Strategie für die industrielle Gesundheitswirtschaft
a. USA) und China besetzen die Rangliste zusammengenommen mit 20 Städten; hinzu kommen Tokio (Japan) und Seoul (Südkorea).
Abbildung 5: Onkologische Forschungsprojekte nach Region
63 5 4F60F
Die FAS Research-Studie zeigt am Beispiel der Onkologie, dass das Innovationspotenzial in Europa ähnlich groß wie in Asien (v. a. China) und Nordamerika (v. a. USA) ist. Demnach waren Forschungsstandorte in Europa immerhin an fast 40 Prozent aller untersuchten Krebs-Forschungsprojekte aus den Jahren 2013 bis 2018 beteiligt (siehe Abbildung 5). Europa als Ganzes könnte also viel erreichen. Und das obwohl unter den 30 wichtigsten onkologischen Forschungsstandorten nur acht europäische Städte zu finden sind (siehe Abbildung 4). Eine besondere Rolle für Europa spielt u.a. das in Heidelberg ansässige Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ). Mit über 1.500 wissenschaftlichen Veröffentlichungen und klinischen Studien (2013-2018) zählt es international zu den in der Onkologie produktivsten Forschungseinrichtungen – neben Hochkarätern wie etwa der US-amerikanischen Harvard University. Trotzdem gilt: In Sachen Krebsforschung ist in Deutschland und Europa noch Luft nach oben. Wie aus der FAS Research-Studie hervorgeht, mangelt es z. B. an Kooperationen in europäischen Netzwerken. Das europäische Eco-System ist vor allem gekennzeichnet durch dezentrale, nationale Cluster ohne genügend strategische Schnittmengen. Die USA und China sind deutlich besser vernetzt – und zwar sowohl innerhalb dieser beiden Länder als auch untereinander. Das Potenzial Europas in der Onkologie wird bisher nicht ausgeschöpft. Aus der Studie geht klar hervor: Der gegenseitige Austausch von England, Frankreich, Deutschland, Italien und
Forschungsgesellschaft FAS Research „Zentrum oder Peripherie? Europas Stellung in der globalen Forschungslandschaft – Netzwerkanalyse am Beispiel der Onkologie“, Juni 2019. 63
52