WINGbusiness Heft 01 2010

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Top-Thema Darstellung der Komplexität anzustreben. Dies ist nicht zu verwechseln mit einer Komplexitätsreduktion bei auf „Komplexität ausgerichteten Verfahren“ wie z.B. der Produktion. Abschließend ist festzustellen, dass eine vollständige Darstellung von Komplexität unmöglich und nur ein Teil des System kontrollierbar ist.10 Der Kundennutzen wird durch eine Abb. 2. Werkzeugmatrix versus optimierter Werk- Ausweitung des Variantenmanagements zeuggruppenmatrix zunächst erhöht, in der Produktion können Losgrößen kann sich aber bei der Steigerung der und somit die Anzahl der Rüstvorgän- Produktvielfalt wiederum reduzieren. ge angepasst und Rüstzeiten durch eine Vor allem bei einem beschleunigten Werkzeugmodularisierung verringert Produktlebenszyklus verschafft Variwerden. Somit kann eine Komplexitäts- antenmanagement (im vorliegenden reduktion durch standardisierte Abläu- Fall im Bereich des Werkzeugeinsatzes fe gesichert und die Gesamtanlagenef- und der Werkzeugmodularisierung) fektivität als aussagekräftige Kenngröße einen effektiven Wettbewerbsvorteil festgelegt werden. aber auch die Herausforderung für das Unternehmen, eine gewinnmaximale IV. CONCLUSIO Variantenvielfalt zu realisieren. Als aussagekräftige Kenngröße bei spezieller Eine funktionale Varianz statt durch Beachtung des Zeitfaktors ist der OEEKonstruktion mit Konfiguration am Wert zu nennen. Ende des Produktionsprozesses zu erreichen, stellt generell ein wesentliches REFERENZEN Ziel der Komplexitätsreduktion dar. In der Kleinteilefertigung heißt dies, Biedermann H. 2008: Ersatzteilmadass in der Konstruktion und Herstel- nagement: Effiziente Ersatzteillogistik lung von Werkzeugen klare Grenzen für Industrieunternehmen. Springer zu bilden und vorhandene Module Verlag, Berlin; Franke H.-J. 1998: Pround Baugruppen nicht als gegeben zu dukt-Variantenvielfalt – Ursachen und betrachten, sondern möglichst anzu- Methoden zu ihrer Bewältigung. In: passen sind. Werkzeuge sollten modu- Effektive Entwicklung Auftragsablarisiert und in Gruppen zusammenge- wicklung variantenreicher Produkte. führt werden, eine Gesamtbetrachtung VDI-Verlag, Düsseldorf; Franke H.-J., der gesamten Werkzeugmatrix ist zu Hesselbach J., Huch aufwändig und somit nicht weiter an- B., Firchau N. L. zuwenden. Wenn möglich können in 2002: Variantender Produktion weitgehend nichtin- management in der dividuelle Vormaterialen und gleiche Einzel- und KleinWerkzeuge verwendet werden. s er ien f er t ig u ng. Schnittstellen in der Organisation, Fa c h b u c h v e r l a g im Prozess und der Technik sind zur Leipzig, Leipzig; Optimierung der Prozesssteuerung ein- Mayer A. 2007: deutig zu definieren und nur relevante Modularisierung Informationen an definierte (standar- der Logistik. Ein disierte) Schnittstellen weiterzugeben. Gestaltungsmodell Generell ist immer eine transparente zum Management Vgl.: Franke, H.-J. et al. (2002); S. 16 14

von Komplexität in der industriellen Logistik. Universitätsverlag der TU Berlin, Berlin; Piller F.T. 2006: Mass Customization. Ein wettbewerbsstrategisches Konzept im Informationszeitalter. Deutscher Universitäts-Verlag, Wiesbaden; Pulm U. 2004: Eine systemtheoretische Betrachtung der Produktentwicklung. Dissertation, TU München. München; Schmidt I. 2006: Fallbasiertes Schließen zur Komplexitätsreduktion – Fallbasiertes Schließen als Ansatz des Variantenmanagements im Maschinen- und Anlagenbau. GRIN Verlag, Norderstedt Autorin: Elisabeth Lackner-Schwarz, geb. 1981 in Leoben studierte Exportorientiertes Management EU-ASEN-NAFTA an der Fachhochschule IMC Krems und promovierte 2007 am Lehrstuhl Industrielogistik der Montanuniversität Leoben im Bereich Supply Chain- und Behältermanagement. Von 2004 bis Januar 2008 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Department Wirtschafts- und Betriebswissenschaften (Lehrstuhl Industrielogistik) der Montanuniversität Leoben, bevor sie für ein Jahr als Visiting Professor am Instituto Tecnológico y de Estudios Superiores de Monterrey am Campus Cd. Juárez in Chihuahua, Mexiko tätig war. Während ihrer Karenz arbeitet sie geringfügig als Lehrbeauftragte am Lehrstuhl Industrielogistik der Montanuniversität Leoben und Universidad de Ibagué in Kolumbien. Dr. Elisabeth Lackner-Schwarz beschäftigt sich mit Supply Chain- und Prozessmanagement sowie den speziellen, sich ständig verändernden Herausforderungen in der internationalen Logistik.

Dr. Elisabeth LacknerSchwarz Lehrbeauftragte am Lehrstuhl Industrielogistik der Montanuniversität Leoben

10 Vgl.: Pulm, U. (2004); S. 175f WINGbusiness 1/2010


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