Lenzburger Bezirks-Anzeiger

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Seetal / Lindenberg

Donnerstag, 12. März 2020

Lenzburger Bezirks-Anzeiger ■ Der Seetaler ■ Der Lindenberg

Das ganze Dorf eine Altersresidenz?

Seengen Zum Einstieg der 90. Generalversammlung der Trachtengruppe Seengen hielt Präsidentin Andrea Fischer einen kurzen Rückblick über die vergangenen 90 Jahre. Neben den gewohnten Geschäften wurden drei Jubilarinnen geehrt. Marie Häusermann ist seit unglaublichen 60 Jahren Mitglied und hat sich immer sehr für den Verein eingesetzt. Bis heute unterstützt sie die Singgruppe und nimmt immer noch gerne an den Ausflügen teil. Susanne Brunner und Margrit Sandmeier blicken auf 25 Jahre Mitgliedschaft zurück. Susanne Brunner hat während dieser Zeit neun Jahre die Tanzleitung unterstützt und ist seit elf Jahren im Vorstand tätig. Mit einem Präsent wurde allen Jubilarinnen für ihr grosses Engagement und die Treue zum Verein gedankt. Die Trachtengruppe Seengen feiert dieses Jahr ihr 90-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass werden alle ehemaligen und aktiven Mitglieder zu einem Tagesausflug auf den Zugersee mit Mittagessen auf dem Schiff eingeladen. Bald findet der Jodler- und Trachtenabend statt. Es würde die Mitglieder freuen, am Samstag, 21. März, oder am Sonntag, 22. März, zahlreiche Besucher in der Mehrzweckhalle Seengen begrüssen zu können. (sbr)

Birrwil Der Gemeinderat lädt als Pilotphase viermal am ersten Mittwoch im Monat zu einem Mittwochstisch ein. Am ersten Anlass wurde gar angeregt, aus dem Dorf eine einzige Altersresidenz zu machen. ■

ALFRED GASSMANN

W

ie sagte doch Gemeindeammann Max Härri einleitend am ersten Mittwochstisch: «Der Gemeinderat möchte gerne mit der Einwohnerschaft ungezwungen ins Gespräch kommen.» Wenn schon ungezwungen, darf füglich auch eine unkonventionelle Idee eines engagierten Teilnehmers Platz haben. Er fragte sich, warum denn aus Birrwil nicht eine einzige Altersresidenz gemacht werden soll. «Wir sind bald eine», meinte Max Härri verschmitzt. Er schöpfte seine Aussage aus der Tatsache, dass das Dorf aktuell 18 Kindergärtler und 31 Primarschüler und eine ungünstige Altersstruktur kennt. Der Gemeindeammann winkte die Idee der Altersresidenz selbstredend ab und zeigt sich für jeden Zuzug von Familien mit Kindern dankbar.

Zu wenig familienfreundlich?

Am Mittwochstisch: Der Birrwiler Gemeindeammann Max Härri im Austausch mit seinen Bürgern.

Doch wer zuziehen möchte, sieht sich mit Facts konfrontiert: hohe Baulandpreise, teure Wohnungen, kein Dorfladen, keine Post, kein Bancomat. Gemeinderat Jeremias Setz weiss von Familien, die wieder fortgezogen sind. «Was macht der Gemeinderat für die Familien?» Die Frage der aus dem Oberen Freiamt soeben zugezogenen vierköpfigen Familie blieb unbeantwortet. Keinem Auge bleibt verborgen: In Birrwil wird gebaut und gebaut. Trotzdem verharrt die Bevölkerungszahl bei

Generalversammlung der Trachtengruppe

rund 1160. Zeitweise sank sie sogar. Viele Wohnungen sind unterbelegt. Daran kann die Behörde mit der laufenden Revision der Bau- und Nutzungsordnung BNO wenig bis nichts ändern.

Ortsplanung läuft

Gemeindeammann Max Härri orientierte die 25 Anwesenden über die Ortsplanungsarbeiten. Der erste Entwurf fiel bei den kantonalen Fachstellen durch. Härri sprach gar von einem vernichtenden

Generalversammlung des Samaritervereins

Bauland auszonen – wie weiter?

Fahrwangen-Meisterschwanden Mit dem Samariterlied beendeten die 22 Vereinsmitglieder traditionell die 106. Generalversammlung des Samaritervereins Fahrwangen-Meisterschwanden, welche im Lastgasthof Löwen in Meisterschwanden abgehalten wurde. Präsidentin Lisbeth Leimgruber führte durch die 13 Traktanden. Jahresberichte wurden vorgelesen, die Rechnung und das Budget genehmigt, das neue Jahresprogramm vorgestellt – die Samariter dürfen auf ein erfolgreiches Vereinsjahr zurückblicken und sich auf ein interessantes neues Jahr freuen, welches mit zwei neuen Mitgliedern bereichert wird. Der Vorstand konnte um zwei Personen aufgestockt werden mit Ingrid Stutz als Materialverantwortliche und Nicoletta Gurtner, die für die Homepage zuständig ist. Die Vorstandsarbeit verteilt sich nun auf sechs Personen. Erika Gut und Esther De Vita wurden für 30 Jahre Vereinsmitgliedschaft und Cony Nuttli und Ingrid Stutz für 20 Jahre geehrt. An der Delegiertenversammlung der Aargauischen Samaritervereine im Mai wird Ursula Lindenmann die Henry-Dunant-Medaille verliehen für ihr langjähriges grosses Engagement für das Samariterwesen. Mit grossem Applaus wurden die langjährige Treue und der Einsatz verdankt und gewürdigt. Jahresprogramm und Kursangebot können der Homepage entnommen werden: www.samariter-fa-me.ch. (ngu)

Beinwil am See Schon vor langer Zeit haben sich Verbände wie Pro Natura und der Landschaftsschutzverband Hallwilersee und initiative Politiker zusammengesetzt und durchgesetzt. Sie haben Gesetze zum Schutz von Natur, Tier und Mensch erlassen. Es wurden Massnahmen umgesetzt, die sich heute ungemein positiv in unseren Schutzgebieten auswirken. Wir haben keine Wasserskifahrer und Wassertöffs auf dem See, weder Kitesurfer noch Leichtflugzeuge sind über unseren Köpfen. Dank Vorschriften für Motorboote haben viele Bootsbesitzer auf Elektro umgerüstet. Die Anzahl der Schiffe auf dem See und deren maximale Grösse wurden ebenfalls in den 70er-Jahren beschränkt. Das Resultat ist ein See mit unverkennbarem Naherholungseffekt für Natur, Tier und Mensch. Es geht dem See sogar so gut, dass aktuell Seegemeinden planen, das Seewasser zu Trinkwasser aufzubereiten. Versuchen Sie mal, um irgendeinen der andern Mittellandseen zu spazieren. Auch dieses Privileg, das für uns selbstverständlich ist, haben wir unseren vorausschauenden Vorfahren zu verdanken. Unsere Dörfer und Landschaften um den See bleiben aber unter Druck. Sie brauchen dringend einen Schutz, doch unsere eingesessenen Politiker sehen das mehrheitlich anders. Beinwil am See spielt hierbei eine zentrale Rolle. Das Dorf liegt mittig am

Ergebnis. Nun liegt der Ball wieder in Aarau. Die Gemeinde musste drei Hektaren Bauland rückzonen und fand die entsprechenden Flächen zur Hauptsache in der Neumatt, in den Länderen und bei der Villa Buhofer.

Noch drei Mittwochstische

Aufs Tapet kamen auch der Schleichverkehr im Baugebiet, der Lärm auf der Kantonsstrasse und die nicht funktionierenden LED-Lampen. Gründlich vermisst

Foto: Alfred Gassmann

wird ein Dorfladen mit genügend Parkplätzen. Wegen der teilweise nicht gesitteten Gesprächskultur gingen am Anlass wohl wertvolle Ideen und Beiträge förmlich verloren. Bei den noch geplanten drei Mittwochstischen werden wieder je zwei Gemeinderäte anwesend sein. Es lebe die Chance, die am ersten Mittwochstisch gesammelten Erfahrungen betreffend den Dialog an den nächsten Veranstaltungen einfliessen zu lassen.

Ehrung für 10 Jahre Dirigententätigkeit: Präsidentin Hannelore Mörgeli, Dirigentin Kathrin Regli, Kassierin Brigitte Ziehler. Foto: zvg

GV des Trachtenchors Seetal-Dürrenäsch

LESERBRIEF See und hat schon im Namen einen Bezug zu diesem faszinierenden Gewässer. Zwar liegt Böju an der Pfnüselküste, doch mit dem Einschnitt ins benachbarte Wynental relativiert sich diese These, das wissen alle, die hier wohnen dürfen. Mit Rekordbeteiligung hat die ausserordentliche Gemeindeversammlung im Dezember 2019 bekräftigt, dass es mit dem Boden, der Landschaft um den See, nicht mehr so weitergehen kann wie bis anhin. Die neue Bau- und Nutzungsordnung (BNO) mit übergrossen Baulandreserven wurde deshalb teilweise zurückgewiesen. Der Gemeinderat wurde klar beauftragt, mehr Bauland auszuzonen, wie das zuvor schon in einer Stellungnahme vom Kanton angeregt wurde und in benachbarten Gemeinden umgesetzt wird. Der Souverän war am 9. Dezember 2019 der Meinung, dass nicht weiter auf Halde gebaut werden muss, dass nicht zwingend irgendwelchen auswärtigen Spekulanten mit Steuergeldern der Gemeinde das Terrain geebnet werden muss, damit das Dorf weiter zubetoniert werden kann. Es gibt sogar Architekten im eigenen Dorf, die Flachdachbunker einer noch mehrheitlich intakten Ziegeldachlandschaft vorziehen, und das nur der Rendite wegen. Das Gesetz gegen Flachdächer wurde übrigens in den 70er-Jahren sang- und klanglos aufgehoben, beinahe niemand hat dies damals bemerkt. Sehen Sie sich heute mal in unserer Gemeinde um.

Und trotzdem, die Gesellschaft ist im Wandel, die Klimaerwärmung ist bei einem Teil der mitdenkenden Einwohner längst angekommen, doch Nachhaltigkeit und Ökologie im Bauen stehen bei Spekulanten, Investoren und unseren Volksvertretern in der Gemeinde nicht an vorderster Stelle. Sie werden nur so weit umgesetzt wie unbedingt nötig, und das auch nur, weil es das neue Energiegesetz verlangt. Wachstum ist das idiotische Schlüsselwort, das angeblich solche Exzesse rechtfertigt. Unsere Gemeindebehörden haben zur geschichtsträchtigen Abstimmung an der ausserordentlichen GV vom Dezember 2019 offiziell noch nicht Stellung genommen. Weder Interessengemeinschaften noch die Einwohner wurden bis jetzt informiert, wie es weitergehen soll. Wenn uns Böju wichtig ist, muss den Behördenvertretern aller Ebenen klargemacht werden, dass die Rückweisung an der GV nicht eine Empfehlung an den Gemeinderat war, sondern ein ganz klarer Auftrag. Das haben mit Sicherheit alle Anwesenden im Löwensaal gespürt. Wir müssen weiterhin wach bleiben, sonst werden unsere Anliegen von den Behörden verwässert und nicht wirklich ernst genommen. Wir haben es noch in der Hand, Böju weder zu einer Schlafstadt noch zu einer Betonhalde werden zu lassen – es braucht aber in dieser politisch eisigen Zeit weiterhin konsequente Beharrlichkeit. Benny Romer, Beinwil am See

Dürrenäsch Im schön geschmückten, grosszügigen Saal des Alters- und Pflegeheims Seon hielt der Trachtenchor Seetal-Dürrenäsch seine 26. Generalversammlung ab. Präsidentin Hannelore Mörgeli durfte 30 Anwesende willkommen heissen, sogar das älteste Mitglied Adele Steiner mit ihren 90 Jahren nahm aufmerksam an der Versammlung teil. Nach einem vorzüglichen Znacht aus der Altersheimküche wurden die Geschäfte zügig erledigt. Der Jahresbericht der Präsidentin holte manche Erinnerung ans vergangene Vereinsjahr zurück und wurde genehmigt. Kassierin Brigitte Ziehler präsentierte eine erfreuliche Rechnung, die einen grösseren Gewinn auswies, weshalb der Vorstand jedem Mitglied ein Primeli und den Kaffee spendierte. Die Mitgliederzahl bleibt gleich, stehen doch vier Austritten erfreulicherweise vier Neueintritte gegenüber. Auf dem Tätigkeitsprogramm stehen, nebst Auftritt am Erntedankgottesdienst in Gränichen, ein Museumsbesuch in Schönenwerd sowie der Besuch von Verbandsveranstaltungen, spontane Engagements und gemütliche Vereinshöck. Angesprochen wurde auch die Teilnahme am Schweizerischen Trachtenchorfest, das im 5-Jahr-Turnus 2021 in Sursee durchgeführt wird. Zehn Jahre leitet Dirigentin Kathrin Regli den Chor und so durfte die Präsidentin ihr einen Gutschein und eine Orchidee überreichen. (hmö)

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