SPORTAKUS Januar 2012

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FAKULTÄT

Leipzig

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SPORTAKUS

Köln

oder Ein Vergleich auf Augenhöhe von Robert Müllers Kämpften zu Hochzeiten des "Kalten Krieges" Sportler der BRD und DDR um sportliche Meriten, war dies sehr wohl auch ein Wettstreit zweier sportwissenschaftlicher Einrichtungen. Oder ist er es immer noch?

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inerseits die 1947 gegründete Deutsche Sporthochschule in Köln (DSHS), auf der anderen Seite die ehrwürdigen Hallen der ehemaligen Deutschen Hochschule für Körperkultur in Leipzig (DHfK). Ich hatte Gelegenheit an beiden Hochschulen zu studieren. Die DSHS ist die einzige europäische Sportuniversität und somit vor allem international ein Aushängeschild. Die DHfK ging 1950 aus dem Institut für Leibesübungen hervor, welches 25 Jahre zuvor gegründet wurde – als erstes seiner Art in ganz Deutschland. Sie galt als Kaderschmiede der DDR und war die Avantgarde der Trainings- und Leistungsdiagnostik einer gesamten Nation. 2008 begann ich den Masterstudiengang Sporttourismusmanagement in Köln, der einen der sieben Masterstudiegänge der DSHS darstellt. Als reine Sportuniversität werden in Köln insgesamt elf verschiedene Bachelor- und Masterstudiengänge angeboten. Den Studierenden wird eine große Vielfalt an Möglichkeiten offeriert. So kann man sich im japanischen Schwertkampf versuchen und auch das

„Drumherum“ mit einer tollen Mensa und nicht zuletzt den legendären Partys, insbesondere zur Karnevalszeit, ist erlebenswert. Da ich erst seit diesem Semester an der Universität Leipzig studiere, fällt ein Vergleich etwas schwer. Jedoch scheint der vielbeschworene Mythos, was den legendären Ruf der DHfK heute noch ausmacht, über die Jahrzehnte erhalten geblieben. Sanierte Sportstätten sowie die renovierte Mensa können im Vergleich mit dem Kölner Pendant durchaus mithalten. Nach außen scheint der Campus Jahnallee seinen Glanz nicht verloren zu haben. Mit sieben unterschiedlichen Studiengängen auf Bachelor- als auch Masterebene bietet sich eine angemessene Vielfalt an Berufswegen. Das Leipziger Aushängeschild bildet nach wie vor die Trainingswissenschaft. Jedoch relativiert sich diese Sicht zum Teil beim Blick hinter die Kulissen. Im Vergleich zur DSHS fallen der hohe organisatorische Studienaufwand und die damit verbundenen langen Entscheidungswege auf. Neben diesem wichtigen Aspekt ist die Sportwissenschaftliche Fakultät gerade auch durch den legendären DHfK-Fasching, der auch weit über die sächsischen Ländergrenzen hinaus Erwähnung findet, bekannt. Die Vorzüge der Leipziger Sportfakultät gegenüber der DSHS, die mit ihrer guten sportpraktischen Ausbildung, ihrer Zentrumsnähe und der weiterhin positiven Entwicklung von der gesamten Stadt profitieren kann, sollten neben der individuellen Interessenslage für die Wahl des Studienstandortes in Erwägung gezogen werden.


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