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Archiv des Badewesens

11 | November 2013 Neubau in Hamburg Schwimmhalle Inselpark

Ultrafiltration Vom Forschungsprojekt zur genormten Verfahrenskombination

Freibadsaison 2013 Besucherzuwachs von 16,29 %

www.baederportal.com



…, dass eine Beeinträchtigung der Gesundheit nicht zu besorgen ist! Editorial

Ist es Ihnen auch schon einmal passiert, dass Ihnen im Ausland anstelle einer traditionellen Anerkennung des „Made in Germany" eher eine Ironie in Bezug auf die „German-Gründlichkeit" begegnet ist? Der Artikel „Etablierung der Ultrafiltration zur Aufbereitung von Schwimmbeckenwasser" auf Seite 713 ff. zeigt den langen Weg von der Idee bis zur Normung eines neuen Aufbereitungsverfahrens.

Dipl.-Ing. Stefan Mersmann, Obmann des Arbeitskreises Wasseraufbereitung der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen e. V., Essen, und Geschäftsführer der btplan GmbH, Essen

Durch die lange Erprobungsphase konnten hier jedoch mögliche Fehlentwicklungen frühzeitig erkannt und entsprechende Korrekturen vorgenommen werden. Das in Teil 4 der DIN 19 643 nun aufgenommene Verfahren gilt als erprobt und ausgereift. Die hohen Eliminationsraten der Ultrafiltration und der reduzierte Platzbedarf qualifizieren dieses Verfahren besonders für sensible Bereiche, wie z. B. Sanierungsaufgaben in kleinen Aufstellräumen oder Aufbereitung von Wässern hochbelasteter Becken (Warmsprudel- und Therapiebecken). Es ist jedoch keinesfalls so, dass die Ultrafiltration nun allen konventionellen Verfahren grundsätzlich überlegen ist. Auch die konventionellen Verfahren behalten weiterhin ihre Berechtigung. Wie so oft sollten auch hier die individuellen Standortbedingungen bei der Auswahl eines geeigneten Verfahrens einbezogen werden sowie eine professionelle und neutrale Bewertung finden. Bei der Entscheidungsfindung können vergleichende Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen, z. B. nach der Kapitalwertmethode, sehr hilfreich sein. Hierbei werden sowohl die unterschiedlichen Investitionskosten als auch die unterschiedlichen Betriebskosten der Systeme gegenübergestellt. Neue Verfahren und Technologien sollten nach wie vor erst dann in die aktuelle Normung aufgenommen werden, wenn sicher ist, dass eine Beeinträchtigung der Gesundheit nicht zu befürchten ist. Die Etablierung der Ultrafiltration zeigt, dass durch diesen Anspruch die Entwicklung, Erprobung und Anwendung neuer Verfahren nicht behindert wird, wenn während der Erprobungsphase eine enge Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden und eine engmaschige Überwachung der Wasserqualität erfolgen. Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre, viele verwertbare Impulse für Ihr Aufgabengebiet – und bleiben Sie gesund … Ihr

Editorial

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Bäderbau

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Verbände 726 ■ Thema

Bädertechnik

Bäderbau

Falttor integriert Außenraum bei neuem Hallenbad in Hamburg Hamburgs Stadtteil Wilhelmsburg kann zwar den Superlativ „Europas größte Flussinsel“ besetzen, hat aber einen hohen Migrantenanteil und gilt als sozialer Brennpunkt. Aus diesem Grund sollte der Stadtteil ein Schwimmbad behalten. Der Neubau kombiniert eine Sporthalle mit einem Schwimmbad für die Öffentlichkeit, Schulen und nicht zuletzt WasserballVereine. Lesen Sie mehr dazu ab Seite 688.

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683 AB Archiv des Badewesens 11/2013 | Inhalt

■ Editorial

681 . . . . . . . . . …, dass eine Beeinträchtigung der Gesundheit nicht zu besorgen ist!

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684 . . . . . . . . . Freizeitbad „Splash & Spa Tamaro“ im schweizerischen Tessin eröffnet 684 . . . . . . . . . Pilotprojekt in Karlsruhe: Freier Eintritt ins Hallenbad Grötzingen 685 . . . . . . . . . Stararchitekten Herzog & de Meuron planen Schwimmteich bei Basel 685 . . . . . . . . . Wegen Umfirmierung: Aus ISS wurde ISA 685 . . . . . . . . . Artikel über öffentliche Bäder und den Public Value Award in der Zeitschrift „ZOE“ 686 . . . . . . . . . DGfdB macht die Einleitung von zwei Regelwerksverfahren bekannt 686 . . . . . . . . . Weihnachtspostkarten-Aktion der Düsseldorfer Bäder 686 . . . . . . . . . Premiere und Weltrekord: Meerjungfrauentreff im Freiburger Westbad

■ Bäderbau

688 . . . . . . . . . Neubau der Schwimmhalle Inselpark in Hamburg

■ Bäderbetrieb

706 . . . . . . . . . Freibadsaison 2013: Besucherzuwachs von 16,29 % gegenüber dem Vorjahr 711 . . . . . . . . . Im World Wide Web gefunden (150): Bäder & Co. im Internet

■ Bädertechnik

713 . . . . . . . . . Ultrafiltration – Vom Forschungsprojekt zur genormten Verfahrenskombination

■ Verbände

726 . . . . . . . . . Bericht über die Frühjahrssitzungen der DGfdB-Ausschüsse Mitte April in Hof

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■ Rubriken

. . . . . . . . . Personalien . . . . . . . . . Medien . . . . . . . . . Termine . . . . . . . . . Aus- und Fortbildung . . . . . . . . . Firmen und Produktinfos . . . . . . . . . Stellenmarkt . . . . . . . . . Anzeigen-Index . . . . . . . . . Impressum

Fotonachweis Bäderbau Verbände Bädertechnik

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Inhaltsverzeichnis Foto: Meike Hansen, archimage, Hamburg Foto: AB/jh Grafik: Dr. Meike Kramer, Köln

Fotonachweis

| Titelseite Schwimmhalle Inselpark in Hamburg; Foto: Meike Hansen, archimage, Hamburg


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Karlsruhe startet Pilotprojekt

Freier Eintritt ins Hallenbad Grötzingen Modernes Freizeitbad im schweizerischen Tessin eröffnet

„Splash & Spa Tamaro” bietet Attraktionen für jeden Geschmack Der Mitte Juni eingeweihte Wasser-, Freizeit- und Wellness-Park „Splash & Spa Tamaro“ befindet sich in dem Ort Rivera im südschweizerischen Tessin, zwischen Lago Maggiore und Luganer See, unweit der italienischen Grenze gelegen. Für Planung und Entwicklung zeichnete das in Abensberg bei Regensburg gelegene Planungsbüro kplan AG verantwortlich, die Bauphase betreute die Tochtergesellschaft Suisse Projets. Den Betrieb hat Dr. Anton Höfter vom Alpamare in Bad Tölz übernommen. Drei mit Membranen und LED-Technik ausgestattete Kuppeln prägen die Architektur des neuen Freizeitbades. Die Hauptkuppel bietet ein großes Wellenbad, eine Pool■ Drei Kuppeln – drei Schwerpunkte bei den Wasserattraktionen; bar, einen interaktiven Fotos: Splash & Spa Tamaro, Rivera/Schweiz Wasserspielplatz für Kinder und ein weiteres Erlebnisbecken mit einer Vielzahl von Wasserattraktionen. Die zweite Kuppel beherbergt eine Vielzahl von Themenrutschen. Hauptattraktion ist die sog. „Gravity-Killer-Rutsche“, bei der man in einem Vierer-Bob zweimal die Schwerelosigkeit erle■ Baden mit Panoramablick in die Tessiner Berglandschaft ben kann. In der dritten Kuppel befindet sich der Spa- und Wellness-Bereich mit einer Vielzahl exklusiver, thematisierter Saunen und Dampfbäder. Dazu gehören u. a. ein orientalisches Hamam, die laut Architekten erste Kastanien-Sauna im Tessin, eine Lehm- und Salzsauna, zahlreiche Massage- und Behandlungsräume, Ruhe-Lounges und ein Outdoor-Bereich mit einer Felsensauna und einem Jodsolebad.

Am 9. September hat in Karlsruhe nach Aussage des Hausherrn ein „deutschlandweit einzigartiges Pilotprojekt“ begonnen. Demnach erhebt die Karlsruher Bädergesellschaft für den Besuch des Hallenbades Grötzingen für drei Monate kein Eintrittsgeld. Zu bestimmten Stunden an verschiedenen Tageszeiten und Wochentagen steht dann dem allgemeinen Badebetrieb das 25-m-Becken mit fünf Bahnen „umsonst“ zur Verfügung. Für Sicherheit und Aufsicht seitens des Betreibers ist natürlich gesorgt. Danach entscheidet der Karlsruher Gemeinderat, wie es künftig weitergehen soll. Hintergrund dieses ungewöhnlichen Angebots ist, dass sich laut Betreiber das Grötzinger Stadtteilbad ohne Attraktionen „besonders bei Vereinen, Schulklassen und Teilnehmerinnen und Teilnehmern von Schwimmkursen (…) großer Beliebtheit erfreut“. Im öffentlichen Badebetrieb verzeichnet es vergleichsweise wenige Badegäste, darunter aber etliche Bürger aus dem Stadtteil, denen der Karlsruher Bäderchef, Oliver Sternagel, weiterhin die ortsnahe Schwimmmöglichkeit bieten möchte. Vor allem möchte er mit dieser Aktion „das Schwimmen wieder mehr in das Bewusstsein der Bevölkerung“ bringen. Als Marketing-Instrument hat die Maßnahme schon vor dem Gang an dem – allerdings auch maroden – Kassensystem vorbei erste positive Resonanz, zumal die Bädergesellschaft in der Fächerstadt auch noch mit einer reinen Frauenbadezeit wirbt. Zi

Von der zentral zwischen den drei Kuppeln angeordneten Sonnenterrasse und dem Außenbecken hat der Badegast einen umfassenden Panoramablick auf die Alpen. Das neue Freizeitbad ist ebenso gut vom Bahnhof wie über die Autobahn erreichbar. Die täglich geöffnete Anlage erwartet rund 380 000 Besucher pro Jahr. Zi ■ Freier Eintritt für drei Monate im Hallenbad Grötzingen; Foto: Karlsruher Bäder


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„Badi“ von Herzog & de Meuron

Stararchitekten planen Schwimmteich bei Basel Wegen Umfirmierung: Wie „Sauna & Bäderpraxis“ (Ausgabe 2/2013) berichtet, hatten neue Statuten der International Sauna Society (ISS) mit Sitz in Helsinki/Finnland eine Umfirmierung und damit eine Namensänderung des Verbandes zur Folge – in International Sauna Association (ISA). ■ Der geplante Schwimmteich der Schweizer Stararchitekten Herzog & de Meuron; Rendering: Herzog & de Meuron, Basel/Schweiz

Sie sind international anerkannt und weltweit tätig. Zu ihren Bauvorhaben gehören das „Vogelnest“ in Peking – das Stadion für die Olympischen Spiele 2008 –, und die Elbphilharmonie in Hamburg. Nun haben die beiden Schweizer Architekten Herzog & de Meuron, in der Schweizer Gemeinde Riehen, sozusagen vor der Haustür ihrer Hauptniederlassung in Basel, ein Freibad mit biologischer Wasseraufbereitung geplant. Zum ersten Spatenstich am 9. April kam Pierre de Meuron persönlich. Das „Naturbad Riehen“ soll zur Sommersaison 2014 eröffnet werden. Der neue Schwimm- und Badeteich entsteht in etwa an demselben Standort, wo sich bis 2007 das alte Riehener „Badi“ – so die Schweizer Bezeichnung für Schwimmbad – befand. Das Bad ist laut Medieninformation der Gemeinde „von der Größe her überschaubar (…). Vom großzügigen Kleinkinderplanschbecken mit Wasserspielen, über das Nichtschwimmerbecken mit Strandbereich und Rutschbahn, das 25-m-Becken für (…) Schwimmer bis zum separaten Sprungbecken“ böte es für die „ganze Bevölkerung attraktive Angebote“. Das Bad hat zudem ein Café mit Innen- und Außensitzplätzen, die auch außerhalb der Badesaison gemietet werden können. Die Kosten belaufen sich auf 9,6 Mio. SFr. (7,71 Mio. €), wobei für die Gemeinde Kosten von ca. 5,5 Mio. SFr. (4,46 Mio. €) anfallen. Der Rest wird durch Drittmittel gedeckt. Generalplaner ist die Rapp Arcoplan AG, Basel/Schweiz; die Badewasseraufbereitung obliegt dem Ingenieurbüro WasserWerkstatt aus Bamberg. Zi

Die neue Bezeichnung soll deutlich machen, dass sich die seit 1977 existierende Gesellschaft vom Verein zu einer eher gesellschaftsrechtlich geprägten Organisation wandelt. So können nun nicht nur Sauna-Verbände, sondern auch SaunaUnternehmen ISA-Mitglied werden. Im „Board of Directors“ sind Prof. Dr. Carsten Sonnenberg und Rolf-A. Pieper, Präsident und Geschäftsführer des Deutschen Sauna-Bundes e. V., Bielefeld, vertreten. jh

Zeitschrift für Unternehmensentwicklung und Change Management

Artikel über öffentliche Bäder und den Public Value Award in ZOE Die Zeitschrift OrganisationsEntwicklung, kurz ZOE, ist nach eigenen Angaben die einzige deutschsprachige Zeitschrift für Change-Management und Unternehmensentwicklung. „Wer Veränderungsprozesse gestaltet, braucht tragfähige Konzepte, kreative Ideen und wirksame Tools“; so versteht sich die Fachzeitschrift, und bietet dafür „fundierte Fallstudien, Erfahrungsberichte, Analysen, Interviews und MethodenChecks aus vielen Anwendungsfeldern“. Die ZOE richtet sich an Unternehmens- und Personalberater, Coaches und Führungskräfte aus den Bereichen Unternehmensentwicklung, Personal, Weiterbildung und Organisation. Die im Oktober erschienene Ausgabe der vierteljährlich aufgelegten Zeitschrift thematisiert das Konzept gesellschaftlicher Wertschöpfung. So trägt diese ZOE den Titel „Was wirklich zählt – Organisationen entdecken ihren Public Value“.

■ Der Public Value zählt – Thema der aktuellen ZOE, mit einem Beitrag der DGfdB; Foto: Zeitschrift OrganisationsEntwicklung, München

Die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V. (DGfdB), Essen, ist dabei mit einem Doppelbeitrag vertreten. Unter dem Titel „Dem Wert einen Preis geben“ erläutert DGfdB-Geschäftsführer Dr. Christian Ochsenbauer den „Beitrag öffentlicher Bäder zum Gemeinwohl“, und Dipl.-Ing. Architektin Konstanze Ziemke-Jerrentrup, Projektleiterin des Public Value Awards der DGfdB, berichtet über ihre Erfahrungen mit dem gleichnamigen Wettbewerb. Die Print-Ausgabe ist für 21,50 € in ausgewählten Buchhandlungen an Bahnhöfen und Flughäfen erhältlich. Interessenten können sie entweder beim Fachverlag der Verlagsgruppe Handelsblatt, Düsseldorf, oder unter www.zoe.ch bestellen. Der DGfdBBeitrag kann unter www. baederportal.com heruntergeladen werden. Zi

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Aus ISS wurde ISA


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Bewährt und für gut befunden DGfdB macht die Einleitung von zwei Regelwerkverfahren bekannt

Weihnachtspostkarten-Aktion der Düsseldorfer Bäder

Arbeitsunterlagen „Durchführung einer Evakuierungsübung” und „Fundsachenordnung” Der Erweiterte Vorstand der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen e. V. (DGfdB), Essen, hat in seiner Sitzung am 27. Juni die Einleitung der Regelwerkverfahren zur Erarbeitung der Arbeitsunterlagen „Durchführung einer Evakuierungsübung“ und „Fundsachenordnung“ beschlossen. Die Bearbeitung der Arbeitsunterlagen erfolgt im Arbeitskreis Schwimmbadpersonal des Ausschusses Bäderbetrieb. Die Einleitung der beiden Verfahren wird hiermit gemäß § 3.1.2 der Grundsätze für das Regelwerk der DGfdB (siehe AB 06/2010, S. 353 ff.) bekannt gemacht. Nach § 3.1.3 der o. g. Grundsätze kann gegen die Aufnahme eines neuen Regelwerkvorhabens in das Arbeitsprogramm eines Ausschusses innerhalb von zwei Wochen nach der Veröffentlichung von den in § 3.1.1 beschriebenen Kreisen beim Erweiterten Vorstand Einspruch eingelegt werden. Dieser entscheidet dann darüber, ob über die Aufnahme des Regelwerkvorhabens erneut entschieden werden soll. Dirk Hoffmann, Essen Premiere und Weltrekord

Meerjungfrauentreff im Freiburger Westbad Im Frühjahr veranstaltete die Regio Bäder GmbH der Stadt Freiburg erstmalig ein „Meerjungfrauentreffen“. Bei dem Unterhaltungs- und Mitmachprogramm hatten große und kleine Gäste die Gelegenheit, das Schwimmen in einem Meerjungfrauenkostüm auszuprobieren. Am Nachmittag fanden sich über 1000 Besucher im Freiburger Westbad ein, die nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus Frankreich und der Schweiz angereist waren. Mit 146 Meerjungfrauen und zwei „Meerjungmännern“, die sich als Monoflossenschwimmer gleichzeitig im Schwimmerbecken versammelten, konnte ein Weltrekord aufgestellt werden. Die Idee zu dem Meerjungfrauenkostüm, das aus einer Monoflosse besteht, über die ein „Meerjungfrauenschwanz“ aus bedrucktem Badeanzugstoff gezogen wird, hatte Kirsten Söller aus dem baden-württembergischen Sexau. Nachdem sie zunächst vor einigen Jahren für ihre Tochter ein Kostüm genäht hatte, entwickelte sich eine derartig große Nachfrage, dass sie sich schließlich mit den Nixenkostümen selbstständig machte. Im Westbad konnte während der Veranstaltung für 1 € ein Monoflossen-Kostüm ausgeliehen und getestet werden. Aufgrund der großen Resonanz wird dort künftig an jedem ersten Sonntag im Monat ein Meerjungfrauentreff stattfinden. Zi

■ Der Badegast schreibt, der Betreiber übernimmt die Portokosten – Grußkarten in Düsseldorf zur Weihnachtszeit; Quelle: Düsseldorfer Bädergesellschaft

Das Freizeitbad „GochNess“ in Goch am Niederrhein hatte sie „erfunden“ (und dafür den 1. Platz beim Marketing-Preis „Aquamax 2011“ belegt), die Bädergesellschaft Düsseldorf hat sie 2012 übernommen und wird sie aufgrund guter Resonanz in der bevorstehenden Vorweihnachtszeit wieder durchführen: die Weihnachtspostkarten-Aktion. Für alle Gäste der Düsseldorfer Schwimmbäder und Saunen stellt der Badbetreiber ab Mitte Dezember an den Kassen Weihnachtspostkarten zur Verfügung. Alle, die gern Weihnachtsgrüße an die Lieben versenden möchten, können in Ruhe im Bad oder in der Sauna die Karten mit den Maskottchen der Düsseldorfer Bäder beschreiben und wieder abgeben. Die Bädergesellschaft frankiert sie dann auf eigene Kosten und versendet sie umgehend. Neben dem Marketing-Aspekt dürfte die Grußkarten-Aktion vielleicht auch dazu beitragen, dass die Badegäste, die üblicherweise die 2.0-Kommunikation pflegen, mal wieder zum Schreibzeug greifen. Zi

■ Meerjungfrauen im Freiburger Westbad (Foto: Beiermeister Fotografie, Freiburg) …

■ … sowie Zuschauer und zahlreiche weitere Nixen vor dem Weltrekord (Foto: René Derjung / Freiburger Stadtbau)



Neubau · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 11/2013 688

Bäderbau

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Schwimmhalle Inselpark in Hamburg Badneubau im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Hamburg Dipl.-Ing. (FH) Architekt Elmar Männer, bs2architekten gmbh, Hamburg, und Dipl.-Ing. Ingo Schütz, Bäderland Hamburg GmbH

Im Jahr 2013 findet in Hamburg eine Internationale Bauausstellung (IBA) und eine Internationale Gartenschau (igs) statt. Im Rahmen dieser Veranstaltungen wurden große städtebauliche Maßnahmen im Süden Hamburgs initiiert. Eine dieser Maßnahmen war die Schaffung der „Neuen Mitte Wilhelmsburg“: Ein ehemaliges Gelände der Deutschen Bahn und angrenzende Grundstücke wurden zu einem Park mit Wohnbebauung umgewandelt. Ein Schwimmbad lag mitten in diesem Gebiet und musste in die Planungen integriert werden. Hamburgs Stadtteil Wilhelmsburg ist Europas größte Flussinsel und liegt direkt angrenzend an das Gebiet des Hamburger Hafens. Die Insel hat ca. 50 000 Einwohner. Die Bevölkerung hat einen hohen Migrantenanteil, und die Insel ist einer der sozialen Brennpunkte Hamburgs. Aus diesem Grund sollte der Stadtteil unbedingt ein Schwimmbad behalten. Nach intensiver Diskussion wurde ein Umbau des alten Bades verworfen und ein Neubau in unmittelbarer Nähe beschlossen.


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Das wettkampfgerechte Wasserballbecken Die Mehrzweckhalle mit geöffnetem Falttor Die Eingangseite mit Personaleingang Foyer Filteranlage

Fotos: 1, 2, 3: Meike Hansen, archimage, Hamburg 4: Bernadette Grimmstein, Hamburg 5: Christiane von Reinersdorf, Hamburg


Neubau · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 11/2013 690

Ausgangssituation Das alte Bad aus den 1960er Jahren bestand aus einer Halle mit Schwimmerund Nichtschwimmerbecken sowie einem Freibad, dessen Becken im Winter mit einer Traglufthalle überdacht und für Schul- und Vereinsschwimmen genutzt wurde. Die Finanzierung setzte sich aus einem Grundstückstausch mit Wertausgleich, aus Eigenmitteln der Bäderland Hamburg GmbH und aus Baukostenzuschüssen der Freien und Hansestadt Hamburg zusammen. ■ Das Schwimmbad …

Aufgabe Das Angebot des alten Bades galt es zu erhalten. Hervorzuheben war hier die Schaffung eines vergleichbaren Ersatzes des Freibades, ohne ein neues Freibad zu errichten. Außerdem sollte in dem Neubau das Landesleistungszentrum Wasserball mit wettkampfgerechten Wasserball- und Schwimmbecken seine neue Heimat bekommen. Das Funktionsschema sollte den Charakter eines Sportbades für Schul- und Vereinsschwimmen widerspiegeln.

■ … dank des Falttores …

Über diese Vorgaben hinaus waren bei der Planung die „IBA-Exzellenzkriterien“ zu berücksichtigen: Das Objekt sollte architektonisch etwas Besonderes darstellen und bis Ende März 2013 fertiggestellt sein. Eine weitere Herausforderung stellten die im Bebauungsplan festgelegten Forderungen dar – insbesondere, dass die Vorgaben der EnEV 2009 um 30 % zu unterschreiten waren. Weitere technische und gestalterische Herausforderungen bestanden in der Integration der ca. 62,00 x 61,00 m großen Schwimmhalle und einer ca. 71,00 x 61,00 m großen Sporthalle in einer gemeinsamen Gebäudehülle, wobei die Sporthalle im noch nicht ausgebauten Zustand für die Dauer der igs vorerst als Blumenhalle genutzt werden sollte.

■ … als „Allwetterbad”; Fotos: Meike Hansen, archimage, Hamburg

Während das Büro bs2architekten gmbh, Hamburg, als Generalplaner für das


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■ Das Bad als Teil der Neuen Mitte von Wilhelmsburg; Foto: Meike Hansen, archimage, Hamburg

Schwimmbad und das Architekturbüro AP ArchitektenPartner, Hamburg, als Generalplaner für die Sporthalle beauftragt waren, wurde für die Gestaltung der Fassaden und des Daches des gesamten ca. 133,00 m langen und 61,00 m breiten Komplexes das Münchener Ar-

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chitekturbüro Allmann Sattler Wappner Architekten GmbH als Gewinner eines Gutachterverfahrens im Dezember 2010 beauftragt. Folgerichtig übernahmen Allmann Sattler Wappner Architekten auch die künstlerische Oberbauleitung für den benannten Bereich.

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Gestaltungskonzept Das Gestaltungskonzept des Gebäudes wurde maßgeblich durch die beiden unterschiedlichen Entwurfsverfasser von Innenraum und Gebäudehülle beeinflusst.


Neubau · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 11/2013 692

■ Erdgeschoss 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11.

Vorplatz Rampe Treppen Eingang Windfang Foyer Kasse Kassennebenraum Besucher-WC D Besucher-WC H Behinderten-WC

12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24.

Catering Snack-Automaten Zugang Tribüne Zugang OG, Schüler/Vereine Zugang EG, Freizeit-/Frühschwimmer Stiefelgang Fönplätze Behinderten-Umkleide Behinderten-WC Sammelumkleide Wechselkabinen Schränke Barfußgang

25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32.

Zugang OG, Personal Kursbecken Wickelplätze Lager Kursbecken WC und Duschen H WC und Duschen D Lager Schwimm-/Wasserballverband Zugang OG, Umkleiden/Duschen, Schüler/Vereine Liegebereich innen Kinderplanschbecken Mehrzweckbecken 3-m-Sprunganlage

33. 34. 35. 36.

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1-m-Sprungbrett Falttor Liegebereich Terrasse Liegewiese Zugang OG, Organisation Schwimm-/Wasserballverband Schwimmaufsicht/Sanitätsraum Lager Vereine Zugang UG, Technikebene Beckenumgang Tribüne Sportbecken Sporthalle

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■ Schnitt 1. 2.

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■ Obergeschoss 1. 2. 3. 4. 5. 6.

Organisation Schwimm-/ Wasserballverband Lager Schwimm-/ Wasserballverband

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Luftraum Foyer Zugang OG, Schüler/Vereine Stiefelgang Fönplätze Sammelumkleiden Barfußgang

WC und Duschen D WC und Duschen H Treppe vom EG, Sportbecken Treppe vom EG, Mehrzweckbecken Zugang vom EG, Personal Personalbereich Besprechungsraum Büro

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Personal Pausenraum Personal Umkleide/Dusche/WC Besucher-WC Wäscheraum Trockenraum Badleiter Lager Archiv

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23. Raum zur besonderen Verfügung 24. Organisation Schwimm-/ Wasserballverband 25. Zugang UG, Technikebene 26. Luftraum Mehrzweckbecken-Halle 27. Luftraum Schwimmhalle 28. Sporthalle

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Die daraus resultierende Interdependenz verlangte einen kontinuierlichen Abgleich der naturgemäß unterschiedlichen architektonischen Antworten auf die gestellten Zielvorgaben. Dieser dynamische Prozess der gestalterischen und technisch funktionalen Harmonisierung von Gebäudehülle und Innenraum war baubegleitender Garant für die Impression als Konnex. Die in der Gebäudehülle begonnene gleichberechtigte, eigenständige Funktion der vier Fassaden mit präzise geschnittenen Übergängen wurde in der Innenraumgestaltung durch das „Raum im Raum“-Prinzip in einen gestalterischen Kontext gebracht. So wurden im fassadenumfassten Innenraum allseits durch „Fugen“ separierte Nutzungsbereiche geschaffen, die farblich codiert sind und formal differenziert größtmögliche Flexibilität bieten.

■ Der Weg des Badegastes über den Vorplatz (hinten) (Foto: Meike Hansen, archimage, Hamburg) …

Diesen in sich mehr oder weniger geschlossenen Bereichen stehen Blickbeziehungen von Raum zu Raum, entlang der Fugen und durch die Gebäudehülle in den Außenraum diametral entgegen und sind so spannungsbildend. Dieser Emotion folgend, konkurrieren der funktional orientierte und auf das Wesentliche reduzierte Charakter des Sportbades mit polychromen Flächen, die – komplementär verwendet – akzentuierend und lebendig wirken und zur Aktivität motivieren.

■ … ins Foyer (Foto: Bernadette Grimmstein, Hamburg)

Aufgrund des hohen Grundwasserspiegels wurde eine geschlossene WasserDie Lage auf der Wilhelmsburger Flussin- haltung mit aufwendiger Wasseraufbesel bedingte für den Bereich der Schwimm- reitung notwendig. Damit das Baugehalle eine Pfahlgründung auf 209 Pfäh- lände überhaupt befahren werden konnlen mit bis zu 15 m Länge. te, mussten Sandpolster aufgebracht wer-

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den, die darüber hinaus für die Bodenverhältnisse eine konsolidierende Funktion übernommen haben. Auf Pfahlbalken musste aufgrund des natürlich vorkommenden Methangases


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und dessen dauerhafte Ableitung ver- Als Besonderheit sind neben dem ca. zichtet werden. 8,00 x 46,00 m großen Falttor mit pneumatischer Schwellendichtung die FasDas Kellergeschoss wurde als „Weiße sadenbegrünungen anzusehen, die sich Wanne“ ausgebildet, die es während der als hängende Gärten, Topfbepflanzung Betonierpause im Winter gegen grund- und vertikale Gärten, sog. „Living Walls“, wasserbedingten Auftrieb besonders zu darstellen. sichern galt. Die abgehängte Holzlamellendecke der Sämtliche Stahlbetonbauteile sind deh- Schwimmhalle wurde den Anforderungen nungsfugenlos ausgeführt, um u. a. die entsprechend als begehbare, schwimmbesonders wartungsintensiven elasti- badtaugliche, ballwurfsichere Akustikschen Verfugungen im Becken- und Be- decke mit dem bewerteten Schallabckenumgangsbereich zu vermeiden. sorptionsgrad ␣w 0,85 und der Brandschutzklasse B1 entwickelt und monDie Fassaden sind als Pfosten-Riegel- tiert. Konstruktion mit Drei-Scheiben-Wärmeschutzverglasung, als hinterlüftete Vor- Die Dachkonstruktion der Schwimmhangfassade aus Trapezlochblech oder halle besteht aus einer weitgespannten Polycarbonat-Platten konzipiert. Stahlträgerkonstruktion aus sehr schlanken I-Profilen mit Spannweiten bis zu

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35 m und Holznebenträgern mit 52 mm Holzwerkstoffplatten als Dachschalung. Hierauf wurden neben der Dampfsperre und der Abdichtungslage 40 cm Wärmedämmung verlegt. In die Dachebene wurden weiterhin Passivhaus-zertifizierte belüftete Lichtkuppeln bis 380 x 380 cm eingebaut und abschließend Photovoltaikelemente zur regenerativen Energiegewinnung montiert. In einem in die Außenanlagen eingebetteten Nebengebäude mit Betriebshof wurde neben Lagerräumen auch der Chlorgasraum integriert. Über eine Rampenanlage sind die unterschiedlichen Höhenniveaus zwischen Betriebshof und Technikkeller des Schwimmbades ausgeglichen.


Neubau · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 11/2013 696

Gebäudehülle Die Beschaffenheit des öffentlichen Raumes war wesentlicher Ausgangspunkt bei der Gestaltung des Gebäudes. Die vier unterschiedlichen Fassaden des Gebäudes im Eingangsbereich zum Park der internationalen Gartenschau interagieren mit der jeweils davorliegenden Freifläche. Das große Volumen teilt sich dadurch in vier bildschirmartige Flächen auf, die den Innenraum umstellen. Alle vier Fassaden übernehmen hierbei eine eigenständige Funktion im Kontext ihrer speziellen Lage und der ihr zugedachten Nutzung, formen aber in ihrer Gesamtheit die Hülle einer großen Sporthalle. Die Fassade mit den gerahmten Vertikalgärten lädt die Besucher in das Gebäude ein; Innenraum und Außenraum verschmelzen durch eine großflächige Glasfassade im Erdgeschoss. Gleichzeitig bilden die Rahmen der Gärten auch ein Vordach über die gesamte Länge des Gebäudes.

die Kosten für die Glasfassade der Eingangsseite wieder ausgeglichen. Gleichzeitig ist die Verwendung dieses Materials ein ikonographischer Verweis zu dem Thema der IBA, „Welt der Häfen“, und dem gegenüberliegenden Haus des Waldes. Die nach Südosten orientierte Polycarbonat-Fassade des Schwimmbades sammelt als Luftwärme-Kollektor Energie für das Gebäude. Eine maximierte Öffnungsfähigkeit der südwestlichen Fassade ermöglicht im Sommer die Öffnung des Hallenbades. Das Dach wird zur fünften Fassade, indem sich geometrisierte Flächen aus Photovoltaik-Paneelen zu einem Dachgarten aus „Energiebeeten“ formen.

Innenraum

Die unterschiedlichen Nutzungsbereiche ■ Die Glasfassade mit Falttor (Foto: Meike Hansen, und deren Funktionen wurden nach den archimage, Hamburg) … Erkenntnissen der Farbsymbolik und der Farbharmonie farblich codiert und in de- Diese Farbsymbolik, baulich durch Furen assoziativen Wirkungen durch kons- gen getrennt und durch kubische Räume begrenzt, akzentuiert. Sie dient der truktive Elemente verstärkt. leichteren Orientierung und emotionaFarben lösen automatisch-unbewusste lisiert den Nutzer. Im Norden werden durch eine Fassade Reaktionen und Assoziationen in uns aus. aus kostengünstigen Holzquerschnitten Die in der Schwimmhalle als Hauptfar- Um Disharmonien in der Farbigkeit der be verwendete Farbe Rot sowie die hier- Symbolik zu vermeiden, wurden Harzu in Blickweite eingesetzten wirkungs- monien durch Komplementärkontraste, Anzeige bestimmenden Nebenfarben Orange, Farbreihen und Bunt-Unbunt-KontrasGelb, Blau und Grün assoziieren „Akti- te erzeugt, da vor allem komplementär vität“ (Quelle: Eva Heller, „Wie Farben eingesetzte Farben spannend und lebenwirken“, Rowohlt Verlag, 11/1999, 6. Auf- dig wirken, den sportiven Charakter der Nutzung hervorheben. lage 2011). Dabei sind Orange und Gelb durch Gelborange sowie Blau durch Cyan/Türkis ersetzt worden. Diese sich in Farbreihe zur ersetzten Farbe befindlichen Alternativen stören dabei die Assoziation nicht, da sie als gleichwertig wahrgenommen werden. So gilt im Umkleidebereich Grün als Farbe der Natur und des Lebens: beruhigende Mitte, das Gesunde. Die Farben Cyan/ Türkis im Sanitärbereich gelten hingegen als still und entspannend, das Wasser assoziierend.

Dabei wurde bei der Planung die Anordnung und Ausbildung der Nutzeinheiten und Fugen so gestaltet, dass Blickbeziehungen gerichtet werden. Der Betrachter wird so räumlich nur mit einem visuellen Erscheinungsbild harmonisierender Farben konfrontiert, die ästhetisch berühren. Weiße und graue Flächen entwickeln dabei neben dem BuntUnbunt-Kontrast eine quantitativ regulierende Wirkung hinsichtlich der Buntflächen. Dabei beeinflussen diese entgegen dem allgemeinen Sprachgebrauch als Farben geltenden Töne die eingesetzten Harmonien nicht.


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■ … und die beiden nebeneinanderliegenden Badehallen, die von einer Wand mit Serviceräumen getrennt werden (Fotos: Bernadette Grimmstein, Hamburg)

Die Nutzungsbereiche im Einzelnen und deren Fugen Die nachfolgend beschriebenen Nutzungsbereiche werden durch bauliche „Fugen“ voneinander getrennt. Die Ausbildung dieser „Fugen“ wurde durch unbunte, neutral gestaltete Verkehrswege sowohl im Fußboden als auch im Deckenbereich herausgearbeitet. Durch den UnbuntBunt-Kontrast treten die Fugen optisch gegenüber den angrenzenden, farblich codierten Nutzungsbereichen zurück. Jegliche Einbauten wurden in den Fugen auf ein körperliches Minimum reduziert, durch maximale Transparenz unterstützt und konstruktiv entkoppelt. So wurden Türen und Festelemente verglast sowie Fönplätze von der Decke ohne Bodenund Wandkontakt abgehangen.

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Der Umkleidebereich als kurzweiliger Verweilort, symbolisiert durch die Farbe Grün – „das Gesunde und Frische“ –, ist ein aus wenigen konstruktiven Elementen gestalteter Raum, der durch seine geringe bauliche Substanz keine trennende Wirkung zu den ihn umgebenden Fugen aufbauen soll. Der Bodenbelag der „Fugen“ wird hier anders als bei den übrigen Nutzungseinheiten hindurchgeführt, gleichsam der Badegast. Die Wechselkabinen und Schrankreihen ermöglichen hier auf breiter Front eine Vielzahl von Durchwegungen. Der Sanitärbereich wird durch eine unbunte Außenhaut in dunklem Anthrazit in seiner visuellen Erscheinung zurückhaltend und als Unbunt-Bunt-Kontrast zum Umkleidebereich gestaltet. Die-

ser unbunte Kubus dient zudem als Blickbarriere zu den bunt gestalteten Kuben der Schwimmhalle. Der Sanitärinnenraum öffnet sich dem Badegast in den Farben Cyan/Türkis, die eine Atmosphäre der Stille, Entspannung und Geborgenheit erzeugen. Um die Intimität des Bereichs hervorzuheben, wurden schmale Einschnitte in der Außenhaut durch Lamellenkonstruktionen semi-transluzent verschlossen, sodass Ausblicke ermöglicht und Einblicke verhindert werden. Die Schwimmhalle ist in den Farben Rot und die Tribüne in Gelborange gestaltet. Den anregenden und zur Aktivität motivierenden Farben stehen große, unbunte Boden-, Außenwand-, Sanitär- und Deckenflächen gegenüber.


Neubau · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 11/2013 698

Der rote Baukörper hat hier nicht nur eine baulich trennende Funktion des Wettkampfbeckens zum Mehrzweckbecken; er zeigt auch durch eine LED-Anzeigetafel Informationen auf der Außenhaut, und Nutzungen wie die Schwimmaufsicht und die Organisationräume des Schwimmverbandes signalisieren einen informativen, nach außen gerichteten Charakter.

Funktion

■ Mehrzweckbecken, Blick von der Springerseite …

Eingang Von der Magistrale der Parkfläche der igs kommend, gelangt der Badegast über ein barrierefreie Stufen-/Rampenanlage aus Sichtbeton durch das zweigeschossige Foyer über den Kassen- in den Umkleidebereich. Bereits beim Entree erlebt der Badegast das Element Wasser über eine großflächige Verglasung, welche die Eingangshalle vom Sportbecken trennt.

■ … über die Längsseite …

Umkleide Während im Erdgeschoss für die Badegäste aus dem Familien-/Freizeitbereich eine Sammel- und 14 Wechsel- sowie zwei barrierefreie Umkleiden zur Verfügung stehen, werden im Obergeschoss acht Sammelumkleiden für den Schulund Vereinssport vorgehalten. Diese Separierung ermöglicht den angestrebten Parallelbetrieb. Über die nachgeschalteten Garderobenschränke gelangt der Badegast in beiden Geschossen jeweils in den Sanitärbereich mit Duschen und Toiletten. Über eine Zwangswegeführung im Anschluss an den Duschbereich ist es möglich, die Trennung der Besucher aus dem allgemeinen, öffentlichen Badebetrieb einerseits und aus dem Schul- und Vereinsschwimmen andererseits bis in die Badelandschaft hinein aufrechtzuerhalten.

■ … und auf das Kleinkinderbecken; Fotos: Bernadette Grimmstein, Hamburg

Badelandschaft In der Badelandschaft stehen dem Badbesucher ein wettkampfgerechtes Wasserball- und Sportbecken von 33,33 x 25,015 m (Wassertiefe 2,00 m) mit zwölf Schwimmbahnen, ein Mehrzweckbecken mit einer 1- und 3-m-Sprunganlage in


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den Abmessungen 25,00 x 15,00 m und einer Wassertiefe von 0,80 bis 3,80 m mit sechs Schwimmbahnen sowie ein Kursbecken mit knapp 90 m2 und ein Kleinkinderbecken mit 77 m2 Wasserfläche zur Verfügung. Das Kleinkinderbecken wurde mit zwei Wasserrutschen, einer Wasserkaskade und einem Kippeimerbaum sowie einem Bodensprudler mit farbiger Unterwasserbeleuchtung ausgestattet. Der Beckenzugangsbereich wurde als Strand ausgeführt. Dem Sportbecken wurde eine Tribünenanlage mit bis zu 200 Personen nebst barrierefreien Zuschauerplätzen zugeordnet.

■ Der Stiefelgang zu den Umkleiden im Erdgeschoss (Früh-/Freizeitschwimmer) …

Die Nutzung der Becken ist durch bauliche Trennungen separat möglich. Die für die Wettkämpfe notwendigen Einrichtungen, wie z. B. eine 7,4 m2 große Video-Anzeigetafel, steckbare Wettkampf-Startblöcke, Leinenabwurföffnungen in der Kellerdecke, Räume für Wasserball- und Schwimmwettkampf-Organisation sowie entsprechende Lagerräume für Zeitmesstechnik und WettkampfEquipment, wurden geschaffen. Badeaufsicht- und Sanitätsräume sind ebenso vorgehalten wie Personal- und Büroräume. ■ … und im Obergeschoss (Schulen und Vereine); Fotos: Bernadette Grimmstein, Hamburg

Auf den Beckenumgängen des Mehrzweckbeckens wurde eine Vielzahl an Technik Basis für die Planung der HeizungsLiege- und Sitzflächen angeordnet. und Lüftungsanlagen war die Anforderung, dass der Gebäudeenergiebedarf Falttor Als besonderes Highlight wurde das Mehr- mindestens 30 % unter den Anfordezweckbecken mit einer Falttoranlage aus- rungen der EnEV 2009 liegt. Darüber gestattet, um den Wegfall des Freibades hinaus sollten alle wirtschaftlich verzu kompensieren. Eine ca. 8,00 x 40,00 m tretbaren Anstrengungen unternommen große Fassadenöffnung bringt hierzu werden, um die CO2-Bilanz des Betriebs den Badegast ebenengleich auf die di- möglichst niedrig zu halten. rekt an den Beckenumgang angeschlossene Außenterrasse, die wiederum un- Wärmeversorgung mittelbar an die Liegewiese angrenzt. Das Bad hat keine eigene Wärmeerzeugung, sondern ist an einen Wärmeverbund angeschlossen. Dieser Verbund ist

vergleichbar mit einer Nahwärmeversorgung: An zentraler Stelle ist eine Heizungsanlage – bestehend aus BHKW und Spitzenlastkessel – installiert. Von hier aus werden verschiedenste Gebäude wie Wohnhäuser, Bürohäuser, Hotel, Sporthalle und eben das Schwimmbad mit Wärme versorgt. Die Besonderheit dieses Verbundes liegt darin, dass die einzelnen Wärmekunden Wärme nicht nur abnehmen, sondern selbst gewonnene Energie aus Geothermie, Solarthermie o. Ä. auch einspeisen können. Aufgrund des Bedarfs an hohen Vorlauftemperaturen wurde beim Schwimmbad auf ei-


Neubau · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 11/2013 700

Um im Störungsfall einzelner Anlagenteile möglichst alle Komponenten im Blick zu haben, wurde auf einen zentralen Heizkreisverteiler verzichtet. Die Heizungsarmaturen wie Pumpen, Regelventile und Messeinrichtungen sind dezentral in unmittelbarer Nähe der Verbraucher angeordnet. Alle Heizungspumpen sind drehzahlgeregelt. Die gesamte Regelung der Heizungsanlage erfolgt über die zentrale Leittechnik.

■ Kursbecken, im Hintergrund Kleinkinderbecken in der Mehrzweckhalle; Fotos: Bernadette Grimmstein, Hamburg

Insgesamt sind fünf Hauptanlagen und drei untergeordnete Lüftungsgeräte installiert. Der gesamte Luftvolumenstrom beträgt maximal 111 000 m3/h. Die tatsächliche Luftmenge richtet sich nach den momentanen Anforderungen – Leitgrößen sind die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit in den jeweiligen Zonen. Alle Lüftungsanlagen sind als UmluftFortluftanlagen ausgelegt und haben Kreuzstromwärmetauscher zur Wärmerückgewinnung. Die Luftmengen werden durch drehzahlgeregelte Lüftermotoren mit Frequenzumrichter geregelt.

■ Mehrzweckbecken

gene Wärmegewinnung verzichtet. Interessant wäre in diesem Fall eine Wärmeerzeugung durch Solarthermie gewesen; jedoch sind die Dachflächen einem externen Betreiber von Fotovoltaik-Anlagen zur Verfügung gestellt worden. Das Bad ist somit ein reiner Wärmebezieher.

Lüftung Das Bad ist lüftungstechnisch in drei Hauptbereiche unterteilt: Sportbecken, Mehrzweck-, Kleinkinder- und Kursbecken sowie Umkleiden, Duschen und Foyer. Für jeden dieser Bereiche stehen separate Lüftungsanlagen bereit. Die einzelnen Bereiche sind wiederum in verschiedene Zonen aufgeteilt, deren Temperaturen über eigene Heizregister geregelt werden.

anlagen beheizt. Nebenräume wie Personalräume, Büros und Lagerräume sind Die WCs sind mit jeweils einer Abluftmit statischen Heizkörpern ausgerüstet. anlage je Stockwerk ausgestattet.

Die Heizregister für die Lüftungsanlagen haben eine Anschlussleistung von zusammen 823 kW. Hinzu kommt eine Warmwasserbereitung mit 400 kW, die im Vorrang betrieben wird, und BadeHeizung wassererwärmungen mit 1102 kW. UnDie drei Zonen Badebereich, Eingangs- ter Berücksichtigung der Gleichzeitighalle sowie Dusch- und Umkleideräume keitsfaktoren beträgt der Gesamtanschlusswerden hauptsächlich durch Lüftungs- wert 1000 kW.

Sanitär Bewässerung Nach dem Wasserhausanschluss musste eine Druckerhöhungsanlage installiert werden, da der anstehende Netzdruck nicht zur Versorgung aller Entnahmestellen ausreicht.


701 AB Archiv des Badewesens 11/2013 | Bäderbau · Neubau

Die Warmwasserbereitung erfolgt in einem Speicherladesystem, bestehend aus zwei Speichern mit einem Gesamtvolumen von 2500 l und einem Wärmetauscher von 400 kW. Das warme Wasser zirkuliert permanent mit mehr als 60 °C, um eine Legionellen-Kontamination auszuschließen. Entsprechend sind alle Warmwasserzapfstellen mit Sicherheitsthermostaten versehen, um Verbrühungen zu vermeiden. Die Thermostatbatterien der Duschen werden elektronisch angesteuert; derzeit beträgt die Laufzeit 20 s je Auslösung. Waschtische im öffentlichen Bereich sind ausschließlich mit Kaltwasser versorgt. ■ Filteranlage; Fotos: Christiane von Reinersdorf, Hamburg

Sämtliche WC-Anlagen sind über ein eigenes Leitungssystem versorgt, um sie später aus einer Regenwassernutzungsanlage zu speisen. Dies gilt auch für die Anlage zur Fassadenbewässerung und für die Zapfstellen in den Außenanlagen. Alle Reinigungszapfstellen wurden separat verrohrt und mit einer Enthärtungsanlage versehen, um Kalkrückstände auf den gereinigten Oberflächen zu verhindern. Entwässerung Die Dachfläche wird durch ein Druckentwässerungssystem entwässert. Dieses System hat gegenüber der konventionellen Freispiegelentwässerung zwei Vorteile: Die Leitungsquerschnitte können vollständig genutzt werden, was zu geringeren Querschnitten und folglich zu geringeren Investitionskosten führt. Außerdem konnten die Leitungen waagerecht verlegt werden, wodurch sie einen geringeren Platzbedarf haben. Nachteil dieser Technik ist, dass nachträgliche Änderungen nicht ohne Weiteres möglich sind, da diese das hydraulische System ins Ungleichgewicht bringen würden.

■ Lüftung

Das Regenwasser läuft derzeit direkt in die Vorflut. Nach Ende der igs werden die Leitungen an eine bereits errichtete Zisterne angeschlossen. Zusammen mit dem Dach der angrenzenden Sporthalle werden ca. 7800 m2 Dachfläche entwässert. Das Wasser wird einerseits zur Bewässerung der Grünfassade des Hallenkomplexes und der Außenanlagen des Bades sowie zur Bewässerung der umliegenden Parkanlage genutzt werden. ■ Steuer-, Mess- und Regelungstechnik Anzeige


Neubau · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 11/2013 702

Es sind Unterdruckfilteranlagen in Modulbauweise eingesetzt; die Anlagen teilen sich wie folgt auf: Sportbecken: A (Fläche) Q (Volumen) T (Temperatur) 4 Filtermodule, Vakuum-Filter (VF)

834 m2 370 m3/h 28 °C 30,85 m/h

Mehrzweckbecken: A Q T 3 Filtermodule, VF

375 m2 211 m3/h 28 °C 30,12 m/h

Kursbecken: A Q T 1 Filtermodul, VF

100 m2 83,3 m3/h 32 °C 24,67 m/h

Kleinkinderbecken: A Q T 1 Filtermodul, VF

80 m2 60 m3/h 32 °C 30 m/h

Auf die ursprünglich vorgesehenen Pulveraktivkohleanlagen wurde zugunsten einer Mehrschichtfiltration verzichtet. Alle Umwälzpumpen sind mit Frequenzumformern versehen.

■ Durchblicke: vom Eingang ins Sportbecken (oben) und umgekehrt; Fotos: Bernadette Grimmstein, Hamburg

Das Schmutzwasser aus Duschen, WCs Badewassertechnik und Waschtischen läuft über konventio- Die vier Becken (Sport-, Mehrzweck-, nelle Freigefälleleitungen direkt zum Siel. Kleinkinder- und Kursbecken) haben jeweils eine eigene Wasseraufbereitung. Die Abwässer der Badewassertechnik Die Becken werden vertikal durchströmt werden aus den einzelnen Anlagen auf und zu 100 % über die Rinne entwässert. eine Hebeanlage geführt und von dort zum Siel gepumpt. In naher Zukunft ist Attraktionen sind nur wenige installiert: eine Spülwasseraufbereitungsanlage nach Das Kleinkinderbecken ist mit zwei RutDIN 19 645, Typ 1, geplant. Diese konn- schen und einer Wasserkaskade auste aus Kostengründen nicht sofort ein- gestattet, und im Kursbecken sind drei Massagedüse installiert. gebaut werden.

Die Schlammwasserbehälter sind so dimensioniert, dass ihr Volumen drei Filterspülungen pro Tag fasst, um eine spätere Nachrüstung einer Aufbereitungsanlage nach DIN 19 645, Typ 1, zu ermöglichen.

Die Desinfektion des Badewassers erfolgt mittels Chlorgas. Der Flaschenraum ist in einem Nebengebäude untergebracht. Um die Länge der chlorführenden Druckleitungen so gering wie möglich zu halten, sind die Treibwasserpumpen und Dosieranlagen in unmittelbarer Nähe der Wasseraufbereitungsanlagen untergebracht. Im Rohwasser sind Messungen für freies Chlor, pHWert und Redox installiert. Als zusätzDie Wasseraufbereitungen laufen nach liche Sicherheit erfolgt eine Messung dem Prinzip „Adsorption – Flockung – von freiem Chlor ebenfalls in den ReinFiltration – Chlorung“. wasserleitungen.


703 AB Archiv des Badewesens 11/2013 | Bäderbau · Neubau

Die pH-Korrektur erfolgt mittels Säure Stromversorgung Die Versorgung des Objekts vom Enerund Marmorkies. gieversorger erfolgt über eine 10-kV-ZuDie Aufheizung ist so dimensioniert, dass leitung. In einer eigenen Trafokompakteine vollständige Beckenbefüllung aus station wird die Spannung auf 400 V dem Trinkwassernetz unter Aufhebung reduziert und damit das Gebäude veraller Regelungen innerhalb von 36 bis sorgt. Über eine Niederspannungshaupt48 h erfolgen kann. Im Normalbetrieb verteilung werden diverse Unterverteierfolgt eine Aufheizung von 2 K inner- lungen für Licht, Steckdosen etc. und die Gebäudeautomation versorgt. Leitunhalb von 8 h. gen zwischen den Verteilungen und vom Alle gesteuerten Armaturen werden pneu- Trafo ab einem Querschnitt von 50 mm2 matisch betrieben. Zur Luftversorgung sind aus Kostengründen in Aluminium steht eine Doppelkompressoranlage für ausgeführt. redundanten Betrieb zur Verfügung. Beleuchtung Die Verrohrung der Anlagen erfolgte Alle Beleuchtungsanlagen sind gemäß ausschließlich in PE-HD (Polyethylen DIN 12 193 (Sportstättenbeleuchtung) hoher Dichte (high density); Anmer- ausgelegt. kung der Redaktion). In den hohen Hallen für Sport-, Mehrzweck- und Kleinkinderbecken sind asymAnzeige

metrische Hallenstrahler mit HalogenMetalldampf für die Beleuchtung z. B. bei Sportveranstaltungen installiert. Zusätzlich sind hier auch noch Leuchtstoffleuchten für die Allgemeinbeleuchtung eingebaut. Einige dieser Leuchten werden bei Stromausfall auch von der Sicherheitsbeleuchtungsanlage versorgt. Die Kursbeckenhalle und alle anderen Räume im Gebäude sind aufgrund ihrer niedrigeren Deckenhöhe ausschließlich durch Downlights und Langfeldleuchten mit Leuchtstofflampen versehen. Alle Becken sind mit Unterwasserscheinwerfern ausgestattet. In Sport- und Mehrzweckbecken sind als Leuchtmittel HIT-Lampen 150 oder 400 W eingesetzt. Im Kleinkinder- und im Kursbecken wurden LED-Lampen mit Farbwechsel installiert.


Neubau · Bäderbau | AB Archiv des Badewesens 11/2013 704

Die Nordwestfassade wurde aus gestalterischen Gründen mit einer Fassadenbeleuchtung versehen. Diese ist in LEDTechnik ausgeführt und wird bei Dämmerung ein- und spätestens um 0.00 Uhr wieder ausgeschaltet. Gebäudeautomation Die Anlagen für Heizung, Lüftung und Wasseraufbereitung werden zentral gesteuert und geregelt. Sämtliche Sensorik ist auf die zentrale Leittechnik geführt. Dort werden die Anlagen geregelt und alle Antriebe angesteuert. Lüftung Führungsgröße für den Außenluftanteil ist die relative Feuchte in den einzelnen Bereichen. Derzeit werden feste

Luftmengen je nach Betriebszustand (Badebetrieb, Erhaltungsbetrieb, erhöhter Erhaltungsbetrieb) umgewälzt. Die Temperaturen werden abhängig von den Beckentemperaturen geregelt. Störmeldungen aus den externen Anlagensteuerungen werden als Sammelstörung verarbeitet.

Badewassertechnik Die Messwerte der Chlormessung (Chlor, pH-Wert und Redox) werden an die Leittechnik geleitet. Von hier werden Umwälzmengen, Chlor- und Fällmittel-Dosierung, Beheizung und pH-WertKorrektur geregelt. Nachdem die Anlage einige Monate eingefahren ist, sollen energiesparende Fahrweisen, wie abgeHeizung senkter Nachtbetrieb, dynamische DrehDie Warmwasserbereitung erfolgt im zahlregelung und nächtliche rinnenlose Vorrang. Die Temperaturen der einzel- Umwälzung, sukzessive umgesetzt wernen Heizkreise werden individuell ge- den. regelt. Übergeordnet gilt das Ziel, eine möglichst große Differenz zwischen Meldeanlagen Hauptvor- und -rücklauftemperatur zu Das Bad ist mit einer Einbruch- und erreichen. So kann der Leistungsanteil einer Badeunfallmeldeanlage ausgeder Wärmekosten reduziert werden. stattet. Weiterhin sorgt eine Hausalarmierungsanlage für Sicherheit, die im Alarmfall einen Wachdienst informiert. Zi

Projektdaten Projekt Neubau der Schwimmhalle Inselpark Kurt-Emmerich Platz 12 21109 Hamburg

Kenndaten Bauablauf Juni 2011 September 2011 30. März 2013

Beginn Erdbau Beginn Rohbau Eröffnung

Projektbeteiligte Bauherr und Betreiber Bäderland Hamburg GmbH Weidenstieg 27 20259 Hamburg

Baukosten KG 300 KG 400

12,2 Mio. € 3,4 Mio. €

Generalplanung bs2architekten gmbh Ruhrstraße 11 a 22761 Hamburg Fassadenplanung Allmann Sattler Wappner Architekten GmbH Nymphenburger Straße 125 80636 München Statik BKR Ingenieure Bahnhofstraße 2 24568 Kaltenkirchen

Flächen und Volumen Bruttogeschossfläche ca. 8.500 m2 Bruttorauminhalt ca. 50.000 m3 Wasserflächen Sportbecken 33,33 x 25,015 m WT 2,00 m, Wtemp. 28 °C Mehrzweckbecken 25,00 x 15,00 m, zzgl. Beckentreppe WT 0,80 - 3,80 m, Wtemp. 28 °C Kursbecken 8,50 x 10,50 m, zzgl. Beckentreppe WT 1,30 m, Wtemp. 32 °C Kleinkinderbecken WT 0,00 - 0,55 m, Wtemp. 32 °C

Gebäudetechnik Ingenieurbüro Möller + Meyer Gotha GmbH Siebler Straße 9 99867 Gotha

Öffnungszeiten Mo* 10.00 - 20.00 Uhr Di - Do 10.00 - 20.00 Uhr Fr 8.30 - 20.00 Uhr Sa - So 10.00 - 18.00 Uhr

Brandschutzgutachter Lorsbach + Hammer BrandschutzConsult GmbH Wupperstraße 36 - 38 42651 Solingen

* vom 14.10.2013 bis 31.03.2014 von 10.00 bis 15.00 Uhr geöffnet, ab 16.00 Uhr Mädchen- und Frauenschwimmen

Landschaftsarchitekten Lichtenstein Landschaftsarchitekten Seilerstraße 16 20359 Hamburg

834 m2 375 m2 89,25 m2 77 m2

Eintrittspreise Tagespreise 1 Erwachsener 5,50 € 1 Kind (unter 16 Jahre) 2,70 € 1 Erwachsener und 1 Kind 7,00 € 2 Erwachsene und 1 Kind 11,80 € weiteres Kind (max. 3 Kinder) 1,50 €



Betriebswirtschaft · Bäderbetrieb | AB Archiv des Badewesens 11/2013 706

Besucherzuwachs von 16,29 % gegenüber dem Vorjahr E r g e b n i s s e d e r D G f d B - B e f r a g u n g z u r F r e i b a d s a i s o n 2 013 – D a t e n v o n 17 8 B ä d e r n

Britta Lott, M. A., Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V., Essen

Konzentriert man sich allerdings auf die nun zu Ende gegangene Saison, sind folgende Fakten festzuhalten:

kann man das diesjährige Ergebnis durchaus noch positiver bewerten.

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Mai

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Bereits im April luden 11 % der teilgenommenen Freibäder dazu ein, sich bei durchschnittlichen Außentemperaturen von 8,2 °C im Wasser zu ertüchtigen. Durchschnittlich hatten die Bäder hier an sechs Tagen geöffnet. Da der Mai in

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Durchschnittlich hatten die Freibäder in diesem Sommer an 119 Tagen geöffnet; zwei Tage mehr waren es im Vorjahr (121), an denen die Besucher die Möglichkeit hatten, ins kühle Nass zu springen. Betrachtet man diese Gegenüberstellung (119 zu 121) in Relation zu einem Besucherzuwachs von 16,29 %,

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In konkreten Zahlen ausgedrückt, waren es in diesem Jahr um die 230 Mio. Freibadbesuche, rechnet man die Daten der 178 Freibäder, die an der mittlerweile 12. Befragung der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen e. V. (DGfdB), Essen, teilgenommen haben, auf die ca. 3500 existierenden Bäder hoch. Im Vergleich hierzu stehen über 200 Mio. Besuche aus dem Vorjahr. Schon das 2. Jahr in Folge verspüren die Freibäder wetterbedingt einen Aufwärtstrend, denn im Jahr 2011 lag die Besucherzahl bei nur ca. 160 Mio.; Grund dafür war allerdings auch ein ziemlich nasser und sonnenscheinarmer Sommer 2011.

Betriebstage

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Gefühlt war es ein ganz normaler Sommer mit wieder einmal einigen unliebsamen Merkmalen: anfangs zu viele kalte, eher schon winterliche Tage, dann einige Hitzephasen, Starkregen, Hagelschläge und Sturmböen. Gebiete rund um Donau und Elbe kämpften gegen erhebliche Überschwemmungen an. Und dennoch gab es viele schöne Sonnentage, die Millionen von Bundesbürgen dazu nutzten, ihre sportlichen Aktivitäten ins Freibad zu verlagern oder sich dort einfach die nötige Erfrischung zu suchen.

Juni

Juli

August

September

■ Abbildung 1: Abweichung der Freibadbesuche 2012 auf 2013 je Betriebstag


707 AB Archiv des Badewesens 11/2013 | Bäderbetrieb · Betriebswirtschaft

Wer wollte, konnte in den Monaten Juni, Juli und August jeden Tag ins Freibad gehen; hier gab es eigentlich ausnahmslos tägliche Öffnungszeiten. Da mit dem Monat September bei den meisten Freibädern das Saisonende naht, hatten die Freiluftschwimmer in diesem Monat durchschnittlich nur noch an zehn Tagen die Möglichkeit, ein letztes Mal für dieses Jahr ins Wasser einzutauchen. 3 % der Teilnehmer-Bäder hatten bereits Ende August die Freibadsaison beendet.

Bäderbetrieb

diesem Jahr nicht als „Wonnemonat“ in Erscheinung trat, hatten die Freibäder nur an durchschnittlich 22 Tagen geöffnet; 18 % der an der DGfdB-Befragung teilgenommenen Bäder hatten sogar überhaupt noch nicht geöffnet.

■ Abbildung 2: Abweichung der Freibadbesuche 2012 auf 2013 nach Bundesländern

Besuche je Betriebstag Abbildung 1 veranschaulicht die Mittelwerte der Besuche je Betriebstag für die einzelnen Bundesländer. Im gesamten Bundesgebiet sind für dieses Jahr 558 Besuche pro Tag zu notieren. Im letzten Jahr belief sich diese Zahl auf 491 Besuche je Betriebstag.

Verteilung des Zuwachses der Besuche 92 % aller teilnehmenden Bäder verzeichneten in diesem Jahr einen Zuwachs der Besuche gegenüber 2012; lediglich 8 % gaben einen Rückgang an, der in den meisten Fällen kaum nennenswert ist (Werte von -0,76 bis -4,59 %). Grund dafür waren zumeist eine verkürzte Öffnungsdauer (z. B. im Monat Mai gar nicht oder nur tageweise geöffnet) und

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■ Abbildung 3: Abweichung der Freibadbesuche 2012 auf 2013 nach Postleitzahlenbereichen


Betriebswirtschaft · Bäderbetrieb | AB Archiv des Badewesens 11/2013 708

beispielsweise Sanierungsarbeiten. Insgesamt lagen 41 % der teilgenommenen Bäder über dem durchschnittlichen Gesamtzuwachs von 16,29 %. Die an der DGfdB-Befragung teilgenommenen elf Bundesländer können in diesem Jahr positive Zahlen bekanntgeben (siehe Abbildung 2); Vergleichszahlen der anderen fünf Bundesländer fehlen, da keine Daten aus diesen Ländern eingegangen sind. Die Bundesländer Sachsen (Zuwachs von 8,32 %), Nordrhein-Westfalen (11,33 %) und Baden-Württemberg (11,38 %) liegen mit ihren immerhin auch akzeptablen Werten allerdings noch unterhalb des bundesweiten Mittelwerts von 16,29 %. Mit 45,16 % konnte Sachsen-Anhalt in diesem Jahr den höchsten Zuwachs vermelden, gefolgt vom Saarland mit 41,40 %. Bei der Betrachtung der einzelnen Postleitzahlen-(PLZ-)Bereiche (siehe Abbildung 3) fällt auf, dass zwei PLZ-Bereiche mit ihren durchschnittlichen Besucherzuwächsen deutlich über dem bundesweiten Mittelwert liegen: und zwar die PLZ-Bereiche 6 mit 28,70 % und 8 mit 25,49 %. Fast alle anderen PLZ-Bereiche befinden sich mit ihren Werten in unmittelbarer Nähe zum bundesweiten Mittelwert von 16,29 %. Mit etwas größerem Abstand unterhalb des Mittelwertes ist der PLZ-Bereich 4 zu finden, wobei der dort erreichte Zuwachs von 7,49 % keinesfalls ein schlechtes Ergebnis darstellt.

Wetterdaten Das wohl ausschlaggebendste Kriterium für den positiven oder negativen Verlauf einer Freibadsaison ist das Klima während der Monate April bis September. Um eine Kausalität des Wetters zu den Zuwächsen bzw. teilweisen Rückgängen der Besuche herstellen zu können, sind die nachfolgenden Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) aus Offenbach mit einzubeziehen (siehe Abbildung 4). April: anfangs kalt und winterlich, später warm und sehr trocken Anfang April herrschte in vielen Gegenden Deutschlands noch tiefer Winter. Erst im zweiten Monatsdrittel führten dann Tiefdruckgebiete deutlich wärmere Luft aus Südwesten heran. Vielfach kletterten die Temperaturen sogar auf sommerliche Werte. Dadurch fiel am Monatsende der April im Durchschnitt noch recht mild aus. Sonnenscheindauer und insbesondere die Niederschlagsmenge blieben unterdurchschnittlich. Mai: Zweitnassester Mai seit 1881 war auch noch sehr trüb Der Mai in Deutschland war selten so regenreich. Zugleich war das Land meteorologisch geteilt: in eine kältere und sehr sonnenscheinarme Westhälfte und eine eher warme Osthälfte mit mehr Sonnenschein.


709 AB Archiv des Badewesens 11/2013 | Bäderbetrieb · Betriebswirtschaft

Monate

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Badbesuche

1.588

3.206

14.158

29.855

15.857

3.321

Mittlere Sonnenscheindauer (h)

140

131

200

290

220

122

Mitteltemperatur (°C)

8,2

11,7

15,8

19,5

18,0

13,5

Mittlere Niederschlagsmenge (l/m2)

43

127

98

40

55

82

■ Abbildung 4: Durchschnittliche Freibadbesuche nach Monaten im Vergleich zu den Wetterdaten des DWD

Juni: Hochwasser in Süd- und Ostdeutschland, sonst wechselhaft und gewittrig Herausragende Wetterereignisse des Monats Juni waren die extremen Dauerniederschläge in den ersten Junitagen. Diese führten, vor allem in Süd- und Ostdeutschland, zu einem folgenschweren Hochwasser an Donau und Elbe. Es folgte ein kurzes, aber heißes sommerliches Gastspiel, das zum kalendarischen Sommerbeginn am 21. durch eine Kaltfront mit Gewittern ein jähes Ende fand. Die Temperaturen lagen insgesamt leicht über den Normalwerten bei ausgeglichener Sonnenscheindauer. Juli: sonnig, warm und trocken – ein Sommermonat wie aus dem Bilderbuch Anfang des Monats Juli stellte sich die Wetterlage grundlegend um. Während zuvor Tiefdruckgebiete das Geschehen bestimmten, dominierte nun hoher Luftdruck. Der brachte außergewöhnlich viel Sonnenschein und in den ersten beiden Monatsdritteln angenehme Temperaturen, später aber zunehmende Hitze und Schwüle sowie auch große Trockenheit. Örtlich entluden sich kräftige Gewitter mit Hagel und großen Niederschlagsmengen.

August: schwere Gewitter in schwül-heißer Luft, sonst freundlich und trocken Im August gelangte anfangs zwischen hohem Luftdruck über Osteuropa und tiefem Luftdruck über Westeuropa schwülheiße, subtropische Luft nach Deutschland. Regional entluden sich dabei heftige Gewitter, oft begleitet von Starkregen, Sturm und großkörnigem Hagel. Von dort lösten sich mehrfach einzelne Hochdruckgebiete, die nach Mittel- oder Nordeuropa zogen. Häufig herrschte nun in Deutschland freundliches Wetter bei weniger starker Hitze vor. Nur selten sorgten Tiefdruckgebiete für kurze Unterbrechungen. Insgesamt resultiert daraus ein angenehmer, trockener und sonniger August.

lage. Im letzten Drittel des Monats sorgten Hochdruckgebiete für teils sonniges, aber oft auch nebelig-trübes Wetter.

Fazit Das Sommerwetter in den Monaten Juni und vor allem Juli ist für das insgesamt gute Ergebnis der Freibadsaison 2013 maßgeblich. Leider konnten das gute Zwischenergebnis von ca. 60 % (Befragungszeitraum April bis Juli; siehe AB 09/13 S. 555 f.) nicht gehalten werden, da der diesjährige August nicht beständig genug war und „im Gegenzug“ der August 2012 aufgrund hoher Temperaturen, Trockenheit und viel Sonne zu hohen Besucherzahlen geführt hatte (siehe AB 11/12 S. 727 ff.).

Unter dem Strich gesehen handelte es sich September: trotz Start mit Hitze ein in diesem Jahr um einen für deutsche trüber und nasser September Verhältnisse „normalen“ Sommer, wesDeutschland erlebte in diesem Jahr ei- halb Badbetreiber mit dem erzielten Zunen auch mal spätsommerlich schönen, wachs an Freibadbesuchen von 16,29 % meist aber zu kühlen und nassen Sep- durchaus zufrieden sein können. jh ■ tember mit wenig Sonnenschein. Zwar brachte Hoch „Hannah“ zu Beginn eine kurze, intensive Hitzeperiode; Tief „Nandor“ leitete dann aber mit einem markanten Temperatursturz abrupt den Herbst ein. Danach dominierte zwei Wochen eine kühle und unbeständige Nordwest-



Bäder & Co. im Internet I m W o r l d W i d e W e b g e f u n d e n | 15 0

zipiert, aber ebenso informativ: www. wasser, nennt „Top-Tipps“, Pauschalanthermalbad-arcen.de gebote und anderes, aber was das Bad räumlich zu bieten hat, erfährt man nicht. Denn potenzielle Gäste würden schon gern erfahren, welche Badebecken mit welchen Temperaturen es gibt und ob eine Gastronomie vorhanden ist. Die Saunaanlage wird als „wunderschön“ bezeichnet – leider gibt es auch hier keinerlei visuelle Eindrücke.

www.schwimmbad-winsen.de Manchmal findet man per Suchmaschine eine Homepage, von der man annimmt, dass sie die richtige ist. Wenn man dann per Zufall auf eine weitere zu demselben Objekt trifft, weiß man zunächst nicht: Welche davon ist die aktuelle und gültige? Vor dieser Frage stand der Rezensent bei den beiden Internet-Präsentationen von Arcen, denn auf den ersten Blick sehen beide nicht alt aus.

Die „Willkommen“-Seite der Homepage des Schwimmbades in Winsen (Aller), betrieben durch die Wirtschaftsbetriebe Allertal GmbH, ist eine NachrichtenSeite! Hier erfährt der Leser in Wort und Bild, was in jüngster Zeit los war. Dabei scheut man sich nicht, den Rückgang der Besucherzahl zu beklagen, mit den möglicherweise sich daraus ergebenden Folgen. Ein Blick geht auch in die Zukunft und erläutert notwendige Modernisierungen. Ein Hinweis betrifft festgestellte Betrügereien am Kassenautomaten – mit einem Appell an die Ehrlichkeit der Besucher. Weiter geht es per Klick auf der einfach konzipierten Homepage zu den Angeboten des Bades, zum Babyschwimmen (schön bebildert) und zu durchgeführten Veranstaltungen. Oft wird auf den Förderverein verwiesen, der die Events durchführt und bei Freibad-Vorbereitungen und Unterhaltsarbeiten Hand www.thermaalbad.nl/de Das niederländische, direkt an der Gren- anlegt. ze zu Deutschland gelegene Thermalbad Arcen wird auch von vielen deutschen Gästen besucht, und so zeigt eine deutschsprachige Site auf sympathische und freundliche Weise, was die großzügige Anlage zu bieten hat. Übersichtlich angeordnete Menüs führen zu den zahlreichen Angeboten, die gut beschrieben und immer auch mit Preisangaben versehen sind. Unter „Impressionen“ kann man sich ein Bild von den Einrichtun- www.mineral-thermalbad.de gen machen. Es ist fraglich, ob der Re- In Bad Emstal in der Nähe von Kassel zensent die „richtige“ Homepage gefun- gibt es ein Mineral-Thermalbad, dessen den hat, denn beim Besuch im September Träger die Gemeinde ist. Die Homepage bewarb man noch den „Start in den Früh- ist professionell erstellt, beschränkt sich ling“. Es gibt noch eine weitere deutsch- jedoch auf die allernötigsten Angaben. sprachige Homepage, völlig anders kon- Sie gibt Informationen über das Heil-

www.thermalbad-ueberkingen.de Die Homepage des Thermalbades im schwäbischen Überkingen kommt recht bunt daher und umfasst auch die anderen Angebote des Heilbades und der Region. Gut die Hälfte des Bildschirms nehmen oben und unten statische Frames ein, sodass für die wechselnden Texte und Bilder wenig Platz bleibt und daher viel geklickt und gescrollt werden muss. Auch die teils doppelt vorhandenen Links und dazu einige Icons tragen nicht zur Übersichtlichkeit bei; hinzukommt, dass es bei einigen weiterführenden Klicks nicht viel mehr zu erfahren gibt. Weniger kundige Internet-Nutzer werden die Site als umständlich zu handhaben bezeichnen. Hinzu kommt, dass die „heftige“ Farbigkeit die kleine, hellgraue Schrifttype der Erläuterungen in den Hintergrund rückt. Gut, dass es ein Fotoalbum gibt, leider etwas versteckt unter „Service“: Hier sieht man etwas von der Therme und dem ungewöhnlichen Ambiente der Saunaanlage. WJR ■

Bäderbetrieb

711 AB Archiv des Badewesens 11/2013 | Bäderbetrieb · Marketing



Etablierung der Ultrafiltration zur Aufbereitung von Schwimmbeckenwasser Vo m F o r s c h u n g s p r o j e k t z u r g e n o r m t e n Ve r f a h r e n s k o m b i n a t i o n – e i n e Ve r ö f f e n t l i c h u n g d e s D V G W- P r o j e k t k r e i s e s S c h w i m m b e c k e n w a s s e r a u f b e r e i t u n g

Dr. Meike Kramer, RheinEnergie AG, Köln, Dr. Klaus Hagen, VWS Deutschland GmbH / KrügerWABAG / Berkefeld, Bayreuth, und Dr. Ralph Hobby, Institut für Energie- und Umweltverfahrenstechnik, Universität Duisburg-Essen

Mit dem Erscheinen der überarbeiteten Fassung der DIN 19 643, „Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser“, im November 2012 wurde erstmals ein Membranverfahren in die bekannte Normenreihe aufgenommen.1) Bis zur Normung dieser innovativen Technik, die besondere Vorteile im Hinblick auf die Beckenwasserhygiene und die Raumeinsparung im Technikbereich bietet, war es ein weiter Weg. Ergebnisse aus Forschungsprojekten haben bereits im Jahr 2000 erste Impulse gesetzt und in den Folgejahren eine belastbare Datengrundlage zur Bewertung und Auslegung der neuen Verfahrenskombination „Flockung – Adsorption – Ultrafiltration – Chlorung“ geschaffen. Darüber hinaus haben neue Erkenntnisse auch neue Fragen grundsätzlicher Art angestoßen, die im Zuge der Normung beantwortet werden mussten. So machte die Möglichkeit, Membrananlagen aufgrund ihrer höheren Reinigungsleistung kleiner auszulegen als konventionelle Aufbereitungsanlagen, es notwendig, Anforderungen an den aus beckenhydraulischer Sicht erforderlichen Mindest-Volumenstrom erstmals exakt zu formulieren. Die resultierenden, verlängerten Retentionszeiten warfen außerdem die Frage nach

der hygienischen Relevanz der Parti- samer Filtermaterialien und den Trend kel auf, die von den Badegästen in das zu wärmeren Badewassertemperaturen gechlorte Wasser eingetragen werden. kam es vermehrt zu einer Verkeimung von Festbettfiltern (z. B. mit Legionella Mittlerweile hat sich die Ultrafiltrati- pneumophila oder Pseudomonas aeruon zur Aufbereitung von Schwimm- ginosa), verbunden mit dem Risiko langbeckenwasser auf dem deutschen Markt wieriger Sanierungsmaßnahmen und etabliert, und es ist zu erwarten, dass mehrwöchiger Schließungszeiten. Dasie infolge der Normung weitere Ak- rüber hinaus gelten Festbettfilter im bezeptanz bei Gesundheitsbehörden und ladenen Zustand als wesentliche Quelle Badbetreibern findet. Vor diesem Hin- für die Neubildung von halogenorganitergrund wird ein Ausblick auf beson- schen Desinfektionsnebenprodukten.2) dere Einsatzmöglichkeiten gegeben, die sich unter wirtschaftlichen und/oder Vor diesem Hintergrund ermöglichte der hygienischen Gesichtspunkten bieten. Einsatz von Membranfiltern erstmals den Verzicht auf konventionelle FestbettfilLegionellenproblematik als erster ter. Durch die geringe Porengröße von Anreiz für den Einsatz der Ultrafiltrationsmembranen können ParUltrafiltration im Schwimmbad tikel wie Mikroorganismen und höherNachdem Membranverfahren seit Be- molekulare Prekursoren von Desinfekginn der 1990er Jahre zunehmend im Be- tionsnebenprodukten fortlaufend aus dem reich der Trinkwasseraufbereitung ein- Beckenkreislauf eliminiert werden, was gesetzt wurden, lag der Gedanke nahe, aus hygienischer Sicht einen großen Vordiese Technik auch zur Aufbereitung teil darstellt. Weiteren Anreiz für die von Schwimmbeckenwasser zu erpro- Etablierung der neuen Aufbereitungsben. Anlass hierfür waren die erhöhten technik bot der modulare, kompakte AufAnforderungen an die Beckenwasser- bau. Dadurch benötigt die Ultrafiltraqualität, die mit der Einführung neuer tionsanlage weniger Raum als konvenUntersuchungsparameter (Legionella pneu- tionelle Festbettfilter und erlaubt gleichmophila, Trihalogenmethane) in der 1997 zeitig die genaue Anpassung der jeüberarbeiteten Fassung der DIN 19 643 weils erforderlichen Aufbereitungsleisfestgelegt wurden. Gleichzeitig verschärf- tung. Der voll automatisierbare Betrieb te sich die Legionellenproblematik. Durch der Ultrafiltration ließ zudem langfrisden vermehrten Einsatz adsorptiv wirk- tig eine stabile Filtratqualität erwarten.

Bädertechnik

713 AB Archiv des Badewesens 11/2013 | Bädertechnik · Wasseraufbereitung


Wasseraufbereitung · Bädertechnik | AB Archiv des Badewesens 11/2013 714

Infokasten Komponenten der genormten Verfahrenskombination der DIN 19 643-4 (November 2012) Kernstück der neuen Verfahrenskombination „Flockung – Adsorption – Ultrafiltration – Chlorung“ (Abbildung 1) ist die modulare Ultrafiltrationsanlage, die in der Regel aus mehreren parallel betriebenen Modulen besteht. In einem Modul, das eine Filterfläche von bis zu 60 m2 aufweisen kann, liegen mehrere tausend Hohlfaser-Membranen gebündelt nebeneinander, auf deren Oberflächen sich Poren mit einem Durchmesser von 0,01 bis 0,05 μm befinden. Das aufzubereitende, bereits mit Flockungsmittel versetzte Wasser tritt an der einen Seite in das Modul ein, wird mit geringem Druck durch die Poren der Hohlfaser-Membranen beispielsweise im in-out-Betrieb von innen nach außen hindurch gepresst sowie auf der anderen Seite als Filtrat gesammelt und abgeführt. Der derzeit übliche Flux, d. h. die auf die Membranfläche bezogene durchgesetzte Menge an Filtrat, liegt etwa zwischen 150 und 200 l/m2/h. Dabei strömt das gesamte Wasser durch die am Ende verschlossenen Hohlfasern (Dead-End-Ultrafiltration). Abgetrennte Stoffe, die sich auf der Membraninnenseite ablagern, werden durch intervallartig stattfindende Spülstöße (Filtratspülung) entfernt und als Abwasser abgeführt. Die Häufigkeit der Spülungen liegt im Bereich von Stunden. Sie ist abhängig von der Verschmutzung des zu filtrierenden Wassers und kann über den Widerstand der beladenen Membran (Transmembrandruck TMP) ermittelt werden. Üblicherweise wird die Häufigkeit der Spülung aus Erfahrungswerten so festgelegt, dass kein übermäßig starker TMP-Anstieg zu erwarten ist. In regelmäßigen Abständen wird die Membran desinfiziert; hierzu wird dem Spülwasser Chlor zugegeben. Die bei der Spülung anfallenden Wasserkosten können durch Aufbereitung und Rückführung des Spülabwassers über eine zweite Ultrafiltrationsstufe reduziert werden. Da es sich bei der Ultrafiltration um ein rein physikalisches Trennverfahren handelt, können gelöste organische Verbindungen nur in Kombination mit Adsorption aus dem Beckenwasser entfernt werden. Als Adsorptionsstufe wurde im Rahmen von Forschungsprojekten zunächst die Dosierung von Pulveraktivkohle erprobt. Ein Kornkohlefilter vor der Ultrafiltrationsanlage erfüllt jedoch die gleiche Aufgabe. In diesem Fall kann der Vorfilter (Kiesfüllung), der die Membrananlage vor groben Verunreinigungen (z. B. Haaren) schützt, ersetzt werden. Zusätzlich kann die Verfahrenskombination um eine UV-Stufe erweitert werden.

■ Abbildung 1: Schematische Darstellung der genormten Verfahrenskombination „Flockung – Adsorption – Ultrafiltration – Chlorung“1) Alternativ zur Pulveraktivkohledosierung kann ein Kornaktivkohlefilter vor der Ultrafiltrationsanlage installiert werden. Zur Einsparung von Frischwasser kann das Filterspülabwasser über eine zweite Ultrafiltrationsanlage zurückgeführt werden. Zusätzlich ist eine UV-Stufe möglich. UF: Ultrafiltration

Entwicklungsbegleitende Normung Das besondere an der Normung der Verfahrenskombination war das zeitliche Nebeneinander von wissenschaftlicher Erkenntnis und Anwendung. Weil der Einsatz neuer Aufbereitungsverfahren in öffentlich genutzten Bädern im Rahmen der technischen Weiterentwicklung von den Gesundheitsbehörden genehmigt wird, wenn sichergestellt ist, dass durch den Gebrauch des Badebeckenwassers eine Schädigung der menschlichen Gesundheit nicht zu befürchten ist (Infektionsschutzgesetz), konnte die Ultrafiltration erstmals Ende 2002 erfolgreich zum Dauerbetrieb in einem Kleinbecken (Warmsprudelbecken) eingesetzt werden.3) Acht Jahre später waren es schon fast 150 Becken, die in Deutschland über Ultrafiltration aufbereitet wurden (Abbildung 2). Obwohl diese Anlagen aufgrund der erwartungsgemäß höheren Reinigungsleistung bereits um ca. 50 % kleiner ausgelegt wurden als konventionelle Festbettfilter, reichte die Erkenntnis, dass die Anforderungen an die Wasserqualität bei routinemäßigen Kontrolluntersuchungen eingehalten wurden, für eine Normung der Verfahrenskombination nicht aus. So fehlte z. B. eine ausreichend große Datenbasis zur Beurteilung der tatsächlichen Reinigungsleistung in Abhängigkeit von der Beckenauslastung. Belastbare Kriterien für die Auslegung, die Prozessstabilität und die Aufbereitungssicherheit wurden vielmehr im Rahmen von mehreren Forschungsprojekten und wissenschaftlichen Studien (im Zeitraum von 1999 bis 2009) systematisch ermittelt. Auf diese Weise konnten Anlagenbauer und Betreiber schon während der laufenden Entwicklung auf Anforderungen aus der Praxis reagieren. Umgekehrt konnten Erfahrungen aus der Praxis (z. B. mit Kornaktivkohlefiltern und/oder UV-Anlagen als Verfahrenskomponenten) bei der Normungsarbeit berücksichtigt werden.


715 AB Archiv des Badewesens 11/2013 | Bädertechnik · Wasseraufbereitung

■ Abbildung 2: Marktentwicklung – Ultrafiltrationsanlagen zur Kreislaufaufbereitung von Schwimmbeckenwasser in Deutschland Die Verfahrensvariante mit vorgeschalteter Adsorptionsstufe dominiert. Sie entspricht dem NormEntwurf bzw. dem später genormten Verfahren.

Erste Untersuchungen zur Eignung der Verfahrenskombination Erste Betriebserfahrungen, die Ende der 1990er Jahre im Rahmen eines DVGWForschungsprojekts4) 5) gewonnen wurden, zeigten bereits, dass die Ultrafiltration zur Aufbereitung von Schwimmund Badebeckenwasser grundsätzlich geeignet ist. Hierzu wurden verschiedene Ultrafiltrationanlagen zunächst im Pilotmaßstab (Aufbereitung eines kleinen Teilstroms von ca. 3 m3/h Rohwasser, das anschließend in den Schwallwasserbehälter zurückgeführt wurde) über einen Zeitraum von jeweils drei Monaten in einem kommunalen Hallenbad eingesetzt, in dem das Schwimmbeckenwasser mit der Verfahrenskombination Flockung – Mehrschichtfiltration aufbereitet wurde (Abbildung 3).

Die Versuche veranschaulichen, dass über die Verfahrensschritte Flockung, Pulveraktivkohledosierung und Ultrafiltration ein Filtrat erzielt werden kann, das in jedem Fall den Anforderungen der DIN 19 643 entspricht. Der Vergleich der Zulauf- und Ablaufkonzentrationen der untersuchten Aufbereitungsanlagen ergab höchste Eliminationsgrade für die Entfernung von Partikeln (98 100 % im Größenbereich 1 - 50 μm). Die differenzierte Partikelanalyse zeigte eine Entfernung von 88 bis 93 % der größeren Partikel (8 - 50 μm), aber nur 76 - 79 % der kleineren Partikel (1 4 μm) (Abbildung 4). Spätere Untersuchungen bestätigten die Ergebnisse zur Partikelelimination an einer größeren Aufbereitungsanlage und wiesen darüber hinaus eine statistisch signifikante

■ Abbildung 3: Schematische Darstellung des Versuchsaufbaus bei ersten Untersuchungen4) 7) zur Eignung der Ultrafiltration für die Aufbereitung von Schwimmbeckenwasser mit einer Pilotanlage in einem öffentlichen Schwimmbad Die konventionelle Aufbereitung wurde aufrechterhalten. Das Filtrat der Ultrafiltrationsanlage wurde in den Rohwasserspeicher zurückgeführt.


Wasseraufbereitung · Bädertechnik | AB Archiv des Badewesens 11/2013 716

Entfernung von Trübstoffen (60 - 80 %) und organischen Belastungsstoffen – gemessen als Oxidierbarkeit und TOC – (10 - 20 %) nach.6)

■ Abbildung 4: Prozentuale Entfernung unterschiedlicher Partikelgrößenklassen aus dem Beckenwasser bei Ultrafiltration und Sandfiltration6)

Die Elimination von Desinfektionsnebenprodukten aus dem Schwimmbeckenwasser zeigte sich dagegen erst infolge der Kreislaufaufbereitung. Sie ist vermutlich auf die fortlaufende Entfernung von Prekursoren und die Summation der einzelnen, pro Durchlauf nicht messbaren Effekte der Aufbereitung zurückzuführen, die langfristig zu einer Konzentrationsverminderung führen. Insgesamt gewährleistet die zuverlässige Entfernung von Partikeln eine aus mikrobiologischer Sicht besonders hohe Aufbereitungssicherheit (Abbildung 5). So konnte eindrucksvoll gezeigt werden, dass Legionellen, die im Beckenwasserkreislauf regelmäßig vorkamen, durch Ultrafiltration sicher zurückgehalten wurden. Weiterhin zeigte sich, dass die Membranfilter bei den im Vergleich zum Trinkwasser wärmeren Wassertemperaturen mit hohen Flächenbelastungen (zunächst getestet bis 160 l/m2/h) betrieben werden konnten und dabei nur vergleichsweise geringe transmembrane Druckdifferenzen (bis 0,5 bzw. 0,6 bar) auftraten, was sich günstig auf die Energiekosten für die Pumpen auswirkt. Auch die Dosierung von Pulveraktivkohle (1 mg/l) hatte im Untersuchungszeitraum keinen negativen Einfluss auf das Betriebsverhalten. Trotz dieser aus aufbereitungstechnischer Sicht erfolgversprechenden Ergebnisse machte eine beispielhafte Kostenabschätzung schnell deutlich, dass die Ultrafiltration wegen der – im Vergleich zu konventionellen Verfahren – höheren Investitions- und Betriebskosten bei gleicher Auslegung kaum auf wirtschaftliche Akzeptanz stoßen würde. Aufgrund der nachweislich höheren Reinigungsleistung erschien daher der Ansatz berechtigt, die Ultrafiltrationsanlage entsprechend kleiner auszulegen, um Kosten einzusparen.

■ Abbildung 5: Partikelkonzentrationen im Filtrat der Ultrafiltrationsanlage (A) sowie im Filtrat eines zuvor im gleichen Beckenwasserkreislauf eingesetzten Sandfilters im normalen Filterbetrieb (B) und unmittelbar nach einer Filterspülung (C) Die Partikelkonzentrationen der Größenklassen 1 - 50 μm wurden kumulativ aufgetragen.6)


717 AB Archiv des Badewesens 11/2013 | Bädertechnik · Wasseraufbereitung

■ Abbildung 6: Schematische Darstellung des Versuchsaufbaus zur Ermittlung der Bemessungsgrenze der Verfahrenskombination „Flockung – Pulveraktivkohledosierung – Ultrafiltration – Chlorung“ bei Teilstromaufbereitung Der Anteil des aufbereiteten Wassers wurde variiert. Dabei wurde der Gesamtvolumenstrom durch Bypass-Führung des restlichen Beckenwassers konstant gehalten.6)

Dieser Fragestellung wurde erstmals in einem Folgeprojekt7) 8) nachgegangen, in dem eine Ultrafiltrationsanlage zunächst in derselben Versuchsanordnung (Abbildung 3) im Pilotmaßstab in die Aufbereitung eines Warmsprudelbeckens integriert und dort über ein ganzes Jahr störungsfrei betrieben wurde. Zum Abschluss wurde das Becken zweimal über zwei Tage ausschließlich über Ultrafiltration (ca. 5 m3/h) aufbereitet, während der hydraulische Kreislauf (ca. 90 m3/h) beibehalten wurde. Aufgrund der Beobachtung, dass die Anforderungen an das Beckenwasser während der Testphase eingehalten werden konnten, stellte sich die Frage nach der optimalen Auslegungsgröße einer Ultrafiltrationsanlage im Teilstrombetrieb im Hinblick auf eine wirtschaftliche Betriebsweise und insbesondere auch im Hinblick auf eine ausreichende Aufbereitungssicherheit.

Ermittlung der Bemessungsgrenze – erste Versuche zur Teilstromaufbereitung Ein weiteres DVGW-Forschungsprojekt6) hatte das Ziel, eine Bemessungsgrundlage für die minimale Auslegung der Verfahrenskombination „Flockung – Pulveraktivkohledosierung – Ultrafiltration – Chlorung“ unter realen Bedingungen zu erarbeiten, die im Hinblick auf die erzielte Beckenwasserqualität Gleichwertigkeit mit den bereits genormten Ver-

Koloniezahl bei 20 °C KBE/ml

Koloniezahl bei 36 °C KBE/100 ml

Escherichia coli KBE/100 ml

Pseudomonas aeruginosa KBE/ml

Phase 1 40 % UF 60 % Bypass

0 (0 - 0) n = 14

6,1 (0 - 23) n = 14

0 (0 - 0) n=8

0 (0 - 0) n=8

Phase 2 30 % UF 70 % Bypass

1,6 (0 - 19) n = 13

4,5 (0 - 18) n = 13

0 (0 - 0) n=8

0 (0 - 0) n=8

Phase 3 20 % UF 80 % Bypass

0,8 (0 - 6) n = 24

5,4 (0 - 22) n = 24

0 (0 - 0) n = 14

0 (0 - 0) n = 14

■ Tabelle 1: Ergebnisse der mikrobiologischen Untersuchung des Beckenwassers bei Teilstromaufbereitung über Flockung – Pulveraktivkohledosierung – Ultrafiltration – Chlorung6) Die angegebenen Aufbereitungsanteile (40 %, 30 %, 20 % UF) beziehen sich auf den für Festbettfilter ausgelegten, konstant gehaltenen Gesamtvolumenstrom. Gezeigt sind jeweils der Mittelwert, der Minimum- und Maximumwert in Klammern sowie der Stichprobenumfang n in verschiedenen Versuchsphasen von drei bis fünf Wochen. Die Anforderungen der DIN 19 643 an das Beckenwasser wurden immer eingehalten. Pulveraktivkohle (PAK) wurde 16 h/d während der Betriebszeit dosiert (Dosierkonzentrationen: 2 - 3 g/m3).

■ Abbildung 7: Einfluss der Dimensionierung eines über Flockung – Pulveraktivkohledosierung – Ultrafiltration – Chlorung aufbereiteten Teilstroms auf die Qualität von Beckenwasser (blaue Balken) und Filtrat (gelbe Balken) Die angegebenen Aufbereitungsanteile (40 %, 30 %, 20 % UF) beziehen sich auf den für Festbettfilter ausgelegten, konstant gehaltenen Gesamtvolumenstrom. Gezeigt sind Mittelwerte aus verschiedenen Versuchsphasen von jeweils drei bis fünf Wochen. Die oberen Werte der DIN 19 643 für das Beckenwasser sind durch eine gestrichelte Linie markiert. Pulveraktivkohle (PAK) wurde 16 h/d während der Betriebszeit dosiert (Dosierkonzentrationen: 2 - 3 g/m3).6)

fahrenskombinationen der DIN 19 643 gewährleistet. Hierzu wurde der Festbettfilter in einem bestehenden Beckenwasserkreislauf (Hallenbad, Nichtschwimmerbecken) vorübergehend durch eine Ultrafiltrationsanlage ersetzt. Die Aufbereitungsleistung der Ultrafiltrations-

anlage wurde in sorgfältig überwachten Versuchsphasen von drei bis fünf Wochen systematisch variiert, um die kleinste Anlagen-Dimensionierung zu ermitteln, mit der die Anforderungen der DIN 19 643 an die Qualität des Beckenwassers langfristig eingehalten werden können.


Wasseraufbereitung · Bädertechnik | AB Archiv des Badewesens 11/2013 718

Köln6) 09/2005

Köln6) 12/2005

Köln6) 03/2005

Nichtschwimmerbecken innen, keine Attraktionen, Wasserfläche 130 m2

Beckentyp

Teilstromaufbereitung (Versuchsbetrieb)

Aufbereitungsvariante Aufbereitungsvolumenstrom im Vergleich zur Auslegung gemäß DIN 19 643 – Teil 2 (k = 0,5)

21 %

Gesamtvolumenstrom im Vergleich zur Auslegung gemäß DIN 19 643 – Teil 2 (k = 0,5) Gesamtvolumenstrom in m3/h

31 %

Obernsees9) 04/2005

Bad Füssing10) 10/2004

Warmbecken innen, 6 Attraktionen, Wasserfläche 56 m2

Warmbecken außen, 22 Attraktionen, Wasserfläche 137 m2

Vollstromaufbereitung bei vermindertem Gesamtvolumenstrom 42 %

43 %

41 %

100 %

43 %

41 %

96

40

Ø 110 (Teillastbetrieb; 160/60)

Tagesbezogener Eintrag Badegäste/d

235

291

213

417

1285

12

14

12

17

32

0,051

0,048

0,056

0,041

0,025

aufbereitetes Wasser/d

480

720

960

960

2640

aufbereitetes Wasser/Badegast – im Tagesdurchschnitt (24 h/d) – während der belastungsstärksten 8 h/d – bei Spitzenbelastung (1 h/d)

2,09 0,91 0,54

2,47 1,09 0,77

4,56 1,92 1,00

2,33 ≤1,21 0,91

2,08 ≤1,72 0,88

0,6 - 1,4

< 0,5

n. g.

Verdünnung durch Frischwasserzugabe Frischwasser/d in m3 Frischwasser/Badegast in

m3

Austrag durch Wasseraufbereitung

Beckenwasserqualität während der Tagesganguntersuchung Oxidierbarkeit [mg/L O2] TOC [mg/L] Trübung [FNU] THM [μg/L]

1,8 - 2,1

1,9 - 2,5

1,4 - 1,7

1,6 - 1,9

0,5 - 0,6

< 0,5 - 0,6

1,0 - 1,7

0,15 - 0,34

0,11 - 0,50

0,08 - 0,33

n. g.

n. g.

8 - 10

n. g.

4-6

12 - 16

4-9

gebundenes Chlor [mg/L]

0,19 - 0,29

0,16 - 0,41

0,07 - 0,17

0,03 - 0,08

0,03 - 0,09

Redoxspannung [mV]

801 - 814

800 - 805

778 -788

847 - 853

770 - 807

■ Tabelle 2: Tagesgangversuche zur Ermittlung des personenbezogenen Aufbereitungsvolumens über „Flockung – Pulveraktivkohledosierung – Ultrafiltration – Chlorung“ bei Teilstromaufbereitung sowie bei Vollstromaufbereitung mit reduziertem Volumenstrom (im Vergleich zur Auslegung gemäß DIN 19 634-2, k = 0,5) Die Daten wurden im Rahmen von Forschungsprojekten6) 9) und einer wissenschaftlichen Studie (Funktionsprüfung)10) in unterschiedlichen Bädern ermittelt. In den orange markierten Feldern wurden die Vorgaben der DIN 19 643 nicht eingehalten. n. g.: nicht gemessen

Da das Untersuchungsbecken aufgrund der Nutzungsbedingungen (Schul- und Vereinsschwimmen) nicht vollständig ausgelastet war (im Mittel zu 42 %), wurde bereits mit einem Aufbereitungsanteil von nur 40 % (gemessen an der Auslegung des Festbettfilters) begonnen und später auf 30 und 20 % reduziert. Dabei wurde der Gesamtvolumenstrom über einen entsprechend dimensionierten Bypass-Volumenstrom konstant gehalten (Teilstromaufbereitung), um die gleichmäßige und kon-

tinuierliche Verteilung des Desinfekti- dung 7). Während die Anforderungen onsmittels in jedem Fall sicherzustel- an die Beckenwasserqualität bei einem len (Abbildung 6). Aufbereitungsanteil von 40 % in allen Punkten eingehalten wurden, kam es bei Während die mikrobiologischen Anfor- kleineren Aufbereitungsanteilen (30 %, derungen in jeder Versuchsphase, d. h. 20 %) zu Richtwertüberschreitungen bei auch bei sehr geringen Aufbereitungs- der Oxidierbarkeit. Konzentrationsschwananteilen, sicher eingehalten wurden (Ta- kungen des gebundenen Chlors im Bebelle 1), erreichten die organischen Be- ckenwasser ließen sich nicht eindeutig lastungsstoffe, die Desinfektionsneben- auf den Aufbereitungsanteil beziehen, produkte und die Trübung mit abneh- sondern wurden offensichtlich auch vom mendem Aufbereitungsanteil ein jeweils Fabrikat der jeweils eingesetzten Aktivhöheres Konzentrationsniveau (Abbil- kohle beeinflusst.


719 AB Archiv des Badewesens 11/2013 | Bädertechnik · Wasseraufbereitung

Da die Untersuchung nicht bei Beckenauslastung durchgeführt werden konnte, ließen die Versuchsergebnisse zunächst noch keine zuverlässige Aussage zur erforderlichen Dimensionierung der Aufbereitungsanlage zu, weil der Belastbarkeitsfaktor k, der die maximal zulässige Anzahl von Badenden je m3 aufbereitetem Wasser definiert, üblicherweise bei Nennbelastung ermittelt wird. Eine etwas differenziertere Aussage ermöglichten ergänzende Tagesganguntersuchungen, die in jeder Versuchsphase durchgeführt wurden (Tabelle 2, linke Seite). Dabei konnte das personenbezogene Aufbereitungsvolumen berechnet werden, das angibt, wie viel Wasser pro Badegast in einem bestimmten Zeitabschnitt aufbereitet wird. Solange die Beckenwasserqualität den Vorgaben entspricht, reicht dieses Aufbereitungsvolumen aus, um die vom Badegast eingetragene organische Belastung aus dem Beckenwasserkreislauf zu entfernen. Wenn das Aufbereitungsvolumen bei Maximalbelastung ermittelt wird, ergibt sich aus dem reziproken Wert der Belastbarkeitsfaktor k als Maß für die verfahrensspezifische Reinigungskapazität. Das personenbezogene Aufbereitungsvolumen wurde zunächst für die jeweils belastungsstärkste Stunde des Tages mit dem höchsten Besucheraufkommen berechnet, die im Rahmen der Tagesganguntersuchungen festgestellt wurde. Dabei zeigte sich, dass der Richtwert für die Oxidierbarkeit zeitweise überschritten wurde, wenn bei Spitzenbelastung nur 0,77 m3/Badegast (k = 1,3) bzw. 0,54 m3/Badegast (k = 1,9) aufbereitet wurden. Die Anforderungen an die Wasserqualität wurden dagegen eingehalten, wenn das Aufbereitungsvolumen bei Spitzenbelastung über eine Stunde 1,0 m3/Badegast (k = 1,0) betrug. Bei Tagesganguntersuchungen, die im Rahmen weiterer Projekte in anderen Bädern durchgeführt wurden,9) 10) konnten in der belastungsstärksten Stunde 0,91 m3/Badegast bzw. 0,88 m3/Badegast (jeweils

Uhrzeit ■ Abbildung 8: Partikelkonzentration und Besucheranzahl im Tagesverlauf Die Partikelkonzentrationen der Größenklassen 1 - 50 μm wurden kumulativ aufgetragen. Die Anzahl der Badegäste im Becken wurde alle 30 min gezählt; Öffnungszeit am Untersuchungstag: 06:30 - 21:30 h6)

Tagesmittelwert

Partikel / ml TagesTagesminimumwert maximumwert

Teilstromaufbereitung Phase 1 40 % UF, 60 % Bypass

656

172

2005

Teilstromaufbereitung Phase 2 30 % UF, 70 % Bypass

839

311

2795

Teilstromaufbereitung Phase 3 20 % UF, 80 % Bypass

1273

505

4910

Sandfiltration im Vollstrom 100 % SF, kein Bypass

285

39

1413

■ Tabelle 3: Tagesmittel-, -minimum- und -maximumwerte für die Partikelkonzentration im Beckenwasser als Summe der Partikelgrößenklassen 1 - 50 μm/ml6) Ausgewertet wurden Versuchsphasen von 17 bis 49 Tagen für unterschiedliche Aufbereitungsverfahren bei identischem Gesamtvolumenstrom und vergleichbarer Beckenbelastung: Teilstromaufbereitung über Pulveraktivkohledosierung und Ultrafiltration mit unterschiedlichen Aufbereitungsanteilen; Vollstromaufbereitung über Sandfiltration ohne Adsorptionsstufe SF: Festbettfilter UF: Ultrafiltration

k = 1,1) aufbereitet werden, ohne dass es zu einer Beeinträchtigung der Beckenwasserqualität kam (Tabelle 2, rechte Seite). Bei Betrachtung eines längeren Nutzungszeitraums, z. B. wenn die acht belastungsstärksten Stunden des jeweiligen Untersuchungstages berücksichtigt werden, erwies sich dagegen die Aufbereitung von 1,21 m3/Badegast (k = 0,8)

als ausreichend, um die Anforderungen an die Wasserqualität aufrechtzuerhalten. Zusammenfassend erlaubte die vorgestellte Auswertung der Tagesgangversuche die Annahme, dass der Belastbarkeitsfaktor k zwischen 0,8 und 1,1 liegt. Da eine exakte Ermittlung des Belast-


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barkeitsfaktors nur bei Nennbelastung möglich ist, war abschließend noch eine gesondert durchzuführende, mehrtägige Untersuchung notwendig, die 2009 in Anlehnung an die Vorgaben zur bWert-Bestimmung durchgeführt wurde,12) die zuletzt in der alten Fassung der DIN 19 643 von 1984 erläutert werden.11) Dabei handelt es sich um ein Verfahren, auf dessen Basis auch die bereits genormten Verfahrenskombinationen eingestuft wurden. Demnach konnte für die Verfahrenskombination „Flockung – Pulveraktivkohledosierung – Ultrafiltration – Chlorung“ ein Belastbarkeitsfaktor k =1,0 festgelegt werden.12)

Bedeutung von Partikeln im Beckenwasser Neben mikrobiologischen und chemischphysikalischen Überwachungsparametern wurden im Rahmen der o. g. Forschungsprojekte erstmals auch Partikelkonzentrationen im Beckenwasser über längere Zeiträume systematisch erfasst. Dies war insofern von besonderem Interesse, als durch Ultrafiltration nahezu 100 % der Partikel entfernt werden können und in den zu erwartenden Konzentrationsbereichen keine Korrelation zwischen dem Routineparameter Trübung und der Partikelkonzentration besteht. Mit der online-Partikelmessung konnte zunächst gezeigt werden, dass Partikel in erster Linie direkt von den Badegästen ins Beckenwasser eingetragen werden. Werden mehr Partikel eingetragen, als zeitgleich über die Aufbereitungsanlage entfernt werden können, kommt Anzeige

es zu einem Konzentrationsanstieg, während der besucherfreien Zeit dagegen zu einer Konzentrationsabnahme (Abbildung 8). Auch wenn der aufbereitete Volumenstrom reduziert wird, ist aufgrund der verlängerten Aufenthaltszeit der stetig eingetragenen Partikel ein Anstieg der Partikelkonzentration im Beckenwasser zu erwarten. Diesen Trend veranschaulicht die in Tabelle 3 gezeigte Auswertung von Online-Partikelmessdaten, die bei unterschiedlichen Anteilen des über Ultrafiltration aufbereiteten Beckenwassers gemessen wurden. Wie eine Modellierung auf der Basis weiterer Partikeldaten ergab, die im Rahmen eines normungsbegleitenden Folgeprojekts13) 14) gemessen und ausgewertet wurden, gilt der Zusammenhang unabhängig davon, ob die verlängerte Retentionszeit auf Aufbereitung eines Teilstroms bei unverändert hohem Gesamtvolumenstrom oder auf der Vollstromaufbereitung eines entsprechend reduzierten Volumenstroms beruht.

In Fachkreisen wurde nun intensiv diskutiert, inwiefern Partikel im Beckenwasser eine hygienische Relevanz haben. Da Partikel, die bei konventioneller Aufbereitung im Beckenwasser auftreten, bisher offensichtlich nicht zu einer ernstzunehmenden gesundheitlichen Gefährdung geführt haben, stellte sich die Frage, ob und ab wann eine gesundheitlich begründete obere Grenze für die Partikelkonzentration definiert werden kann. Bei genauerer Betrachtung erwies sich ein direkter Vergleich der Partikelkonzentrationen als wenig sinnvoll, weil die Zusammensetzung der Partikel abhängig von der Aufbereitungstechnik ist. Während davon ausgegangen werden kann, dass sich bei Ultrafiltration lediglich Partikel im Beckenwasser anreichern, die direkt von den Badegästen eingetragen wurden, gelangen diese bei Festbettfiltration über eine zusätzliche Quelle, nämlich über das Filterbett, in das Beckenwasser. Zum einen können Partikel in geringerem Umfang zurückgehalten werden, zum anderen können Biofilm-Bakterien (z. B. Legionellen, Pseudomonaden), die sich im Filterbett vermehrt haben, ausgetragen werden. Während der Partikelaustrag aus dem Festbettfilter zudem stark von der Betriebsweise abhängig ist (z. B. belastungsabhängige Flockungsmitteldosierung, Filterstandzeit, Filterspülung), ermöglicht die Ultrafiltration unabhängig von der jeweiligen Belastungssituation eine gleichbleibend hohe Filtratqualität.

Ein zunächst unerwartetes Untersuchungsergebnis war allerdings, dass die Partikelkonzentrationen z. T. über den typischerweise nach Festbettfiltration im Beckenwasser gemessenen Werten lagen, auch wenn die Anforderungen der DIN 19 643 an die Wasserqualität eingehalten wurden. Weil Partikel im Beckenwasser kein Überwachungsparameter sind und weder Erfahrungswerte noch weitere Untersuchungen vorlagen, war Im Hinblick auf ein gesundheitliches eine Bewertung der Partikelkonzentra- Risiko, das sich unabhängig von der Aufbereitungstechnik aufgrund der vertion nicht möglich.


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längerten Aufenthaltszeit von Partikeln im Beckenwasser ergeben könnte, stehen infektiöse Mikroorganismen mit hoher Chlortoleranz im Fokus. Dies gilt für einige spezielle Krankheitserreger (z. B. Cryptosporidien, Durchfall-Erreger mit niedriger Infektionsdosis), evtl. auch für Partikel-Konglomerate, die sich aufgrund ihrer Größe schlecht desinfizieren lassen (z. B. Schleim, Hautschuppen, Biofilmfetzen). Nicht relevant ist dagegen die Vielzahl der Bakterien, die bei den im Beckenwasser üblichen Chlorkonzentrationen bekanntermaßen schnell abgetötet werden. Weil Cryptosporidien durch Flockungsfiltration effizient aus dem Wasserkreislauf entfernt werden können,15) wurde im Normungsgremium beschlossen, dass die Partikelkonzentrationen, die aufgrund des Belastbarkeitsfaktors k = 1,0 Anzeige

zu erwarten sind, nur dann tolerierbar sind, wenn das Wasser nicht im Teilstrom (bei höherem Gesamtvolumenstrom), sondern im Vollstrom (bei reduziertem Gesamtvolumenstrom) aufbereitet wird. Zwar resultiert in beiden Fällen die gleiche Partikel-Retention, bei Vollstromaufbereitung ist aber die Sicherheit gegeben, dass innerhalb eines Umwälzzyklus wirklich alle eingetragenen Partikel entfernt werden, während sie bei Teilstromaufbereitung theoretisch über den Bypass an der Aufbereitungsanlage vorbei und zurück ins Becken gelangen könnten.

der Aufbereitungsanlage orientiert und garantiert, dass die eingetragenen Schmutzstoffe zeitnah aus dem Wasserkreislauf entfernt werden können. Dieser Volumenstrom war bei den bisher genormten Verfahrenskombinationen so hoch, dass gleichzeitig davon ausgegangen werden konnte, dass auch eine ausreichende Durchströmung des Beckens stattfindet. Weil die Konsequenz des höheren Belastbarkeitsfaktors k = 1,0 für die Verfahrenskombinationen mit Ultrafiltration und der zusätzlichen Vorgabe der Vollstromaufbereitung eine entsprechend langsamere Filtration des gesamten Beckenwassers ist, musste nun die Frage beantwortet werden, ob der Anforderungen an den aus aus beckenhydraulischer Sicht erforderbeckenhydraulischer Sicht erforderlichen Mindestvolumenstrom liche Volumenstrom noch in allen FälIn der DIN 19 643 von 1997 wurde ein len gewährleistet war. Es musste also Volumenstrom Q festgelegt, der sich im ein Mindestvolumenstrom definiert werWesentlichen an der Leistungsfähigkeit den, der zu jeder Zeit sicherstellt, dass


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Schmutzstoffe möglichst zügig aus allen Bereichen des Beckens abgeführt werden und sich das Desinfektionsmittel gleichmäßig verteilt, ohne dass Totzonen entstehen. In diesem Zusammenhang wurde erstmals eine Formel entwickelt, mit welcher der Mindestüberlauf berechnet werden kann, der den Abzug der Schwimmstoffe über die Überlaufrinne sicherstellt.16) Voraussetzung dabei ist die normgerechte Anordnung und Auslegung der Einströmdüsen sowie der 100%ige Ablauf über eine umlaufende Rinne. Die Formel für diesen hydraulisch begründeten Beckenvolumenstrom QB wurde in die DIN 19 643-2012 aufgenommen. QB darf in keinem Fall unterschritten werden, auch wenn die Aufbereitungsanlage aufgrund ihrer Reinigungsleistung theoretisch kleiner ausgelegt werden könnte. Die einzige Ausnahme bilden sehr kleine Becken, bei denen die Gesamtlänge der Überlaufkante der umlaufenden Rinne maximal 40 m beträgt. Die neue Regelung gilt darüber hinaus auch für den belastungsabhängigen Betrieb und den Teillastbetrieb in der nutzungsfreien Zeit.

Anforderungen an die Adsorptionsstufe Die der Ultrafiltration vorgeschaltete Adsorptionsstufe ermöglicht die Entfernung von Desinfektionsnebenprodukten bzw. von entsprechenden Prekursoren aus dem Beckenwasser, wenn die Richtwerte für gebundenes Chlor und Trihalogenmethane sonst nicht einzuhalten sind. Die Adsorption kann prinzipiell über Pulveraktivkohle oder Kornaktivkohle erfolgen. Pulveraktivkohle Ein Vorteil von Pulveraktivkohle gegenüber Kornkohle ist die Möglichkeit der belastungsabhängigen Dosierung. Bei der Einstellung der Dosiermenge ist die relativ kurze Kontaktzeit der Kohle zu berücksichtigen, aus der hohe An-

forderungen an die adsorptiven Eigenschaften resultieren.17) Durch die weitestgehend vollständige Entfernung der Pulveraktivkohle im Spülprozess wird eine Verblockung der Membran langfristig vermieden. Dies kann durch ein ausreichend großes, immer konstantes Spülvolumen gewährleistet werden. Hierzu kann ein Membranmodul entweder unmittelbar mit dem Filtrat mehrerer weiterer Module gespült werden oder über gechlortes Spülwasser, das in einem separaten Behälter bereitgestellt wird.6) Die bei der Spülung anfallenden Wasserkosten können durch Rückführung des Spülabwassers über eine zweite Ultrafiltrationsstufe reduziert werden. Kornaktivkohle Aufgrund der verfahrenstechnischen Besonderheiten, der teilweise noch experimentell zu ermittelnden Anpassung der Dosierkonzentration und der mancherorts einzuholenden Einleitergenehmigung zur Ableitung pulverkohlehaltiger Filterspülabwässer bietet sich alternativ zur Pulverkohledosierung ein Kornaktivkohlefilter an, der den Schutzfilter vor der Ultrafiltrationsanlage ersetzen kann. Dem Verkeimungsrisiko kann durch Grobfiltration (Korngröße 3 - 5 mm) bei hoher Filtergeschwindigkeit (z. B. 50 m/h) und durch regelmäßige Filterspülungen mit gechlortem Wasser entgegengewirkt werden. Im Fall einer Filterverkeimung können Mikroorganismen durch die Ultrafiltration effektiv entfernt werden, bis die Verkeimung des Kornaktivkohlefilters behoben ist. UV-Bestrahlung Eine UV-Bestrahlungsanlage (Mitteldruckstrahler) als ergänzende Verfahrenskomponente kann bei Bedarf speziell zur Minimierung des gebundenen Chlors im Filtrat eingesetzt werden; Trihalogenmethane können durch UVBestrahlung nicht reduziert werden. Zur Vermeidung der Bildung unerwünschter Nebenprodukte müssen Emissionen der UV-Anlage unterhalb von 200 nm ausgeschlossen werden.

Wirtschaftlichkeit Da die Investitions- und Betriebskosten von Ultrafiltrationsanlagen über denen konventioneller Aufbereitungsanlagen liegen, wird die wirtschaftliche Akzeptanz in der Regel durch die Wahl einer kleiner dimensionierten Aufbereitungsanlage erreicht, was aufgrund der höheren Reinigungsleistung und dem dadurch größeren Belastbarkeitsfaktor k = 1,0 gerechtfertigt ist.

Investitions- und Instandhaltungskosten Die Investitionskosten für Ultrafiltrationsanlagen liegen auch bei normgerechter Auslegung noch etwas über denen für Festbettfilter, sind aber günstiger als bei Verfahrenskombinationen mit Festbettfiltern und einer Ozonstufe (Abbildung 9). Zwar sind die Membranpreise in den letzten Jahren gesunken, der Hauptanteil der Investitionskosten entfällt jedoch auf die aufwendige Steuerund Regeltechnik, die zur Gewährleistung eines vollautomatisierten Betriebs notwendig ist. Wie neuere Untersuchungen zeigen, sind aber z. B. durch eine bessere Abstimmung des Anlagenaufbaus und der Spültechnik steuerungstechnische Vereinfachungen möglich. Die Weiterentwicklung der Hohlfasern ermöglicht zudem eine höhere Packungsdichte, sodass Kosten für die Modulgehäuse gespart werden können. Der Optimierungsprozess ist offensichtlich noch nicht abgeschlossen und lässt langfristig noch eine gewisse Kostensenkung erwarten. Gleichzeitig sind die Erwartungen an die durchschnittliche Lebensdauer eines Ultrafiltrationsmoduls (derzeit zehn bis 15 Jahre) gestiegen, sodass heute etwas geringere Membranersatzkosten kalkuliert werden können als noch vor ca. zehn Jahren.18) Im Rahmen der jährlichen Wartungsarbeiten, wie sie in unterschiedlichem Umfang auch bei konventionellen Aufbereitungsanlagen anfallen, muss in jedem Fall die Wartung der Membrananlage durch Fachpersonal eingeplant werden, um die Membranintegrität zu gewährleisten.


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Betriebskosten Die Möglichkeit, Ultrafiltrationsanlagen aufgrund des Belastbarkeitsfaktors k = 1,0 um etwa 50 % kleiner auszulegen als Anlagen mit Festbettfiltern, führt im Hinblick auf die Betriebskosten zu einer wirtschaftlichen Vergleichbarkeit beider Verfahren.

Stromverbrauch in kW

■ Abbildung 9: Ungefähre Investitionskosten für verschiedene Verfahrenskombinationen zur Aufbereitung eines Nichtschwimmerbeckens im Vergleich

■ Abbildung 10: Rechnerischer Vergleich des Stromverbrauchs einer konventionellen Aufbereitungsanlage mit Festbettfilter (SF) und einer Ultrafiltrationsanlage (UF), die das gesamte Kreislaufwasser bei reduziertem Volumenstrom aufbereitet Für den rechnerischen Vergleich des Stromverbrauchs wurden nur die erforderlichen Pumpen berücksichtigt: Stromverbrauch einer Pumpe = Umwälzleistung x Förderhöhe x Erdbeschleunigung x Dichte [W] [m3/sec] [m] [m/sec2] [kg/m3] Wirkungsgrad der Pumpe

Folgende Annahmen liegen der Berechnung zugrunde: Erdbeschleunigung: 9,81 m/sec2; Dichte: 1000 kg/m3; Wirkungsgrad der Pumpen: 0,5; Umwälzleistung bei Festbettfiltration (k = 0,5): 100 m3/h; Förderhöhe bei Festbettfiltration: 8,5 -10 m (7 m zur Überwindung der Raumhöhe (4 - 5 m) und des Druckverlustes am Einströmsystem und in den Rohrleitungen (1 - 2 m); 1,5 - 3 m für den Druckverlust im Filter); Umwälzleistung bei Ultrafiltration (k = 0,5): 50 m3/h; Förderhöhe bei Ultrafiltration: 11 - 13 m (7 m zur Überwindung der Raumhöhe (4 - 5 m) und des Druckverlustes am Einströmsystem und in den Rohrleitungen (1- 2 m) (zu berechnen für den Gesamtvolumenstrom); 4 - 6 m für den Druckverlust in der UF-Anlage (bei einer zweiten UF-Stufe zusätzlich für 2 m3/h)) Anzeige

Stromkosten Im Hinblick auf den Stromverbrauch stellen die Pumpen im Beckenwasserkreislauf den Hauptkostenfaktor. Andere Stromverbraucher (Ventile, Steuerund Regeltechnik) können daher bei der Kalkulation des Stromverbrauchs vernachlässigt werden. Wie die Beispielrechnung in Abbildung 10 zeigt, liegen die Kosten für den Pumpenstrom trotz des etwas höheren Druckverlustes in der Ultrafiltrationsanlage bei normgerechter Auslegung der Ultrafiltration (Belastbarkeitsfaktor k = 1,0) sogar etwa ein Drittel unter denen einer Aufbereitungsanlage mit Festbettfilter (Belastbarkeitsfaktor k = 0,5). Mit einem vergleichsweise höheren Stromverbrauch ist erst zu rechnen, wenn mehr als 80 % des konventionellen Gesamtvolumenstroms über Ultrafiltration aufbereitet wird. Möglichkeiten und Grenzen des Wassersparens Wichtige Einsparmöglichkeiten im Hinblick auf Frischwasser, Abwasser und Wärme ergeben sich zunächst dadurch, dass die Spülhäufigkeit und damit der Wasserverbrauch belastungsabhängig angepasst werden kann. Wenn häufige Spülungen notwendig sind, kann durch Verwendung einer zweiten Ultrafiltrationsstufe, bei der das membranfiltrierte Spülabwasser der ersten Ultrafiltrationsstufe dem Beckenwasserkreislauf


Wasseraufbereitung · Bädertechnik | AB Archiv des Badewesens 11/2013 724

wieder zugeführt wird, der Frischwasserverbrauch sehr stark reduziert werden. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass die seitens der DIN 19 643 geforderte Mindestmenge (30 L/Badegast) eingehalten werden muss, die abhängig ist von der realen Nutzung des Beckens.

Ausblick Die Ultrafiltration zur Aufbereitung von Schwimmbeckenwasser hat sich seit 2002 zunehmend auf dem deutschen Markt etabliert. Die Normung der Verfahrenskombination als Teil 4 der aktuell überarbeiteten Fassung der Normenreihe 19 643, die im November 2012 erschienen ist, gibt Gesundheitsbehörden nicht zuletzt aufgrund der nun geprüften und genormten Auslegungskriterien (mit dem Belastbarkeitfaktor k = 1,0) größere Sicherheit bei Zulassung und Bewertung der Aufbereitungsanlagen. Ebenso ist eine Attraktivitätssteigerung der Ultrafiltration bei Anlagenbauern und Badbetreibern zu erwarten. Für die Wahl einer Ultrafiltrationsanlage können dabei je nach Fragestellung unterschiedliche Gründe sprechen:

Das über die zweite Ultrafiltrationsstufe rückgeführte Wasser darf das Füllwasser nicht ersetzen, sondern nur ergänzen, da es sich u. a. aufgrund des höheren Salzgehaltes und dem Fehlen einer zweiten Virenbarriere nicht um Betriebswasser Typ 1 gemäß DIN 19 645 handelt. Weil Salze durch Aufbereitung nicht entfernt werden, ist eine Konzentrationsverminderung nur durch Frischwasserzugabe möglich. Eine zu starke Anreicherung von Salzen sollte daher vermieden werden, und zwar sowohl aus korrosionstechnischen (Chlorid, Sulfat) Betriebssicherheit durch Ausschluss als auch aus hygienischen Gründen (Bro- einer Legionellenverkeimung Die langfristige Vermeidung unkalkuliermat, Chlorit und Chlorat). barer Zusatzkosten, die für die Sanierung verkeimter Festbett- und AnschwemmVerbrauchsmaterial Wie bei anderen Aufbereitungsverfah- filter anfallen können (Hochchlorung, ren gehören die Filterhilfsstoffe (Flo- Reinigung, Austausch von Filtermateckungsmittel, Pulveraktivkohle) zu den rialien, Analysekosten) lohnt sich überVerbrauchsmaterialien, wobei der Ver- all dort, wo mit einer langen Aufentbrauch u. a. von der Dimensionierung haltszeit der Badegäste in Becken bei der Aufbereitungsanlage abhängt. Zu- hohen Wassertemperaturen und aerosolsätzlich sind Reinigungschemikalien für bildenden Attraktionen gerechnet werdie chemisch begleiteten Spülungen der den muss (z. B. in Wellness- und FreiUltrafiltrationsmembranen zu berück- zeitbädern). sichtigen. Hygienische Sicherheit Aufgrund des zuverlässigen Rückhalts Personalaufwand Nach einer Einlaufphase (Anpassung der von Mikroorganismen eignet sich die Spülintervalle an die tatsächliche Belas- Ultrafiltration für Becken mit sehr hotung, Optimierung des Chemikalienein- hen Anforderungen an die Beckenwassatzes) reduziert sich der Personalauf- serhygiene, wie z. B. Therapiebecken, wand durch den hohen Automatisie- die ansonsten nur über Verfahrenskomrungsgrad erheblich (Auffüllen von Che- binationen mit einer zusätzlichen Ozonmikalien und Filterhilfsstoffen, Kontrolle stufe aufbereitet werden dürfen. Da die der online erfassten Messwerte). Zudem Verwendung von Ozon höhere Investiwerden Wartungsarbeiten in der Regel tions- und Betriebskosten voraussetzt, nicht vom Badpersonal durchgeführt. dürfte die wirtschaftliche Akzeptanz der Trotzdem ist eine ausführliche Einwei- Ultrafiltration in diesem Anwendungssung des Personals in die Funktionswei- bereich besonders groß sein. Bei besonse der Anlage und Eingriffsmöglichkei- deren Fragestellungen im medizinischen Bereich kann die hygienische Sicherheit ten bei Störungen notwendig. durch eine etwas größere Auslegung

der Ultrafiltrationsanlage noch gesteigert werden. Einsparung von Investitions- und Betriebskosten Die Ultrafiltration bietet sich aufgrund der Auslegekriterien aus wirtschaftlicher Sicht u. a. zur Aufbereitung kleiner und/oder flacher Becken mit vielen Attraktionen an, für die derzeit ein vergleichsweise großer Volumenstrom veranschlagt wird (z. B. Warmsprudelbecken), der aus hydraulischen Gründen nicht notwendig wäre. Im Hinblick auf eine zusätzliche Reduzierung des Betriebsstroms für die Pumpen bietet sich darüber hinaus der Einsatz zur Aufbereitung von Warmbecken an. Geringer Platzbedarf Der geringe Platzbedarf, der auf dem modularen Aufbau der Ultrafiltrationsanlagen beruht, kann im Sanierungsfall (Nutzung niedriger Räume und enger Einbringöffnungen) ein ebenso attraktives Argument sein wie bei Neubauten (geringeres Bauvolumen).

Literatur ■ 1) DIN 19 643-4 (2012): Aufbereitung von Schwimmund Badebeckenwasser – Teil 4: Verfahrenskombinationen mit Ultrafiltration. Beuth Verlag, Berlin ■ 2) Erdinger, L., und Sonntag, H.-G. (1990): Schwerflüchtige halogenorganische Verbindungen als Nebenprodukte der Schwimmbadwasseraufbereitung. Forum Städte-Hygiene 41: 185 ff. ■ 3) Hagen, K. (2003): Erste große Ultrafiltrationsanlagen zur Schwimmbeckenwasseraufbereitung. Der Hygieneinspektor, 2003 (12), 62 - 68 ■ 4) Gimbel, R., und Hobby, R. (2001): Einsatz innovativer Verfahren zur Schwimm- und Badebeckenwasseraufbereitung unter besonderer Berücksichtigung der Qualitätsanforderun-


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gen nach DIN 19 643. Abschlussbericht zum DVGWVorhaben W20/99 5) Hobby, R., Hagmeyer, G., Lange, B., und Gimbel, R. (2004): Einsatz einer Ultrafiltrationsanlage im Pilotmaßstab zur Schwimmbadwasseraufbereitung. GWF Wasser Abwasser 10/2004: 145, 700 - 704 6) Kramer, M. (2006): Membranfiltration und konventionelle Volumenfiltration zur Entfernung von Keimen, DNP und DNP-Precursoren aus dem Schwimmbadwasserkreislauf im großtechnischen Vergleich. Abschlussbericht zum DVGW-Vorhaben W 13/01/02. 105 Seiten 7) Erdinger, L., und Kühn, K. (2006): Neubildung und Verhalten von Desinfektionsnebenprodukten bei der Aufbereitung von Schwimmbadwasser zur Ultrafiltration. In: Forschungsverbundvorhaben Sicherheit von Schwimm- und Badebeckenwasser aus gesundheitlicher und aufbereitungstechnischer Sicht 2000 - 2004. Abschlussbericht des BMBF-Forschungsvorhabens, Förderkennzeichen 02 WT 0001-02 WT 0006, 02 WT 0072 8) Kühn, K. P., Hagen, K., Schwarz, M., Erdinger, L., und Sonntag, H.-G. (2002): Ultrafiltration in the treatment of swimming pool water: practical experiences in a small public pool. International Journal of Medical Microbiology 292 (Supplement 34): 244 - 245 9) Hagen, K., und Gerstenberg, S. (2009): Großtechnische Umsetzung und Erprobung des Einsatzes einer Ultrafiltrationsanlage zur Kreislaufaufbereitung von Schwimmbeckenwasser. Fachlicher Schlussbericht zum BMBF-Projekt 02WT0404. 41 Seiten 10) Eichelsdörfer, D. (2004): Bericht über die Funktionsprüfung der Ultrafiltrations-Aufbereitungsanlage des „Attraktionsbeckens“ in der Europa Therme Bad Füssing/NdB im Auftrag der Firma Rosenheimer Wassertechnik GmbH & Co. KG. 24 Seiten 11) DIN 19 643 (1984): Aufbereitung und Desinfektion von Schwimm- und Badebeckenwasser. Beuth Verlag, Berlin 12) Uhl, W. (2009): Bestimmung des Belastbarkeitsfaktors (k-Wert, b-Wert) für den Einsatz der Verfahrenskombination Pulveraktivkohle/Ultrafiltration in der Schwimmbeckenwasseraufbereitung im Auftrag der Firma VWS Deutschland GmbH/Berkefeld/ KrügerWABAG 13) Uhl, W., und Müller, S. (2008): Begleitende Untersuchungen im Zuge der Normungsarbeit zur Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser durch Membranfiltration (DIN 19 643-6). Abschlussbericht des vom DIN Deutschen Institut für Normung geförderten INS-Projektes. 50 Seiten

■ 14) Müller, S., und Uhl, W. (2009): Impact of split flow treatment by coagulation/ultrafiltration on particle concentrations in pool water. Tagungsband der Swimming Pool & Spa International Conference 2009, London. 8 Seiten ■ 15) Fournier, S., Dubrou, S., Liguory, O., Gaussin, F., Santillana-Hayat, M., Sarfati, C., Molina, J. M., und Derouin, F. (2002): Detection of Microsporidia, Cryptosporidia and Giardia in swimming pools: a one-year prospective study. FEMS Immunology and Medical Microbiology 33 (3): 209 - 213 ■ 16) Gansloser, G. (2010): Dimensionierung der Badewasseraufbereitungsanlage – Berechnung des Volumenstroms nach Maßgaben der Beckenhydraulik. AB Archiv des Badewesens, 05/2010: 277 - 278 ■ 17) Hoffmann, G., Hobby, R., und Panglisch, S. (2010): Entfernung organischer Stoffe mit der Verfahrenskombination Pulverkohle-Membranfiltration. Energie Wasser-Praxis 04/2010: 22 - 25 ■ 18) Reis, M. (2009): Ultrafiltrationsmembranen, Prüfung und Bewertung der Lebensdauer und Beständigkeit. AB Archiv des Badewesens 03/2009: 141 - 142

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Ausschüsse und Arbeitskreise · Verbände | AB Archiv des Badewesens 11/2013 726

Frühjahrssitzungen Mitte April in Hof A u s s c h ü s s e d e r D e u t s c h e n G e s e l l s c h a f t f ü r d a s B a d e w e s e n z w e i Ta g e i n d e r o b e r f r ä n k i s c h e n Saale-Stadt zu Gast

„In Bayern ganz oben“, so lautet der mehrdeutige Slogan der Stadt Hof, die – an der Saale zwischen Frankenwald und Fichtelgebirge gelegen –, sich rein geographisch nicht nur im Norden des Bundeslandes Bayern und auf fast 500 m über N. N. befindet, sondern auch ansonsten einiges zu bieten hat. Top war auch die Betreuung durch die Stadtwerke Hof, welche die Mitglieder des Technischen Ausschusses (TA) und des Ausschusses Bäderbetrieb (ABB) der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen e. V. (DGfdB), Essen, zu den Frühjahrssitzungen 2013 am 18. und 19. April nach Hof eingeladen hatten. Ein Anlass zu diesen nicht nur fachlich interessanten Tagen war auch die Verleihung eines Preises des „Public Value Awards für das öffentliche Bad 2012“ in der Kategorie Freibäder an das FreiBad Hof, das den Bäderfachleuten bei sommerlichen Temperaturen vorgestellt werden konnte. Neben den Vorträgen von Externen und Mitgliedern der verschiedenen Verbandsgremien standen in Hof auch Wahlen der Ausschussvorsitzenden und ihrer Stellvertreter sowie Ehrungen an. Wie es sich schon bei den vorangegangenen Sitzungen als sinnvoll erwiesen hatte, fanden die Sitzungen des TA und

des ABB Donnerstagmorgen getrennt und ab dem späten Vormittag gemeinsam statt. Ort der Tagungen war die Freiheitshalle, die wenige Monate zuvor nach einer Generalsanierung und einem Erweiterungsbau mit nun modernster Tagungstechnik und Räumlichkeiten für bis zu 6000 Personen wiedereröffnet worden war.

Wahl des Ausschussvorsitzenden und seiner Stellvertreter Für die turnusgemäß anstehenden Wahlen des TA-Vorsitzenden und seiner Stellvertreter fungierte Werner Bonertz aus Trier als Wahlleiter.

Da Professor Gansloser für die neue Wahlperiode als TA-Vorsitzender nicht mehr zur Verfügung stand, schlug er Sitzung des Technischen Ausschusses einen seiner bisherigen Stellvertreter, Zur Eröffnung der Sitzung des Techni- Dipl.-Ing. Kurt Pelzer aus Oestrich-Winschen Ausschusses begrüßte der Vorsit- kel, vor. Aus dem Teilnehmerkreis wurzende Prof. Dr.-Ing. Gunther Gansloser, de kein weiterer Kandidat vorgeschlagen. Die TA-Mitglieder wählten Pelzer Hannover, die Mitglieder. einstimmig zum neuen TA-Vorsitzenden, der die Wahl dankend annahm.

■ Das neu gewählte Führungsteam des Technischen Ausschusses (von links): Prof. Dr. Gunther Gansloser, Gabriele Albrecht-Hoffmeyer, Kurt Pelzer (Vorsitzender) und Helmut Schaper; Fotos: AB/jh


Verbände

727 AB Archiv des Badewesens 11/2013 | Verbände · Ausschüsse und Arbeitskreise

■ Über mikrobiologische Probleme mit Pseudomonas aeruginosa informierte Dr. Lothar Erdinger (links) die zahlreichen Mitglieder des Technischen Ausschusses

Pelzer schlug als seine Stellvertreter Professor Gansloser und Helmut Schaper aus Hannover vor. Weitere Kandidaten gab es nicht. Professor Gansloser und Schaper, der zwar (noch) nicht anwesend war, aber seine Zusage im Fall einer Wahl schon signalisiert hatte, wurden einstimmig gewählt. Dipl.-Ing. Gabriele Albrecht-Hoffmeyer aus Pfinztal wurde ebenfalls einstimmig als Schriftführerin (wieder-)gewählt. Professor Gansloser und Albrecht-Hoffmeyer nahmen die Wahl ebenfalls gern an. Pelzer würdigte die langjährigen Verdienste seines Vorgängers mit großer Hochachtung, der sich die Teilnehmer anschlossen. Danach übernahm er die Leitung der Sitzung. Regelwerk Zunächst standen einige DGfdB-Richtlinien zur Diskussion. Als Weißdrucke wurden einstimmig verabschiedet: ■ DGfdB R 65.01, ph-Wert-Einstellung bei Anlagen zur Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser, ■ DGfdB R 65.05, Flockungsfiltration zur Aufbereitung von Schwimmund Badebeckenwasser, ■ DGfdB R 65.03, Desinfektion des Schwimm- und Badebeckenwassers“ und

■ DGfdB R 25.01, Stahlbetonbecken mit keramischen Auskleidungen – Planungs- und ausführungstechnische Hinweise.

und Mittelohrentzündung, Blutvergiftung, Wundinfektion und Hauterkrankungen führen. Der Keim trete vornehmlich in feuchten Umgebungen, vor allem in Schwimmbädern und auch in Krankenhäusern, auf. Als Niststellen zählte der Referent diverse Endauslässe von wasserführenden Bereichen wie Ventile und Dichtungen auf. Daher seien sorgfältige Hygienemaßnahmen zur Vorbeugung wesentlich.

Als Blaudrucke wurden die DGfdB-Richtlinie 65.11, Anforderung an die Wasseraufbereitung von Floatinganlagen, nach Diskussion mehrheitlich und die DGfdBRichtlinie 25.03, Beckenabdeckungen in Bädern, einstimmig verabschiedet. Die DGfdB-Richtlinie 12.01, Neu- und Umbau eines Bades, wurde hingegen ein- Ein typischer Besiedelungsort seien Sandfilter, wo sich Pseudomonas aeruginosa stimmig zurückgezogen. im Filterbett zwischen zwei Filterspülungen leicht vermehren könnten. HoMikrobiologische Probleme mit he Bakterienkonzentrationen bildeten Pseudomonas aeruginosa Dr. Lothar Erdinger referierte in seinem sich vor allem in Biofilmen, die nur Vortrag „Mikrobiologische Probleme mit schwer mit der Filterspülung zu entferPseudomonas aeruginosa“ vornehmlich nen sind. Ganz wichtig seien die Fluiüber „Ursachen und Bedeutung“ der Bak- disierung des Filterbetts bei der Filterterien. Der Chemiker am Universitäts- spülung und die Chlorierung des Spülklinikum Heidelberg schilderte zunächst wassers. die Entdeckung des Zusammenhangs zwischen Krankheiten und Mikroben Bei der Untersuchung von Beckenbodendurch Robert Koch und die Anfänge der absauggeräten hatte Dr. Erdinger starke mikrobiologischen Untersuchungen zu Besiedelungen mit Pseudomonas aeruginosa festgestellt. Er empfahl daher, die Beginn des 20. Jahrhunderts. Absauggeräte gründlich zu reinigen, zu Im gechlorten Beckenwasser wären ge- desinfizieren und zwischen den Einsätringe Mengen an Pseudomonas aerugi- zen trocken aufzubewahren. Da er keinosa durchaus üblich, aber unbedenk- ne Anweisungen zur fachgerechten Reilich, führte Dr. Erdinger weiter aus. Bei nigung kenne, müssten die Hersteller Menschen mit geschwächtem Immun- dazu befragt werden. system könnten sie u. a. zu Lungen-


Ausschüsse und Arbeitskreise · Verbände | AB Archiv des Badewesens 11/2013 728

ihr Vertrauen für die nächste Wahlperiode von drei Jahren.

Für die Entfernung von Biofilmen an Oberflächen habe sich, führte der Chemiker aus, das Bürsten oder Scheuern nach dem Ablassen des Wassers bewährt. An schwer zugänglichen Stellen ist die Bekämpfung der Pseudomonaden schwierig. Auch in Freibädern mit biologischer Wasseraufbereitung könnten Probleme durch Pseudomonas aeruginosa auftreten, die durch erhöhte Wassertemperaturen begünstigt würden.

Sitzung des Ausschusses Bäderbetrieb Auch im Ausschuss Bäderbetrieb standen, nachdem der Vorsitzende Dipl.-Ing. Roland Kettler, Düsseldorf, die Teilnehmer begrüßt hatte, die Wahl des Aus-

Regelwerk Der Weg, bis aus einem Entwurf eine regelrechte Richtlinie wird, ist vielfach steinig und, um im Bild zu bleiben, mit Umwegen, sprich zahlreichen, auch kontroversen Diskussionen und Bedenken ■ Das neu gewählte Führungsteam des verbunden. So ist auch im ABB das ErAusschusses Bäderbegebnis des Tops „Regelwerk“ kurz auftrieb (von links): Roland Kettler (Vorsitzuführen; die vielfältigen Abwägungen zender), Michaela und die Berücksichtigung diverser InFranke und Martin Fromm teressen seien lediglich an dieser Stelle, stellvertretend für alle Regelwerksschussvorsitzenden und seiner Stellver- Involvierte, die sich um das gute „Endprodukt“ einer Richtlinie bemühen, ertreter an. wähnt. Wahl des Ausschussvorsitzenden und So wurden in der ABB-Sitzung drei Richtseiner Stellvertreter Unter der Wahlleitung von DGfdB-Ge- linien als Blaudrucke verabschiedet: schäftsführer Dr. Christian Ochsenbauer ■ DGfdB R 94.14, Sicherheit bei der Organisation und Durchführung fand die Wahl bzw. die Wiederwahl der von Schwimm- und auf das bisherigen Amtsinhaber statt. Die TeilSchwimmen vorbereitenden Kurse nehmer wählten einstimmig erneut Kett(einstimmig), ler zum Vorsitzenden und Martin Fromm aus Mühlhausen zu einem seiner Stell- ■ DGfdB R 94.04, Reinigung, Desinfektion und Hygiene in Bädern vertreter. Michaela Franke, die bei die(mehrheitlich), sen Frühjahrssitzungen auch als Gastgeberin fungierte, wurde erstmals zur ■ DGfdB R 94.12, Verkehrssicherungsund Aufsichtspflicht in öffentliweiteren stellvertretenden Vorsitzenden chen Naturbädern während des Bagewählt. Die engagierte Badleiterin aus debetriebes (mehrheitlich). Hof wurde zudem als ABB-Schriftführerin bestätigt. Die drei (Wieder-)Gewählten dankten den Teilnehmern für

■ Die ABB-Mitglieder bei den Beratungen zur Verabschiedung der Blaudrucke, moderiert vom Vorsitzenden Roland Kettler

■ Armin Plettenberg referierte über die UVSchutzverordnung


729 AB Archiv des Badewesens 11/2013 | Verbände · Ausschüsse und Arbeitskreise

■ Auch in den Kaffeepausen fand der intensive Informationsaustausch seine Fortsetzung

Solarien in Bädern Im Anschluss hielt Armin Plettenberg aus Stockdorf bei München einen Vortrag, der den Titel „UV-Schutzverordnung – Grenzen und Realisierbarkeit im Badebetrieb“ trug. Amüsant war der Rückblick in die Anfänge der „Besonnungsbranche“. Der Inhaber der Plettenberg Solarienkonzepte GmbH stellte zudem sein Unternehmen und seine Dienstleistungen vor.

Gemeinsame Sitzung von TA und ABB Der neue und gleichzeitig alte ABB-Vorsitzende Kettler begrüßte die Teilnehmer beider Ausschüsse, die den „Rest“ der Sitzungen in Hof nun gemeinsam verfolgen sollten. Die Zukunft der Freibäder? „Haben Freibäder eine Zukunft?“ Zu diesem brisanten Thema referierte Paul Lawitzke vom Regionalverband Ruhr in Essen. Er gab einen Überblick über die Lage der Freibäder in der Metropolregion Ruhr und beschrieb in diesem Zusammenhang die Marktsituation der Bäder im Freizeitsegment. Die Versorgung mit Bädern in der Metropolregion Ruhr sei gut, es gäbe relativ wenige Veränderungen, lediglich bei den Hallenbädern sei von 2002 bis 2011 ein Rückgang von elf Bädern zu verzeichnen. Es wurde deutlich, dass es einen Rückgang des Angebots, aber auch der Be-

suchszahlen in verschiedenen Bädertypen, vor allem aber bei den Freibädern, gegeben hat, bei denen die Besuchszahlen seit den 1980er Jahren im Vergleich zu den anderen Bädertypen überproportional zurückgegangen waren. Aufgrund der gezeigten Daten läge die Schlussfolgerung nahe, dass der Rückgang der Besuchszahlen nicht durch die Schließung von Freibädern verursacht würde, sondern andere Ursachen haben müsse.

typen, allerdings muss auch berücksichtigt werden, dass der absolute Zuschuss zu Freibädern zumeist deutlich unter dem anderer Bädertypen liegt. Es bestand Einigkeit darüber, dass Freibäder ein wichtiger Bestandteil des Bäderangebots sind.

Die anschließende Diskussion zeigte, dass die Freibäder wohl die „Problemkinder“ der Badbetreiber sind. Die wirtschaftlichen Kennzahlen sind in der Regel schlechter als bei den anderen Bäder-

Grundsätze für das Regelwerk Dipl.-Sportwiss. Michael Weilandt von der DGfdB-Geschäftsstelle stellte einige Änderungen in den „Grundsätzen für das Regelwerk“ der DGfdB und der „Geschäftsordnung für die Ausschüsse und Arbeitskreise“ vor, die in der Sitzung der Ausschussvorsitzenden und Obleute Anfang Juni vorbereitet und vom Erweiterten Vorstand kurze Zeit

■ Paul Lawitzke erörterte die Frage „Haben Freibäder eine Zukunft?“

■ Michael Weilandt informierte über Änderungen z. B. im DGfdB-Regelwerk


Ausschüsse und Arbeitskreise · Verbände | AB Archiv des Badewesens 11/2013 730

■ Thomas Beutel, Frank Eisele und Erhard Hopp (von links) informierten die Ausschussmitglieder über laufende Normungsvorhaben

später verabschiedet worden waren. Dabei ging es um die Einbindung der Fachöffentlichkeit – durch die Möglichkeit des Einspruchs – bei der Einleitung eines neuen Richtlinienverfahrens und um das Ausschließen eines Mitglieds aus einem Arbeitskreis bei mehrfachem unentschuldigten Fehlen.

sommerlichen Temperaturen die interessierten Ausschussmitglieder durch das FreiBad Hof. Die Revisionsarbeiten hatten sich verzögert, da noch bis in den April hinein Schnee und Eis das Arbeiten in den Freianlagen, wie so oft in der oberfränkischen Stadt in Mittelgebirgslage, behindert hatten.

Berichte aus der Normungarbeit Drei Vertreter der DGfdB in den deutschen bzw. europäischen Normungsgremien berichteten beim letzten Tagesordnungspunkt über laufende Normungsvorhaben.

Die Badleiterin erläuterte dabei das Konzept, das sie mit ihrem Team bei dem Betrieb der sehr großen und ausgedehnten, historisch gewachsenen Anlage verfolgt. Dabei ging sie auf „die konse-

quente, schrittweise Weiterentwicklung des Freibades über Jahrzehnte ein“, wofür das Bad einen der drei Preise des „Public Value Awards für das öffentliche Bad 2012“ in der Kategorie Freibad erhalten hatte (siehe dazu ausführlich AB 10/13 S. 608 ff.). Die Jury hatte das „FreiBad Hof“ als ein Beispiel gewürdigt, „wie ein Bad sich mit der städtischen Kultur wandelt, diese aktiv mitgestaltet, Bürgerwünsche aufnimmt und sich dadurch insgesamt zu einem unentbehrlichen Anziehungspunkt vor Ort macht.“

Thomas Beutel, Halle an der Saale, erläuterte kurz den Sachstand zu den Normvorhaben Betriebswasseraufbereitung, DIN 19 606 und Schwimmbeckenwasser. Dipl.-Ing. Frank Eisele aus Leinfelden-Echterdingen informierte über den Stand des DIN zu den Themen „Schwimmbadanlagen und -geräte“ und „Privat genutzte Schwimmbadanlagen und -geräte“ sowie über die Arbeit des CEN zu „Water Slides“ und „Swimming Pools“. Dipl.-Ing. Erhard Hopp aus Großburgwedel rundete diesen Tagungspunkt mit seinen Ausführungen zum deutschen Normvorhaben „Abdichtungen für erdberührte Bauteile“ ab. Besichtigung des Freibads in Hof Die Leiterin der Hofer Bäder, Michaela Franke, führte am Nachmittag bei früh-

■ Michaela Franke (links) führte die Ausschussmitglieder faktenreich durch das FreiBad Hof


731 AB Archiv des Badewesens 11/2013 | Verbände · Ausschüsse und Arbeitskreise

Vorstellung der Stadtwerke Hof und ihrer Bäder Den zweiten Tag der Frühjahrssitzungen begann – nach der Begrüßung der Teilnehmer von TA und ABB durch den neuen TA-Vorsitzenden Pelzer – der Geschäftsführer der Stadtwerke Hof, Dipl.-Ing. Claus Müller, mit einer Vorstellung der GmbH. Nachdem Müller im Rahmen des Stadtempfangs (siehe Seite 733) am Abend zuvor die Gäste schon begrüßt und einen Blick auf die Geschichte der Stadtwerke geworfen hatte, erläuterte er nun die Struktur der Stadtwerke Hof GmbH, zu der neben den 100-%-igen Töchtern Hofbad GmbH, HofVerkehr GmbH und HofEnergiedienstleistungen GmbH auch weitestgehend die HofStadterneuerung GmbH und die HEWEnergie+Wasser GmbH mit diversen Unterbereichen gehören. Müller nannte freimütig etliche Kennzahlen des Jahres 2012 und ging ausführlich auf das Leitbild der Stadtwerke ein.

tur, ist Dozentin am Lehrstuhl für Bau- dere den Schwimmbadbau und seine physik der TU München und zudem Akteure mehr und mehr, eröffne aber DGNB-Auditorin (DGNB = Deutsche Ge- auch neue Gestaltungsmöglichkeiten. sellschaft für Nachhaltiges Bauen). Für die Planung und Beurteilung Professorin Eßig machte deutlich, dass der nachhaltigen Gebäudequalität von in Zeiten des Klimawandels, der CO2- Schwimmbädern gelte es hierbei, gleichEinsparungen und der grassierenden Flä- berechtigt ökologische, ökonomische und chenversiegelung die Nachhaltigkeits- soziale Faktoren über den gesamten Ledebatte auch im Bäderwesen eine im- benszyklus von Sportstätten zu berückmer wichtigere Rolle spielt. Aspekte wie sichtigen. Für die Umsetzung von nachökologische und energieeffiziente Bau- haltigen Schwimmbädern stünden heutweisen sowie die Nutzung regenerati- zutage zahlreiche Instrumente und Hilfsver Energiequellen und umwelt- und mittel zur Verfügung, angefangen von gesundheitsverträglicher Baustoffe for- Konzepten für Niedrigenergie-, Passiv-

Zur HofBad GmbH gehören ein Freizeitbad, eine Sauna – alle Bezeichnungen führen konsequent den Namen der Stadt in ihrer Bezeichnung, nämlich HofBad, HofSauna – und das o. g. FreiBad Hof, das eine Wasserfläche von 2719 m2 hat. Das HofBad umfasst u. a. ein 25-mSchwimmerbecken, ein Nichtschwimmerbecken mit Wasserrutsche, ein Spaßbecken, ein Aroma-Dampfbad sowie weitere wellness-orientierte Angebote. Dem Freizeitbad angeschlossen ist die HofSauna, die über eine Panorama-Sauna und eine Kelo-Sauna im Außenbereich, eine Finnische Sauna, eine rustikale Felsensauna und einen Wärmestollen verfügt. Zum Angebot gehören auch Erlebnisduschen, ein Warmsprudelbecken und ein Orientalisches Rasulbad. Planungsinstrumente für nachhaltige Sportstätten Als nächste Referentin sprach Dr. Natalie Eßig aus München. Die studierte Architektin hat eine Professur an der Hochschule München, Fakultät für Architek-

■ Claus Müller informierte über die Struktur der Stadtwerke Hof

■ Prof. Dr. Natalie Eßig stellte Planungsinstrumente für nachhaltige Sportstätten vor

■ Architekt Christoph Keinemann referierte zum Thema „Barrierefreies Bauen“

■ Dr. Klaus Lipinsky informierte über das Projekt „Schwimmkampagne 2013“


Ausschüsse und Arbeitskreise · Verbände | AB Archiv des Badewesens 11/2013 732

■ Begrüßten beim Stadtempfang die Ausschussmitglieder: Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner (links) und Stadtwerke-Geschäftsführer Claus Müller; Roland Kettler (rechts) dankte ihnen und Michaela Franke für die Einladung der Ausschüsse nach Hof

und Plusenergiehäuser bis hin zu Leitlinien für die Umsetzung und Bewertung der nachhaltigen Gebäudequalität.

für seien nicht nur rationale Faktoren wie Sicherheit und Sauberkeit, sondern auch emotionale Faktoren wie bequemes Erreichen, gute Orientierung, Vermeidung physischer Nähe, ungewollter Barrierefreies Bauen und seine visueller Nähe oder unangenehmer GeKonsequenzen für die Bäderplanung rüche. An einem Planungsbeispiel für Den nächsten Vortrag hielt Dipl.-Ing. Sanitärräume machte Keinemann deutChristoph Keinemann, Inhaber der GSF lich, wie sich Inklusion im Bäderbau – Planungsgesellschaft für Sport- und realisieren ließe. Freizeitbauten mbH aus Hamm, zu dem Thema „Barrierefreies Bauen nach der Berichte aus den Arbeitskreisen neuen DIN 18 040 – Konsequenzen für Wie immer am Ende der Ausschusssitden Bäderbau“. zungen hatten neben den Vorsitzenden, welche die Inhalte der getrennten SitDer bäderbauerfahrene Architekt stell- zungen zusammenfassten, die Obleute te Planungsansätze für die diskriminie- der Arbeitskreise das Wort. So berichrungsfreie Nutzung öffentlicher Bäder teten im Einzelnen: Volker Mende (Arvor und machte deutlich, dass es dabei beitskreis Organisation), Dipl.-Ing. Roland um mehr als um behindertengerechtes Kettler, stellvertretend für Dipl.-Soz. Paul Bauen gehe. Das öffentliche Baurecht Lawitzke (Bäderpolitik), Martin Burgers, und die neue DIN 18 040 „Barrierefrei- stellvertretend für Katrin Knabe-Lange es Bauen“ stellten weitergehende For- (Schwimmbadpersonal), Dipl.-Soz.-Päd. derungen nach Qualität, Sicherheit und (FH) Eric Voß (Aus- und Fortbildung), Geborgenheit. Er erläuterte zunächst die Dipl.-Ing. Wolfgang Scheibenpflug (Bämöglichen Formen der Diskriminierung derbau), Dipl.-Ing. Stefan Mersmann und nahm Bezug auf das Allgemeine (Wasseraufbereitung), Dipl.-Ing. Hubert Gleichbehandlungsgesetz (AGG) von 2006. Finn (Elektrotechnik) und Dipl.-Ing. SteEs handele sich demnach nicht nur um fan Kawalski (HLSE). den „offiziell“ behinderten Badegast, sondern beispielsweise auch um alte Men- Dipl.-Ing. Erhard Hopp ergänzte die Beschen oder temporär beeinträchtigte Per- richte aus den Arbeitskreisen um aktusonen wie Schwangere. Kriterien hier- elle Informationen über den Stand von

Normen und Richtlinien, die den Bäderbau betreffen können. Das Projekt „Schwimmkampagne 2013 Unter dem Top Verschiedenes erläuterte der stellvertretende DGfdB-Vorsitzende Dr. Klaus Lipinsky aus Berlin das Projekt „Schwimmkampagne 2013“, das gemeinsam mit dem „Aktionsbündnis Prävention“ und mit Deutschlands größter Gesundheitsinitiative „Deutschland bewegt sich!“ eine Kampagne realisieren und für das Angebot der Bäder werben soll. Konkret sei eine bundesweite Kampagne mit dem Schwerpunkt Familie geplant; im Mittelpunkt stünde das Wissen um richtige Bewegung, Essen und Trinken. Nach einer Befragung der DGfdB-Mitglieder wollten sich knapp 150 Bäder beteiligen.

Stadtempfang Oberbürgermeister und Stadtwerke-Chef Der Stadtempfang fand in der „Bürgergesellschaft“ statt, einem Mitte des 19. Jahrhunderts erbauten und in den 1990er Jahren sanierten repräsentativen Festsaal. Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner begrüßte die Bäderfachleute aus ganz Deutschland herzlich und brachte den Gästen die Stadt „ganz oben in Bayern“, welche die meisten am Nachmit-


733 AB Archiv des Badewesens 11/2013 | Verbände · Ausschüsse und Arbeitskreise

Infokasten tag schon durch einen Stadtrundgang ein wenig kennengelernt hatten, mit einem kurzen historischen Abriss nahe. Als eine Besonderheit hob er die über 100 000 Besuche pro Tag nach der deutschdeutschen Grenzöffnung und den anschließenden Strukturwandel hervor. Größter derzeitiger Arbeitgeber in Hof sei die Viessmann Kältetechnik GmbH, dessen Inhaber Dr. Hans Viessmann auch die Sanierung der Bürgergesellschaft ermöglicht habe. Dr. Fichtner stellte zudem die Hofer Symphoniker als Highlight aus dem Bereich der Kultur vor und erwähnte das Hofer Filmfestival als das zweibedeutendste in Deutschland. Nachdem der Oberbürgermeister mit seinem Bekenntnis „Bäder sind uns lieb und teuer“ die große Linie von Hof im Hinblick auf das Kernthema der Zuhörer formuliert hatte, kam der Gastgeber des Abends, der Geschäftsführer der Stadtwerke Hof, Dipl.-Ing. Claus Müller, zu Wort. Auch er begrüßte die Gäste aufs Herzlichste und ging auf die Geschichte der Stadtwerke ein, die – nach dem Krieg gegründet – 1990 die Bäder hinzubekommen hatten und deren Geschäftsfelder im Zuge einer Umstrukturierungsphase von 1998 bis 2002 in GmbHs ausgelagert wurden. Näheres sollte er in seinem Vortrag am nächsten Morgen erläutern (siehe Seite 731). Als Dankeschön für die Einladung und die Gastfreundschaft überreichte der ABBVorsitzende Kettler dem Oberbürgermeister und dem Stadtwerkechef Präsente. Ganz besonders dankte er auch Michaela Franke, Leiterin der Bäder in Hof, für die Initiative und die Organisation der Frühjahrssitzungen sowie ihr unermüdliches Engagement für den Verband.

Vita von Prof. Dr.-Ing. Gunther Gansloser Auszug aus dem beruflichen Lebenslauf ■ Abschluss des Bauingenieurstudiums 1965 an der Technischen Hochschule (TH) Hannover ■ anschließend Mitwirkung an verschiedenen Projekten im Wasserbau in Peru ■ ab 1967 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Wasserwirtschaft der TH Hannover ■ 1971 Promotion ■ 1972 Mitarbeiter im väterlichen Ingenieurbüro mit Schwerpunkt Technische Gebäudeausrüstung von Bäder- und Freizeitanlagen ■ Tätigkeit im Ausland: in Äthiopien, Somalia, Oman, Benin, Taiwan, Senegal und Ruanda ■ 1981 Übernahme des väterlichen Ingenieurbüros ■ 1982 erhielt er einen Ruf an die Fachhochschule (FH) Münster/Steinfurt und wechselte 1985 nach einem Ruf an die FH Braunschweig/Wolfenbüttel Mitwirkung in Fachgremien und Regelwerkskommissionen ■ Mitglied und stellvertretender Obmann des DIN-Ausschusses der DIN 19 643 ■ Mitglied im technischen Komitee „Badewasseraufbereitung“ des DVGW ■ Mitglied und Vorsitzender des Technischen Ausschusses der DGfdB ■ Mitglied im Arbeitskreis „Heizung, Lüftung, Sanitär und Energie“ der DGfdB ■ Mitglied der Internationalen Akademie für Bäder-, Sport- und Freizeitbauten ■ stellvertretender Obmann in der Richtlinienkommission der VDI-Richtlinie 2089 ■ stellvertretender Obmann in der Richtlinienkommission der VDI-Richtlinie „Technische Gebäudeausrüstung von Schwimmbädern“ ■ Mitglied im Arbeitskreis „Wasseraufbereitung“ der DGfdB ■ Leiter des Arbeitskreises „Zählerkonzept“ der DGfdB ■ ständiger Gast in der Badewasserkommission des Umweltbundesamtes ■ Mitglied der FLL-Regelwerkskommission „Schwimm- und Badeteiche“ ■ Lehrbeauftragter an der Fachhochschule für angewandte Wissenschaft „Ostfalia“ (Standorte im östlichen Niedersachsen) ■ Berater touristischer Unternehmen zur Poolsicherheit

Herbert Votruba DGfdB-Präsident Dr. h. c. Fritz Schramma, würdigte zunächst die Verdienste von Ing. Herbert Votruba von der Berndorf Metall- und Bäderbau GmbH aus Österreich, der seit dem Jahr 2002 zunächst Gast und dann TA-Mitglied war. Verabschiedung von Ehrenamtlichen Der Ingenieur aus Felixdorf bei BernDas stilvolle Ambiente war auch ange- dorf hatte nie die langen Anreisen zu messener Rahmen für die Verabschie- den unterschiedlichsten Sitzungsorten dung von zwei Persönlichkeiten aus den gescheut, um sich mit seinem FachwisAusschüssen. sen und seiner besonnenen Art in die Ausschussarbeit einzubringen.

Prof. Dr. Gunther Gansloser Ebenso wie bei Herbert Votruba stand ebenfalls aus Altergründen die Verabschiedung von Prof. Dr. Gunther Gansloser an. Der DGfdB-Präsident gab dazu einen ausführlichen Rückblick: Für Dr. h. c. Schramma ging mit dem Ausscheiden von Professor Gansloser als TA-Vorsitzender – auch wenn er, wie am Morgen beschlossen, als Stellvertreter dem TA noch eine Weile erhalten bleiben soll-


Ausschüsse und Arbeitskreise · Verbände | AB Archiv des Badewesens 11/2013 734

te –, „eine Ära zu Ende, die ganz besonders von seiner Fachkompetenz, seiner freundlichen und gleichzeitig bestimmten Amtsführung, seinem Humor und nicht zuletzt seiner umfassenden, insbesondere geschichtlichen Bildung geprägt wurde.“ Der DGfdB-Präsident führte weiter aus, dass – und dabei sah er sich durch zahlreiches Nicken bei den Zuhörern bestätigt – die vielen Ansprachen anlässlich der Stadtempfänge bei den Ausschusssitzungen wohl unvergesslich seien, in denen er nicht nur die Mitglieder der Ausschüsse mit profunden Detailkenntnissen aus der Geschichte der einladenden Stadt versorgte, sondern manches Mal damit auch selbst die Gastgeber überraschte.

■ Dr. h. c. Fritz Schramma dankte Herbert Votruba (links) für sein langjähriges Engagement im Technischen Ausschuss

■ Der DGfdB-Präsident würdigte ausführlich die Verdienste von Prof. Dr. Gunther Gansloser (links), …

Dr. h. c. Schramma hob hervor, dass sich in der Amtszeit und unter der Führung von Professor Gansloser der fachlich immer schon hoch angesehene Technische Ausschuss kontinuierlich weiterentwickelt habe und derzeit auf dem Höhepunkt seiner Bedeutung stünde. Das technische Regelwerk der DGfdB sei in der Fachwelt und vor Gericht eine maßgebliche Instanz, die Mitglieder des TA seien in verschiedenen nationalen und internationalen Normungsgremien vertreten, und Vertreter wichtiger normativer und wissenschaftlicher Institutionen gehörten dem TA an. Die gegenwärtige vielseitige Zusammensetzung, auch mit Mitarbeitern aus Kommunen und Firmen sowie aus Architekten und Ingenieuren, sei das Verdienst einer klugen Personalpolitik, die vom Vorsitzenden natürlich immer mitbestimmt würde. So trage sie die Handschrift von Professor Gansloser als „bädertechnischem Kosmopolit“. Des Weiteren führte der DGfdB-Präsident Eckpunkte des beruflichen Werdegangs des scheidenden TA-Vorsitzenden auf und ging auf die Vielzahl von Fachgremien und RegelwerksKommissionen ein, in die er seine große fachliche Kompetenz und langjährige berufliche Erfahrung hat einfließen lassen (siehe Infokasten). Am 25. September 1997 war Professor Gansloser in Celle als Nachfolger von Dipl.-Ing. Erhard Hopp zum Vorsitzenden des Technischen Ausschusses der DGfdB gewählt worden. Nach 16 Jahren habe er mit dem heutigen Tage den Staffelstab an Dipl.-Ing. Kurt Pelzer weitergegeben. Seine Lauditio beendete Dr. h. c. Schramma mit der Übergabe eines Präsentkorbes. Die Mitglieder beider Ausschüsse und die übrigen Anwesenden würdigten Professor Gansloser mit stehenden Ovationen.

■ … der von den Ausschussmitgliedern mit stehenden Ovationen geehrt wurde

Nächster Termin der Ausschusssitzungen Die nächsten Sitzungen der DGfdB-Ausschüsse TA und ABB finden auf Einladung der Bäderland Hamburg GmbH und des ebenfalls in Hamburg ansässigen Vereins aktive Freizeit e. V. am 4. und 5. Dezember in der Hansestadt statt. Zi ■


735 AB Archiv des Badewesens 11/2013 | Rubriken · Personalien · Medien

Udo Mauritz zum 70.

Seinen 70. Geburtstag feierte Udo Mauritz aus Gütersloh am 19. Oktober. Dazu gratulieren wir ihm nachträglich sehr herzlich. 1962 begann seine Tätigkeit bei der Stadt Gütersloh: Dort wurde er nach Ausbildungs- und Bundeswehrzeit 1967 zunächst Sachbearbeiter und 1977 Leiter des Sportamtes, das auch für die Freibäder zuständig war. Sein 1980 begonnenes Studium zum Betriebswirt (BWA) konnte Udo Mauritz 1983 erfolgreich abschließen. Nachdem er Ende der 1980er Jahre die Aufgabe erhalten hatte, das Bäderwesen in Gütersloh neu zu ordnen, wurden 1991 alle Bäder der Stadt zu einem neuen Betriebszweig der Stadtwerke Gütersloh GmbH zusammengefasst. In der

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Folge dessen wurde Udo Mauritz zum Leiter der Bäderbetriebe ernannt, zu denen auch das Freizeitbad „Die Welle“ gehört. 2003 wurde er zum Städtischen Verwaltungsdirektor ernannt, und vor fünf Jahren trat er seinen wohlverdienten Ruhestand an. Udo Mauritz war und ist in vielen Bereichen des Badewesens ehrenamtlich aktiv: Dem Vorstand bzw. Präsidium des Deutschen SaunaBundes, Bielefeld, gehört er seit 1994 an, wurde dort zum stellvertretenden Vorsitzenden bzw. Vizepräsidenten gewählt. Seit 1995 steht er bei nunmehr fast 60 Saunameister- und Sauna-Betriebsleiter-Lehrgängen dem Prüfungsausschuss vor. Beim Regierungspräsidenten in Düsseldorf war er von 1990 bis 2007 Mitglied und von 2007 bis 2010 stellvertretender Vorsitzender des Berufsbildungsausschusses für den Ausbildungsberuf „Schwimmmeistergehilfe“ bzw. „Fachangestellter für Bäderbetriebe“. Seit 1995 ist er im dortigen Prüfungsausschuss tätig, zunächst als Mitglied, dann ab 2000 als stellvertretender Vorsitzender und seit 2004 als Ausschuss-

vorsitzender für die Fortbildungsprüfung zum Geprüften Meister für Bäderbetriebe. Auch die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen, Essen, hat seit vielen Jahren von seinem hohen Fachwissen profitiert: So war Udo Mauritz von 1983 bis 1992 als Kassenprüfer und von 2005 bis 2010 als Schatzmeister tätig. Darüber hinaus war er seit 1984 Mitglied und von 1996 bis 2010 Obmann des Arbeitskreises Aus- und Fortbildung. Weiterhin ist er seit vielen Jahren Mitglied im Ausschuss Bäderbetrieb, und er gehört dem Verbandsrat und dem Erweiterten Vorstand an. Aufgrund dieses starken Engagements und in Anerkennung seiner großen Verdienste bekam er bereits auf dem Kongress für das Badewesen in Köln 2001 die Ehrenmedaille der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen verliehen. Für die Zukunft wünschen wir Udo Mauritz weiterhin alles Gute, beste Gesundheit und immer genügend Zeit für seine nach wie vor zahlreichen ehrenamtlichen Aktivitäten. aj

Medien Königin des Sprungturms Autorin: Martina Wildner Verlag: Beltz & Gelberg, Weinheim 1. Auflage 2013, 216 Seiten, gebunden ISBN 978-3-407-82027-3 12,95 € Karla ist die „Königin des Sprungturms“, ihre Freundin Nadja immerhin die Nummer zwei. Der Jugendroman – empfohlen ab 11 Jahre – ist die Geschich-

te einer besonderen Freundschaft zweier Mädchen, und thematisiert in altersgerechter Form das Spannungsfeld zwischen Fluch und Segen des Leistungssports. Der Verlag stellt das Buch wie folgt vor: „Die 12jährige Nadja kennt kein

Rubriken

Personalien


Medien · Termine · Rubriken | AB Archiv des Badewesens 11/2013 736

Leben ohne Karla und ohne Sprungtraining. Tag für Tag gehen sie ins Leistungszentrum – Auerbachsalto, Delfinkopfsprung und so. Zusammen sind sie die besten. Nadja ist fasziniert von Karla, die so unnahbar ist und mirakulös gut. Doch von einem Tag auf den anderen gelingen Karla keine Sprünge mehr. „Ein Pferd hat vier Beine, und es stolpert auch“, sagt Nadjas russische Mutter. Oder hat es doch etwas mit Ingokru, dem Freund von Karlas Mutter, zu tun? Als Karla ganz mit dem Springen aufhört, wird alles anders. Erst jetzt kann Karla von ihrem Geheimnis, warum sie in jeden Sprung ihr ganzes Leben gepackt hat, erzählen. Und Nadja gelingt der beste Sprung ihres Lebens.“ Die Autorin Martina Wildner, geboren 1968 im Allgäu, studierte nach einigen Semestern Islamwissenschaften an der Fachhochschule Nürnberg Grafikdesign. Als Jugendliche war sie 400-m-Läuferin, jetzt ist Wassersprin-

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gen ihr Hobby. Für den Jugendroman „Jede Menge Sternschnuppen“ erhielt sie den Peter-Härtling-Preis, und ihr Buch „Das schaurige Haus“ war für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Zi

Termine

Technische Akademie Esslingen Weiterbildungszentrum An der Akademie 5 73760 Ostfildern Telefon: 07 11 / 3 40 08-18 Telefax: 07 11 / 3 40 08-65 E-Mail: ruediger.keuper@tae.de Internet: www.tae.de

Bauwesen 02. - 03.12.13 Bauwerksabdichtung in der Praxis Referent: J. Lech Ort: Ostfildern Gebühr: 950 € 03. - 04.12.13 Gestörter Bauablauf Referent: Dipl.-Ing. D. Hinz Ort: Ostfildern Gebühr: 930 €

04. - 05.12.13 Projektmanagement im Bauwesen Leitung: Dipl.-Ing. J. Schieler Ort: Ostfildern Gebühr: 970 €

26. - 27.11.13 Nachträge, Abrechnung und Mängelhaftung nach VOB/B Leitung: Dr. Reinhard Voppel Ort: Essen HDT-Mitglieder: 1150 € Nicht-Mitglieder: 1230 €

05. - 06.12.13 Vertiefungslehrgang Energieberatung (TAE) Referent: Prof. Dipl.-Ing. W. Stäbler Ort: Ostfildern Gebühr: 890 €

02.12.13 HOAI für Einsteiger aus kaufmännischen und technischen Bereichen Leitung: RA Christoph Bubert Ort: Essen HDT-Mitglieder: 580 € Nicht-Mitglieder: 650 € 03.12.13 VOB/A, B, C für Einsteiger aus kaufmännischen und technischen Bereichen Leitung: Dr. Reinhard Voppel Ort: Essen HDT-Mitglieder: 580 € Nicht-Mitglieder: 650 €

Haus der Technik e. V. Außeninstitut der RWTH Aachen Kooperationspartner der Universitäten Duisburg – Essen – Münster – Bonn – Braunschweig Hollestraße 1 45127 Essen Telefon: 02 01 /18 03-1 Telefax: 02 01 /18 03-2 69 E-Mail: hdt@hdt-essen.de Internet: www.hdt-essen.de

Baubetrieb und Baurecht 18. - 19.11.13 4-tägige Reihe: Projektmanagement im Bauwesen: Teil 1 Projektsteuerung und Methodenkompetenz Leitung: Prof. Dr.-Ing. Dr. rer. pol. Thomas Wedemeier Ort: Essen HDT-Mitglieder: 1050 € Nicht-Mitglieder: 1150 € 25.11.13 Ausschreibung und Vergabe von Bauleistungen nach VOB/A Leitung: Dr. Reinhard Voppel Ort: Essen HDT-Mitglieder: 690 € Nicht-Mitglieder: 760 €

10.12.13 HOAI 2009 konkret – Vertiefungsseminar für Praktiker Leitung: Dr.-Ing. Magdalena Jost Ort: Berlin HDT-Mitglieder: 590 € Nicht-Mitglieder: 630 € 12. - 13.12.13 Projektmanagement im Bauwesen – Teil 2: Organisationskompetenz, Juristische Kompetenz, Methodenkompetenz und Beispiele des Projektmanagements Leitung: Prof. Dr.-Ing. Dr. rer. pol. Thomas Wedemeier Ort: Essen HDT-Mitglieder: 1050 € Nicht-Mitglieder: 1150 €

Bauschäden, Bautenschutz, Bausanierung 19.11.13 Passivhaus-, Nullenergie- und Plusenergiehaus – Gebäude der Zukunft Leitung: Dr. Dipl.-Ing. Hans Löfflad Ort: Berlin HDT-Mitglieder: 530 € Nicht-Mitglieder: 590 €


737 AB Archiv des Badewesens 11/2013 | Rubriken · Aus- und Fortbildung

Aus- und Fortbildung November 2013 bis März 2014

Seminar 1452:

Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V.

Rechtsgrundlagen für das Kassenpersonal 17. Februar 2014, Nürnberg

Seminar 1371:

Themen:

Workshop Ausbildung 18. - 20. November 2013 Willingen/Hochsauerland

Themen: ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Einstellungskriterien/Auswahlverfahren Ausbildungsproblematiken Das Beurteilungsgespräch mit Auszubildenden Der Ausbilder als Mentor, Lernpartner und Coach Lernkanäle Prüfungsvorbereitung Einsatz von Medien in der Ausbildung Organisation der Ausbildung Ausbildungsprojekte Kommunikation und Gesprächsführung zwischen Ausbilder und Auszubildenden

Kosten:

685 € einschl. Unterkunft und Verpflegung (Mitgliederrabatt: 25 €)

Seminar 1367: Planung und Durchführung von Veranstaltungen im Bad 3. - 5. Dezember 2013, Meiningen

Themen:

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Anwendung der Haus- und Badeordnung Hausrecht und Hausverbot Gültigkeit von Eintrittskarten Befristung und Verjährung von Gutscheinen Zutrittsrecht von Kindern und Behinderten Behandlung von Fundsachen Diskriminierung von Besuchern oder Gruppen Mankogeld Zahlung mit Kredit-/EC-Karten Haftungsfragen bei Beschädigungen von Gegenständen der Besucher Diebstahl von Sachen der Gäste

Kosten:

395 € einschl. Mittagessen und Tagungsgetränke (Mitgliederrabatt: 25 €)

Seminare 1477: Training in der Gestaltung von Schichtplänen in Bäderbetrieben Seminar 1477-1, 18. Februar 2014 Seminar 1477-2, 12. Juni 2014 Seminar 1477-3, 27. November 2014 Fulda

Themen: Zielgruppen und Ziele Zu beachtende arbeitsrechtliche Event-Teams und Kooperationen Bestimmungen Basiskriterien für die Organisation ■ Der Begriff „Arbeitszeit“ Vermarktung und Imagetransfer „Außer Spesen nix gewesen“ – Evaluati- ■ Ruhepausen ■ Ruhezeit on und Wirtschaftlichkeit ■ Der Unterschied zwischen Schicht- und ■ „Mut zu neuen Ideen“ – Brainstorming Einsatzplänen der Teilnehmer ■ Zusatzurlaub ■ Fallbeispiel: Hits und Flops ■ Sonn- und Feiertagsarbeit ■ „Eventitis“ – oder wie viele Events ■ Rufbereitschaft braucht ein Bad oder eine Sauna? ■ Überstunden, Mehrarbeit ■ Trends, Tipps und Tricks ■ Rechte des Betriebs-/Personalrats ■ Praktische Umsetzung von Spielideen im Wasser Grundlagen der Dienstplangestaltung Kosten: ■ Der Unterschied zwischen Rahmen715 € einschl. Unterkunft und Verpflegung dienstplänen und Dienstplänen (Mitgliederrabatt: 25 €) ■ Der Dienstplan als juristisches Dokument ■ Alle zu berücksichtigenden Aspekte ■ Techniken bei der Dienstplangestaltung ■ Die Dienstplangestaltung als schwierige Führungsaufgabe ■ ■ ■ ■ ■

Training in der Dienstplangestaltung, Praktische Übungen ■ Fachkundige Rückmeldung zu eingereichten Dienstplänen Anzeige

Eigene Überprüfung der eingereichten Dienstpläne in Einzel- oder Gruppenarbeit Erstellung arbeitsrechtlich einwandfreier Dienstpläne

Kosten je Seminar:

435 € einschl. Mittagessen und Tagungsgetränke (Mitgliederrabatt: 25 €)

Seminar 1351: Betriebsleiterlehrgänge 2013/14, Fachforum für Betriebsleiter/innen Seminar 3, 10. - 14. März 2014 Willingen/Hochsauerland

Themen: ■ ■ ■

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Aktuelle Rechtsprechung beim Betrieb öffentlicher Bäder Entwicklungen auf dem Markt der Ertrinkenden-Erkennungs-Systeme Optimierung der Reinigung in öffentlichen Bädern – Bericht über Untersuchungsergebnisse und Erfahrungen bei den Bäderbetrieben Erfurt Sichere Lagerung von und Umgang mit Bäderchemikalien Emotionale Intelligenz beim Umgang mit Badegästen Fachforum: Aktuelle betriebliche und technische Themen Vor- und Nachteile der verschiedenen Desinfektionsverfahren bei der Schwimm- und Badebeckenwasser-Aufbereitung Aquafitness in Bädern – Neue Trends und Entwicklungen und ihre Umsetzbarkeit Die neue DIN 19 643 „Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser“ – die wichtigsten Änderungen im Überblick

Kosten:

885 € einschl. Unterkunft und Verpflegung (Mitgliederrabatt: 25 €) Änderungen vorbehalten; die Programme können zwei Monate vor Seminarbeginn angefordert werden.

Geschäftsstelle: Postfach 34 02 01, 45074 Essen Telefon: 02 01 / 8 79 69 - 0 Telefax: 02 01 / 8 79 69 - 20 E-Mail: info@baederportal.com Internet: www.baederportal.com (Menüpunkt „Aus- und Fortbildung”)


Firmen und Produktinfos | AB Archiv des Badewesens 11/2013 738

Firmen und Produktinfos WaterVision GmbH, Kleve:

LED-Unterwasserbeleuchtung von WaterVision effizienter – mehr Licht pro Watt im Wasser In der neuesten Generation der WaterVision-WV15-LED-Unterwasserscheinwerfer kommt ausschließlich die modernste LED-Technologie zum Einsatz. Zusammen mit der weltweit einzigartigen NanoPower®-Technologie garantiert WaterVision Produkte der höchsten Qualität. Das Ergebnis ist das effizienteste

■ Schwimmbecken, das mit LED-Unterwasserscheinwerfern von WaterVision ausgestattet ist; Foto: WaterVision, Kleve

Lichtbild unter Wasser, hohe Sicherheit durch Lichtreflektion auf den Schwimmer und der möglichst geringe Stromverbrauch. Die Lichtausbeute wird immer stärker, und die Lichtfarben werden immer brillanter, weil die Leistungsaufnahme abnimmt – mit einem schöneren Lichtbild als Ergebnis.

Auf der FSB in Köln hat WaterVision die LED-Alternative für 400-Watt-HPL/ HQL-Quecksilberdampf-Hochdrucklampen gezeigt: den WV19/WV17-LEDScheinwerfer mit einer Leistungsaufnahme ab 80/160 Watt. HPL/HQL-Leuchtmittel sind ab April 2015 innerhalb der EU verboten. Der WV19/WV17-LEDScheinwerfer ist eine verantwortungsAuch der ColorWave-Gold-LED-Unter- volle, nachhaltige LED-Lichtlösung, die wasserscheinwerfer mit Farbwechsler wur- den Energieverbrauch stark reduziert. de erneuert. Er bietet neben den hellen Farben Grün und Blau auch ein bemer- ■ Weitere Informationen: WaterVision GmbH, kenswert stärkeres Rot. Rotlicht, das sich Boschstraße 16, so weit unter Wasser verteilen kann, ist 47533 Kleve, 0 28 21 /8 94 48 50, in der Welt einzigartig. Durch die An- Telefon: Telefax: 0 28 21 /8 94 48 59, wendung der kompletten WaterVision- E-Mail: info@watervision.de, Beleuchtungslösungen ist es einfach, Internet: www.watervision.de ein unspektakuläres Hallenbad in ein charmantes Ambiente zu verwandeln.


739 AB Archiv des Badewesens 11/2013 | Firmen und Produktinfos

Mariner 3S GmbH, Gießen:

Mariner 3S ist in Deutschland, der Schweiz, Österreich, Belgien, den Niederlanden und Luxemburg der unbestrittene Technologie- und Marktführer mit

■ Das Beckenbodenreinigungsgerät „Mariner 3S clubliner“ kann auch im Flachwasserbereich eingesetzt werden; Foto: Mariner 3S, Gießen

einem Marktanteil von über 80 % im Bereich der professionellen Schwimmbeckenbodenreinigung. Mehr als 40 Jahre Erfahrung, kontinuierliche Weiterentwicklung, innovative Technologien, die sprichwörtliche Zuverlässigkeit und ein ausgezeichneter Kundenservice führen zu dieser hohen Akzeptanz der Geräte beim Kunden.

und auch dort ein gutes Reinigungsergebnis erzielen. Nicht zuletzt die zuverlässige Automatikfunktion, die ein vollautomatisches Reinigen der Beckenböden über Nacht erlaubt, führt zu signifikanter Zeitersparnis bei den Mitarbeitern, die dadurch deutlich effektiver eingesetzt werden können.

Die Leistungsfähigkeit und der FunkDie Geräte zeichnen sich u. a. durch tionsumfang der Mariner-Geräte lassen wartungsfreie Komponenten (Pumpen/ sich am besten bei einer Vorführung diAntriebe), die Möglichkeit der vollauto- rekt im Bad des Kunden erleben. matischen Reinigung im sog. „Bahn für Bahn“-Prinzip und die nach neuester ■ Weitere Informationen: Mariner 3S GmbH, DIN-Norm (DIN VDE 0100-702) gefor- Siemensstraße 21, derte Schutzkleinspannung aus. Eine 35394 Gießen, Besonderheit stellt die Möglichkeit dar, Telefon: 06 41 / 97 43 10, Telefax: 06 41 / 7 35 07, dass die Mariner-Sauger auch im Flach- E-Mail: info@mariner-3s.com, wasserbereich eingesetzt werden können Internet: www.mariner-club.com

ProMinent Dosiertechnik GmbH, Heidelberg:

Multikanal-Multiparameter-Mess- und Regelsystem Dulcomarin® II – mit zusätzlicher Funktionalität Auf der kommenden aquanale präsentiert die Firma ProMinent in Halle 10.1, Stand H031/J036, ihr leistungsfähiges Multikanal-Multiparameter-Mess- und Regelsystem Dulcomarin® II mit integrierter SPS. Es bietet zusätzliche Funktionalität, beispielsweise zum Ansteuern und Überwachen von 4/6-Wege-Auto-

■ Das Multikanal-Multiparameter-Mess- und Regelsystem Dulcomarin® II zur kostengünstigen Regelung von bis zu 16 Kreisläufen; Foto: ProMinent Dosiertechnik, Heidelberg

matikventilen oder der Klappensteue- gestellt werden – beispielsweise durch rung zur Filterrückspülung. das Anpassen der Luft- und Wassertemperatur oder das Aktivieren von verEnergieeinsparen ist ebenfalls Thema auf schiedenen Attraktionen. dem Messestand des Heidelberger Herstellers und wird anhand einer bedarfs- Zu den weiteren Highlights auf dem gerechten Regelung einer Umwälzpum- ProMinent-Messestand gehört die chlope mit Frequenzumrichter mit dem Dul- ridarme Desinfektion des Schwimmbadcomarin II im Eco-Modus verdeutlicht. wassers mit den Membranelektrolyseanlagen Chlorinsitu® III und IV ebenso Ebenso anschaulich: die Funktionalität wie die Dosieranlage ProCal zur wirtder bedienerfreundlichen Beckensteue- schaftlichen, chloratfreien Desinfektion rung EcoPad mit easyDrive. Damit las- mit Calciumhypochlorit sowie die Prosen sich in Kombination mit dem Mul- Maqua®-Dulcodos®-Pool-Dosiersystetikanal-Multiparameter-Mess- und Re- me mit dem Multiparameter-Controller gelsystem alle typischen Anwendungen diaLog DACa oder mit den Einkanalvon Bädern ansteuern. Alle Parameter Mess-und Regelgeräten Dulcometer®der vorhandenen Becken, die für ein Compact-Controller. hygienisch reines Schwimmbadwasser notwendig sind, können spezifisch für ■ Weitere Informationen: ProMinent Dosiertechnik GmbH, jedes Becken eingestellt werden. Der Im Schuhmachergewann 5 - 11, Clou: Ebenso einfach wie das Abrufen 69123 Heidelberg, der Betriebsparameter können auch die Telefon: 0 62 21 / 8 42 - 2 70, Telefax: 0 62 21 / 8 42 - 4 32, einzelnen Funktionen des Schwimm- E-Mail: m.birmelin@prominent.de, und Wellness-Bereiches individuell ein- Internet: www.prominent.de

Firmen und Produktinfos

40 Jahre Erfahrung in der Schwimmbeckenbodenreinigung – Marktführer im deutschsprachigen Raum und in den BeNeLux-Staaten


Firmen und Produktinfos | AB Archiv des Badewesens 11/2013 740

Tintometer GmbH, Lovibond® Water Testing, Dortmund:

Lovibond® AquaMATE Pool-Software für bis zu 9999 Kunden und 99 Schwimmbäder AquaMATE ist ein ideales Softwaretool für kommerzielle Schwimmbadbetreiber und -fachhändler. Nach Messung der Wasserparameter werden die Ergebnisse analysiert und geeignete Aufbereitungsmaß-

nahmen vorgeschlagen. AquaMATE kann bis zu 9999 Kunden und 99 Schwimmbäder pro Kunde individuell anlegen. Das Programm kann auf einem Laptop installiert werden und ermöglicht somit mobile Messungen.

mit die richtige Menge an Chemikalien dosiert wird.

AquaMATE erweitert die Funktionalität der Lovibond®-PM-Photometer-Serie und interpretiert alle wichtigen Wasserwerte, die für die Wasserkonditionierung erforderlich sind. Sobald die Analyse durchgeführt wurde, versucht die Software automatisch, das Wassergleichgewicht wiederherzustellen und schlägt die benötigte chemische Dosierung vor, um einen Langelier-Sättigungsindex von null oder annähernd null zu erreichen.

■ individuelle Einrichtung von bis

Highlights ■ Analyse der Water Balance ■ Festlegung kundenspezifischer Parametergrenzen

Anwender können sich darauf verlassen, dass ihre Kunden genaue Informationen an die Hand bekommen und so-

zu 9999 Kunden und 99 Schwimmbädern pro Kunde ■ Empfehlungen einer chemischen Dosierung ■ geeignet für private und öffentliche Schwimmbäder ■ kann unabhängig von PM-Photometern eingesetzt werden (manuelle Eintragungen) ■ Weitere Informationen: Tintometer GmbH, Lovibond® Water Testing, Schleefstraße 8 - 12, 44287 Dortmund, Telefon: 02 31 / 9 45 10-0, Telefax :02 31 / 9 45 10-30, E-Mail: verkauf@tintometer.de, Internet: www.lovibond.com

11/2013


741 AB Archiv des Badewesens 11/2013 | Stellenmarkt

Stellenmarkt

Stellenangebote


Stellenmarkt | AB Archiv des Badewesens 11/2013 742

Anzeigenschluss f端r die Dezember-Ausgabe ist der 15. November 2013. Erscheinungstermin: 2. Dezember 2013


743 AB Archiv des Badewesens 11/2013 | Stellenmarkt

Jetzt bestellen … Jetzt bestellen … Jetzt bestellen … Jetzt bestellen … Jetzt bestellen … Jetzt bestellen … Für die schnelle, einfache und preiswerte Archivierung: Schuber-Ordner in der Grundfarbe von AB Archiv des Badewesens, aus stabiler Pappe mit PVC-Folie umschweißt, abwaschbar und robust, mit praktischem Griffloch; mit auswechselbarem Rückenschild für die Jahrgangs-Angabe (durch abziehbare Klebefolie individuelle Anbringung auch auf der Vorderseite möglich)

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Maße: 7,0 x 24,3 x 31,5 (B x T x H), Preis: 5,95 € (zzgl. MwSt. und Versandkosten) Schriftlich zu bestellen bei: AB Archiv des Badewesens, Postfach 34 02 01, 45074 Essen, Telefax: 02 01/8 79 69 21, E-Mail: verlag@baederportal.com


Stellenmarkt | AB Archiv des Badewesens 11/2013 744

Kontaktaufnahme zu Chiffre-Anzeigen bitte an:

AB Archiv des Badewesens, Annegret J채hner, Postfach 34 02 01, 45074 Essen


745 AB Archiv des Badewesens 11/2013 | Stellenmarkt


Stellenmarkt | AB Archiv des Badewesens 11/2013 746

Diese Ausgabe enthält folgende Beilagen:

Sonstiges

Mariner 3S GmbH, GieĂ&#x;en (Gesamtauflage) Schomburg GmbH & Co. KG Detmold (Gesamtauflage) Speck Pumpen Verkaufsgesellschaft mbH Neunkirchen am Sand (Gesamtauflage) Sollte in Ihrer Ausgabe eine der oben genannten Beilagen fehlen, rufen Sie uns bitte unter der Telefonnummer 02 01/ 8 79 69-18 an.



Impressum · Anzeigenindex | AB Archiv des Badewesens 11/2013 748

Impressum AB Archiv des Badewesens 66. Jahrgang Fachzeitschrift für Praxis, Technik, Wissenschaft und Betriebswirtschaft ISSN 0932-3872 Herausgeber Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V. Postfach 34 02 01, 45074 Essen Telefon: 02 01 / 8 79 69-0 Telefax: 02 01 / 8 79 69 20 info@baederportal.com, www.baederportal.com Redaktionsgeschäftsstelle Postfach 34 02 01, 45074 Essen Haumannplatz 4, 45130 Essen Annegret Jähner (aj) Telefon: 02 01 / 8 79 69-18 Telefax: 02 01 / 8 79 69 21 a.jaehner@baederportal.com, www.baederportal.com Redaktion Dr. Joachim Heuser (jh) (verantwortlich) Anschrift: s. Redaktionsgeschäftsstelle Telefon: 02 01 / 8 79 69-12 j.heuser@baederportal.com Claus Guhde (cg) Taunusstraße 64, 12309 Berlin Telefon: 0 30 / 7 46 46 51 claus.guhde@web.de Dipl.-Des. Walter J. Richtsteig (WJR) Julius-Leber-Straße 10, 47441 Moers Telefon: 0 28 41 / 1 86 95 Telefax: 0 28 41 / 1 86 95 walter.richtsteig@t-online.de

Dipl.-Ing. Konstanze Ziemke-Jerrentrup (Zi) Anschrift: s. Redaktionsgeschäftsstelle Telefon: 02 01 / 8 79 69 -17 k.ziemke@baederportal.com

Druck und Vertrieb WAZ Druck GmbH + Co. KG, Postfach 11 05 17, 47145 Duisburg Theodor-Heuss-Straße 77, 47167 Duisburg

Verlag und Anzeigen Deutsche Gesellschaft für das Badewesen GmbH Postfach 34 02 01, 45074 Essen Telefon: 02 01 / 8 79 69 -18 Telefax: 02 01 / 8 79 69 21 verlag@baederportal.com www.baederportal.com

Erscheinungsweise monatlich am Anfang des Monats. Bei unverschuldetem Nichterscheinen besteht kein Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung.

Verlagsleitung Dr. Christian Ochsenbauer (verantwortlich für Anzeigen) Anschrift: s. Verlag und Anzeigen Stellenanzeigen und Vertrieb Annegret Jähner Telefon: 02 01 / 8 79 69 -18 a.jaehner@baederportal.com Werbeanzeigen und Vertrieb Sebastian Friedrich Telefon: 02 01 / 8 79 69 -19 s.friedrich@baederportal.com Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 14, gültig ab 01.01.2013. Layout catsnfrogs medical art Düsseldorfer Straße 49, 42781 Haan info@catsnfrogs.de, www.catsnfrogs.de Produktion Typografie+Layout B. Kleine-Möllhoff Winzermarkstraße 102 45529 Hattingen Telefon: 0 23 24 / 4 04 66 Telefax: 0 23 24 / 4 02 99 b.b.kleine-moellhoff@t-online.de

Bezugskosten Jahresabonnement € 72,– inkl. MwSt. und Versand, Ausland zzgl. Versandkosten. Einzelhefte € 7,– inkl. MwSt., zzgl. Porto- und Versandkosten. Hinweise Beiträge, die mit Namen oder Initialen des Verfassers gekennzeichnet sind, stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Für die Einsendung von nicht angeforderten Manuskripten wird keine Gewähr übernommen. Die in der Rubrik „Firmen und Produktinfos“ veröffentlichten Informationen liegen in der Verantwortung der bezugnehmenden Unternehmen. Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks und der Vervielfältigung, insbesondere die Reproduktion durch Fotokopie, Mikrofilm oder andere Verfahren sowie die Übertragung in eine von Maschinen verwendbare Sprache und die Übersetzung in fremde Sprachen bleiben nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen Herausgeber und Verlag vorbehalten. Ebenso bleiben die Rechte der Wiedergabe durch Vortrag, Funk- und Fernsehsendung, im Magnettonverfahren oder auf ähnlichem Wege vorbehalten. © 2008 - 2013 by Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V., Postfach 34 02 01, 45074 Essen

Anzeigenindex Aquila Wasseraufbereitungstechnik GmbH, Wertheim, www.aquila-wasser.de Seite 694 B+S Schwimmbadtechnik GmbH & Co. KG, Bergisch Gladbach, www.bs-schwimmbadtechnik.de Seite 691 Beco-Beermann GmbH & Co. KG, Bad Salzuflen, www.beco-beermann.de Seite 725 Beierlorzer GmbH, Mülheim an der Ruhr, www.beierlorzer-gmbh.de Seite 721 Berndorf Metall- und Bäderbau GmbH, Berndorf (A), www.berndorf-baederbau.com Seite 712 Bodan-Werft Metallbau GmbH & Co. KG, Kressbronn, www.bodan-werft.de 3. Umschlag BSA-Akademie, Saarbrücken, www.dhfpg-bsa.de Seite 691 DEHAG, Frechen, www.dehag.de Seite 723 descon GmbH Innovative Wassertechnik, Alzenau, www.descon-trol.de Seite 705 e.s.m. Edelstahl- Schwimmbad-und Metallbau GmbH, Pirna, www.esm-pirna.de Seite 687 Günther Falkenberg EUR ING, Wendeburg, www.schwimmbad-gutachten.de Seite 735 Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH, Höchstädt a. d. Donau, www.gruenbeck.de Seite 715 Hartwigsen Freizeitanlagen GmbH, Jettingen, www.hartwigsen.de Seite 695 Hinke Schwimmbad Deutschland GmbH, Berlin, www.hsb-bad.de 4. Umschlag IBA-Aqua-Pflege-Produkte GmbH, Philippsburg, www.iba-aqua.com Seite 707

Ledos GmbH & Co. KG, Mülheim an der Ruhr, www.ledos.de Seite 703 Mariner 3S GmbH, Gießen, Beilage www.mariner-3s.de (Gesamtauflage) PAM Pionier Abdecksysteme-Technik GmbH, Putzbrunn, www.pam-abdecksysteme.de Seite 683 Poschen Wasseraufbereitung, Solingen, www.dp-wasseraufbereitung.de Seite 720 Prior & Peußner Gebäudedienstleistungen, Osnabrück, www.pp-service.com Seite 736 RZB Zeller Berlin GmbH & Co. KG, Berlin, www.baederroste.de Seite 701 Schmalenberger GmbH + Co. KG, Tübingen, www.schmalenberger.de Seite 708 Schomburg GmbH & Co. KG, Detmold, Beilage www.schomburg.de (Gesamtauflage) Schunk Interieur GmbH - The RelaxFactory, Klingenthal, www.relaxfactory.de Seite 697 Speck Pumpen Verkaufsgesellschaft GmbH, Beilage Neunkirchen am Sand, www.speck-pumps.com (Gesamtauflage) Supergrip Deutschland GmbH, Rellingen, www.supergrip.de Seite 737 Tesla Automation GmbH, Wertheim, www.tesla-automation.de Seite 696 Zeller Bäderbau GmbH, Berlin, www.zeller-baederbau.com 2. Umschlag




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