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Definitionen
Äußerst hilfreich waren auch die Abhandlungen über die Geschichte der Niederlausitz, die Rudolf Lehmann geschrieben hat.31
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Der mittelalterlichen Niederlausitz, dem in den Fokus genommenen Untersuchungsgebiet, liegt der Archidiakonat Niederlausitz zuzüglich der Sedes Sorau zugrunde. Kapitel 2.1. und 2.2. führen die Argumente, die zu dieser Begriffsfindung und konstruierten Grenzbildung geführt haben, genauer aus.
Damit die mittelalterlichen Kunstwerke in die Betrachtung und Analyse einbezogen werden konnten, mussten sie folgende Kriterien erfüllen: Provenienz Niederlausitz, mittelalterliche Datierung, hölzerner Bildträger und Zugehörigkeit bzw. vermutliche Zugehörigkeit zu einem Altar als Verbildlichung der Weiheheiligen. Die Zählung der Objekte erfolgt in ihrem Zusammenhang. Ein Retabel, gleichgültig aus wie vielen Einzelteilen es zusammengesetzt ist, wird als ein Objekt gezählt, während Retabelfragmente oder Einzelfiguren bzw. Kruzifixe ebenfalls als ein Objekt gezählt werden.
Die Datierung der Kunstwerke ist, z. T. in Anlehnung an vorhandene Fachliteratur, größtenteils im Vergleich der Kunstgüter untereinander aber auch im Vergleich mit überregionalen Museumsbeständen und Kirchenausstattungen, durch den Autor selbst vorgenommen worden.
walde. Finsterwalde: Druck und Verlag von Richard Espenhahn, 1892; Schneider, Johannes Christoph:
Chronik der Stadt und Standesherrschaft Forst vor und nach der Vereinigung mit der Standesherrschaft
Pförten. Guben: Eduard Berger, 1846. Reprint nach dem Original. Guben: Niederlausitzer Verlag, 2008;
Loocke, Johann Christian: Geschichte der Kreisstadt Guben, nebst einigen Nachrichten und der Regentenfolge von der Niederlausitz. Görlitz: Ungerische Schriften, 190; Krüger, Karl Wilhelm: Alt-Lieberose.
Mitteilungen aus der Geschichte der Stadt Lieberose und der Gegend. Lieberose: Im Selbstverlage des
Verfassers, 1904. Reprint. Guben: Niederlausitzer Verlag, 2008; Neumann, Johann Wilhelm: Geschichte der Kreis-Stadt Lübben im Markgrafthum Niederlausitz. Lübben: F. Driemel u. Sohn, 1846. Reprint der
Ausgaben von 1846 (erste Abteilung) und 1857 (zweite Abteilung) durch den Förderverein des Stadt- und
Regionalmuseums Lübben e. V. Alfa Verlagsgesellschaft mbH, 2000; Vetter, Prof. Dr. Julius: Chronik der
Haupt- und Kreis-Stadt Luckau im Markgrafthum Niederlausitz. Luckau: Kutscher, 1871; Schneider,
Johannes Christoph: Chronik der Stadt und Standesherrschaft Forst vor und nach der Vereinigung mit der Standesherrschaft Pförten. Guben: Eduard Berger, 1846. Reprint nach dem Original. Guben: Niederlausitzer Verlag, 2008; Paulitz, P.: Chronik von Senftenberg. Nach authentischen Quellen, Heft 1–31.
Großenhain: Starke & Sachse, 1892–1925; Worbs, Johann Gottlob: Geschichte der Herrschaften Sorau und Triebel. Sorau: J.D. Rauert, 1826. Reprint nach dem Original. Guben: Niederlausitzer Verlag, 2008;
Werner, Reinhold: Chronik der Stadt und des Kreises Spremberg. Spremberg: Säbisch, 1843. (2. Auflage 1933). 31 z. B. Lehmann, Rudolf: Geschichte der Niederlausitz. Veröffentlichungen der Berliner Historischen
Kommission beim Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin, Band 5. Berlin: de Gruyter, 1963.

Madonna in der Katholischen Christuskirche Cottbus. Schmerzensmann in der Steinkirchener Dorfkirche in Lübben (Spreewald).
Aufgrund der fehlenden schriftlichen Quellen, die den Auftrag des jeweiligen Retabels bzw. der Schnitzfigur ohne Zweifel der Kirche/dem Standort zuordnen könnten, in dem sich das Kunstwerk heute befindet, muss der endgültige Beweis ausbleiben. Dennoch, und um überhaupt eine Argumentation beginnen zu können, wird weiterhin angenommen, dass die heutige, vorgefundene Situation dem ursprünglichen Standort entspricht, soweit kein anderes Dokument jene Annahme widerlegt.
Falls beweisende Quellen für ein Kunstgut gefunden wurden, die eine Provenienz »Niederlausitz« ausschließen, obwohl die Prämisse der Datierung und des heutigen Standortes im Untersuchungsgebiet erfüllt sind, ist das Objekt nicht mit in die Betrachtung einbezogen worden. Das betrifft im Einzelnen die Madonna in der Katholischen Christuskirche in Cottbus, die die Ordensschwestern aus ihrem Mutterkloster mitgebracht hatten, und die Mondsichelmadonna in der Propsteikirche St. Maria Friedenskönigin in Cottbus, die laut Aussage des Pfarrbüros eine Leihgabe des Erfurter Doms ist. Außerdem muss der Schmerzensmann in der Steinkirchener Dorfkirche der Auflistung hinzugefügt werden, da das Andachtsbild erst 1908 aus dem Kaiser-Friedrich-Museum Berlin u. a. im Austausch mit der Figur des Heiligen Pankratius in den Besitz der Gemeinde gelangte.