Kontakt 2016 01

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KONTAKT Magazin des BDKJ Speyer und der Abteilung Jugendseelsorge im Bischöflichen Ordinariat Speyer www.bdkj-speyer.de | 01 Frühjahr 2016 | D 43542

SCHWERPUNKT

Theologie der Verbände Mit beiden Beinen auf festem Boden & einem guten Draht nach oben

>> Blitzlichter und Gedankenfetzen Wenn Verbandler_innen über Gott und die Welt nachdenken


Inhalt

06 Bild: BDKJ Bundesstelle

SCHWERPUNKT Theologie der Verbände

Vorab 3

Editorial

Katharina Goldinger

3

Zum Thema

Carsten Leinhäuser

PRAKTISCH Materialien zur Theologie der Verbände Bild: BDKJ Bundesstelle

13

ren, robie n, p s u A tiere Disku ntieren ime Exper

18

Schwerpunkt 6

Theologie der Verbände – warum, wofür und für wen?

9

Blitzlichter und Gedankenfetzen...

Annette Jantzen

Lena Schmidt | Christoph Lusch | Isabelle Gayer | Ute Garth

13

Loslegen & Weiterdenken

17

Interview mit dem Chef

Tipps aus der Arbeitshilfe zur Theologie der Verbände

Carsten spricht mit Jugendbischof Wiesemann über Theologie, Verbände, Gemeinden und das, was an Potential im BDKJ steckt

Foto: BDKJ Speyer

VERBÄNDE & DIÖZESE News | Veranstaltungen | Projekte

Rubriken 4 18 27

Vorhang auf für Neue(s)! Verbände & Diözese Heimat

Impressum HERAUSGEBER: Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und Abteilung Jugendseelsorge im Bischöflichen Ordinariat der Diözese Speyer, Postfach 2130, 67343 Speyer, Tel. 0 62 32. 1 02-331, Fax 0 62 32. 1 02-406, E-Mail: info@bdkj-speyer.de, www.bdkj-speyer.de | VERANTWORTLICH: Carsten Leinhäuser (V.i.S.d.P), Lena Schmidt, Heike Vogt | REDAKTION: Katharina Goldinger, Carsten Leinhäuser | LAYOUT: Carsten Leinhäuser, Katharina Goldinger | DRUCK: gemeindebriefdruckerei.de | Auflage 3000 Ex. Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. NAMENTLICHE KENNZEICHNUNG: Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung des/der Autors_in wieder. | Das Referat für Politische Bildung und Öffentlichkeitsarbeit im BDKJ wird gefördert vom Land Rheinland-Pfalz. BEILAGEN keine TITELFOTO: Carsten Leinhäuser, Grafik: BDKJ Bundesstelle . ERSCHEINUNGSDATUM der nächsten Ausgabe: 15.07.2016 | REDAKTIONSSCHLUSS 03.06.2016.

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BDKJ Kontakt | 01 2016


VORAB: Vorwort| Editorial

Liebe Leserinnen & Leser! Foto: BDKJ Speyer

Es gibt ja schon recht viele Tage in meinem Berufsalltag, an denen ich mich

ZUM THEMA Theologie und so...

frage, warum ich eigentlich Theologie studiert habe: 10 Semester, drei (ur-)alte Sprachen, viel Hirnschmalz und theoretische Konstrukte. Derzeit komme ich selten in die Verlegenheit, mein- zumindest theoretisches, dafür

>>

In der „Theologie“ geht‘s um Gott. Um Uns. Und darum, was wir miteinander auf die Beine stellen und bewegen...

aber urkundlich verbrieftes- Wissen über assyrische Rollsiegel oder Patrologie zum Einsatz zu bringen. Manchmal kribbelt es mich dann aber schon.

Theologie. Hört sich trocken an. Da

(im Sinn von Wissenschaft) auf Gott zu

entstehen Bilder im Kopf: Jahrhunder-

schauen. Und auf alles was dazugehört:

tealte, verstaubte, düstere Bibliothe-

Auf Religion und ihre Geschichte, auf

Etwa, wenn es um die Frage geht, ob

ken. Uhren, die schon lange stehen ge-

religiöse Konzepte und Denkkonstrukte.

das, was Verbände so machen auch

blieben sind. Bücher voller lateinischer

Darum, wie Menschen ihre Beziehung

wirklich und so richtig a) Kirche und b)

Texte. Eine Männerwelt, in der Frauen

zu Gott verstehen und sie leben. Und

katholisch ist. Ich würde klar sagen: JA!

wenig zu melden haben. Dogmatische

und und...

Natürlich. Was denn sonst? Dafür aber auch eine theologische Begründung zu

Wahrheiten und lebensferne Themen. Altbacken, langweilig, kompliziert.

Falls das zu abgehoben klingt, versu-

haben und das subjektive „Ich-bin-mir-

Ich habe Theologie studiert. Und ja, an

che ich‘s mal mit einer eher kurzen

sicher“ in die Sprache und Gedanken-

den Bildern ist was dran. All das gibt es

Definition, die es für mich ziemlich gut

welt der Wissenschaft von Gott und

in der Theologie. Es hängt - wie so oft

auf den Punkt bringt: „In der Theolo-

Glaube zu übertragen, finde ich extrem

gie geht‘s um Gott. Um uns. Und

spannend. Das hat der BDKJ gemacht.

darum, was wir miteinander

Das macht ihr in euren Verbänden. Dan-

auf die Beine stellen und

ke dafür! Deshalb hatte ich auch viel

im Leben - an den Menschen, die hinter einem Thema stehen.

dUnd daran, was die draus Jugen it de: M uf n ä machen. Das gilt auch für b r ve n a Beine die Theologie... n e eid i be en & d o B m aht feste en Dr t u Während des Studiums g .. nem oben. bin ich absolut großartigen nach Theologen_innen

begegnet.

bewegen.“

Spaß bei der Vorbereitung dieses Kontakt. Ein echtes Highlight war das In-

Diese Definition gefällt

terview mit unserem Jugendbischof (Ihr

mir. Weil sie mich gleich

könnt das ab S. 13 nachlesen): Soviel

zu ein paar spannenden

Lob für die Verbände!

Fragen bringt: Wer ist dieser

Gott? Wie tickt der, was macht

Ich freue mich über eine aus meiner

oben beschriebenen Bilder verkörpern.

er, was will er (und was nervt ihn total)?

Sicht sehr gelungene Theologie der

Frauen und Männern, die mit beiden

Wer bin ich? Was macht mich aus, was

Verbände. Und ich freue mich darauf,

Füßen fest auf dem Boden der Realität

ist mir wichtig, was will ich mit mei-

nochmal ganz in Ruhe den Leitarti-

stehen und es lieben, die Gedanken

nem Leben anstellen? Was haben Gott

kel von Annette Jantzen, der „BDKJ-

frei spielen zu lassen. Die sowohl einen

und ich miteinander zu tun? Haben wir

Bundesfrau für Theologisches“ (S. 6) zu

guten Draht nach oben haben, als auch

überhaupt was miteinander zu tun?

lesen.

feste Wurzeln in der Welt und in der

Könnten wir uns vielleicht zusammen-

Zeit. Sie haben mir die Theologie als

tun, um gemeinsam Projekte zu stem-

Gibt neues Hirmschmalz für die nächs-

eine Wissenschaft näher gebracht, die

men und die Welt zu verändern?

ten Wochen. Und verstärkt den Drang,

Menschen, die das Gegenteil der

aus der doch oft sehr theoretischen

fasziniert. Die herausfordert. Die Spaß macht.

Ich finde es total spannend, diese Fra-

Theologie wieder in die kunterbunte

gen mit Euch und in unseren Verbänden

Glaubenspraxis einzutauchen.

„Theologie“: Das Wort kommt aus dem

anzugehen. Und natürlich mit ihm. Mit

Griechischen. Theos=Gott. Logos=Wort,

Gott.

Vernunft, Rede. Es geht also ums Reden über Gott. Darum, mit Vernunft

CARSTEN LEINHÄUSER BDKJ -Diözesanpräses { carsten.leinhaeuser@bdkj-speyer.de

KATHARINA GOLDINGER Redaktion KONTAKT { presse@bdkj-speyer.de

BDKJ Kontakt | 01 2016

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Foto: Carsten Leinhäuser

News und Namen

Felix Goldinger TEXT: Felix Goldinger | BILD: BDKJ Speyer:

Zwischen meinem neuen und meinem alten Büro liegen genau 24 Stufen. Der

! H A A A TAD er Abteilung

Weg ist nicht weit. Trotzdem liegt einiges dazwischen. Mit dem Jahreswechsel wurde mir – ein wenig schmerzhaft

sd News au em BDKJ und d

– bewusst: Du bist hier nicht im Urlaub. Das Ausbleiben bestimmter Arbeitsbereiche und der fehlende Kontakt zu den Menschen im BDKJ und bisherigen

Lena Schmidt TEXT: Lena Schmidt | BILD: BDKJ Speyer:

Kollegen_innen sind jetzt ein Dauerzuich mich mit meinen Erfahrungen in

stand.

der Projektplanung und -durchführung

Diese Erkenntnis führte mich dann –

sowie Kommunikation in den Diözesan-

verständlicherweise - erstmal in die

vorstand einbringen.

Kaffeeküche. Denn ein Schluck vom guten GEPA-Kaffee aus der tollen Ma-

Ich freue mich auf die neue Herausfor-

schine im zweiten Stock hat mir schon

derung und darauf, die anderen Ver-

über so manches Tief hinweggeholfen.

bände und Dekanate noch näher kennen

Auf dem Weg zu meinem „Trostspen-

zu lernen und nicht zuletzt auch über-

der“ musste ich zwei Türen öffnen,

diözesane Kontakte zu knüpfen.

24 Stufen erklimmen und an 8 BDKJ-

Tadaaaah - Ich bin die Neue. Am 31. Ok-

Unsere aktuellen Themen will ich wei-

Büroräumen vorbei. Unterwegs hab ich

tober wurde ich von der Diözesanver-

ter voranbringen. Ich denke da insbe-

einige Kollegen_innen aus der Jugend-

sammlung zur BDKJ-Diözesanvorsitzen-

sondere an unsere Forderung nach mehr

seelsorge getroffen. Wir unterhielten

de gewählt - und ich freue mich sehr,

Beteiligung für Kinder und Jugendliche

uns über dies und das – sogar über ein

euch zukünftig zu vertreten.

in Kirche, Politik und Gesellschaft.

Projekt, das „die Jugend“ und „die

Aber auch perspektivisch möchte ich

Katechese“ gemeinsam planen. Und als

Ein bisschen was von mir: Ich bin 28

gemeinsam mit den Verbänden und De-

ich dann vor der Kaffeemaschine stand

Jahre alt und komme aus der Gemeinde

kanaten arbeiten. Hier kann ich mich

wurde mir klar: Es liegt jetzt zwar

Herz Jesu in Ludwigshafen. Dort habe

mit meiner jüngsten Erfahrung aus dem

einiges zwischen dem BDKJ und mir (24

ich bei der DPSG das Verbandsleben

Struktur- und Perspektivprozess der

Stufen, 2 Türen, ...) aber es verbin-

kennengelernt. Nach einigen Jahren

DPSG mit einbringen.

det mich auch noch sehr viel mit den

Mitarbeit auf unterschiedlichen Ebe-

Was ich mir noch für meine Vorstands-

Menschen im BDKJ und den Themen

nen und zuletzt aktiver Arbeit in der

zeit vorgenommen habe? Gute Antwor-

die dort anstehen. Bin gespannt, wann

Diözesanleitung bin ich nun zum BDKJ

ten auf die Frage zu finden, wie wir als

es mich wieder nach oben zieht. Ich

gewechselt.

katholische Verbände den gesellschaft-

freu mich auf den nächsten Kaffee mit

lichen Wandel mitgestalten können.

euch!

Eure Lena

Euer Felix

Als

gelernte

Veranstaltungskauffrau

und Fachkauffrau für Marketing will

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BDKJ Kontakt | 01 2016


News und Namen

Mona Eisenbarth TEXT: Heike Vogt | BILD: Bistum Speyer| Nicola Plum

Elke Frey

Schönstatt Mannesjugend (SMJ) TEXT: René Martin | BILD: Bistum Speyer| Nicola Plum

TEXT: Carsten Leinhäuser | BILD: BDKJ Speyer

Am Ende des Jahres haben wir Mona

Elke Frey hat die Abteilung Jugendse-

Seit vergangenem Herbst gehört die

Eisenbarth als Referentin mit viel

elsorge zum 1.Februar verlassen. Sie

Schönstatt-Mannesjugend (SMJ) zum

buntem Konfetti aus der Abteilung

hat hier im Referat Freiwilligendienste

BDKJ Speyer. Die ca. 90 Jungs im Alter

Jugendseelsorge verabschiedet. Fünf

als Sachbearbeiterin mitgearbeitet.

von 9 bis 24 Jahren sind an das Schön-

Jahre hat sie die Arbeit in der KjG und

Jetzt findet ihr sie in der Büchereifach-

statt-Zentrum Marienpfalz in Herxheim

im Referat Freiwilligendienste mitge-

stelle des Bistums. Wir wünschen ihr

angebunden. Unter www.smj-speyer.de

staltet und bereichert und –wie bei

für ihre neue Wirkungsstätte alles Gute

findet ihr Bilder und Berichte über die

ihrer Verabschiedung- Vieles bunter

und bedanken uns für die in der AJS

Gruppenstunden, Zeltlager, Gottes-

gemacht. Für ihre neue Stelle als Lei-

geleistete Arbeit. Aufgrund personeller

dienste, Gemeinschaftstage und Ak-

tung des Kindergartens St. Nikolaus in

Umstrukturierungen werden wir die

tionen der SMJ. Wir finden: Die Jungs

Neustadt wünschen wir ihr alles Gute

Stelle nicht neu besetzen.

sind eine Bereicherung für den BDKJ

und Gottes Segen.

Christine Jäger TEXT: Carsten Leinhäuser | BILD: Bistum Speyer| Nicola Plum

Speyer. Herzlich Willkommen!

Heike Horn TEXT: Heike Vogt | BILD: Bistum Speyer| Nicola Plum

Anfang 2016 hat Christine Jäger die

Verstärkung für das Sekretariat

Abteilung Jugendseelsorge verlassen.

der JUNGEN KIRCHE SPEYER: Seit

Christine war zwei Jahre lang Bildungs-

01.02.2016 unterstützt Heike Horn das

referentin der DPSG. In dieser Zeit hat

Team der JUKI. Sie ist nicht unbekannt

sie die Pfadfinder_innen bei kleinen

in der Abteilung Jugendseelsorge,

und großen Aufgaben und Aktionen

hat sie doch bereits über zehn Jahre,

unterstützt. Unter anderem hat sie in

damals noch im „Bischöflichen Jugend-

verschiedenen AG

amt“ (bei BDKJ und DPSG) gearbeitet. Nach weiteren Stationen ist sie nun

s mitgearbeitet und die Bezirke Trifels,

wieder zurück und freut sich darauf,

Saarpfalz und Ludwigshafen begleitet.

viele JUKI´ler_innen kennenzulernen.

Wir wünschen Christine alles Gute und

Welcome back!

Gottes Segen. BDKJ Kontakt | 01 2016

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Schwerpunkt

LEITARTIKEL Theologie der Verbände – warum, wofür und für wen?

>>

„Welchen Anteil haben die katholischen Kinder- und Jugendverbände an der Sendung der Kirche?“ Mit dieser Frage hat sich der BDKJ auf Bundesebene in den vergangenen Jahren intensiv beschäftigt. Heraus gekommen ist ein erster „Aufschlag“ - ein Beitrag, mit dem der BDKJ zur Diskussion und zum Weiterdenken anregt. Annette Jantzen ist Referentin für Kirchenpolitik und Jugendpastoral im BDKJ. Im Leitartikel beschreibt sie die wichtigsten Gedanken und Anliegen der Theologie der Verbände.

Ein- bis zweimal jährlich ist in deut-

dazugehören.

schen Bistümern „Zählsonntag“: Am zweiten

Novembersonntag

und

onen zu formulieren, wie ein Verband in der Kirche zu denken ist, sondern

am

Kinder- und Jugendverbände als Ge-

Anstöße zu geben, neu darüber nachzu-

zweiten Sonntag der Fastenzeit wer-

meinden zu beschreiben: Das ist eines

denken, was es für die Verbände bedeu-

den die Besucher_innen der Sonntags-

der Anliegen der Theologie der Verbän-

tet, katholisch zu sein - und was es für

gottesdienste gezählt. Deren Zahl wird

de. Beauftragt von der BDKJ-Hauptver-

die Kirche bedeutet, dass die Verbände

mit der Anzahl der Katholiken_innen im

sammlung 2012 hat eine Arbeitsgruppe

zu ihr gehören.

jeweiligen Pfarrgebiet verglichen, und

aus Theologen_innen aus den Mitglieds-

üblicherweise ist das Ergebnis, dass

und Diözesanverbände im Jahr 2015

Nun hätte es keine mehrjährige Arbeit

ungefähr 12% der Gemeindemitglieder

einen „Beitrag zu einer Theologie der

gebraucht, nur um festzustellen, dass

zum Gottesdienst kommen. In manchen

bei Sommerlagern der DPSG die Feier

Gegenden sind es nur 9%, in anderen

des Sonntagsgottesdienstes fest zum

14%, im Mittel sind die Zahlen jedenfalls schon lange niedrig.

Jugendverbände als Gemeinde beschreiben. Nur ein Gedankenspiel?

Programm gehört oder dass beim monatlichen

Sonntagabend-Gottesdienst

einer beliebigen KjG 28 von 30 MitglieWie wäre es, wenn nun das Ergebnis

dern kommen. Auch das verbandsinter-

einer solchen Zählung wäre, dass es

Verbände“ vorgelegt. Diese war nicht

ne Hearing und die Diskussionen mit

katholische Gemeinden gibt, in denen

als die eine, einzige, umfassende und

Beiräten_innen wären dafür nicht nötig

regelmäßig 90-95% der Mitglieder am

letztgültige Theologie der Verbände

gewesen. Die Theologie der Verbände

Gottesdienst teilnehmen? Kann nicht

gedacht, sondern als ein Aufschlag zur

leistet natürlich mehr. Sie geht von der

sein? Kann doch sein, man muss dazu

Diskussion, zu der viele eingeladen

Dynamik der Sendung aus, mit der die

nur auch die Kinder- und Jugendverbän-

sind: Die Kinder, Jugendlichen und jun-

Kirche als pilgerndes Gottesvolk unter-

de als Gemeinden mitzählen, in denen

gen Erwachsenen im BDKJ genauso wie

wegs ist. Sie vollzieht die Wende nach,

Jungen und Mädchen, Jugendliche und

Theologen_innen, Bischöfe und Vertre-

die das Zweite Vatikanische Konzil un-

junge Erwachsene ihren Glauben tei-

ter_innen anderer kirchlicher Verbände

ternommen hat, weil es die Kirche nicht

len, leben und feiern – und dann wirk-

und Gremien. Es war der Arbeitsgruppe

mehr von der Hierarchie her dachte,

lich mit allen, die zu dieser Gemeinde

wichtig, nicht abschließende Definiti-

sondern von den Getauften aus.

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BDKJ Kontakt | 01 2016


Bild: BDKJ Bundesstelle

Schwerpunkt

Darum stellt sie auch nicht die Verbän-

gung verknüpft, die in der Kirche eine

Der Entwurf einer Theologie der Ver-

de an den Anfang, sondern Beobach-

gemeinsame Schnittmenge mit der Li-

bände, den der BDKJ vorgelegt hat,

tungen davon, was es bedeutet, heute

turgischen Bewegung hatte. Beide Be-

bleibt aber nicht beim Beschreiben

jung zu sein, heute Christ_in zu sein,

wegungen haben einen wichtigen Anteil

stehen, sondern formuliert auch Visi-

heute Kirche zu sein. Sie vollzieht den

an den theologischen Weichenstellun-

onen, wie die Kinder- und Jugendver-

Weg des Konzils nach, die Kirche von

gen des Zweiten Vatikanischen Konzils.

bände weiter an und in ihrer Sendung

ihrer Sendung her zu beschreiben, und

wachsen können: Leben in Fülle ist

fragt dann nach dem, was die Kinder-

Auch heute bringen die Kinder- und

die Verheißung, und Wege dahin gibt

und Jugendverbände ausmacht.

Sie

Jugendverbände ihre Eigenarten in die

es viele, vom Leben aus den eigenen

beantwortet diese Frage anhand der

Kirche ein, wie sie in den übrigen Ver-

Quellen über das Leben in Begegnung

Verbandsprinzipien, die der BDKJ auf der Hauptversammlung 2006 für sich als wesentlich benannt hat: Christlicher Glaube und Lebensweltbezug, Partizipation, Selbstorganisation und

und Solidarität bis zum Leben im Wan-

Was bedeutet es, heute Christ_in zu sein? Wie (er)leben junge Menschen ihren Glauben?

Demokratie, Freiwilligkeit und Ehren-

del und in Hoffnung. Jetzt könnte man denken, dass die Theologie der Verbände damit fertig sei. Gesetzt, gedruckt und mittlerwei-

amtlichkeit. Damit beschreibt der Text

bandsprinzipien zusammengefasst sind.

le wegen des reißenden Absatzes zwei-

der Theologie der Verbände, wie die

Mit ihren Prinzipien sind die Verbände

mal nachgedruckt, ist sie als Broschüre

Verbände inhaltlich von der Lebensori-

Anders-Orte in der Kirche, aber dabei

bei der BDKJ-Bundesstelle erhältlich.

entierung an Jesus ausgehen, und wie

sind sie trotzdem ohne Einschränkung

Aber eigentlich geht es jetzt erst rich-

sie von Anfang an in den Lebenswelten

als Gemeinden beschreibbar. Sie haben

tig los! Dafür gibt es eine Arbeitshil-

der Kinder und Jugendlichen verankert

damit eine doppelte Sendung, um auf

fe, auch diese bereits in beachtlicher

waren. Die Kinder- und Jugendverbän-

diesen Begriff zurückzukommen: Sie

Höhe nachgedruckt, und es gibt vor al-

de von heute haben ihre Wurzeln zu gu-

stehen in außerkirchlichen Bezügen für

lem auf unterschiedlichen Ebenen Dis-

ten Teilen in der Jugendbewegung der

die Botschaft Jesu ein. Und sie wirken

kussions- und Studienveranstaltungen

1920-er Jahre, und sie sind untrennbar

innerhalb der Kirche immer wieder her-

dazu. Dabei geht es natürlich auch da-

mit der Geschichte dieser Jugendbewe-

ausfordernd und bereichernd.

rum, dass alle Interessierten sich den

BDKJ Kontakt | 01 2016

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Bild:BDKJ Bundesstelle

Schwerpunkt

Text aneignen können. Dieser wurde ja

den Kinder- und Jugendverbänden hat.

nach ihrem Anteil an der Sendung der

zunächst für ein theologisches Publikum

Defensive ist dabei überhaupt nicht nö-

Kirche fragen.

geschrieben. Um ihn für die Kinder- und

tig! Dafür sind die Gottesdienstbesuch-

Jugendverbände in der kirchlichen und

Zahlen zwar ein Hinweis. Aber wichti-

theologischen Diskussion präsent zu

ger ist, was sonst noch alles zu sagen ist über die Verbände und ihren Anteil an der Sendung der Kirche: Dass sie kirchli-

Aus der Diskussion um unseren Anteil an der Sendung der Kirche die eigene (verbandliche) Spiritualität weiterentwickeln...

che Orte sind, an denen das Evangelium gelebt und weitergegeben wird, dass sie Kinder- und Jugendliche erreichen, die nicht mehr über die immer größeren ortskirchlichen Strukturen erreicht werden, dass sie das Angebot einer Kir-

machen und zu halten geht es um mehr:

che sind, die dynamisch und vielfältig

Es geht darum, aus der Diskussion um

ist.

den je eigenen Anteil an der Sendung der Kirche die verbandliche Spirituali-

Wenn die Theologie der Verbände hier

Informationen, Bestellmöglichkeit und

tät weiterzuentwickeln, die je eigene

auf den verschiedenen Ebenen des

Anregungen für die Weiterarbeit mit

und die verbandliche Spiritualität zu

BDKJ Gespräche anstoßen und Impulse

der Theologie der Verbände findet Ihr

vertiefen, an den Visionen der Theolo-

geben kann, dann hat sie ein wichtiges

unter theologie.bdkj.de.

gie der Verbände zu wachsen. Es kann

Ziel erreicht, und dieses ist dann nicht

auch darum gehen, über die Theologie

mehr nur das Arbeitsergebnis einer

der Verbände mit Bischöfen und Diöze-

Gruppe von Theologinnen und Theolo-

sanleitungen ins Gespräch zu kommen,

gen, sondern das Ergebnis der Beiträge

gerade auch darüber, was die Kirche an

aller Menschen im BDKJ, die gemeinsam

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BDKJ Kontakt | 01 2016

ANNETTE JANTZEN ist Referentin für Kirchenpolitik und Jugendpastoral im BDKJ. ^{ jantzen@bdkj.de


Schwerpunkt

ZUM THEMA Theologie der Verbände: Blitzlichter und Gedankenfetzen...

>>

Was passiert, wenn verschiedene Verbandler_innen sich mit der „Theologie der Verbände“ beschäftigen? Mit dieser Frage sind wir losgezogen und haben nachgefragt: Eine Frage zu einem Abschnitt des Textes an eine_n Verbandler_in.

„In den katholischen Kinder- und Jugendverbänden kommen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene selbst zu Wort (...). Sie bringen ihre eigenen Wünsche und Vorstellungen ein und sagen ihre Meinung in der Gewissheit, mit ihren Anliegen, Vorstellungen und Ideen nicht nur Gehör, sondern auch ernsthaftes Interesse zu finden.“

Selbstbewusstsein und Verantwortung.

trauen geschenkt und schenken unse-

Das ist ein wertvoller Schatz.

rerseits Vertrauen weiter.

Und wo siehst du die Verbindung zum Glauben? Als Christen_innen glauben wir daran, dass jede_r den Auftrag und die gleiche Möglichkeit hat, sich einzubringen und zu beteiligen. Das entspricht

Warum sind uns in den Verbänden Partizipation, Selbstorganisation und Demokratie so wichtig?

unserer Vorstellung von einer

geschwisterlichen

und dialogischen Kirche. Dabei achten wir darauf,

Es ist unser Anliegen Kinder und Ju-

nicht nur uns Gehör zu

gendliche zu begleiten, sie zu fördern

verschaffen, sondern wol-

und herauszufordern, damit sie ei-

len uns auch für jene ein-

genständige, starke Persönlichkeiten

setzten, die nicht gehört

werden können. Dazu bedarf es dieser

werden.

Verbandsprinzipien. Sie fördern die Wir werden getragen von

en und den Gestaltungswillen der Kin-

der Hoffnung und dem

der und Jugendlichen. Sie erleben wie

Glauben, dass wir etwas

Partizipation und Demokratie funktio-

bewegen

nieren und können sie im geschützten

wir die Welt etwas besser

Raum ausprobieren. Das ermutigt dazu

gestalten

sich auch über Jugendverbandsarbeit

jede_r bringt sich mit ih-

hinaus in Kirche, Politik und Gesell-

ren bzw. seinen Möglich-

schaft mit seiner Meinung einzubringen

keiten und Fähigkeiten

und aktiv mitzugestalten. So wachsen

ein. Wir bekommen Ver-

können, können.

dass Und

Foto: BDKJ Speyer

das

Lena

Selbstvertrau-

Eigenständigkeit,

BDKJ Kontakt | 01 2016

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Schwerpunkt

„Gemeinden können sich an verschiedenen Orten innerhalb der Pfarrei bilden (…) Solche Orte der Gemeindebildung sind auch die katholischen Kinder- und Jugendverbände, die für junge Menschen Fundstellen des Glaubens sein können.“

CHRISTOPH

Erlebst du deinen Verband, die SchönstattMannesjugend (SMJ), als Gemeinde, Christoph? Inwiefern sind für dich Jugendverbände „Gemeinde“ und „Fundstellen des Glaubens“? Ob ich die SMJ als Gemeinde erlebe? Meine Antwort, ohne dass ich lange

nachdenken muss, lautet: Ganz klar JA! Unsere Jugendarbeit beruht auf den „fünf Säulen“. Eine dieser Säule lautet

„Gemeinschaft“. Ein Auszug aus dem Säulentext lautet wie folgt: „Schon die

Jüngsten ermutigen wir, sich einzubringen und mitzugestalten. Die Vielfalt der Talente, Typen und Temperamente

soll zum Zug kommen. Die Originalität

der einzelnen prägt den Reichtum unse-

rer Gemeinschaft. Jeden nehmen wir so

Foto: privat

an, wie er ist. Das Große in ihm möchten wir fördern. In der Gemeinschaft

entwickeln wir uns zu starken, selbstständigen Persönlichkeiten.“

meinde, welche eng mit der Pfarrei

Jugendlichen prasseln all diese Inputs

verknüpft ist, sollte ein Ort sein, an

ein, bei denen sie sich für den nahelie-

Eine Veranstaltung, welche den Aspekt

dem Gemeinschaft gestiftet wird und

genden entscheiden. Für die Verbände

von Gemeinde besonders stark betont

an dem sich Gemeindemitglieder wie

heißt das, dass Alltagsrelevanz aber

ist, die „Woche gemeinsamen Lebens“,

in einer Familie aufgehoben fühlen.

auch tragende Beziehungen für die Ju-

bei der wir eine Woche zusammen

Aufgrund von Umstrukturierungen in

gendlichen besonders wichtig beim Pro-

in unserem Jugendraum in Herxheim

unserer Zeit wird es immer deutlicher,

zess des „Sinnsuchens“ darstellt.

wohnen, jeder aber seinem normalen

dass in einer Territorialpfarrei mehrere

Tagesablauf (Schule, Studium, Beruf)

Gemeinden beheimatet sind. Eine sol-

Katholische

nachgeht. Hier erleben wir eine inten-

che Gemeinde, welche manchmal mehr

Kirche von heute dar, denn sie überset-

sive Gemeinschaft, uns gegenseitig im

oder weniger in der Mitte der Pfarrei

zen die unumstößlichen Glaubenswahr-

Alltag zu helfen und einen Alltagsbezug

beheimatet sein kann, stellen auch die

heiten in Formen und Worte, welche für

von Glauben und Welt herzustellen. In

Verbände da.

Jugendliche keine Fremdwörter dar-

Worten des zweiten Vatikanums gespro-

Jugendverbände

stellen

stellen. In den Jugendverbänden erfah-

chen, könnte man auch sagen: Unsere

Verbände sind Fundstellen des Glau-

ren Jugendliche ihre Berufung, lernen

Sendung besteht darin, das Reich Got-

bens. Der Weg hin zu einem christli-

sich als Gottesgeschöpf mit Talenten

tes in der Welt sichtbar zu machen.

chen Glauben ist in der heutigen Zeit

anzunehmen und werden aktiv in das

viel schwerer, als noch vor 20 Jahren.

Apostolat und der Sendung der Kirche

Allgemein gesprochen erfüllen die ka-

Es gibt viele konkurrierende Lebens-

integriert.

tholischen Jugendverbände alle Cha-

entwürfe und Vorschläge, wie gelingen-

rakteristika einer Gemeinde. Eine Ge-

des Leben funktionieren kann. Auf die

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BDKJ Kontakt | 01 2016


Schwerpunkt

che die Freude an ihrem Glauben haben. Wir versuchen Gottesdienste oder Glaubensangebote zu gestalten, die

Foto: Bistum Speyer

ISABELLE

Jugendliche ansprechend finden. Mo-

„Die Kinder- und Jugendverbände halten mit der Orientierung an Jesus die Gottesfrage nicht nur für ihre eigenen Mitglieder wach, sondern auch in außerkirchlichen Bezügen. Das Wachhalten der Frage nach Grund und Ziel des Lebens und der Versuch, in konkreter, lebensweltbezogener Weise Antworten darauf erfahrbar zu machen, ist keine innerkirchliche Angelegenheit.“

derne Texte und Lieder, aktuelle Lebenssituationen aus der Lebenswelt der Kinder- und Jugendlichen, Aktionen, bei denen sie sich einbringen können. In den Gruppen der KjG haben sie die Möglichkeit, sich mit Gleichaltrigen über ihren Glauben auszutauschen und ihn ein Stück weit gemeinsam zu leben. In

unseren

Gruppenleiterschulungen

versuchen wir, die Kinder und Jugendlichen zu befähigen sich mit ihrem Glauben auseinanderzusetzen. Und religiöse Angebote für ihre Gruppenstunden zu entwickeln. So erlebe ich Kinder und Jugendliche, die Freude an ihrem Glauben haben.

wäre der Glaube kurz vorm Einschlafen

Damit sich dies auch in die Kirchenge-

oder er schläft vielleicht schon.

meinden vor Ort überträgt, braucht es meiner Meinung nach offene Gemein-

Ich glaube, dass es vielen Kindern und

den, Pfarrer, die sich auf neue Ideen

vor allem Jugendlichen im übertra-

einlassen (und auch mal den Jugend-

genen Sinne so geht: Sie finden in ih-

lichen das Ruder überlassen) und Fa-

rer Gemeinde keine Heimat für ihren

milien, die miteinander ihren Glauben

Glauben. Die Gottesdienste sind für sie

leben und sich gegenseitig stärken.

langweilig, die Texte und Lieder nicht ansprechend, es gibt keine Angebo-

„Den christlichen Glauben wachhalten.“ Das klingt im ersten Moment etwas sperrig. Oder? Was meinst Du, Isabelle?

te für junge Menschen, die Kirche ist kalt, … Glaube ist Privatsache. Es ist uncool mit anderen über den Glauben zu sprechen oder sich gar zu „outen“,

Es ist vielleicht nicht die Sprache, die

dass man sonntags in die Kirche geht,

ich benutzen würde. Ich würde viel-

Messdiener_in ist, oder eben in einem

leicht eher sagen, Wege und Möglich-

christlichen Jugendverband aktiv ist.

keiten aufzeigen, wie der Glaube gelebt

Und auch in der Familie ist der Glaube

werden kann, Neugierde wecken, sich

oft kein Thema und schläft daher ein.

mit dem Glauben auseinanderzusetzen.

Das positive ist: Schlafen ist nicht der

Und trotzdem glaube ich, dass es das

Tod. Das heißt, man kann den Glauben

schon trifft. Sowohl in dem „wecken“,

wecken, bzw. wach halten.

als auch in dem „wachhalten“ schwingt

In der Katholischen jungen Gemeinde

für mich das Wort „schlafen“ mit. So als

(KjG) erlebe ich Kinder und Jugendli-

BDKJ Kontakt | 01 2016

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Schwerpunkt

ten für unsere JUKIler_innen. So waren wir im Gebet miteinander und mit dem verbunden, der uns in unserer Jugendarbeit trägt. Ein besonderes Highlight meiner Amtszeit war mit Sicherheit die Fußwallfahrt nach Santiago de Compostela, bei der wir im Sommer 2015 von O Cebreiro aus ca. 150 kam nach Santiago de Compostela pilgerten. Jeder Tag war begleitet von verschiedenen Eindrücken und Erfahrungen, von Gedanken, Gebeten,

Foto: privat

UTE

Stille, Lachen, gemeinsamen Wegstrecken, aber auch Abschnitten im Alleinsein, im Grübeln, im Fragen….Jede_r Pilger_innen hat auf diesem Weg eigene Lebens- und Glaubenserfahrungen sammeln dürfen, die jedoch immer getragen waren von der Gruppe und dem gemeinsamen Austausch und spirituellen Impulsen und am Ende im großen

„Die Geistliche Verbandsleitung steht als Amt einer einzelnen gewählten Person im Verband für die Erfahrung, die für die ganze Kirche gilt: dass die Menschen im Verband sich und ihr Zusammenwirken der Gnade Gottes verdanken und dass der Horizont ihres Handelns das Reich Gottes ist.“

ich auch Aufgaben wahr, die speziell

Pilgergottesdienst in der Kathedrale

dem Bereich Spiritualität zuzuordnen

mündeten, bei dem wir uns in die große

sind. Darunter zählen zum Beispiel die

Gemeinschaft des pilgernden Gottes-

Mitarbeit im Arbeitskreis Spiritualität

volkes eingefunden haben.

Ute, wie nimmst Du Deine Aufgabe als geistliche Leiterin der JUKI wahr? Was sind Deine Highlights – und vielleicht auch Deine Fragezeichen?

Ich sehe meine Aufgabe aber auch dar-

JUKIler_innen eine gute Erfahrung, die

in immer wieder das Alltagsgeschehen

im weiteren Leben nachwirkt. Und ge-

der Verbandsarbeit geistlich zu durch-

nau das spüre ich, kann geistliche Ver-

dringen: Ich denke hier an unsere geist-

bandsleitung sein, Jugendliche (nicht

lichen Weihnachtsaktionen, z.B. „Ich

alle….da sind die Fragezeichen ;-)) da-

Seit fast zwei Jahren bin ich nun ge-

trage deinen Namen in der Heiligen

bei zu unterstützen durch unterschied-

wählte geistliche Verbandsleiterin der

Nacht nach Bethlehem“, bei der die

lichste Angebotsformen ihrer „eigenen“

JUKI. Die Wahl und damit die Legiti-

Namen unserer ehrenamtlich engagier-

Spiritualität näher zu kommen und da-

mation durch die Delegierten unserer

ten Jugendlichen nach Jerusalem zur

mit auch Gott näher zu kommen.

Diözesankonferenz sehe ich als Selbst-

Dormitioabtei geschickt wurden und

verständnis und Grundlage meiner Auf-

die Namen auf einer Schriftrolle fest-

Das erfüllt mich an meiner Aufgabe als

gaben.

gehalten wurden. In der Heiligen Nacht

geistliche Verbandsleiterin.

(AK Spiri), die Vorbereitung und Durchführung

von Gottesdiensten und An-

dachten.

Nicht jede_r möchte nun das Pilgern als (s)eine Spiritualitätsform weiterpraktizieren und dennoch war es für viele

trugen die Mönche in einer Prozession Neben meiner Mitarbeit in der Diöze-

die Schriftrolle mit den Namen zur Ge-

sanleitung unseres Verbandes, nehme

burtsgrotte nach Bethlehem und bete-

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BDKJ Kontakt | 01 2016


Schwerpunkt

Materialien aus der Arbeitshilfe zur Theologie der Verbände

>>

Hier stellen wir euch zwei praktische Tipps für eure Arbeit in Gruppenstunden, Leiter_innentreffen und Schulungen vor. Die komplette Arbeitshilfe mit vielen weiteren Ideen und Materialien findet ihr im Netz unter www.bdkj.de/bdkjde/themen/theologie-der-verbaende/download.html

Taufe und Firmung ist für viele von uns schon lange her und wir können uns nur schwer noch daran erinnern. Jetzt sind viele von uns in einem Jugendverband engagiert. Warum und wozu eigentlich? Wir Christen_innen gehen davon aus, dass wir eine Sendung, also einen Auftrag haben, der sich von Jesu Auftrag an uns her begründet.

Stell dir vor, du bist ein Paket. Oder: Was ist eigentlich eine Sendung? Einstieg: Stellt ein Paket in die Mitte und teilt Paketscheine aus. Zunächst überlegt jede_r für sich zu den folgenden drei Frageschritten. Sprecht dann in der Gruppe darüber. •

1. Schritt: Wer schickt euch? Wohin? Welchen Auftrag habt ihr? Wie sieht das Paket aus, ist es schwer oder sperrig, eilig oder zerbrechlich?

2. Schritt: Wenn ihr die Welt verändern könntet, was wären eure ersten drei Veränderungswün-

Auf g! n u d n Se

sche an diese Welt, egal wo - bei euch im Verband, im Ort oder global? Welche dieser Wünsche könnt ihr konkret anpacken? Könnt ihr das alleine oder braucht ihr Unterstützung? Wen könntet ihr dazu gewinnen und wie? •

3. Schritt: Fallen euch Beispiele vom Leben Jesu ein, in denen er die Welt verändert?

„Hol die Katze aus dem Sack!“ oder: Wer sind eigentlich die anderen?

1. Sehen:

ben? Gibt es besondere Problemlagen?

Die Jugendverbandsgruppe

Wer macht in eurem Sozialraum weitere

Aus welchen Personen besteht die Lei-

Angebote für Kinder und Jugendliche?

Kennt ihr eure Pfarrei? Kennt ihr den So-

tung eures Jugendverbands? Wie viele

zialraum, in dem ihr lebt? Wisst ihr um die Themen von Kindern und Jugendlichen bei euch vor Ort? Beantwortet die untenstehende Fragen. Haltet die Antworten auf einem „Lageplan“ fest, um so einen Überblick und eine klare Sicht für eure Jugendverbandsgruppe, die Pfarrei und den Sozialraum und damit die Lebenswelt von Kindern und

ze t a K e Hol di Sack! em d s u a

Jugendlichen zu erhalten. Stellt alles dar: Gebäude,

Akteu-

re, Themen.

Je

genauer

euer Plan, umso besser lässt sich anschließend diskutieren. Die folgenden Fragen richten sich an dem Dreischritt: Sehen, Urteilen, Handeln aus.

Leiter_innen seid ihr? Wie viele Mitglie-

2. Urteilen

der habt ihr? Welche Angebote für Kin-

Welche Themen werden in der Pfarrei

der und Jugendliche macht ihr? Wie seid

oder im Sozialraum gerade diskutiert?

ihr räumlich und nanziell ausgestattet?

Wo seht ihr Handlungsbedarf in eurer Pfarrei oder in eurem Sozialraum? Was

Die Pfarrei

wäre euch wichtig, wo könntet ihr einen

Wer ist Teil des Pastoralteams? Welche

Beitrag leisten? Welches eurer Projekte

Gremien gibt es in der Pfarrei? Seid ihr

könnte für die Menschen aus der Pfarrei

darin vertreten? Wie viele Standorte

oder im Sozialraum interessant sein?

(Kirchen, Pfarrheime, Jugendeinrichtungen) gibt es? Welche Gemeinden/

3. Handeln

Gemeinschaften sind Teil der Pfarrei?

Wer hätte bei euch Freude mitzuma-

Gibt es weitere Angebote der Kinder-

chen? Wen könnt ihr darüber hinaus an-

und Jugendarbeit in eurer Pfarrei und

sprechen? Was ist das Ziel eurer Initiati-

wenn ja, wer veranstaltet diese Ange-

ve? Welche Schritte sind nötig und wie

bote?

sieht der erste Schritt aus? Wie viel Zeit wollt ihr euch nehmen?

Der Sozialraum Wo befinden sich die Orte des öffentlichen Lebens? (Rathaus, Einkaufzentren,

Schulen,

Kirchen,

Jugendein-

richtungen) Gibt es unterschiedliche Wohngebiete? Was wisst ihr von den Kindern und Jugendlichen, die dort le-

Diese Methode ist inspiriert durch eine Idee der KjG des Diözesanverbands Köln. Die Anleitung zum Spiel der KjG „Hol die Katze aus dem Sack“ findet ihr hier: theologie.bdkj. de.

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Schwerpunkt

Interview „Die Herausforderung wird sein, den Begriff Gemeinde pluraler und nicht mehr allein territorial zu verstehen.“

>>

Auf Bundesebene hat der BDKJ die Theologie der Verbände verabschiedet. Damit macht katholische Jugend deutschlandweit deutlich: Wir sind nicht nur Randerscheinung, sondern Ausdrucksform kirchlichen Lebens und machen uns Gedanken über unsere Grundlagen. Carsten hat sich mit Jugendbischof Wiesemann über die Theologie der Verbände, Identität und Standortbestimmung, Selbstreflexion und Wertschätzung der Jugendverbände unterhalten. Nebenbei gab es viel Lob für den BDKJ.

Herr Bischof, Sie konnten Ihre Gedanken im Entstehungsprozess der „Theologie der Verbände“ immer wieder mal einbringen. Was war Ihnen dabei besonders wichtig?

Wenn Sie die „Theologie der Verbände“ lesen: Was ist Ihr erster Eindruck – welche sind Ihre ersten Gedanken?

Mir ist es wichtig, dass dabei auch die Frage leitet: Was können wir als Verbände in das Ganze der Kirche einbringen? Damit sind die Jugendverbände

Ich begrüße es sehr, dass die Jugendver-

Anderen weit voraus. Mit der Theologie

Ich habe einen guten ersten Eindruck

bände sich theologisch mit ihrer eige-

der Verbände haben sie ein diskutables

gehabt. Dem jetzigen Text sind ja vie-

nen Identität und ihrem Standort in der

Ergebnis vorzuweisen.

le Gespräche und ein Hearing voraus-

Kirche auseinandersetzen. Diese kriti-

gegangen. Ich habe dann auch eigene

sche Standortbestimmung brauchen wir

Anregungen mit eingebracht, denn mir

überall in der Kirche. Dabei geht es um

war es wichtig zu klären, dass Jugend-

Vernetzung. Darum, mobiler zu werden

verbände nicht gegenüber, sondern Teil

als Kirche. Darum nicht nur im eigenen

von Gemeinde und Pfarrei sind. Sie sind

Binnenbereich zu denken.

in Gemeinde und darüber hinaus – sie

Dazu braucht es nicht nur praktische

haben eine Eigenwirklichkeit. Sie haben

Überlegungen, sondern auch eine theo-

Eine statische Wertzuschreibung oder

ein Selbstverständnis, das in Einklang

logische Grundlage. Es ist gut, dass die

ein pauschales Urteil führt nicht wei-

zu bringen ist mit dem Ganzen der Pfar-

Jugendverbände sich damit beschäf-

ter. Der Wert der Jugendverbände zeigt

rei. Schließlich sind den Pfarreien ihre

tigen. Sie fragen explizit: Was ist der

sich darin, wie sie sich innerhalb der

Verbände wichtig. Sie sind - zu Recht!

theologische Wert der Verbände in

veränderten Landschaft der Kirche den

- stolz auf „ihre“ KjG oder „ihre“ Pfad-

einer neuen ekklesiologischen Land-

Herausforderungen (auch den missio-

finder_innen. Das zu betonen war mir

schaft? Wie finden junge Leute bei uns

narischen Herausforderungen) stellen.

wichtig.

eine Heimat, so dass sie sagen können

Welches innovative Potential sie in die

„Hier kann ich Kirche erfahren.“

Kirche einbringen. Wichtig ist dabei die

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BDKJ Kontakt | 01 2016

Manche Kritiker_innen meinen, Jugendverbände seien ein Überbleibsel vergangener Zeiten und hätten den Anschluss an die heutige Realität junger Menschen verpasst. Wie denken Sie als Jugendbischof darüber?


Schwerpunkt

„Sind wir insgesamt als Kirche innovativ? Lassen wir uns genügend herausfordernd? Ich habe immer wieder entdeckt, dass im BDKJ das Potential da ist, sich solchen Fragen zu stellen – und dass der Wille da ist, über sich selbst hinauszuwachsen.“

Alle Bilder: BDKJ Speyer

Jugendbischof Wiesemann

Bistum - und für sich selbst als Bischof?

Bereitschaft zu einer kritischen Selbst-

Die prophetische Kraft junger Menschen

reflexion. Hier sind alle herausgefor-

besteht darin, dass sie (und nur sie) ihre

dert: Die Pfarreien, die Gemeinden und

Glaubensperspektive in die Kirche ein-

Die Jugendverbände sehe ich vor die

die Verbände. Der BDKJ hat dazu bei-

bringen können. Sie setzen sich auf ihre

Herausforderung gestellt, die Verände-

spielsweise mit der Milieustudie einen

Art und Weise mit dem Glauben ausei-

rungen in unserer Diözese positiv mit-

wertvollen Beitrag geleistet.

nander und bringen so ihre visionären

zutragen. Dazu sind natürlich alle her-

Natürlich habe ich auch viele Anfragen:

Kräfte in die Kirche hinein.

ausgefordert. Die Jugendverbände sind

Sind wir insgesamt als Kirche innova-

Jugendverbände setzen immer wie-

hier jedoch besonders wichtig. Denn sie

tiv? Lassen wir uns genügend heraus-

der ganz konkrete und deutliche pro-

haben gute Voraussetzungen, mit den

fordernd? Ich habe immer wieder ent-

phetische Zeichen. Als solche bewer-

neuen Strukturen umzugehen. Jeder

deckt, dass im BDKJ das Potential da

te ich etwa die Sternsingeraktion, die

Verband hat ein eigenes Gründungscha-

ist, sich solchen Fragen zu stellen – und

72-Stunden-Aktion oder etwa den Jo-

risma. Das halte ich für entscheidend:

dass der Wille da ist, über sich selbst

sefstag. Der BDKJ ist zudem politisch

Dass sich jeder Verband mit seinem

hinauszuwachsen.

aktiv und wirkt in die Gesellschaft hi-

Charisma in die neue Kirchenlandschaft

nein, indem er sich für junge Menschen

einbringt. Dabei müssten sich die Ju-

einsetzt. Das tut der BDKJ auch in un-

gendverbände fragen: „Wo können wir

serer Diözese. Und das ist zeichenhaft

Orte von Kirche schaffen, die neue

und prophetisch: Leben wird aus dem

Brücken bauen und jungen Menschen

Glauben heraus gedeutet und wieder in

Raum geben? Wie können wir unser

die Tat hinübergeführt.

Gründungscharisma dazu bestmöglich

In der Theologie der Verbände sprechen wir von der prophetischen Kraft junger Menschen – und über die prophetische Kraft der Jugendverbände. Wo nehmen Sie diese Kraft wahr? Unsere

prophetische

Kraft

kommt

aus unserem Glaubensfundament, sie kommt aus der Tauf- und Firmberufung.

Welche Herausforderungen sehen Sie für unsere Jugendverbände, die Kirche und unser

nutzen?“ Für die Kirche sehe ich eine Heraus-

BDKJ Kontakt | 01 2016

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Schwerpunkt

forderung darin, den doch sehr unter-

Auf die Weisheit der Kirche. Auf die

schaft für das Evangelium miteinander

schiedlichen Erwartungen an Jugend

heutige Lebenswelt der Menschen.

streiten, sind wir auf dem richtigen

gerecht zu werden, die sich häufig aus sehr unterschiedlichen Kirchenbildern ergeben. Wir dürfen uns nicht in alte Wagenburgen

zurückziehen,

in

der

Hoffnung, dass wir das Rad der Zeit damit zurückdrehen. Das gilt für alle Beteiligten. Vielmehr müssen wir miteinander um eine katechetische, missionarische und evangelisierende Kirche ringen. Um eine Kirche, die ohne Verlustängste ihre Unterschiedlichkeiten

Weg. Dabei muss nicht immer das „Ge-

Im Miteinander von Jugendbischof und Jugendverbänden könnte das also bedeuten, dass die Verbände sagen „Lieber Bischof, wir kommen zu Dir und hören Dir zu, weil wir darauf setzen, dass Du uns etwas Wichtiges und Wertvolles mitgeben kannst.“ Und dass Sie sagen „Liebe Jugendliche, ich höre euch zu, weil ihr die Profis eurer Generation seid und weil ich interessiert an dem bin, was ihr mir mitgeben könnt.“

schätzt. Darum, Diskussions- und Glau-

winnen“, der Kompromiss oder kleinste gemeinsame Nenner im Vordergrund stehen. Es geht vielmehr um das gemeinsame Vorangehen im miteinander Ringen. Und um das Vertrauen darauf, dass letztlich der Heilige Geist hinter der Geschichte steht und durch sie wirkt. Er entwickelt die Kirche weiter.

Eine vorletzte Frage. Wir im BDKJ Speyer haben auch begonnen, uns mit dem Konzept „Gemeindepastoral 2015“ auseinanderzusetzen. Darin geht es immer wieder um die Frage, wie wir in Zukunft „Gemeinde“ sehen und verstehen. Wir fragen uns – und Sie – inwiefern Jugendverbände schon Gemeinde sind oder es werden können?

bensräume offenzuhalten und sie nicht

Genau. Es ist wichtig, das wir offen,

zu schließen.

hörend und wertschätzend miteinander

Es braucht ein fruchtbares Miteinan-

umgehen und nicht voreinander die Tü-

der und eine große Offenheit. Die Ju-

ren verschließen. Jeder sollte das, was

gendverbände fordern das deutlich und

er sieht, ohne Angst zur Sprache brin-

häufig ein. Mit Recht! Man muss nicht

gen. In einer gesunden Streitkultur. Mit

immer in allen Fragen einig sein, aber

der Bereitschaft, vom Heiligen Geist zu

doch jederzeit im Gespräch miteinan-

erwarten, dass beide Gesprächspartner

Wir haben in den letzten Jahren einen

der bleiben. Sehr wichtig ist mir dabei

über sich selbst herauswachsen können.

Prozess der Gemeindebildung angesto-

das gemeinsame Hinhören: Aufeinander und vor allem auf den Heiligen Geist.

16

BDKJ Kontakt | 01 2016

ßen und uns dabei noch sehr bewusst Wenn beide Seiten mit echter Leiden-

auf die alten territorialen Strukturen


Schwerpunkt

Wen n b ei t Lei en mi de Se Eva densc t ech it haf nge t f er str lium mit ür da ei s ei auf ten, sin nande dem r d w ri Weg chtig ir ... en

bezogen. Wir haben aber auch schon angekündigt, dass die Pfarreien, die Gemeinden und natürlich auch die Jugendverbände in den nächsten Jahren

Damit landen wir schon wieder bei der „Theologie der Verbände“: Denn darin fragen wir uns, welchen Beitrag wir als Jugendverbände zum Ganzen der Kirche einbringen können.

herausgefordert sind, neu und innovativ über Gemeindebildung nachzudenken.

anderen Gemeinden oder Verbände. Die Jugendverbände im BDKJ haben in den letzten Jahren gezeigt, dass sie bereit sind, diesen Weg zu gehen. So

Richtig. Die „Theologie der Verbände“

haben sie zum Beispiel die Schönstatt-

leistet dazu einen wichtigen ersten Bei-

Mannesjugend aufgenommen und damit

Diesem Prozess will ich gar nicht vor-

trag, der weiterzudenken und ins Leben

gezeigt, dass sie andere Formen von

greifen – sondern eher allen Beteiligten

der Kirche zu übersetzen ist. Wir haben

Gemeinschaft und Jugendspiritualität

Mut machen, ihre Ansichten einzubrin-

so viele junge Leute in den Verbänden

wertschätzen und als Bereicherung für

gen. Es wird darum gehen, wie die un-

– und auch viele Erwachsene – für die

sich selbst sehen. Dass sie offen sind

terschiedlichen Gemeinden miteinan-

sich kirchliche Beheimatung im Wesent-

für die Gedanken und Aspekte, welche

der vernetzt und verbunden sind. Wie

lichen im Verband ereignet. Sie haben

Andere beizutragen haben. Diese Of-

wir in den einzelnen Gemeinden Got-

ihre Communio, ihre Gemeinschaft, im

fenheit im BDKJ ist für mich ein ermuti-

tesdienst und auch Eucharistie feiern.

Verband gefunden. Hier wurzelt ihre

gendes Zeichen.

Das wird keine einfache Herausforde-

Glaubenskraft. Hier haben sie ihre Ge-

rung – aber ich wünsche mir, dass die

meinde gefunden.

Jugendverbände da mitdenken. Dass

Die Herausforderung wird sein, den Be-

sie sich fragen „Was ist unser Ort kon-

griff Gemeinde pluraler und nicht mehr

kreter Vergemeinschaftung, was ist un-

allein territorial zu verstehen. Gemein-

sere Form des Glaubens, des gelebten

den müssen vernetzter sein und ihren

Kirche-Seins vor Ort? Wie können wir

Teil zum Ganzen der Kirche beitragen.

unser eigenes Charisma hier und jetzt

Indem Gemeinden und auch Verbände

in das Ganze der Diözese einbringen?“

ihr eigenes Charisma ebenso wertschätzen und achten, wie die Charismen der

Das Gespräch führte CARSTEN LEINHÄUSER BDKJ-Diözesanpräses ^{ carsten.leinhaeuser@bdkj-speyer.de

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Diözese

SEGENSBRINGER_INNEN!

>>

Wir würden ja gerne mal zählen, wieviel Kronen und Purpurmäntel, Sterne und Weihrauchfässer im Einsatz sind, wenn sich alljährlich die Karawane der Sternsinger_innen in Bewegung setzt! Da könnten wir vermutlich mit Zahlen aufwarten, die jedes Adelsgeschlecht blaß werden ließe. Dafür, dass das so ist, sagen wir an dieser Stelle ein riesengroßes Dankeschön! Ihr bringt nicht nur den Segen Gottes in die Häuser, sondern ihr setzt ein tolles Zeichen für Solidarität und Mitbestimmung. Respekt!

Seit Dezember werden die Sternsinger

ein Segen! Deshalb haben sich die vielen

schen Parlamentes, bekam königlichen

auf der bundesweiten Liste des imma-

tausend Kinder deutschlandweit, die

Besuch aus gleich sieben europäischen

teriellen Weltkulturerbes geführt. War-

als Sternsinger_innen unterwegs waren

Ländern. In den kleinsten Staat der

um das so ist, wird deutlich, wenn man

auch den größten Respekt von oberster

Welt, den Vatikan, reisten drei Könige

sieht, was in den ersten Januartagen im

Ebene verdient. Gruppen aus dem Saar-

aus Eichstätt und brachten einem ganz

„royalen Bereich“ los ist: Durch nahezu

land und Rheinland- Pfalz wurden von

Großen die Gaben an den Altar: Papst

alle Pfarreien unseres Bistums stapften

den Ministerpräsidentinnen der Länder,

Franziskus.

bunte Könige_innen. Sie brachten den

Annegret Kramp-Karrenbauer und Malu

Segen von Haus zu Haus und sammel-

Dreyer, empfangen. Sternsinger_innen

Neben den großen Highlights sind es

ten für Kinder in Not. Ihre diesjährige

aus Paderborn waren bei Bundespräsi-

aber vorallem die kleinen Geschichten

Forderung für Kinder weltweit- RES-

dent Gauck zu Gast. Und Lena Hill (13),

am Wegesrand, die zählen. Schließlich

PEKT!- sei an dieser Stelle auch Bewer-

Samira Zimmermann (15), Elias Sebald

ist Sternsingen nicht nur eine echte ka-

tung dessen, was sie da tun: Wir ziehen

(12) und Manuel Fronmüller (13) sowie

tholische Großveranstaltung, sondern

den Hut- pardon: die Krone!- vor soviel

Begleiterin Eglé Rudyté-Kimmle aus der

ein sehr persönliches Sich-Einbringen

Engagement! Vom Kronenbasteln über

Gemeinde Hl. Cyriakus in Thaleischwei-

von Kindern und Jugendlichen in Gesell-

die Gruppenleitung, vom Mittagessen

ler-Fröschen vertraten das Bistum Spey-

schaft und Politik. Wer glaubt, Kinder

bis zur Gottesdienstvorbereitung, vom

er

Sternsinger_innen-Empfang

könnten nichts bewegen, der täuscht

Texte-Lernen bis zum Informieren.

von Bundeskanzlerin Angela Merkel zur

sich. Dafür steht die Stersingeraktion

58. Aktion Dreikönigssingen. Und auch

schon seit Jahrzehnten. Die gesam-

Martin Schulz, Präsident des Europäi-

melten Beträge kommen direkt Hilfs-

Eines ist klar: Sternsinger_innen sind

18

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beim


Diözese

projekten weltweit zu Gute. Was da zusammenkommt, ist ein Menge. Im vergangenen Jahr waren es nach Anga-

HINTERGRUND

ben des Kindermissionswerkes 45,5 Mio. Euro. Respekt! Im Zentrum der diesjährigen Aktion stand Brasilien. Das heißt aber nicht, dass die Sternsingerkasse ausschließlich ein Projekt unterstützt. Wer sich einen Überblick verschaffen möchte, wo weltweit ein Funke des Sterns leuchtet und das Sternsinger-Geld Segen bringt, der kann sich auf der Homepage der Aktion schlau machen.

Träger der Aktion Dreikönigssingen sind das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Seit ihrem Start 1959 hat sich die Aktion zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Rund 948 Millionen Euro wurden seither gesammelt, rund 68.600 Projekte und Hilfsprogramme für Kinder in Afrika, Lateinamerika,

TEXT : BDKJ SPEYER BILDER: R. Adloff (1) Staatskanzlei SB (2) BDKJ Germersheim (2) Staatskanzlei RP/Sell (1)

Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt. Bei der 57. Aktion zum Jahresbeginn 2015 hatten die Mädchen und Jungen aus 10.515 Pfarrgemeinden, Schulen und Kindergärten mehr als 45,5 Millionen Euro gesammelt. Mit den Mitteln fördert die Aktion Dreikönigssingen weltweit Projekte in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Pastoral, Ernährung, soziale Integration und Rehabilitation sowie Nothilfe. TEXT : Kindermissionwerk

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Verbände

Närrisches Motto und effektives Lernen

>>

Die JUNGE KIRCHE (JUKI) schult zweimal im Jahr neue Gruppenleiter_innen. Jedes Mal sind die Schulungen DAS Event im Jahreskalender, denn hier findet nicht nur richtig gute Wissensvermittlung rund um Pädagogik und die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen statt, sondern auch Vernetzung auf allen Ebenen. Hier lernen sich Leute kennen, tauschen sich aus und haben richtig viel Spaß miteinander. Das verbindet. Und ist in der Arbeit in den Gemeinden eine tragfähige Grundlage für gelingende Projekte.

Die diesjährige Weihnachtsschulung der

hatten das Schulungsangebot des Mini-

nen. So profitieren alle Beteiligten vom

JUKI vom 27.12. bis 31.12.2015 stand

referates genutzt. Die bereits seit vie-

gemeinsamen Lernen.

unter dem Motto: „Mit der JUKI wird’s

len Jahren bestehende Kooperation der

ganz bunt, willkommen zu der Narren-

Verbände KjG, Kolping

und JUKI mit

Die Schulungen der JUKI sind in einem

stund`“.

dem Mini-Referat ist fester Bestand-

Modulsystem angelegt und qualifizieren Gruppenleiter_innen nach den JULEI-

90 Teilnehmer_innen hatten sich auf den Weg nach Bad Dürkheim gemacht um dort eine „närrische“ Woche á la JUKI zu verbringen. Sie kamen aus ganz

Das steckt richtig viel Wissen drin: Spiele- und Erlebnispädagogik, Pfarrleiterschulung und Lehren lernen

verschiedenen Regionen des Bistums

CA-Standarts. Folgende Kurse wurden im Dezember angeboten: Basiskurs, Spiele – und Erlebnispädagogik, Pfarrleiterschulung und die Schulungswerkstatt für zukünftige Ausbilder_innen.

und so bot die Schulungswoche auch

teil des Schulungskonzeptes und hat

Die Teilnehmer_innen aus dem Basis-

eine gute Plattform für Vernetzung

sich bewährt. Schließlich brauchen die

kurs waren zum ersten Mal dabei. Sie

der Kinder- und Jugendarbeit in den

Gruppenleiter_innen der Minigruppen

lernten die Basics von Gruppenrollen

Gemeinden. Viele der Teilnehmer_in-

im pädagogischen Bereich das gleiche

über Leitungsstile bis hin zur Anleitung

nen waren keine Verbandler_innen: Sie

Handwerkszeug wie die Verbandler_in-

und Durchführung von Gruppenstunden.

Vom 29.03- 02.04.2016 wird die JUKI in Homburg schulen. Wenn du Interesse hast, findest du alle weiteren Infos unter www.junge-kirche-speyer.de 20

BDKJ Kontakt | 01 2016


Verbände

Im Spiele – und Erlebnispädagogikkurs

sowie Selbst-und Fremdwahrnehmung.

Spieleabend. Das große Finale bildete

beschäftigten sich die Teilnehmer_in-

Hierbei wurde der Fokus auf die eigene

der Bunte Abend mit der JUKI-Prunk-

nen mit den „Themen“ Spielanleitung,

Person gelegt und die eigene Leitungs-

sitzung, bei der jeder Kurs einen ein-

Selbstreflexion, Spieltheorie und Spiel-

rolle erprobt.

zigartigen, individuellen Beitrag „per-

entwicklung.

Die Schulung startete mit einer riesi-

formte“.

Ergänzend wurde ein Modul zur Schu-

gen Polonaise durch das volldekorierte

lung angehender und aktiver Pfarrlei-

Haus.

ter_innen

angeboten.

Am letzten Schulungstag wurde mit

Schwerpunkt

waren hier die Klärung der Rollenfrage, Organisation der Kinder- und Jugendarbeit und Mitbestimmung. Die Schulungswerkstatt stand unter

Mini-Referent Ralf Feix Gottesdienst

Mottoeinheiten rund um Fasching. Inklusive Prunksitzung und schillernden Kostümen.

gefeiert.

dem Motto „Lehren lernen“. Als Teamerschulung forderte sie die Teilneh-

Mehrere kreative Angebote rund um

mer_innen besonders hinsichtlich der

das Thema Fasching

Themen Moderation und Präsentation

Teilnehmer_innen, unter anderem der

erwarteten die TEXT & BILDER: JUNGE KIRCHE SPEYER | L. Kübitz

BDKJ Kontakt | 01 2016

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Verbände

GRULABI: Die Gruppenleiterausbildung der KjG

>>

Jedes Jahr bietet die Katholische junge Gemeinde zweimal (in den Osterferien und in den Weihnachtsferien) Ausbildungskurse für Gruppenleiter_innen an. Hier erklärt Diözesanleiterin Isabelle Gayer worum es dabei geht.

Mit unseren Gruppenleiterausbildungen

Am Ende der Ausbildung sind die Grup-

bietet zusätzlich die Gelegenheit auch

(Grulabi) wollen wir Jugendliche befä-

penleiter_innen in der Lage, ihre Rol-

außerhalb der Schulungsgruppe neue

higen, eigene Gruppenstunden zu grün-

le und Arbeit zu reflektieren sowie

Erfahrungen zu sammeln und neue Men-

den und zu leiten.

die Entstehung und Entwicklung von

schen kennenzulernen und sich mitein-

Bei der Durchführung der Ausbildung le-

Gruppen positiv zu beeinflussen. Das

ander auszutauschen.

gen wir nicht nur darauf Wert, dass In-

Grulabi hat nicht nur das Ziel, den

Unsere Schulungskurse bauen inhaltlich

halte vermittelt werden, sondern auch

Gruppenleiter_innen das notwendige

aufeinander auf. Den Grund- und den

auf die Beteiligung der Jugendlichen.

Handwerkszeug für die Gruppenstunde

Aufbaukurs bieten wir immer an. Die

Sie werden dazu ermutigt ihre eigenen Anliegen, Erwartungen und Wünsche einzubringen. Die Kurse sind sehr praxisnah angelegt und haben einen direkten Bezug zu der Arbeit in der Grupp-

höheren Kurse wechseln sich ab, bzw.

Die Kurse sind sehr praxisnah angelegt und haben einen direkten Bezug zu der Arbeit in der Gruppenstunde bzw. der KjG-Pfarrei.

werden von den Anmeldezahlen abhängig gemacht. An Weihnachten konnten wir sowohl eine Leitungsschulung, als auch eine Teamer_innen-Schulung

penstunde bzw. der KjG-Pfarrei.

durchführen. Die TeamerInnen-Schu-

Methoden und Spiele werden von den

lung soll KjGler_innen dazu befähigen,

Jugendlichen ausprobiert und reflek-

mitzugeben, sondern gibt ihnen auch

im Anschluss selbst Gruppenleiteraus-

tiert, um sie in ihrer Arbeit in der Pfar-

ein weiteres Stück Verbandsbewusst-

bildungen zu teamen. Es geht also auf

rei sicher umsetzen zu können. Häufig

sein, das so genannte „KjG-Feeling“,

der einen Seite um das Kennenlernen

gestellte Fragen sind z.B. Wie gestalte

mit auf den Weg. Mit bis zu 100 Teil-

der Schulungskonzeption und der Orga-

ich eine abwechslungsreiche Gruppen-

nehmern_innen an einer Veranstaltung,

nisation des Grulabis und auf der ande-

stunde? Wie gehe ich mit „schwierigen“

gibt es die Möglichkeit KjGler_innen

ren Seite um die eigene Persönlichkeit

Kindern um? Wie nehme ich meine Auf-

aus der gesamten Diözese kennenzuler-

und den Rollenwechsel vom Teilneh-

sichtspflicht wahr?

nen. Das Rahmenprogramm des Grulabi

menden hin zum Teamenden. Dabei

22

BDKJ Kontakt | 01 2016


Verbände

Wöleluja! Die Wölflinge begeben sich in der Nacht vom 16. Auf den 17. April 2016 auf eine aktionsreiche Entdeckungstour und erleben gemeinsam die spannende Welt des Glaubens. Zusammen mit ihren Leitern werden die Wölflinge der Diözese Speyer sich an Stationen mit ganz unterschiedlichen Angeboten rund um das Thema Kirche, Gemeinschaft, Glauben, uvm. heran wagen. • Es gibt Rätsel zu lösen • Die Wahrnehmung unserer Kleinsten wird auf die Probe gestellt

stehen die Themen Selbstreflektion,

sie selbst Leitung wahrgenommen ha-

• Die Wölis haben die Chance, mal

Feedback geben, Konflikte bewältigen

ben als auch Situationen, in denen sie

einen Gottesdienst so zu gestalten

und Gruppendynamik im Vordergrund.

geleitet wurden, in den Blick genom-

wie es ihnen gefällt

Die Teilnehmenden der diesjährigen

men werden. Darüber hinaus werden

• Natürlich am Lagerfeuer zu sitzen,

Teamer_innen-Schulung konnten sich

die Strukturen und Besonderheiten des

mit der Gitarre zu klimpern und

selbst ausprobieren im Anleiten von

Verbandes genauer in den Blick genom-

einen Song nach dem anderen zu

Gruppen, in dem sie Workshops für die

men, die Teilnehmenden lernen ihre

schmettern und vieles mehr

Teilnehmenden vorbereitet haben und

Zeitplanung effektiver zu gestalten und

diese durchführten.

setzen sich mit den unterschiedlichen

Die Aktion wird ganz nach dem Motto

Die TeamerInnen-Schulung soll KjGler_innen dazu befähigen, im Anschluss selbst Gruppenleiterausbildungen zu teamen.

Erwartungen, die an Leitungspersonen

„Wölflinge wollen’s wissen!“ und mit

gestellt werden, auseinander.

viel Spiel und Spaß in und um die Kir-

Mit dem erlernten Wissen gehen die

che stattfinden.

Die Leitungsschulung ist für alle konzipiert, die eine Leitungsfunktion in der KjG wahrnehmen wollen, oder bereits in

Teilnehmenden wieder in ihre KjGPfarreien und bringen sich dort ein. Wir

Das Wöleluja-Vorbereitungsteam und

freuen uns auf viele motivierte Teilneh-

euer Wölireferent Martin Müller freu-

mende 2016.

en sich schon auf ein aktionsreiches TEXT & BILD: Isabelle Gayer

und spannendes Wochenende. TEXT: DPSG Speyer | Sarah Moßbach

ein solches Amt oder Gremium gewählt wurden. Die Teilnehmenden sollen sich bewusst machen, welch Erfahrungen sie bisher mit Leitung gemacht haben. Es sollen sowohl Situationen, in denen

Wölflinge sind di e „Kleinsten“

der Pfadfinder_innen (ab 7 Jahren) Mehr: www.dpsg.de BDKJ Kontakt | 01 2016

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Verbände

Friedenslicht: Ein leuchtendes Willkommenszeichen

>>

Ein Licht setzt Zeichen. Mit der Friedenslichtaktion im Advent in der Speyerer Gedächtniskirche möchten die Pfadfinder_innen für eine gelebte Willkommenskultur werben.

Angesichts der vielen Flüchtlinge in

strandet sind und unterstützt sie bei

stellt.

Deutschland hatten die Verbände VCP

Behördengängen.

Die Friedenslichtaktion wird auf dem

(Verband Christlicher Pfadfinderinnen

brachte den Pfadfinder_innen und den

gesamten

und Pfadfinder), BDP (Bund der Pfad-

mitfeiernden Gästen das oft so abstrak-

durchgeführt und ist in vielen Ländern

finderinnen und Pfadfinder) und DPSG

te Thema Flucht und Vertreibung sehr

zu einer pfadfinderischen Tradition ge-

(Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg)

nah. Die Geschichte von Familie Lajin

worden. Jedes Jahr entzündet ein Kind

die diesjährige Aktion unter das Motto

zeigt: Ein freundliches Willkommen ist

ein kleines Licht in der Geburtsgrotte

„Hoffnung schenken- Frieden finden“

weit mehr als ein kurzfristiges Hoff-

Jesu in Bethlehem. Dieses wird dann

Marias

Geschichte

gestellt. Der ökumenische Gottesdienst stand so auch ganz im Zeichen des Hoffnungslichtes, das die Pfadfinder_innen aus Bethlehem nach Wien und von dort aus in viele europäische Länder gebracht hatten. Im Rahmen des Gottesdienstes kam Maria Lajin zu Wort, eine

europäischen

Kontinent

nach Wien gebracht, wo es von Pfad-

Im Rahmen des Gottesdienstes kam Maria Lajin zu Wort, eine junge Christin, die mit ihren Eltern und Geschwistern im Kleinkindalter aus dem Irak nach Deutschland geflohen war.

junge Christin, die mit ihren Eltern und

finderdelegationen aus vielen europäischen Ländern in Empfang genommen und danach im Heimatland weiterverteilt wird. Seit über 20 Jahren beteiligen sich Pfadfinder_innen aus Deutschland an der Aktion. Die Idee stammt vom ORF, der diese Aktion initiierte.

Geschwistern im Kleinkindalter aus dem

nungszeichen. Es ist ein großer Schritt

Das Licht von Bethlehem ist ein Sym-

Irak nach Deutschland geflohen war. Die

hin zu einer gelingenden Integration.

bol des Friedens, es soll uns alle daran

18-jährige

berich-

Für die Hoffnung auf eine dauerhaft

erinnern, sich für den Frieden einzu-

tete von der Angst der Christen_innen

friedliches Zusammenleben von Men-

setzen, besonders auch in der direkten

in ihrer alten Heimat, von der Flucht

schen aus verschiedenen Kulturen und

Umgebung.

der Eltern nach Deutschland und vom

Religionen steht das Friedenslicht in

Heimisch-werden in einer neuen Umge-

diesem Jahr. Von Speyer aus wird es

Das Friedenslicht brennt das ganze Jahr

bung. Maria erzählte von ihrer Taufpa-

nun in die Gemeinden des Bistums wei-

hindurch in der Klosterkirche St. Mag-

tin, einer Frau, die der Familie damals

tergegeben. Die Kollekte des Gottes-

dalena in Speyer.

das Ankommen erleichterte. Marias

dienstes erbrachte ein Spendensumme

Mutter hilft heute ihrerseits Menschen,

von rund 1.000 Euro. Der Betrag wird

die auf ihrer Flucht in Deutschland ge-

der Flüchtlingshilfe zur Verfügung ge-

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Ludwigshafenerin

BDKJ Kontakt | 01 2016

TEXT: DPSG Speyer BILDER: DPSG Speyer | L. Ziffer


Dekanate

Dekanat Germersheim: KjG Lingenfeld wählt neue Pfarrleitung

Mit einem engagierten Bericht der alten Pfarrleitung und ausführlichen Rückmeldungen der Mitglieder startete die Katholische junge Gemeinde (KJG) Lingenfeld in ihre Mitgliedervollversammlung.

terreligiösen Kontakte.

und Thomas, die in den letzten beiden

Besonders gewürdigt wurde die Arbeit

Jahren die Arbeit der KJG Lingenfeld

der KJG auch von den beiden Gemein-

gelenkt haben. Der neuen/ alten Pfarr-

deausschussmitgliedern, die es sich

leitung Ester, Julian und Marcel einen

nicht nehmen liesen, an der Versamm-

herzlichen Glückwunsch zur Wahl und

lung teilzunehmen und ihr Lob auszu-

ein glückliches Händchen für die nächs-

Im vorangegangenen geistlichen Impuls

Großer Dank gilt Ester, Lea, Marcel

und auch während der Versammlung

sprechen. TEXT: Christine Lormes BILDER: KjG Dekanat Germersheim

wurde immer wieder deutlich, dass die Lingenfelder eine starke Truppe sind, die in den letzten zwei Jahren viel auf die Beine gestellt hat und dieses hochkarätige Programm auch in Zukunft fortführen möchte. So sind etwa neben den wöchentlichen Gruppenstunden, der Sternsingeraktion, den Kartagen und den KJG-Freizeiten der Glühweinverkauf nach der Christmette und die Wunschbaumaktion für geflüchtete und bedürftige Menschen in Lingenfeld, sowie die Gestaltung des Volkstrauertages schon zur Tradition geworden. Dennoch bleibt auch immer noch Zeit und Motivation übrig für Projekte wie „Unser Kreuz hat keinen Haken“, den Nikolausbrunch und die Pflege der inBDKJ Kontakt | 01 2016

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Termine | Heimat

Herzenssache! Nacht der Barmherzigkeit

About you. And me. Tag der Firmlinge

Seht das ist... ...der Katholikentag in Leipzig

Speyer DOM |01.10.2016

Speyer |21.05.2016

Leipzig |25.- 29.05.2016

Bild: Abteilung Jugendseelsorge

Grafik: Abteilung Jugendseelsorge

Bild: katholikentag.de

Wir sind mittendrin: Im Jahr der Barm-

Bischof Wiesemann und die Abteilung

In diesem Jahr findet der 100. Katho-

herzigkeit. An allen möglichen Orten im

Jugendseelsorge laden alle Firmlinge

likentag

Bistum machen sich Menschen Gedan-

des Bistums am 21. Mai 2016 zu einer

erwartet in Leipzig ein Programm mit

ken über die Frage: „Barmherzigkeit

besonderen Reise nach Speyer ein.

über 1.000 Veranstaltungen. Dabei gibt

- Was bedeutet das eigentlich?“ In den

Der Tag startet bereits 2-4 Wochen

es alles für Alle- eben nicht nur für

Jugendverbänden setzen wir uns schon

vorher mit einer vorbereitenden Firm-

Katholiken_innen. Wenn du Lust auf

lange dafür ein, Barmherzigkeit zu le-

stunde in der eigenen Gruppe. Am 21.

Taizénacht, Poetry Slam, Rollerpar-

ben. Ganz praktisch: Indem wir uns für

Mai pilgern die Firmgruppen, begleitet

cours, Podiumsveranstaltungen....hast,

Kinder und Jugendliche hier bei uns und

durch Impulse und Aktionen zum Mit-

kannst du mir uns nach Leipzig fahren.

auf der ganzen Welt einsetzen. Indem

machen, nach Speyer. Dort entdecken

wir Gerechtigkeit einfordern und für

sie den Dom und feiern einen motivie-

Freiheit und Demokratie aufstehen und

renden Jugendgottesdienst mit Bischof

eintreten.

Wiesemann.

>> Deshalb laden Euch die Abteilung Ju- >> Organisatorisches:

statt.

Die

Besucher_innen

>> Organisatorisches:

gendseelsorge und Bischof Karl-Heinz

Werbematerialien und weitere Informa-

Wiesemann am 01. Oktober 2016 zu

tionen werden Anfang März an die Pfar-

Im Paket bieten wir dir Busreise, Übernachtung

einer „Nacht der Barmherzigkeit“ ein:

reien versendet.

und die Dauerkarte zur Teilnahme am

Von 18.00 Uhr bis Mitternacht gibt es

Die Materialien für die teilnehmenden

Katholikentag an. Das Ganze kostet

eine Fülle spiritueller Hightlights: Vom

Gruppen und die Katechet_innen wer-

dich 140 bzw 160 Euro (bis 25 Jahre ist

Taizégebet mit Brüdern aus Taizé - über

den Ende April zur Verfügung gestellt.

es etwas günstiger).

Gospels, geistliche Impulse aus Asien,

Anmeldeschluss für den Tag der Firmlin-

Lobpreis bis hin zum traditionellen

ge ist der 21.04.2016

im

Gemeinschaftsquartier

Abendgebet der Kirche.

>> Weitere Infos findest du ab Frühsommer >> Weitere auf www.jugend-bistum-speyer.de

Infos und die Ausschreibung

folgen demnächst auf www.jugend-bistum-speyer.de

>> Deine

Ansprechpartnerinnen sind die

Kolleginnen der Jugendzentrale Ger-

mersheim, die die Fahrt koordinieren: kjz-germersheim@bistum-speyer.de 06341-20419

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BDKJ Kontakt | 01 2016

|


Heimat M

eine Heimat ist für mich im Moment vor allem eines -

ganz schön weit weg. Jedenfalls

I

ch wollte schon früh raus. Raus aus meiner Stadt, andere Ge-

genden, Menschen, Sprachen und

dann, wenn man Heimat im her-

Kulturen kennenlernen. Als ich vor

kömmlichen Sinne definiert. Denn

einem halben Jahr ins Flugzeug

ich lebe derzeit für ein Jahr in Ca-

gestiegen bin, war ich gespannt

jamarca im Norden Perus und leis-

auf alles, was mich in diesem

te hier einen Freiwilligendienst.

mir bis dato unbekannten Land erwarten würde. Angst, dass ich Deutschland

vermissen

könnte,

hatte ich nicht. Und jetzt, sechs Monate später? Vermisse ich weder Ludwigshafen, wo ich geboren und aufgewachsen bin, noch Deutschland.

H

eimat bedeutet für mich vor allem Zufriedenheit, Freiheit,

Selbstverwirklichung, Verständnis, Freundschaft und Vertrauen. Ich habe das Glück, all das sowohl in Deutschland als auch hier in Peru zu erfahren. In Cajamarca habe ich sozusagen eine zweite Heimat gefunden. Ich hoffe, dass ich im

F

Laufe meines Lebens noch an vie-

ür mich persönlich war Heimat

len Orten eine Heimat finden wer-

aber noch nie nur eine Stadt,

de und mich erst einmal nicht für

eine Region oder ein Land. Heimat ist eher ein Gefühl, als ein konkreter Ort. Deshalb fiel es mir zunächst schwer, diesen Begriff

eine entscheiden muss. ANNETTE HEIL ist derzeit als weltwärts-Freiwillige in Peru.

für mich zu definieren. Vielleicht auch gerade deshalb, weil ich im Moment auf einem anderen Kontinent zu Hause bin. Wo fühlst du dich zu Hause? Auf dem Balkon, im Verband, bei Freunden?

Hier erzählt Annette von ihrer Heimat.

BDKJ Kontakt | 01 2016

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Dein nächster Kontakt: 15.07.2016 | WILLKOMMEN!

BDKJ Speyer | Abteilung Jugendseelsorge Bischöfliches Ordinariat Webergasse 11 67346 Speyer →→ www.bdkj-speyer.de


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