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Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 23 475 I AZ 8910 Affoltern a. A.

aus dem bezirk affoltern I Nr. 90 I 165. Jahrgang I Freitag, 11. November 2011

Einmaliger Beitrag

«Voices of the World»

Gemeinde Hausen zahlt an Turnhallen- Erneuerung im Albisbrunn. > Seite 3

Ein völkerverbindendes Projekt mit Asylbewerbern im MNA-Zentrum Lilienberg, Affoltern. > Seite 5

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Woche des Spielens Tag der Kinderrechte – ein Interview mit Maja Girschweiler und Sarah Huber. > Seite 5

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175 Jahre Armenanstalt Kappel: Interessante Veranstaltungen zum Jubiläum. > Seite 9

Franco Müller, Wolfgang Seierl und Katrin Zuzàkovà in der Galerie für Gegenwartskunst. > Seite 11

Auf kantonaler Ebene leicht gestiegen, im Bezirk Affoltern ganz leicht gefallen: Die Arbeitslosenquote verharrt in der Region bei 2,5 Prozent.

Obwohl die Polizei die Aktion «Verdacht – Ruf an – Polizeinotruf 117» lanciert hat, nimmt die Zahl der Dämmerungseinbrüche zu – auch im Bezirk Affoltern. Dabei wurden Bargeld, Schmuck, Ausweise und sogar Wander- und Bergschuhe gestohlen. Immer wieder kommt es auch zu TrickDiebstählen. (-ter.)

................................................... > Bericht auf Seite 3

Nach der Eröffnung des Meilihofs der Stiftung Wohnraum für junge Behinderte in Ebertswil wird der Transportdienst von Tixi Säuliamt stärker beansprucht. Deshalb sucht die Stiftung weitere freiwillige Fahrerinnen und Fahrer. Ihnen stehen insgesamt sechs Fahrzeuge zur Verfügung, mit denen jährlich insgesamt rund 6000 km zurückgelegt werden. Für Erwin Bosshard, seit rund zwei Jahren als Fahrer dabei, sind die Fahrdienste für Behinderte eine Herausforderung, aber eine sehr erfüllende Aufgabe. (-ter.) ................................................... > Bericht auf Seite 7

Neue Ausstellung

Arbeitslosenquote verharrt bei 2,5%

Zahlreiche Dämmerungseinbrüche auch im Säuliamt

Stiftung Tixi Säuliamt stärker beansprucht

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Die Schrotjagd wird mit dem «Anblasen» eröffnet. (Bild Martin Mullis)

Jagdsaison im Säuliamt Ein Tag mit den Jägern der Jagdgesellschaft Affoltern Am Beispiel der Gesellschaftsjagd zeigt sich eindrücklich, dass Hege und Pflege der Wildpopulationen in den hiesigen Wäldern weit mehr Gewichtigkeit aufweist als das eigentliche Jagen der Tiere. Bei der Jagd selbst ist wiederum sehr viel Fachwissen und Geduld gefragt. Schnellschüsse sind

bei den Jägern im wahrsten Sinne des Wortes tabu. Ein Jagdtag verlangt sowohl von den Jägern wie auch von den Treibern nicht nur eine gute gesundheitliche Konstitution, sondern auch eine gehörige Portion Geduld. Neben dem Weidwerk nimmt bei den Jägern jedoch der kamerad- und gesellschaft-

liche Aspekt einen grossen Stellenwert ein. Besonders die vielen speziellen Begriffe der Jägersprache vermögen zu faszinieren und sie beweisen auch, dass die Tätigkeit eines Nimrods grosse Tierliebe erfordert. (mm) ................................................... > Bericht auf Seite 13

In ihrem neuesten Bulletin verweist das kantonale Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) auf die Verschlechterung der internationalen Konjunktur, wodurch die Prognosen für die wirtschaftliche Entwicklung in der Schweiz zunehmend pessimistisch ausfallen. Vorboten sind auch im Kanton Zürich spürbar, wo die Arbeitslosigkeit leicht zugenommen hat, die Quote aber noch bei 2,9 Prozent verharrt. Nicht ganz dem Trend entspricht die Lage im Bezirk Affoltern: Hier gibt es Ende Oktober im Vergleich zum Vormonat zwei Arbeitslose weniger; insgesamt sind es 607. Und die Quote liegt tiefer als auf kantonaler Ebene: bei weiterhin 2,5 Prozent. Im Vergleich mit anderen Regionen schneidet das Säuliamt gut ab: Nur die Bezirke Andelfingen, Meilen und Pfäffikon haben tiefere Quoten. (-ter.)

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Gegen die Migros – für eine gut durchmischte Überbauung Initiative «für eine sinnvolle Gestaltung des Postareals» in Obfelden eingereicht «Für eine sinnvolle Gestaltung des Postareals durch Beschränkung der zulässigen Verkaufsfläche»: So lautet die von fünf Obfelder Stimmberechtigten eingereichte Initiative, die gegen die Absichten der Migros zielt und eine gut durchmischte Überbauung des gut 10 000 Quadratmeter grossen Areals anstrebt. ................................................... von werner schneiter Die Migros will im Obfelder Dorfteil Toussen, im Dreieck zwischen Post, Restaurant Kreuzstrasse und Zimmerei Frick, eine so genannte Ortsversorgungsfiliale bauen – mit einer Verkaufsfläche von 800 bis 1000 Quadratmetern («Anzeiger» vom 28. Oktober). Sie hat zwei Parzellen erworben und steht mit einem dritten Eigentümer noch in Verhandlungen. Gegen die Migros-Pläne wehrt sich nun nicht nur die Landi, die in unmittelbarer Nachbarschaft ein Grundstück erworben hat – auch fünf Stimmberechtigte treten mit einer Initiative gegen dieses Vorhaben an. Die-

se beinhaltet eine Änderung der Bauund Zonenordnung, wonach auf dem fraglichen Areal keine Verkaufsläden zugelassen sind, die mehr als 400 Quadratmeter Verkaufsfläche aufweisen. Damit wäre der Bau der Migros verhindert. Tatsächlich ist das Areal im Dorfteil Toussen die letzte zentral gelegene, grössere und zur Überbauung bereite Fläche in Obfelden. Sie ist gut erschlossen für Einkaufsmöglichkeiten und öffentlichen Verkehr. Als Teilbesitzerin des Areals wünscht sich auch der Gemeinderat eine durchmischte Überbauung samt Dorfplatz. Die Initianten sind der Meinung, dass mit dem Bau einer Migros-Ortsversorgungsfiliale zu wenig Platz bleibt für «ureigene Gemeindeinteressen». «Darauf einen grossen Einkaufsladen zu errichten ist unsinnig», halten sie in der Initiative fest. Stattdessen soll mittels Gestaltungsplan eine gut durchmischte Überbauung errichtet werden, die neben der Post auch kleinere Geschäfte enthält und – ganz wichtig für die Initianten – möglichst viel Wohnraum. Darin könnte der Bedarf an Alterswohnungen (ca. 30) befriedigt werden, auch die Spitex liesse sich dort integrieren. Mit einer guten

Gesamtplanung, so die Initianten, liesse sich eine Art Riegel bilden gegen den Strassenlärm. «Ein grosser Laden übersteigt den ‹täglichen Bedarf› von Obfelden und zieht zusätzlichen Verkehr aus der Umgebung mitten ins Dorf», halten die Initianten fest. Mitinitiant Heiner Stolz ergänzt: Gerade die Kreuzstrasse ist ein empfindlicher Verkehrspunkt. Es braucht in Bezug auf die Infrastruktur sehr viel für einen solchen Migros-Laden». Und: «Wir möchten auch ein Zeichen setzen gegen den dauernden Wettlauf der meisten Detaillisten, immer mehr Ladenfläche zu bauen. Mit 1,6 Quadratmeter Ladenfläche pro Person sind wir in der Schweiz überversorgt.» Die Initiative, die noch bis zum 10. Dezember unterzeichnet werden kann, wird durch den Gemeinderat und durch den Kanton geprüft. Hält sie Stand, so wird die Gemeindeversammlung über die Ergänzung der Bau- und Zonenordnung befinden.

«Bieten Hand für Zentrumslösung» Heinz Fankhauser, Leiter Expansion/Entwicklung bei der Genossenschaft Migros Zürich, treibt die Pläne

für einen Migros-Ortsversorgungsladen mit 800 bis 1000 Quadratmeter Verkaufsfläche gleichwohl weiter voran. Allerdings laufen noch Kaufverhandlungen mit einem Landbesitzer. Kommt es nicht zur Einigung, sucht die Migros nach einer anderen Lösung. «Wir bieten auch Hand für eine Zentrumslösung, wie sie Gemeinde und Initianten offenbar vorschwebt», sagt Fankhauser. Aus Erfahrung weiss er, dass Zentren ohne einen Grossladen nicht lebensfähig sind. «Beispiele gibt es genügend», fügt er bei und vertritt die Auffassung, dass kleinflächige Läden Landi, Spar usw. konkurrenzieren – nicht die Migros.

Kein Einkaufszentrum Fankhauser findet es auch raumplanerisch nicht sinnvoll, wenn vor Ort Einkaufsmöglichkeiten fehlen. «Man kann nicht Dörfer wachsen lassen und keine Versorgung bieten. In solchen Fällen wird dann mit dem Auto auswärts eingekauft. Pessimisten begegnet der Leiter Expansion mit der Feststellung: «In Obfelden bauen wir kein Einkaufszentrum, sondern einen Ortsversorgungsladen.»

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