LBA_47_2011

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Donnerstag, 24. November 2011

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AZA 5616 Meisterschwanden, Nummer 47, 156. Jahrgang Wochenzeitung fĂĽr das Seetal rund um den Hallwilersee und den Lindenberg

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Grosse Nachfrage

Adventsfenster

WĂĽrdiger Rahmen

Der Verein «Netzwerk Alltag» unterstützt Menschen in belastender Lebenssituation. Die grosse Nachfrage bestätigt das Bedürfnis dieser Institution.

Neun Gemeinden haben auf den Aufruf reagiert und die Standorte der Adventsfenster mitgeteilt. Einem Abendspaziergang steht nichts mehr im Wege.

Zum zwanzigsten Todestag des Seoner Kunstmalers Arnold Ammann zeigt das Kunsthaus Kaltenherberg in Roggwil eine wohl einzigartige Retrospektive.

Weihnachtsmagazin

Salzkorn

In der Beilage finden Sie das Weihnachtsmagazin mit Weihnachtsgeschichten aus der Feder unserer Leser, Geschenktipps und vielem mehr.

Telefonspiel und Jagd

BITTE beachten Sie den Einzahlungsschein fĂĽr den freiwilligen Abo-Beitrag im Lenzburger Bezirks-Anzeiger, Seetaler/Lindenberg

DANKE! Gemeinsam haben Julia Zwahlen, Petra Stutz, Delia Kunz und Christa Schläppi «Wosimerdu?» entwickelt.

Foto: grh

Aus Liebe zum Theater Was passiert, wenn das Leben sich plötzlich ändert? Wenn Krieg, Tod, Verschleppung und Rebellion Spuren hinterlassen? Vier Mädchen suchen in «Wosimerdu?» Antworten. Graziella Hartmann

D

en Anstoss hat Delia Kunz gegeben. Sie wollte nach dem ersten Stück «Nach Bremen via Olymp» wieder auf die Bühne. Erst dachten die vier Mädchen aus Sarmenstorf und Meisterschwanden an eine Fortsetzung. «Aber diesmal wollte Delia einen bösen Charakter spielen», erklärt Julia Zwahlen. Ein böser Charakter ist es nun nicht geworden. Aber ein Stück über Menschen, die in ihrem Leben plötzlich mit grossen Veränderungen zurechtkommen müssen. Seit Ende Juni setzen sich die vier Mädchen, begleitet von der Theater-

schaffenden Josefine Krumm, mit Tod, Verschleppung, Verlust und Rebellion auseinander. «Während zehn Treffen erarbeiten wir einen Szenenzyklus, in dem viele Fragen und Antworten Platz haben», sagt Josefine Krumm. Selbstbewusst und angstfrei Zwei Studentinnen sitzen im Café. «Siehst du die da drüben?» «Die Blonde?» «Ja, du, die arbeitet voll viel und schickt fast alles, was sie verdient, nach Hause.» «Uii.» Man winkt sich über die Strasse hinweg. «Wie läuft es?» «Es läuft, es wird alles gut.» Nun unterhalten sich die beiden Vertreterinnen der Arbeitswelt und machen sich über die spindeldürren Studentinnen lustig. «Aus der Improvisation zum Thema sind Charaktere und Text gewachsen. Die Kollekte, die bei der Premiere am 4. Dezember zusammenkommt, spenden die Mädchen an den Verein Govinda e. V. für die Ausbildung nepalesischer Kinder. Für Delia Kunz, Christa Schläppi, Julia Zwahlen und Petra Stutz ist der Spass am Schauspiel Grund genug für ihr Engage-

ment. Christa und Petra planen eine Berufsausbildung im Bereich Schauspiel. «Ein Stück auf die Bühne zu bringen und dann zu hören, zu fühlen, wie das Publikum lacht, auf uns reagiert – das ist einfach gut», bringt es Delia Kunz auf den Punkt. Was haben die vier aus der Stückentwicklung gelernt? Wie wollen sie künftig mit Veränderungen umgehen? «Ich denke, Selbstbewusstsein spielt im veränderlichen Leben eine wichtige Rolle. Darum werde ich mich bemühen», schildert Julia. «Für mich sind es die schauspielerischen Erfahrungen, die mich stärken. Sie machen es mir einfacher, mich durchzusetzen, angstfrei zu handeln.» «Dazu gehört auch, nicht nach dem Warum einer Situation zu fragen, sondern sie so gut als möglich zu nutzen», ergänzt Delia. Die drei anderen nicken zustimmend zur Lebensweisheit, die mit Schauspiel nichts zu tun hat. «Wosimerdu?» feiert am 4. Dezember um 16 Uhr im Kulturkeller, UC8, Alpinitstrasse 5B in Sarmenstorf Premiere.

Tel. 062 891 83 00

Als Kinder spielten wir gern das Telefonspiel. Dabei sitzen alle Mitspieler im Kreis und der Erste sagt dem Zweiten irgendeinen Satz ins Ohr. Pia Weber Der sagt dem Dritten ins Ohr, was er verstanden hat, und so weiter, bis der Satz wieder im Ohr des Ersten angelangt ist. Selten hört dieser dann das, was er zu Anfang gesagt hat. Je mehr Mitspieler, desto kurioser wird der Satz meist verändert. So ähnlich verhält es sich mit «Ich habe gehört, dass . . . », was oft der Anfang von wahnsinnig interessanten Neuigkeiten ist, oft mit wahnsinnig wenig Wahrheitsgehalt. Am Wochenende ist im Aargau Wahlund Abstimmungstag. Unter anderem wird über die Abschaffung der Herbstjagd, der sogenannten Treibjagd, abgestimmt. Treibjagd wird mit Hetzjagd gleichgestellt. Die armen Tiere rasen ausser sich vor Angst durch den Wald, bis sie voller Entsetzen in die Mündung eines Gewehrs schauen. Wirklich eine schauerliche Vorstellung, hat aber mit der Wirklichkeit nichts zu tun. Wieso urteilt man so oft über Dinge, ohne sich selbst davon überzeugt zu haben, wie es wirklich ist? Reicht es denn, wenn jemand behauptet, er habe es erlebt? Es wird ja niemand gezwungen, etwas toll zu finden, dem er oder sie nichts abgewinnen können. Aber etwas, was man gar nicht kennt, in den Schmutz zu ziehen, sogar in Grund und Boden zu stampfen, ist doch unglaubwürdig. Ich möchte darauf hinweisen, dass es wohl kaum eine Jagdgesellschaft gibt im Aargau, welche es ablehnen würde, objektiv interessierte Gäste auf die Herbstjagd mitzunehmen, damit sich diese selbst an Ort und Stelle ein Bild machen können über Jagdethik und -brauchtum. Ob die Gäste dann glauben möchten, das sei nur ein für sie so veranstaltetes unehrliches Theater, das sei ihnen überlassen. Ich bin aber davon überzeugt, dass die richtigen Schlüsse gezogen würden. Also, haben Sie den Mut und versuchen Sie es. Pia Weber


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