November 2018
Die USA vor den Midterms Die Agenda Trumps – erfolgreiche Wirtschaftspolitik oder Risiko für die Weltwirtschaft?
Der Ausgang der Zwischenwahlen (Midterm Elections) am 6. November 2018 in den USA hat entscheidenden Einfluss auf die Umsetzung der republikanischen Agenda der nächsten zwei Jahre. Die Chancen stehen gut, dass die Demokraten einen Sieg über das Repräsentantenhaus erlangen und die Republikaner ihre Mehrheit im Senat weiter ausbauen.
Die Konjunktur in den USA hat sich sehr positiv entwickelt. Nachdem das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal 2018 um 2,2 Prozent gewachsen war, zog das Wachstum im zweiten Quartal mit einer annualisierten Rate von 4,2 Prozent deutlich an. Auch im dritten Quartal wuchs die US-Wirtschaft mit 3,5 Prozent erneut stärker als von vielen erwartet. Ab 2020 ist allerdings von einer Abschwächung der Konjunktur auszugehen.
Der US-Arbeitsmarkt nähert sich der Vollbeschäftigung. Die Arbeitslosigkeit hat mit 3,7 Prozent im September historische Tiefstände erreicht. Das Handelsbilanzdefizit war im zweiten Quartal 2018 rückläufig. Dieses könnte sich durch den starken US-Dollarkurs im dritten Quartal wieder erhöhen. Der US-Dollar hat seit Anfang des Jahres gegenüber dem Euro um rund 4,3 Prozent aufgewertet.
LÄNDERBERICHT USA
Die Handelskonflikte der Vereinigten Staaten mit der Volksrepublik China, der EU und anderen Ländern haben die Unsicherheit für Investitionen und die Risikoscheue auf den Finanzmärkten erheblich erhöht. Die neuen US-Zölle und die Retorsionsmaßnahmen im Ausland werden mittel- bis langfristig auch das Wachstumspotential der USA dämpfen.
Die USA, Mexiko und Kanada einigten sich auf das U.S.-Mexico-CanadaAgreement (USMCA) als Nachfolgevertrag des NAFTA. Hoffnungen, dass dies ein Umdenken in der Handelspolitik der Trump-Administration signalisiert, dürften jedoch schnell enttäuscht werden.