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Deutsche Meisterschaften im oktober
Aus K 95 wurde K 100 – Übergabe der rothausschanze an den skisprungbetrieb. im oktober finden mehrere deutsche Meisterschaften statt
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Die Rothausschanze im Adler Skistadion ist endlich sprungbereit und nahezu fertiggestellt. Aus der ehemaligen K 95 ist nach Abbruch des Anlaufs, der Änderung des Profils sowie dem Aufbau einer neuen KombiAnlaufspur nunmehr eine K 100 geworden. Sie trägt das Prädikat: „Kleinste Großschanze der Welt“.
Damit hat der Bundesstützpunkt Hinterzarten für die Skispringer wieder eine aktuelle Trainingsstätte, die aus sportfachlicher Sicht den neuesten Anforderungen für ein optimales Training und Wettkämpfe entspricht. Ein großes Dankeschön seitens der Gemeinde und dem örtlichen Ski-Club geht an die Unterstützer bei diesen großen Investitionen. Nur durch die Zuschüsse von Bund, Land Baden-Württemberg sowie dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald und dem Badischen Sportbund Freiburg war es der Gemeinde möglich, diesen finanziellen Kraftakt zu stemmen. Aber auch in anderen Bereichen der Schanzenanlage hat sich in den vergangenen zwei Jahren viel getan. Der Ski-Club Hinterzarten hat mit vielen Ehrenamtlichen, der Hilfe von Sponsoren, Gönnern und der Unterstützung durch die Gemeinde zur weiteren erheblichen Verbesserung der Trainingsanlage beigetragen. Die Anläufe auf der K 15 Energiedienstschanze und der K 30 wurden umgebaut und saniert, im Bereich der K 100 sind die kompletten Banden erneuert worden und ganz besonders wichtig war auch der Bau des Kinderlifts im Bereich der Nachwuchsschanzen. Den Nachwuchs unsere Kinder und Jugendlichen zu fördern ist immer ein besonderes Anliegen des Ski-Clubs.
Deutsche Meisterschaften Mitte und Ende Oktober
Eine hochkarätige Übergabe an den Sprungbetrieb erfährt die Rothausschanze mit gleich zwei Deutschen Meisterschaften. Die DM der Nordischen Kombination findet bereits am 15./16. Oktober statt. Die Deutschen Meisterschaften im Skispringen folgen dann am 22./23. Oktober. Mit der größten Maßnahme, der K 100, hat Hinterzarten hervorragende Bedingungen, um auch größere internationale Wettkämpfe durchzuführen und sich als Standort für die Durchführung von Weltcups zu profilieren. Auch in Zukunft ist die ständige Weiterentwicklung des Bundesstützpunkts ein großes Bestreben. So wird der Trainingsstandort um eine vom OSP geplante Flugsimulationsanlage erweitert, der Anlauf der Europa-Park Schanze erneuert und eine neue Anlaufspur angebracht. Am Samstag, 15. Oktober, finden zunächst die Einzel-Meisterschaften der Nordischen Kombination auf der neuen Rothausschanze statt. Nach der Provisional Competition Round (PCR) um 10 Uhr im Adler Skistadion, folgt der Wettkampfsprung um 11 Uhr, bevor am Nachmittag die Skiroller-Wettkämpfe der Damen und Herren in Hinterzartens Ortsmitte ausgetragen werden. Auch die Juniorinnen und Junioren werden um die Meistertitel kämpfen. Die J 16 absolviert einen eigenständigen Wettkampf. Am Sonntag, 16. Oktober, beginnen die Kombinations-Team-Wettkämpfe mit einem Sprunglauf um 11 Uhr, bevor die Deutschen Meisterinnen und Meister nach dem Skiroller-Lauf vor dem Kurhaus ausgezeichnet werden. Bereits eine Woche später ist Hinterzarten wieder Austragungsort der Deutschen Meisterschaften im Skispringen. Auch hier werden die Deutschen Meistertitel an die Damen und Herren, die Juniorinnen und die Junioren vergeben. Zusätzlich findet ein Deutschlandpokal statt. Die Einzelwettkämpfe der Damen und Herren auf der Rothausschanze beginnen mit dem Offiziellen Training um 15 Uhr, bevor die Wettkämpfe ab 17 Uhr ausgetragen werden. Zum Abschluss werden am Sonntag, 23. Oktober, die Deutschen Meisterinnen und Meister im Team ermittelt. Los geht es um 10 Uhr mit dem Probedurchgang, bevor um 11 Uhr die Wettkampfsprünge beginnen. Wie am Vortag, finden alle Siegerehrungen im Auslauf der neuen Rothausschanze statt.
Es kann losgehen
„Was lange währt wird endlich gut“. Mit diesen Worten kommentierte Manfred Kuner, der Präsident des Schwarzwälder Skiverbandes, die lang ersehnte Nachricht von der Fertigstellung der kleinsten Großschanze der Welt. „Mit der K 100, der ebenfalls ertüchtigten K 70, den beiden kleineren Kinder- und Jugendschanzen mit Aufstiegshilfe samt dem für das kommende Frühjahr geplanten Windkanal haben unsere Springer und Springerinnen sowie Nordisch Kombinierer optimalste Trainingsbedingungen, um national wie international mit den Besten mithalten zu können“, so Kuner. n

spitzensportfreundliche Berufsausbildung
nationalringer Kevin Henkel realisiert seine Duale Karriere ab september mit pfizer

Am 1. September begann Kevin Henkel, Bundeskaderathlet am Olympiastützpunkt FreiburgSchwarzwald, seine Ausbildung zum Industriekaufmann bei der Firma Pfizer am Standort Freiburg. Pfizer ist seit zwei Jahren offizieller Karrierepartner des Olympiastützpunkts und bietet jungen Athleten seitdem die Möglichkeit, einen Ausbildungsberuf oder ein Praktikum mit den hohen Anforderungen des Spitzensports zu vereinbaren, zum Beispiel durch zeitliche Flexibilität, Freistellung und individuelle Förderung.
Mit Kevin Henkel startete der erste Bundeskaderathlet im September mit einer Ausbildung bei Pfizer. Henkel erhält einen speziell abgestimmten Ausbildungsplan, der auf die besonderen Bedürfnisse des Spitzensports eingeht. Kevin Henkel, der ursprünglich aus Markgröningen (bei Ludwigsburg) stammt, wechselte bereits 2011 an den Olympiastützpunkt Freiburg-Schwarzwald, um an dessen Sportinternat Schule und Leistungssport besser miteinander verbinden zu können. Ein 3. Platz bei den Junioren-Weltmeisterschaften sowie die erfolgreiche Prüfung zur Fachhochschulreife an der Max-Weber Schule zeigten, dass diese Entscheidung für ihn richtig gewesen war. Nach der Schule trat Kevin der Sportfördergruppe der Bundeswehr bei und trainierte daher einige Jahre vermehrt am Bundesstützpunkt in Heidelberg. Nachdem er in dieser Zeit mehrere Male Deutscher Meister wurde und auch mehrfach an internationalen Turnieren teilgenommen hat, möchte er nun mit der Rückkehr nach Freiburg den nächsten Schritt in seiner sportlichen Entwicklung gehen. Ein erster Erfolg ist der 5. Platz bei der diesjährigen EM den er in der Klasse bis 70 kg, in der er auch bei der WM an den Start gehen wird, erreichen konnte. Aufgrund seiner Nominierung für die Weltmeisterschaften in Belgrad erweist sich der spitzensportfreundliche Ausbildungsplatz bereits zu Beginn als wertvoller Baustein von Henkels dualer Karriere. So wurde ihm von seinem Arbeitgeber im September in den ersten Wochen seiner Ausbildung besondere Flexibilität ermöglicht, damit er sich voll auf die Weltmeisterschaften konzentrieren kann. „Für junge Leistungssportler ist es oft eine Herausforderung, die Anforderungen des Spitzensports mit einer beruflichen Karriere zu vereinbaren. Pfizer unterstützt als Karrierepartner des Olympiastützpunkts Freiburg-Schwarzwald die Sporttalente der Region daher gern bei der beruflichen Orientierung und Ausbildung“, so Uwe Lürig, Personalleiter der Pfizer Manufacturing GmbH. „In einer normalen Konstellation mit einem ganz normalen Ausbildungsplatz wäre das für Kevin so parallel nicht zu leisten. Ohne einen Partner wie Pfizer müsste ich Kevin Henkel aktuell von einer Berufsausbildung abraten, denn sein Sport erfordert neben dem mehrmals täglichen Training auch zahlreiche Abwesenheiten für Trainingslager und Wettkämpfe mit der Nationalmannschaft. Auf Dauer würde die benötigte Regeneration zu sehr leiden und es wäre auch organisatorisch schlichtweg nicht realisierbar“, berichtet Jürgen Willrett, Laufbahnberater am OSP Freiburg-Schwarzwald. n

Kevin Henkels erster Arbeitstag bei Pfizer, von links nach rechts: Jürgen Willrett (Laufbahnberater Olympiastützpunkt), Kevin Henkel, LisaMarie Laumann (People Development Manager, Pfizer). Foto: OSP
Claire Licht beendete ihren BFD erfolgreich
Die nachwuchs-ruderin absolvierte einen Bundesfreiwilligendienst beim Badischen sportbund Freiburg
Nach dem Abschluss ihres Abiturs begann für die Ruderin Claire Licht im September 2021 der Bundesfreiwilligendienst beim Badischen Sportbund Freiburg. Durch die Ausrichtung der Stelle auf den Leistungssport und den damit verbundenen Einsatzort am Sportinternat des OSP FreiburgSchwarzwald hatte sie viele Freiräume und Flexibilität für das alltägliche Training, die Lehrgänge und die Wettkämpfe. Auch deshalb gelang ihr über die Wintermonate eine beachtliche Leistungsentwicklung, die sie dann bei den entscheidenden Qualifikationswettkämpfen abrufen konnte und sich so ihren Platz in der U23Nationalmannschaft sicherte.
Bei der am letzten Juli-Wochenende auf dem Lago di Varese in Italien ausgetragenen U23 Ruderweltmeisterschaft gewann die 18-Jährige in einem überzeugenden Rennen die Silbermedaille im Leichtgewichtsdoppelvierer. Zusammen mit ihren Partnerinnen vom TSV Ottendorf, Kieler RC und dem Ulmer RC “Donau” übernahm Claire Licht vom Breisacher Ruderverein schnell Platz zwei und gab diesen bis ins Ziel nicht mehr her. Weltmeister wurde Italien vor Deutschland und Frankreich. Nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2021 im U19 Leichtgewichtsdoppelzweier und dem zweiten Platz 2022 im U23 Leichtgewichtsdoppelvierer ist dies die erste internationale Medaille für die Breisacher Ruderin. „Mit meiner Leistung in dieser Saison bin ich wirklich sehr zufrieden. Es war mein großer Wunsch, auch international starten zu dürfen und ich freue mich sehr, dass mir das direkt im ersten U23-Jahr gelungen ist. Dass es dann auch noch WM-Silber wurde, ist natürlich schon etwas Besonderes für mich. Nach meinem Bundesfreiwilligendienst beginne ich im Herbst mit einem Fernstudium an der Hochschule Ansbach, das auch speziell auf den Spitzensport ausgerichtet ist. Ich bin also schon gespannt, was das nächste Jahr für mich zu bieten hat“, so Licht. Und auch Gundolf Fleischer, Präsident des BSB Freiburg und Vorsitzender des OSP, freute sich: „Dieser Erfolg von Claire freut mich in mehrfacher Hinsicht ganz besonders. Denn Claire Licht repräsentiert als Athletin des Breisacher Rudervereins nicht nur einen unserer Mitgliedvereine, den wir seit Jahren begleiten und fördern, sondern war in ihrem Bundesfreiwilligendienst auch eine Mitarbeiterin des Badischen Sportbunds Freiburg. Ich gratuliere ihr ganz herzlich und wünsche ihr für die weitere Laufbahn gutes Gelingen!“ Thomas Redhaber ergänzte: „Die Erfolgsgeschichte von Claire Licht zeigt, wie wichtig diese BFD-Stellen für unseren Nachwuchsleistungssport sind. Gerade in dieser entscheidenden Phase der Leistungssportkarriere, in der es oft darum geht, den Anschluss in den höheren Altersklassen zu schaffen, leisten sie einen entscheidenden Beitrag. Mit den Freiräumen und der flexiblen Arbeitszeit lassen diese Stellen die jungen Sportlerinnen und Sportler auch spüren was es heißt sich hauptsächlich auf den Sport zu fokussieren und trotzdem parallel zu arbeiten. Das ist eine wertvolle Erfahrung für den weiteren Verlauf der dualen Karriere“, so der Leiter des Olympiastützpunkts Freiburg-Schwarzwald gegenüber SPORT in BW. n

BSBPräsident Gundolf Fleischer (links), Claire Licht und Thomas Redhaber.
