden Frau, die aufgrund von Krebs verstarb. Weiters waren sowohl Extremitäten menschlicher Präparate und deren organischer Funktionen zu sehen, als auch tierische Präparate. Bei unserer Besichtigung durch die Hallen fiel uns unter anderem auf, dass es dort Präparate von erkrankten menschlichen Extremitäten und Organen gab. Nachdenklich warfen wir einen Blick darauf. Als wir beinahe am Ende der Ausstellung angelangt
waren, fokussierten sich unsere Blicke auf einen weiteren Monitor, auf dem eine 60 minütige Dokumentation, die das Thema Demenz aufgriff, zu sehen war. Als diese zu Ende war verließen wir bestürzt das Ausstellungsgelände. Meiner Meinung nach ist die Ausstellung nicht nur für Fachpersonal äußerst interessant und informativ. Denn dort erfährt man so einiges über den eigenen Körper, was man zuvor nicht wusste.
Hintergrund zur Ausstellung
Weltweit ist diese Ausstellung eine der am besten besuchten und war seit 1995 in vielen verschiedenen Ländern auf Tour. Der Anatom Dr. Gunther von Hagens und seine Ehefrau, die Kuratorin Dr. Angelina Whalley, präsentierten von Juni bis Oktober 2017 die Wander-Ausstellung in der Grazer Messehalle. Das Paar hat die Ausstellung ins Leben gerufen, um Menschen die Anatomie des Körpers zu veranschaulichen und soll zudem zur Gesundheitsaufklärung beitragen. Dr. von Hagens ist der Erfinder des dauerhaften Konservierungsverfahrens toter Körper mittels Austauschs der Zellflüssigkeit durch Kunststoffe. Alle anatomischen Präparate stammen von Menschen, die zu Lebzeiten verfügt haben, dass ihr Körper nach dem Ableben präpariert werden soll. Viele SpenderInnen betonen, dass sie auf diese Weise nach ihrem Tod noch anderen Menschen von Nutzen sein können.


