Oberbaselbieter Zeitung vom 15. April 2021

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Nr. 15 23. Jahrgang Donnerstag, 15. April 2021 • • • • • •

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Frohburger oder Froburger?

Kolumne

Kulturlos

Langenbruck/Trimbach Ein «h» sorgt für Verwirrung – obwohl der Fall eigentlich schon lange klar ist MARC SCHAFFNER

Ein geschriebenes «h» kann viel ausmachen, auch wenn es nicht hörbar ist. Wenn die Langenbrucker vom «Tal» beziehungsweise vom «Thal» reden, ist entweder das Waldenburgertal gemeint, zu dem die Gemeinde geografisch gehört, oder der solothurnische Bezirk Thal, der unmittelbar südlich der Gemeindegrenze beginnt. In anderen Fällen ist es ein bisschen verzwickter: Ausserhalb des Dorfes steht das Kloster Schönthal, das offiziell mit «h» geschrieben wird, aber im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS) unter «Schöntal» aufgeführt wird (wobei das HLS beide Varianten gelten lässt). Und dann gibt es die Grafen von Frohburg, oder eben Froburg ohne «h», die besagtes Kloster gestiftet und in der Umgebung Eisenerz verhüttet haben. (Siehe ObZ vom 25. März.) Ein Leser hat sich auf den Artikel hin bei der ObZ gemeldet und sich erkundigt, welches denn nun die richtige Schreibweise sei. Auf einer Autofahrt im Kanton Zürich sei er nämlich einmal in eine Polizeikontrolle geraten und die beiden Polizisten hätten sich darüber gewundert, dass sein damaliger Wohnsitz gemäss Führerausweis-Abfrage an der Froburgstrasse in Liestal war, im Fahrzeugausweis jedoch Frohburgstrasse stand. Was stimmt nun? Die Froburgstrasse in Liestal hat definitiv kein «h» und auch die Froburg bei Trimbach ist auf Google Maps ohne «h» verzeichnet. Wikipedia schreibt hingegen sowohl die Burg als auch die Grafen mit «h». Die gleichnamige Studentenverbindung an der Uni Basel und die Verbindung an der Kantonsschule in Olten lassen das «h» weg, ebenso der (kürzlich abgesagte) Froburg-Lauf. Am Rathskeller in Olten (das «h» in Rathskeller ist – man staune –

Die Frohburg bei Trimbach ist die Stammburg eines Adelsgeschlechts, das sich im 10. Jahrhundert auf dem Felsrücken über dem Erlimoospass und dem Unteren Hauenstein niedergelassen hat. Als die Frohburger um 1367 ausstarben, zerfiel die Burg zur Ruine und wurde als Steinbruch benutzt. Heute zählt sie zu den grössten mittelalterlichen Burgruinen im Juragebirge und steht unter F O T O: MINNO U - EIGENE S WERK , C C BY-S A 3 . 0, H T T P S: //C OMM ONS .WIK IMEDI A .ORG/ W/INDE X . P HP ? C URID =1932328 8 nationalem Denkmalschutz. unbestritten) prangt jedoch für alle sichtbar der Schriftzug «Frohburger». Licht ins Dunkel bringt der Baselbieter Kantonsarchäologe Reto Marti: «Frohburg darf man heute mit gutem Gewissen mit H schreiben.» Er verweist auf die «ultimative» Abhandlung des Burgnamenspezialisten Heinrich Boxler. (Nachzulesen in: Werner Meyer, Die Frohburg, Ausgrabungen 1973–1977, Zürich 1989, S. 89–91). Boxler räumt erst einmal das Argument aus dem Weg, dass der Name vom althochdeutschen frô («Herr») stamme. Im Mittelhochdeutsch, das die Frohburger gesprochen hätten, sei frô nur noch als Adjektiv mit

der Bedeutung «froh, heiter» verwendet worden, nicht mehr als «Herr». Die Frohburg wäre somit sinngemäss nicht als «Herrenburg», sondern als «frohe Burg» zu deuten. Boxler geht davon aus, dass das selbstbewusste, junge Adelsgeschlecht eine gezielte Namenschöpfung gewählt hat, analog zur Freiburg (im Breisgau), die zur selben Zeit ihren Namen bekam. Boxler deutet sogar an, dass sich die Frohburger davon inspirieren liessen: Das «Frei» in Freiburg kommt von frî, was neben «frei» ebenfalls «froh» bedeuten kann. Zwar wird die Frohburg in den mittelalterlichen Quellen immer ohne «h» ge-

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schrieben, räumt Boxler ein. Konsequenterweise müsse aber im heutigen Deutsch das «h» als Dehnungszeichen stehen, wie auch das mittelhochdeutsche strô als «Stroh» geschrieben werde. Wäre es dem erwähnten ObZ-Leser in der Polizeikontrolle besser ergangen, wenn er all das gewusst hätte und die Polizisten hätte aufklären können? Nicht unbedingt. Nach seiner Schilderung seien sie wegen dem «h» dermassen perplex gewesen, dass sie nicht einmal seine Reifen kontrolliert hätten. Der eine habe schliesslich zum andern gesagt: «Komm, lassen wir den fahren, sonst machen wir noch etwas falsch!»

«Du siehst traurig aus, Melanie. Was ist mit dir?» fragte ich meine Freundin. «Ach, ich erlebte eine kulturlose Tat sondergleichen, die mich zum Verzweifeln bringt.» Ich bat sie, mir davon zu erzählen. «Auf einer Auktionsplattform wurde ein Ordner von alten Fotografien von Bauernhäusern aus der ganzen Schweiz angeboten. Hunderte von Aufnahmen, über Jahrzehnte erstellt und nie publiziert. Diesen einmaligen Fund wollte ich sichern. Verlangt wurden dreissig Franken, ich legte meine Limite bei sechzig Franken fest. Zwei Wochen passierte nichts. Als ich am Dienstagmorgen in meine Mailbox schaute, erhielt ich dort die Mitteilung, dass ich überboten worden sei. Ich staunte. Und war dann schockiert: Am Vorabend, um elf Uhr, endete die Auktion. Das hatte ich vergessen. Drei Minuten vor Schluss fing einer an, wie wild mitzubieten. Er überschritt meine Limite und zack, der Ordner gehörte ihm!» «Oh weh, so gemein: Das tut weh!» rief ich aus. Melanie nickte. «Ich schrieb ihm dann, dass ich einen guten Preis bezahlen würde, wenn er mir den Ordner komplett überlassen würde, erhielt aber keine Antwort. Stattdessen tauchten einige Tage später die ersten Fotos aus diesem Ordner auf der Auktionsplattform auf, diesmal zu fünf Franken das Stück!» «Der Käufer ist also ein reiner Spekulant», vermutete ich. «Ja», bestätigte Melanie, «die Sammlung bedeutet ihm nichts. Er filetiert sie jetzt und schlägt Profit daraus.» Ich dachte an Ägypten und Griechenland: «So geht es seit dem Altertum. Schätze werden geborgen, zerteilt, verhökert und verschwinden in alle Himmelsrichtungen. Leider auch im 21. Jahrhundert gibt es nichts neues unter der Sonne.» LORENZ DEGEN

Konsumentenschützer zum Thema Anlagefonds und Banken: «Es ist leichter die Menschen zu täuschen, als sie zu überzeugen, dass sie getäuscht worden sind!» Zitat: Mark Twain

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