August 2019 GLOBALER WACHSTUMSAUSBLICK
Schockbehandlung US-Protektionismus und Brexit erhöhen Rezessionsrisiko
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Die weltwirtschaftliche Expansion wird im laufenden Jahr auf nur noch drei Prozent zurückgehen, den schwächsten Wert seit 2002. Der Welthandel dürfte nur wenig geringfügig gegenüber dem Vorjahr wachsen. Für die globale Industrieproduktion ist mit einem Zuwachs von höchstens ein Prozent zu rechnen.
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Das Risiko weiterer weltwirtschaftlicher Verwerfungen bleibt sehr hoch. Die Handelskonflikte der USA mit China und der EU beeinträchtigen die Investitionstätigkeit und den Außenhandel bereits erheblich. Das Risiko eines ungeordneten Brexits belastet zusätzlich. Die großen Notenbanken reagieren bereits auf die Risiken. In der Finanzpolitik tut sich noch zu wenig. Kräftige Impulse sind nötig.
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Für die US-Wirtschaft erwarten wir ein Wachstum von 2½ Prozent in diesem Jahr. Die FED stemmt sich gegen Trumps Politik der allgemeinen Verunsicherung. Chinas wirtschaftliche Dynamik schwächt sich weiter ab. Ein Wachstum von 6¼ Prozent dürfte erreichbar sein. Japans Wirtschaft dürfte sich bei einem Prozent Wachstum halten können. Die Aussichten für das nächste Jahr sind schwächer.
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Europas Konjunktur kühlt sich deutlich ab. Geld- und finanzpolitisches Gegenhalten ist nun erforderlich, um eine Rezession im nächsten Jahr zu vermeiden. Auch Reformen und Infrastrukturinvestitionen hülfen erheblich.
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Deutschlands Industrie ist in der Rezession. Die gesamte Wirtschaft weist noch leichtes Wachstum auf. Trübe Handelsaussichten werden wohl über einige Quartale die Investitionstätigkeit und den Außenhandel belasten. Kräftige wirtschaftspolitische Impulse sind erforderlich, um ein Übergreifen auf die gesamte Wirtschaft zu verhindern.