KONTAKT Magazin des BDKJ Speyer und der Abteilung Jugendseelsorge im Bischöflichen Ordinariat Speyer www.bdkj-speyer.de | 03 Herbst 2015 | D 43542
SCHWERPUNKT
Schubladendenken
zt Hier & Jet ten schich h ü r F e r e s Un Ideen Viele gute go n die ste to für Gottes
Diversität: Ein Plädoyer für´s Anders-Sein
>> Vorfahrt für den Nikolaus Unsere Adventsaktion widmet sich in diesem Jahr dem Schenken
Inhalt
06 „Pia Leykauf“ / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by-nc-nd) http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de
SCHWERPUNKT Diversität
13
Vorab 3
Editorial:
3
Zum Thema:
Katharina Goldinger
Felix Goldinger
Foto: BDKJ Speyer
AKTUELL stand up & help
Schwerpunkt 6
Diversität in der katholischen Jugendverbandsarbeit| Ansgar Drücker
10
Der ganz normale Wahnsinn | Fotoprojekt
12
Kommentar ‚Auch Gott ist Vielfalt
Kathrin Burkart | Fabian Krewer | Philipp Wagner
Eva Maria Düring
Anpac k Mitma en! chen!
13
Diversität ganz praktisch. Oder: Wer ist hier anders?
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Hintergrund: Diversität und Diskriminierung in unseren Strukturen
Stand up & help in der Flüchtlingsunterkunft Limburgerhof Katharina Goldinger
Heike Vogt
16 Foto: KjG Bezirk KL/Kusel
VERBÄNDE & DIÖZESE Veranstaltungen & Projekte
Rubriken 4 16 26
Vorhang auf für Neue(s)! Verbände & Diözese Heimat
Impressum HERAUSGEBER:Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und Abteilung Jugendseelsorge im Bischöflichen Ordinariat der Diözese Speyer, Postfach 2130, 67343 Speyer, Tel. 0 62 32. 1 02-331, Fax 0 62 32. 1 02-406, E-Mail: info@bdkj-speyer.de, www.bdkj-speyer.de | VERANTWORTLICH: Felix Goldinger (V.i.S.d.P), Carsten Leinhäuser, Heike Vogt | REDAKTION: Katharina Goldinger, Felix Goldinger | LAYOUT: Katharina Goldinger | DRUCK: gemeindebriefdruckerei.de | Auflage 3000 Ex. Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. NAMENTLICHE KENNZEICHNUNG: Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung des/der Autors_in wieder. | Das Referat für Politische Bildung und Öffentlichkeitsarbeit im BDKJ wird gefördert vom Land Rheinland-Pfalz. BEILAGEN (nur bei einem Teil der Auflage): JUKI-Lichtblick, TITELFOTO: Marek, Fotolia.de . Das ERSCHEINUNGSDATUM der nächsten Ausgabe wird in den kommenden Tagen festgelegt und ist über www.bdkj-speyer.de abrufbar.
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BDKJ Kontakt | 03• 2015
VORAB: Vorwort| Editorial
Liebe Leserinnen & Leser! Foto: BDKJ Speyer
Verschiedenheit ist anstrengend. Aber auch wunderbar. Wir müssen viel voneinander lernen, müssen akzeptie-
ZUM THEMA Diverses
>>
ren, dass nicht jede_r so tickt wie ich selbst. Wir dürfen, können, wollen das aber auch, denn in der Verschiedenheit des Anderen steckt ja auch bergeweise Vorbild für mich und meine
Wer „Divers“ sagt der meint damit sowohl „unterschiedliches“ als auch „reichhaltiges“. Das sagt zumindest die Ethymologie. Ich finde das super!
weitere Entwicklung. Die Frage: „Warum bist du anders?“ ist eigentlich auch nichts anderes als die Frage „Wer bin
„Verschiedenheit“ erklärt sich ja fast
das besonders gut, je bunter es wird.
ich denn?“
von selbst, denn in dieser Bedeutung
Ich verstehe die Befürchtungen, die
Unser KONTAKT widmet sich diesmal
hat sich Diversität in den letzten Jah-
sich breit machen, wenn derzeit Men-
der Diversität. Schon auf Seite 3 be-
res zu einer Art Modewort entwickelt.
schen ganz unterschiedlicher Nationen
haupte ich: Am Ende ist alles ganz
In diesem Sinne werben Unternehmen
und Kulturen nach Deutschland kom-
anders. Bis dahin erwartet dich ein
damit, verschiedene
mit
men. Aber ich teile sie nicht. Vielmehr
Leitartikel rund um Diversität in der
verschiedenen Begabungen, verschie-
schaue ich mit Spannung darauf, wie
katholischen
denem Können, mit und ohne Behinde-
sich unsere Gesellschaft verändert. Das
Unser Ausschuss Diversität hat die Ver-
rung einzustellen. Klappt. Manchmal.
würde sie ja ohnehin tun. Jede Zeit hat
schiedenheiten ganz praktisch unter
ihre Prägung und sie verändert sich.
die Lupe genommen und berichtet in
Sonst würden wir ja immer noch
Fotos vom neuen Blick auf den Alltag.
Menschen
Manchmal eben auch nicht und dann bekommt der Begriff einen fa-
Jugendverbandsarbeit.
Diverden Beigeschmack. im Mittelalter leben. Wer will sität: Im Sinne von „reichhaltig“ das schon? Nein, VerändeVerschiedengefällt mir Diversität desrungen sind klasse, völlig heit, Vielfalt halb auch viel besser. Weit normal und kein Grund zur und Reichhalweg von MarketingstrateSorge! Um im Bild zu bleiben: tigkeit gien der Großunternehmen Das Frühstücksbuffet schmeckt
Ein anderes Experiment haben wir
erinnert
ja auch nur deshalb so gut, weil
nur daneben, sondern sagen bewußt
nämlich gleich an ein leckeres Früh-
es das in der Form nicht jeden Tag gibt.
„Wir sind anders! Wir denken anders!“
stücksbuffet. Da gibt es von allem
Diversität lebt von der Akzeptanz des
Für´s Willkommen zu werben war auch
etwas- Genuss ist es aber erst in der
Wandels und davon, dass ich nicht ohne
manchmal eine Begegnung der ande-
Summe. O-Saft alleine ist langweilig. O-
meine Umwelt denkbar bin. Mein Plä-
ren Art: Zum einen, weil wir es mit
Saft mit Brötchen, Marmelade, Kaffee,
doyer für Diversität ist deshalb eines
neuen Kulturen zu tun bekamen. Zum
Obst, Joghurt… Lecker! Wenn sich diese
für eine reichhaltige Gesellschaft. Wer
anderen, weil alles ganz anders lief,
Assoziation breit machen würde, wenn
um die Unterschiede weiß, der weiß
als gedacht. Ziemlich einfach nämlich.
man von „Diversität“ spricht, würde ich
auch um die Chancen, die sich daraus
Auch eine tolle Erfahrung: Anders ist
das super finden. Dann ginge es nämlich
ergeben. Weil keine_r alles kann muss
manchmal ganz einfach! Davon be-
darum, dass jede_r Einzelne mit seinen
keine_r alles können. Das entlastet
richten wir euch auf Seite 13. Und ihr
bzw. ihren Fähigkeiten ein Gewinn für
ungemein. Ist beim Frühstücksbuffet
hattet auch viel zu berichten: Ab Seite
das große Ganze, für unserer Kirche
übrigens auch so: Die Marmelade muss
16 zeigt sich das breite Spektrum der
oder unsere Gesellschaft ist. Nicht al-
gar nicht erst den Versuch unterneh-
Jugendverbands-Diversity! Viel Spaß
leine. Nicht trotz oder wegen bestimm-
men, salzig besser zu schmecken. Dafür
euch beim Blättern durch ganz schön
ter Begabungen oder Behinderungen.
gibt´s ja andere Spezialisten_innen.
viel Vielfalt!
„reichhaltig“
mich
gemeinsam mit euch gewagt, als wir „stand up & help“ ins Leben gerufen haben. Nach dem Brandanschlag in Limburgerhof war es uns wichtig zu sagen: Da stehen wir nicht einfach
Nicht trotz oder wegen ihres bzw. seines Geschlechtes, Herkunftslandes oder
was auch immer. Einfach weil sie oder er das Ganze bereichert, als dessen Teil ich mich fühle. Mit persönlich schmeckt
FELIX GOLDINGER BDKJ -Diözesanvorsitzender { felix.goldinger@bdkj-speyer.de { andreas/{{.sturm@bdkj-speye
KATHARINA GOLDINGER Redaktion KONTAKT { presse@bdkj-speyer.de { andreas/{{.sturm@bdkj-speye
BDKJ Kontakt | 03 2015
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Foto: Anne Dobler | jugendfotos.de
News und Namen
!ng H A DAA bteilu
TNeAws aus ddeermABDKJ und
Laura Troubal
Lucas Kübitz
Michaela Sczech
Mein Name ist Laura Troubal und ich bin
Mein Name ist Lucas Kübitz und ich ma-
Seit Anfang September arbeitet Michae-
die neue FSJlerin der KjG. Ich komme
che ein FSJ bei der Jungen Kirche Spey-
la Sczech als neue Jugendreferentin für
aus Lingenfeld, das ist gar nicht weit
er. Ich bin 20 Jahre alt und wohne in
das Dekanat Kaiserslautern. Die 27 jäh-
von Speyer entfernt und bin derzeit in
Dudenhofen. Schon eine Weile bin ich in
rige hat in Berlin an der Katholischen
der Diözesanstelle der KjG. In meiner
der Kinder-und Jugendarbeit engagiert
Hochschule Soziale Arbeit studiert und
Pfarrei bin ich in der KjG als Gruppen-
und habe mich deshalb entschlossen ein
ist nach dem Studium wieder in die
leiterin und im Leitungsteam tätig.
FSJ in diesem Bereich zu machen.
Pfalz zurückgekehrt. Sie hat bereits 2
Die Idee, bei der KjG-Diözesanstelle ein
So erhalte ich einen noch tieferen Ein-
½ Jahre Berufserfahrung als sozialpä-
FSJ zu machen, bekam ich durch das
blick in diesem Bereich um wichtige
dagogische Familienhelferin sammeln
Teilnehmen an mehreren DiKos und Be-
Erfahrungen zu sammeln, insbesondere
könnnen.
Kos. Ein FSJ kann ich nur weiterempfeh-
vor dem Studium. Ich freue mich auf die
Wir wünschen Michaela alles Gute und
len, da es sehr viel Spaß macht und man
FSJ-Seminare, bei denen ich hoffent-
Gottes Segen für den Neubeginn in der
unglaublich viel lernt.
lich die Chance habe, mich mit anderen
Jugendzentrale in Kaiserslautern!
Ich freue mich auf die Zeit, die hoffent-
FSJ-lern über deren Erfahrungen zu un-
lich noch genauso viel Spaß macht und
terhalten.Desweiteren hoffe ich, dass
mir viele neue Erfahrungen mit auf den
ich mich in diesem aktionsreichen Jahr
Weg gibt.
weiterentwickeln kann, was mir später TEXT & BILD: privat
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BDKJ Kontakt | 03• 2015
sicherlich zu Gute kommt.
TEXT & BILD: privat
TEXT & BILD: privat
News und Namen
Neue Ideengeber für die Adventszeit: Schokonikoläuse und Frühschichten
Ihr kennt ihn alle. Trotzdem stellen wir ihn euch hier in der Kategoerie „News“ vor. Die Aktion hat schon ganze sieben Jahre auf dem Buckel, die vielen tausend Nikoläuse kommen aber ganz frisch aus der Schokoladengießerei. Neue Begegnungen mit den Bischof aus Myra im Schoko-Dress ermöglicht euch in diesem Jahr unsere kleine Facebookaktion. Wer neben Gruppenstunden- und Gottesdienstideen noch Futter abseits der Schokonikoläuse sucht, wird in unseren Frühschichten-Broschüren fündig.
„Vorfahrt für den Nikolaus“ heißt es be-
Umfeld Menschen, die Unterstützung
bewährter Form ganz praktisch alles,
reits zum siebten Mal.
brauchen und sich über eine kleine
was ihr braucht, um Frühschichten vor
Der berühmte Bischof von Myra, der
Aufmerksamkeit freuen. Diese Unter-
Ort durchführen zu können. Das ent-
Heilige Nikolaus, sorgte sich um Kinder
stützung muss nicht immer materieller
sprechende Materialpaket liegt diesem
und Arme in seiner Stadt und veränder-
Natur sind, manchmal ist es viel wert-
KONTAKT bei (sofern ihr ihn über unse-
te mit seinen Geschenken deren Leben.
voller, gemeinsame Zeit zu verschen-
ren Sammelversand bekommt). Weitere
Er steht für Mitmenschlichkeit, selbst-
ken. Du fragst dich, wie du / ihr vor Ort
Exemplare könnt ihr aber auch einfach
loses Schenken und die Unterstützung
das Thema umsetzen könnt? Kein Prob-
über unsere Homepage bzw. per Mail
benachteiligter Menschen. Tugenden, denen gerade aktuell aufgrund der großen Zahl geflüchteter Menschen, die hilfesuchend zu uns nach Deutschland kommen, große Bedeutung zukommt.
anfordern.
Alt bewährt, unsere Newcomer: Die Nikoläuse und Frühschichten sind da und läuten das BDKJ-Jahresende ein.
Wir wünschen euch eine gute Adventszeit und viel Spaß beim Umsetzen aller Ideen!
Wir wollen daher das Schenken in den Mittelpunkt der diesjährigen Aktion
lem. Auf unserer Facebook-Seite (www.
stellen und dazu einladen, sich intensi-
facebook.com/nikolausbdkj) und auf
ver mit dem Geschenkebringer Nikolaus
unserer Aktionshomepage (www.vor-
zu beschäftigen.
fahrt-fuer-den-nikolaus.de) stellen wir
Aktuell kommen viele Menschen auf
neue Aktionsideen rund um das Thema
der Flucht vor Kriegen und Not in unser
vor. Auch einen neuen Gottesdienstent-
Land. Ihnen fehlt es oft an allem. Im
wurf wird es dort geben.
Sinne des Hl. Nikolaus kann jede_r Ein-
Neben dem „Großprojekt Nikolaus“ ge-
zelne die geflüchteten Menschen und
hen derzeit auch unsere Frühschich-
andere Bedürftige unterstützen und
ten an den Start: In diesem Jahr
ihnen eine Freude bereiten. Vielleicht
stehen die Entwürfe unter dem Motto
gibt es auch im direkten persönlichen
„Hier und Jetzt“. Sie bieten euch in
TEXT: BDKJ Speyer | H.Vogt BILD: LUMEN | BDKJ Speyer
www.vorfahrt-fuer-den-nikolaus.de www.bdkj-speyer.de/fruehschichten
facebook.de/nikolausbdkj
BDKJ Kontakt | 03 2015
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Schwerpunkt
LEITARTIKEL Diversität in der katholischen Jugendverbandsarbeit
>>
Das in der Jugendverbandsarbeit zunehmend verbreitete Verständnis von Diversität geht von einer von vornherein vorhandenen Vielfalt aus – diese Vielfalt wird als der Normalfall in unserer Gesellschaft gesehen, so die Grundannahme, und nicht mehr einzelne Ausprägungen von Vielfalt als Abweichungen.
Der Begriff stellt aber auch die ge-
Ein faszinierter Blick auf Vielfalt kann
in der katholischen Jugendarbeit nicht
sellschaftlichen, kirchlichen und po-
zwar ein erster Zugang sein, er kann
immer leichter. Insofern bedeutet di-
litischen
aber auch Zuschreibungen reproduzie-
versitätsbewusste Arbeit immer auch
Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Das
ren,
Sensibilisierung für und Reflexion von
unterscheidet Diversität oder Diversi-
-
tätsbewusste Jugend- und Bildungsar-
schen mit und ohne Migrationshinter-
gierung und Diskriminierung.
beit vom Modebegriff „Diversity“, wie
grund die Rede ist, auch wenn diese
Diversität bedeutet für jede Einrich-
er in Unternehmen und zunehmend
Unterscheidung im Einzelfall gar keine
tung, für jeden Träger etwas Anderes.
auch in der öffentlichen Verwaltung die
Rolle spielt,
Dies gilt insbesondere für lokale Ein-
Runde macht. Im Beschluss der BDKJ-
-
Hauptversammlung
der
Denken sich dadurch noch manifestiert,
Satz: „Wir spüren, dass Diversität auch
dass wir Menschen – vielleicht gut ge-
Ungleichheit bedeutet, was sich in Un-
meint – in Schubladen einordnen oder
gerechtigkeit zeigen kann.“ Diversität
sie mit Etiketten versehen,
bedeutet also mehr als „Alles so schön
-
bunt hier“.
beneinander von ungleichen bzw. un-
feld, im Stadtteil oder lokal begrenzt
Im Mittelpunkt dieses Verständnisses
gerechten
schon
agieren und daher in besonderer Weise
steht der Mensch, und zwar in seiner
als erfolgreiche interkulturelle Praxis
die spezifischen Herausforderungen der
Gesamtheit, nicht nur in Bezug auf
wahrgenommen wird.
je eigenen Situation bearbeiten können
sein Berufsleben, seine Leistungs- oder
Der jugendverbandlichen Herangehens-
und natürlich auch sollten.
Funktionsfähigkeit. Diversität stellt so-
weise an das Begriffsfeld Diversität
In einer katholischen Einrichtung kann
mit das gemeinsame Mensch-Sein und
liegt eine Perspektive zugrunde, die
die Frage nach der Zielgruppe eine
die verbindenden Eigenschaften von
Chancengleichheit und Teilhabegerech-
ganz andere Relevanz haben als in einer
Menschen stärker in den Vordergrund
tigkeit für alle als Ziel verfolgt und so-
städtischen Einrichtung. In der offenen
als beispielsweise ihr Funktionieren in
mit auch Antidiskriminierung als zentra-
Jugendarbeit können junge Menschen
einem vielfältigen Kolleg_innenkreis.
les Element umfasst – und das macht es
mit Migrationshintergrund überreprä-
6
Machtverhältnisse
2014
BDKJ Kontakt | 03• 2015
in
steht
den
etwa wenn dauernd von Men-
etwa
wenn
Schwarz-Weiß-
Erfahrungen und Strukturen von Privile-
richtungen und Träger, die im Wohnum-
Diversität in der Kinder- und Jugendhilfe
etwa wenn ein buntes NeLebensrealitäten
„Pia Leykauf“ / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by-nc-nd) http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de
Schwerpunkt
sentiert sein, in einer Bildungseinrich-
arbeitsrechtlich verankerte Ausschlüs-
beliebig ausgesucht wirkenden Regeln
tung unterrepräsentiert. Nicht alle Trä-
se oder Ausschlussmöglichkeiten, die
der katholischen Lebensführung ori-
ger fühlen sich fit und bereit für den
man von außen unter Gesichtspunkten
entieren möchten, dauerhaft aus dem
Umgang mit unterschiedlichen Formen
der Antidiskriminierung als Quasi-Aus-
kirchlichen Dienst zu verabschieden. In
von Behinderungen. Ein Träger hält sich
schluss von Nicht-Katholik_innen von
diesem Jahr wurde immerhin erreicht,
vielleicht für offen für schwule, lesbi-
Teilen des katholischen Arbeitsmarktes
dass bis auf drei bayerische Diöze-
sche und Trans*-Jugendliche, sie selbst
bewerten kann. Und auch wenn die Kir-
sen alle deutschen Bistümer die neue
nehmen es aber anders wahr.
che und kirchliche Einrichtungen von
kirchliche Grundordnung anwenden,
Ja, es gibt in der katholischen Kirche –
diesen arbeitsrechtlichen Möglichkeiten
die hier größere Gestaltungsspielräume
gerade in Spitzenämtern – das, was von
nicht immer Gebrauch machen und die
für kirchliche Arbeitgeber ermöglicht,
außen mit Begriffen der Antidiskriminierung wohl als Ausschluss von Frauen gekennzeichnet werden müsste, weil sie nicht zum Priesteramt zugelassen sind. Aber es gibt eben auch die andere Seite
wenn auch nicht im verkündigungsna-
Diversität in der katholischen Kirche: Herausforderung oder Widerspruch in sich?
– und dieses Motiv wird sich durchzie-
hen Bereich und ohne wirkliche Sicherheit für die Arbeitnehmer_innen. Der nicht einfache Aufbruch der KJGay, einer KJG-internen Vernetzung von schwulen und lesbischen Mitgliedern,
hen – der vielen starken Frauen aus dem
katholischen (Jugend-)Verbände sehr
ist auch außerhalb der katholischen
Bereich der katholischen Verbände, in-
unterschiedlich in diese arbeitsrechtli-
Jugendverbandsarbeit wahrgenommen
zwischen auch in der geistigen Leitung,
chen Verwicklungen eingebunden sind,
worden. Wer dies von außen vielleicht
der vielen frauenpolitischen Impulse,
ist doch klar, dass die Kirche auch in ver-
leichtfertig als das Richtige im Falschen
die der BDKJ über die Jahrzehnte in die
kündungsfernen Bereichen Ausschlüs-
abtut, übersieht die Heimat, die derar-
Jugendverbandslandschaft eingebracht
se produziert oder zumindest mit der
tige Angebote, Foren und Anlaufpunkte
hat, die klare Positionierung des BDKJ
grundsätzlich im Raum stehenden Dro-
vielen in der katholischen Jugendarbeit
als Verband, dem Frauenpolitik und Ge-
hung, wiederverheiratete Geschiedene,
geben, die sonst vielleicht keinen Platz
schlechtergerechtigkeit wichtig sind.
Schwule und Lesben oder andere, die
mehr in der Kirche hätten.
Ja, es gibt in der katholischen Kirche
sich nicht an einigen von außen recht
Die Konzentration auf katholische Mit-
BDKJ Kontakt | 03 2015
7
Schwerpunkt
arbeiter_innen im ehren- und haupt-
gagiert sich beispielsweise die DPSG
Weise zu eröffnende Wege, die Angebo-
amtlichen Bereich führt in einer inter-
in der Unterstützung des Strukturauf-
te doch zugänglicher zu machen als sie
kulturellen Perspektive – trotz mancher
baus der muslimischen Pfadfinderar-
auf den ersten Blick erscheinen.
Aufbrüche – auch zu geringeren Zu-
beit in Deutschland. Auch gibt es eine
Für katholische Jugendverbandsvertre-
gangs- und Teilhabemöglichkeiten für
zunehmende Zahl nicht-katholischer
ter_innen kann es frustrierend sein, in
Menschen aus Ländern mit geringerem
Mitarbeiter_innen bei kirchlichen Ar-
Diskussionen häufig für die gesamte ka-
Anteil von Katholiken_innen. Dies be-
beitgebern, wenn auch selten in Lei-
tholische Kirche quasi in Mithaftung ge-
deutet etwa, dass im Bereich der Kir-
tungsfunktionen.
nommen zu werden. Dennoch gehört es
chen einschließlich der katholischen
Diversität nimmt auch die soziale Viel-
zur Selbstverortung in der Gesellschaft
Verbände die Zahl der Muslime geringer
falt in den Blick, obwohl diese nicht
oder zum Beispiel auch im interreligiö-
ist als im regionalen oder Bundesdurch-
zu den klassischen Kategorien etwa im
sen Dialog dazu, sich der eigenen Pri-
schnitt. Das kann man für eine Religi-
Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz
vilegien und unhinterfragten Zugänge
onsgemeinschaft und ihre Verbände
gehört. Die katholische Jugendver-
bewusst zu werden, auch wenn man sie
ganz normal finden, das kann man ange-
bandsarbeit gibt sich verbal und glaub-
selbst manchmal lieber gar nicht in An-
sichts dessen, dass kirchliche Arbeitge-
würdig offen und zugänglich für alle
spruch nehmen würde oder sich sogar
ber insgesamt zu den größten der Repu-
jungen Menschen – oft auch über die
für ihre Aufhebung einsetzt.
blik gehören und auch die katholischen
Katholik_innen hinaus. Und dann stellt
Die Erhebung der Deutschen Bischofs-
Verbände nicht ohne Einfluss sind, aber
die Sinus-Milieustudie, die der BDKJ
konferenz zur Relevanz der Sexualmo-
auch als ausschließend, wenn nicht so-
trotz erwartbar problematischer Ergeb-
ral unter jungen Menschen hat noch
gar strukturell diskriminierend empfin-
nisse dankenswerterweise mit ermög-
einmal den für viele Kirchenmitglieder
den. Zwar hat der Fachkräftemangel in
licht hat, fest, dass bei weitem nicht
bremsenden und zum Teil lebensfrem-
vielen kirchlichen Einrichtungen diese
alle Milieus im selben Umfang durch
den offiziellen Positionen der katholi-
Ausschlüsse längst aufgeweicht, sie
die katholische Jugendverbandsarbeit
schen Kirche im Bereich der Lebensfor-
können aber dennoch weiter hinderlich
erreicht werden. Auch sind nicht alle
men und der Sexualmoral verdeutlicht
für die gleichberechtigte Teilhabe am
Angebote
Jugendarbeit
– und die davon häufig weit entfernte
Arbeitsmarkt sein.
preislich so gestaltet, dass alle daran
Lebenswirklichkeit junger Menschen.
Gleichzeitig gibt es zahlreiche enga-
teilnehmen können. Gleichzeitig gibt
Insofern ist es wichtig zu reflektie-
gierte Formate und Veranstaltungen
es aber auch hier wieder viele offen
ren, dass der Verbandszusatz „Katho-
für den interreligiösen Dialog und en-
kommunizierte oder auf andere Art und
lische“ auch unbewusst und ungewollt
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BDKJ Kontakt | 03• 2015
katholischer
„leonie A.“ / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by-nc) http://creativecommons.org/licenses/by-nc/3.0/deed.de
Schwerpunkt
ausgrenzend wirken kann, da (auch
Fazit
und Nationalität leben in Deutschland
katholische) Menschen, die mit der
Diversität ist ein verführerischer, positi-
zusammen. Diese Diversität schätzen
katholischen Sexualmoral wenig anfan-
ver, aber nicht völlig unproblematischer
wir. Diese Diversität fordert uns her-
gen können, sich von der katholischen
Begriff: Es geht nicht nur um die schö-
aus.“
Jugendverbandsarbeit
abgeschreckt
ne bunte Vielfalt, in der alles nett und
fühlen könnten. Gleichzeitig beweist
gleichberechtigt nebeneinander steht,
die katholische Jugendverbandsarbeit,
offen und vielfältig. Nein, es geht auch
dass sie eine Vielfalt von Lebensformen
um Machtverhältnisse, Benachteiligun-
und Lebenswegen im verbandlichen
gen, Diskriminierungen und ungleiche
Alltag vereinigt und daher oft offener
Teilhabechancen. Der Beschluss der
und vielfältiger ist als sie von außen erscheint. Es kann eine Chance in der Auseinandersetzung mit dem Thema Diversität sein, dies nach innen und nach außen zu verdeutlichen und die Spielräume und Lebensräume innerhalb des Verbandes positiv darzustellen.
Wie reagieren wir auf Einwander_innen, auf Geflüchtete, auf junge Menschen mit Migrationshintergrund, auf Angehörige verschiedener Jugendszenen?
Die Frage nach der Zielgruppe kann sich bei jedem Angebot neu stellen: „Muss
BDKJ-Hauptversammlung
man katholisch sein, um in der katholi-
dies kurz und prägnant so zusammen:
schen Jugendarbeit mitmachen oder an
„Wir leben in einer vielfältigen Gesell-
verantwortlicher Stelle mitgestalten zu
schaft.
können?“ Gilt: „Die, die da sind, sind
Geschlechts, unterschiedlicher sozialer
die Richtigen“? Wie reagieren wir auf
und regionaler Herkunft, unterschied-
Einwander_innen, auf Geflüchtete, auf
lichen Alters, unterschiedlicher sexu-
junge Menschen mit Migrationshinter-
eller Orientierung, unterschiedlicher
grund, auf Angehörige verschiedener
ökonomischer Kraft, unterschiedlicher
Jugendszenen?
körperlicher und geistiger Fähigkeiten,
Menschen
2014
fasst
unterschiedlichen
unterschiedlicher oder keiner Religion
ANSGAR DRÜCKER ist Geschäftsführer des Informations- und Dokumentationszentrums für Antirassismusarbeit e. V. (IDA). IDA (www.idaev. de) ist das bundesweit tätige Dienstleistungszentrum der Jugendverbände für die Themenfelder (Anti-)Rassismus, Rechtsextremismus, Migration, Interkulturalität und Diversität. Bild: Stephan Schillder
BDKJ Kontakt | 03 2015
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Schwerpunkt
ZUM THEMA Diversität: Der ganz normale Wahnsinn
>>
Unser Ausschuss Diversität ist mit der Kamera losgezogen und hat festgehalten, wo der Alltag ganz schön verschieden ist. Die Ergebnisse zeigen wir euch hier. Eine Stellungnahme in Bildern.
Es ist schönes Wetter, ich gönne mir ein
Die Tagesordnung unseres Schu-
Herausforderungen,
die
Menschen
Eis, einfach so. Okay zugegeben eher
lungsteams. TOP 1: Inklusion.
mit Beeinträchtigungen an unsere
einen richtig leckeren megagroßen Eis-
Zu unseren Schulungen kom-
Schulungsarbeit stellen und sind uns
becher. Beim Bezahlen: 5,10 Euro. Wie
men viele Jugendliche, einzig-
schnell einig: Vielfalt bereichert un-
lange muss wohl der Straßenmusiker
artige Menschen mit ganz un-
sere Gruppen, wir nehmen alle Men-
dafür spielen, dessen Musik ich beiläufig
terschiedlichen
Bedürfnissen.
schen in ihrer Individualität an und in
auch sehr genossen habe?
Wir sprechen heute auch über
unserer Gruppe auf. Das ist für uns
Einfach so versus harte Arbeit. Ist das normal? Beim Denken, Diskutieren, Planen und
KATHRIN
Zukunft gestalten: das JUKI-Diözesanleitungsteam im Jugendraum in Oppau.
Für mich ist das Engagement für Kinder
und Jugendliche fester Bestandteil meines Alltags. Es ist schön, erfüllt mich
und macht riesen Spaß. Lange Abendtermine, Wochenenden und ganze Freizeiten für und mit Kindern und Jugendliche verbringen. Für mich ganz normal!
Diese Tasse habe ich in unserem Büro
gefunden. SuperMANN. Vergeblich habe Tasse gesucht. Schade!
10
BDKJ Kontakt | 03• 2015
Fotos: privat
ich bisher das Pendant, die SuperFRAU-
PHILIPP
Schwerpunkt
Spielen an der frischen Luft. Total normal, oder? Muss es immer der Alleskönner sein?“ Wie viel „Dem Deutschen Volke“ steckt wirklich drin?
normal. Gut so! Das ist der Rollstuhl meiner Oma. Nach
FABIAN
Hier prallen Kulturen aufeinander!
einem Schlaganfall kann sie weder lau-
Morgens an der Uni, viele
fen noch sprechen, braucht intensive
verschiedene
Pflege. Wir erzählen „ganz normal“ mit
mit einem Ziel!
Menschen
ihr, sie antwortet mit Kopf nicken oder schütteln. Wir nehmen sie überall mit
Nachmittags auf der Ar-
hin, auch regelmäßig zum Sonntagsgot-
beit:
tesdienst. Für uns ist das normal. Sie
Typen, die zusammen ar-
freut sich darüber sehr und sagt „ganz
beiten und ein Haufen un-
normal“ Danke … mit einem Lächeln.
terschiedlicher Gäste, die
Das ist ihr geblieben.
gemeinsam Spaß haben.
unterschiedliche
Meine Laufschuhe, ein echt greller Farbklecks in meiner Freizeit. Wie schön, dass mein Alltag kunterbunt ist, nicht nur die Schuhe, nein, vor allem sind es Menschen, Erlebnisse und Begegnungen. Beim Joggen hänge ich meinen Gedanken nach und denke: „ist das normal?“ Selbstverständlich jedenfalls nicht, aber ich bin sehr dankbar dafür.
BDKJ Kontakt | 03 2015
11
Schwerpunkt
>>
Foto: LUMEN | J. Lauer
KOMMENTAR Auch Gott ist Vielfalt
Eva-Maria Düring ist Geistliche Bundesleiterin der Katholischen jungen Gemeinde (KjG). Sie hat sich Gedanken gemacht, was unser Glaube mit Vielfalt und Vielfalt mit Gott zu tun hat. KjGler_innen konnten den Artikel schon in der KjG-Zeitschrift MOXIE lesen. Alle anderen dürfen sich jetzt hier darauf freuen:
Jesus war ein Freund von Diversität – er
Verschiedenheit nach Gottes Bild ge-
und selbstlos. Wir stehen in seiner Nach-
war sensibel für Diversität. Er kann-
schaffen. Hiermit ist uns schon vor lan-
folge: Jesus fordert dich und mich auf:
te diesen Begriff nicht, er hat keine
ger, langer Zeit die Menschenwürde ins
„Handle auch du barmherzig“ (siehe Lk
feministisch-emanzipatorischen
Vor-
Stammbuch geschrieben worden. Diese
10,37). Wir sind als seine Jünger_innen
lesungen darüber gehört noch wissen-
Würde ist universal gültig, unantastbar
herausgefordert, Jesu Vorbild zu folgen,
schaftliche Abhandlungen darüber gele-
und nicht zu diskutieren. Sie gilt für
uns für eine bunte Gesellschaft, für Ge-
sen und eben so wenig hat er sich von
mich und für alle meine Mitmenschen.
rechtigkeit einzusetzen. Um es auf den
ökonomischen Interessen leiten lassen.
Wir sind aufgerufen, uns gegenseitig auch so wahrzunehmen, sind berufen,
Jesus geht es um Menschenfreundlichkeit.
Gott zeigt sich uns in Verschiedenheit und Vielfalt.
in dieser Diversität Gemeinschaft zu leben, mit Gott und miteinander. Jesus hat uns in aller Radikalität gezeigt, was es heißt, die Verschiedenheit und
Punkt zu bringen: Gott selbst zeigt sich
gehandelt. Jesus geht es um Menschen-
die Vielfalt der Menschen wertzuschät-
uns in Verschiedenheit und Vielfalt: Va-
freundlichkeit, in seinem Wirken wird
zen. In einer Zeit, in der Kranke, Alte,
ter, Sohn und Heiliger Geist. Wie kom-
deutlich, dass wir alle Gottes geliebte
Kinder und Frauen Benachteiligung, Dis-
men wir um Himmels Willen auf die
Kinder sind. Jesus erfindet das nicht
kriminierung, Unterdrückung und Aus-
Idee, Vielfalt und Verschiedenheit nicht
neu, er steht vielmehr in einer langen
grenzung erfahren haben, hat Jesus ein
zu fördern und zu fordern, wo wir nur
Tradition: „Da sprach Gott: »Wir wollen
anderes Modell vorgelebt. Er hat sich
können?
Menschen machen – als unser Bild, etwa
den Menschen zugewendet, unabhängig
in unserer Gestalt.«„ (Gen 1,26 – zitiert
von Alter, Geschlecht, Krankheit, Reli-
nach Bibel in gerechter Sprache). Wir
gion, Status, Rasse, Bildung und all den
alle sind also in unserer Vielfalt, mit
weiteren vielen Diversitätsmerkmalen.
all unseren Unterschieden, in unserer
All das ist ihm egal – er ist solidarisch
12
BDKJ Kontakt | 03• 2015
Foto: privat
Er hat einfach im Sinne von Diversität
EVA-MARIA DÜRING ist Theologin, Sexualpädagogin und Geistliche Bundesleiterin der Katholischen jungen Gemeinde (KjG).
eva-maria.duering@kjg.de
Diversität ganz praktisch. Oder: Wer ist hier anders?
>>
Alle Fotos: BDKJ Speyer
Schwerpunkt
stand up & help hieß unsere Spendenaktion. Jetzt haben wir das gesammelte Geld genutzt, um in Limburgerhof eine Flüchtlingsunterkunft zu unterstützen. 72-Stunden-Erprobte kamen hier voll auf ihre Kosten. Und zwischendrin die Frage: Wer findet was wie? Und wer ist hier eigentlich fremd?
<<
Mit viel Tatendrang sind Jugendliche
"Die Jugendlichen hier aus Limburger-
Wir haben hier großartige Unterstüt-
aus den Verbändes des Bundes der
hof und den Nachbarorten haben die
zung durch die Ortsgemeinde und Frau
Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ)
Chance, auch länger mit den Bewohne-
Patzelt erhalten und das Bauhof-Team
Speyer in Limburgerhof zu Werke ge-
rinnen und Bewohnern der Unterkunft
hatte alles so prima vorbereitet, dass
gangen. Sie pflanzten rund um die im
in Kontakt zu bleiben. Wir glauben, dass
auch ungeübte Gärtnerinnen und Gärt-
Frühjahr durch einen Brandanschlag
nur durch direkten Kontakt Vorurteile
ner problemlos Hand anlegen konnten.
beschädigte
Flüchtlingsunterkunft
abgebaut werden können und Freund-
Ich bin mir sicher, dass die etwa 3.500
Stauden und Hecken. Fachkundige Un-
schaften entstehen.“ Kontakte wurden
Euro aus "stand up & help“ hier gut an-
terstützung erhielten die jungen Helfe-
schnell geknüpft, sowohl unter den
gelegt sind. Viel wichtiger als das Geld
rinnen und Helfer durch das Team des
Jugendgruppen aus den unterschiedli-
war uns aber, den Kontakt zu suchen. Es
Bauhofes Limburgerhof unter Leitung
chen Orten als auch zwischen Bewoh-
freut mich sehr, dass das geklappt hat!“
von Gärtnermeister Uwe Dirks. Die
nerinnen und Bewohnern und Gästen
Die Spendenaktion "stand up & help“
Jugendlichen aus Limburgerhof, Neu-
der Flüchtlingsunterkunft. Zu Beginn
hatte der BDKJ Speyer in Folge des
hofen, Schifferstadt und Dudenhofen
waren die Sprachbarrieren doch sehr
Brandanschlages ins Leben gerufen.
hatten zudem Verstärkung von einer
hoch und die Verständigung mit Hän-
Zunächst waren Spenden während des
Gruppe der Katholischen jungen Ge-
den und Füßen machte gleich klar: Hier
ökumenischen Kirchentages in Speyer
meinde (KjG) Hauenstein bekommen.
warten Herausforderungen auf alle Be-
gesammelt worden, später hatten Ju-
Beim dortigen Pfarrfest hatte die KjG
teiligten. Nicht alle Bewohnerinnen und
gendgruppen aus dem ganzen Bistum
mit einer Spendenaktion etwa 800 Euro
Bewohner suchten den Kontakt mit den
die Möglichkeit, mit eigenen Spenden-
für die BDKJ-Aktion " stand up & help“
Jugendlichen aber hier und da wurde
aktionen den Grundbetrag aufzusto-
erwirtschaftet. Felix Goldinger, BDKJ-
kräftig mit angepackt und gemeinsam
cken. Kathi (17) aus Hauenstein und
Diözesanvorsitzender, betont: "Es war
Büsche und Lavendel gepflanzt. Zum
ihre KjG-Gruppe haben diese Gele-
uns sehr wichtig, dass wir nicht ein-
Dialog trug neben der gemeinsamen
genheit genutzt. Mit ihren knapp 800
fach Geld sammeln und spenden. Wir
Arbeit auch das gemeinsame Essen bei.
Euro aus Cocktailverkauf und weiteren
wollten selbst mit anpacken und zei-
Auch hier zwischen Brot, Kuchen und
Spenden haben sie sehr zum Gelingen
gen: Auch junge Leute können durch
Würstchen,
des Projektes beigetragen: "Das war
ihr Tun ein Zeichen für eine freundli-
Fragezeichen, aber auch Gelächter und
super: Mit soviel Geld ha-
che Willkommenskultur setzen.“ Es sei
kurze Gespräche.
ben wir erst gar nicht ge-
wichtig gewesen, so Goldinger, dass
Heike Vogt, BDKJ-Diözesanvorsitzende,
rechnet, aber die Spende
Jugendgruppen vor Ort aktiv werden
ist mit dem Ergebnis zufrieden: "Wir
einer Bank hat dann doch
konnten, auch wenn das Spendengeld
sind viel schneller vorangekommen,
ganz schön viel daraus ge-
bistumsweit zusammengekommen sei:
als wir es eigentlich erwartet haben.
macht.“
entstanden
beiderseitig
TEXT & BILDER: BDKJ Speyer
BDKJ Kontakt | 03 2015
13
Schwerpunkt
HINTERGRUND Diversität und Diskrimienierung in unseren Strukturen
>>
So lautete das Thema des diesjährigen Studienteils auf der BDKJ-Diözesanversammlung. Die Delegierten aus den verschiedenen Mitgliedsverbänden und Dekanaten beschäftigten sich zunächst mit den Themen Diversität und Diskriminierung im Allgemeinen und stellten sich anschließend der Frage, wie es diesbezüglich in unseren Strukturen in Kirche und BDKJ aussieht.
Legt man dem Begriff der Diversität als
eigenen Lebensentwurfs (u.a. gelebter
die hierarchischen Strukturen kritisiert.
Ziel Chancengleichheit und Teilhabege-
Glaube, Leben als Single, sexuelle Ori-
Auch das Thema Frauen in der Kirche
rechtigkeit zugrunde so ist die Verbin-
entierung) Diskriminierung erfahren zu
wurde als kritisches Thema identifiziert,
dung des Themas Diversität mit Diskri-
haben. Diese Diskriminierungen werden
da Frauen der Zugang zu bestimmten
minierung eine offensichtliche. Denn
im Kontext von Schule, Ausbildung und
Berufen und Positionen verwehrt ist.
sind Chancengleichheit und Teilhabege-
Beruf erlebt, aber auch innerhalb der
Entscheidungen werden in der Folge
rechtigkeit nicht gegeben, werden Men-
katholischen Kirche. Darüber hinaus
häufig von Männern getroffen, was die
schen diskriminiert.
werden viele Diskriminierungen durch
weibliche Perspektive vermissen lässt.
Im ersten Teil des Studienteils beschäf-
die Medien transportiert.
Für viele Stellen innerhalb von Kirche
tigten sich die Teilnehmenden mit den
Im Laufe des Studienteils wurde deut-
ist die Religions- und Konfessionszu-
Themen Chancengleichheit und Teilhabegerechtigkeit. Spielerisch erfuhren die Teilnehmenden wie unterschiedliche Hintergründe und Merkmale die Entfaltungsmöglichkeiten und Chancen
gehörigkeit außerdem entscheidend,
Es gilt zu unterschieden zwischen individuellen und strukturellen Diskriminierungen.
eines Menschen beeinflussen und damit
was Ausschluss produziert, gerade weil Kirche und Caritas sehr große Arbeitgeber in Deutschland darstellen. Darüber hinaus war der Umgang mit Menschen, die den kirchlichen Moralvorstellungen
auch den Alltag. Es wurde deutlich, dass
lich, dass es zwischen individuellen
nicht entsprechen, ein entscheidender
gesellschaftliche Chancen und Zugänge
und strukturellen Diskriminierungen zu
Punkt in der Diskussion. Mehr Gerech-
in der Regel von dem Zusammenwirken
unterscheiden gilt. Mögliche struktu-
tigkeit wünschen sich die Delegierten
verschiedener individueller Merkmale
relle Diskriminierungen innerhalb der
auch in der Frage der wiederverheira-
und Eigenschaften abhängig sind und
katholischen Kirche und innerhalb der
teten Geschiedenen.
nicht nur von einem Aspekt. Es zeigte
Strukturen des BDKJ wurden im zweiten
Im Kontext von katholischer Kirche
sich, dass ein Großteil der Teilnehmen-
Abschnitt des Studienteils thematisiert
befindet sich auch die katholische Ju-
den bereits selbst im Alltag Diskriminie-
und so eine Standortbestimmung vor-
gendverbandsarbeit, sodass die Diskri-
rungserfahrungen gemacht hat. So ga-
genommen.
minierungen, die katholische Kirche
ben die Teilnehmenden am häufigsten
innerhalb der katholischen Kirche eine
produziert
an aufgrund von Äußerlichkeiten, dem
große Mehrheit Diskriminierungen. Hier
sind, die katholische Jugendverbände
Geschlecht, der Qualifikation, des fami-
wurden vor allem die fehlenden Mitbe-
betreffen. Das sind erstmal keine opti-
liären Hintergrunds oder aufgrund des
stimmungsmöglichkeiten genannt und
malen Voraussetzungen für Diversität in
14
BDKJ Kontakt | 03• 2015
Zusammengefasst
sehen
auch
Diskriminierungen
Schwerpunkt
Schwerpunkt
der katholischen Jugendverbandsarbeit
ist die Frage welche ausgrenzenden Me-
rung weiter erhöht werden. Dazu wer-
und doch wurde vieles identifiziert, das
chanismen wirken. So wurde diskutiert,
den u.a. entsprechende Schulungen für
im BDKJ bereits gut läuft. Aber auch
ob unser Profil „katholisch. politisch.
haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiten-
Nachholbedarf wurde benannt. Allein
aktiv.“ ausgrenzend wirken kann oder
de angeboten. Wer Lust hat, sich mit
die bewusste Beschäftigung mit den
das Design und die verwendete Sprache
den Themen zu beschäftigen und ins
Themen Diversität und Diskriminierung
(sowohl in Ausschreibungen als auch bei
Gespräch zu kommen, ist herzlich dazu
und das Benennen von Schwachstellen
Veranstaltungen). Hier wurde auch auf
eingeladen.
wird als sehr positiv bewertet und trägt
das hohe Niveau von Diözesanversamm-
zu mehr Sensibilität innerhalb der Ver-
lungen hingewiesen, dass es manchen
bände bei. Außerdem haben der Einsatz
erschwert, sich entsprechend zu betei-
in der Mädchen- und Frauenpolitik, in der Flüchtlingsarbeit und gegen Fremdenfeindlichkeit und für Schwache in der Gesellschaft im BDKJ und seinen Mitgliedsverbänden eine lange Traditi-
Es ist die Frage, welche ausgrenzenden Mechanismen bei uns wirken.
von Frauen innerhalb der BDKJ-Struk-
ligen. Auch die preisliche Gestaltung
turen angeht, stellen Instrumente wie
mancher Angebote kann dazu beitra-
die paritätische Besetzung von Ämtern,
gen, dass Ausschlüsse entstehen.
das Führen von geschlechtsgetrennten
Es gibt also Themen, an denen wir wei-
Redner_innenliste und die Verwendung
ter dranbleiben können und müssen.
einer geschlechtergerechten Sprache
Dementsprechend hat die Diözesanver-
Selbstverständlichkeiten
Außer-
sammlung einen Beschluss gefasst, der
dem sind die Verbände des BDKJ prin-
dar.
die weitere Beschäftigung mit den The-
zipiell offen für alle. Allerdings hat uns
men Diversität und Diskriminierung vor-
die Sinus-Milieustudie gezeigt, dass bei
sieht und die nächsten Schritte diesbe-
weitem nicht alle Milieus im selben
züglich festlegt. So soll im kommenden
Umfang durch die katholische Jugend-
Jahr vor allem der fachliche Standard
verbandsarbeit erreicht werden. Hier
zum Thema Diversität und Diskriminie-
Foto: privat
on. Gerade was die Gleichberechtigung
HEIKE VOGT ist BDKJ-Diözesanvorsitzende im Bistum Speyer und leitet den Ausschuss Diversität. heike.vogt@bdkj-speyer.de
BDKJ Kontakt | 03 2015
15
Diözese
Auc h L ust Aus lan r A d, bst te, ein and fre , n m Tea e d u e e L m F Wel eurei ten ber wil ? ät U l n i s gen dic er wil die h g lig nst ern end e e: ien fre ste ispe . bdk yer j.de Jah
auf
Unsere Auslandskorrespondenten: Sechs Freiwillige gehen weltwärts
>>
Sechs junge Menschen haben sich aufgemacht, um ein Jahr in einem anderen Land einen weltwärts-Freiwilligendienst zu leisten: Am 24.Juni fand der Entsendetag für diese Freiwilligen statt, die über den BDKJ-Diözesanverband Speyer nach Ruanda, Chile und Peru ausgereist sind.
Am Nachmittag wurden mit dem Refe-
sendegottesdienst für die Freiwilligen
Elisa und Anke werden in Ruanda in
renten Johannes Dümler Themen wie
gekommen. Familien und Freunde der
einer Tagesförderstätte für Kinder mit
wertschätzende Berichterstattung und
Freiwilligen haben diesen Gottesdienst
Behinderung arbeiten, Julius und Anna
Fotografieren, bzw. die Frage, welche
besucht und es war schön, dass selbst
in Chile im Kinderheim „Las Parras“ und
Botschaft man mit manchen Fotos ver-
einige Großeltern mitgekommen waren
Ann-Sophie und Annette bei MANTHOC
mittelt, in den Blick genommen. Danach
und man die Verbundenheit zwischen
Cajamarca, einer Bewegung für arbei-
fand der Entsendegottesdienst statt,
den Generationen spüren konnte. Nach
tende Kinder und Jugendliche in Peru.
der von BDKJ-Diözesanjugendseelsorger
dem Gottesdienst gab es einen kleinen
Carsten Leinhäuser geleitet wurde. Er
Stehempfang im Garten und alle Gäs-
predigte über die Umarmungen Gottes,
te teilten ihre Zeit noch ein wenig im
die uns jeden Tag durch gute Begegnun-
Gespräch miteinander- die Freiwilligen
gen mit anderen Menschen geschenkt
voller Vorfreude auf ihren Dienst und
werden. Pfr. Alois Eichenlaub, der MAN-
die Verwandten und Freunde ein wenig
THOC Cajamarca gegründet hat, ist wie
traurig wegen des Abschieds und in der
im letzten Jahr während seines Hei-
Zuversicht, dass diese gute und wichti-
matbesuchs in Deutschland zum Ent-
ge Erfahrungen machen werden.
16
BDKJ Kontakt | 03• 2015
TEXT & BILDER: BDKJ Speyer | O. Neeff
Diözese
Neue Gemeinden gründen: Jugendpastoral als Gemeinde-Startup Unsere Werktage Jugendseelsorge beschäftigten sich am 6./7. Oktober in Homburg mit Gemeindegründungen, experimentellen Projekten und der Theologie der Verbände. Kirche tut sich schwer im aktuellen Zeit-
(ZAP) in Bochum und experimentiert
je kreative Experimentierfelder. Für
geschehen. Kirche sei, so Referent Pe-
im Bereich der Gemeindegründung in
Jugendliche unterschiedlicher Milieus
ter Hundertmark zu Beginn der Werkta-
Aachen. Er vermittelte praxistaugliches
kann Kirche an Attraktivität gewinnen,
ge Jugendseelsorge, im Umbauprozess
Wissen für Gründer_innen, die im Un-
wenn sie als konkrete Gemeinde be-
von einer „Hauptamtlichen-“ zu einer
terschied zu Manager_innen Gemeinde
dürfnisorientiert neu gegründet wird.
„Freiwilligen-“ Kirche. Mit der Fra-
aus den Gegebenheiten entwickelten,
Der BDKJ möchte kreative Projektideen
ge, ob und wie dieser Umbau gelingen
statt die Gegebenheiten projektbezo-
im Bereich junger Gemeindegründun-
kann, beschäftigten sich etwa 35 Teil-
gen zu optimieren. So beschäftigte die
gen unterstützen und setzt auf eine
nehmer_innen aus der sowohl haupt-
Teilnehmer_innen die „Business Model
breite Akzeptanz der Theologie der
als auch ehrenamtlichen Jugendpasto-
Canvas“ für das eigene Projekt eben-
Verbände.
ral des Bistums. Neben dem Austausch
so wie die exemplarischen Gründerge-
über die aktuellen Veränderungsprozes-
meinden „kafarnaum“ und „Zeitfens-
se im Bistum stand Gemeindegründung
ter“ in Aachen.
im Fokus der Veranstaltung. Kirche kön-
BDKJ-Bundespräses Dirk Bingener stell-
ne von Startups und Marketingstrategen
te die „Theologie der Verbände“ vor. Er
lernen, dass ungewöhnliche Wege nur
hält fest: „Jugendverbände sind schon
dann gegangen werden könnten, wenn
Gemeinden: Sie verwirklichen Glau-
auch die Option des Scheiterns gegeben
bensleben vor Ort. Dort gestalten Ju-
sei, sagte Florian Sobetzko. Der Pas-
gendliche selbst Kirche, so, wie sie für
toralreferent ist Mitarbeiter am Zent-
sie passt.“
rum für angewandte Pastoralforschung
Klar wurde: Kirche braucht mehr denn
TEXT & BILDER: BDKJ Speyer
BDKJ Kontakt | 03 2015
17
Diözese
Hier kommen die Kirchenveränderer_innen!
>>
Zum ersten Mal fanden in diesem Herbst die Wahlen zu den neuen Pfarrgremien statt. Besonders auffällig dabei war die hohe Wahlbeteiligung der jüngeren Wähler_innen.
Die neuen Gremien sind >> der Pfarreirat, der z.B. das pastorale Konzept erstellt und die Aufgabe hat, das Zusammenwachsen der Gemeinden zu fördern, >> die Gemeindeausschüsse, die VerDie „Kirchen-Wahlen“ stehen in diesem Jahr ganz im Zeichen des Umbruchs und der Veränderung: Durch die Umstrukturierung der Diözese und die Zusammenlegung der bisherigen vielen kleinen zu neuen größeren Pfarreien wurde nämlich auch eine Reform der Räte nötig.
antwortung tragen für das kirchliche mit den hauptamtlichen Seelsorger_in-
Leben vor Ort und
nen treffen Ehrenamtliche in den Räten
>> der Verwaltungsrat, der für alle
Entscheidungen und verantworten ge-
Gemeinden und die Pfarrei die Verwal-
meinsam Aktionen, (Bau-)Maßnahmen
tung der Finanzen übernimmt.
und Strategien der Pfarrei. Für die neuen Räte braucht es also vor allem eines: Den Mut zu Veränderungen und Willen die Umgestaltung der Kirche mitzutragen. Die Ehrenamtlichen, die sich in den Räten dieser Herausausforderung
Viele Gremien also, die in vielen Sit-
stellen werden durch die Wahl dazu be-
zungen und Meetings über das Leben in
rechtigt. Sie sind die Vertreter_innen
der Pfarrei entscheiden. Das hört sich
der Mitglieder einer Gemeinde oder
erst mal wenig spannend an... Der Reiz
Pfarrei und haben das Mandat in deren
dieser Gremien aber liegt darin, dass
Namen zu sprechen.
durch sie echte Mitbestimmung und Be-
Dabei darf natürlich nicht die „Jun-
teiligung ermöglicht wird: Gemeinsam
gend“ fehlen: Kinder und Jugendliche
18
BDKJ Kontakt | 03• 2015
Diözese
sind nämlich Experten in eigener Sache:
hat (-> pgwahl.bdkj-speyer.de)
Sie können ihre Interessen am besten
In den Jugendversammlungen kommen
selbst vertreten und haben viel Lust auf
alle Jugendgruppen einer Pfarrei zu-
Neues.
sammen, um gemeinsame Aktivitäten
In manchen Orten standen junge Men-
zu planen und die Jugendvertreter_in-
schen bereits auf den Wahllisten und
nen zu wählen. In vielen Pfarreien der
wurden vielfach direkt in den Pfarrei-
Diözese fanden diese Versammlungen
rat oder einen Gemeindeausschuss ge-
bereits statt; in manchen stehen sie
wählt. Daneben gab – und gibt! – es auch
noch an: Denn auch nach der Pfarrgre-
die Möglichkeit für Jugendliche, eine
mienwahl ist noch Zeit, die beiden Ju-
der beiden „Freikarten für den Pfarrei-
gendvertreter_innen zu wählen!
rat“ zu bekommen: In jedem Pfarreirat der Diözese gibt es zwei Freiplätze für den oder die Jugendvertreter_in. Die beiden Jugendvertreter_innen werden in einer sogenannten Jugendversammlung gewählt. Das genaue Verfahren beschreibt eine Handreichung, die der BDKJ in diesem Jahr herausgegeben
TEXT : BDKJ Speyer | F. Goldinger BILDER BDKJ Dekanate
Allen, die eine Jugendversammlung ins Leben rufen wollen oder bei der Durchführung noch ein wenig Unterstützung brauchen, stehen die Jugendreferent_innen aus den Katholischen Jugendzentralen mit Rat und Tat zur Seite.
BDKJ Kontakt | 03 2015
19
Dekanate
Minis erobern den Annaberg
>>
Wenn die Minis den Annaberg stürmen, bekommt die Wallfahrt ein ganz neues Gesicht: 85 mal rot-weiß, 85 mal jung, 85 mal mit Spaß dabei. Dazu Zelte, Jurten und begeisterte Sänger_innen, tolle Workshops und eine gruselige Nachtwanderung. Kurz zusammengefasst: Das war spitze!
Für ein Augustwochenende belagerten
lichtern beleuchtet war der Weg gut
Aufgrund der positiven Resonanz und
85 Minis und Betreuer aus dem Dekanat
zu finden. Der Nachtimpuls am Wetter-
der guten Zusammenarbeit mit vielen
Landau den Annaberg bei Burrweiler.
kreuz war etwas besonderes: Schließ-
ehrenamtlichen Helfer_innen soll es
Organisiert von Kaplan Andreas Jacob,
lich feiern auch erprobte Minis nicht
nächstes Jahr wieder eine Miniwallfahrt
Gemeindereferentin
Hartner
oft einen (kleinen) Gottesdienst unterm
auf den Annaberg geben.
und der Jugendzentrale mit Unterstüt-
Sternenhimmel. Nachdem die Geister
zung des BDKJ Landau waren die Kinder
aus dem Wald zurückgekehrt waren,
und Jugendlichen aufgebrochen, der
wurde noch lange in den Jurten gesun-
Annabergwallfahrt ein neues Gesicht zu
gen. In acht Zelten, die wie die Jurten
geben. Passend zum diesjährigen Wall-
eigens für diese Nacht aufgebaut wur-
fahrtsthema „Der Sonnengesang des
den, schliefen die Minis – manche mehr,
Hl. Franziskus“ fanden am ersten Tag
manche weniger.
Workshops statt. Es wurden Windspiele
Am nächsten Morgen zur Messe um 10
gebastelt, Sonnen und Sterne gebacken
Uhr standen alle in ihren Messdiener-
und über den Himmel auf Erden dis-
gewändern parat. Der Bischof begrüß-
kutiert. Gar nicht langweilig, sondern
te die Minis besonders unter den mehr
superspannend! Zum Abendessen gab
als 1000 Wallfahrer_innen. Nach dem
es ein riesiges Buffet mit den von den
gemeinsamen Mittagessen und einer
Minis mitgebrachten Speisen. Anschlie-
Abschlussrunde pilgerten die Minis zu-
ßend nahmen alle an der Nachtwande-
sammen zurück nach Burrweiler. Dort
rung durch den Wald teil. Ein bisschen
wurden sie von ihren Eltern in Empfang
gruselig war es schon, aber mit Knick-
genommen.
Simone
TEXT & BILDER BDKJ Dekanat Landau
Du hast eine Idee und brauchst Unterstützung?
www.bdkj-speyer.de >> jugendzentralen
20
BDKJ Kontakt | 03• 2015
Dekanate
Gartenparty beim Dekan
>>
Was soll Kirche tun, damit Jugendliche eine Heimat finden? Was erwarte ich als Jugendliche_r von „meinem“ Hauptamtlichen/Pfarrer? Was brauche ich als Pfarrer/Hauptamtlicher von der Jugend? Diese und weitere Fragen standen im Mittelpunkt einer „Gartenparty“, zu der Dekan Nirmaier aus Schifferstadt Jugendliche ab 16 Jahren aus dem Dekanat Speyer und die leitenden Pfarrer und in der Jugendarbeit verantwortlichen Hauptamtlichen des Dekanats Speyer eingeladen hatte. Miteinander reden, sich kennenlernen
der BDKJ-Vorstand die wichtigsten Aus-
Pfarreien aktiv einzubringen.
und voneinander mehr zu erfahren, war
sagen auf den Plakaten etwas zu ordnen
Es war ein offenes und ehrliches Ge-
das Ziel dieser ungewöhnlichen Veran-
und zusammenzufassen. So vorberei-
spräch auf Augenhöhe mit nachdenkli-
staltung.
tet luden die Dekanatsvorstände Jana
chen Momenten. Ein Lob gebührt dem
Das Interesse an diesem Treffen war
Willersinn, Marie-Christin Mayer und
ehrenamtlichen Dekanatsvorstand, der
groß, denn trotz extremer Temperatu-
Florian Heinz dann zum gemeinsamen
diesen Dialog hervorragend moderierte.
ren fanden 45 Jugendliche und 5 Haupt-
Gespräch ein. Einer der wichtigsten
Der Vorstand wird die Aussagen dieses
amtliche/Pfarrer den Weg nach Schif-
Punkte war dabei die Kommunikation.
Abends protokollieren und an alle Anwe-
ferstadt. Die Jugendverbände KJG, JUKI
Mehr aufeinander zugehen, öfter mal
senden weitergeben. Vielleicht können
und DPSG waren ebenso vertreten wie
an einer Leiterrunde teilnehmen, Er-
die Fragen vor Ort helfen miteinander
Messdiener_innen aus verschiedenen
haltung der Jugendräume, positives
mehr ins Gespräch zu kommen, losge-
Ortsgruppen des Dekanats. Nach einem
Feedback und nicht immer davon aus-
löst von Strukturdiskussionen und Fi-
Wortgottesdienst in der Kirche, bei dem
gehen, dass von der Jugend eh nichts
nanzproblemen.
das Thema „Kirche - wozu?“ themati-
Brauchbares kommt - das waren einige
Wer zu dieser Veranstaltung weitere In-
siert wurde, hatten alle die Möglich-
der Wünsche, die von Seiten der Jugend
formationen möchte, kann sich gerne
keit, auf Stellwänden zu den eingangs
geäußert wurden.
an Dekan Nirmaier wenden oder beim
erwähnten Fragen Stellung zu nehmen,
Aber auch die Hauptamtlichen und Pfar-
BDKJ in der Katholischen Jugendzentra-
Kommentare abzugeben oder Neues zu
rer zeigten sich sehr offen und wünsch-
le Dekanat Speyer (Tel. 0621/5999-296)
ergänzen. Vorbereitet wurden die Fra-
ten sich zu den Versammlungen einge-
nachfragen.
gen vom BDKJ-Dekanatsvorstand Spey-
laden zu werden. Auch sie wünschten
er. Die Plakate füllten sich in rasanter
sich ein „Grundvertrauen“ seitens der
Geschwindigkeit –ein deutliches Zei-
Jugendlichen, dass sie es grundsätzlich
chen, dass diese Fragen nicht nur den
gut mit der Jugend meinen. Manchmal
Jugendlichen auf den Nägeln brennen.
lasse die Situation aber nur wenig Spiel-
Nach diesem ersten Teil ging es dann in
raum. Viele verschiedene Aspekte wur-
den Pfarrgarten, wo die Temperatur in-
den beleuchtet. So wurde auch über die
zwischen gut abgekühlt hatte. Während
Möglichkeiten von Jugendversammlun-
sich die „Gäste“ bei kühlen Getränken
gen gesprochen und die Jugendlichen
und Pizzabrötchen stärkten, versuchte
wurden ermuntert, sich in die neuen
TEXT & BILD: BDKJ Dekanat Speyer
BDKJ Kontakt | 03 2015
21
Verbände
Grillen und Chillen
>>
„Grillen und Chillen“ war angesagt. Hört sich gut an. Kam auch gut an! Neben Grill- und Spülmeistern freute sich 25 Verbandler_innen aus der Vorderpfalz auf´s Vernetzen, Planen, Feiern.
Ein volles Haus – bzw. ein volles Zelt – gab es am Freitag, den
Gitarren samt Spieler mitgebracht. Schlussendlich erschien es
12. Juni beim Regio-Treffen des JUKI-Dekanatsverbandes Lud-
dem aufmerksamen Beobachter, als ob sogar Petrus Mitglied
wigshafen zu verzeichnen. Bei lauschigem Frühsommerwetter
des Orga-Teams gewesen war. Allerdings nur bis Punkt 22:00
fanden etwa 25 junge Leute den Weg nach Oppau, um im dor-
Uhr. Denn dann setzte leichter Nieselregen ein und bewog den
tigen Pfarrhof zu grillen und zu chillen. Die Verbandler_in-
den einen oder die andere, sich am Aufräumen zu beteiligen.
nen kamen dabei nicht nur aus den verschiedenen Stadteilen
Ein lustiger Abend trudelte langsam aus – und wer weiß: Viel-
Ludwigshafens, sondern auch aus dem Umland, sprich Mutter-
leicht legte Petrus zur guter Letzt durch den kleinen Wetter-
stadt und Römerberg. JUKI macht´s möglich – JUKI verbindet!
umschwung seine schützende Hand über die Anwohner_innen
Und so war es kein wirkliches Wunder, dass sich neben den all-
in der näheren und weiteren Nachbarschaft.
mählich aufkommenden Hungergefühlen, sehr viel schneller noch eine tolle Stimmung unter den Anwesenden breitmachte. Zur guten Atmosphäre passte die gute Organisation durch die Mitglieder des Dekanatsleitungsteams LU, namentlich waren dies Janina Krehmer, Sara Gronbach und Nicho Sommer. Im Nu fand innerhalb des kleinen Orga-Teams eine professionelle Ausdifferenzierung statt: Neben dem Grillmeister gab es einen Spülmeister; ein Warm-up-DJ erinnerte an unser aller Pfälzer Wurzeln, und sogar ein „Wedding-Planer“ sollte noch seine Talente entfalten. Nach vollbrachtem Hauptgang konnte es am Lagerfeuer bei Marshmallows und Stockbrot gemütlich weitergehen; denn die Gäste aus dem Umland hatten zwei
Alle News rund um die JUKI in der Vorderpfalz und sonstwo im Bistum:
www.junge-kirche-speyer.de
22
BDKJ Kontakt | 03• 2015
TEXT & BILD: BDKJ LU | G. Straub
Verbände
Märchenhaft! Die Junge Kirche feiert 30. Geburtstag “JUKI KULT – Over the Rainbow“. So hieß das Motto der Jubiläumsfeier. Passend dazu wurde den rund 90 Teilnehmer_innen über das gesamte Wochenende ein ideenreiches und abwechslungsreiches Programm geboten.
Verbände
Von packenden Großgruppenspie-
zesanvorsitzende Heike Vogt sowie
chen Cocktails bis in die frühen Mor-
len bis hin zu kreativen Workshops
BDKJ-Diözesanpräses Pfarrer Carsten
genstunden gefeiert.
scheute die JUNGE KIRCHE keine
Leinhäuser. Besonders erfreute uns
So ein wunderschönes gelungenes
Kosten und Mühen um dieses Ereig-
der Besuch von Domkapitular Franz
Fest zeigt, wie wichtig den Kin-
nis unvergesslich zu machen.
Vogelgesang, der in seinen Grußwor-
dern- und Jugendlichen die Gemein-
Am Abend erwartete die Teilnehmer
ten die Besonderheit der JUKI her-
schaftserfahrung im Kinder- und Ju-
ein „märchenhaftes“ Buffet, dass für
vorhob.
gendverband ist.
alle Geschmäcker gewappnet war.
Als dieser große „Festakt“ mit dem
Die Teilnehmer_innen müssen nicht
Nach diesem „Festbankett“ wurde
großen Finale, dem Sektanstoß, auf
lange auf die nächsten Veranstal-
ein wunderschöner Gottesdienst mit
weitere erfolgreiche Jahre der JUN-
tungen warten, im Dezember heißt
dem BDKJ-Präses Pfr. Carsten Lein-
GEN KIRCHE beendet wurde, war nun
es: „Mit der JUKI wird´s ganz bunt,
häuser und der tollen Band „God`s
Party angesagt. Wieder gemeinsam
willkommen zu der Narrenstund`“ –
Child“ gefeiert.
zogen die Teilnehmer_innen zurück
Gruppenleiterschulung der JUNGEN
Gestärkt marschierten die gespann-
ans Christophorus-Haus, diesmal ge-
KIRCHE SPEYER. Dazu herzliche Ein-
ten Teilnehmer_innen nun zum gro-
wappnet mit Knicklichtern, um den
ladung.
ßen feierlichen Abschluss ins Pfarr-
Regenbogen zu symbolisieren, der
heim St. Ludwig in Bad Dürkheim.
im JUKI-LOGO eine besondere Rolle
Hier fand das Rahmenprogramm
spielt.
rund um König Kevin und seine
Oben angekommen wurde die JUNGE
Tochter Prinzessin Chantal seinen
KIRCHE bei toller Musik sowie köstli
<<
TEXT & BILDER: JUKI Speyer | T. Rieth
krönenden Abschluss. Nacheinander wurden verschiedene Beiträge von den Arbeitskreisen und Mitgliedspfarreien sowie Dekanaten gezeigt, die passend zum Thema „Märchen“ jeweils etwas vorbereitet hatten. Viele ehemalige Diözesanleiter sowie Mitglieder des Fördervereins der JUNGEN KIRCHE waren anwesend. Ebenso anwesend waren BDKJ-Diö
BDKJ Kontakt | 03 2015
23
Verbände
Caminando va! Die JUKI pilgerte nach Santiago
>>
Es war kein Sommerurlaub der klassischen Art: 15 junge Erwachsene waren eine Woche lang gemeinsam unterwegs auf dem Camino de Santiago. Startpunkt war das verschlafene Bergdorf O Cebreiro an der östlichen Grenze Galiciens. Ziel der Pilgerreise per Pedes war das 157 Kilometer entfernte Santiago. In der dortigen Kathedrale liegt der Legende nach der Heilige Jakobus begraben. Seit Jahrhunderten ist Santiago Sehnsuchtsort und Ziel vieler Pilger_innen.
Für die junge Pilgergruppe aus Speyer
und garantieren mit Gepäck- und Trans-
Diese magische Gemeinschaft teilten
war der Weg selbst schon Ziel, das Er-
portdiensten ein sorgenfreies „Schnup-
auch die jungen Pilger_innen der JUKI.
reichen der Kathedrale nach sieben hart
perpilgern“. Umso erstaunlicher ist es,
Jede Etappe begann im Morgengrauen
erkämpften Etappen Krönung der außer-
dass der Weg trotz der vielen Menschen
vor einer der spartanischen öffentli-
gewöhnlichen Reise. Der Weg führte von
eine unglaubliche spirituelle Kraft und
chen Herbergen am Weg. Verschlafene
O Cembreiro immer den gelben Pfeilen
Ruhe ausstrahlt und Menschen aus der
Gesichter, letzte Vorbereitungen für
nach über Hügel hinauf und hinab durch
ganzen Welt begeistert.
den Tag: Füße werden mit Tape um-
Nordgalicien. Stetige Begleiter jedes_r
Die Pilger_innen verstehen sich - auch
wickelt, Schlafsäcke in regensicherem
Gruppenteilnehmers_in: Der Rucksack. Die Wanderschuhe. Und das sichere Gefühl, Teil einer großen Gemeinschaft zu sein. Je näher Santiago rückte, desto voller wurden auch die Pilgerwege. Auf
Plastikschutz verschnürt, Müsliriegel
Die „Compostela“. die Pilgerurkunde erhält, wer mindestens 100 Kilometer des Weges gelaufen ist.
einer Anhöhe steht recht unscheinbar
geteilt. Gemeinsam startete die Gruppe im Schein der Stirnlampen. Meist begann der erste Teil der Tagesetappe von insgesamt 18 bis 28 Kilometern in Ruhe. Je heller der Himmel wurde, desto an-
der Kilometerstein 100. Er ist magischer
und gerade über ihre eigene Gruppe
geregter wurden auch die Gespräche
Grenzstein zwischen der ruhigen Welt
hinaus, sofern sie denn in Gruppen rei-
auf dem Weg geführt. Es ging nicht nur
der sinnsuchenden Jakobspilger und der
sen - als Gemeinschaft mit gleichem
um Banalitäten, sondern oft ums gro-
hektischen Marketingwelt von Touris-
Ziel. Kaum einer, der dem anderen
ße Ganze: Zukunftspläne und Träume,
musunternehmen. Die „Compostela“,
beim Überholen nicht ein freundliches
die Pilgerurkunde, erhält in Santiago,
„Hola!“ zuruft und mit einem Lächeln
wer mindestens 100 Kilometer des We-
„Buen Camino!“ wünscht. Kaum je-
ges gelaufen ist. Längst haben insbe-
mand, der nicht das Gespräch sucht mit
sondere spanische Touristikunterneh-
anderen Pilgern_innen. Kaum eine_r,
men die Schöhnheit der Natur Galiciens
die/der nicht aufmuntert und bestärkt,
und die jahrhundertealte Infrastruktur
wenn der Aufstieg schwerfällt oder die
der Pilgerwege für sich entdeckt. Reise-
Knie beim
unternehmen bringen ab Kilometer 100
heißt der Pilgerwusch: Vorwärts! Du
busseweise Touristen_innen an den Start
schaffst das!
24
BDKJ Kontakt | 03• 2015
Abstieg leiden. „Ultreia!“
Verbände
eine geplante Hochzeit und die Frage
galt Franziska, das jüngste Gruppenmit-
reisezeit - auch auf dem Ruhe verspre-
nach Werten für ein gelingendes Leben.
glied zu feiern, deren 18. Geburtstag
chenden Pilgerweg in Spanien. Erst
Zwischen Bauernhöfen und offensichtli-
mit einer Mandeltorte in der Dunkelheit
dann konnte die Gruppe zur Kathedrale
cher Armut kam die Frage auf, welchen
vor der Herberge in Portomarin begann.
weiterpilgern und das Ziel ihrer Rei-
Reichtum wir uns im Alltag leisten. An-
Spontan packte Edgar aus Barcelona
se wirklich erreichen. Hochstimmung
gesichts der Erfahrung, mit dem Inhalt
seine Ukulele aus und begleitete das
wollte hier dank strömenden Regens
eines Rucksacks gut leben zu können
Geburtstagsständchen.
nicht aufkommen. Entschädigung für
entdeckten die Teilnehmer_innen ganz
Die letzten Kilometer hinunter vom
den grau-nassen Ankunftstag bot dann
neuen Luxus: Einen Wäschetrockner in
Monte do Gozo, dem Berg der Freude,
aber die Pilgermesse am Folgetag und
der Herberge an einem kalten, regne-
nach Santiago begleitete die Teilneh-
der freie Blick auf das bis zur Decke der
rischen Tag. Eine heiße Dusche statt
mer_innen das stürmisch-nasse galicis-
Kathdrale hinaufkatapultierte große
eines kalten Rinnsals. Einen warmen
che Regenwetter. Dem grauen Himmel
Weihrauchfaß.
Schlafsack. Und immer wieder: Die
trotzten die JUKIlerinnen und JUKILer
Für alle Teilnehmer_innen steht nach
Gemeinschaft. Die Herbergen waren mehr als ein Schlafplatz für eine Nacht. Hier wurden Siege gefeiert über wunde Füße und schmerzende Knie. Hier wur-
dem Erreichen des Ziels Santiago
In den Herbergen wurden Siege gefeiert über wunde Füße und schmerzende Knie.
de gelacht und viel und laut gesungen.
und einer sagenhaften Woche fest: Sie möchten einen solchen Pilgerweg trotz schmerzender Füße und schweren Rucksacks noch einmal gehen. Ult-
Hier wurden weltweit und über jede
reiea! Vorwärts! Wir schaffen das!
Sprachgrenze hinweg Freundschaften
mit lautem Gesang und bester Laune.
geschlossen. So konnte die Gruppe sich
Wichtigstes Ziel auch auf der letzten
auch musikalischer Unterstützung durch
Etappe war zunächst die Sicherung des
einen neuen Freund sicher sein, als es
Herbergsplatzes. Der August ist Haupt-
TEXT & BILDER: JUNGE KIRCHE SPEYER
BDKJ Kontakt | 03 2015
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Verbände
Ein Schatz, ein Abenteuer, ein Schlachtruf und viele kleine Piraten_innen
>>
Am 10. Oktober fand der KjG-Kindertag des Bezirkes Kaiserslautern-Kusel statt. Was ein echter Piratenschatz mit einem Laubhaufen, Goldmünzen und Fackeln zu tun hat, erschloss sich den kleinen Seeräubern_innen Schritt für Schritt während der Schatzsuche durch den Wald.
Es ist ganz klar und mit archäologisch
den Pfeilen war schon ein Abenteuer an
führte durch ein Waldstück und musste
präzisen Kenntnissen nachweisbar: Pi-
sich, zu dem gleich zwei Gruppen von
blind bewältigt werden. Auch hier war
raten haben vor über 400 Jahren ihre
Schatzsuchern_innen antraten. Kompli-
Geschick und Mut gefragt. Beides steht
gesammelten Schätze im Wald vergra-
ziert war nicht nur die Suche nach dem
einem_r echten Piraten_in aber ohne-
ben. Am Ende ihrer Tage wollten sie die
rechten Weg, sondern auch die Lösung
hin gut zu Gesicht und so wurde die He-
gehorteten Reichtümer in Sicherheit
der Piratenaufgaben am Wegesrand.
rausforderung bestens gemeistert.
bringen und durchkämmten den Wald
Zum Schutz vor Räubern musste etwa
Nach Bewältigung des Weges erreichten
auf der Suche nach den vergrabenen
ein Laubhaufen errichtet werden: So
spannungsgeladenen Abenteurer _innen
Goldreserven. Doch hatten sie wohl
den Platz der Goldgräber und machten
die Kräfte verlassen oder sie konnten
sich mit viel Spaß an die Umwälzung
sich nicht mehr orientieren. Jedenfalls kamen sie von ihrer letzten Reise
Jede Menge Goldmünzen und kostbare Dinge wurden geborgen!
nicht mehr zurück. Ein Glück für junge
des Bodens. Tatsächlich: Jede Menge Goldmünzen und andere kostbare Dinge wurden geborgen. Zu Recht waren die
Abenteurer_innen! Die Kinder des KjG-
groß, dass alle Kinder sich mühelos in
Helden_innen des Tages sehr stolz auf
Bezirkes Kaiserslautern-Kusel jedenfalls
ihm verstecken konnten. Köpfchen war
ihr Werk. Mit einer Fackelwanderung
machten sich mit unendlicher Energie
bei der Konstruktion einer Hängebrücke
am Abend und einem Lagerfeuer mit
auf, dem Wald die Piratenschätze ab-
gefragt: Schließlich musste man darü-
Stockbrot, Kinderpunsch und Liedern
zutrotzen. Gute Geister hatten zumin-
ber auch laufen können und das Mate-
endete der Tagesausflug ins Piratenle-
dest in größeren Abständen den Weg
rial bestand zu großen Teilen aus brü-
ben.
markiert, sodass die Piraten_innen sich
chigen Stöcken. Da war die Planung der
nicht verlaufen konnten. Die Suche nach
Statik schon entscheidend! Ein Parcour
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BDKJ Kontakt | 03• 2015
TEXT & BILDER: KjG Bezirk Kl/Kusel | N. Kaaf
Verbände
Ein Krimi. Ein Dinner. Ein Mörder. Und Pizza.
>>
Die Kolpingjugend hat im Sommer einen spannnenden Abend in Kaiserslautern verbracht. Selbstverständlich ging es beim Krimidinner um einen Mord. Und natürlich wurde die Täterin gefasst. Zwischendurch war viel Zeit zum Knobeln, Erzählen und Pizza essen.
Am Freitagabend, den 10.Juli 2015,
sich mit dem Mord von einem Ehever-
de, bei leckerer Pizza und spannenden
fanden sich in der Mordzentrale am Kol-
sprechen lösen wollte? Oder war der
Ermittlungen.
pingplatz in Kaiserslautern, alle Zeugen
Mörder am Arbeitsplatz zu finden? Die
Alle handelnden Personen sind natür-
und Verdächtige eines Kriminalfalles
neidende Kollegin Lilly, oder der karri-
lich frei erfunden!
zusammen.
erefixierte Schwiegersohn Ingo, der die
Der Fall lag bereits 6 Jahre zurück und
Klinikleitung nach dem Mord an Gloria
wurde nun neu aufgerollt.
übernahm? Zu guter Letzt konnte die Mörderin ge-
Was war das Motiv? Wer war der Täter? Die Klinikleitung Gloria wurde heim-
Trotz Mord und Totschlag war es ein sehr amüsanter Abend!
tückisch ermordet. Eine ihrer Töchter, Maja, wurde unmittelbar nach der Tat
fasst werden. Es war die damalige Ehe-
von der zweiten Tochter, Elisabeth,
frau von Glorias Verlobtem Alberto, der
beim Leichnam der Mutter gesehen.
durch sein doppeltes Spiel Eifersucht
War es die eigene Tochter, die bereits
und Hass hervorrief. Und zwar bei sei-
vor 6 Jahren unter Verdacht stand?
ner heutigen Exfrau, der Kommissarin
Wessen Porsche fuhr vom Tatort weg?
Karina!
Der des eigenen Sohnes Friedrich? Oder
Trotz Mord und Totschlag, war dies ein
doch der, des Liebhabers Alberto, der
sehr amüsanter Abend in lockerer Run-
TEXT & BILDER: Kolping jugend DV Speyer
BDKJ Kontakt | 03 2015
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Verbände
Bezirkstag Saarpfalz: Zitadellenbesuch in Lothringen Am 13.09.15 trafen sich 74 Pfadfinder_
Filmrundgang, der den Krieg zwischen
fen. Nachmittags stärkten wir uns mit
innen aus den Stämmen Heckendal-
Preußen und Franzosen zeigte, wurden
Streuselkuchen und Kakao. Den gelun-
heim, Homburg, Jägersburg, Kirrberg
hautnah die schrecklichen Folgen von
genen Tag schlossen wir schließlich mit
und Niederwürzbach, um die Zitadelle
bewaffneten Konflikten vermittelt.
zwei Großgruppen-spielen ab. Danach
und den Garten des Friedens in Bitche
Nach einem kleinen Mittagspicknick
fuhren wir zufrieden und satt in den
in Lothringen zu besuchen. Die Anrei-
außerhalb der Zitadelle liefen wir
gemütlichen Bussen nach Hause.
se folgte mit zwei fast voll besetzten
durch den Garten des Friedens, in
Bussen. Bei der Besichtigung trugen alle
dem man schöne Blumenanlagen be-
Kopfhörer, die an bestimmten Besichti-
staunen konnte. Dort gab es außerdem
gungspunkten automatisch Kom-menta-
Spielmöglichkeiten
re und Erklärungen abspielten. In einem
fen, Entenangeln oder Hufeisenwer-
wie
Dosenwer-
TEXT: DPSG Speyer BILDER: DPSG Speyer
... und es folgt: Der Bezirkstag Ludwigshafen Unter einem äußerst aktuellem Vorzei-
Pfadfinder in der Region, die rege Be-
Beratungsstellen ergeben. Der Morgen
chen steht der diesjährige Bezirkstag
teiligung deutet auch auf die enorme
wird demnach im Zeichen von Grup-
der katholischen Pfadfinderinnen und
Relevanz hin, die das Jahresthema des
pendiskussionen, Rollenspielen und ab-
Pfadfinder Ludwigshafens. Für die am
DPSG-Bundesverbandes, „GastFreund-
schließenden Auswertungen stehen. Ein
10. Oktober in der Pfingstweide statt-
schaft: Für Menschen auf der Flucht“,
Küchenteam wird für das leibliche Wohl
findende Veranstaltung liegen bis zum
in den vergangenen neun Monaten er-
der Kinder, Jugendlichen und Erwach-
Redaktionsschluss
KONTAKT-
halten hat. Dabei hat sich das Vorbe-
senen sorgen. Auch für die Gestaltung
Ausgabe über 100 Anmeldungen vor.
reitungsteam um Thomas Heitz von der
des Jugendgottesdienstes, den Pfr. An-
Die große Resonanz aus den Reihen der
gastgebenden Pfarrei St. Albert einen
dreas Rubel aus Bobenheim-Roxheim
elf Stämme steht damit beispielhaft
doppelten, ja dreifachen Schwerpunkt
zelebrieren wird, zeichnet sich eine
nicht nur für den Zusammenhalt der
gesetzt: Neben Gottesdienst und Spiel
Vorbereitungsgruppe
soll der Tag dezidiert einen Bildungs-
Menschen aus anderen Kulturkreisen,
fokus erhalten. In sechs verschiedenen
die sich auf der Flucht befinden, sind
Arbeitskreisen werden die Angehöri-
herzlich eingeladen, als Gäste an die-
gen der vier DPSG-Altersstufen mit
sem Tag teilzunehmen.
dieser
Viele praktische Infos zum
DPSG-Jahresmotto: www.dpsg.org 28
BDKJ Kontakt | 03• 2015
verantwortlich.
Situationen konfrontiert werden, die sich derzeit für Flüchtlinge und Asylsuchende in deren Heimatländern und in deutschen Unterkünften, Behörden und
TEXT: BDKJ Ludwigshafen | G. Straub
Verbände
ROVER ON TOUR 2015 Im Kanu durch den heißesten Tag des Jahres
>>
Es machten sich vom 3.-5. Juli 2015 44 DPSGler_innen auf den Weg ins beschauliche Runkel, um die Lahn per Kanu unsicher zu machen. Auf dem Campingplatz direkt am Fluss ließ es sich auf dem grün berasten Platz zwischen Seniorenresidenz und örtlichem Schloss gut aushalten. Wer ist das denn ?
Der Abend begann gesellig mit einem
Braun- oder auch sonnenverbrannt und
Lied zum Abendessen. Später wurde ein
hungrig stürzten wir uns bei der An-
Lagerfeuer gemacht – wir ließen uns da
kunft auf dem Campingplatz auf Burger
auch nicht von fast 40 Grad abschre-
und Salate. Auch am bisher heißesten
cken. Gemütlich versammelten sich
Tag des Jahres gab es wieder ein La-
alle hier herum zum Kennenlernen, Sin-
gerfeuer (allerdings erst nachdem der
Philipp Rödel. Ich bin 15 Jahre alt,
gen, Lachen, Plaudern und Inne halten.
Regenschauer über unsere Köpfe hin-
besuche zurzeit eine Realschule und
Am nächsten Morgen fing der frühe Vo-
weg gezogen war), begleitet von Gi-
absolviere in der der Abteilung Jugend-
gel den Wurm: Ab 7.30 Uhr gab es Früh-
tarre und einer entspannten Singrunde.
seelsorge bei der DPSG ein Langzeit-
stück, denn die Abfahrt war auf 9.00
Es wurde nicht nur gesungen, sondern
praktikum für das Jahr 2015/16.
Uhr angesetzt. Nach einer Busfahrt zum
auch gelacht, geschwatzt und mehr
Im September habe ich zwei Wochen
Ausgangspunkt in Weilburg wie auch der
oder weniger Gesundes geknabbert.
Blockpraktikum und danach bin ich an
Einweisung konnten wir endlich in die
Unser letzter Tag begann mit einer mor-
jedem Dienstag für den Rest des Schul-
Kanus und auf die Lahn. Es soll Leute
gendlichen Runde. Nach dem Frühstück
jahres bei euch. Ich bin sehr an tech-
geben, die beim Einstieg in die Kanus
wurden die Zelte abgebaut und zur
nischen und sozialen Bereichen inter-
bereits kentern – natürlich landeten
Essensresteverwertung („Was ihr ein-
essiert und liebe Musik in jeglicher Art
wir alle trocken in den Booten. 25 Ki-
packt, muss ich nicht zurück fahren!“)
– ob Gesang, Tanz oder mit Kopfhörern.
lometer zum Paddeln lagen vor uns.
gab es noch Würstchen auf die Hand.
Basketball spielen und Longboard fah-
Wir starteten bei Punkt 38, und nach
„Nehmt Abschied, Brüder“ wurde zum
ren zählen zu meinen Hobbys.
Erreichen der 66 waren wir wieder an
Abschluss gesungen - das Verknoten der
Nach den ersten Tagen im DPSG-Büro
unserem Zeltplatz in Runkel. Mit Gesin-
Arme samt der Diskussion, welcher Arm
habe ich schon einige Einblicke erhal-
ge, manchmal Gefluche (wenn etwa das
oben liegen muss, inklusive. Nach drei
ten und bin gespannt, was mich noch
eigene Kanu überholt wurde) und viel
aufregenden Tagen trennten sich dann
so alles erwartet.
Spaß erwehrten wir uns Bäumen und
unsere Wege – doch wir sehen uns wie-
Auf gute Zusammenarbeit! ;)
Büschen (die sehr zum Hineinfahren am
der…ganz bestimmt!
Ich bin Philipp!
Uferrand einluden, wenn Steuermann/frau nicht aufpassten), Bremsen und einem kampflustigen Schwan...
TEXT: DPSG Speyer | S. Moßbach BILDER: DPSG Speyer
BDKJ Kontakt | 03 2015
29
Termine
WJT: Wir fahren nach Krakau!
Studientag Theologie der Verbände
Krakau |19.07.-01./04.08. 2016
Kaiserslautern | 30.01.2016
Bild: BDKJ Speyer | Abt- Jugendseelsorge
BDKJ-Bundespräses Dirk Bingener | Bild: BDKJ Speyer
Wir sind eine Woche zu Gast in der Diö-
Bitte schonmal vormerken: Der Studi-
zese Kattowitz. Dort leben wir in Fami-
entag befasst sich mit dem Beitrag des
lien oder Gemeinschaftsunterkünften.
BDKJ-Bundesverbandes zur „Theologie
Gemeinsam mit unseren Gastgebern
der Verbände“ und stellt diesen in den
und mit polnischen Jugendlichen lernen
Kontext des Beschlusses der BDKJ-DV
wir Land und Leute kennen, erleben Ge-
2015 „Jugendverbände: Gemeinden der
meinschaft und feiern unseren Glauben.
Zukunft“.
Im Zentrum des WJT steht die Woche in Krakau. Hier triffst Du hunderttausende junge Christen aus der ganzen Welt. Wir stellen die Stadt auf den Kopf, tauchen
Zielgruppe
in das Abenteuer Glauben ein und ha-
Der Studientag richtet sich an die Ver-
ben ein „fast“ privates Date mit Papst
antwortlichen in den Dekanats- und
Franziskus...
Mitgliedsverbänden und andere interessierte Personen.
>> Organisatorisches:
>> Referenten
19.07.- 01./04.08.2016
Maria Herrmann | Bistum Hildesheim
Weitere Infos findest du auf unserer
Dirk Bingener | BDKJ Bundespräses
Homepage!
>> Anmelden kannst du dich auf
www.jugend-bistum-speyer.de
>> Weitere
Infos und die Ausschreibung
folgen demnächst auf
www.bdkj-speyer.de
30
BDKJ Kontakt | 03• 2015
Termine | Heimat
Heimat ür mich bedeutet Heimat in
F
ser Zeit gemacht haben, nicht ak-
erster Linie meine Familie und
tiv miterleben zu können stimmte
meine Freunde. Dies wurde mir in
mich sehr traurig. Nur die Nähe zu
den vier Jahren, die ich in Berlin
Gott ließ mich diese schwere Zeit
gelebt habe sehr bewusst. Durch
gut überstehen. Trotzdem ist für
die große Distanz und mein Studi-
mich seit ich wieder in der Pfalz
um konnte ich bei vielen Familien-
lebe klar, dass ich hier nicht mehr weggehen werde. Hier habe ich die Menschen um mich herum, die mich lieben und mir das Gefühl geben wichtig zu sein. Seit ich meinen Mann kennen gelernt habe bin ich voll angekommen in meiner ganz persönlichen Heimat. Er steht in allen Lebenslagen zu mir und gibt mir die Kraft und die Geborgenheit die ich brauche. Auch für mich ist es selbstverständlich für meine Familie und Freunde immer da zu sein, wenn sie mich brauchen und ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Während den kirchlichen Feiertagen, wenn die
ganze
Familie
zusammen
feiern nicht dabei sein und musste
kommt und der Gottesdienst in
mich mit telefonischem Kontakt
der Kirche besucht wird, empfinde
trösten. Ich hatte in dieser Zeit
ich ein sehr starkes Heimatsge-
das Gefühl nicht daheim zu sein, in
fühl.
einer Fremde zu leben und konnte dort nicht wirklich ankommen. Besonders schwer war für mich, dass
MICHAELA SCZECH ist Jugendreferentin in der Katholischen Jugendzentrale in Kaiserslautern.
Gefühl zu haben alles zu verpassen und nur über Dritte wichtige Dinge zu erfahren. Vor allem die vielen
Entwicklungsschritte
die
meine Neffen und Nichten in die-
Wo fühlst du dich zu Hause? Auf dem Balkon, im Verband, bei Freunden?
Hier erzählt Michaela von ihrer Heimat.
BDKJ Kontakt | 03 2015
31
Dein nächster Kontakt:
Grafik: BDKJ Speyer
Frühjahr 2016
BDKJ Speyer | Abteilung Jugendseelsorge Bischöfliches Ordinariat Webergasse 11 67346 Speyer →→ www.bdkj-speyer.de