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Region

Nr. 9 | Donnerstag, 4. März 2021

Mit der KAB gemeinsam durch die Krise

Was kaum jemand weiss: Die KAB Selzach gibt es seit 1910. Doch was ist die KAB und kann die Christliche Sozialbewegung in der heutigen Zeit noch leisten? 52 gleichgesinnte Mitglieder versuchen in der Gemeinde gemeinsam, den Glauben im bewegten Alltag zu leben und damit Mut und Zuversicht zu verbreiten. DANIEL MARTINY

Seit über 100 Jahren sind die katholischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Schweiz organisiert. Gesamtschweizerisch in 65 Ortssektionen der katholischen Arbeitnehmerinnenund Arbeitnehmerbewegung, kurz: KAB. Die Selzacher Präsidentin Daisy Schwab erklärt das Leitbild des Vereins: «Im Alltag unterwegs, ist der Weg und das Ziel für die Zukunft. Unterwegs erfahren wir von den Sorgen und Freuden unserer Mitmenschen. Sie ernst zu nehmen bestärkt unseren Auftrag, als katholische Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmer-Bewegung mit wachen Augen zu sehen, überlegt zu urteilen und verantwortungsvoll zu handeln.» Dazu müsse man weder katholisch sein noch irgendwelche andere Voraussetzungen erfüllen. «Offen für die reale Wirklichkeit und engagiert in kirchlichen und politischen Leben zu sein, ist ideal. Zu unseren Anlässen sind immer auch Nicht-Mitglieder sowie Personen von anderen Konfessionen herzlich eingeladen», sagt Daisy Schwab. «Im Alltag unterwegs» lasse der KAB Raum und Zeit für Visionen, die für eine lebendige Sektion wichtig seien.

Den Menschen Halt geben

Das Jahr 2020 sei auch für die KAB Selzach ein sehr schweres Jahr gewesen.

«Die Welt wurde von einer Pandemie getroffen. In solchen Zeiten sind Vereine wie die KAB besonders wichtig. Sie können den Menschen Halt geben und vor Ort tatkräftig helfen.» Dies konnten Daisy Schwab und die KAB Selzach aktuell nur schwer umsetzen. Es gelten Kontaktbeschränkungen und die meisten Mitglieder gehören nur schon vom Alter her in die Risikokategorie. Die meisten Veranstaltungen und Aktionen mussten abgesagt werden, auch in der Sektion Selzach. «Wir bieten unseren Mitgliedern im Normalfall ein attraktives Programm, organisieren Vorträge, Reisen, Besichtigungen, Seniorenmittagstische und Seniorennachmittage oder andere gesellige Veranstaltungen», so die KAB-Präsidentin. Nun habe man sich halt eher für das der KAB angeschlossene Hilfswerk «Brücke-le-Pont» engagiert, welche Basis-Projekte in Afrika und Lateinamerika unterstützt und hoffe auf eine baldige Rückkehr zur Normalität.

«Wir werden die Krise meistern»

Schon vor über 100 Jahren erfuhren die Menschen laut Daisy Schwab die damalige Not am eigenen Leib. Verbesserungen ihrer Lebensbedingungen wie gerechte Löhne, Kinder- und Familienzulagen, Entschädigungen bei Krankheit mussten selber organisiert werden. So sei die Mitgliedschaft im lokalen Arbei-

Die Mitglieder der KAB Selzach haben in den letzten Jahren Hunderte ihrer beliebten Erdbeertörtli hergestellt. Die neue Saison steht bereits vor der Tür …

terverein eine Hilfe zur Selbsthilfe geworden. «Es braucht uns auch heute noch. Mehr denn je!», ist die Selzacherin überzeugt. Zudem gebe der Zusammenhalt innerhalb der Sektion den Mitgliedern grossen Mut und Zuversicht. Die KAB will eine Bewegung für eine lebendige Kirche sein, Gesellschaft mitgestalten, Gemeinschaft pflegen. Es ist enorm, was die KAB für ihre Mitglieder leistet, besonders für die Älteren. «Ich hoffe, dass sich weiterhin viele Menschen für die KAB interessieren», sagt Daisy Schwab abschliessend. «Auch wenn die Krise nicht spurlos an uns vorbeigeht, bin ich stolz und dankbar, wie die KAB auch diese Krise meistert. Es ist wichtig, dass wir im Gespräch bleiben, einander bei Problemen helfen und uns gegenseitig um Hilfe bitten. Warum werden nicht auch Sie ein Teil unserer christlichen Sozialbewegung?»

«Im Alltag unterwegs» lautet das Leitbild der KAB Selzach.

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