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Stellungnahme vom 14. Oktober 2016 zum Regierungsentwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der Änderungen der EU-Amtshilferichtlinie und weiterer BEPS-Maßnahmen (18/9536) sowie zur Stellungnahme des Bundesrates (406/16/(B)), Anträgen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (18/2617 und 18/9043 und zu § 1 AStG-E) sowie zur Gegenäußerung der Bundesregierung __________________________________________________________________________________
Einzelanmerkungen zum Regierungsentwurf Anmerkungen zu Artikel 1: Änderung der Abgabenordnung I. Verrechnungspreisdokumentation 1. Zu § 90 Abs. 3 AO-E (allgemein) a) Mit der geplanten Änderung sollen die bereits bestehenden Aufzeichnungspflichten im Zusammenhang mit der Erstellung des sog. „Master File“ und des „Local File“ modifiziert und damit eine Umsetzung der internationalen Empfehlungen der OECD vorgenommen werden. Dies ist grundsätzlich zu begrüßen. Allerdings wird die konkrete Ausgestaltung hinsichtlich Art, Inhalt und Umfang aufgrund entsprechender Ermächtigung auf eine zukünftig vom Bundesministerium der Finanzen (BMF) zu erstellende Rechtsverordnung (GAufzV) übertragen. Petitum: Um den betroffenen Unternehmen eine rechtssichere und praktikable Umsetzung zu ermöglichen, sollte das BMF im Ausschussbericht ausdrücklich darum gebeten werden, möglichst zeitnah einen Entwurf der Anpassungen zur GAufzV mit entsprechend detaillierten Angaben zur Ausgestaltung von Master- und Local-File vorzulegen und nach Inkrafttreten des Gesetzes umzusetzen. b) Durch § 90 Abs. 3 AO-E werden die Steuerpflichtigen verpflichtet darzulegen, dass ihre Geschäftsbeziehungen dem Fremdvergleichsgrundsatz entsprechen. Von der Finanzverwaltung soll Entsprechendes aber nicht verlangt werden. Unternehmen haben in Betriebsprüfungen wiederholt die Erfahrung gemacht, dass die Finanzverwaltung höhere Verrechnungspreise als fremdüblich ansieht als vom Unternehmen angesetzt, dies aber nicht begründet, d. h. nicht die Basis offenlegt, auf der sie zu den höheren Ergebnissen kommt. Petitum: Im Interesse der Gleichbehandlung sollte auch die Finanzverwaltung dazu verpflichtet werden darzulegen, aufgrund welcher Annahmen sie zu den von ihr angesetzten Verrechnungspreisen gekommen ist.
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