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WOCHE NR. 22 DONNERSTAG, 29. MAI 2014

SPREITENBACH

WOCHE NR. 22 DONNERSTAG, 29. MAI 2014

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Eine Erfolgsgeschichte Durch ein kleines Guckloch sind solche Aufnahmen möglich.

Um Turmfalken eine neue Brutmöglichkeit anzubieten, baute Koni Wiederkehr 2009 im Turm der katholischen Kirche Spreitenbach einen Brutkasten ein.

Der Brutkasten wurde bereits zwei Jahre später entdeckt und für eine Brut benutzt. Wahrscheinlich handelte es sich um die erste Brut dieses Weibchens, denn es schlüpfte nur ein einziges Junges. Der Unerfahrenheit dieses Weibchens ist es wohl zuzuschreiben, dass die restlichen vier Eier im ganzen Brutkasten verteilt waren und nicht ausgebrütet wurden. 2012 blieb der Brutkasten unbenutzt. Bereits 2013 erfolgte wieder eine Brut mit anfänglich fünf Jungen. Vier davon überlebten und sind erwachsen geworden. Dieses Jahr ist der Brutplatz erFünf Turmfalken sind im Brutkasten im Kirchturm geschlüpft. Fotos: zVg neut besetzt. Wöchentlich steigt

Anfangs werden sehr kleine, altersgerechte Häppchen verfüttert.

Wiederkehr in den Turm, um die Falken zu besuchen. Der Aufstieg ist abenteuerlich und erfolgt über senkrechte Leitern und über Balken balancierend. Die Beobachtung erfolgt durch einen kleinen Schlitz im Tuch, das den Kasten bedeckt. Die Falken können Wiederkehr daher nicht sehen und werden bei ihrer Bruttätigkeit nicht gestört. Die Fotos und Filme werden aus nächster Nähe aufgenommen. Bis am 10. Mai waren aus den fünf Eiern bereits zwei Junge geschlüpft. Während seines etwa eine Stunde dauernden Aufenthaltes beim Nest konnte Koni Wiederkehr das Schlüpfen des dritten jungen Fälkleins erleben. Die Altvögel betreuen ihre Jungen sehr liebevoll. Anfangs werden sehr kleine, altersgerechte Häppchen verfüttert. Mit zunehmendem Wachstum der Jungen werden auch die verabreichten Stücke grösser. Nach mehr als drei Wochen werfen die Eltern bereits ganze Mäuse in den Kasten. Diese werden sofort von einem Jungen mit den Flügeln bedeckt, von den Konkurrenten abgeschirmt und verzehrt. Nach zirka vier bis fünf Wochen beginnen die Jungvögel mit Flugübungen. Aus rund 50 Metern Höhe stürzen sie sich in die Luft, drehen eine Runde und kehren wenn möglich wieder in den Kasten zurück. Im Sommer wird der Brutkasten von den Überresten der Fütterungen und den von den Falken ausgewürgten Gewöllen – den nicht verdaubaren Beuteteilen wie Knochen und Fellen – gereinigt. Die neu eingestreuten Hobelspäne sollen dem Falkenpaar zeigen, dass es wieder willkommen ist und auch 2015 wieder Junge aufziehen kann. (kw)

WANDERGRUPPE SPREITENBACH

Letzter Aufstieg zum Naturschutzzentrum Thurauen. Foto: zVg Ruedi Kalt begrüsst am 21. Mai kurz nach 8 Uhr 60 Teilnehmende am Bahnhof Killwangen. Das Wetter zeigt sich von der besten Seite, sommerliche Tem-

peraturen waren angemeldet. Für weniger trainierte Wanderer bot sich ab Rafz die Möglichkeit, den ersten Teil mit dem Bus zu fahren. Kurz vor 10 Uhr startet die Wanderung zuerst über ein offenes Feld und anschliessend über sehr gepflegte schattige Wanderwege im Wald. Beim Steinenkreuz gab es die erste Verschnaufpause. Dann ging es weiter über eine abwechslungsreiche Landschaft zum Naturzentrum Thurauen. Dort werden die durstigen Wanderer mit einem Apéro – gespendet von der Wanderkasse – verwöhnt. Dieser Apéro wurde offeriert aufgrund der bereits erfolgreich durchgeführten 50 Monatswanderungen. Nach diesem genüsslichen Halt führte der Weg teilweise entlang des

Rheins weiter zum bekannten Flaacher Spargelhof Spaltenstein. Bei sommerlichen Temperaturen genoss man im Freien die vorzüglichen Spargelgerichte. Um 15 Uhr hiess es dann wieder Aufbruch. Der Weg führte durch eine Ebene weiter zum Dorf Flaach und anschliessend durch abwechslungsreiche Landschaft mit leichtem Anstieg nach Buch am Irchel. In dieser letzten Phase sind bei vielen Teilnehmenden die Schweisstropfen sichtbar. Also höchste Zeit, vor der anschliessenden Rückfahrt in einer Gartenbeiz noch ein Bier zu geniessen. Um 19 Uhr verabschieden sich die zufriedenen Wanderer voneinander. In Erinnerung bleibt ein gut organisierter und gelungener Anlass bei bestem Wetter. (joe)

ETF Winterthur 1984.

Von der Der STV Spreitenbach blickt auf ein Jahrhundert Sport, Spass und Zusammenhalt zurück. SIBYLLE EGLOFF

Am 12. Dezember 1914 gründete der junge Lehrer Karl Näf gemeinsam mit ehemaligen Schülern den Turnverein Spreitenbach mit dem Ziel, ein Angebot zur körperlichen Ertüchtigung in der Freizeit zu schaffen. Die Schulpflege sowie der Gemeinderat begrüssten das Begehren der Initianten und genehmigten den Sportbegeisterten, die zu dieser Zeit über keine finanziellen Mittel verfügten, den Turnplatz beim damaligen Schulhaus «Ost» zu benutzen. Bei schlechter Witterung stellte der Präsident und Gründervater Karl Näf seine Scheune zur Verfügung. Bald gaben auch die Vorstände des Kantonal- und BezirksVerbandes die offizielle Eingliederung der neuen Sektion Spreitenbach bekannt. Der Turnverein Spreitenbach war geboren und zählte damals vor 100 Jahren rund 30 Mitglieder. Die Freude am Sport ist auch nach 100 Jahren STV nicht vergangen. In der Zwischenzeit zählt der STV 300 offizielle Mitglieder. Der Verein hat sein Angebot von Geräteturnen und Leichtathletik auf Unihockey und Faustball ausgedehnt, macht sich in der Gemeinde für den Sport, aber auch für den Zusam-

Fotos: zVg

Karl Näf, Gründungspräsident 1914.

Bei der Fahnenweihe 1914.

Scheune in die Dreifachturnhalle menhalt stark, organisiert viele gesellige Anlässe und Ausflüge für seine Mitglieder, aber auch für Spreitenbacherinnen und Spreitenbacher. PASCAL SCHORI, aktueller Präsident des Turnvereins, der das Amt zusammen mit Janine Wiederkehr bekleidet, wagte einen Rückblick, nannte die Höhepunkte der Vereinsgeschichte und berichtete über Neuerungen und viele Anlässe, die im Jubiläumsjahr auf die Mitglieder des Turnvereins sowie auf die Dorfbevölkerung warten oder bereits stattgefunden haben. Zu den bedeutenden Ereignissen des vergangenen Jahrhunderts zählen die Teilnahmen sowie die Durchführung verschiedener Turnfeste. 1926 wurde dem STV die Ehre zuteil, das Kreisturnfest zu organisieren. 1955 wurde der Verein mit der Durchführung des 16. Aargauischen Nationalturntages beauftragt. Zu seinem 75-JahrJubiläum veranstaltete der Turnverein das Kreisturnfest 1989. Der Umzug von der BoostockTurnhalle zum Schulhaus Seefeld mit Dreifachturnhalle Ende der 90er-Jahre trug der wachsenden Mitgliederzahl Rechnung, für die am alten Standort zu wenig Platz vorhanden war. DER TURNVEREIN setzte sich aber nicht nur für seine Mitglieder, sondern ebenso für die Spreitenbacher Bevölkerung ein. Mit grossem Einsatz erneuerten 25 Mitglieder des STV den Grillplatz am

Franzosenweiher im April dieses Jahres. «Der STV möchte der Gemeinde und der Bevölkerung dadurch etwas zurückgeben», erklärt Schori, der als 11-Jähriger mit Unihockey im STV begann, den Beweggrund der wohltätigen Arbeit des Vereins. Dass der STV nicht nur an sich denkt, beweist auch der Pizzaplausch-Event, der vom Verein durchgeführt wird. Der Anlass ersetzt seit 8 Jahren das Spreitenbacher Dorffest, welches abgeschafft wurde. «Wir haben nichts Spezielles für unser Jubiläum geplant. Wir bauen die vielen bestehenden Veranstaltungen aus. So gibt es zum Beispiel am Pizzaplausch Spasswettkämpfe. Aussergewöhnlich ist die Präsentation von neuen Trikots und Bekleidungen am Mitgliederevent Unihockey-Team D Junioren. am 28. Juni. Dann möchten wir auch ein 100-Jahre-Bild schiessen», sagt Schori. Angesichts der etlichen Veranstaltungen und Ausflüge, wie Faustballturniere, HappyBar-Day, Turnfahrt, Trainingsweekends oder Schlitteltag, die im STV zur Tagesordnung gehören, dürfte das Fehlen eines offiziellen Jubiläumsfestes in keinster Weise stören. Als Ziel für die Zukunft setzt sich Schori, aktuell zu sein und mit der Zeit zu gehen. «Wichtig ist es, neue Sportarten zu erkennen und den Jugendsport zu fördern, da unser Verein grösstenteils junge Mitglieder hat. Den Zusammenhalt, den Spass und die familiäre Atmosphäre möchten wir weiterhin beibehalten». Am Faustballturnier in Spreitenbach.

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