Lenzburger Bezirks-Anzeiger

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Stadt Lenzburg

Donnerstag, 30. Januar 2020

Lenzburger Bezirks-Anzeiger

Der Seetaler

Der Lindenberg

Stete Suche nach Finanzen Ein Beispiel aus der Praxis

Familienhilfe «Druck hinterlässt Spuren», heisst der Spendenaufruf, mit dem sich die Familienhilfe an die Bevölkerung rund um Lenzburg wandte. Ziel ist es, weitere finanzielle Mittel zu finden, damit die Familienhilfe der grossen Nachfrage gerecht werden kann.

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ie Familienhilfe Lenzburg schaut auf eine über 50-jährige Tradition zurück. Ursprünglich gegründet, um zugezogenen Familien zu helfen, hat sich ihr Angebot unter der Leitung der Spitex Region Lenzburg in den letzten zwei Jahren laufend den Bedürfnissen der Klienten angepasst, was zu einer stark wachsenden Zahl der Einsätze führte. Dank den Subventionsgeldern konnten bisher viele Menschen entlastet, unterstützt und begleitet werden. Das Angebot wird geschätzt und der Bedarf nach den Leistungen der Familienhilfe Lenzburg wächst überdimensional. Weitere Einnahmequellen müssen gesucht werden, damit die Familienhilfe auch weiterhin der grossen Nachfrage gerecht werden kann. Seit 2017 ist die Familienhilfe in die Spitex Region Lenzburg integriert und bietet insbesondere Unterstützungsleistungen für Familien, Entlastungsdienste für pflegende Angehörige und Begleitung und Hilfe für ältere Menschen an. Diese Entlastungs- und Unterstützungsleistungen sollen allen Menschen, unabhängig von Einkommen, Herkunft, Alter und Konfession, zur Verfügung stehen.

Sechsmal höhere Nachfrage

«Den diakonischen Auftrag konnten wir bisher nur dank der grosszügigen Unterstützung durch die Katholische

«Wir bewirken viel Gutes»: Daniel Lukic, Geschäftsführer der Familienhilfe. Foto: zvg Kirchgemeinde Lenzburg und die Reformierte Kirchgemeinde LenzburgHendschiken erfüllen. Die Kirchgemeinden haben dazu beigetragen, dass wir in der Vergangenheit viele Menschen in Not unterstützen, entlasten und begleiten konnten», erzählt Daniel Lukic, der Geschäftsleiter der Familienhilfe Lenzburg. «Doch die Nachfrage nach unseren Leistungen ist in den letzten zwei Jahren seit der Integration der Familienhilfe in die Spitex um das Sechsfache gestiegen. Neben erhöhtem Personalbedarf haben wir in den vergangenen zwei Jahren auch in die Weiterbildung investiert, um die neuen Tätigkeiten wie Betreuung, Mahlzeitenkochen und Kinderhüten professionell abdecken zu können», so Lukic weiter.

Eine Klientin aus Lenzburg erzählt: «Seit über 80 Jahren wohnt mein Vater in seinem Elternhaus. Als im Alter der Körper nicht mehr so richtig wollte, hatten wir täglich die Spitex als Hilfe. Doch diese Unterstützung deckte höchstens eine Stunde im Tag ab. Mehr Hilfe konnten wir uns aber aus finanzieller Sicht nicht leisten. Der grösste Wunsch meines Vaters war, auch die letzten Jahre in seinem Haus verbringen zu können. Was hätte ich tun können? Ihm diesen Wunsch verwehren? So kochte und putzte ich bei ihm, half ihm bei seinen Einkäufen und vieles mehr. Bald war ich am Ende meiner persönlichen Ressourcen. Doch dann erfuhr ich von der Familienhilfe Lenzburg. In einem Erstgespräch wurden unsere Bedürfnisse erfasst. Seither kann ich viele Aufgaben abgeben und darf mit gutem Gewissen auch einmal ein Wochenende wegfahren, denn ich weiss, dass für meinen Vater gesorgt wird.» Vielen Angehörigen geht es gleich wie bei diesem Beispiel. Dank den Subventionsgeldern der Kirchgemeinden konnte die Familienhilfe schon vielen Menschen helfen. «2019 beispielsweise wurden 98 Prozent der 4000 Einsatzstunden in der Betreuung von kranken oder älteren Menschen und Kindern geleistet», hält Lukic fest. Die enorme Nachfrage nach den Dienstleistungen der Familienhilfe zeigt deren Notwendigkeit und bestätigt die hohe Akzeptanz. Die Kehrseite der Medaille ist jedoch, dass das Subventionsvolumen nicht mit der wachsenden Nachfrage korreliert. Dies stellt die Familienhilfe vor neue Herausforderungen. «Wir wollen auch in Zukunft Menschen in der Region unterstützen, entlasten und begleiten. Druck hinterlässt Spuren. Die Familienhilfe Lenzburg bewirkt viel Gutes, um dem entgegenzutreten», so Lukic. (pd/fhl)

Frauen am Tisch: Sprachtreff bei familie+ in Lenzburg. Foto: zvg

«Brockigschichte»: Eine Brocki-Mitmach-Ausstellung Brockenhaus «In diesem Geschirr brachten wir Kinder unserem Vater das Mittagessen, wenn er im Wald arbeitete. Im Winter machte er jeweils ein Feuer, damit wir ihn von Weitem schon sahen.» Geschichten zu Objekten gehen häufig verloren, wenn diese den Besitzer wechseln. Was hätten Brocki-Gegenstände zu erzählen, wenn sie sprechen könnten? Was für Erinnerungen haften an ihnen? Haben gebrauchte Gegenstände mehr Wert als neue? Der Verein Geschichtenarchiv hat während der letzten Monate persönliche Geschichten zu alten Gegenständen gesammelt und präsentiert diese ab Februar in der Ausstellung «Brockigschichte» im Kramer Brocki & Secondhand am Sandweg in Lenzburg. Zwischen Geschirr und Nudelmaschine finden Besucher immer wieder einen Gegenstand mit Geschichte. Mit Kopfhörern lauschen sie den Erzählungen der Vorbesitzer und tauchen in die Welt der Erinnerungen ein. Was hat es mit dem roten Kindersitz auf sich? Von welchen Erlebnissen erzählt die Tasche aus Zirkusblache?

Die Ausstellung «Brockigschichte» zeigt, dass gebrauchte Gegenstände mehr sind als nur alter Krempel. Sie gibt Brocki-Objekten einen emotionalen Wert und lässt das Publikum an eigene Erinnerungen anknüpfen. Sie ist zudem eine wachsende, sich verändernde Ausstellung. Es liegen Etiketten auf, auf der Personen, die Gegenstände ins Brocki bringen, ihre Objektgeschichte notieren können. Diese etikettierten Objekte werden dadurch ebenfalls Teil der Ausstellung. Sie sind für den Verkauf freigegeben – und die Geschichten wandern mit den Dingen weiter. Die vertonten Objekte bleiben während der Ausstellung im Brocki und werden am Ende versteigert. (kmau) ■

Brockigschichte. Eine Mitmach-Ausstellung. Dauer: 22. Februar bis 4. April. – Ort: Kramer Brocki & Secondhand, Sandweg 5, 5600 Lenzburg. – Vernissage: Burghalde meets Brockigschichte, 22. Februar, 10 bis 16 Uhr mit Apéro und Buchstabensuppe, um 10.15 und 14.30 Uhr Live-Geschichten; das Museum Burghalde setzt die Objekte in den historischen Kontext.

Zweite Romandie-Bank wechselt zu Hypi-Software Finstar

Offene Türen für Frauen aus aller Welt familie+ Seit mehr als vier Jahren treffen sich Frauen aus aller Welt 14-tägig zum Sprachtreff «Türen öffnen» bei familie+. Am Tisch sitzen Frauen aus Afghanistan, Eritrea, Frankreich, Südamerika, Syrien, Türkei, Tibet, Thailand, Polen und auch aus der Schweiz einträchtig nebeneinander. Die gemeinsame Sprache ist Deutsch. 2019 erreichte der Sprachtreff 200 Frauen und 80 Kinder. Die Tendenz ist steigend. Einige der Frauen besuchen den Sprachtreff seit Jahren; sie leben unterschiedlich lange in der Schweiz. Eine Syrerin ist froh, dass sie nun nach den vielen Ortswechseln seit zwei Jahren in Lenzburg sesshaft geworden ist. Ihre Kinder sprechen inzwischen Schweizerdeutsch und auch die Eltern haben die deutsche Sprache gut gelernt. Beide Elternteile haben – wie auch andere Frauen aus der Runde – Arbeit und Freunde in Lenzburg gefunden. Bei den Teilnehmerinnen besteht grosses Interesse am Leben und der Kultur der Schweiz, dem Leben in Lenzburg, dem Kanton Aargau, an Fragen zu Versicherungen, Familienbudget, Politik, Erziehung, Schulsystem und Förderung der Kinder. Der Trägerverein familie+ bietet im Rahmen der frühen Förderung Spielgruppenplätze für Kinder ab zwei Jahren an. Momentan sind am Donnerstagnachmittag noch wenige Plätze für 3und 4-jährige Kinder verfügbar. Informationen gibt es unter info@familieplus.ch. (bast)

Lassen Brocki-Gegenstände Geschichten erzählen: Der Verein Geschichtenarchiv mit Ursina Zweifel, Kathrin Mauchle, Kira Capraro. Foto: zvg

Sie leiten den Tambourenverein: Michael Siegrist (Materialverwalter), Benjamin Rüfenacht (Präsident), Sascha Holliger (Sektionsleiter und Vizepräsident), Thomas Moser (Ausbildungsleiter Administration), Mario Moser (Kassier), Jonas Ledermann (Ausbildungsleiter Foto: zvg Event), Dominik Schmidlin (Aktuar).

Generationenantworten bei den Lenzburger Tambouren Tambourenverein Die 102. Generalversammlung des Tambourenvereins Lenzburg war geprägt von farbenfrohen Rückblicken in Blau und Weiss sowie vom Ausblick auf die Höhepunkte des kommenden Vereinsjahres. Ausserdem feierte der Ehrenpräsident Max Urech seinen 85. Geburtstag im Kreise seiner Trommelfamilie, was alle sehr berührt hat. Ein wesentlicher Bestandteil der Versammlung bildete auch die Generationenfrage – prompt kamen die Generationenantworten. Aufgrund der stetigen Ausbildung in den eigenen Reihen konnten dieses Jahr Jasmin Bolliger, Kilian Bolliger, Sebastian Egli und Dario Casteletti neu provisorisch, Beat Lüthi als Wiedereinsteiger sowie Tim Strebel und Luis Meister definitiv in den Verein aufgenommen werden. Eine Antwort auf diesen wachsenden Nachwuchs ist die Teilung vom Amt des Ausbildungsleiters, welches Felix Moser bisher alleine mit Bravour gemeistert hatte. Dies erfolgt neu durch dynamische Teamarbeit von Thomas Moser und Jonas Ledermann.

Andreas Joos wurde anlässlich seines Rücktritts als Kassier und Vizepräsident nach 14 Jahren Vorstandsarbeit mit einer Wappenscheibe zum wohlverdienten Ehrenmitglied ernannt. Die Versammlung wählte den neuen Vorstand einstimmig, bestehend aus den bisherigen Mitgliedern Benjamin Rüfenacht, Sascha Holliger, Michael Siegrist, Thomas Moser und den neu gewählten Mario Moser, Jonas Ledermann und Dominik Schmidlin. Natürlich wurde auch an die Jüngsten gedacht: Kommenden Frühling startet schon die nächste Generation – «Sei ein Teil davon und beginne die Ausbildung als Jungtambour.» Informationen zum Anfängerkurs gibts auf www.tambourenverein.ch. Wer den Tambourenverein Lenzburg in seiner vollen Grösse erleben möchte, kann ihn live am Samstag und Sonntag, den 28. und 29. März, an den Unterhaltungskonzerten im Alten Gemeindesaal geniessen. Ein mitreissendes und abwechslungsreiches Showprogramm wird unter der Mitwirkung von Jung und Alt zum Besten gegeben. (phnü)

Hypothekarbank Die Hypothekarbank Lenzburg AG (Hypi) erweitert ihre Kundenbasis in der Westschweiz. Die Caisse d’Epargne d’Aubonne wird auf Finstar, das von der «Hypi» Lenzburg entwickelte modulare Informatiksystem für integrierte Bankensoftware, wechseln. Die Caisse d’Epargne d’Aubonne und die Hypothekarbank Lenzburg haben einen Vertrag unterzeichnet, demzufolge die Caisse d’Epargne d’Aubonne per Ende 2020 auf Finstar migrieren wird. Der Vertrag sieht unter anderem vor, dass die Caisse d’Epargne d’Aubonne die modulare Gesamtbankenplattform Finstar als Kernbankensystem nutzen wird. Die Caisse d’Epargne d’Aubonne, die im Ranking 2019 der besten Schweizer Retailbanken des Instituts für Finanzwirtschaft der Hochschule Luzern am besten abgeschnitten hat, wird damit sämtliche Banken- und Finanzgeschäfte ihrer Kunden künftig über Finstar abwickeln. Damit kann die Hypi nun die zweite Bank in der Westschweiz zu ihrem Finstar-Kundenportfolio zählen. Um den lokalen Support und die Präsenz in der französischen Schweiz zu

Mathias Buchs leitet örtliche Geschäftsstelle Raiffeisen Die Raiffeisenbank AarauLenzburg hat per 1. Januar ihre Organisationsstruktur angepasst und führt inskünftig ihre fünf Standorte mit Geschäftsstellenleitern. Durch die neuen Verantwortlichen soll die Zusammenarbeit auf und zwischen den Geschäftsstellen verstärkt werden, ganz nach dem Credo «Gemeinsam als Team – Gemeinsam erfolgreich». Mathias Buchs leitet neu die Geschäftsstellen Lenzburg und Gränichen, Eveline Dumont Oberentfelden, Marcel Füchslin Aarau, Steffen Kauschka Kölliken. (pd/ral)

verstärken, hat die Hypothekarbank Lenzburg zudem ein Office in Lausanne eröffnet. «Wir sind glücklich, dass die Caisse d’Epargne d’Aubonne in Zukunft auf unser innovatives Kernbankensystem setzt. Ihr Vertrauen in uns zeigt uns, dass wir der richtige Partner für Kleinund Privatbanken sind, weil wir deren Erwartungen und Bedürfnisse verstehen und richtig umzusetzen wissen. Wir freuen uns über das neue Mitglied in unserer Community, in der wir eine direkte und persönliche Kommunikation pflegen», sagt Marianne Wildi, CEO der Hypothekarbank Lenzburg AG. Zurzeit nutzen folgende Banken und banknahen Unternehmen die modulare Gesamtbankenplattform Finstar: Hypothekarbank Lenzburg AG, Seba Bank AG, Scobag Privatbank AG, Avobis Group AG, Personalkasse SBB CFF FFS, Ersparniskasse Speicher, Spar- und Leihkasse Wynigen AG, Caisse d’Epargne Nyon société coopérative, Bank Sparhafen Zürich AG, Freie Gemeinschaftsbank Genossenschaft und Caisse d’Epargne d’Aubonne société coopérative (Letztere ab Ende 2020). (pd/hbl) INSERATE

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