STADTSICHT 3/2020, Sept 2020

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WAS DAS URBANE ZENTRUM DER ZENTRALSCHWEIZ BEWEGT WAS DIE REGION LUZERN UND FÜNF KANTONE BEWEGT

N O 3 | 2020

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WIR HABEN GENUG

BITTE NICHT SCHON WIEDER LEERE

14 WIR STARTEN WIEDER BEISPIELE – WIE IHR NEUBEGINN KLAPPT

36 WIR ERHOLEN UNS AB IN DIE BERGE – FOTOS VON DIESER WELT

DIE MUTMACHerEpackRen – diese Luzern die Chancen SEITE 16


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Delhi (Indien) 29'600’000 Mumbai (Indien) 23'300’000 Kairo (Ägypten) 19'300’000 Kalkutta (Indien) 17'600’000 Manila (Philippinen) 23'100’000 Jakarta (Indonesien) 34'500’000 Seoul (Südkorea) 21'800’000 Schanghai (China) 22'100’000 Guangzhou (China) 20'900’000 Peking (China) 19'400’000 Tokio (Japan) 40'000’000

Chicago (USA) 5'000’000 Philadelphia (USA) 3'100’000

New York City (USA) 12'400’000

London (Vereinigtes Königreich) 8'400’000 Paris (Frankreich) 6'300’000 Zürich 390’000 Luzern 66’170

Berlin (Deutschland) 3'300’000

Moskau (Sowjetunion) 5'400’000 Kalkutta (Indien) 4'500’000 Shanghai (China) 4'300’000

Osaka-Kobe-Kyoto (Japan) 7'000’000 Tokio (Japan) 11'300’000

Zürich 5’000

Luzern 4’500

Mailand (Herzogtum Mailand) 100’000

Neapel (Königreich Neapel) 150’000

Venedig (Republik Venedig) 200’000

Kairo (Mamelukenreich) 400’000

Istanbul/Konstantinopel (Osmanisches Reich) 550’000

Tabriz (Persien) 250’000

Vijayanagar (Indien) 500’000

Guangzhou (China) 150’000

Nanjing (China) 147’000

Hangzhou (China) 250’000

Peking (China) 670’000

Luzern 84’700

Zürich 434’000

New York (USA) 20'900’000

Sao Paulo (Brasilien) 22'000’000

Buenos Aires (Argentinien) 5'100’000

Mexiko-Stadt (Mexiko) 21'000’000

Paris (Frankreich) 300’000

1500

Mexiko-Stadt (Mexiko) 3'400’000

Die 14 grössten Städte der Welt (+ Luzern und Zürich) nach Einwohnerzahl im Jahr

London (England) 125’000

1950 Los Angeles (USA) 4'100’000

2020

Tenochtitlan (Aztekenreich) 200’000

ZAHLENSPIEL

ASIEN IST ZURÜCK

Unser Magazin widmet sich dem urbanen Raum und seiner Entwicklung. Vieles lässt sich alleine schon aus dem Wachstum der Einwohnerzahlen ablesen. Zum Beispiel, wo zu welcher Zeit die Musik in der Welt gespielt hat – und wie klein wir selber gewesen sind. Ein Blick sagt alles.

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ADVERTORIAL

Grand Hotel National Luzern

EINE WELT FÜR SICH. OFFEN FÜR ALLE.

Seit 150 Jahren steht das Grand Hotel National für offene Gastgebertradition. Die Türen des altehrwürdigen Hauses am Nationalquai in Luzern standen schon immer allen weit offen, die eine kurze oder lange Auszeit geniessen wollten. Es ist die traditionelle Hotel- und Willkommenskultur, die gerade in diesem Jahr wieder viel an positiver Qualität gewonnen hat. Die Tradition von Casual with Style Die internationale Klientel hat in den vergangenen Jahrzehnten viele verschiedene Lebensstile, neuen Input und Inspiration in die Schweiz gebracht. Speziell im Grand Hotel National hat sich daraus ein eigentliches Grand Hotel-Savoir-Vivre mit viel Laissez-Faire entwickelt. «Die legendär entspannte Atmosphäre hat selbst gekrönten Häuptern deren steife Etikette vergessen lassen», berichtet Hotelbesitzer Raimondo Erculiani. «Im National konnten sie so unbeschwert sein, wie sonst vielleicht nur auf einem Boot auf dem Vierwaldstättersee. Rang und Namen wurde an der Garderobe abgegeben. Man traf einfach offen auf Menschen, auf Gleichgesinnte, die wussten, wie und wo man einen sorglosen Genussmoment zelebrieren kann. Das gilt heute noch viel mehr als zu hochadligen Zeiten.»

Destillat des Wohl­befindens. «In der National Bar findet sich eigentlich alles, was offene Gastgeberkultur ausmacht, in einem Raum» schwärmt Chef de Bar Marc Staudt. Hier kann man bereits um 9 Uhr morgens die Zeitungslektüre bei Kaffee und Croissant geniessen. Genauso lässt es sich hier wie in einem grosszügigen Salon aus der Jahrhundertwende lunchen. Aber vor allem ist die National Bar der Luzerner Treffpunkt am Abend. Kennerinnen und Kenner schätzen hier vor allem das umfangreiche Cocktail Sortiment. Ganz besonders stolz ist Marc Staudt aber auf den Jubiläums-Cocktail, der Gästen einen prickelnden Vorgeschmack auf die 150-Jahr-Silvester-Feier einschenkt. Eine Zutat sei hier ver­raten: Studer Gin aus dem gleichnamigen Familienbetrieb aus Escholzmatt LU, gegründet 1883.

Offenes Ohr für neue Talente Gepflegte Töne haben schon immer zum Grand Hotel National gehört. Diesen Sommer hat sich das Tradi­ tionshaus dazu etwas besonders Stimmiges einfallen lassen. Neue und frische Bands wurden einge­ laden, sich für einen Hotel-Gig an­zumelden. Eine interne Jury eva­luierte, wer diesen September und Oktober zum Zug kommen wird. «Wir wollten damit Kulturschaffenden die Möglichkeit geben, nach dem Lockdown wieder zu Auftritten zu kommen. Wahnsinn, wie viel Talent es doch gibt! Wir freuen uns sehr», so Raimondo Erculiani zum Gig-Projekt. Das Programm ist auf der Website aufgeschaltet. Gespielt werden Jazz, Lounge-Tunes und Klassik entweder in der Bar oder bei gutem Wetter auf der Seeterrasse.

Grand Hotel National | Haldenstrasse 4 | 6006 Luzern T +41 41 419 09 09 | F +41 41 419 09 10 | info@grandhotel-national.com | www.grandhotel-national.com


EDITORIAL

LIEBE LESERINNEN UND LESER

Bruno Affentranger Chefredaktor STADTSICHT, BA Media Luzern

Willkommen in der neuen STADTSICHT, dem Magazin, das eine unabhängige und politisch neutrale Sichtweise auf den urbanen Raum, auf die Menschen in diesen Lebenswelten und auf ihren Alltag wirft. Ich hätte einige Wochen, ja mehrere Monate lang nicht gedacht, dass wir Sie im September auf diese Weise wieder würden begrüssen dürfen. Die wirtschaftlichen Einschläge sind hart gewesen, auch für unser Magazin, aber vor allem für unsere Anzeigenkunden, die vom Lockdown und all seinen Folgen gebeutelt worden sind. Umso mehr freut es uns von der STADTSICHT, dass viele von ihnen wieder an Bord sind und direkt durch ihre Werbeschaltungen diese Publikation ermöglichen. Sie vertrauen und sie tragen uns. Zusammen mit einigen stillen Fans, Menschen, die uns immer wieder motivieren, dieses Magazin zu denken, zu schreiben und zu produzieren, sind unsere Anzeigenkunden der Grund, weshalb Sie das hier und alles weitere Folgende überhaupt erst werden lesen können. Danke allen, die das Projekt und die Diskussionsplattform STADTSICHT ermöglichen. Dazu gehören vor allem auch Sie, liebe Leserin, lieber Leser. Wir hoffen, dass wir Sie auch mit dieser Ausgabe wieder erreichen werden. Und wir sind uns ziemlich sicher, dass wir Sie nicht frustrieren werden. Davon haben wir alle genug in diesem etwas schwierigerem Jahr als auch schon. Deshalb: genug von der Krise. In diesem Magazin soll es vor allem darum gehen: Wir wollen diesen disruptiven Moment (um dieses schöne Modewort zu verwenden) nutzen, über Chancen und neue Aktionsfelder nach­ zudenken. Es scheint, dass sich gerade in einer unsicheren Zeit sinnvolle, erfolgsversprechende Trends endlich durchsetzen lassen. Es ist wahrscheinlich der historische Moment, in dem man die Haken in die Steilwand der Geschichte schlagen kann, entlang deren die neuen Routen führen werden.

Was aber braucht es dazu? Wir glauben: nebst vielem anderen wie einer guten Vorbereitung vor allem Mut. Das ist leicht gesagt. Denn Unsicherheit und Gefahr vernebeln zunächst die Sicht. Doch dieser Augenblick geht irgendwann zu Ende. Dann beginnt die Zeit des Mutes. Er lässt einem mit einer unerklärlichen Sicherheit jene Dinge tun, von denen man noch nicht so recht weiss, ob sie gelingen werden. Sie merken schon, worauf dies hinauswill: Irgendwann ist gut mit Planen, Reden, Verschieben, Neuzeichnen. Man muss einfach tun. Heraustreten. Im Falle des Scheiterns abbrechen. Und anderes tun. In dieser STADTSICHT propagieren wir den mutigen «Re-Start». Das Aufstarten nach dem lange geübten und ergeben vollzogenen Herunterfahren. Es ist Zeit. Zeit für Innovation zum Beispiel. Wobei wir uns richtig verstehen sollten: Mit Innovation meinen wir nicht, dass Sie nun mit Ihrem Geschäft, Ihrem Vorhaben, Ihrem Plan plötzlich auch noch digitaler Vordenker oder Meisterin des Raketenbaus werden müssen. Innovation kann ganz klein und unspektakulär sein. Meistens ist sie dies übrigens. Sie liegt in einer Idee verborgen, die einem auf der Strasse zufliegt, beim Joggen, im Gespräch beim Einkaufen, auf dem Weg zum Zahnarzt oder zur Friseurin. Meist kommt sie ungefragt, springt einem an, verkrallt sich, und erst viel später begreift man, weshalb und in welchem Zusammenhang. Wir wollen Ihnen mit diesem Magazin Mut zum Neustart machen. Zur wenig hochtrabenden Innovation. Dazu haben wir Ihnen Beispiele zusammengetragen, die Sie inspirieren sollen. Wenn uns das gelingt, sind wir glücklich. Lernen Sie Menschen und vor allem ihre Fragen kennen, und lassen Sie sich auf Diskussionen ein. Viel Lesevergnügen.

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Partner der STADTSICHT

Die globale EY-Organisation ist Marktführerin in der Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Transaktionsberatung und Rechtsberatung sowie in den Advisory Services. Wir fördern mit unserer Erfahrung, unserem Wissen und unseren Dienstleistungen weltweit die Zuversicht und die Vertrauensbildung in die Finanzmärkte und die Volkswirtschaften. Für diese Herausforderung sind wir dank gut ausgebildeter Mitarbeitender, starker Teams sowie ausgezeichneter Dienstleistungen und Kundenbeziehungen bestens gerüstet. Building a better working world: Unser globales Versprechen ist es, gewinnbringend den Fortschritt voranzutreiben – für unsere Mitarbeitenden, unsere Kunden und die Gesellschaft. Die EY-Organisation ist in der Zentralschweiz mit zwei Sitzen in Luzern und Zug vertreten. Zusammen sind 90 Mitarbeiter an den beiden Sitzen tätig und bieten vollumfänglich alle oben erwähnten Dienstleistungen an. ey.com/ch/de/home

STADTSICHT wird ausserdem unterstützt durch folgende Partner

Der Wirtschaftsverband Stadt Luzern (WVL) ist mit fast 500 Mitgliedern das Sprachrohr für das Luzerner Gewerbe. Als Wirtschaftsverband leistet er verschiedene Beiträge: – Er vertritt die Interessen des Gewerbes. – Er stärkt Luzerns Wirtschaft. – Er bezieht in wirtschaftspolitischen Fragen Stellung. – Er pflegt Kontakte mit seinen Mitgliedern. Luzern als starkes Wirtschaftszentrum der Zentralschweiz: Dafür setzt sich der Verband ein. Er fordert wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen und macht sich für einen wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstandort und damit auch für langfristig gesicherte Arbeitsplätze stark. wvl.ch

Die City Vereinigung Luzern (CVL) fördert mit ihren mehr als 240 Mitgliedern die Attraktivität von Luzern als Einkaufsstadt sowie als Handels-, Wirtschafts-, Tourismus- und Begegnungs­ zentrum der Zentralschweiz. Die CVL will mit einem ganzheitlichen Marketingmix für eine Belebung der Innenstadt sorgen. Dazu gehören Interessensvertretung, politische Arbeit, Öffentlichkeitsarbeit, klassische Werbung sowie Events oder Verkaufsförderungsaktionen. Bestseller der CVL ist die CityCard – die gemeinsame Geschenkkarte für das Shopping-Center Stadt Luzern. Einheimische und Gäste sollen Luzern freundlicher, zuvorkommender und sympathischer erleben als alle anderen Städte, die sie kennen. city-luzern.ch


INHALT

No 03/2020

03 Start in Zahlen 05 Editorial / Partner 06 Inhalt

Coverbild Adobe Stock

STARTER 07 Das Zwergenland ist wie gemacht für uns 07 Vereinigte Luzerner Kinder- und Jugendchöre singen auf 07 Neuer Rekord: 2798 Studierende an der HSLU 09 Der FoodTrail kommt nach Luzern: Genuss auf Städterundgängen 09 Sol Gambetta kommt wieder – ins KKL Luzern 09 Die Immobilienwerte in der Innenstadt sinken

IMPRESSUM STADTSICHT ist ein Produkt der BA Media GmbH mit Sitz in der Stadt Luzern. Das Magazin ist ein redaktionelles Erzeugnis, erscheint viermal jährich und wird in alle Briefkäs­ ten der Stadt Luzern und den umliegenden Gemeinden sowie Städten Emmen, Ebikon, Horw, Meggen, Adligenswil und Kriens verteilt sowie an weiteren 600 Punkten in der Zentral­schweiz aufgelegt.

COVERSTORY 10 Ach, diese Ruhe! So soll es nicht mehr sein 12 Kleine Beispiele machen Mut 14 Was zu tun wäre – und was Konsumenten sagen 16 Beispiele aus dem Alltag – daraus lernen wir 18 Warum 2021 noch nicht viel besser wird 21 Die Solidaritätsaktion der City-Vereinigung: ein Erfolg 23 Der Energiespender macht es vor: El Tony expandiert 24 Vorwärts, aufwärts: Die Schlussfolgerung

THINK FURTHER

29 Porträt eines Mannes, der schon überall war, nur nicht hier: am Tresen von McDonald’s 31 Machen wir mal richtig Theater: eine Vorschau

KREATIV 32 Die dunkle Seite des Löwen 36 Mal weg in die Berge: Daniel Bühler holt sie gestochen scharf in unsere Wohnzimmer

TOP EVENT

44 Das Tourismus Forum auf Fahrt nach Hertenstein ins Campus Hotel

ESSEN IN UND UM LUZERN

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STADTSICHT wird von verschiedenen Organisationen unterstützt, ist jedoch politisch unabhängig und inhaltlich keinem Verband und keiner Ideologie verpflichtet. Herausgeber und Redaktion behalten sich alle journa­ listischen Freiheiten vor. Herausgeber Bruno Affentranger, Angel Gonzalo, BA Media GmbH, Luzern Chefredaktion Bruno Affentranger, BA Media GmbH Redaktion Angel Gonzalo Kaisa Ruoranen

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Fotografie Angel Gonzalo Lisa Meyerlist Luzern Tourismus Daniel Bühler Korrektorat BA Media GmbH, Luzern Layout/Produktion aformat Luzern, aformat.ch Verlag BA Media GmbH Obergrundstrasse 26, 6003 Luzern affentranger@bamedia.ch gonzalo@bamedia.ch

46 Wir zeigen Ihnen die besten Adressen zum Geniessen

AUSSICHTEN 50 Unanständige Fragen für den mentalen Heimweg

Inserateverkauf BA Media GmbH Manuela Willimann willimann@bamedia.ch 079 455 89 11 Druck Swissprinters AG Brühlstrasse 5, 4800 Zofingen Anschrift STADTSICHT, BA Media GmbH, Obergrundstrasse 26, 6003 Luzern stadtsicht@bamedia.ch bamedia.ch Facebook: stadtsicht.ch Unterstützungspartner EY (Ernst & Young AG) Wirtschaftsverband der Stadt Luzern City Vereinigung Luzern weitere

36 6|

Auflage 55 000 Exemplare Erscheinungsdaten 2020 30.11.2020


STARTER

GEHEIMTIPPS DIE ZA HL

1

OBWA LDEN

2798

Das ist die Zahl der Studierenden, die an der Hochschule Luzern soeben das erste Semester in Angriff genommen haben. Corona

Auf ins Zwergenland

hat das Wachstum des Bildungshortes nicht

Wer einmal eine kleine, erholsame Reise ins Ungewisse machen und Rätselhaftes sehen will, dem sei ein Gang ins Flüeli-Ranft im Kanton Obwalden empfohlen. Nein, nun kommt nicht der Tipp für eine BruderKlaus-Wahlfahrt, sondern ein kurioses Nebenher. Den Spaziergang von Sarnen zur Einsiedelei des grossen Schweizers säumt am Wegesrand etwas, das ebenso zur Schweiz passt: Das Zwergenland. Richtig gehört. Im Weiler Zun in Flüeli-Ranft hat Robert Schmidlin in seinem Garten stolz und schelmisch lächelnd mehr als tausend Gartenzwerge versammelt. Ob gerade am Schweinereiten (eher unerwartet) oder zu Tisch mit Schneewittchen (was nicht wirklich überrascht) – die Zwerge sind überall in allen Posen. Man darf sie genau und nah anschauen, und denkt dabei vielleicht an das Froschmuseum in Estavayer-le-Lac. Die Freiburger haben die Grenouilles, wir Zentralschweizer die Zwerge. Passt.

zu den Studien eingeschrieben. Das beson-

aufhalten können: 500 Personen mehr als zum selben Zeitpunkt im Vorjahr haben sich dere diesmal: Musikstudierende können erstmals auf dem neuen Campus Südpol in das akademische Leben steigen.

EIN GEWALTIGES WERK FÜR JUNGE STIMMEN

«LOGISTIK ERLEBEN!» IM VERKEHRSHAUS

KKL

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V ERKEHRSH AUS

Wo? Zun, Flüeli-Ranft, OW Mehr online: museedesgrenouilles.ch

Wer etwas bestellt, der löst etwas aus. Heute sind Waren und Güter global im Umlauf. Ohne Logistik bewegt sich nichts mehr auf der Welt. Doch was braucht es, um den Warenverkehr global und in der Schweiz zu gewährleisten? Was löst eine einfache Bestellung im Internet alles aus? Eine neue Schwerpunktausstellung im Verkehrshaus bietet spannende Einblicke. Überhaupt lohnen sich die Besuche der programmatischen Ausstellungen: Manchmal werden sie sogar spektakulär aus der Luft unterstützt (siehe Foto).

Die Luzerner Kantorei lädt zu einem eindrücklichen Anlass: Der Luzerner Mädchenchor und die Luzerner Sängerknaben führen am 11. Oktober ein Werk von Mendelssohn auf: «Elias» ist eines der gewaltigsten Chorwerke der deutschen Romantik. Barocke Formenstrenge und romantische Gefühlswärme finden hier in alttestamentarischer Monumentalität zusammen. Und mit Erdbeben, Feuer und Sturm, mit Dürre und Wasserfluten ist das Werk in seiner Gesamtheit stets meisterhafter Ausdruck einer mitreissenden Dramatik. Die gross angelegten Chorszenen erfahren durch die Frische und Vitalität der brillanten, jugendlichen Stimmen der Luzerner Kantorei eine besonders direkte und einzigartig berührende Note.

www.verkehrshaus.ch

Mehr online unter: luzernerkantorei.ch

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Eine Bar wie keine Die National Bar ist eine Institution. Sie ist seit 150 Jahren weltoffen und gleichzeitig kann man hier ganz unter sich sein. Das feiern wir mit «The Anniversary Cocktail». Einer stil­ sicheren Kreation, die letztlich das zelebriert, was uns seit 1870 ausmacht: den gepflegten und entspannten Genuss.

Grand Hotel National, Haldenstrasse 4, 6006 Luzern – www. grandhotel­national.com

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ELIAS

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Hier müsste Ihre Anzeige stehen. Kontaktieren Sie mich: Manuela Willimann willimann@bamedia.ch

Mendelssohn 11. Oktober 18:30 im KKL LUZERNER KANTOREI


STARTER

GEHEIMTIPPS GOOD FOOD

AUF ESSENSSPUREN IN LUZERN

Schon mal von «FoodTrail» gehört? Das ist nicht nur eine sensationell gute Schweizer Idee, es ist per sofort auch ein Angebot in Luzern. So geht es: Man meldet sich an und erlebt während drei Stunden eine Schweizer Stadt genussvoll. Mit «FoodTrail» entdeckt man durch das Lösen eines Rätsels die erste Genuss-Station, wo Essen und Trinken warten, bevor es weiter zum nächsten Posten geht. Sechs Belohnungen warten. Das Gute daran ist, dass man verpflegt Spannendes und Neues erfährt, eine Stadt nicht nur mit dem Kopf und den Augen, sondern auch mit dem Magen kennenlernt. Und weil wir selber immer zu wenig von uns wissen, ist ein Heimspiel durchaus angebracht. Ausprobieren. Mehr online unter: foodtrail.ch

% 2,14

So viele der total im Kanton Luzern existierenden 1-Zimmer-Wohnungen stehen in diesem Sommer leer. Das ist fast ein Rekord nach dem Spitzenjahr 2005 und der höchste Anteil, den Mietwohnungen in jeglicher Grösse insgesamt aufweisen. Man kann es so sagen: Je mehr Räume eine Wohnung hat, desto geringer ist die Chance, dass sie leersteht. Oder andersrum: Wer Wohnungen zur Miete sucht, findet sie am besten in kleinen oder Kleinst-Bereichen. Und noch ein Fakt: Je mehr Zentrum, desto weniger Chancen, dass eine Wohnung frei ist.

FILMMUSIK

City Light macht das Licht an Es ist bekannt, dass das KKL Luzern das Epizentrum der Filmmusik ist. Hier hat vor vielen Jahren schon die schöne Tradition ihren Anfang genommen, dass in einem herausragenden Konzertsaal Orchester vor einer Leinwand live zum Film die Musik spielen. Wer es erlebt hat, schwärmt meist davon. City Light Concerts, einer der grossen Anbieter, bringt am 4. und 5. Dezember die Weltpremiere in den Saal: «Dances with Wolves» heisst der bekannte Film, ein Western der besonderen Art, der grosse Musik bieten wird. Ebenso spektakulär wird das «Triplekonzert» zu Ehren von Beethovens 250. Geburtstag sein: Am 8. Dezember spielt unter anderen Solistin Sol Gabetta auf.

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Mehr online unter: citylightconcerts.ch

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REDUKTION

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NACHGERECHNET

PROZENT

Wir haben uns herumgehört. Das ist die durchschnittliche Zahl, die von den meisten Geschäftsmietern in der Innenstadt genannt wird, wenn sie aktuell um Mietpreisreduktionen nachfragen. Ob Vermieter einsteigen oder nicht, Fakt ist, die Immobilienwerte werden sinken. Besonders in schwierigen Situationen sind die Vermieter von Büroräumen in der Agglomeration oder jene von grösseren Flächen in der Innenstadt, besonders, wenn es mit dem Detailhandel zu tun hat. Sie finden kaum Mieter, die Leerbestände werden noch steigen. Das berichten Spezialisten aus dem Immo-Markt, aber auch von der Finanzierungsseite. Erste Wertberichtigungen in den Büchern der Unternehmen würden derzeit stattfinden.

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COVERSTORY

ACH, DIESE RUHE!

HABEN SIE AUCH GENUG DAVON?

Leere macht sich breit in dieser Stadt. Mental, aber auch wirtschaftlich. Wer hilft?

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COVERSTORY

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DER STAAT

KANN NICHT ALLES. Und die Stadt Luzern und ihr Umland leiden mehr als andere.

DOCH ES GIBT

HOFFNUNG.

Kleine Beispiele machen Mut. Nehmen wir es selbst in die Hand und lernen wir von denen, die vorangehen.

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COVERSTORY

ZEIGEN WIR DOCH INNOVATION IM KLEINEN Wir wollen es in der Stadt Luzern und ihren umliegenden Gemeinden noch nicht wahrhaben. Fakt ist: Die Corona-Krise wird uns wirtschaftlich übermässig hart treffen. Wir haben uns umgeschaut, was zu tun wäre. VON BRUNO AFFENTRANGER

E

s ist eine seltsame, bleierne Zeit, die wir gerade erleben. Eine, die den Mut raubt, Lethargie wachsen lässt, mental müde macht. Zu lange schon stecken wir im Morast des Unwissens und des Ungewissen fest. Diese Zeit lässt sich vielleicht nur mit dem Gefühl am Vorabend des Ersten Weltkriegs Ende Juli 1914 vergleichen, als in der Stadt Luzern übers Wochenende die Wirtschaft einbrach. Die Touristen flohen vor und nach der Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien am 28. Juni 1914 in ihre Heimatländer, die Luzerner Hotels leerten sich. 11'000 Gästebetten standen innerhalb von zwei Tagen zur Disposition. Der überhitzte Immobilienmarkt implodierte. Die Spekulationen kamen zu einem Halt. Auch damals wusste niemand genau, was das alles für die Zukunft der Stadt und ihres Umfelds zu bedeuten hatte. Es sollte bis tief in die Fünfzigerjahre dauern, bis sich die hiesige Wirtschaft und das gesellschaftliche Treiben von diesem Einschnitt wieder einigermassen erholten. Sinnbildlich steht dafür die Einweihung des ersten Hotels nach 1914 auf Stadtboden: Erst 1956 eröffnete das Hotel Astoria an der Pilatusstrasse. Dazwischen war Pause. Heute ist das «Astoria» geschlossen und wartet auf die Rückkehr der Gäste. Heute ist

75 %

der Konsumierenden finden häufig, dass Schweizer Herkunft von Produkten am wichtigsten ist. Die Zunahme zur Lockdown-Zeit beträgt

13 %

62 %

setzen nach dem Lockdown häufig auf regionale Produkte. Das sind 10 Prozent mehr als während des Lockdowns.

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der Einschnitt wahrscheinlich ebenso hart. Es fehlen gesicherte Daten. Aber die Signale aus den Unternehmen deuten in diese Richtung, auch wenn einzelne Bereiche Ausnahmen bilden und sogar bessere Umsätze erwirtschaften als vor Corona. Vergleichbar ist auch das Phänomen, dass gewissermassen von aussen und von niemandem gewollt herbeigeführt Veränderungen an uns herantreten, die unsere Alltage komplett neu formatieren. Man denke an die sprunghafte Zunahme des Arbeitens im sogenannten Home Office. Oder an den ebenso berüchtigten Begriff Social Distancing. Auf einen Schlag sind die Grundanforderungen an Städte verändert: Nun sollen die Wege zwischen Arbeits- und Wohnort plötzlich kurz sein und kaum ein Bedürfnis mehr zum täglichen Pendeln aus der Zentral­schweiz in den Raum Zürich existieren. Städte- und Raumplanung können nicht unmittelbar darauf reagieren, aber dennoch müssen sie diesen möglicherweise langfristigen Trend in ihre Projektierungen aufnehmen. Plötzlich ist der öffentliche Verkehr zur Innovation gezwungen, nachdem er sich jahrzehntelang als bequemer Subventionsnehmer mit automatischem getriebenen Kun­denzuwachs hat einrichten können. Jetzt


sind nicht mehr Grossformationen mit dem Zwang zu Menschenansammlungen gefragt, sondern kleine Einheiten, die oft kursieren und nach Bedürfnis online gesteuerte Flexibilität leisten. Sagen wir es doch offen

Man kann es auf einen Nenner bringen. Die Gesamtstimmung in der Privatwirtschaft ist angespannt bis schlecht, und sie wird schlechter werden. Der Staat wird mit seinem gut gemeinten Unterstützungsfuror nicht alles ändern können. Aber genug geklagt. Es wird an uns selber liegen. Nehmen wir es in die Hand. «Ich wollte mich nicht immer auf andere verlassen und einfach einmal wagen», sagt eine Unternehmerin in Luzern im Gespräch, stellvertretend für viele andere. Nur, wie wagt man richtig? Wir haben Beispiele aus dem Luzerner Alltag gesucht und mutige Einzelfälle gefunden (siehe Seiten 16 und 17). Denn darum geht es: Nicht viel Geldeinsatz ist gefragt, sondern Kreativität und Geschwindigkeit in der Anwendung von neuen Ideen, die spontan geboren werden und in Echtzeit getestet sein wollen. Wenn es nicht funktioniert, kein Problem – anders machen. Der Wechsel der Sichtweise

Dazu aber ist ein mentaler Wechsel gefragt. Wer den Kopf in den Sand steckt, wird womöglich den Sonnenaufgang verpassen, aber bestimmt nicht neue Dinge anpacken. Zugegeben, es ist schwieriger geworden, sich ungezwungen ohne konkrete Absichten mit anderen Menschen zu unterhalten. Die Distanz macht den Austausch kompliziert. Viele Treffen sind abgesagt. Einige Menschen wagen den Schritt gar nicht in die Kleingruppe, auch nicht unter Wahrung der gesundheitlichen Sicherheitsbestimmungen. Gerade diese manchmal zufälligen Gespräche aber sind wichtig und kreieren neue Ideen, auf die man ohne den Augenöffner oder Input gar nicht erst gekommen wäre. Die schönsten, kleinen Geschäftsideen in diesen Zeiten entstehen aus Zufall – aber unter Einbezug der vollen Energie. Und nicht immer muss man völlig neue Wege gehen. Eigentlich fast nie. Es gibt schon beinahe alles irgendwo in der Welt. Etliches an Erfahrungen ist schon erlitten und verdaut. Weshalb also nicht kopieren und auf den Luzerner Markt anwenden? Auch das kann ein Weg sein. Weshalb sich nicht antizyklisch verhalten? Weshalb nicht auf die neusten Daten der HSLU-Studie (siehe Box) setzen und darauf vertrauen, dass Schweizer Produkte eine nie gesehene Renaissance und Nachfrage erfahren? Noch nie waren re­ gionale Güter so gefragt wie jetzt – das lässt sich aufgrund der Studie ablesen. Darauf sollten Produzierende, aber auch Dienstleistende setzen. Alles, was nicht in der mentalen Leere und gesellschaftlichen Paralyse verharrt, ist in diesen besonderen Zeiten gut. Also los.

HOME OFFICE BLEIBT – DIE REGION REGIERT Was denken und machen Konsumenten wirklich in diesen Zeiten? Die Faktenlage ist mager. Die Hochschule Luzern, Abteilung Wirtschaft Institut für Kommunikation und Marketing, will das ändern und hat eine im Frühling eine interessante Langzeitstudie auf den Weg gebracht, die bis ins Jahr 2022 dauern soll. Die Studie der Co-Projektleiter Dominik Georgi und Marcel Zbinden gibt Auskunft darüber, ob Corona die Bevölkerung nachhaltiger macht oder nicht. Und sie untersucht insbesondere das Konsumverhalten vor, während und «nach» Corona. Das lässt Rückschlüsse für Unternehmende zu, für Städteverantwortliche und für Konsumenten selber. Denn sie alle tappen derzeit im Dunkeln. Man spürt, aber man weiss nicht so genau. Dazu haben die Studienleiter mit ihrem Team und weiteren Unterstützern während bisher zwei Perioden über tausend Menschen in der Schweiz befragt (in der Zeit vom 9. bis 16. April und vom 19. bis 26. Juni). Die Resultate sind nicht wirklich überraschend, aber sie beweisen, dass gewisse bisher subjektiv wahrgenommene Phänomene tatsächlich existieren. Die wichtigsten Erkenntnisse: ➔ Einkaufsverhalten: Die Diskussionen in der Coronazeit haben das Bewusstsein für gesunde Ernährung in der Bevölkerung erhöht. Der Trend zum Kauf von regionalen Produkten hat sich zudem nach dem Lockdown nochmals verstärkt. «Aus der Schweiz» ist sogar noch stärker verbreitet als je zuvor und als «Aus der Region». ➔ Gesundheitsverhalten: Die Zahl der Menschen, die auf ihre Gesundheit achten und mehr Zeit in der Natur verbringen, ist gegenüber der Zeit vor der Corona-Krise angestiegen. ➔ Mobilitätsverhalten: Aktuell nutzt die Bevölkerung wieder vermehrt das Auto und den öffentlichen Verkehr. Insbesondere der öffentliche Verkehr ist von 11 Prozentpunkten auf 49 Prozentpunkte hochgeklettert. Auffällig ist, dass viel mehr Menschen das Fahrrad nutzen als vor der Coronazeit. ➔ Arbeitsverhalten 1: Die Menschen haben das Gefühl, wieder produktiver zu sein. Während dem Lockdown gaben nur 50 Prozent an, dass sie häufig produktiv bei der Arbeit sind. Nach dem Lockdown ist diese Zahl auf 61 Prozent gestiegen. ➔ Arbeitsverhalten 2: Es ist erstaunlich, wie die Sorge um den Arbeitsplatz abnimmt. Nur gerade 28 Prozent geben an, dass sie sich häufig oder ab und zu Sorgen wegen ihres Arbeitsplatzes machen. Während dem Lockdown waren es 32 Prozent. ➔ Arbeitsverhalten 3: Das Home Office gibt nach und halbiert sich, aber es bleibt. Während des Lockdowns arbeiteten 47 Prozent von Zuhause aus, danach sind es noch 25 Prozent. Mehr online unter: hslu.ch/de-ch/hochschule-luzern/ueber-uns/medien/medienmitteilungen/2020/04/20/studie-zum-konsumverhaltenwaehrend-coronakrise/ Oder noch einfacher online unter: stadtsicht.ch

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HAARE FÄRBEN IM HOTEL

Bilden Sie sich weiter in Leadership und Management

Man meint oft, Innovation hätte nur mit Technologiesprüngen zu tun. Dabei entsteht Neues auch ganz simpel und kostengünstig. Solidarität siegt. Unsere Beispiele.

Die eigene Führungskarriere individuell gestalten

VON BRUNO AFFENTRANGER

Master/Diploma of Advanced Studies

«HESSE HAIRSTYLE»: INNOVATIVE NACHBARSCHAFTSHILFE

MAS/DAS Leadership and Management MAS Public Management

Knapp fünf Wochen nach dem Lockdown ist Manuela Hesse auf dem Weg ins Büro. Ihr Lokal ist noch geschlossen. Auf dem Weg zu ihrem Coiffeur-Geschäft «Hesse Hairstyle» an der Löwenstrasse 9 trifft sie auf Ferdinand Zehnder, den Hotelier und Patron der nahen Hotels de la Paix und Ambassador. Er berichtet davon, dass alle Zimmer leer stünden und dass es wohl länger dauern dürfte, bis die Leute wieder buchen werden. Manuela Hesse hat Sorgen. Sie erzählt, dass sie am 27. April wahrscheinlich wieder öffnen dürfe, aber unter Sicherheitsbedingungen, die nur einen beschränkten Betrieb zuliessen. Das bereite ihr Kummer. Viele Kundenanfragen gäbe es bereits, noch hätte sie jedoch keine Ahnung wie sie mit weniger Sitzplätzen all diese Wünsche erfüllen könne. «Du kannst ja Hotelzimmer mieten und da frisieren, du kannst mein ganzes Hotel haben», sagt Ferdinand Zehnder. Der Satz bleibt haften. Natürlich! Die Idee ist gut! Manuela Hesse fängt Feuer und bucht zwei Zimmer. Er kommt ihr entgegen – «alles ist besser als Null». Zwei Hotelzimmer, ein Team, macht drei zusätzliche Plätze für Kunden und Kundinnen. Von da an geht es schnell. Noch während der Medienkonferenz des Bunderates beginnen die Anrufe und Buchungen. Manuelas Team startet und baut die beiden Zimmer leicht um, deckt Böden und Wände ab, richtet ein. Die Kunden und Kundinnen freuen sich. Das Team ist schnell ausgebucht. Das Hotel lebt wieder. Gleichzeitig läuft die Solidaritätsaktion der City Vereinigung an und bringt noch mehr Betrieb für «Hesse Hairstyle»: «Der Aufwand ist zwar etwas grösser», sagt Manuela Hesse im Rückblick, «aber es hat sich gelohnt», denn ein guter Service und zufriedene Kunden sind uns enorm wichtig.»

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Mehr online: hessehairstyle.ch

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COVERSTORY «BOUTIQUE AMMANN»:

«CITY LIGHT CONCERTS»: EINE THESE UND DER EITLICHE ZUFALL

«LEUTWYLER FLORISTIK»: ALS OB ER SCHON IMMER DAFÜR GEÜBT HÄTTE

Besitzerin im zweiten Jahr, und nun dies? Keine Kunden mehr, keine Touristen, am Rathausquai 3 die Ruhe, die niemand will! Doch Jacqueline Meyer, die Inhaberin und Geschäftsführerin der Boutique Ammann, ist nicht eine, die schnell aufgibt. Jetzt erst recht. Wo andere ein halbes Jahr planen und sich detailliert und teuer durch Spezialisten beraten lassen, fängt sie einfach an: Ich gehe online. Gut, dass Sohn Dean ausgebildeter Informatiker ist und Tochter Jana als Modell eine gute Figur macht und sich sofort zur Verfügung stellt. Die jüngste Angestellte Lea weiss wie man fotografiert. Sie inszeniert Schmuck und Accessoires, welcher Jana trägt, immer ins perfekte Licht. Die Familienbande macht sich ans Werk. Innerhalb von sechs Tagen zieht Dean, der kurzerhand in seinem Beruf Urlaub nimmt, einen Onlineshop hoch. Echt und kundenfreundlich soll der Shop sein, eine hohe Bildqualität haben und dennoch dem Credo von Klein und Fein entsprechen. So wie Jacqueline Meyer es mit ihren fünf Angestellten gerne hat. «Ich habe eigentlich gar keine Zeit zum Studieren gehabt, nach dem Anfangsschock», erinnert sich Jacqueline Meyer. Ausgespielt werden die Angebote über Social-Media-Kanäle. Der Erfolg kommt sofort. Die Kundschaft bestellt, neue kommt dazu, es geht voran. Die Chefin packt täglich ein und versendet, was vor 14 Uhr bestellt wird, ist am Folgetag beim Kunden. Oft liefert sie selber noch aus, und Zuhause wächst in einem Zimmer das Lager und das Verpackungsmaterial. Das Gute: Nach dem Ende des Lockdowns und nachdem die Boutique direkt an der Reuss wieder öffnen darf, besuchen die Interessierten weiterhin den Onlineshop. Sie schauen rein, inspirieren sich, kaufen manchmal, und erscheinen danach selber zum Shoppen am Reussquai. Jacqueline Meyer staunt, und sie wächst mit ihrem Geschäft: «Ich bin grundsätzlich positiv.» Keine allzu schlechte Voraussetzung in diesen Zeiten.

Und jetzt, was tun? Die Eventbranche liegt am Boden. Niemand kann mehr zu Konzerten. Die Künstlerinnen und Künstler sitzen fassungslos zu Hause. Kurzarbeit für alle und jeden. Pirmin Zängerle, der Kopf und Inhaber der Konzertagentur «City Light Concerts» kann schon gar nicht mehr daran denken. Das KKL Luzern, dieser schöne Konzertsaal, steht leer und still und wartet auf bessere Zeiten, genauso trübsinnig wie der erfahrene Luzerner Veranstalter von Filmmusik-Konzerten und sinfonischen Cross-Over-Projekten mit international bekannten Künstlern. Was nicht ganz stimmt, denn Zängerle ist nicht einer, der Trübsal bläst. Dann wagt er es. Der Gedanke ist eigentlich simpel und schlängelt sich einigen Annahmen entlang: Wenn niemand auftreten kann, dann sind sicherlich die besten Künstler und Künstlerinnen plötzlich für kleinere, mutige Projekte zu haben, wenn sie denn stattfinden würden. Stars in ihren Bereichen, die im Normalfall kaum zu zahlen oder zeitlich zu buchen wären. Zängerle bucht flugs für Ende September eine Aufnahmesession der besonderen Art, die während einer Woche im Konzertsaal des KKL Luzern stattfinden wird. Mit dabei: ein engagiertes Orchester, TopSolisten, ein Plan. Das City Light Symphony Orchestra spielt unter der Leitung von Kevin Griffiths Filmmusik vom fünffach Oscar-preisgekörnten Komponisten John Williams. Und verrückt, internationale Meister ihrer Instrumente sind als Solisten mit dabei: Reinhold Friedrich (Trompete), Paul Meyer (Klarinette), Valentine Michaud (Saxofon) und Fabian Ziegler (Vibrafon). Inzwischen dürfen wieder Gäste in den Saal: Am 27. September lädt City Light Concerts deshalb zum öffentlichen Konzert. Die Normalität soll bald wiederkehren. Hoffentlich.

Wie viele andere auch trifft der Lockdown Robert Leutwyler von Leutwyler Floristik in Luzern und Ebikon zusammen mit seinem Floristinnen-Team hart und unerwartet. Sein Blumengeschäft im Bahnhof Luzern schliesst auf Grund der behördlichen COVID-19 Massnahmen. Dies genau in der Zeit, in der Frühlingsblumen nach einem grauen Winter gefragt sind. Die Blumen verblühen und kein Kunde weit und breit. Dank seinem seit Jahren vorausschauenden Blick in den digitalen Markt und seine laufenden Investitionen in den Onlineshop kann Robert Leutwyler aber einen Teil seines Floristinnen-Team im Blumenatelier in Ebikon beschäftigen – anstelle von EventDekorationen macht es vieles mit Blumenlieferungen für Kunden wett. Dazu nützt es auch die sozialen Medien. Unter anderem sind der eigene Blumen-Onlineshop, Instagram, Google Ads, eigenen Newsletter, die Partnerschaft mit der Fleurop Schweiz und die Solidaritätsaktion der City-Vereinigung die wichtigen Kanäle. Schnell zeigt sich: Die Solidarität der Stammkunden ist gross. Zusätzlich baut das Geschäft im Blumenatelier in Ebikon eine «Flower Pick-up-Station» für Vorbestellungen auf. So kann Leutwyler Kunden ohne Kontakt und mit der nötigen Distanz bedienen. Ein weiterer Pluspunkt: seine langjährige Zusammenarbeit mit lokalen Gärtnern, die in dieser Krise hilft. Trotz langer Zeit geschlossener Grenzen kommt der Unternehmer zu täglich frischen Frühlingsblumen. Eigentlich ist es so, als ob Robert Leutwyler schon immer für diesen Moment geprobt hätte. Die Verantwortung ist gross. Zehn langjährige Floristinnen gilt es in Luzern und Ebikon zu beschäftigen. Doch ganz rosig schaut es nicht aus. Obwohl er wieder im Blumengeschäft die Kundinnen und Kunden mit blumigen Werkstücken erfreuen darf, fehlen die Events, die Hochzeiten, die Künstlertreffen und vieles mehr, das nach Blumen verlangt. Leutwyler spürt das, trotz Onlineshop. Er sagt: «Wir sind noch da. Aber was bringt die Zukunft? Doch wir sind zuversichtlich wie viele andere auch. Eine Krise bringt auch neue Chancen und Innovationen. Wir lassen uns nicht unterkriegen und sind dabei sicher nicht die einzigen.»

GRUNDSÄTZLICH POSITIV UND VOR ALLEM SCHNELL ONLINE

Mehr online: citylightconcerts.ch

Mehr online: boutiqueammann.ch

Mehr online: leutwyler-floristik.ch

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COVERSTORY

2021 müssen wir auch noch überstehen Wie schlimm trifft die Krise Luzern? Und wie findet die Wirtschaft wieder heraus? Vor allem: wann? Das Gespräch.

INTERVIEW BRUNO AFFENTRANGER

Als Präsident der City Vereinigung haben Sie eine historische Situation erlebt: Geschäftslokale blieben im Lockdown geschlossen, das wirtschaftliche Leben stand still. War es so schlimm, wie es klingt? Josef Williner: Ich fokussiere im Nachhinein auf anderes: Die Unterstützung und Solidarität seitens der Kundinnen und Kunden der City Luzern waren während des Lockdowns grossartig. Sie haben den Geschäften finanziell, aber vor allem auch persönlich geholfen. Immer wieder hörten wir, wie dankbar die Geschäftsinhaberinnen und -inhaber für die Solidarität waren. An was lesen Sie diese Solidarität ab? Williner: In kurzer Zeit sind viele Hilfsprojekte entstanden. Unsere City Vereinigung hat sehr schnell eine Online-Plattform #solidaritätcityluzern lanciert und eine spezielle Solidaritäts-CityCard herausgegeben. Diese hat erheblichen Umsatz in dieser Zeit erzielt und ist von vielen Firmen gekauft und als Geschenk an die Mitarbeitenden verwendet worden.

troffen. Jetzt sieht man, was es heisst, wenn man gar keine Touristen aus dem Ausland mehr in Luzern hat.

Josef Williner ist der Präsident der City-Vereinigung. Sie fördert die Attraktivität von Luzern als Einkaufsstadt sowie als Handels-, Wirtschafts-, Tourismus- und Begegnungszentrum der Zentralschweiz. Zuletzt hat die City-Vereinigung mit ihrer Aktion #solidaritätcityluzern und ihrer City-Card (einer Geschenkkarte) viel für die Geschäfte in der Innenstadt tun können.

Wie ist der Zustand des wirtschaftlichen Luzerns heute aus Ihrer Sicht? Williner: Die Situation im Detailhandel ist komplex. Gewisse Branchen sind wieder auf dem Vorjahresniveau, andere Branchen jedoch weit davon entfernt. Der Tourismus, die Gastrobranche und Hotellerie sind von der Krise sicher am stärksten be-

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Was sieht man? Williner: Fehlen die Touristen, dann leiden die Gastrobetriebe, die Detailhändler, alle zusammen. Marcel Perren: Der Tourismus ist eine Netzwerkbranche. Viele profitieren direkt und indirekt. Die Relevanz des Tourismus direkt ist überschaubar, aber indirekt ist sie immens. Deshalb ist die Situation besonders schlimm. Wir sind enorm heruntergefahren. Die Wirtschaft, die auf internationale Kundschaft angewiesen ist, leidet brutal. Die Stadt ist sehr stark getroffen. Die Schifffahrtsgesellschaft Vierwaldstättersee SGV streicht in ihrem dichten Fahrplan im Herbst dreissig Prozent der Kurse. Das ist ein klares Signal – und es zeigt, wie ernst die Lage ist. Darunter wer-


den auch die Einheimischen leiden. Wir merken, dass der hohe hiesige Lebensstandard zu einem grossen Teil mit dem florierenden Tourismus zusammenhängt. Williner: Für mich ist die wichtigste Erkenntnis, dass der Marktplatz nur gemeinsam gestärkt werden kann. Man erkennt jetzt: Wir sitzen alle im selben Boot. Deshalb finde ich die gemeinsame Aktion mit Luzern Tourismus «Jeder Hotelgast erhält bei Buchung eine CityCard im Wert von 50 Franken» ideal. Sie bringt Gäste in die Hotels und unterstützt den Handel. Lässt sich der wirtschaftliche Rückgang in der Stadt quantifizieren? Williner: Uns fehlen die Daten. Es fällt aber auf, dass sich Geschäfte, die nicht vom Tourismus abhängig sind, mehrheitlich positiv entwickelt haben. Allerdings gilt es immer noch die fehlenden Umsätze aus der Zeit des Lockdowns aufzuholen. Perren: Ich kann nur die Zahl der Logiernächte für eine Einschätzung heranziehen. Wir haben bis Ende Juli gegenüber Vorjahr ein Minus von 65 Prozent.

Respekt, ob dies so anhalten wird. Das Weihnachtsgeschäft wird darüber entscheiden, ob es im Rückblick wirklich ein Horrorjahr gewesen sein wird oder nicht.

Marcel Perren ist Direktor der Luzern Tourismus AG und damit der Tourismusdirektor Luzerns. Die LTAG ist das touristische Kompetenzzentrum von Stadt und Kanton Luzern sowie der Region Vierwaldstättersee.

Werden die internationalen Ausfälle durch vermehrte Schweizer Gäste kompensiert? Perren: Leider nicht, auch wenn der Zuwachs an Schweizer Gästen beträchtlich ist. Wir verzeichnen im Juli 2020 rund 63 Prozent mehr Schweizer Gäste in den Luzerner Hotels als im Juli des Vorjahrs. Wenn wir aber das Gesamtbild anschauen, so trübt das wieder ein: Juli 2020 zeigt zu Juli 2019 einen Rückgang der Logiernächte um fast 60 Prozent. Das ist eine verzweifelte Ausgangslage: Was tun? Perren: Wir versuchen für nächstes Jahr die europäischen Märkte noch stärker anzusprechen – dies zusammen mit Schweiz Tourismus und weiteren Schweizer Städten in einer konzertierten Aktion. Williner: Dieses Jahr habt ihr erstmals vermehrt die Regionen beworben, das Entlebuch, das Seetal und andere mehr. Zahlt sich das aus? Perren: Auf dem Luzerner Land sehen wir viele Tagesgäste, aber nur bedingt ein Durchstarten in der Hotellerie, da die Hotelinfrastruktur meist begrenzt ist. Dennoch braucht es das Miteinander von allen: Stadt, Land, Zentralschweiz. Wir versuchen die gesamte Erlebnisregion aus Gästesicht zu vermarkten.

Solidarität scheint das Zauberwort zu sein. Williner: Der Solidaritätsgedanke bringt tatsächlich viele Konsumenten dazu, vermehrt das lokale Gewerbe zu unterstützen. Und das, obwohl in derselben Zeit der Onlinehandel wieder um 35 Prozent zugenommen hat. Das heisst in der Schlussfolgerung: Es muss mehr Geld vorhanden sein, dass nun nicht in Reisen sondern in den Konsum fliesst. In welchen Bereichen ist die Situation positiv? Williner: Der Lebensmittelbereich hat sicherlich profitiert, aber auch der Textilbereich und Bereiche für Güter für den tägliche Bedarf haben zugelegt. Alle haben aber

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Der Grosse Stadtrat von Luzern hat dem Luzerner Gewerbe ein RecoveryProgramm und rund 200 000 Franken an Mitteln verwehrt. Es hätte das demnach gar nicht gebraucht? Williner: Natürlich hätte es das gebraucht. Zudem wäre dies auch ein positives Signal der Politik gegenüber dem Detailhandel gewesen. Wir ständen vielleicht besser da. Wir hatten einige Projekte geplant, und wir konnten sie letztlich nicht alle umsetzen. Tragen Sie das der Politik noch nach? Williner: Ich befasse mich gar nicht mehr damit. Wir haben jetzt neue Aktivitäten und schauen vorwärts. Letztlich ist es so, dass wir teilweise auch an den Unterstützungsbeiträgen für den Tourismus profitieren. Geht es dem Tourismus gut profitiert auch der Detailhandel. Besucher und Gäste in dieser Stadt bringen Frequenzen, und diese sind wichtig für den Detailhandel. Schwierig ist im Rückblick nur, dass wir als Wirtschaftstreibende offenbar gerne übersehen oder negiert werden. Aber blicken wir nach vorne ins 2021 und arbeiten wir noch besser zusammen. Wenn wir vom Abbau von Parkplätzen sprechen, dann hört Ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit aber auf? Williner: Im Gegenteil. Wir wehren uns dagegen, das ist richtig. Aber wir haben die zeitlich beschränkte Fremdnutzung von rund vierzig Parkplätzen unterstützt und ja gesagt zur unkompliziert umgesetzten Idee, das heimische Gastrobetriebe ihre Bedienungsflächen im Freien erweitern dürfen. Das ist ein Zeichen der Solidarität. Wer ist eigentlich der Treiber bei solchen Aktionen? Williner: Im gesamten Lockdown war die Stadt nie ein Treiber. Private müssen es an die Hand nehmen. Im Tourismus möchten Sie, Marcel Perren, zusammen mit anderen Schweizer Städten eine Hub-Strategie weiterbringen. Man soll also Luzern besuchen, hier übernachten und von hier aus auf


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AKTUELLES AUS DEM VERKEHRSHAUS Filmtheater «Turtle Journey», «Ancient Caves», «Into Amercias wild» heissen die neuen Filme im Filmtheater. Dank der Nähe zur riesigen Leinwand sitzen Sie bei uns im wahrsten Sinne des Wortes mitten im Film. Von dieser einmaligen Nähe und der tollen Tonqualität profitieren Sie auch bei den Liveübertragungen von Opern und Balletten aus New York und Moskau. Daten, Programm und Tickets unter: www.verkehrshaus.ch/filmtheater Geheimtipp

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Planetarium Im Planetarium in Luzern können Sie aktuell nicht nur zu den Sternen reisen, sondern auch in eine bezaubernde Unterwasserwelt eintauchen. In der Show «Expediton Korallenriff» lernen Sie die Geheimnisse der «Regenwälder des Meeres» kennen. In der neuen Show «Welten jenseits der Erde» nehmen wir Sie mit auf einen unvergesslichen Weltraumspaziergang - und das bequem im Polstersessel. Programm und Tickets unter: www.verkehrshaus.ch/planetarium

Air and Space Days 9. – 11. Oktober Das Verkehrshaus der Schweiz präsentiert an den Air and Space Days zusammen mit Vereinen, Sammlern und Partnern Projekte und Objekte aus der Welt der Luftund Raumfahrt. Die Thementage bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten, sich mit der Luft- und Raumfahrt zu beschäftigen. Ob Informationen zum Pilotenberuf, Cockpitführungen oder das Entdecken verschiedener Luftfahrzeuge – die Welt der Fliegerei steht an diesen Tagen im Zentrum.


COVERSTORY

Entdeckungsreisen gehen. Ist diese Strategie wirklich erfolgsversprechend? Perren: Wir werden mit Zürich, Basel, Genf und Bern zusammenarbeiten. Die Städte bieten andere Emotionen und Events. Damit wollen wir auftrumpfen. Aber man darf sich nichts vormachen: Die Fernmärkte werden sich frühestens im 2022 erholen. Gäste aus Asien, Amerika und Australien werden erst dann wieder reisen. Das heisst: 2021 wird nochmals ein sehr hartes Jahr für viele Tourismusbetriebe. Wir rechnen auch nächstes Jahr mit einem Minus der Logiernächte von 40 bis 50 Prozent gegenüber 2019. Das wäre ein wenig besser als dieses Jahr, aber immer noch massiv schlecht. Dennoch, Luzern ist gut aufgestellt und wird das 2021 überstehen. Die Idee des Hubs, bedient durch ökologische Bahnreisen aus dem europäischen Ausland ist eine Antwort. Williner: Grundsätzlich kommen die guten Unternehmungen durch die Krise. Auch wir gehen davon aus, dass die Geschäfte nächstes Jahr noch immer unter dem Jahr 2019 abschliessen werden. Die Möglichkeit zur Kurzarbeit ist glücklicherweise bis Ende 2021 verlängert worden. Das hilft. Der Handel wird leiden, aber er wird ein zweites Krisenjahr überstehen. Die Fragen sind: Wächst der Onlinehandel so rasant weiter und bleibt die regionale Attraktion. Wir sehen bereits viele leere Erdgeschosse in der Innenstadt, die nicht zur Attrak­ tivierung der Innenstadt beitragen. Geht es weiter so? Williner: Diese Entwicklung wäre das schlim­ m ste, das passieren könnte. Die Mietzinse sind schon länger unter Druck. Sie werden in den kommenden Monaten sicherlich sinken. Ich habe grossen Respekt wegen leerstehender Verkaufsflächen. Allerdings hatte ich letzte Woche zwei schriftliche Anfragen von Leuten, die Erdgeschossflächen in der Stadt suchen. Das stimmt mich auch wieder optimistisch. Nicht grosse Flächen mit tausend oder mehr Quadratmetern sind gefragt, sondern vor allem kleinere Flächen. Für den Branchenmix könnte eine solche Entwicklung sogar eine Chance bieten. Apropos Branchenmix: Wissen Sie heute, was wo leer steht und zu haben wäre? Williner: In der Stadt existiert kein «Laden-

flächen-Management» für den Verkauf oder Vermietung von Leerflächen. Niemand hat diese Übersicht, auch der Wirtschaftsbeauftrage der Stadt nicht. Wir wollen in Zukunft ein solches Managementtool mit allen Informationen auf bauen. Das ist klar Wirtschafts- und Standortförderung. Perren: Wäre das nicht die Aufgabe der öffentlichen Hand – und wo ist hier die Schnittstelle zum Citymanager der Stadt, der jetzt angestellt werden soll? Williner: Wir sind grundsätzlich für einen Citymanager in der Stadt. Das angesprochene Ladenmanagement ist eine der wichtigen Aufgaben. Klar, muss man das mit der Stadt koordinieren. Wir können das nur zusammen machen, denn wir brauchen zum Beispiel auch die Informationen über die Besitzverhältnisse, welche die Stadt beisteuern sollte. Aber wir wollen den Lead übernehmen. Wir werden aktiv sein müssen und etwas unternehmen. Perren: Macht ihr das für die ganze Stadt? Williner: Angedacht ist es im ersten Schritt für die Innenstadt. Danach reden wir mit den Quartieren und wachsen in einem zweiten Schritt. Auch das geht nur zusammen. Und oberstes Ziel ist immer die Erhöhung der Attraktivität der Stadt. Wie macht man das? Williner: Die Stadt muss leben. Tolle Events, Konzerte, Kultur, die Museen, Detailhandel und anderes tragen dazu bei. Wichtig ist aber auch, dass sich die Bewohnerinnen und Bewohner in dieser Stadt wohlfühlen. Es ist nötig, dass die wichtigsten Protagonisten an einen Tisch sitzen und sich darüber unterhalten, wie die Attraktion gesteigert werden kann. Das muss jetzt sein. Wer muss an den Tisch? Williner: Die LTAG, die Gastrovertreter, die Hoteliers, die Quartiervereine, die Wirtschaftsförderung der Stadt und natürlich wir, die City Vereinigung Luzern als Vertreter der Alt- und Neustadt. Hat es das seit dem 16. März, dem Tag des Lockdowns, nicht gegeben? Perren: Auf Kantonsebene ist eine Wirtschafts-Taskforce sehr schnell tätig geworden, zusammen mit Regierungsrat Fabian Peter. In der Stadt gab es einen Start, aber dann griffen die Ideen nicht beziehungsweise man fand damit einfach

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nirgendwo Gehör. In der Stadt sind wird derzeit sowieso in einer speziell herausfordernden Situation: Einerseits drückt Corona, andererseits will eine Mehrheit der Bevölkerung nicht mehr Gäste als zur besten Zeit im 2019. Das ist ein doppeltes Spannungsfeld, das Diskussionen dringend notwendig macht. Auf einem Marathon sind wir erst auf dem Kilometer 10. Nicht weiter. Warum formiert sich in der Krise eine solche Gruppe mit der Stadt zusammen nicht von selber? Perren: Die wirtschaftlichen Player sind unterschiedlich betroffen, wir haben es gehört. Die einen sind positiv, die anderen

«Allerdings hatte ich letzte Woche zwei schriftliche Anfragen von Leuten, die Erdgeschossflächen in der Stadt suchen. Das stimmt mich auch wieder optimistisch. Josef Williner

komplett ausser Gefecht gesetzt. Die Interessen divergieren stark. Würden alle gleichermassen leiden, dann wären wir schon längst am Tisch. Williner: Deshalb braucht es wo immer möglich ein Miteinander, um die Zukunft zu gestalten: Dabei sind auch sekundäre Player wie zum Beispiel die Museumsnacht, die leider abgesagte Universiade, das Lilu, die Weihnachtsmärkte, die Weihnachtsbeleuchtung wichtig. Je mehr Besucher in Luzern sind, desto mehr besteht die Chance, dass wir alle profitieren können.


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COVERSTORY

DIE ENERGIESPENDER

Ein kleines Luzerner Unternehmen mischt im hartumkämpften Getränkemarkt tüchtig mit. Dabei spielen Mate, das kultische Nationalgetränk Argentiniens und Paraguays, und ein fokussiertes Marketing die entscheidende Rolle. BILD UND TEXT ANGEL GONZALO

D

as Luzerner Unternehmen insich 2008 ans Herz und gründete aus telligentfood Schweiz AG wureigenem Antrieb das Unternehmen de zwar erst vor zwölf Jahren mit der Intention, gesunde Energiegegegründet, doch seine Geschichte tränke auf der Basis von Malz und reicht im Grunde fast 100 Jahre zuFrüchten, aber ohne chemische Zurück. Es war die bittere Notwendigsatzstoffe zu produzieren. Er brachte keit, die den Solothurner Alphons den Energydrink namens «IXSO» 2010 «Alfonso» Scherer dazu bewog, um auf den Markt. Weil die hochstehen1920 nach Argentinien auszuwanden Ziele nicht erreicht wurden, verdern, um – wie viele Landsleute kaufte von Moos die Marke mit Redannzumal – das Glück ausserhalb zeptur und Konzept an einen österder Schweizer Grenzen zu suchen. reichischen Partner. Heute ist das Der studierte Ing. Agronom gelangte Produkt nur noch in Österreich erden Fluss Paranà aufwärts in Richhältlich. Aus diesem Erlös entwickeltung Norden ins kleine Dorf Puerto te intelligentfood die Marke «MONEsperanza an der Grenze zu ParaguDAY», die ironischerweise als konvenay, um sich der Kultivierung des Urtionelles Energy-Getränk dem Unterwalds anzunehmen. Dort lernte er nehmen das Überleben sicherte und CEO Karl Schnyder neben dem stolzen «El Tony» am Sitz das Argentinische und Paraguaynisich einen Platz im hart umkämpften des Unternehmens in Ebikon. sche Nationalgetränk Mate kennen Energy-Getränkemarkt eroberte. Der und schätzen. Der ursprünglich im Beginn war harzig, zehrte gleicherUrwald wild wachsende Mate Strauch aus der Gattung der Stechmassen bedrohlich an der Energie und dem Kapital des mutigen palmen (Ilex paraguariensis) weckte das Interesse des Schweizer Unternehmers, der es gewagt hatte, in den Chor der GetränkegiAgronomen auf Anhieb. Der nunmehr von den Einheimischen ganten – wie etwa Red Bull – einzustimmen. ehrfurchtsvoll «Don Alfonso» genannte Scherer «domestizierte» Neuer Energieschub durch Misserfolg bereits wenige Jahre nach seiner Ankunft die Pflanze und kultiAllen Widrigkeiten zum Trotz: Roland von Moos blieb beharrlich. vierte diese fortan auf seiner Farm. Was hat dies nun mit dem Mit den Learnings aus dem Misserfolg der Marke «IXSO» tüftelte Luzerner Unternehmen zu tun? Nun, Alfonso Scherer ist der das Unternehmen ständig an neuen Rezepturen und fokussierte Grossvater von Karl Schnyder (42), der seit einiger Zeit als CEO sich schliesslich auf den Mate-Tee mit seinen natürlichen Eigenvon intelligentfood das Unternehmen leitet. Die Familien-Farm schaften als Energiespender und Wachmacher. Hier kommt nun «Puerto Mate» dient dem Unternehmen heute als Rohstoffliefeder HSG-Absolvent Karl Schnyder ins Spiel, der mehrere Jahre als rant für hochwertigen Mate-Tee. ABB-Manager tätig war, sich aber immer wieder mit dem Aufbau Der Luzerner Roland von Moos ist der Gründer von intellivon Start-up-Unternehmen beschäftigte. Nach der Begegnung mit gentfood. Nach über 25 Jahren als Manager in internationalen Roland von Moos wusste Schnyder, dass er für sich das Richtige geKonzernen und ehemaliger Europa-Chef von Red Bull fasste er

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COVERSTORY

Mit den Learnings aus dem Misserfolg der Marke «IXSO» tüftelte das Unter­ nehmen ständig an neuen Rezepturen und fokussierte sich schliesslich auf den Mate-Tee mit seinen natürlichen Eigen­ schaften als Energiespender und Wachmacher.

Konklusion

funden hatte. Mate erfreute sich als trendiges Getränk vorab in Deutschland steigender Beliebtheit. Diese Entwicklung liess die Schweiz nicht aussen vor. Dabei kam dem Unternehmen die familiär bedingte Affinität zum Mate-Tee von Karl Schnyder sehr gelegen. Den kostbaren Rohstoff bezieht das Unternehmen seitdem exklusiv aus Puerto Esperanza, sinnbildlich wie wörtlich ein «Hafen der Hoffnung» für das kleine Unternehmen. Die fein gemahlenen Blätter des Matestrauches werden in Österreich während 14 Stunden kalt aufgebrüht, und der Energie spendende und antioxidative Saft für intelligentfood abgefüllt. Mit der Marke «El Tony» ist dem Unternehmen ein Coup gelungen. Das kohlensäurehaltige Getränk hat auf Anhieb Zugang in Bars und Restaurants gefunden und geniesst fast schon «Kult-

status» in der Party-Stadt Luzern und zunehmend auch darüber hinaus. Daraufhin sind weitere Produkte hinzugekommen, wie etwa «Puerto Mate», ein Eistee auf Matebasis für den Heimkonsum. Das Unternehmen hat den Sprung in die Regale von Migros, Coop und Manor und Spar geschafft, was im Detailhandel so etwas wie ein Ritterschlag darstellt, besonders für ein derart kleines Unternehmen. Das clevere Marketing von intelligentfood richtet sich an eine vorwiegend junge Klientel, vorab Studentinnen und Studenten, die ab und dann einen Energiekick oder eine erhöhte Konzentrationsfähigkeit benötigen. Es sind kritische Konsumenten, die Authentizität schätzen und auch wollen. So sind die Getränke von intelligentfood allesamt frei von chemischen Zusatzstoffen und zuckerreduziert. Diese Eigenschaften zahlen sich nun aus. Auch der unternehmerische Mut tut es, was in diesen schwierigen Corona-Zeiten als nachahmenswertes Beispiel gelten darf. Nach 12 Jahren und diversen Krisen ist das Unternehmen nun auf gutem Weg. Mittlerweile sind 13 Mitarbeitende auf der Lohnliste. Und neben Roland von Moos und Karl Schnyder sind jüngst auch weitere Schweizer Investoren dazugekommen. Das sorgt bestimmt auch für einen weiteren Energieschub.

UND WIE GEHT ES JETZT WEITER? Wer durch die Innenstadt Luzerns schlendert, dem fallen vor allem die freistehenden Erdgeschossflächen auf. Ob an der Pilatusstrasse oder an der Hertensteinstrasse, ob in der Neu- oder in der Altstadt, die Zahl der gähnend leeren Geschäftslokalen scheint zuzunehmen. Zugegeben, das ist eine subjektive Feststellung. Aber es ist die einzige, die sich derzeit machen lässt, weil schlicht die Grunddaten fehlen. Diese braucht es. Wir müssen wissen, wie sich die Immobilie­nsituation entwickelt. Wir sollten früh erkennen, was um uns herum geschieht. Das Vorhaben eines detaillierten Ladenspiegels der City-Vereinigung, die unserem Magazin als befreundete Organisation na-

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hesteht, ist deshalb mehr als nur sinnvoll. Es ist dringend notwendig. Ebenso wichtig sind Initiativen wie jene der Wirtschaftsförderung der Kantons Luzern, der Industrie- und Handelskammer sowie der Zentral­ schweizer Kantone: vorwaertsaufwaerts.ch heisst sie und versammelt Mut machende, konkrete Geschäftsfälle, Unternehmen, Menschen. Es lohnt sich ein Besuch auf der entsprechenden Website (vorwaertsaufwaerts.ch). Man lernt, was für einem selber erfolgsversprechend sein könnte. Darum geht es: Wer jetzt die Augen ergeben schliesst und sich alleine in die Arme der Subventionäre

stürzt, der verpasst womöglich den günstigen Moment, sein Geschäft oder sich selber neu auszurichten oder auszubauen. Selten ist er so gut gewesen wie jetzt. Es bietet sich die Gelegenheit, in einem schwierigen, manchmal mental belastenden Umfeld mit viel Eigenverantwortung die eigenen Fähigkeiten auszuspielen. Leicht ist das nicht. Ob das kleine oder grosse Schritte sind, spielt hier keine Rolle. Jetzt kann man das tun, was man schon lange tun wollte. Oder das, das man nie zu tun wagte. Es sind spannende Zeiten. Vorwärts, aufwärts. Kein schlechter Slogan. Er fasst es zusammen.


7. NOVEMBER 2020

W E LT P R E M I E R E

29./31. DEZEMBER 2020

17. OKTOBER 2020

4./5. DEZEMBER 2020

15. JANUAR 2021

Khatia Buniatishvili spielt Tschaikowsky 6. NOVEMBER 2020

Beethoven-Fest Tripelkonzert 8. DEZEMBER 2020

INFOS & KARTENVERKAUF: WWW.CITYLIGHTCONCERTS.CH


Musikgenuss mit City Ligh City Light Concerts veranstaltet pro Konzertsaison – von Oktober bis Juni – rund 25 Konzerte

von Filmmusik. Zusätzlichen Facettenreichtum gewinnt das Programm mit klassischen Konzer

Nehmen Sie auch in der Saison 2020/21 Platz im Konzertsaal und geniessen Sie mit City Li

Sonntag, 27. September 2020 | 18.30 Uhr

«BACK ON STAGE – CELEBRATING FILM MUSIC» City Light Symphony Orchestra

Nach 7.5 Monaten Lockdown-Pause erklingt endlich wieder Filmmusik im Konzertsaal des KKL Luzern! Zusammen mit den namhaften Solisten Reinhold Friedrich (Trompete), Valentine Michaud (Saxofon) und Fabian Ziegler (Vibrafon) präsentiert das City Light Symphony Orchestra weltberühmte Filmmusik des 5-fachen Oscar-Gewinners John Williams – u. a. aus «The Adventures of Tintin», «Catch Me If You Can», «Born on the 4th of July», «Superman» und «Harry Potter».

Samstag, 17. Oktober 2020 | 19.30 Uhr

Samstag, 7. November 2020 | 19.30 Uhr

«INDIANA JONES – RAIDERS OF THE LOST ARK»

«SINGIN’ IN THE RAIN» IN CONCERT

Sinfonieorchester Basel

IN CONCERT

City Light Symphony Orchestra Wer kennt ihn nicht, den schlagfertigen Archäologen Indiana Jones?! 1981 eroberte er die Kinoleinwände im Sturm. Seither begibt er sich an den entlegensten Orten auf waghalsige Schatzsuche. Während der Klassiker «Indiana Jones – Raiders of the Lost Ark» von Regisseur Steven Spielberg auf der Grossleinwand erstrahlt, spielt das 80-köpfige City Light Symphony Orchestra die weltberühmte, Oscar®nominierte Filmmusik von John Williams.

Freitag, 6. November 2020 | 19.30 Uhr

KHATIA BUNIATISHVILI SPIELT TSCHAIKOWSKY City Light Symphony Orchestra Khatia Buniatishvili . Klavier Pjotr Iljitsch Tschaikowsky zählt zu den bedeutendsten Komponisten des 19. Jahrhunderts und der Romantik. Seinem ersten Klavierkonzert hat sich auch die georgische Pianistin Khatia Buniatishvili eingehend gewidmet. Abgerundet wird das Konzertprogramm u.a. mit drei der berühmten «Slawischen Tänze» des tschechischen Komponisten Antonín Dvorák.

Mit «Singin’ in the Rain» aus dem Jahr 1952 können Sie den Spitzenreiter unter den „25 besten Film-Musicals aller Zeiten“ (American Film Institute) erstmals als Live-Ereignis erleben! Während Gene Kelly und Debbie Reynolds sich durch das Hollywood im Jahre 1927 und durch amouröse Verstrickungen singen und tanzen, spielt das Sinfonieorchester Basel die leichtfüssige und romantische Filmmusik von Lennie Hayton.


ht Concerts im KKL Luzern im renommierten Konzertsaal des KKL Luzern. Der Fokus liegt dabei auf der Live-Darbietung

ten und sinfonischen Cross-Over-Projekten zusammen mit international bekannten Künstlern.

ght Concerts fantastische Filmmusik-Highlights und ausgewählte Meisterwerke der Klassik!

Freitag, 4. Dezember 2020 | 19.30 Uhr Samstag, 5. Dezember 2020 | 18.30 Uhr

«DANCES WITH WOLVES» IN CONCERT · WELTPREMIERE City Light Symphony Orchestra Sonntag, 8. November 2020 | 17.00 Uhr

«HIGH NOON» IN CONCERT

Mit «Dances with Wolves» gelang Kevin Costner 1990 ein Meisterwerk, das mit 7 Oscars® ausgezeichnet wurde – unter anderem in den Kategorien „Bester Film“ und „Beste Filmmusik“. Das poetische Film-Epos über Lieutenant John Dunbar mit den atemberaubenden Bildern und der traumhaften Filmmusik von John Barry erstrahlt und erklingt nun erstmals in voller Pracht im Konzertsaal.

City Light Symphony Orchestra «High Noon» (dt. Filmtitel «Zwölf Uhr mittags») aus dem Jahr 1952 und mit Gary Cooper in der Hauptrolle zählt zu den bekanntesten und renommiertesten Hollywood-Western. Die Filmmusik von Dimitri Tiomkin wurde 1953 mit 2 Oscars® ausgezeichnet – für „Beste Filmmusik“ und „Bester Song“. Erleben Sie nun diesen Film-Klassiker mit dem epischen Showdown und der ikonischen Filmmusik live im Konzertsaal!“

Dienstag, 8. Dezember 2020 | 18.30 Uhr

Sonntag, 27. Dezember 2020 | 18.30 Uhr

BEETHOVEN-FEST

«THE SOUND OF CHRISTMAS»

5. SINFONIE & TRIPELKONZERT Kammerorchester Basel | Vilde Frang . Violine Sol Gabetta . Violoncello | Kristian Bezuidenhout . Klavier

Die Welt feiert das 250. Geburtsjahr des Komponisten Ludwig van Beethoven – und wir feiern mit! Das delikate Tripelkonzert und die berühmte „Schicksalssinfonie“ Nr. 5 sind zwei Kompositionen, die kontrastreicher nicht sein könnten. Das hochkarätige Solisten-Trio Vilde Frang, Sol Gabetta und Kristian Bezuidenhout spielt zusammen mit dem Kammerorchester Basel unter der Leitung von Giovanni Antonini.

City Light Symphony Orchestra Chor der Universität Luzern | Boys Choir Lucerne Während den Weihnachtstagen lassen 150 Musikerinnen und Musiker warme Klangfarben erstrahlen – von traditionellen Christmas Carols über märchenhafte Orchesterkompositionen bis hin zu feierlichen Chorälen. Neben weltberühmten Weihnachtsliedern erklingt festliche Filmmusik u.a. aus «Harry Potter» und «Home Alone». Abgerundet wird das Programm mit Auszügen aus Meisterwerken wie Tschaikowskys «Der Nussknacker».


Dienstag, 29. Dezember 2020 | 19.30 Uhr Donnerstag, 31. Dezember 2020 | 20.30 Uhr

«SKYFALL» IN CONCERT City Light Symphony Orchestra Daniel Craig kehrt als James Bond 007 zurück. Unter der Regie von Sam Mendes trifft Bond in «Skyfall» auf den skrupellosen Cyber-Terroristen und ehemaligen MI6-Agenten Silva. Die Jagd auf Silva führt Bond von Istanbul über Macau und London bis ins schottische Hochland. Während der Agenten-Thriller «Skyfall» auf der grossen Leinwand erstrahlt, spielt das City Light Symphony Orchestra die packende Filmmusik des Komponisten Thomas Newman.

Freitag, 15. Januar 2021 | 19.30 Uhr

«SUPERMAN»

Live at the Symphony Montag, 15. März 2021 | 19.30 Uhr Dienstag, 16. März 2021 | 19.30 Uhr

IN CONCERT · WELTPREMIERE

RONAN KEATING

City Light Symphony Orchestra Hollywoods bekanntester Superheld kehrt mit dem Film, mit dem alles begann, auf die grosse Leinwand zurück: «Superman» von 1978. Jetzt können die Konzertbesucher den „Mann aus Stahl“ in neuer Pracht im KKL Luzern erleben, mit der heroischen Filmmusik von John Williams, live gespielt vom City Light Symphony Orchestra.

LIVE AT THE SYMPHONY City Light Symphony Orchestra

Samstag, 13. März 2021 | 20.30 Uhr

THE HOOTERS

Seit 25 Jahren begeistert der irische Sänger Ronan Keating mit seiner Musik. Im Rahmen des THE RETRO FESTIVAL wird Ronan Keating zusammen mit dem City Light Symphony Orchestra seine grössten Hits im sinfonischen Klanggewand präsentieren – u.a. „When You Say Nothing at All“, „Life is a Rollercoaster“ und „No Matter What“.

LIVE AT THE SYMPHONY City Light Symphony Orchestra „Come, get Hooterized!“ – Mit einer einzigartigen Mischung aus Ska, Reggae und Rock’n’Roll schufen sich The Hooters in den 1980er Jahren ihren unverkennbaren Sound. Anlässlich des THE RETRO FESTIVAL präsentieren The Hooters ihre grössten Hits zusammen mit dem 60-köpfigen Orchester in sinfonischer Pracht – u. a. „Satellite“, „All You Zombies“ und „Day by Day“.

In Zusammenarbeit mit dem Hotel Schweizerhof Luzern

Kartenverkauf Online www.citylightconcerts.ch E-Mail tickets@citylightconcerts.ch Schalter LZ Corner, Maihofstrasse 76 KKL Kartenverkauf, Europaplatz 1 Telefon 041 226 77 77

Konzertveranstalter City Light Concerts Hirschengraben 15 6003 Luzern

Weitere Informationen und Tickets unter www.CityLightConcerts.ch


THINK FURTHER

KETCHUP IM BLUT

Wer ist der Mann, der selber in den McDonald’s-Filialen Hand anlegt? Hinter dem Gesicht verbirgt sich ein wildes Leben, das erzählt werden muss. Von einem Troubleshooter in Italien, Aufbauer in der Ukraine und Aufräumer in den USA. BILD UND TEXT ANGEL GONZALO

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THINK FURTHER

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it 61 Jahren und einer respektablen Karriere als erfahrener Manager könnte sich Karl Fritz längst auf den Lorbeeren ausruhen. Bloss, das ist nicht sein Ding. Heute führt der gebürtige Österreicher und Wahlschweizer als Unternehmer die zwei McDonald’s Restaurants in Luzern sowie weitere sechs in der Deutschen Schweiz. Dabei ist er untypischerweise den Weg vom international

Als Finanzexperte hatte Karl Fritz gute Karten in der Hand, und als McDonald’s einen Finanzchef für die Expansion nach Osten suchte, zögerte er nicht lange.

nicht lange. Lediglich mit einem Koffer in der Hand reiste der frischgebackene McDonald’s-Manager im September 1996 in die Ukraine nach Kiev. Und just neun Monate später, im Mai 1997, erblickten drei McDonald’s-Restaurants das Licht der ukrainischen Welt. Nur eineinhalb Jahre später waren es bereits 35. Dieser Erfolg blieb der Konzernzentrale in Chicago nicht verborgen. Karl Fritz stiess in die operative Leitung als Regionalmanager Osteuropa vor und leitete fortan die unternehmerische Entwicklung in mehreren Ländern jenseits des ehemaligen eisernen Vorhangs. «Es war eine spannende, unheimlich dynamische und oft hektische Aufgabe», erinnert sich Karl Fritz zurück an eine Zeit, in welcher er an die 200 Tage pro Jahr mit dem Flugzeug unterwegs war. Nach Chicago geholt

operierenden Manager zum Franchisenehmer in der beschaulichen Schweiz gelaufen. Und dies aus Überzeugung. Aufstrebendes Osteuropa

Wenn Karl Fritz in seinem McDonald’s Restaurant vis-à-vis vom Luzerner Bahnhof zu erzählen beginnt, wie alles begann, gerät er ins Schwärmen. Anfang der 1990er Jahre, als der eiserne Vorhang fiel, herrschte so etwas wie Goldgräberstimmung in Osteuropa. In dieser Zeit arbeitete der Betriebswirt als Finanzmanager für den Telekommunikations- und Netzwerkausrüster Alcatel. Der Wiener hatte bereits Erfahrungen mit osteuropäischen Märkten gesammelt. Die traditionellen Banden zwischen Österreich und Osteuropa kamen ihm zugute: «Wir waren als Österreicher beliebt in Osteuropa.» So hörte er interessiert zu, als er von einem Headhunter kontaktiert wurde, zumal sich viele amerikanische Unternehmen in Österreich ansiedelten, ein Land, das als Sprungbrett für die Märkte in Richtung Osten geradezu en vogue geriet. Als Finanzexperte hatte Karl Fritz gute Karten in der Hand, und als McDonald’s einen Finanzchef für die Expansion nach Osten suchte, zögerte er

Im Jahr 2001 wurde er nach Chicago in die Konzernzentrale gerufen und arbeitete in der Unternehmensentwicklung als Projektleiter Diversifikation. In dieser Rolle oft Hand in Hand mit Beratungsfirmen wie McKinsey und Boston Consulting, stets auf der Spur nach attraktiven Übernahmeobjekten in der schnelllebigen Fastfood-Branche. Gerne erinnert er sich an die unterschiedlichen Beteiligungen, bei denen er mitwirken durfte. McDonalds übernahm unter anderen Unternehmen wie etwa die Mexican-Food-Kette «Chipotle» oder «Pret a Manger», an deren Veräusserung der FastFood-Riese saftige Gewinne einstrich. Im Jahr 2002 zog es den Manager zurück nach Europa. Er landete als Troubleshooter im komplexen und sanierungsbedürftigen Markt Italiens. Dort leitete er die Geschicke von insgesamt 400 Restaurants und 120 Franchisenehmer. Als Managing Director stellte er sich dank seines dichten Netzwerks in der McDonald’s-Welt ein junges Team aus ihm bekannten Mitarbeitenden zusammen und leitete mit ihnen eine Restrukturierung ein, die sechs Jahre dauern sollte. In dieser Zeit wurden 60 Betriebe geschlossen und 120 neue eröffnet. So war auch hier seine Mission erfolgreich beendet. Der Nomade zog weiter. Diesmal in die damalige Europa-Zentrale von McDonald’s in Genf. Die Schweiz als Wahlheimat

2008, im Alter von 49 Jahren, wartete eine weitere Herkulesaufgabe auf den umtrie-

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bigen Manager. Als Chef Supply Officer Europe (Einkaufschef) führte er über 200 Mitarbeitende und verantwortete ein jährliches Einkaufsvolumen von über 5,5 Milliarden Franken. Während sechs Jahren optimierte er die Lieferketten in einem Labyrinth aus unterschiedlichsten Lieferanten sowie komplizierten Regulatorien in den Lebensmittelgesetzen verschiedenster Länder. Diese Erfahrung schärfte sein Profil als Allround-Manager gewissermassen. 2014, im Alter von 55 Jahren, stand er vor der Wahl, wie es weitergehen sollte. Sein Sohn, mittlerweile 21 Jahre alt, und seine Frau fühlten sich wohl in der beschaulichen Schweiz, die seit mehreren Jahren Mittelpunkt der Familie war. Als Berater hätte er beste Möglichkeiten gehabt, einen Rücktritt in Raten einzuleiten. Was ihm noch fehlte, war im Grunde die eigene Erfahrung als Unternehmer, als Franchiseunternehmer. Auch hier zögerte der Österreicher nicht lange, zu reizvoll erschien ihm die Aufgabe, diesmal an vorderster Front, das Brutzeln der Hamburger in Ohr und Nase in unmittelbarer Nähe. Heute besitzt er die zwei McDonald’s-Restaurants in Luzern sowie weitere sechs in Affoltern a. A. (2), Baar, Glarus, Sihl­ brugg und Wädenswil. Seine

Als Chef Supply Officer Europe (Einkaufschef) führte er über 200 Mitarbeitende und verantwortete ein jährliches Einkaufs­ volumen von über 5,5 Milliarden Franken. Chefin in der Schweiz, Aglaë Strachwitz, ist ironischerweise eine Österreicherin. Karl Fritz ist sich nicht zu schade, in seinen Lokalen selbst Hand anzulegen, wenn es notwendig ist. Dafür liebt er nach eigener Aussage die Marke zu sehr. Ketchup fliesst definitiv in seinen Adern.


KULTURTIPPS

MACHEN WIR DOCH MAL THEATER Das Luzerner Theater trotzt dem Winterschlaf.

TIPP 1

TIPP 2

TIPP 3

SCHAUSPIEL DER KIRSCHGARTEN

TANZ WIE ES EUCH GEFÄLLT

OPER DER BARBIER

Es ist ja in der Tat einiges unsicherer geworden in unserer Welt. Nicht erst seit Corona. Der Wunsch nach Gewissheiten, an die man sich lehnen kann, wächst offenbar. Das sagen die Soziologen. Hat es Tschechow schon immer gewusst? In seinem letzten Stück, der Kirschgarten, geht es um den Verkauf ebendieses. Aus einer komplett überschuldeten Situation heraus muss das Familiengut veräussert werden. Die Komödie, die allzu Zwischenmenschliches beleuchtet und uns im Heute den Spiegel vorhält, ist der Abgesang auf eine glorreiche Zeit. Letzter Zeuge des einst blühenden Gartens ist ein verlassener Pavillon, den Bühnenbildner Márton Ágh in die «Box» gebaut hat. Die Regisseure Angeliki Papoulia und Christos Passalis führen uns durch ihn durch.

In Tanz 34 lässt die britische Choreographin Caroline Finn ausgehend von Shakespeares Meisterwerk über das Verwirrspiel des Verliebens einen theatralischen Tanzabend vom Stapel. Sie hat die Bühne des Theaters in ein waldig verwachsenes Globe-Theater verwandelt. In dieser besonderen, in Luzern bereits wiederholt angewandten Darstellungsform sitzt das Publikum um das Ereignis herum und wird zum Voyeur. Ein Spass, der für Verwirrung sorgen kann, ganz nach dem Programm. Dazu passt die neu komponierte Musik des Live-Duos Fredy Studer (Schlagzeug, Per­ kussion) und Joana Aderi (Keyboard, Synthesizer, Gesang). Setzen wir uns einfach mal darum herum und staunen wir verliebt. Spieldaten:

Figaro, Figaro, Figaro! Gioacchino Rossinis Vertonung der Komödie von Pierre Augustin Caron de Beaumarchais strotzt geradezu von Melodien, die zum Nachpfeifen leicht auf den Lippen liegen. Auf genau diese konzentriert sich Regisseur Martin G. Berger in seiner Neuinterpretation der Oper und der Vorlage ebenso nach wie ihrer Tiefgründigkeit der Situationskomik. Dabei führt er die Figuren nicht nur in schwindelerregende Höhen, sondern stellt buchstäblich alles auf den Kopf. So steht es im Programm beschrieben. Was wäre passender in dieser Zeit, als Rossinis Barbier von Sevilla. Hier weiss niemand, wer wen richtig liebt. Ausserdem schleppt sich ein Doktor Bartolo über die Bühne, der sich vor der ansteckenden Aussenwelt fürchtet. Kennen wir doch!

Spieldaten: 20.09. (Premiere)

24., 26., 29., 30. Sept. / 3., 4.. Okt.

Spieldaten: 25.09. (Premiere)

24., 26. Sept. / 9., 10., 14., 17., 22., 28., 29., 31. Okt. / 7., 11., 22., 25.,

27. Sept. / 1., 2., 15., 16., 18., 21., 23., 25., 30. Okt. / 1., 6., 8., 11., 13.,

26., 27. Nov.

15., 19., 21., 29. Nov. / 31. Dez.

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Il barbiere di Siviglia

Opera buffa von Gioacchino Rossini Musikalische Leitung: Alexander Sinan Binder Inszenierung: Martin G. Berger Mit dem Luzerner Sinfonieorchester 25 Sep – 31 Dez Globe / Bühne ←

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KREATIV

DIE DUNKLE SEITE DES LÖWEN

Das Projekt Löwendenkmal 21 der Kunsthalle Luzern steht mit der Ausstellung «Die dunkle Seite des Löwen – The dark side of the Lion» vor seinem diesjährigen Höhepunkt. Wie es dem Projekt in diesem denkwürdigen Jahr ergangen ist und was wir von der Ausstellung erwarten können? STADTSICHT hat nachgefragt. TEXT ANGEL GONZALO FOTO ZVG

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er Lockdown ebenso wie die «Black Lives Matter»-Bewegung, die weltweit so manches Denkmal ins Wanken brachte, haben Spuren hinterlassen. Das Projekt Löwendenkmal 21 hat diese Spuren als «Fährte» aufgegriffen. Projektleiterin und Kuratorin Dr. Karin Mairitsch dazu: «Wir haben diese Entwicklungen als Chance interpretiert, auch wenn es uns finanziell hart getroffen hat, weil einige Sponsoren ausgestiegen sind. Wir können dennoch aus der Situation sehr viel lernen.» So ist im Zuge der «Black Lives Matter»-Bewegung die Debatte um Denkmäler wieder aufgeflammt. Denkmäler folgen einer sehr bestimmten Erinnerungsordnung. Auch sie hätten zur kollektiven Verankerung herrschender Machtstrukturen und Ungleichheiten beigetragen, so Mairitsch, was gerade jetzt mit den Folgen der Pandemie in den Gesellschaften Widerstand und Proteste auslöse. L21 wolle in diesem Jahr die asymmetrischen Aspekte unserer Erinnerungskultur enttarnen: «Das Projekt möchte künstlerisch kontextualisieren, was wir verdrängen oder nicht wahrhaben wollen.» Kein Zweifel: Die Ereignisse dieses Jahres haben die Brisanz des Projektes erhöht.

Eine «ver-rückte» Zeit

Im April haben die Luzerner Künstlerinnen Barbara Hennig Marques und Olivia Lecomte die einzigartig menschenleere Situation vor dem Denkmal genutzt. Mit ihrer Fotoserie «The Lion’s Lockdown» haben sie die neuen Credos dieser «ver-rückten» Zeit und kritische Aspekte der angeordneten Ruhe als digitale Performance veranschaulicht. Anfangs Juli führte die bulgarische

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Künstlerin Olga Georgieva ihre «live painting»-Performance «Lost in a conversation» durch und fing die – Corona bedingt – mehrheitlich von inländischen Reisenden geprägten Bewegungen vor dem Denkmal zeichnerisch ein. Vom 30. September bis 1. Oktober verbringt Barbara Kiener geschlagene 24 Stunden mit ihrer performativen Intervention «Löwenritt» auf einem ruhig gelegten Floss im Weiher vor dem Löwendenkmal. Sie thematisiert unter anderem den politischen Stillstand im Umgang mit Flüchtlingsbewegungen und erinnert an den tragischen Rettungsversuch der auf Grund gelaufenen Fregatte Méduse. Théodore Géricaults hatte dieses Ereignis 1816 auf seinem Bild «Das Floss der Medusa» verewigt. In der Höhle des Löwen

Vom 16. Oktober bis 13. November dürfen wir eine spannende und ungewöhnliche Ausstellung unter dem Titel «Die dunkle Seite des Löwen – The dark side of the Lion» erwarten. Die Kunsthalle Luzern wird von den Künstlern Jeremias Altmann und Andreas Tanzer in eine Schutthalde – sozusagen die «Höhle des Löwen» – verwandelt. Den einige Tonnen schweren Schutt für diese dystopische Paraphrase des Löwendenkmals verdankt L21 der «schwerwiegenden» Hilfe der Lötscher Plus Gruppe. In und rund um dieses Bild der Verwüstung finden sich zehn weitere künstlerische Positionen, die eigens für das Projekt geschaffen wurden. Zwölf junge wie arrivierte, lokale, nationale und internationale Künstlerinnen und Künstler bespielen ein breites Themenspektrum: Söldnertum, Privilegien und Diskriminierungen, militarisierter Naturschutz, Wildtierhandel oder die Zerstörung von Habitaten


DIE DUNKLE SEITE DES LÖWEN – THE DARK SIDE OF THE LION Ausstellung in der Kunsthalle Luzern werden kritisch reflektiert. Karin Mainika Ernst verschiedene «Löwenmär16. Oktober bis 13. Dezember 2020 ritsch schreibt dazu in ihrer Einleitung chen» geschrieben und illustriert, MI bis SA von 14.00 bis 19.00 Uhr zur Ausstellung: «Die kritische, künstdie in Kooperation mit der StadtbiblioSO von 14.00 bis 17.00 Uhr lerische Würdigung des Denkmals und thek Luzern für Kinder ab sechs Jahren Kunsthalle Luzern, Löwenplatz 11, die historischen Verweise beschönigen vorgelesen werden (25. Oktober und 6002 Luzern Der Eintritt ist frei das Vermächtnis des Löwen ebenso we15. November). Auch die Bevölkerung Weitere Informationen nig, wie sie es schänden.» Ergänzt wird ist gebeten, mitzutun: Das «Lichtspiel unter loewendenkmal21.ch die Ausstellung durch ein interessantes – Kinemathek Bern» möchte privates Rahmenprogramm für alle AltersgrupFilmschaffen ans Licht holen und ladet pen. Unter anderem diskutiert eine dazu ein, Super8-, Normal 8-, 9.5mmprominent besetzte Expertenrunde oder 16mm-Filme vom Dachboden über die kolonialen Verstrickungen und aus den Schränken zu holen. Des der Schweiz (29. Oktober). Eine spektaWeiteren hat Lexy Oswald 1152 Stück kuläre Augmented Revolution Experience (ARE) der Foreiner Jubiläumsmünze mit dem Luzerner Löwen und der Aufschungsgruppe «Visual Narrative» der Hochschule Luzern Deschrift «Sold – was bist du bereit für Geld zu tun» produziert. 1152 sign & Kunst wird am 31. Oktober direkt vor dem Denkmal die steht für die Anzahl involvierter Schweizer Söldner beim Sturm Französische Revolution wiederaufleben lassen. Ferner hat Moauf die Tuilerien.

Der Wiener Nonkonformist und Street-Artist Paul Busk gänzlich Corona-konform anlässlich seiner Installation «La Prise» in der Kunsthalle Luzern.

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Auswahl an hochwertigen Aus­ stattungselementen geht auf unterschiedliche Wohnbereiche ein und folgt individuellen Wünschen. Mit der Vielfalt der erhältlichen Materialien wie Metall, Leder, Kunst- und Kernleder, Holz und lackierten ­G läsern gelingt es, sich jeder architektonischen Anforderung zu stellen. Mit Kreativität, Einfühlungs­ vermögen und Kompetenz helfen die versierten Innenarchitekten von ­Davinci, Träume zu verwirklichen. Ein Besuch lohnt sich.

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AUFGEDECKT

STADTSICHT DECKT AUF:

DAS IST DER

DEBATTIERCLUB Die STADTSICHT stellt seit ihrem Start vor vier Jahren gerne Fragen und gibt ebenso gerne Denkanstösse. Seit kurzem auch in einem Debattierclub. Ein Einblick.

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as politisch neutrale und vor keinen Denkverboten halt machende Magazin STADTSICHT unterhält seit letztem Jahr einen Debattierclub: «AUFGEDECKT! STADTSICHT lädt zu Tafel und Thesen» heisst das Format, das – wie der Name es sagt – Diskutieren und Dinieren am selben Abend vereint. Maximal siebzig geladene Personen treffen sich und tauschen Meinungen und Ansichten über ein bestimmtes, vorgegebenes Thema aus: Am 22. September übrigens wird es um die Präsidentschaftswahlen in den USA, die Auswirkungen auf China und die bei uns spürbaren Resonanzwellen gehen. Illustre nationale und internationale Gäste bringen fundiertes Wissen mit und die Diskussionen in Fahrt. Damit die Unkosten gedeckt werden können, und die grosse Runde möglichst gut versorgt debattiert, ist jeweils ein Eintrittspreis von CHF 200 pro Person zu entrichten: Dafür gibt es ein Dreigang-Menü, Gespräche à discrétion und sehr viel gedanklichen Treibstoff.

Wir wollen breit anrichten

STADTSICHT ist bemüht, ein breites Meinungsspektrum abzubilden. Nur durch Widerstand im eigenen Denken kommt man voran. Wer das hört, was er kennt oder gerne mag, wird selten gescheiter. Sollten Sie Interesse haben, an einem der unregelmässig und auf Ansage stattfindenden Abend teilzunehmen, und sind Sie bislang von uns nicht eingeladen worden, so melden Sie sich bitte vertrauensvoll (E-Mail an: affentranger@bamedia.ch). STADTSICHT-Chefredaktor, Bruno Affentranger und Peter Bucher (ehemaliger wirtschaftlicher Beauftragter der Stadt Luzern, E+Y, Vorstandsmitglied von swissfuture, der Schweizerischen Vereinigung für Zukunftsforschung) werden sie in die Runde einführen, in der Architekten, Anwältinnen, Studenten, Unternehmerinnen, CEOs, Lehrpersonen, Marketingfachleute, Wissenschaftler, Politikerinnen und andere mehr querbeet zu finden sind. Ob politisch links oder rechts si-

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tuiert, ist keine Voraussetzung und kein Ausschlusskriterium. Gute Ideen, Gesprächsbedarf und die Freude am Zusammensein (unter Corona-konformen Regeln natürlich) existieren überall – egal in welchem politischen Milieu. Wir freuen uns auf Sie.


KREATIV

Untergabelhorn (3'392 m), Mattertal oberhalb Zermatt, Walliser Alpen.

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EIN MAGISCHER MOMENT...

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Lawine beim Schlosshorn, Ostseite Eiger, Berner Alpen. Ein bis zwei Mal pro Jahr stürzen in diesem Gebiet gewaltige Schneemassen ins Tal. Auf Berndeutsch heisst Lawine «Louene». Dieses jährlich wiederkehrende Naturspektakel nennen die Berner Oberländer «Schlosslouene».

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KREATIV

WARTEN

AUF DEN RICHTIGEN AUGENBLICK TEXT ANGEL GONZALO FOTOS DANIEL BÜHLER

Daniel Bühler lebt von der Fotografie, aber auch für sie. Neben kommerziellen Aufträgen widmet er sich Naturthemen, mit besonderer Vorliebe der Bergwelt, die er mit Sorgfalt und Beharrlichkeit grandios in Szene setzt. Ein Werkstattbesuch.

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INFOS UND GALERIEBESUCHE

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as altehrwürdige Industriegebäude am Sonnenbühlweg, dort, wo in den 1920er Jahren Alpina Glühlampen hergestellt wurden, bietet viel Raum für Entfaltung. Für fotografische Entfaltung. Hier arbeitet Daniel Bühler mit seinem Geschäftskompagnon Franz J. Venzin seit fast 30 Jahren zusammen. Die grosszügigen Räumlichkeiten sind gleichzeitig Studio und Ausstellungsraum, Begegnungsort und Eventhalle.

Alle Werke sind als hochwertige Kunst­ drucke erhältlich. Galeriebesuche sind nach Voranmeldung möglich, auch in Gruppen Kontakt: contact@danielbuehler.ch Weitere Informationen unter danielbuehler.ch

Aus dem Vollen schöpfen

Wenn Daniel Bühler sein Haus verlässt und hoch in die Bergwelt eintaucht, dann dauert es meistens eine Weile, bis er wieder zurück ist. Meist ist er im Berner Oberland und in den Walliser Alpen unterwegs, auf seinem Rücken 18 Kilogramm schwere Fotoutensilien den Berg hinauftragend. Der präzise Ort, wo er seine Kamera für Aufnahmen postiert, ist nicht von vornherein gegeben. Dieser offenbart sich ihm beim Wandern, oft abseits getretener Pfade. Der Blickwinkel ist entscheidend. Und dann noch das Licht, welches von dahinziehenden Wolken- und Nebelfeldern durchgelassen wird und der kargen Bergwelt erst recht Konturen verleiht. Daniel Bühler ist kein Schönwetter-Fotograf, der blaue Himmel nicht sein Ding. Er mag Wetterwechsel, von gut zu schlecht und umgekehrt. Nicht selten dauert es Stunden, bis er den richtigen Ort findet, dann kann es aber schon zu spät sein, so dass er am nächsten Tag zurückkehren muss. Und nicht selten wartet er vergebens auf das passende Licht, die richtige Stimmung, wie ein Spielball inmitten atmosphärischer Kapriolen. Wenn der magische Augenblick aber da ist und sich dem Auge des aufmerksamen Betrachters offenbart, gibt es kein Halten mehr. Das Bild muss in diesem präzisen Moment in den Kasten, der magische Augenblick eingefangen werden. Daniel Bühler schöpft aus dem Vollen. Ein Moment für die Ewigkeit. Fotografische Gemälde

Im Grunde sind es mehrere Bilder, die in den Kasten kommen und die Daniel Bühler danach im Studio in akribischer Arbeit zusammensetzt. Diese «Extrameile» geht der passionierte Naturfotograf gerne – darin liegt gar das Geheimnis seiner Fotografien. Die Wolken wandern mehr oder weniger schnell, ebenso steigt plötzlich Nebel auf oder ab. Und die Luftfeuchtigkeit ändert sich schneller als man es glauben mag, wogegen der Berg bleibt. Weil Bühler möglichst detailliert abbilden möchte, was just in jenem präzisen Moment sich in seinem Blickfeld befand, arbeitet er tagelang im Studio. Er arbeitet an der perfekten Komposition, setzt die systematisch fotografierten Bergsequenzen zusammen. Das Resultat ist die Mühe wert. Daraus entstehen fotografische Gemälde, die

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aufgrund der perfekten Auflösung und verblüffender Details fast schon realistischer als die Wirklichkeit selbst sind, dreidimensional wirken und geradezu zum kontemplativen Verweilen einladen. Dort in der Ferne am linken Rand des Bildes eine Berghütte, gestochen scharf und doch so zerbrechlich klein inmitten garstiger Felsgiganten. Hier am oberen Bildrand eine Seilschaft unterwegs zum Gipfel. Auf den ersten Blick kaum erkennbar, und wenn dann, wird der Betrachter, die Betrachterin von innerer Freude berührt. Man taucht regelrecht ein in die eingefangene Bergwelt, und möchte lange dort verweilen. Die Details liegen im Auge des Betrachtenden, die Schönheit sowieso. Solides Handwerk

Auf den Bergtouren richtet Daniel Bühler den Fokus mit Vorliebe auf Wolken und haarscharfe Details an Felsen und Gewächsen. Das kommt in seinen grossformatigen Bildern mit einer verblüffenden Körperlichkeit zum Tragen. Das erreicht er, indem er die Eindrücke, die er in den Bergen sammelt, mittels speziellen Printtechniken auf unterschiedlichste Bildflächen überträgt. Ausgedehnte Reisen nach Südostasien inspirierten ihn zur Serie «Tropical Gardens», in der er die üppige Pflanzenwelt in Szene setzt. In mehreren Tauchgängen in Indonesien widmete er sich fotografisch der verträumten Unterwasserwelt. Für seine Bilder verwendet er oft Blattgold und hauchdünnes, japanisches Gampi-Papier mit einer Opazität (Lichtdurchlässigkeit), die den Aufnahmen das gewisse Etwas verleihen. Oft macht er sich auf seinen Bergtouren Farbnotizen, damit er später im Studio glaubt, was er gesehen hat. Die Arbeit im Studio mit den Rohdaten, die Wahl und handwerklich geschickte Verwendung der Materialien sind entscheidend für die Wirkung seiner fotografischen Gemälde. Auch hier sind Sorgfalt und Beharrlichkeit seine ständigen Begleiter.


KREATIV

Obergabelhorn (4'063 m), Val d'Anniviers, Walliser Alpen.

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KREATIV

Morgenhorn (3'623 m), östlicher Gipfel des Blüemlisalp-Massivs, Berner Alpen.

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KREATIV

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LEBENSLUST

TOP EVENT

Das Tourismus Forum Luzern (TFL) ist die Vereinigung, welche die Luzerner

Per Schiff der Charles Bucher Seefahrten AG wurden die Gäste nach Hertenstein gebracht.

Tourismusmarketingorganisation ideell und jedes Jahr finanziell unterstützt. Im TFL finden sich die Interessierten am Tourismus wieder. Regelmässig lädt der Verein unter Präsident Jörg Lienert die Mitglieder zu spannenden Ausfahrten und Referaten ein, ein Get-together der exklusiveren Art. STADTSICHT war am 10. August dabei, als Tourismus­

René Kamer mit Irène und Rolf Hunkeler (1a Fenster, Ebikon).

Tim Moitzi (Direktor Campus Hotel Hertenstein) nahm die Gäste persönlich in Empfang.

Jasmin Adam (Chocolat Schönenberger, Luzern) umrahmt von Charlotte und Peter Hürlimann aus Walchwil.

Patricia und Andy Odermatt (Prometheus Informatik AG, Luzern)

direktor Marcel Perren nach einer kurzen Schifffahrt über die neusten Entwicklungen informierte und das Campus Hotel Hertenstein seine Türen für die Blicke hinter die Kulissen öffnete. Fotos: Manuela Willimann

Interessante Anlässe bitte melden bei Manuela Willimann: willimann@bamedia.ch

André Bösch aus Kriens und Daniel Gsell (Belfor AG, Gisikon)

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Elisetta Franchi und Otto Duranti (Executive Events, Rudolfstetten)


TOP EVENT

Luzerns Tourismusdirektor Marcel Perren mit Florina und Adrian Lupart (Luzerner Kantonalbank)

TFL Ehrenmitglied Rudolf Edwin mit seiner Frau Solange

Sarah und Guido Henzmann (LIGNO AG in- Raum, Emmen) mit Vorstandsmitglied Nicole Winkler

Deborah und Philipp Burkhardt (Auviso Emmenbrücke)

Flavio Lauener ( Best Property, Zug), Maria Büeler Zischler (Cartier Boutique Luzern) und Sven Flory (Bürgenstock Resort)

Sonja Rogger mit Tochter Marina Bayat-Rogger (Phänomen Mode Luzern)

TFL Vorstandsmitglied Jörg Lienert (Jörg Lienert AG, Luzern) in Begleitung seiner Frau Rosmarie

Marcel und Brigitte Heggli (Heggli Carreisen), Erica Fischer und Chantal Mühlbach

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DIE REINE FREUDE AM KOCHBERUF Simon Oehen hat das Kochen von der Pike auf gelernt. Schon als sechsjähriger Knirps wollte er Koch werden. Er stürmte so lange, bis seine Mutter ihm einen elektrischen Spielzeug-Kochherd besorgte. Darauf kochte er Haferflocken zu Porridge auf oder bereite seine geliebten «Hörnli» zu. Diese Leidenschaft blieb seiner Familie nicht verborgen, so dass es schnell einmal klar war, dass er den Kochberuf erlernen sollte. Simon ging ins Waldegg in Horw in die Lehre, die er mustergültig abschloss. Der Chefkoch der beiden Lokale im Wilden Mann hat in seinem Leben schon einige gastronomische Hochburgen erobert. Ausgedehnte Wanderjahre in Erst-Klass-Häusern wie das SuvrettaHaus und das Hotel Kempinski in St. Moritz oder das Waldheim in Risch am Zugersee haben ihn geprägt. In St. Moritz erhielt er von seinem Chef die Gelegenheit, sich als blutjunger Nachwuchsmann zu etablieren. Vorerst erhielt er den Posten als «Chef de Partie» nur unter Aufsicht eines älteren Kollegen. «Das ging nur drei Wochen gut», erinnert sich Simon zurück, «danach hatte ich die alleinige Verantwortung.» Im Gasthof «Krone» in Blatten holte er sich unter der Führung des Altmeisters Fabian Fuchs als Sous-Chef den Feinschliff. Gerne erinnert er sich an diese intensive Zeit: «Bei Fabian Fuchs habe ich gelernt, ökonomisch, achtsam zu kochen. Und zwar in dem Sinne, dass wir die wertvollen Lebensmittel restlos genutzt haben.» In der Krone gab es keinen «food waste. Diese Erfahrung hat ihn bis heute geprägt. Mittlerweile ist er in seinem zehnten Jahr als Chefkoch im Wilden Mann. Die Arbeit fasziniert ihn immer noch. Er führt eine Kochtruppe von 14 Mitarbeitenden, worunter fünf Lernende sind. Die Rolle als Lehrmeister gefällt ihm: «Ich versuche täglich, unseren Lehrlingen die Freude am Beruf zu wecken, animiere sie, raus in die Natur zu gehen, um zum Beispiel Holunderblüten oder Bärlauch zu sammeln.» In der «Burgerstube» setzt der Chefkoch auf eine traditionelle Küche. Im «Sauvage» erkocht er sich zusammen mit seiner Crew täglich die 14 Gault-MillauPunkte. Das Traditionshaus Wilden Mann bietet seinen Gästen ausserdem elegante Banketträume und eine attraktive Terrasse mit rund 40 bequemen Plätzen und freier Sicht auf den Musegg-Wachtturm.

SUITE SM A LL PL ATES & COCKTAILS

ÜBER DEN DÄCHERN LUZERNS Sie wissen genau, was sie tun: Hülya und Erdal Sezer empfangen hier seit zwölf Jahren ihre Gäste, zusammen mit den Töchtern Sidal und Selin. Über den Dächern der Stadt, im höchsten Haus des Zentrums, thront ihre «suite», der gepflegte, luftige Treffpunkt für alle, die «small plates & cocktails» lieben. So firmiert die «suite». Und sie hält, was sie verspricht. Die erweiterte Terrasse ist überwältigend, der Ausblick phänomenal. Das Innenleben bewegt sich auf demselben Niveau und zeugt von wertvollen Materialien, die verbaut wurden. Der Reverse-Kronleuchter mit seinen 45'000 Kristallkugeln bricht das Licht tausendfach, die Signature Cocktails überzeugen noch mehr. Um das geht es hier: Gepflegtes Abhängen und Geniessen trifft auf pure Leidenschaft der Barkeeper, die zum Beispiel mit Aquafaba experimentieren, einem geschmacksneutralen, aus Kichererbsen gewonnenen Protein, und damit die schönsten Schaumkrönchen kreieren. Die Musik, die angenehm einlullt. Im Barfood-Menü fallen die hausgemachten Croquetten ins Auge, ebenso die Hamburger oder die Tapas, die den Fingerfood abrunden. Für alle ein Platz, sich relaxed besser und schöner zu fühlen, von Jung bis Alt beziehungsweise Jung geblieben.

Mehr unter: wilden-mann.ch

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boutique.danielebar.ch Eine Boutique, ganz nach Ihrem Geschmack! Lassen Sie sich inspirieren von unserem auserlesenen Angebot an kulinarischen Produkten. Holen Sie sich Danieles Weinbar nach Hause.

BA MEDIA BA Media publiziert Magazine, realisiert Unternehmenspublikationen, inszeniert den gelungenen Auftritt. Was wir tun, das tun wir gerne und grĂźndlich.

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ESSEN IN UND UM LUZERN DA NIELE‘S W EINBA R

EIN CAVALIERE BITTET ZU TISCH Daniele Apruzzese ist zum Ritter geschlagen worden. Genauer: Zum «Cavaliere dell Ordine del Tartufo e dei Vini di Alba». Frei übersetzt: Ritter des Ordens von Trüffeln und Weinen aus Alba. Donnerwetter! Das kann nicht jeder von sich behaupten. Damit wurde nun Daniele’s Wissen rund um die sagenumwobenen weissen Trüffeln und kolossalen Weinen des Piemonts geadelt. Das soll nicht ohne Folgen bleiben. Dass der traditionelle Trüffelmarkt in Alba aufgrund des Coronavirus vermutlich nicht durchgeführt wird, möchte Daniele nicht so ohne Weiteres akzeptieren. Er handelt lieber, als er zögert. «Jetzt erst recht, du verfluchtes Virus», lässt er ungefragt raus und kündigt an: «Ich verwandle mein Lokal an zwei Samstagen im Oktober und November in einen Trüffelmarkt mit allem Drum und Dran!» Will heissen: Von ca. 13 bis 17 Uhr können die Gäste in Daniele’s Weinbar Trüffel begutachten, daran riechen und verkosten. Das Ganze selbstverständlich mit edlen Tropfen piemontesischer Provenienz begleitet. Ein Genuss für alle Sinne. Die Daten sind bereits bekannt: Der 24. Oktober und 21. November. Es lohnt sich, diese Daten in der Agenda besonders herauszustreichen. Und Daniele wäre nicht Daniele, wenn er nicht noch eins draufsetzt und Covid-19 weiterhin den Garaus macht: «Ich möchte meinen Gästen die Gelegenheit bieten, jene Produkte, die sie bei mir geniessen, online zu bestellen.» Gesagt, nicht lange gezögert und getan: Unter boutique.danielebar.ch können Weine, Zigarren, Olivenöl, Sugos, Pastas und vieles mehr bestellt werden. Oft sind es eigene Marken, wie z. B. der Prosecco Daniele oder das edle Daniele Olivenöl. Vom Chef persönlich empfohlen… Pardon: vom Cavaliere dell Ordine del Tartufo e dei Vini di Alba. Der Vollblutgastronom geht in seinem Lokal am Kauffmannweg 16 in der Neustadt gut und gerne eigene Wege. Er bezeichnet sich als der «etwas andere Italiener», schwört auf eine regionale, volksnahe Küche. So wie man in Italien zu Hause isst. Dieses Versprechen löst er mit seiner Karte ein, die oft neue Gerichte präsentiert, aber immer authentisch italienisch ist. Es sind allesamt originelle Gerichte, abseits des kulinarischen Mainstreams.

BACIO DELL A M A MM A

BELLA ITALIA RITORNA Eine Tour durch Italien gefällig? Einen Giro d’Italia also? Nichts leichter als das. Seit dem 15. September versorgt das «BACiO della Mamma» im AMERON Luzern Hotel Flora mitten im Zentrum der Stadt Luzerns alle Italienträumenden mit neuen Botenstoffen. Hell und offen, retro und dennoch modern, so kommt das rundum erneuerte und erweiterte Ristorante daher, una vera bellezza! Regionale Innovation des Hotels trifft hier auf italienische Klassik und findet zusammen in der römischen Küche. Was in München und Davos in den Ameron Hotels funktionieren soll, startet in Luzern: Das Konzept aus Rom, zum Beispiel verkörpert in der Pinsa Romana, dieser Mischung zwischen Pizza und Focaccia, oder um es kurz zu machen: in der Gourmetvariante der Pizza. Zum 72 Stunden lang gereiften Teig finden sich Salume in verschiedenen Varianten, Formaggi, Olio und Prosciutti nach Wahl. Für jeden Geschmack lassen sich die Zutaten finden und so zusammenstellen, dass es nach dem echten Rom schmeckt. Wer Zeit zum Verweilen und Nachhängen in der Nostalgie hat, dem sei übrigens ein kurzes Verweilen vor der Ahnenwand des Giro d’Italia empfohlen. Dort sind die Helden der Landstrasse zu besichtigen. Am besten übrigens, wenn man selber auf einem Stuhl sitzt, der einem Velosattel nachempfunden ist. Aber das ist ein neckisches Detail. Hingehen, testen.

Mehr unter: danielebar.ch

Mehr unter: ameronhotels.com/de/luzern-hotel-flora/bacio-della-mamma

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AUSSICHTEN

NASTY QUESTIONS Wer sich auf die Zukunft vorbereiten will, stellt sich jenen heiklen Fragen, denen man in der Regel lieber ausweichen möchte, als sie zu beantworten. Unsere nicht abgeschlossene Liste der Nasty Questions:

Warum ist der einzige erkennbare Auftritt des Stadtprä­ sidenten von Luzern nach dem Lockdown eine Videobotschaft zur Sperrung der Quaianlagen? Sind keinerlei Anschub­ programme, so genannte «New Deals», zu verkünden?

Was gibt es mehr: Auto-Poser oder Rowdies auf e-Bikes? Und was ist in den Medien das Thema? Wann kommen in 30km-Zonen Geschwindigkeitskontrollen für die e-Bikes mit den gelben Nummernschildern? Wann werden erste e-Bike-Fahrer, die mit rund 45 Stunden­ kilometern Geschwindigkeit rechts an Fahrradfahrerinnen vorbeiflitzen, gebüsst? Können e-Biker bei entsprechenden Vergehen ihren Fahrausweis verlieren – welchen? Warum ist noch immer nicht verstanden, dass auf Velostreifen (auf einem gefährlich lückenhaften Stadtnetz) zu viele Vehikel unterschiedlicher Art mit unterschiedlichen Tempi unterwegs sind und sich so gegenseitig gefährden? Was unternehmen Gemeinden und Kanton dagegen? Ist der Zeitpunkt erreicht, in dem es sozial anerkannte Verhaltensregeln für Teilnehmer am Langsamverkehr braucht? Was ist von einem Stadtrat von Luzern zu halten, der sich in der grössten Krise der Nachkriegszeit in globo in die Ferien abmeldet?

Kann es sein, dass die Stadt Luzern durch ihr schnelles Entgegenkommen bei Mieten in städtischen Liegenschaften zwar moralisch beim urbanen Links-Mitte-Spektrum gepunktet hat, aber den Wettbewerb zwischen wirtschaftlichen Konkurrenten komplett verfälscht (da Vermieter in der Privatwirtschaft sich dieses grosszügige Entgegenkommen ihrerseits nicht haben leisten können und ihre Mieter deshalb in die Röhre gucken)? Sind die Realitäten komplizierter, als man denkt? Weiss man das, und punktet trotzdem auf populistische Weise? Was erwartet die Stadt- und Agglomerationsgemeinden finanziell in den nächsten zwei Jahren aufgrund von Steuermindereinnahmen, Mehrausgaben im Sozialen und Unter­ stützungsleistungen? Wann informieren die Zuständigen über ihre Projektionen? Falls die Mittel zurückgehen, wovon auszugehen ist: Wo gedenkt der Stadtrat in seinem Einflussgebiet Einsparungen vorzunehmen? Versucht er gleichzeitig, Investitionsprogramme anzuschieben beziehungsweise aufrechtzuerhalten? Müssen wir zunächst einfach einmal mit steigenden Steuern rechnen? Der Weihnachtsmarkt auf dem Franziskanerplatz ist abgesagt, Venite jedoch wird durchgeführt: Wer wendet hier welche Massstäbe an? Vor allem: Wer blickt hier noch durch?

Wer hält im Notfall das Kommando inne? Kann es sein, dass dieses Zeichen Programm ist? Lebt der Apparat der öffentlichen Hand womöglich in einer eigenen, geschützten Welt, welche keine wirtschaftliche Not kennt? Wann widmen sich die politischen Mehrheiten in der Stadt diesem Thema, das mit sehr viel Mitteleinsatz der Bürgerinnen und Bürger zusammenhängt? Und falls sie es denn tun, vor allem inhaltlich wie?

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Lassen Sie uns über die Sätze streiten! STADTSICHT geht den Fragen nach und sucht nach Antworten. In den kommenden Ausgaben beleuchten wir unter anderem die angesprochenen Themen. Diskutieren können Sie ab sofort mit uns. Auf Facebook (stadtsicht.ch) oder per E-Mail direkt an uns: affentranger@bamedia.ch Sie finden das ganze Magazin und einzelne Texte auch online, ideal für den mobilen Konsum zubereitet: auf stadtsicht.ch


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DIESEN WUNSCH ERFÜLLT IHNEN DIE STEINER GROUP AG IN LUZERN, KRIENS ODER BUOCHS.


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