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Grenchen

Nr. 05 | Donnerstag, 31. Januar 2013

Für ein paar Schwünge: rauf auf den Berg GRENCHEN Am Untergrenchenberg ist die Skisaison in vollem Gange, dem Tauwetter zum Trotz. Von 4. bis 15. Februar ist der Lift täglich offen. Betriebsleiter Tobias Freudiger gibt Auskunft über den Zustand der Anlage und die Vorteile des Betriebs, über das zehnköpfige Team und Pläne für die Zukunft.

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SANDRA VON BALLMOOS (TEXT, BILD)

Wir fahren hier einige Male pro Winter. Ich habe ein Saisonabonnement, manchmal kommen wir für nur eine Stunde hoch», sagt David Baumgartner, Leiter Finanzen und Informatik der Stadt Grenchen, angetroffen auf der Skipiste am Grenchenberg. Baumgartner ist mit seiner Tochter Lara auf den Ski. «Das Gebiet ist nah, man kennt die Leute und das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt», sagt er. Er spricht wohl den meisten Skifahrern und Snowboardern aus dem Herzen.

Othmar Müller hat David und Lara Baumgartner angebügelt. Der rüstige Rentner arbeitet die erste Saison am Skilift und freut sich, wenn immer möglich gebraucht zu werden.

von der Skilift Grenchenberg AG betreut wird. Tobias Freudiger ist ziemlich stolz auf den Betrieb und nimmt die Anlage entsprechend ernst. «Die Anlage ist alt, und jedes Mal, wenn wir sie anlassen, müssen wir kurz durchchecken, ob alles läuft oder ob wir Teile enteisen müssen», erklärt er. An einem guten Tag seien auf der Piste etwa 100 Fahrer anzutreffen. Die Anlage könne 500 Personen pro Stunden befördern. Bei 100 Gästen läuft etwas, man müsse aber noch nicht

anstehen. Man merkt es, nach 13.30 Uhr nimmt die Anzahl Leute auf der Piste noch einmal zu. «Wir sind ein Nachmittagsgebiet, und das ist ideal so. Am Morgen einkaufen und nachmittags stressfrei ein paar Schwünge auf den Ski machen, das tun die Leute gern», so Freudiger. ●

Wochenthema

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4 Fragen an Daniel Wisard ...

Plausch wird neu moderiert Was dürfen die Leute am Plausch weiterhin erwarten und was wird neu? Wir haben nur wenige Änderungen vorgenommen und wollen am Altbewährten festhalten. Es gibt immer noch das Plausch-Orchester der Froschzunft, das die Lücken zwischen den Nummern füllt. Neu ist eigentlich

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GRENCHEN Am Samstag ist im Parktheater Grenchen wieder «Plausch» angesagt, der vorfasnächtliche Narrenanlass mit Schnitzelbänken und Guggen. Heuer zeichnete erstmals Daniel Wisard, alias DJ Horse, für die Organisation verantwortlich. Er orientierte über ein paar interessante Neuerungen und eine Überraschung.

Doch auch für diese drei Tage Einsatz pro Woche muss der Lift gehegt und gepflegt sein. Die Anlage ist alt. Gebaut wurde der Lift anno 1958. Grosse Veränderungen waren 1973 der Umbau auf Elektroantrieb und die Liftverlängerung um 50 Meter sowie 1981 der Ersatz der Rohrmasten durch fünf Gittermasten. Im gleichen Jahr nahm die Stadt Grenchen das erste Pistenfahrzeug in Betrieb, 1997 kam das heutige in die Grenchenberge.

Was hat der Plausch mit der Arbeit eines DJ’s gemeinsam? Das sind schon zwei Paar Schuhe. Der Plausch ist eher ein Traditionsanlass, wo man gemütlich sitzen und etwas essen kann. Das spricht eher ein älteres Publikum an. Das sah man auch letzte Woche am Vorverkaufsstart, der übrigens sehr erfolgreich war. Deshalb ist diese Aufgabe für mich auch eine Herausforderung, weil wir mehr Junge ansprechen wollen. Wir haben auch Plakate aufgehängt, um breitere Schichten und neue Leute zu erreichen.

Wichtig für das kleine Skigebiet ist die Patenschaft durch die Bergbahnen Adelboden AG. Wer in Grenchen ein Saisonabonnement kauft, fährt im Gebiet Adelboden-Lenk zum Einheitstarif von 30 Franken pro Tag. «Einerseits ist Adelboden froh, dass hier in Grenchen die Flachländer Skifahren lernen, anderseits profitieren wir von technischem Know-how und Equipment, wenn bei uns eine Revision ansteht», sagt Tobias Freudiger. Grössere Revisionen stehen zum Glück keine auf dem Programm. «Die Anlage ist ziemlich gut im Schuss. Man darf einfach nie zurücklehnen», so Freudiger. ●

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Daniel Wisard, alisas DJ Horse

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«Auf Winter 2013/14 wollen wir hier Nachtskifahren anbieten», verrät Tobias Freudiger. Zurzeit sei die Skilift Grenchenberg AG bei der Akquise von Finanzen und Material. «Wir arbeiten auch sehr gern mit Partnern zusammen, die uns zwar kein Geld sprechen können, aber dafür Material liefern», so Freudiger. Wer das Projekt Nachtskifahren am Grenchenberg finanziell oder materiell unterstützen will, meldet sich auf skilift@besonet.ch.

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NEWS

GRENCHEN

Es hat noch Tickets Für den Plauschabend vom kommenden Samstag gibt es noch nach wie vor Tickets. Die Vorverkaufsstelle ist im Restaurant Baracoa. Der vorfasnächtliche Event im Grenchner Parktheater - erstmals unter der Leitung von Daniel Wisard - beginnt wie immer um 20 Uhr. Übrigens: Die Grenchner Fasnachtsplaquette (Bild) ist auch Teil des Eintritts zum Plausch.

GRENCHEN

Bürogemeinschaft nur, dass der Anlass moderiert wird. Das übernimmt Patrick Gribi, der die Moderation in Sketche verpackt hat. Auch ich bin noch daran, eine Nummer zu schreiben. Dabei werde ich von einem tollen neuen PlauschTeam unterstützt. Im Tagblatt haben sie von «Überraschungen» gesprochen. Können Sie nicht ein bisschen mehr verraten? Nur so viel: Wir haben auch ein Filmchen gedreht, das wir in drei Teilen zwischen den Auftritten zeigen werden. Dabei haben wir uns ganz in der Tradition des Plausches auch aufs satirische Parkett gewagt und ein paar grenchenspezifische Themen auf die Schippe genommen. Darunter sind mindestens zwei heikle Themen, und ich bin schon gespannt, wie das ankommt.

Seit dem 7. Januar 2013 hat die Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen des Kantons Solothurn, die Geschäfts- und Vermittlungsstelle des Vereins EFG-ED (Einsatz für die Gesellschaft - Entlastungsdienst für Familien mit Behinderten) und die Beratungsstelle Solothurn von Pro Infirmis die gleiche Adresse. Die drei Institutionen bilden an der Poststrasse 2 in Solothurn eine Bürogemeinschaft.

Mit dem Gratis-Schneebus auf den Grenchnerberg: ein Angebot für Schülerinnen und Schüler während der zweiwöchigen Sportferien.

Premiere mit Schneebus

Finanziert wird diese besondere Dienstleistung durch die Stadt Grenchen. Bei gutem Skiwetter verkehrt er während der Wochentage drei Mal berg- und talwärts. Ab Bahnhof Süd 11 Uhr, 13 Uhr und 16 Uhr. Ab Restaurant Unterberg 11.45 Uhr, 13.45 Uhr und 16.45 Uhr. Für 2014 und die Folgejahre soll

rechtzeitig eine Lösung ausgehandelt werden, die die Finanzierung eines Winterangebots (Bus, Skilift etc.) auf eine breitere Basis stellt, sofern dieses Jahr das Angebot auch wirklich genutzt wird. In der ersten Skiwoche wird zudem ein Skikurs angeboten. Auskunft und Anmeldung: Bro-Sport Selzach 032 641 13 91. Wenn der Skilift nicht in Betrieb ist, gilt der normale Fahrplan (Mittwoch 13 und 16 Uhr, Samstag und Sonntag). Das Retourticket kostet für Erwachsene 11, Kinder und Halbtax 8 Franken. GA-Besitzer fahren gratis. Skipässe gibt es für 45 Fr. (Montag bis Freitag) bzw. 65 Fr. für Erwachsene.

NACHTSKIFAHREN AB 13/14

GRENCHEN Dieses Jahr dürfen sich Grenchner-Schülerinnen und Schüler erstmals auf zwei Sportwochen freuen. Zu dieser Premiere organisiert die BGU während der Sportferien in Grenchen einen Schneebus.

Obwohl sich die Stadt Grenchen mit einem jährlichen finanziellen Beitrag am Liftbetrieb beteilige und die AG

Das Team, das den Liftbetrieb ermöglicht, besteht aus 17 Leuten. Vier braucht es mindestens, an Sonntagen

Das liebe Geld, ein Dauerbrenner

17 Leute im Einsatz für die Lifte

STEFAN KAISER (TEXT)

Herr Wisard, welchen Bezug haben Sie zur Grenchner Fasnacht? Die Fasnacht war für mich immer das Jahres-Highlight, ich habe auch meine DJ-Karriere an der Fasnacht begonnen. Ich bin zudem an der Grenze zu Bettlach aufgewachsen und habe so einen guten Draht zur Fasnacht in beiden Orten. Seit über 12 Jahren bin ich in der Luna-Zunft, und ich hatte schon mehrere Auftritte am Plausch oder am Gwösch in Bettlach.

Adelboden-Lenk ist Götti

Als man ihn vor einigen Jahren anfragte, ob er die Betriebsleitung der Skilifte Grenchenberg übernehmen wolle, war es für Tobias Freudiger Ehrensache. «Als Zweijähriger bin ich hier das erste Mal auf den Ski gestanden, hier habe ich Rennenfahren gelernt. Ich wollte, dass der Betrieb weiterläuft.» Zum Betrieb gehören der 445 Meter lange Bügellift und der 200 Meter lange «Händschefrässer», welcher der Stadt Grenchen gehört, aber

über 110’000 Franken Aktienkapital verfügt, sind immer wieder besondere Efforts nötig. «Wir sind froh, dass sich bei grösseren Anschaffungen oder Revisionen auch die umliegenden Gemeinden beteiligen», sagt Tobias Freudiger.

Gebaut anno 1958 - sie läuft und läuft ●

«Skifahren am Grenchenberg muss Zukunft haben»

gar fünf, wenn der Betrieb früher startet. Freudiger zählt auf Schüler und Jugendliche sowie Pensionierte, die alle sehr motiviert und aufmerksam arbeiten. Viele haben - wie grossenteils auch die Skifahrer - eine persönliche Beziehung zum Skilift. Einer von ihnen ist Othmar Müller, Onkel von Tobias Freudiger. Othmar Müller ist 79-jährig und ist erst vor einem Jahr von seinem jahrzehntelangen Aufenthalt in der Westschweiz nach Court, jenseits der Grenchenberge, zurückgekehrt. «Meine Frau spricht kein Deutsch, deshalb kam Grenchen nicht in Frage», sagt er. Selber ist er in Grenchen aufgewachsen, hat über all die Jahre hinweg den Klubbeitrag für den Skiklub Grenchen bezahlt, auch heute noch. «Ich helfe einfach gern am Lift und arbeite so viel, wie sie mich hier brauchen können», sagt Othmar Müller. Er ist meistens zweimal pro Woche im Einsatz, das ist oft, wenn man bedenkt, dass der Lift in der Regel an nur drei Tagen offen ist.

Bürogemeinschaft Poststrasse 2 in Solothurn: Pro Infirmis Aargau-Solothurn, Telefon 032 626 50 20, www.proinfirmis.ch Verein EFG-ED, Telefon 032 623 60 50, www.efg-ed.ch Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen des Kantons Solothurn, Telefon 062 296 93 91, www.selbsthilfe-so.ch


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