LENZBURGER WOCHE
DONNERSTAG, 30. JANUAR 2020
Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzende Gemeinden.
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Beinwil am Hallwilersee
Ein «Opernhaus» direkt vor der Haustüre. Dies bescherte das Jubiläum «200 Jahre Aargau» dem Seetal. 2003 verwandelte sich der Hof Fritz Thut von Schloss Hallwyl erstmals in eine Opernbühne. Und «Die Entführung aus dem Serail» mit einer Tochter des Dorfes in der Hauptrolle weckte eine bisher verborgene Leidenschaft in mir.
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Der Anfang einer kurzen Tradition: Die erste Schloss-Hallwyl-Oper «Die Entführung aus dem Serail» im Jahr 2003.
Archivfoto: Fritz Thut
Kanton beendet Schloss-Oper Seengen Die sechste Produktion war die letzte: Die Freilichtoper im Hof von Schloss Hallwyl ist Geschichte. Nachdem der Kanton die Unterstützung für ein neues Konzept verweigerte, löste sich der Trägerverein auf. ■
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as 2003 zum Kantonsjubiläum mit Mozarts «Entführung aus dem Serail» begonnen hatte, erfuhr nun ein abruptes Ende: Der Oper Schloss Hallwyl wurde der Stecker gezogen, nachdem die sechste und letzte Produktion – Rossinis «Cenerentola» im Sommer 2018 – einmal mehr mit einem Defizit abgeschlossen hatte. Bereits vorher hatte sich abgezeichnet, dass die Finanzierung der alle drei Jahre im Schlosshof durchgeführten professionellen Inszenierungen immer schwieriger wurde. «Man muss der Re-
alität ins Auge schauen», sagt Esther Egger, die Präsidentin des Trägervereins, zum beschlossenen Ende. Offensichtlich ist man zwischen Herzblut und nüchternem Pragmatismus hin und her geschwankt: «Der Entscheid ist uns nicht leicht gefallen», so Egger.
Neues Format geprüft
Die Produktion von 2018 war die erste unter der künstlerischen Leitung von argovia philharmonic, dem Sinfonieorchester des Kantons, das alle Aufführungen begleitet hatte. «Cenerentola» war zudem das erste Stück, das vom Publikum ausgewählt wurde. Und ausgerechnet hier blieben die Zuschauerzahlen deutlich unter den Erwartungen. Als Folge dieses kommerziellen Misserfolgs wurde nach einer andern Lösung gesucht. In verschiedenen Workshops diskutierten Fachleute und Kantonsvertreter neue Formate, um die Institution erfolgreich in die Zukunft zu führen. Vorgesehen war eine Redimensionierung; eine Barockoper mit weniger Mitwirkenden, weniger Aufführungen und eventuell einer andern Spiel-
Weitere Bespielung des Seetals
Als Konsequenz wurde der Trägerverein inzwischen aufgelöst und die restlichen Aktiven werden liquidiert. Das Seetal soll aber auch künftig in den Genuss von Musikaufführungen durch argovia philharmonic kommen. «Zum heutigen Zeitpunkt kann ich leider noch nichts Verbindlicheres sagen. Ich gehe aber sehr stark davon aus und bin mehr als zuversichtlich, dass die Bespielung des Schlosses und der Region rund um den Hallwilersee schon bald eine – wenn auch veränderte – Fortführung erfahren wird», so Intendant Christian Weidmann.
Oper ist – so habe ich erkannt – pure Emotion. Wie kaum eine andere Kunstform kann eine Oper Gefühle freilegen. Die Mischung von teilweise obskuren Handlungen rund um Liebe und Intrige, innigen Melodien und Arien bewegt. Doch damit dies klappt, braucht es viel Kunst. Der französische Maler Edgar Degas hat einmal gesagt: «In der Oper ist alles falsch: das Licht, die Dekorationen, die Frisuren der Balletteusen und ihr Lächeln. Wahr sind nur die Wirkungen, die davon ausgehen.» Im Schloss Hallwyl haben sich zu wenige Leute von dieser Illusion verzaubern lassen. Die Opernserie muss abgebrochen werden, bevor sie eine richtige Tradition werden konnte. Schade, aber hier angefixt habe ich inzwischen Opern an vielen schönen Orten erlebt. In der Wiener Staatsoper, in der Mailänder Scala, in der Arena von Verona, in Bordeaux, Bregenz, Zürich und jüngst im Royal Opera House in London oder in der Opéra Bastille in Paris. Und nicht selten haben mich die Leistungen auf der Bühne zu Tränen gerührt. Eine solche verdrücke ich nun für Hallwyl. Fritz Thut, Redaktionsleiter
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anordnung. Damit wollte man nebst dem treuen Stammpublikum neue, jüngere Besucher ansprechen. Nachdem der Trägerverein bereits erste Sponsorengelder aufgetrieben hatte, kam das Aus ausgerechnet vom Kanton, der sich Ende 2019 weigerte, aus dem Swisslos-Fonds einen Beitrag zu sprechen. «Für uns bleibt unklar, ob man beim Kanton überhaupt noch eine Oper im Schloss wollte», so Esther Egger.
Oper, diese Kombination von Musik, Gesang, Schauspiel und hin und wieder Tanz, übt seither eine spezielle Faszination aus. Durch den beruflich bedingten Einblick hinter die Kulissen kann ich nun zumindest erahnen, was es alles braucht, damit eine solche Produktion realisiert werden kann. Die Solisten, die Chorsänger und die Musiker sind nur die Spitze des Eisbergs der gesamten personellen Ressourcen, die es vor allem im Vorfeld, aber während den Vorführungen auch Abend für Abend braucht.
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