Oberbaselbieter Zeitung vom Donnerstag, 5. August 2021

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Nr. 31 23. Jahrgang Donnerstag, 5. August 2021

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Region Liestal

Der Verein «Begegnungszone Liestal» feierte im Spittelerhof in Liestal ein Sommerfest. Seite 6

Region Gelterkinden

Region Waldenburg

Direktbetroffene erzählten in Rothenfluh ihre Lebensgeschichten in Buchform.

In Liedertswil fand auf dem Dorfplatz ein Konzert mit dem Regio Blasorchester 50+ statt. Seite 15

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Ist die Landeshymne noch zeitgemäss?

Liestal Nationalrat Eric Nussbaumer singt an der 1. Augustfeier neuen Schweizerpsalm solo ULRICH FLURI

Domenic Schneiders Optimismus ist vorbildlich. Als er nämlich am frühen Sonntagabend die zahlenmässig noch kleine Festgemeinde im grossen Festzelt begrüsste und der Schweiz in originellem Wortlaut zum Geburtstag gratulierte, regnete es noch in Strömen. Das hat den OK-Chef indes nicht davon abgehalten, erwartungsfroh von noch guten Wetterprognosen zu reden. Und er sollte Recht bekommen. Denn innert kurzer Zeit gabs dann auf dem allmählich aufgehellten Festgelände rund um die Chornschüre auf Sichtern doch noch recht viel Volk. Und dieses wurde zum Nationalfeiertag mit einem gut sortierten Programm trotz einigen Pandemie-bedingten Auflagen bei Laune gehalten. Dafür sorgte insbesondere der einheimische Eric Nussbaumer der in einer gehaltvollen Rede die aktuellen Herausforderungen der Schweiz thematisierte und vom Podium herab singend den seit einiger Zeit vorgeschlagenen neuen Schweizerpsalm zum Besten gab. Das hat dem singenden Nationalrat tosenden Applaus eingebracht. Der neue Text, der den andächtigen Schweizerpsalm ersetzen soll, basiert auf unserer Bundesverfassung in der es in den Sätzen der Präambel um Freiheit, Unabhängigkeit, Frieden und Solidarität geht. «Diese Werte kommen unter Druck, denn die Pandemie macht das Leben untereinander komplizierter. Jeder und jede sieht es etwas anders, was genau gemacht werden müsste», mahnte der SP-Politiker. «Freiheit und Einschränkungen prallen da heftig aufeinander.» Das verlange nach Dialog, gegenseitigem Verstehen, und nicht nach Demonstration ohne Dialog, so Nussbaumers Appell. Von Alphorn-Folklore bis Rock Die Festivitäten zum 730. Geburtstag der Schweiz erschöpften sich aber nicht nur in den Festansprachen, in der als

Alphornklänge vor der Chornschüre. zweiter Redner der mehrfach preisgekrönte Liestaler Slam-Poet Dominik Muheim für viele Lacher sorgte. Seine mit viel Witz vorgetragenen klischeehaften Metaphern für menschliches Verhalten hatten allerdings mit dem Nationalfeiertag wenig zu tun. Bevor die Baselbieter Rockband «Back To» das musikalische Zepter übernahm, sorgte die mit der Regionalen Jugendband verstärkte Stadtmusik «plus» mit der Intonierung des Baselbieter Liedes

F O T O S: U. F L URI

und des Schweizer Psalms für den patriotischen Part. Und zukunftsweisend: Auf dem Textblatt hat man auch die neue Version «Weisses Kreuz auf rotem Grund» aufgeführt. Dazu kamen die feierlichen Klänge der Alphorngruppe «ENZIAN» aus Nuglar. Gegensätzlicher hätten da die Stilrichtungen zwischen Alphorn-Folklore und dem fetzigen Rock der die Hütte zum Kochen brachte, nicht sein können. Ob allerdings dieses wirklich stark aufspielende Sextett mit

ihrem Sound den kulturellen und historischen Ansprüchen eines Schweizer Nationalfeiertages genügt, ist immer eine Frage des persönlichen Geschmacks. Das Finale des Abends mit dem Fackelund Lampionumzug, dem Höhenfeuer und einem spektakulären Feuerwerk war sodann der optische und akustische Höhepunkt der Liestaler 1. Augustfeier an der sich die Organisatoren der Bürgergemeinde Bestnoten verdienten.

GZA/P.P.A 4410 Liestal

Kolumne

Umzugskartons und Diddl-Hefte

Ich bin nicht gut im Sachen-Wegwerfen. War ich noch nie. Meine alten Lillifee-Hefte stapeln sich im Estrich neben den Käseblättern von Diddl und unzähligen Wendy-Pferdemagazinen. Durchgeblättert habe ich sie zum letzten Mal vor einem Jahrzehnt. Im Schrank liegt unter meinen Jeans eine alte orangene Stoffhose, in die ich seit dreizehn Jahren nicht mehr reinpasse. Im Bücherregal stehen neben Shakespeare und Schullektüren «Momo» und zerfledderte Ausgaben von den drei Fragezeichen-Kids. Fürchten würde ich mich heute vor ihren Abenteuern nicht mehr, Lust sie zu lesen habe ich trotzdem nicht. Und jetzt muss ich versuchen diese Erinnerungen und Überbleibsel aus Kindheit und Jugend in Kisten zu packen und auszusortieren. Alles passt nicht rein, aber was davon kann ich zurücklassen? Am liebsten würde ich sämtliche Besitztümer in die Umzugskartons packen, man kann ja nie wissen, was sich irgendwann wieder als nützlich erweisen könnte. Was, wenn mich in ein paar Jahren urplötzlich die Lust überkommt, wieder einmal eine alte «Fünf Freunde»-Geschichte zu lesen? Ich bin mir zwar ziemlich sicher, dass ich nicht dutzende Plüschtiere, die allesamt ein wenig seltsam riechen und aussehen, brauche. Aber ziemlich sicher bedeutet nicht ganz sicher. Welche Situation durch die Anwesenheit ungewaschener Plüschtiere besser würde, weiss ich nicht. Aber ich bin überzeugt, dass es diese Situation gibt. Und so packe ich die Kisten randvoll mit nutzlosen Sachen. Kisten, die in meinem neuen Zimmer gar keinen Platz haben werden. Und schlussendlich deponiere ich alles auf dem Dachboden meiner Eltern. Denn wer weiss, wann ich sie wieder brauchen werde. SINA AEBISCHER

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Der singende Nationalrat Eric Nussbaumer.

Helena und Jayson tragen ihr Lampion mit Stolz.

Das Höhenfeuer lodert.

Post CH AG


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